DE1058073B

DE1058073B - Bogendruckmaschine fuer Schoen- und Widerdruck

Info

Publication number: DE1058073B
Application number: DER23082A
Authority: DE
Inventors: Werner Koch
Original assignee: Roland Offsetmaschinenfabrik Faber and Schleicher AG
Current assignee: Roland Offsetmaschinenfabrik Faber and Schleicher AG
Priority date: 1958-04-05
Filing date: 1958-04-05
Publication date: 1959-05-27
Also published as: GB890159A

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine für Schön- und Widerdruck, bei der zwei oder mehr jeweils nur eine Seite des Bogens bedruckende Druckmaschineneinheiten hintereinandergeschaltet sind. Derartige Maschinen sind an sich bekannt, bei ihnen sind jedoch die einzelnen Einheiten derart zusammengefaßt, daß die fertigbedruckten Bogen bei normaler Zuführung zur ersten Einheit zwischen den Einheiten aus der Maschine nach oben herausgeführt werden müssen. Dies ergibt eine Sonderausführung des gesamten Auslegers, da die Bogen über das Farbwerk der letzten Einheit hinweg abtransportiert werden müssen. Die gesamte Maschine wird dadurch beträchtlich höher und ihre Zugänglichkeit sehr verschlechtert. Will man diese Mißstände vermeiden und eine normale Bogenauslage erreichen, so müssen die Bogen zu einer Stelle zwischen zwei Einheiten zugeführt werden. Die Nachteile sind somit die gleichen geblieben, sie treten nur verstärkt an einer anderen Stelle auf, denn die Bogen müssen nunmehr über das Farbwerk der ersten Einheit hinweg zugeführt werden.

Die Erfindung vermeidet die Nachteile bekannter Maschinen der gekennzeichneten Art dadurch, daß je zwei aufeinanderfolgende Einheiten parallel nebeneinander, jedoch mit entgegengesetzter Durchlaufrichtung für die Bogen derart angeordnet sind, daß sich die Auslegerseite der vorhergehenden Einheit in unmittelbarer Nachbarschaft der Anlegerseite der nächstfolgenden Einheit befindet, wobei eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche die Bogen von der Auslage der vorhergehenden Einheit übernimmt und in umschlagenem Zustand zu der Anlegevorrichtung der nächstfolgenden Einheit fördert.

Dadurch wird erreicht, daß die Gesamtmaschine aus normalen Druckmaschineneinheiten mit ebenfalls normalen Ein- und Auslegern zusammengestellt werden kann. Ein weiterer großer Vorteil ist darin zu sehen, daß als Einheit jede Gattung von Bogendruckmaschinen gewählt werden kann, beispielsweise können zwei an sich bekannte Vierfarbenoffsetmaschinen hintereinandergeschaltet werden, so daß die Bogen nach einem Durchgang auf beiden Seiten vierfarbig bedruckt sind.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Fördergeschwindigkeit der Bogen zwischen zwei Einheiten kleiner ist als die Druckgeschwindigkeit der Einheiten. Durch diese Maßnahme wird einmal erreicht, daß die Bogen der Anlegevorrichtung der folgenden Einheit in teilweise unterlapptem Zustand zugeführt werden und daß sie andererseits bei entsprechend geringer Fördergeschwindigkeit zumindest während eines Teiles ihres Förderweges zwischen zwei Einheiten frei nach unten hängen, wobei sie auf die einfachste Art der Wirkung einer Trockenvorrichtung ausgesetzt werden können.

Bogendruckmaschine
für Schön- und Widerdruck

Anmelder:
Roland Offsetmaschinenfabrik

Faber & Schleicher A. G._r
Offenbach/M., Christian-Pless-Str. 6-30

Werner Koch, Offenbach/M.,
ist als Erfinder genannt worden

Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Druckgeschwindigkeit jeder Einheit unabhängig für sich regelbar ist. Während des normalen Betriebs haben zwei benachbarte Einheiten die gleiche Geschwindigkeit. Werden jedoch infolge eines Stoppers oder durch Entnahme eines Probebogens an der ersten Maschine in der Zeiteinheit weniger Bogen an die Zwischenfördervorrichtung abgegeben, so kann die Geschwindigkeit der zweiten Einheit erniedrigt bzw. die der ersten Einheit erhöht werden, und zwar so lange, bis zwischen den beiden Einheiten wieder die vorgeschriebene Anzahl von Bogen auf dem Weg ist.

Für den Transport der Bogen zwischen je zwei Einheiten wird erfindungsgemäß ein Kettenförderer verwendet, dessen unteres Trum veränderlichen Durchhang besitzt. Die Größe dieses Durchhanges ist von der Differenz der Geschwindigkeiten der zwei benachbarten Einheiten abhängig, und es ist ein besonderes Kennzeichen der Erfindung, daß eine mit dem unteren Trum verbundene Fühlvorrichtung angeordnet ist, welche die Geschwindigkeitsdifferenz automatisch derart steuert, daß der Durchhang einen Sollwert beibehält.

Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird der Zwischentransporteur im Takt der Bogenförderung weitergeschaltet, wobei es möglich ist, den Transporteur an der Zuführstelle für die Bogen im Takt der vorhergehenden und an der Abgabestelle im Takt der nachfolgenden Einheit zu schalten. Die beiden Einheiten brauchen somit nicht synchron zu laufen.

Bei Vorrichtungen zum Aus- oder Überführen von Bogen ist es bereits bekannt, daß die Fördergeschwindigkeit der zu überführenden Bogen kleiner ist als die Druckgeschwindigkeit und daß den Bogenförder-

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mitteln Blasvorrichtungen zum Trocknen des Druckes während des Transportes zugeordnet sind.

