DE1232096B

DE1232096B - Einrichtung zum Zufuehren eines insbesondere duennen Aluminiumbandes an einem Praege- bzw. Stanzautomaten

Info

Publication number: DE1232096B
Application number: DE1956H0026832
Authority: DE
Inventors: Werner Heckmann
Original assignee: Holstein und Kappert Maschinenfabrik Phonix GmbH
Current assignee: Holstein und Kappert Maschinenfabrik Phonix GmbH
Priority date: 1956-04-21
Filing date: 1956-04-21
Publication date: 1967-01-12

Description

Einrichtung zum Zuführen eines insbesondere dünnen Aluminiumbandes an einem Präge- bzw. Stanzautomaten Beim Herstellen von Flaschenverschlußkappen muß das dünne Aluminiumband während der Herstellung der Kappe kurzzeitig angehalten werden. Nach dem Herstellen der Kappe wird das Band wieder beschleunigt und in gespanntem Zustand um eine Teilung durch das Werkzeug hindurchgezogen, worauf erneut ein Stillstand erfolgt. Dieser mit Unterbrechungen durchgeführte Vorschub erfolgt bei den bekannten Maschinen durch eine Ratsche oder eine andere diskontinuierlich betätigte Vorschubeinrichtung. Das ruckweise Anziehen des Aluminiumbandes führt besonders dann zu Schäden, wenn das Band besonders dünn ist. Darüber hinaus ist hierdurch auch die Größe der Rolle, von welcher das Aluminiumband abgewickelt wird, begrenzt, da das Gewicht der zu beschleunigenden und abzubremsenden Rolle den Vorschub hemmt.
Es sind bei Stanzvorrichtungen und ähnlichen Maschinen auch schlaufenbildende Vorrichtungen zum Anhalten des Metallbandes bekannt. Diese bestehen aus zwei gegeneinander verstellbaren Führungsrollen, die hinter der Bearbeitungsstation angeordnet sind und über die das Band hinweggeleitet und einer Aufwickeleinrichtung zugeleitet wird. Die Rollen sind entweder an einem ellipsenförmigen Flansch angeordnet, an dem zwei Stangen angreifen und den Flansch hin und her bewegen. Bei einer anderen Ausführung sind die Rollen an einem zylindrischen Lagerkörper angesetzt, der zur Verstellung der Rollen gedreht wird (vgl. deutsche Patentschriften 725 882, 586 421).
Diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie hinter dem Stanzwerkzeug angeordnet sind, infolgedessen wird das ruckartige Abziehen des Metallbandes von der Vorratsrolle nicht beseitigt. Die Abzugsrollen hinter den verschwenkbaren Führungsrollen ziehen zwar das Band gleichmäßig ab, das plötzliche Abziehen des Bandes von der Vorratsrolle und ein anschließender Stillstand während des Stanzvorganges sind jedoch nicht zu vermeiden.
Es sind demgegenüber auch Stanzautomaten mit kontinuierlichem Bandabzug mittels Transportrollen von der Vorratsrolle bekannt, bei denen das Band vor dem Stanzwerkzeug in einer Ausgleichsschlaufe durchhängt und durch hinter dem Stanzwerkzeug angeordnete Abzugsrollen, die ebenfalls kontinuierlich umlaufen, durch das geöffnete Werkzeug intermittierend hindurchbefördert wird, wobei das Band durch eine Gegenhalteeinrichtung in Form zweier Reibkissen gespannt gehalten wird. Hierzu ist zwischen Werkzeug und Abzugsrollen ein gesteuerter Schlaufenbildner vorgesehen, der beim Durchziehen des Bandes nach dem Stanzen aus dem Vorrat der Ausgleichsschlaufe vor dem Werkzeug eine Schlaufe hinter dem Werkzeug auszieht, die die Abzugsrollen während des Arbeitsvorganges bzw. Bandstillstandes wieder abbauen (vgl. britische Patentschrift 608 430).
Nachteilig und kostentreibend ist bei der bekannten Einrichtung die notwendige Bildung einer zusätzlichen Schlaufe hinter dem Werkzeug mittels eines umlaufenden Schlaufenbildners. Hierdurch wird auch die Baulänge der Gesamtanlage vergrößert und der mit Reibschluß arbeitende Gegenhalter zum Straffhalten des Bandes benötigt. Bei Reibkissen besteht außerdem die Gefahr der Beschädigung der Oberfläche des Bandes.
Mit der Erfindung sollen diese Nachteile der bekannten Einrichtung vermieden werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Zuführvorrichtung zu schaffen, die ohne Verwendung von Bremsbacken und ohne Schlaufenbildner hinter der Bearbeitungsstation eine ausreichende und gefahrlose Spannung auch dünner Bänder gewährleistet.
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Zuführen eines insbesondere dünnen Aluminiumbandes an einem zum Herstellen von Flaschenverschlußkappen bestimmten Präge- bzw. Stanzautomaten mit horizontalem Durchlauf des Bandes, bei der dieses durch stetig umlaufende sowie vor der intermittierend betriebenen Bearbeitungsstation angeordnete Transportrollen von einer Vorratsrolle kontinuierlich abziehbar und jeweils nach einem Stanz- und Preßvorgang durch hinter der Bearbeitungsstation angeordnete Abzugsrollen bei Bildung einer Schlaufe wechselnder Größe vor der Bearbeitungsstation durch diese entgegen dem Widerstand einer vor der Bearbeitungsstation angeordneten Gegenhalteeinrichtung im gespannten Zustand intermittierend hindurchziehbar ist.
Die Erfindung besteht darin, daß als Gegenhalteeinrichtung eine das senkrecht abgezogene Band in die horizontale Durchlaufebene umlenkende sowie durch eine synchron mit den Transportrollen umlaufende Kurvenscheibe gesteuerte Tänzerwalze dient, die das Band während des Bearbeitungsvorganges bzw. Bandstillstandes in die Schlaufenform auszieht.
Bei der Erfindung ist also eine Schlaufe hinter dem Werkzeug nicht vorhanden; der gesteuerte Schlaufenbildner ist vor das Werkzeug verlegt und dient auch zum Gespannthalten des Bandes bzw. als Gegenhaltevorrichtung.
In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt: Das Stanz- und Prägewerkzeug für die Verschlußkappen befindet sich in einem an der Maschine angeordneten Gehäuse 1. Der Unterteil des Werkzeugs ist im Boden dieses Gehäuses 1 angeordnet. Darüber befindet sich der sich auf und ab bewegende Oberteil. Zwischen diesen beiden Teilen wird das Aluminiumband 2 hindurchgeführt. Das Band 2 läuft von einer Vorratsrolle, die über dem Gehäuse 1 aufgehängt ist, ab und wird durch zwei Transportrollen 3 und 4 kontinuierlich abgezogen. Eine unterhalb dieser Rollen 3 und 4 angeordnete Tänzerwalze 5 lenkt das Band 2 in die waagerechte Richtung um.
Diese Tänzerwalze 5 ist an einem Hebel 6 angeordnet, der um einen Bolzen 7 hin- und hergeschwenkt wird. Diese Bewegung wird durch einen an den Hebel 6 winklig angesetzten Arm 8 hervorgerufen, dessen Ende mit einer Rolle 9 versehen ist, die auf einer Kurvenscheibe 10 läuft. Bei dieser Kurvenscheibe 10 handelt es sich entweder um eine geschlossene Kurve oder um eine offene Kurve. Im letzten Fall ist eine entsprechende Feder 11 zum Anzug der Rolle 9 an die Kurvenscheibe 10 erforderlich.
Bei der Inbetriebnahme der Vorrichtung ist zunächst das Aluminiumband 2 zwischen den Rollen 3 und 4 und um die Walze 5 und durch das Werkzeug bis zu den Ablaufrollen von Hand hindurchzuziehen. Die kontinuierlich umlaufenden Rollen 3 und 4 und übliche, am Band mit Reibschluß angreifende Ablaufrollen ziehen nun das Band 2 durch das Werkzeug. Damit intermittierend vorgeschoben, d. h. daß Band 2 beim Stanzen und Prägen der Kappe stillgehalten wird, schwenkt die Walze 5 so weit aus, daß der Vorschub des Bandes 2 unter Gespannthalten desselben aufgehoben wird. Während dieses Ausschwenkens bleibt der Vorschub des Bandes im Werkzeug unterbrochen, obwohl das Band 2 weiter kontinuierlich von der Vorratsrolle abläuft. Im Anschluß daran gibt die Walze 5 wieder nach, und das Band 2 wird beschleunigt durch die schneller laufenden Ablaufrollen, die hinter dem Werkzeug angeordnet sind, abgezogen, bis beim Herstellen einer weiteren Kappe ein erneuter Stillstand erfolgt.
Die Walze 5 ist in der Zeichnung während des Vorlaufs des Bandes ausgezogen und in der ausgeschwenkten Stellung bei Stillstand des Bandes unter dem Werkzeug strichpunktiert gezeichnet.
Die Ablaufrollen, die hinter dem Werkzeug angeordnet sind, eine erhöhte Fördergeschwindigkeit aufweisen und während des Bandstillstands rutschen, sind nicht Gegenstand der Erfindung, sondern bekannte notwendige Voraussetzung derselben.

