-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Halbleiterbauelemente mit
Metallisierungsflächen und
insbesondere auf Halbleiterbauelemente mit einer gekapselten, mikroelektromechanischen
Struktur (MEM-Struktur) und mit Metallisierungsflächen, und auf
ein Verfahren zur Herstellung derselben. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
kann die mikroelektromechanische Struktur des Halbleiterbauelements
auf Waferebene bei einem beliebig einstellbaren Druck verkapselt
werden, wobei gleichzeitig Metallisierungsbereiche auf dem Halbleiterbauelement gebildet
werden können,
die einerseits als Kontaktanschlussflächen zur elektrischen Kontaktierung
des Halbleiterbauelements oder auch als Metallisierung der Abdeckung
zur Abschirmung gegenüber äußeren elektrischen
Störfeldern
eingesetzt werden können.
-
Mikroelektromechanische
Halbleiterbauelemente basieren häufig
auf dem Prinzip von freistehenden mikromechanischen Strukturen aus
einem einkristallinen oder polykristallinen Halbleitermaterial,
wie z. B. Silizium. Die Herstellungsprozesse für mikroelektromechanische Strukturen
in einem Halbleitermaterial werden im wesentlichen in zwei Herstellungsverfahren
unterteilt, nämlich
in oberflächenmikromechanische
Herstellungsverfahren und Bulk-mikromechanischen Herstellungsverfahren. Diese
mikromechanischen Herstellungsverfahren unterscheiden sich darin,
dass oberflächenmikromechanische
Herstellungsverfahren mit einer einseitigen Bearbeitung eines Halbleitersubstrats
auskommen, während
bei Bulk-mikromechanischen Herstellungsverfahren das Substrat von
beiden Seiten bearbeitet wird.
-
In
der wissenschaftlichen Veröffentlichung „A Single
Mask, Single-Crystal Silicon, Reactive Ion Etching Process for Microelectromechanical
Structure, von Shaw K. A., Zhang Z. L., und MacDonald N. C., in
Sensors and Actuators A 40 (1994), S. 63–70, SCREAM 1" wird ein Bulkmikromechanischen
Herstellungsverfahren unter Verwendung von RIE-Prozessen (RIE =
reactive ion etching = reaktives Ionenätzen) beispielhaft als SCREAM-I-Prozess
beschrieben.
-
Die
kritischen und damit wesentlichen Herstellungsschritte für eine mikroelektromechanische Struktur
in einem Halbleitersubstrat bei diesem SCREAM-Verfahren sind das
tiefe, reaktive Silizium-Ionenätzen
(Si-DRIE = Silicon Deep Reactive Ion Etching), das Passivieren der
Silizium-Seitenwände durch
Aufbringen einer Oxidschicht und die Freilegungsätzung (Release-Ätzung),
wobei dazu auf 3 dieser
wissenschaftlichen Veröffentlichung verwiesen
wird.
-
Um
Umwelteinflüsse
auf die Funktionsweise der mikroelektromechanischen Strukturen in
den Halbleiterbauteilen zu minimieren, werden diese vorzugsweise
mit einer Kapselung in Form einer Abdeckung versehen. Aus thermischen
Gründen
sollte diese Abdeckung aus dem gleichen Halbleitermaterial wie das
Halbleitersubstrat bestehen. In diesem Zusammenhang wird auf die
wissenschaftliche Veröffentlichung „A Novel
Technology Platform for Versatile Micromachined Accelerometers von
Toelg S., Sooriakumar K., Loh Y. H., Sridhar U., Lau C. H., in Ricken
D. E., Gessner W. (eds), 1999, in Advanced Microsystems for Automotive
Applications 99, S. 225-37, Berlin, Springer", verwiesen.
-
Aus
der oben genannten wissenschaftlichen Veröffentlichung von Shawn u.a.
wird ferner deutlich, dass die Bereitstellung von Metallisierungsflächen für eine elektrische
Kontaktierung der Halbleiterbauelemente durch eine ganzflächige Metallisierung
nach der Halbleiterbearbeitung (Si-Bearbeitung) erfolgt. Die stark ausgeprägte Oberflächentopographie
des Halbleiterbauelements macht eine nachträgliche Strukturierung der Metallisierungsschicht
unmöglich, so
dass eine Erzeugung definierter Metallisierungsbereiche nur durch
sehr aufwendige Grabenätzvorgänge erreicht
werden kann. So müssen
die elektrische Verbindungen, Kontaktanschlussflächen usw. in dem Halbleitersubstrat
von einem Graben umgeben sein, um eine räumliche und elektrische Trennung der
einzelnen Elemente zu erhalten, wie dies beispielhaft in 6 und 7 der genannten wissenschaftlichen Veröffentlichung
von Shaw u.a. zum SCREAM-I-Prozess dargestellt ist.
-
Aus
der oben genannten Veröffentlichung von
Shaw u.a. zum SCREAM-Verfahren wird allerdings auch deutlich, dass
eine Kapselung des Halbleiterbauelements, d. h. eine Kapselung des
Halbleitersubstrats mit der darin angeordneten mikroelektromechanischen
Struktur, mit den gängigen
Verfahrensschritten auf Waferebene nicht möglich ist, da nach der Vereinzelung
der Halbleiterbauelemente und vor der Kapselung der Halbleiterbauelemente noch
verschiedene Herstellungsschritte durchgeführt werden müssen.
-
In
der wissenschaftlichen Veröffentlichung „DAVEDTM-LL – A
Novel Gyroscope in SOI-Technology" von Geiger W., Frech J., Braxmaier
M., Link T., Gaißer
A., Butt W. U., Sandmaier H., Lang W., in Proceedings of Symposium
Gyro Technology 2001, werden zwei Herstellungsverfahren dargestellt,
wobei eines der beiden Verfahren ein oberflächenmikromechanisches Herstellungsverfahren
mit Opfersichttechnik ist. In 1 dieser
Veröffentlichung
ist ein schematischer Querschnitt durch ein mit diesem Herstellungsverfahren
realisiertes Bauteil dargestellt. Der Hauptaugenmerk dieser Veröffentlichung
liegt auf einem Herstellungsverfahren, das auf der Verwendung von
SOI-Substraten basiert, wobei sich die 5a–e dieser
Veröffentlichung
auf dieses Herstellungsverfahren beziehen.
-
Wie
anhand der 5a–5e dieser wissenschaftlichen
Veröffentlichung
dargestellt ist, wird zuerst die Strukturierung der Aluminiumkontaktanschlussflächen an
der Oberseite der Bauelementschicht des SOI-Substrats (SOI = sili con
on isolator = Silizium auf Isolator) vorgenommen ( 5a). Daraufhin wird eine tiefe Siliziumätzung mit
einer Maske aus einem PECVD-Oxid und einem Photoresist durchgeführt. Das
vergrabene Oxid wird an der Unterseite der Gräben durch einen anisotropen RIE-Prozess
(RIE = Reactive Ion Etching = reaktives Ionenätzen) geöffnet (5b). Das außerdem aufgebrachte CVD-Oxid
wird entsprechend zu dem Ätzvorgang
des vergrabenen Oxids geöffnet
(5c) und schützt die
Seitenwände
der Gräben
während
des nachfolgenden isotropen Siliziumätzvorgangs. Um Elektronentraps
(trap = Störstelle)
zu vermeiden und um mechanische Spannungen in der Siliziumschicht und
der Oxidschicht zu verringern, wird das gesamte Oxidmaterial durch
einen isotropen Plasmaätzvorgang
entfernt. Um das mechanische Sensorelement während der Vereinzelung und
gegen Staub und Feuchtigkeit zu schützen, wird ein Abdeckungswafer mit
einer aufgesputterten Pyrex-Schicht durch ein anodisches Bonden
befestigt. Für
den Sensorwafer und für
den Abdeckungswafer sind jeweils zwei Masken mit den entsprechenden
Herstellungsschritten erforderlich.
-
Das
Aufbringen der Pyrex-Schicht ermöglicht
den Einsatz eines anodisches Bondverfahrens. Über eine äußere elektrische Spannung wird
durch das Wandern der in dem Pyrex-Material ab Temperaturen oberhalb ca.
350°C beweglichen
Natriumionen ein Influenzstrom erzeugt. Im Gleichgewichtszustand fällt dann
die gesamte äußere Spannung
quasi an der Grenzfläche
der beiden Substrate ab. Daher wirken sehr hohe elektrostatische
Kräfte,
um die sich gegenüberliegenden
Oberflächenatome
in den Bereich der attraktiven Atom- und Molekülkräfte zu bringen. Eine Bondverbindung
ist daher bei Temperaturen unter 400°C auch dann noch möglich, wenn
die Oberflächenrauhigkeit
der Grenzflächen
und deren großflächige Geometrie
(ausgedrückt
durch Bow- und Warp-Werte) in Bereichen liegt, bei denen ein Silizium-Fusion-Bond-Verfahren (SFB-Verfahren)
nicht mehr zuverlässig
funktioniert. Außerdem
kann die Temperaturbeaufschlagung im Bereich der genannten 400°C eingegrenzt
werden, wohingegen bei gängigen
SFB-Verfahren Temperschritte im Hochtemperaturbereich (ca. 1100°C) folgen.