Es ist ferner nicht neu, die Druckwerke von Bogenrotationsmaschinen für Schön- und Widerdruck räumlich derart voneinander entfernt anzuordnen, daß der mit Schöndruck versehene Bogen erst nach Trocknung desselben auf den Widerdruckzylinder gelangt, und daß Blasdüsen für kalte oder warme Trockenluft an den Bogenfördermitteln den Trockenvorgang unterstützen.

Schutz wird insoweit nur für die Merkmale in ihrer Gesamtheit, nicht aber für die Einzelmerkmale beansprucht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Offsetmaschine für zweifarbigen Schön- und Widerdruck,

Fig. 2 eine Seitenansicht der zweiten Einheit in Richtung des Pfeiles A der Fig. 3,

Fig. 3 einen Grundriß der Maschine.

Vom Stapel 1 des Anlegeapparates 2 werden die Bogen einzeln entnommen und über den Zuführtisch 3 einer Fünfzylinder-Zweifarbenoffsetdruckmaschine 23 zugeführt. Vom Druckzylinder 4 werden sie nach dem Bedrucken einem Kettenförderer 5 übergeben, der sie unter dem Farbwerk 6 des unteren Druckwerkes aus der Maschine ausführt; diese Anordnung ist an sich bekannt. An Stelle des normalerweise an die Maschine angeschlossenen Stapelauslegers ist erfindungsgemäß eine Zwischenfördervorrichtung vorgesehen, die wie folgt arbeitet:

Der Kettenförderer 5 ist über die Trommel 7 geführt, die in zwei Seitenwänden 8, 9 gelagert ist. Ein von der Steuerkurve 10 über die Rolle 11 betätigter Schwingförderer 12 übernimmt mit den Bogengreifern 13 die Bogen von den Greifersystemen 14 des Kettenförderers 5 und übergibt sie an Greifersysteme 15, die zwischen zwei endlosen Förderketten 16, 17 befestigt sind. Letztere sind einerseits über die Trommel 18 geführt, die mit der Trommel 7 und dem Schwingförderer 12 zu einem Aggregat zusammengefaßt ist, und andererseits über eine Trommel 19, die einen Teil der Anlegevorrichtung der zweiten Offsetmaschine 20 bildet und unterhalb des Zuführtisches 21 der zweiten Einheit 20 gelagert ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Trommeln 18, 19 ist kleiner als die der Druckmaschinenzylinder, so daß die Bogen 22 dem Zuführtisch 21 teilweise unterlappt zugeführt werden. Auf ihrem Weg zwischen dem Auslegerende der ersten Maschine 23 und der Anlegevorrichtung der zweiten Maschine 20 hängen die Bogen frei nach unten, und es ist eine Trockenvorrichtung 24 vorgesehen, die beispielsweise mit Warmluft das Wegschlagen der Farben beschleunigt. Das untere Trum des Kettenförderers 16, 17 hat veränderlichen Durchhang, so daß gewisse Unterschiede in der Laufgeschwindigkeit der beiden Einheiten möglich sind. Eine mit diesem Trum in Verbindung stehende Fühlvorrichtung 26 reguliert die Geschwindigkeitsdifferenz der beiden Einheiten derart, daß der Durchhang einen gewollten Wert beibehält. Die Bogen durchlaufen die beiden Druckmaschineneinheiten 23, 20 in entgegengesetzter Richtung, wie die Pfeile in Fig. 3 zeigen, wodurch die Bogen der zweiten Einheit 20 in umschlagenem Zustand zugeführt werden. Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß die zweite Druckmaschineneinheit 20 vom Anlagetisch 21 bis zum Auslegerstapel 25 ebenfalls ein normales Aggregat ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Bogendruckmaschine für Schön- und Widerdruck, bei der zwei oder mehr jeweils nur eine

ίο Seite des Bogens bedruckende Druckmaschineneinheiten hintereinandergeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei aufeinanderfolgende Einheiten (23, 20) parallel nebeneinander, jedoch mit entgegengesetzter Durchlaufrichtung für die Bogen derart angeordnet sind, daß sich die Auslegerseite der vorhergehenden Einheit (23) in unmittelbarer Nachbarschaft der Anlegerseite der nächstfolgenden Einheit (20) befindet, wobei eine Vorrichtung (13, 15, 16, 17, 19) vorgesehen ist, welche die Bogen (22) von der Auslage (7) der vorhergehenden Einheit (23) übernimmt und in umschlagenem Zustand zu der Anlegevorrichtung (21) der nächstfolgenden Einheit (20) fördert.

2. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit der Bogen zwischen zwei Einheiten in an sich bekannter Weise kleiner ist als die Druckgeschwindigkeit der Einheiten.

3. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen während eines Teiles ihres Förderweges zwischen zwei Einheiten in an sich bekannter Weise frei nach unten hängen.

4. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen während des Transportes zwischen zwei Einheiten in an sich bekannter Weise der Wirkung einer Trockenvorrichtung (24) ausgesetzt sind.

5. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgeschwindigkeit jeder Einheit unabhängig für sich regelbar ist.

6. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für den Transport der Bogen zwischen je zwei Einheiten ein Kettenförderer (16,17) verwendet wird, dessen unteres Trum veränderlichen Durchhang hat.

7. Bogendruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem unteren Trum eine Fühlvorrichtung (26) verbunden ist, welche die Geschwindigkeitsdifferenz der beiden Einheiten in Abhängigkeit vom Durchhang der Förderkette (16,17) automatisch steuert.

8. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenförderer (16, 17) im Takt der Bogenförderung schrittweise weitergeschaltet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 595 553;

Patentschrift Nr. 13 393 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen