DE10311210A1 - Wandelement - Google Patents
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Abstract
Ein Wandelement (20), insbesondere zur Herstellung der Außenwände von Gebäuden, das aus einem Verbund aus einer Basisplatte (21), die aus zerkleinertem Pflanzenmaterial und Mineralstoffen gefertigt ist, und einer Dämmplatte aus einem diffusionsoffenen Wärmedämmmaterial (22) hergestellt ist.
Description
- Es ist bekannt, Formsteine aus Holzbeton, das heißt einem Material, das Holzschnitzel und Zement enthält, herzustellen und damit Gebäudewände zu mauern. Da das Material in aller Regel nicht dazu geeignet ist, statische Belastungen aufzunehmen, werden in die Formsteine Aussparungen eingebracht, die entweder mit Beton aufgefüllt werden oder die der Aufnahme von Elementen einer Tragekonstruktion beispielsweise aus Holz oder Stahl dienen. Es ist auch möglich, aus diesem Material größere Platten herzustellen, die Wandelemente bilden, aus denen gesamte Gebäudewände zusammengesetzt werden können. Das Material hat dabei den Vorteil, dass es diffusionsoffen und ökologisch einwandfrei ist. Allerdings weist Holzbeton einen Wärmeleitwert auf, der ungefähr mit demjenigen von Massivholz vergleichbar ist. Dies bedeutet, dass die Wandelemente eine Dicke von ca. 36 bis 40 cm aufweisen müssen, damit die Wand einen Wärmedämmwert nach dem Passivhausstandard erreicht. Gebäudewände, die aus derart dicken Wandelementen zusammengesetzt sind, sind jedoch aus Gewichtsgründen kaum noch transportierbar.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wandelement vorzuschlagen, das diffusionsoffen ist und auch bei relativ geringen Dicken einen Wärmedämmwert nach dem Passivhausstandard erreicht.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Wandelement, insbesondere zur Herstellung der Außenwände von Gebäuden, das aus einem Verbund aus einer Basisplatte, die aus zerkleinertem Pflanzenmaterial und Mineralstoffen gefertigt ist, und einer Dämmplatte aus einem diffusionsoffenen Wärmedämmmaterial hergestellt ist. Dämmplatten weisen einen ausgesprochen geringen Wärmeleitwert auf. Durch eine Kombination dieses Materials mit der Basisplatte, die beispielsweise aus Holzbeton bestehen kann, ist es möglich, die Gesamtdicke des Wandelements gegenüber einem Wandelement, das ausschließlich aus dem Material der Basisplatte besteht, deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus weist eine Dämmplatte ein geringeres Gewicht als eine Holzbetonplatte gleicher Dicke auf. Das Material der Basisplatte kann neben Holz auch jedes andere dafür geeinete Pflanzenmaterial, beispielsweise Hanf, Bambus, Sisal oder dergleichen, sein. Als Bindemittel kann außer Zement auch Magnesit verwendet werden. Die Dämmplatte ist vorzugsweise aus Holzfasern gefertigt, kann aber ebenfalls aus anderen Pflanzenfasern bestehen.
- Bei der Wahl des Materials für die Basisplatte ist vorzugsweise darauf zu achten, dass dieses eine geringere oder höchstens gleiche Wärmeleitfähigkeit wie Massivholz aufweist, da anderenfalls der erforderliche Wärmedämmwert bei den gewünschten relativ geringen Dicken der Wandelemente nicht erreicht wird.
- Zur Verbindung der Basisplatte mit der Dämmplatte kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht. Sie könnten beispielsweise miteinander verklebt werden. Aber auch eine formschlüs sige Verbindung zwischen der Basisplatte und der Dämmplatte ist möglich. Dies kann beispielsweise durch eine Verzahnung der Oberflächen der Platten erreicht werden. Bei einer alternativen Ausgestaltung können die Basisplatte und die Dämmplatte durch Verankerungselemente miteinander verbunden werden.