-
Es
sollte beachtet werden, dass das Argument der Temperaturbeaufschlagung
im Rahmen der nachfolgend detailliert erläuterten Erfindung von besonderer
Bedeutung ist. Wird eine Metallschicht bei den im Stand der Technik
diskutierten Herstellungsverfahren vor dem Bonden aufgebracht, sind
Fügeverfahren,
die Temperaturen von ca. 400°C überschreiten,
unmöglich.
Durch solche würde
eine Diffusion des Metalls in das Substrat begünstigt und evtl. eutektische
Si-Metall-Bereiche ausgebildet. Elektrische Eigenschaften sind dann
kaum mehr zu kontrollieren, wobei ein Drahtbonden, das für die elektrische Verbindung
der Siliziumchips mit der Außenwelt
notwendig ist, in der folgenden Aufbautechnik unmöglich wird.
-
Wie
aus der genannten wissenschaftlichen Veröffentlichung von Geiger u.a.
deutlich wird, werden bei oberflächenmikromechanischen
Herstellungsverfahren, wie z. B. bei einer herkömmlichen SCRESOI-Prozessfolge
(SCRESOI = single crystal reactive etching semiconductor on isolator),
die Kontaktanschlussflächen
auf die Bauelementschicht des SOI-Substrats aufgebracht und strukturiert,
bevor die Halbleitersubstratoberfläche eine mikromechanische Topographie
aufweist, d. h. bevor die mikroelektromechanische Struktur in dem
Halbleitersubstrat gebildet wird. Daher müssen die Siliziumbearbeitungsschritte
bei diesem Herstellungsverfahren eine entsprechende Kompatibilität zu der
aufgebrachten Metallisierungsschicht für die Kontaktanschlussflächen aufweisen.
Insbesondere sind hier Hochtemperaturherstellungsschritte, wie z.
B. Hochtemperaturbearbeitungsschritte zur Seitenwandpassivierung
und zum Verkapseln oder auch Ätzschritte
bei hohen Temperaturen, ausgeschlossen.
-
In
der beigefügten 7 zum Stand der Technik
ist nun ein mikroelektromechanisches Halbleiterbauelement 700 beispiel haft
gezeigt, wie es mit den im vorhergehenden erläuterten herkömmlichen Herstellungsverfahren
erhalten wird.
-
Das
Bauelement 700 umfasst Kontaktanschlussflächen 702,
eine Abdeckung 704 aus einem Wafersiliziummaterial, eine
elektro-mechanisch aktive Halbleiterschicht 706 ("Device"-Schicht) mit einer mikroelektromechanischen
Struktur 708, eine thermische Oxidschicht 710,
eine Pyrex-Schicht 712, eine vergrabene Oxidschicht 714 ("Buried Oxide") und ein Basissiliziummaterial 716 ("Handle"-Schicht), in dem sich
nach den Ätzbearbeitungsschritten
noch Silizium-Spitzen 718 auf dem Substratgrund befinden.
-
Das
Verfahren zur Herstellung des in 7 dargestellten
mikroelektromechanischen Halbleiterbauelements 700 basiert
auf der Verwendung sogenannter SOI-Substrate. Die Halbleiterschicht 706,
die vergrabene Oxidschicht 714 und das Basissiliziummaterial 716 bilden
dabei gemeinsam ein SOI-Substrat
und stellen den Ausgangspunkt für
das beschriebene Herstellungsverfahren dar.
-
Bei
dem in 7 dargestellten
Halbleiterbauelement zum Stand der Technik handelt es sich um einen
in SOI-Technologie
hergestellten Inertialsensor, wie z. B. einen Beschleunigungssensor
oder ein Gyroskop.
-
Wie
aus der beiliegenden 7 zum
Stand der Technik in Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Veröffentlichung
(DAVEDTM-LL – A Novel Gyroscope in SOI-Technology" von Geiger W., u.a.)
deutlich wird, ist es das Ziel der Freilegungsätzung in dem Basissiliziummaterial 716 unterhalb
der mikroelektromechanischen Struktur 708, eine möglichst
glatte und weit unterhalb der beweglichen Strukturen 708 liegende
Oberfläche
des Basissiliziummaterials 716 zu erzeugen.
-
Die
Gründe
für eine
möglichst
umfangreiche Freilegungsätzung
liegen vor allem darin, dass die Gefahr einer Parti kelbildung (Teilchenbildung)
in diesem Bereich verringert werden soll. Durch einen möglichst
großen
Freiraum unterhalb der beweglichen Struktur 708, d. h.
der mikroelektromechanischen Struktur, in dem Halbleitersubstrat 706 sollen ferner
mögliche
Reibungseffekte und Einflüsse
durch die umgebende Gasatmosphäre
auf die bewegliche Struktur 708 verringert werden. Ferner
soll durch einen möglichst
großen
Freiraum unterhalb des mikroelektromechanischen Elements 708 und
durch schwach ausgeprägte
Spitzen 718 eine hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit
des mikroelektromechanischen Elements 708 gegenüber dem
Basissiliziummaterial erhalten werden.
-
In
Kombination mit der Anforderung an hohe Aspektverhältnisse
(≥ 10) der
geätzten
Gräben
erfordert dies eine ausgesprochen hohe Standfestigkeit der Seitenwandpassivierung
in Form der Seitenwandoxidschicht während der „Tiefenätzvorgänge" im Siliziummaterial. Als Aspektverhältnis wird
das Höhe-zu-Breite-Verhältnis einer
mechanischen Struktur definiert.
-
Bei
den bisher im Stand der Technik vorgestellten Herstellungsverfahren
für mikroelektromechanische
Halbleiterbauelemente ist zu beachten, dass zwar beim SCREAM-Verfahren
Hochtemperaturherstellungsschritte während der Bearbeitung des Halbleitersubstrats
möglich
sind, allerdings eine sinnvolle Kapselung durch die ganzflächige Metallbeschichtung
prinzipiell ausgeschlossen ist. Als geeignetes Verfahren wäre das sog.
eutektische Bonden denkbar, bei dem die Metallschicht mit dem Silizium-Material
der beiden beteiligten Substrate eine eutektische Verbindung eingeht
und damit eine feste Verbindung liefert. Es würden damit jedoch sämtliche Strukturen,
die einen Bereich aufweisen, der auf derjenigen der ursprünglichen
Substratoberfläche
liegt, elektrisch kurzgeschlossen.
-
Andererseits
sollte beachtet werden, dass durch Niedertemperaturprozesse zur
Herstellung der Passivierungsschicht und zur Freilegungsätzung grundsätzlich das
Problem einer nicht optimalen Kantenkonformität auftritt. Selbst bei einer
optimierten Selektivität
der Freilegungsätzung
zwischen dem Siliziummaterial und der Passivierungsschicht (Oxidschicht)
ist dadurch die erforderliche Zeitdauer für die Freilegungsätzung stark
eingeschränkt.
-
Daher
kann mit den bisher im Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren
für mikroelektromechanische
Bauelemente häufig
keine ausreichend umfangreiche Freilegungsätzung durchgeführt werden,
wobei die zurückbleibenden
Siliziumspitzen 718 auf dem Substratgrund in dem Basissiliziummaterial 716 nur
ungenügend
eingeebnet werden können.
-
Die
im vorhergehenden geschilderte Problematik des Stands der Technik
bezüglich
Hochtemperaturprozessschritten wird auch nicht durch das in der Patentschrift
US-6,391,673 vorgeschlagene Verfahren zur Herstellung einer MEMS-Struktur (MEMS = mikroelektromechanisches
System), das auf Waferebene vakuumverkapselt werden kann, gelöst. Bei
der in der US-Patentschrift vorgeschlagenen Prozessführung wird
zuerst ein mehrschichtiger Stapel einschließlich einer Signalleitung auf
einem ersten Wafer gebildet, wobei ein zweite Wafer mit dem mehrschichtigen
Stapel verbunden wird. Daraufhin wird der erste Wafer auf eine vorbestimmte
Dicke abgeschliffen und eine MEMS-Struktur in einem Vakuumbereich
des ersten Wafers und eine Anschlussfläche außerhalb des Vakuumbereichs
gebildet, wobei die MEMS-Struktur und die Anschlussfläche mit
der Signalleitung verbunden sind. Daraufhin wird eine Struktur in
einem dritten Wafer gebildet, um einen Zwischenraum vorzusehen,
der dem Vakuumbereich der MEMS-Struktur entspricht, woraufhin der
dritte Wafer mit der abgeschliffenen Oberfläche des ersten Wafers während eines
Vakuumzustands verbunden wird.