Claims

Patentanspruch: Einrichtung zum Zuführen eines insbesondere dünnen Aluminiumbandes an einem zum Herstellen von Flaschenverschlußkappen bestimmten Präge- bzw. Stanzautomaten mit horizontalem Durchlauf des Bandes, bei der dieses durch stetig umlaufende sowie vor der intermittierend betriebenen Bearbeitungsstation angeordnete Transportrollen von einer Vorratsrolle kontinuierlich abziehbar und jeweils nach einem Stanz- und Preßvorgang durch hinter der Bearbeitungsstation angeordnete Abzugsrollen bei Bildung einer Schlaufe wechselnder Größe vor der Bearbeitungsstation durch diese entgegen dem Widerstand einer vor der Bearbeitungsstation angeordneten Gegenhalteeinrichtung im gespannten Zustand intermittierend hindurchziehbar ist, d a -durch gekennzeichnet, daß als Gegenhalteeinrichtung eine das senkrecht abgezogene Band (2) in die horizontale Durchlaufebene umlenkende sowie durch eine synchron mit den Transportrollen (3,4) umlaufende Kurvenscheibe (10) gesteuerte Tänzerwalze (5) dient, die das Band (2) während des Bearbeitungsvorganges bzw. Bandstillstands in die Schlaufenform auszieht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 568 421, 725 882, 836 635; schweizerische Patentschrift Nr. 212 207; britische Patentschrift Nr. 608 430.