-
In
der Firmenbroschüre „Silicon
Capacitive Technology",
company brochure, 25. Mai 2001, VTI Hamlin, Vantaa, Finnland, ist
ein Beschleunigungssensor gezeigt, der mittels eines symmetrischen,
kapazitiven, bulk-mikromechanischen Beschleunigungssensorelements
aufgebaut ist, das aus drei Siliziumschichten besteht, die voneinander
durch dünne
Glasschichten getrennt sind. Die mittlere Siliziumschicht umfasst
eine einseitig verankerte Massenbalkenstruktur. Wie aus der Darstellung
des Beschleunigungssensorelements in der obigen Firmenbroschüre ersichtlich
wird, weist jede der drei Siliziumschichten seitliche Metallfilme
als Kontaktierungsflächen auf,
wobei das Beschleunigungssensorelement nach dem Vereinzeln des Bauelements
und damit nicht auf Waferebene an den verschiedenen seitlich angebrachten
Metallanschlussflächen
der Siliziumschichten kontaktiert wird. Dazu ist jedoch eine speziell
entwickelte, aufwendige Aufbautechnik erforderlich.
-
Bezüglich der
bisher im Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren für mikroelektromechanische
Halbleiterbauelemente kann also zusammenfassend dargestellt werden,
dass es bei sogenannten SCREAM-Herstellungsverfahren nicht möglich ist,
eine Bauteilkapselung auf Waferebene vorzunehmen. Ferner erfolgt
die Bereitstellung von Metallanschlussflächen für eine elektrische Kontaktierung
der Bauteile bei dem SCREAM-Herstellungsverfahren durch eine ganzflächige Metallisierung nach
der Siliziumbearbeitung. Die stark ausgeprägte Oberflächentopographie macht daher
eine Strukturierung der Metallschicht im allgemeinen unmöglich. Die
einzige Möglichkeit
die Metallschicht zu strukturieren besteht durch Kantenabrisse an
der Unterseite der geätzten
Halbleiterstruktur. Es gibt aber keine Bereiche an der ursprünglichen
Halbleiteroberfläche,
d. h. der Bauteiloberseite, die frei von Metall sind.
-
Wird
das sogenannte SCRESOI-Herstellungsverfahren zur Herstellung eines
mikroelektromechanischen Halbleiterbauelements verwendet, bei der
die Kontaktanschlussflächen
aufgebracht und strukturiert werden, bevor die Substratoberfläche eine
mikromechanische Topographie aufweist, muss die Siliziumbearbeitung
eine entsprechende Kompatibilität zu
der Metallschicht aufweisen. Insbesondere sind dadurch Hochtemperaturprozesse
ausgeschlossen, so dass die gewünschte
umfangreiche Freilegungsätzung
in dem Basis-Silizium-Material
nur ungenügend
durchgeführt
werden kann.
-
Daher
ist es mit den in Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren
für mikroelektromechanische
Halbleiterbauelemente (wenn überhaupt) nur
mit einem großen
technischen Aufwand möglich, eine
glatte und weit unterhalb der beweglichen Strukturen liegende Oberfläche des
Basissiliziummaterials zu erzeugen.
-
Wenn
nun aber kein ausreichend großer Freiraum
unterhalb der beweglichen Struktur in dem Halbleitersubstrat gebildet
werden kann, besteht die Gefahr einer Partikelbildung in diesem
Bereich. Ferner können
mögliche
Reibungseffekte und Einflüsse durch
die umgebende Gasatmosphäre
auf die bewegliche Struktur nur unvollständig unterdrückt werden,
wodurch die Messergebnisse verfälscht
werden können.
Ferner kann es aufgrund eines nicht ausreichend großen Freiraums
und aufgrund ausgeprägter Spitzen
unterhalb des mikroelektromechanischen Elements schwierig sein,
eine ausreichend hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit desselben
gegenüber
dem Basissiliziummaterial zu erhalten.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein verbessertes Konzept zur Herstellung eines Halbleiterbauelements
mit einer beweglichen Struktur, wie z. B. eines mikroelektromechanischen
Halbleiterbauelements, zu schaffen, mit dem es möglich ist, bei der Halbleiterbearbeitung
Hochtemperaturvorgänge
einzusetzen und gleichzeitig auf Waferebene die Herstellung von
modifizierten Metallisierungsbereichen, wie z. B. Kontaktanschlussflächen oder Leiterbahnen,
unter gleichzeitiger Kapselung des Halbleiterbauelements zu ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Metallisierungsfläche für ein Halbleiterbauelement
mit einer beweglichen Struktur gemäß Anspruch 1 und durch ein
Halbleiterbauelement gemäß Anspruch
25 gelöst.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer Metallisierungsfläche für ein Halbleiterbauelement
mit einer beweglichen Struktur in einem Halbleitersubstrat weist
folgende Schritte auf: Bereitstellen des Halbleitersubstrats mit
der beweglichen Struktur; Breitstellen einer Abdeckung; Vorsehen
eines Durchbruchs in der Abdeckung, wobei zumindest ein Seitenwandbereich
des Durchbruchs einen Hinterschnitt bezüglich des Halbleitersubstrats
aufweist; Anbringen der Abdeckung auf dem Halbleitersubstrat; und
Metallisieren des Halbleiterbauelements mit der Abdeckung, so dass
eine Metallschicht auf der Abdeckung und auf der Metallisierungsfläche gebildet
wird.
-
Das
erfindungsgemäße Halbleiterbauelement
umfasst ein Halbleitersubstrat mit einer beweglichen Struktur, eine
Abdeckung, die auf dem Halbleitersubstrat angebracht ist, wobei
die Abdeckung einen Durchbruch aufweist, wobei zumindest ein Seitenwandbereich
des Durchbruchs einen Hinterschnitt bezüglich des Halbleitersubstrats
aufweist, und eine Metallschicht auf der Abdeckung und auf einer
Metallisierungsfläche
unterhalb des Durchbruchs.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, bei der Herstellung
eines Halbleiterbauelements mit einer beweglichen Struktur in einem Halbleitersubstrat,
wie z. B. bei der Herstellung eines mikroelektromechanischen Halbleiterbauelements, nach
der Herstellung der beweglichen Struktur in dem Halbleitersubstrat
noch auf Waferebene eine Abdeckung zur Kapselung des Halbleiterbauelements
aufzubringen.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, dass die Abdeckung bereits
vor dem Anbringen derselben auf dem Halbleitersubstrat an einem oder
mehreren vorbestimmten Bereichen einen oder mehrere Durchbrüche aufweist,
wobei zumindest ein Seitenwandbereich des Durchbruchs einen Hinterschnitt
bezüglich
des Halbleitersubstrats aufweist.
-
Es
ist bei der vorliegenden Erfindung aber genauso möglich, einen
oder mehrere Durchbrüche in
der Abdeckung erst nach dem Anbringen derselben auf dem Halbleitersubstrat
in der Abdeckung vorzusehen. So kann die Abdeckung beispielsweise
vor dem Aufbringen derselben noch keinen vollständig ausgeprägten Durchbruch
aufweisen, wobei es beispielsweise möglich ist, dass die Abdeckung
zumindest auf der Unterseite eine Ätzung aufweist, wobei zumindest
ein Seitenwandbereich einen Hinterschnitt bezüglich des Halbleitersubstrats
aufweist, und erst daraufhin, d. h. im gebondeten Zustand, der Durchbruch
zwischen der vorbereiteten Ätzung
auf der Unterseite der Abdeckung und deren oberen Seite hergestellt
wird.
-
Nach
dem Vorliegen der Struktur bestehend aus mit den Durchbrüchen versehenen
Abdeckung und dem Halbleitersubstrat, z. B. dem Bauteilwafer, wird
eine Metallisierung des mit der Abdeckung versehenen Halbleiterbauelements
vorgenommen, wobei die mit dem Durchbruch (bzw. mit mehreren Durchbrüchen) versehene
Abdeckung als eine sogenannte Schattenmaske bei dem Metallisierungsschritt
dient. Die Funktion der Abdeckung als Schattenmaske bei dem Metallisierungsvorgang
kann dadurch noch deutlicher werden, wenn bei dem Metallisierungsschritt
berücksichtigt
wird, dass beispielsweise eine senkrechte Projektion des Durchbruchs
in der Abdeckung in Richtung des Halbleitersubstrats im wesentlichen
den Bereich der bei dem Metallisierungsschritt hergestellten Metallisierungsfläche definieren
kann.
-
Es
sollte aber im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung beachtet
werden, dass die erfindungsgemäße Realisierung
der Schattenmaske eine elektrische Verbindung verschiedener Bereiche
auf dem Halbleitersubstrat und/oder mit der Abde ckung gezielt herstellen
oder auch gezielt verhindern soll. Eine gezielte Unterbindung einer
durchgehenden Metallisierung und damit einer elektrischen Verbindung
von verschiedenen Bereichen auf dem Halbleitersubstrat untereinander
oder auch eine durchgehende Metallisierung von verschiedenen Bereichen auf
dem Halbleitersubstrat mit einer Metallisierung auf der Abdeckung
wird durch einen sog. Hinterschnitt der Schattenmaske in diesem
Bereich erreicht.
-
Bezüglich der
vorliegenden Erfindung sollte aber beachtet werden, dass der Bereich
der herzustellenden Metallisierungsflächen auf dem Halbleitersubstrat
nicht auf den durch eine im wesentlichen senkrechte Projektion des
Durchbruchs in der Abdeckung in Richtung des Halbleitersubstrats
beschränkt ist.
So kann die gewählte
Form und der gewählte
Neigungswinkel des Hinterschnitts in dem Durchbruch der Abdeckung
beispielsweise auch von dem verwendeten Metallisierungsverfahren
abhängen.
-
Die
geeignete gewählte
Form des Durchbruchs in Draufsicht gibt im wesentlichen die Form des
herzustellenden Metallisierungsbereichs unter der Abdeckung auf
dem Halbleitersubstrat an. Durch die geeignet gewählte Form
jedes Seitenwandbereichs des jeweiligen Durchbruchs in der Abdeckung wird
also bestimmt, ob die auf dem Halbleitersubstrat (Bauteilwafer)
entstandenen Metallisierungsbereiche elektrisch gegeneinander isoliert
oder untereinander verbunden sind.
-
Ferner
wird durch die jeweilige Form der Schattenmaske vorgegeben, ob die
auf der Abdeckung entstandene Metallisierungsschicht mit einer Kontaktanschlussfläche (d.
h. mit einem Metallisierungsbereich) auf dem Halbleitersubstrat
verbunden ist oder nicht. Damit kann die Metallisierungsfläche auf
der Abdeckung eine nicht-floatende HF-Abschirmung für das Halbleiterbauelement
bilden, da die entsprechende Kontaktanschlussfläche mit einem frei wählba ren
Bezugspotential, z. B. Massepotential, verbunden werden kann.
-
Da
die als Schattenmaske eingesetzte Abdeckung nicht mehr von dem Halbleitersubstrat
entfernt wird, werden somit sogenannte „selbstjustierte Kontaktanschlussflächen" (Bond Pads) für das Halbleiterbauelement
hergestellt. Die Möglichkeit
zur direkten Kontaktierung der Abschirmung ermöglicht es also, das elektrische
Potential der Abschirmung bzw. das elektrische Potential verschiedener
Abschirmungsbereiche, die voneinander elektrisch isoliert sind und
jeweils mit einer Kontaktanschlussfläche verbunden sind, frei einzustellen.
-
Da
die Metallisierung erst nach der Kapselung des Halbleiterbauelements
vorgenommen wird, wird durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren vorteilhafterweise
ermöglicht,
dass bei der Halbleiterbearbeitung, z. B. bei Ätz-, Abscheide- und Fügevorgängen in
dem Siliziummaterial, Hochtemperaturverfahrensschritte und Hochtemperaturprozesse
eingesetzt werden, um die bewegliche Struktur in dem Halbleitersubstrat
zu bilden bzw. um den Freilegungsätzschritt in dem Basishalbleitermaterial durchzuführen, sowie,
um während
des Füge-/Bondverfahrens
zwischen der Abdeckung und dem Halbleitersubstrat Hochtemperaturbearbeitungs-/Hochtemperaturherstellungsschritte
einsetzen zu können.
-
Daher
ist es mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
für mikroelektromechanische Halbleiterbauelemente
außerdem
ohne einen großen zusätzlichen
Aufwand möglich,
eine glatte und weit unterhalb der beweglichen Struktur liegende
Oberfläche
des Basissiliziummaterials zu erzeugen. Aufgrund des einfach zu
bildenden, großen
Freiraums unterhalb der beweglichen Struktur in dem Halbleitersubstrat
kann eine Partikelbildung in diesem Bereich weitestgehend vermieden
werden. Ferner können mögliche Reibungseffekte
und Einflüsse
durch die umgebende Gasatmosphäre
auf die bewegliche Struktur im wesentlichen vollständig unterdrückt werden,
wobei aufgrund des ausreichend großen Freiraums unterhalb des
mikroelektromechanischen Elements ferner eine ausreichend hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit
gegenüber
dem Basissiliziummaterial erhalten werden kann.
-
Darüber hinaus
wird durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
ermöglicht,
dass nach der Verkapselung des Halbleiterbauelements, d. h. nach
dem Aufbringen der Abdeckung, in einem einzigen Metallisierungsschritt
auf Waferebene gleichzeitig (1) selbstjustierte, gegeneinander isolierte
Kontaktanschlussflächen,
(2) elektrische Verbindungen mechanisch isolierter Sensorstrukturen
und (3) eine für
das Drahtbonden einfach zugängliche HF-Abschirmung
hergestellt werden können.
-
Ferner
wird ermöglicht,
dass sich alle Kontaktanschlussflächen im wesentlichen auf dem
gleichen Bauteilniveau, d. h. auf bzw. an dem Halbleitersubstrat,
das die bewegliche, mikroelektromechanische Struktur enthält, befinden,
wodurch die abschließende
Aufbau- und Verbindungstechnik des Halbleiterbauelements drastisch
erleichtert wird. Damit lassen sich die Systemkosten zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements äußerst positiv
beeinflussen.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
läutert.
Es zeigen:
-
1a–1d schematische
Querschnittsansichten durch eine als Schattenmaske wirksame Abdeckung
für das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von selbstjustierten Metallisierungsflächen gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine schematische Querschnittsansicht
durch ein fertiggestelltes Halbleiterbauelement mit einer beweglichen
Struktur in einem Halbleitersubstrat und mit der aufgebrachten Abdeckung
und den Metallisierungsbereichen gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
-
3 eine schematische Querschnittsansicht
eines Halbleiterbauelements mit einem dreilagigen Aufbau gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
-
4 eine schematische Querschnittsansicht
eines weiteren Halbleiterbauelements mit einem dreilagigen Aufbau
gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
-
5 eine schematische Querschnittsansicht
eines Halbleiterbauelements mit einem zweilagigen Aufbau gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
-
6 eine schematische Querschnittsansicht
eines weiteren Halbleiterbauelements mit einem zweilagigen Aufbau
gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
-
7 eine schematische Querschnittsansicht
durch ein gekapseltes mikroelektromechanisches Bauelement gemäß dem Stand
der Technik.
-
Im
folgenden wird nun Bezug nehmend auf die 1a–1d und 2 ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements 20 mit
einer nichtfloatenden HF-Abschirmung (HF = Hochfrequenz) und selbstjustierten Kontaktanschlussflächen mittels
einer Bauteilkapselung mit einer gebondeten Schattenmaske und das Verfahren
zur Herstellung desselben detailliert erörtert.
-
Zur
Vereinfachung der folgenden Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung wird der in 2 angegebene Schraffierungsschlüssel zur
Bezeichnung und Spezifizierung der verschiedenen Materialien und
Bereiche der dargestellten Bauelemente in allen Figuren verwendet.
-
1a zeigt eine Abdeckung 10 vor
dem Aufbringen auf ein Halbleitersubstrat (nicht gezeigt). Wie in 1a dargestellt ist, weist
die Abdeckung 10 ein erstes Abdeckungselement 10a,
ein zweites Abdeckungselement 10b und ein drittes Abdeckungselement 10c und
einen ersten Durchbruch 12 mit einem ersten Seitenwandbereich 12a und
einem zweiten Seitenwandbereich 12b und einen zweiten Durchbruch 14 mit
einem ersten Seitenwandbereich 14a und einem zweiten Seitenwandbereich 14b auf.
-
Die
Abdeckung 10 ist vorzugsweise ein strukturierter Halbleiterwafer
aus einem Halbleitermaterial, wie z. B. Silizium, der im folgenden
auch als Abdeckungswafer bezeichnet wird.
-
Da 1a eine Querschnittsansicht
durch die Abdeckung 10 ist, sollte beachtet werden, dass die
aus den Abdeckungselementen 10a, 10b, 10c bestehende
Abdeckung 10 einstückig
ausgeführt sein
kann, wobei der erste bzw. zweite Durchbruch 12, 14 eine
bezüglich
der Seitenwandbereiche 12a, 12b, 14a, 14b geschlossene
oder auch teilweise gebrochene Öffnung
darstellt. Es ist aber auch möglich, dass
das erste Abdeckungselement 10a, das zweite Abdeckungselement 10b und/oder
das dritte Abdeckungselement 10c jeweils Einzelelemente
sind, die benachbart zueinander angeordnet werden, wobei durch die
relative Positionierung der jeweiligen Abdeckungselemente 10a–10c der
Durchbruch bzw. die Durchbrüche 12, 14 durch
die Gesamtabdeckung 10 definiert wird.
-
In 1a ist dargestellt, dass
der Bodenbereich der Abdeckung 10 eben verläuft, wobei
es jedoch auch möglich ist,
dass das erste Abdeckungselement 10a eine Vertiefung 16 in
der Grundfläche
aufweist, die durch die gestrichelte Line dargestellt ist, um darunter
eine bewegliche Struktur besser aufnehmen zu können, da die Abdeckung 10 im
folgenden vorzugsweise als eine Bauelementkapselung verwendet wird.
-
Es
sollte ferner beachtet werden, dass die durch den ersten bzw. zweiten
Durchbruch 12, 14 gebildete erste und/oder zweite Öffnung in
der Abdeckung 10 eine beliebige Form (in Draufsicht) aufweisen
kann, und somit beliebige zusammenhängende oder getrennte Bereiche
liefern kann.
-
An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass in den 1b bis 1d dieselben
Bezugszeichen wie in 1a dieselben
Elemente bezeichnen. So zeigt 1d nur
die Querschnittsfläche
durch zwei verschiedenartige Durchbrüche zusammen mit der Rückätzung, die
später
oberhalb der frei beweglichen Struktur angeordnet ist. In 1c ist zusätzlich die Projektion
auf einen hinter der Zeichenebene liegenden Abschluss der Durchbrüche und
der Rückätzung angedeutet.
Bei 1b ist auch die
Projektion des Randes der Absenkung hinzugefügt, welche von oben geätzt wird.
-
Im
folgenden wird nun anhand von 2 ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement 20 und ferner
das zur Herstellung des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements 20 erforderliche
Verfahren detailliert erläutert.
-
Das
Halbleiterbauelement 20 weist ein Halbleitersubstrat 22 mit
einer beweglichen Struktur 24, z. B. einer mikroelektromechanischen
Struktur, auf. Auf dem Halbleitersubstrat 22 ist die anhand
von 1a erläuterte Abdeckung 10 bestehend
aus den Abdeckungselementen 10a-c beispielsweise mittels
anodischem Bonden aufgebracht. Die Abdeckung 10 umfasst
wiederum den ersten Durchbruch 12 und den zweiten Durchbruch 14 mit
den jeweiligen Seitenwandbereichen 12a, 12b und 14a, 14b.
Wie in 2 dargestellt
ist, weist die Abdeckung 10 ferner eine Schicht 26 aus
einem Isolationsmaterial, z. B. eine Oxidschicht, auf.
-
In 2 ist ferner dargestellt,
dass die Isolationsschicht 26 die Abdeckung 10 vollständig umgibt, wobei
beachtet werden sollte, dass die Isolationsschicht 26 auch
nur im Berührungsbereich
mit dem Halbleitersubstrat 22 angeordnet sein kann, um
eine elektrische Trennung zwischen der Abdeckung 10 und
dem Halbleitersubstrat 22 vorzusehen. Aus diesem Grund
ist es beispielsweise auch möglich,
dass die Isolationsschicht 26 zusätzlich auf dem Halbleitersubstrat 22 zumindest
im Berührungsbereich
der Abdeckung 10 mit dem Halbleitersubstrat 22 angeordnet
ist, wobei die Isolationsschicht 26 beispielsweise auch
ausschließlich
auf dem Halbleitersubstrat 22 zu Isolationszwecken angeordnet
sein kann.
-
Das
Halbleitersubstrat 22 wiederum ist auf einem Basishalbleitermaterial 28 angeordnet,
wobei zwischen dem Halbleitersubstrat 22 und dem Halbleiterbasismaterial 28 zumindest
an den Berührungsstellen
zwischen denselben eine zweite Isolationsschicht 30 angeordnet
ist. Die zweite Isolationsschicht 30 ist optional angeordnet,
d. h. wenn es erforderlich ist, das Halbleitersubstrat 22 elektrisch
von dem Halbleiterbasismaterial 28 zu trennen. In dem Halbleiterbasismaterial 28 ist
ferner eine Vertiefung 32 zum Bilden eines Hohlraums vorgesehen,
wobei sich aufgrund der Herstellungsprozessschritte sogenannte Halbleitermaterialspitzen 34 in
der Vertiefung 32 befinden können.
-
Auf
dem Halbleiterbauelement 20 befindet sich ferner eine Metallisierungsschicht 36,
die in mehrere Metallisierungsbereiche 36a–36e unterteilt ist. Der
erste Metallisierungsbereich 36a befindet sich auf dem
ersten Abdeckungselement 10a, der zweite Metallisierungsbereich 36b befindet
sich auf dem zweiten Abdeckungselement 10b, der dritte
Metallisierungsbereich 36c befindet sich auf dem dritten Abdeckungselement 10c,
der vierte Metallisierungsbereich 36d befindet sich innerhalb
des ersten Durchbruchs 12 auf dem Halbleitersubstrat 22,
und der fünfte
Metallisierungsbereich 36e befindet sich innerhalb des
zweiten Durchbruchs 14 auf dem Halbleitersubstrat 22.
-
Im
folgenden wird nun detailliert auf das Herstellungsverfahren für das in 2 dargestellte Halbleiterbauelement 20 und
insbesondere auf die Verfahrenschritte zur Herstellung der Metallisierungsflächen 36a–36e für das Halbleiterbauelement 20 eingegangen.
-
Als
Ausgangspunkt zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
wird von dem bereitgestellten Halbleitersubstrat 22 mit
der darin angeordneten beweglichen Struktur 24 ausgegangen,
die sich auf dem Halbleiterbasismaterial 28 befindet, wobei
die bewegliche Struktur 24 über bzw. in dem Hohlraum- bzw.
Vertiefungsbereich 32 angeordnet ist.
-
Nach
dem Bereitstellen des Halbleitersubstrats 22 mit der beweglichen
Struktur 24 wird nun die Abdeckung 10 auf das
Halbleitersubstrat 22 aufgebracht, um das Halbleiterbauelement 20 zu
kapseln, d. h. um die bewegliche Struktur 24 hermetisch
unterhalb der Abdeckung 10, die beispielsweise die Vertiefung 16 aufweist,
unterzubringen.
-
Da,
wie es im folgenden noch erläutert
wird, die Abdeckung 10 vorzugsweise das gleiche Halbleitermaterial
wie das Halbleitersubstrat 22 aufweist, ist die Isolationsschicht 26 zwischen
dem Halbleitersubstrat 22 und der Abdeckung 10 vorgesehen,
wobei die Isolationsschicht 26 in 2 vollständig die Abdeckung 10 umgibt,
so dass für
die Abdeckung 10 ein sogenanntes SOI-Bauelement einsetzbar
ist. Es sollte beachtet werden, dass es natürlich auch möglich ist,
die Isolationsschicht 26 auf der Abdeckung 10 nur jeweils
in den Berührungsbereichen
zwischen der Abdeckung 10 und dem Halbleitersubstrat 22 vorzusehen,
wobei in diesem Fall die Isolationsschicht 26 entweder
auf der Abdeckung 10 oder auch nur auf dem Halbleitersubstrat 22 oder
auch auf beiden angeordnet sein kann.
-
Wie
bereits anhand von 1a erläutert wurde,
weist die Abdeckung 10 zumindest einen Durchbruch 12 oder 14 auf,
wobei zumindest ein Seitenwandbereich des Durchbruchs einen Hinterschnitt bezüglich des
Halbleitersubstrats 22 aufweist. Es ist zu beachten, dass
beispielsweise der unterhalb des Durchbruchs 12, 14 der
Abdeckung 10 entstehende Flächenbereich im wesentlichen
den zu erzeugenden Metallisierungsflächen 36d, 36e auf
dem Halbleitersubstrat 22 entspricht. Damit wird deutlich,
dass die auf dem Halbleitersubstrat 22 zu erzeugenden Metallisierungsflächen 36a–36e durch
den Durchbruch bzw. die Durchbrüche 12, 14 in
der Abdeckung 10 definiert sind.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, dass die Abdeckung bereits
vor dem Anbringen derselben auf dem Halbleitersubstrat an einem oder
mehreren vorbestimmten Bereichen einen oder mehrere Durchbrüche aufweist,
wobei zumindest ein Seitenwandbereich des Durchbruchs einen Hinterschnitt
bezüglich
des Halbleitersubstrats aufweist.
-
Es
ist bei der vorliegenden Erfindung aber genauso möglich, einen
oder mehrere Durchbrüche in
der Abdeckung erst nach dem Anbringen derselben auf dem Halbleitersubstrat
in der Abdeckung vorzusehen. So kann die Abdeckung beispielsweise
vor dem Aufbringen derselben noch keinen vollständig ausgeprägten Durchbruch
aufweisen, wobei es beispielsweise möglich ist, dass die Abdeckung
zumindest auf der Unterseite eine Ätzung aufweist, wobei zumindest
ein Seitenwandbereich einen Hinterschnitt bezüglich des Halbleitersubstrats
aufweist, und erst daraufhin, d. h. im gebondeten Zustand, der Durchbruch
zwischen der vorbereiteten Ätzung
auf der Unterseite der Abdeckung und deren oberen Seite hergestellt
wird.
-
Nach
dem Vorliegen der Struktur bestehend aus mit den Durchbrüchen versehenen
Abdeckung und dem Halbleitersubstrat, z. B. dem Bauteilwafer, wird
eine Metallisierung des mit der Abdeckung versehenen Halbleiterbauelements
vorgenommen, wobei die mit dem Durchbruch (bzw. mit mehreren Durchbrüchen) versehene
Abdeckung als eine sogenannte Schattenmaske bei dem Metallisierungsschritt
dient. Die Funktion der Abdeckung als Schattenmaske bei dem Metallisierungsvorgang
kann dadurch noch deutlicher werden, wenn bei dem Metallisierungsschritt
berücksichtigt
wird, dass beispielsweise eine senkrechte Projektion des Durchbruchs
in der Abdeckung in Richtung des Halbleitersubstrats im wesentlichen
den Bereich der bei dem Metallisierungsschritt hergestellten Metallisierungsfläche definieren
kann.
-
Es
sollte aber im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung beachtet
werden, dass die erfindungsgemäße Realisierung
der Schattenmaske eine elektrische Verbindung verschiedener Bereiche
auf dem Halbleitersubstrat und/oder mit der Abdeckung gezielt herstellen
oder aber gezielt verhindern soll. Die gezielte Unterbindung einer
durchgehenden Metallisierung und damit einer elektrischen Verbindung von
verschiedenen Bereichen auf dem Halbleitersubstrat untereinander
oder auch eine durchgehende Metallisierung von verschiedenen Bereichen
auf dem Halbleitersubstrat mit einer Metallisierung auf der Abdeckung
wird durch einen sog. Hinterschnitt der Schattenmaske in diesem
Bereich erreicht.
-
Bezüglich der
vorliegenden Erfindung sollte aber beachtet werden, dass der Bereich
der herzustellenden Metallisierungsflächen auf dem Halbleitersubstrat
nicht auf den durch eine im wesentlichen senkrechte Projektion des
Durchbruchs in der Abdeckung in Richtung des Halbleitersubstrats
beschränkt ist.
Ferner kann der gewählte
geometrische Verlauf der Seitenwandbereiche also im wesentlich beliebig ausgeführt sein,
z. B. linear, abgerundet, stufenförmig usw., wobei auch beliebige
Neigungswinkel für die
Seitenwandbereiche in dem Durchbruch gewählt werden können. Es
sollte lediglich eine gezielte Herstellung oder eine gezielte Unterbindung
von durchgehenden Metallisierungsbereichen ermöglicht werden. Die gewählte Form
und der gewählte
Neigungswinkel des Hinterschnitts in dem Durchbruch der Abdeckung
kann beispielsweise auch von dem verwendeten Metallisierungsverfahren
abhängen.
-
Nach
dem Anbringen der Abdeckung 10 an dem Halbleitersubstrat 22 wird
das Halbleiterbauelement 20 mit der darauf angeordneten
Abdeckung 10 beispielsweise von oben (bzgl. der Darstellung
in 2) metallisiert,
d. h. mit einer Metallisierungsschicht überzogen, so dass eine Metallisierungsschicht 36 auf
dem Halbleiterbauelement 20 gebildet wird, wobei der erste
Metallisierungsbereich 36a auf dem ersten Abdeckungsbereich 10a gebildet
wird, der zweite und dritte Metallisierungsbereich 36b, 36c auf
dem zweiten und dritten Abdeckungselement 10b, 10c gebildet
wird, und der vierte und fünfte
Metallisierungsbereich 36d, 36e in dem durch den
ersten und zweiten Durchbruch 12, 14 definierten
Bereich auf dem Halbleitersubstrat 22 gebildet wird.
-
Wie
es in 2 dargestellt
ist, wird durch den Durchbruch 12 dabei eine von der Abdeckung 10 isolierte
Metallisierungsfläche 36d auf
dem Halbleitersubstrat gebildet, da die beiden Seitenwandbereiche 12a, 12b einen
Hinterschnitt aufweisen. Der zweite Durchbruch 14 liefert
dagegen eine Metallisierungsfläche 36e,
die einerseits von dem Metallisierungsbereich 36c auf dem
dritten Abdeckungselement 10c aufgrund des Hinterschnitts
des Seitenwandbereichs 14d getrennt ist und mit dem ersten Metallisierungsbereich 36a auf
dem ersten Abdeckungselement 10a verbunden ist, da der
erste Seitenwandbereich 14a des Durchbruchs 14 in
Richtung des Halbleitersubstrats konisch zulaufend ist.
-
Es
ist zu beachten, dass anstelle einer konisch zulaufenden Form des
Seitenwandbereichs 14a alle geometrischen Formen und Neigungswinkel für einen
Seitenwandbereich 14a gewählt werden können, die
nach dem Metallisierungsschritt eine elektrisch durchgängige Verbindung
der Kontaktierungsfläche 36e mit
dem entsprechenden metallisierten Abdeckungsbereich 10a ermöglichen.
-
Die
Metallisierungsflächen 36d, 36e auf
dem Halbleitersubstrat 22 sind vorgesehen, um beispielsweise
Kontaktanschlussflächen
für einen
möglicherweise
noch folgenden Drahtbondverbindungsschritt zu bilden. Die Metallisierungsflächen können aber beispielsweise
auch die Form von Leiterbahnen annehmen, wenn der Durchbruch 12 beispielsweise eine
längliche
Form (in Draufsicht) aufweist und alle Seitenwandbereiche des Durchbruchs
einen Hinterschnitt aufweisen.
-
Aus 2 wird ferner deutlich,
dass eine beliebige Anzahl von Metallisierungsflächen 36d, 36e an
dem Halbleiterbauelement 20 vorgesehen werden kann, die
vorzugsweise gegeneinander elektrisch isoliert sind, um eine beliebige
Anzahl von Kontaktanschlussflächen,
Leiterbahnen usw. in Form der Metallisierungsflächen 36a–36e zu
bilden. Besonders vorteilhaft für
Drahtbondverbindungsschritte mit diesen Metallisierungsflächen ist
nun, dass diese Metallisierungsflächen auf dem Halbleitersubstrat
22 im wesentlichen in einer Ebene liegen. Es können sich lediglich Höhenunterschiede
in der Größenordnung einer
möglicherweise
unter der Metallisierungsfläche angebrachten
Oxidschicht ergeben.
-
Da
die Metallisierungsfläche 36d mit
dem ersten Abdeckungsbereich 10a der Abdeckung 10 verbunden
ist und diese Metallisierungsfläche 36d beispielsweise
mit einem frei wählbaren
Bezugspotential, vorzugsweise Massepotential, z. B. über die oben
genannten Drahtbondverbindungen verbindbar ist, kann die auf dem
ersten Abdeckungselement 10a gebildete Metallisierungsschicht 36a eine
nicht-floatende HF-Abschirmung
für die
unter dem ersten Abdeckungselement 10a liegende bewegliche
Struktur 24 und damit für
das Halbleiterbauelement 20 liefern.
-
Bei
dem in 2 dargestellten
Halbleiterbauelement 20 sind die Metallisierungsflächen 36d, 36e direkt
auf dem Halbleitersubstrat 22 aufgebracht. Es ist jedoch
möglich,
dass auf dem Halbleitersubstrat 22 zumindest in dem Bereich
einer der Metallisierungsflächen 36d, 36e eine
Isolationsschicht (Oxidschicht) optional vorgesehen ist, um beispielsweise einer
oder mehrere der Metallisierungsflächen 36d, 36e elektrisch
von dem Halbleitersubstrat 22 zu isolieren, um so beispielsweise
eine von dem Halbleitersubstrat elektrisch isolierte Kontaktanschlussfläche, Leiterbahn
usw. vorzusehen.
-
Die
mikromechanische Struktur 24 des Halbleiterbauelements 20 von 2 ist beispielsweise durch
die Strukturierung der Bauelementeschicht 22 eines SOI-Substrats
realisiert. Die Schichten 20, 30 und 28,
wie sie in 2 dargestellt
sind, bilden zusammen das SOI-Substrat, das als Ausgangssubstrat
für das
Herstellungsverfahren des unteren Teils des Halbleiterbauelements 20 dient.
Die elektrische Verbindung von der beweglichen Struktur 24 in
der Bauelementeschicht 22 zu den Kontaktanschlussflächen 36d, 36e erfolgt
beispielsweise durch das hochdotierte Bauelementsiliziummaterial
selbst. Für
das Drahtbonden beim Einbau des Halbleiterbauelements 20 als
Sensorchip in ein Gehäuse
sind an den entsprechenden Bereichen des Halbleiterbauelements 20 die
jeweiligen Metallisierungsflächen 36d, 36e vorgesehen.
-
Da
bei der vorliegenden Erfindung die erforderliche Metallisierung
zur Erzeugung der Kontaktanschlussflächen, Leiterbahnen usw. erst
nach der Kapselung des Halbleiterbauelements 20 unter der Abdeckung 10 vorgenommen
wird, kann das Halbleitersubstrat 22 oder das Halbleiterbasismaterial 28 mit
Hochtemperaturbearbeitungsschritten für eine Halbleiterbearbeitung
behandelt werden, um die bewegliche mikroelektromechanische Struktur 24 in dem
Halbleitersubstrat 22 oder die Vertiefung 32 mittels
der Freilegungsätzung
(Release-Ätzung)
zu erzeugen oder die Abdeckung auf dem Halbleitersubstrat zu befestigen.
-
Es
sollte beachtet werden, dass mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
jedoch im wesentlichen beliebige Bearbeitungsschritte zur Erzeugung
der beweglichen Struktur 24 in dem Halbleitersubstrat 22 vorgenommen
werden können,
da zu diesem Zeitpunkt keine Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der (noch nicht vorhandenen)
Metallisierungsbereiche an dem Halbleiterbauelement berücksichtigt
werden müssen.
-
Ferner
sollte im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung beachtet werden,
dass im Gegensatz zu den im Stand der Technik bekannte Herstellungsverfahren
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
keine Pyrex-Schicht zur Herstellung einer Verbindung der Abdeckung
mit dem Halbleitersubstrat erforderlich ist. Wie bereits zum Stand
der Technik ausgeführt
wurde, ist es möglich
SFB-Verfahren einzusetzen, wenn keine Einschränkungen bezüglich der Temperaturbeaufschlagung
vorliegen. Können
Hochtemperaturbearbeitungs-/Hochtemperaturherstellungsschritte
eingesetzt werden, stehen mit den SFB-Verfahren zuverlässige Verfahren
zur Verfügung.
-
Erst
durch den Umstand, dass beim Stand der Technik Einschränkungen
bezüglich
der Temperaturbeaufschlagung entstehen, dadurch dass sich bereits
vor dem Fügeverfahrensschritt
ein Metall auf einem der zu verbindenden Substrate befindet, müssen Herstellungsverfahren
eingesetzt werden, die auf andere den Fügeprozess unterstützende Mechanismen
zurückgreifen.
Durch das Aufbringen einer Pyrex-Schicht werden nun, wie oben dargestellt,
solche in Form von elektrostatischen Effekte ausgenutzt.
-
Wie
aus 2 ferner ersichtlich
wird, kann also ein vollständig
funktionsfähiges
Halbleiterbauelement 20, z. B. ein mikroelektromechanisches
Halbleiterbauelement, auf Waferebene hergestellt werden, wobei das
in 2 dargestellte Halbleiterbauelement 20 dann
beispielsweise an den äußeren Begrenzungen
der Querschnittsdarstellung von 2 mit üblichen
Vereinzelungstechniken vereinzelt werden kann. Da bei dem Vereinzelungsschritt
bereits die Abdeckung 10 auf der empfindlichen beweglichen
Struktur 24 angeordnet ist und somit die bewegliche Struktur 24 bereits
hermetisch abgeschlossen ist, ist die äußerst empfindliche bewegliche,
mikroelektromechanische Struktur 24 bereits vollständig geschützt und
nicht mehr potentiell störenden
Umgebungseinflüssen
ausgesetzt. Damit brauchen die ansonsten im Stand der Technik erforderlichen,
aufwendigen Vorsichtsmaßnahmen
bei der Weiterverarbeitung der vereinzelten Bauelemente nicht getroffen werden.
-
Die
optionale zweite Isolationsschicht 26 zwischen der Abdeckung 10 und
dem Halbleitersubstrat 22 ist vorzugsweise dann zur elektrischen
Isolation vorzusehen, wenn die Abdeckung 10 und das Halbleitersubstrat 22 aus
Halbleitermaterialien und vorzugsweise den gleichen Halbleitermaterialien
bestehen. Die Verwendung gleicher Materialien wird bevorzugt, da
dann übereinstimmende
mechanische und thermische Eigenschaften beider Halbleiterbereiche
vorliegen, so dass mechanische Spannungen aufgrund von Temperaturänderungen
in dem Halbleiterbauelement 20 weitestgehend vermieden
werden können.
Als Ausgangsmaterial für
das Halbleiterbauelement wird vorzugsweise ein einkristallines oder auch
polykristallines Halbleitermaterial, wie z. B. Silizium, eingesetzt.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Metallisierungsflächen für das Halbleiterbauelement 20 ist
es also möglich,
selbstjustierte Kontaktanschlussflächen 36d, 36e (Leiterbahnen usw.)
auf dem Halbleitersubstrat 22 zu erzeugen, die entweder
direkt auf dem Halbleitersubstrat angeordnet sind, um dasselbe nach
außen
kontaktierbar zu machen, oder von demselben durch die Isolationsschicht 26 getrennt
sind.
-
Die
mikroelektromechanischen Halbleiterbauelemente können eine nennenswerte Oberflächentopographie
aufweisen und trotzdem auf Waferebene verkapselt werden und gleichzeitig
mit Metallisierungsflächen
für die
Kontaktanschlussflächen versehen
werden.
-
Im
folgenden werden nun einige weitere mögliche praktische Ausführungsformen
und Weiterbildungen des anhand der 1a und 2 dargestellten Halbleiterbauelements 20 erläutert, die
wiederum eine nicht-floatende HF-Abschirmung und selbstjustierte
Kontaktanschlussflächen
mittels einer Bauteilkapselung mit einer gebondeten Schattenmaske
aufweisen.
-
Es
handelt sich dabei im folgenden um verschiedene Inertial-, Druck-
und Strömungssensoren, die
wiederum mittels unterschiedlicher Halbleiterbearbeitungsverfahren
hergestellt werden können.
Es sollte deutlich werden, dass sich das erfindungsgemäße Konzept
im wesentlichen für
alle mikromechanischen Bauelemente eignet, bei denen Schichten, vorzugsweise
Metallisierungsschichten, auf einer Oberfläche mit einer nennenswerten
Topographie abgeschieden werden sollen.
-
Ferner
sollte beachtet werden, dass die bezüglich der 1a und 2 beschriebenen
Isolationsschichten 22 und 30 optional vorgesehen
sind und nur dann angeordnet werden, wenn eine elektrische Isolation
zwischen der Abdeckung 10 und dem Halbleitersubstrat 22 und/oder
eine elektrische Isolation zwischen dem Halbleitersubstrat 22 und
Halbleiterbasismaterial 28 bereitgestellt werden soll.
-
Es
ist zu beachten, dass bei der folgenden Beschreibung der weiteren
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements 20 funktionsgleiche
Elemente wie in 1a und 2 auch in den folgenden 3–6 die
gleichen Bezugszeichen aufweisen, wobei eine erneute Erläuterung
der Funktionsweise dieser Elemente weggelassen wird.
-
In 3 ist in Querschnittsform
schematisch ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement 40 in Form
eines thermodynamisches Neigungssensors in SOI-Technologie beispielhaft
dargestellt. Das Halbleiterbauelement 40 weist einen dreilagigen
Aufbau bestehend aus der Abdeckung 10 mit den Einzelabdeckungen 10a–c,
dem Halbleitersubstrat 22 und dem Halbleiterbasismaterial 28 auf,
und wurde gemäß dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren aufgebaut.
-
Die
Abdeckung 10 des Halbleiterbauelements 40 ist
wieder derart mit den Durchbrüchen 12, 14 strukturiert,
dass beim Abscheiden der Schicht 36, z. B. einer Metallisierungsschicht,
auf die Vorderseite des Bauelements 40 nach dem Verkapseln
unter der Abdeckung 10 sowohl untereinander elektrisch
isolierte Metallisierungsflächen 36a–36d als
auch untereinander und/oder mit den Abdeckungselementen 10a–10c elektrisch
verbundene Metallisierungsflächen 36e hergestellt
werden können.
-
Durch
die gewählte
Form jedes Seitenwandbereichs des jeweiligen Durchbruchs 12, 14 in
der Abdeckung 10 kann wieder bestimmt werden, ob die auf
dem Halbleitersubstrat 22 entstandenen Metallisierungsbereiche 36a–e elektrisch
gegeneinander isoliert oder untereinander verbunden sind, um Kontaktierungsflächen, Leierbahnen
usw. zu bilden..
-
Durch
die jeweilige Form der Schattenmaske wird wieder vorgegeben, ob
die auf der Abdeckung 10a–10c entstandene
Metallisierungsschicht 36a–36c mit
einem Metallisierungsbereich 36e auf dem Halbleitersubstrat 22 verbunden
ist. Damit kann die Metallisierungsfläche 36a auf der Abdeckung 10a wieder
eine nicht-floatende HF-Abschirmung für das Halbleiterbauelement 40 bilden,
da die entsprechende Kontaktanschlussfläche 36e mit einem
frei wählbaren
Bezugspotential, z. B. Massepotential, verbunden werden kann.
-
Durch
geeignete Layout-Maßnahmen
können
bei der Strukturierung des SOI-Substrats 22, d. h. des
Halbleitersubstrats, an dessen Ober- und Unterseite jeweils die
Oxidschichten 26, 30 vorgesehen sind, Kontaktlöcher 38 zu
den verschiedenen gegeneinander durch die vergrabenen Oxidschichten 26, 30 isolierten
Siliziumschichten 10, 22, 28 hergestellt werden.
Dadurch lassen sich durch das erfindungsgemäße Verfahren auch die verschiedenen
Siliziumebenen 10, 22, 28 getrennt untereinander
kontaktieren.
-
Der
in 3 dargestellte thermodynamische Neigungssensor
in SOI-Technologie kann daher durch Aufbringen der Abdeckung 10 auf
Waferebene gekapselt werden. Durch die hermetische, z. B. gasdichte,
Kapselung werden die zur Messung herangezogenen Konvektionseffekte
von den Konvektionseffekten aus der Bauteilumgebung abgekoppelt.
-
Dadurch
wird das Messverfahren des in 3 dargestellten
Sensorelements 40 zuverlässiger, Korrosionseffekte können reduziert
werden und das Vereinzeln der Chips kann mit herkömmlichen Dicing-Prozessen
(Vereinzelungsprozessen) vorgenommen werden.
-
In 4 ist in Querschnittsform
schematisch ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement 50 in Form
eines dreilagiger Aufbaus eines Beschleunigungssensors in einer
Bulkmikromechanischen Struktur beispielhaft dargestellt.
-
Das
Halbleiterbauelement 50 weist den in 4 dargestellten dreilagigen Aufbaus bestehend aus
der Abdeckung 10, dem Halbleitersubstrat 22 und
dem Halbleiterbasismaterial 28 auf, und wurde gemäß dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
aufgebaut.
-
Wie
in 4 dargestellt ist,
stellt die mittlere Siliziumlage 22 der drei Siliziumlagen 10, 22, 28 die träge Masse
dar. Ihre Bewegung in z-Richtung (nach oben bzw. unten in der Zeichenebene)
wird differentiell durch die Änderung
der Kapazität
zwischen der mittleren Siliziumlage 22 und der unteren
Siliziumlage 28 bzw. der Deckelschicht 10 ausgewer tet.
Die untere Elektrode wird beim Einbau in ein Gehäuse beispielsweise durch einen
leitfähigen
Kleber mit der Grundplatte 28 elektrisch verbunden. Die
Kontaktanschlussflächen 36d, 36e für die mittlere
Schicht 22 und die Deckelschicht 10 lassen sich
mit dem anhand der 1a und 2 dargestellten Vorgehensweise
sehr einfach von der Oberseite des Halbleiterbauelements 50 aus
erzeugen.
-
Durch
das vorgeschlagene Herstellungsverfahren wird die Kapselung und
Kontaktierung von Halbleiterbauelementen, die in einer Bulk-mikromechanischen
Struktur hergestellt sind, drastisch erleichtert.
-
Es
ist zu beachten, dass bei derzeit kommerziell verfügbaren Bauteilen
nach dem Vereinzeln die verschiedenen Schichten seitlich kontaktiert
werden müssen,
wie dies eingangs bezüglich
der Firmenbroschüre
(„Silicon
Capacitive Technology",
VTI Hamlin, Vantaa, Finnland) erörtert
wurde. Dies erfordert im Stand der Technik eine speziell zu entwickelnde,
aufwendige Aufbautechnik für
das Halbleiterbauelement.
-
Bei
der Kapselung dagegen, wie sie erfindungsgemäß in 4 anhand des Halbleiterbauelements 50 schematisch
dargestellt ist, können
herkömmliche
Großserienverfahren
für das
Vereinzeln des Halbleiterbauelements und für den Einbau desselben in ein
Gehäuse
eingesetzt werden.
-
Im
folgenden wird nun anhand von 5 schematisch
ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement 60 in
Form eines zweilagigen Aufbaus bestehend aus der Abdeckung 10 mit
den Einzelabdeckungen 10a–c und
dem Halbleitersubstrat 22 für einen Absolutdrucksensor
in einer Bulk-mikromechanischen Struktur dargestellt.
-
Wie
aus 5 ersichtlich ist,
lassen sich in einem Bulkmikromechanischen Herstellungsprozess unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
zur Kapselung und Kontaktanschlussflächenherstellung auch sehr einfach
Abso lutdrucksensoren herstellen. In 5 ist
beispielhaft ein Zweilagenaufbau mit einer Siliziummembrane 24 als
die bewegliche Struktur dargestellt, wobei die Siliziummembrane 24 einen
strukturierten Boss 24a aufweist.
-
Die
Kapazität
zwischen dem auf der Siliziummembrane 24 strukturierten
Boss 24a und dem Deckelsilizium 10 ist ein Maß für den Differenzdruck
zwischen der gasdicht eingeschlossenen Kavität 16 und der äußeren Bauteilumgebung.
Das vorgeschlagene erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung des Halbleiterbauelements 60 ermöglicht eine
sehr einfache Kontaktierung der beiden Siliziumschichten 10, 22,
die z. B. durch eine SOI-Verbindung (SOI-Bond) mechanisch verbunden
sind, elektrisch jedoch durch die Isolationsschicht 26 gegeneinander
isoliert sind.
-
Auch
das in 5 dargestellte
erfindungsgemäße Halbleiterbauelements 60 weist
vorzugsweise eine nicht-floatende HF-Abschirmung 36a–36c (HF
= Hochfrequenz) und selbstjustierte Kontaktanschlussflächen 36d, 36e mittels
einer Bauteilkapselung mit einer gebondeten Schattenmaske 10 auf.
-
In 6 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement 70 in
Form eines zweilagigen Aufbaus bestehend aus der Abdeckung 10 mit
den Einzelabdeckungen 10a–c und
dem Halbleitersubstrat 22 für einen zweilagigen piezoresistiven Drucksensor
in Oberflächenmikromechanik
mit der Möglichkeit
zur CMOS-Integration dargestellt.
-
Je
nach Design kann das Bauelement 70 so ausgelegt werden,
dass es beispielsweise zur Messung des Absolutdrucks verwendet werden
kann. Alternativ lassen sich auf diese Weise auch z. B. thermische
Strömungssensoren
realisieren.
-
Die
Membrane 24 als die bewegliche Struktur wird hier nicht
durch ein monokristallines Siliziummaterial geformt, sondern durch
eine auf dem Siliziumsubstrat abgeschiedene Membranschicht, z. B. aus
Siliziumnitrid. Alle weiteren mechanischen und elektrischen Strukturen
sind ebenfalls in Dünnschichttechnologie
hergestellt. Nach der CMOS-kompatiblen
Bearbeitung wird das Siliziummaterial in Bereichen unterhalb der
Membrane 24 herausgelöst
und mit einer geeignet strukturierten Abdeckung 10 versehen.
Auf der Membran 24 können beispielsweise
CMOS-Elemente 25 angeordnet werden.
-
Die
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Strukturierungsmöglichkeiten
für die
Abdeckung 10 erlauben nun wiederum eine sehr einfache Herstellung
von Kontaktanschlussflächen 36d–36e für die elektrische
Kontaktierung des Sensorselements und/oder den CMOS-Elementen 25 (CMOS-Schaltungselementen)
auf der Membrane 24. Die Kontaktanschlussflächen 36d–36e sind
sämtlich
von der Bauteilseite zugänglich
und liegen alle im wesentlichen in derselben Bauteilebene.
-
Neben
den Vorteilen für
das Gehäuse
lassen sich die Chips ferner einfacher vereinzeln, da die empfindlichen
Membrane 24 von der Oberseite her durch die stabile Abdeckung 10 geschützt sind.
-
Zusammenfassend
lässt sich
also feststellen, dass es durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
ermöglicht
wird, dass nach der Verkapselung des Halbleiterbauelements, d. h.
nach dem Aufbringen der Abdeckung, in einem einzigen Metallisierungsschritt
auf Waferebene gleichzeitig (1) selbstjustierte, gegeneinander isolierte
Kontaktanschlussflächen,
(2) elektrische Verbindungen mechanisch isolierter Sensorstrukturen
und (3) eine für
das Drahtbonden einfach zugängliche
HF-Abschirmung hergestellt werden können.
-
Dadurch
können
bei der vorangehenden Halbleiterbearbeitung, z. B. bei Ätzvorgängen in
dem Siliziummaterial, Hochtemperaturverfahrensschritte und Hochtemperaturprozesse
eingesetzt werden, um die bewegliche Struktur in dem Halbleitersubstrat
zu bilden bzw. um den Freilegungsätzschritt in dem Basishalbleitermaterial
durchzuführen.
Damit ist es mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für mikroelektromechanische
Halbleiterbauelemente ohne einen großen zusätzlichen Aufwand möglich, eine
glatte und weit unterhalb der beweglichen Struktur liegende Oberfläche des
Basissiliziummaterials zu erzeugen. Dadurch kann eine Partikelbildung
in diesem Bereich weitestgehend vermieden werden. Ferner können mögliche Reibungseffekte
und Einflüsse
durch die umgebende Gasatmosphäre
auf die bewegliche Struktur vollständig unterdrückt werden, wobei
aufgrund des ausreichend großen
Freiraums unterhalb des mikroelektromechanischen Elements ferner
eine ausreichend hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit gegenüber dem
Basissiliziummaterial erhalten werden kann.
-
Ferner
wird ermöglicht,
dass sich alle Kontaktanschlussflächen im wesentlichen auf dem
gleichen Bauteilniveau, d. h. auf bzw. an dem Halbleitersubstrat,
das die bewegliche, mikroelektromechanische Struktur enthält, befinden,
wodurch die abschließende
Aufbau- und Verbindungstechnik des Halbleiterbauelements drastisch
erleichtert wird. Damit lassen sich die Systemkosten zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements äußerst positiv
beeinflussen.