- Je nach Stabilitätsanforderung und gewünschter Wärmedämmung kann das Verhältnis der Dicken der Basisplatte und der Dämmplatte variiert werden. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Dämmplatte ca. 10 cm und die Basisplatte ca. 10 bis 20 cm dick sein.
- Die erfindungsgemäßen Wandelemente lassen sich als Halbzeug an Zimmereien oder auch an die Fertighausindustrie liefern. Um einen noch höheren Vorfertigungsgrad zu erreichen, können in die Basisplatte Aussparungen zur Aufnahme von Elementen einer Tragekonstruktion, insbesondere von Holzständern, eingebracht sein. Diese Aussparungen können in die Oberfläche der Basisplatte eingebracht sein, sodass die Elemente der Tragekonstruktion an drei Seiten vom Material der Basisplatte umgeben sind. Es ist jedoch auch möglich, die Aussparungen so tief einzuformen, dass sie sich von der Oberfläche der Basisplatte bis zur Dämmplatte erstrecken. Die Elemente der Tragekonstruktion können dann direkt mit der Dämmplatte verbunden werden.
- Die Aussparungen lassen sich vorzugsweise durch Fräsen herstellen. Neben den Aussparungen für Elemente einer Tragekonstruktion können in die Basisplatte und/oder in die Dämmplatte auch Installationskanäle eingebracht werden.
- Aus den erfindungsgemäßen Wandelementen lassen sich durch Zusammensetzen fertige Außenwände eines Gebäudes herstellen. Dabei bilden die Dämmplatten der Wandelemente die Außenseiten der Außenwände, da sie die geringere Wärmeleitfähigkeit auf weisen, und können bereits mit einem Putzsystem oder einer Schalung zur Aufnahme von Platten zur Fassadenverkleidung versehen sein. In die Aussparungen werden die Elemente der Tragekonstruktion eingelegt und befestigt. Anschließend kann auch die Rückseite der Basisplatte mit einem Putzsystem versehen werden. Die solchermaßen vorgefertigten Wände des Gebäudes werden dann zur Baustelle transportiert und dort mit einem vorbereiteten Fundament und untereinander verbunden.
- Zur Herstellung dieser Wandelemente schlägt die Erfindung ein Verfahren vor, bei dem das Material der Basisplatte im flüssigen Zustand auf die Rückseite der Dämmplatte aufgegossen und verdichtet wird. Hierdurch entsteht ein inniger Verbund zwischen der Dämmplatte und der Basisplatte. Unter Umständen sind dadurch keinerlei weitere Befestigungsmaßnahmen zwischen den beiden Platten erforderlich. Zur Verbesserung der gegenseitigen Verbindung der beiden Platten kann die Dämmplatte mit einer strukturierten Oberfläche zur Herstellung eines Formschlusses mit der Basisplatte versehen werden.
- Es ist jedoch auch möglich, in die Dämmplatte vor dem Aufbringen des Materials der Basisplatte eine Vielzahl von über die Rückseite der Dämmplatte vorstehenden Ankerelementen einzubringen. Diese Ankerelemente werden vom Material der Basisplatte umschlossen und bilden somit eine sichere gegenseitige Verankerung der beiden Platten nach dem Abbinden der Basisplatte.
- Zur Erzielung eines weiteren Vorfertigungsgrades der Wandelemente können nach dem vollständigen Abbinden des Materials der Basisplatte in die Basisplattenrückseite Aussparungen zur Aufnahme von Elementen einer Tragekonstruktion und/oder als Installationskanäle eingebracht, insbesondere eingefräst werden.
- Die beigefügte Zeichnung illustriert zwei Ausgestaltungsbeispiele erfindungsgemäßer Wandelemente.
- Im Einzelnen zeigen:
-
1 einen Teilquerschnitt durch ein erstes Wandelement; -
2 einen Teilquerschnitt durch ein zweites Wandelement. - Das Wandelement
10 aus1 weist einen Verbund aus einer Basisplatte11 und einer Dämmplatte12 auf. Beide Platten11 und12 sind aus pflanzlichen Materialien hergestellt. Bei der Basisplatte11 kann als Bindemittel beispielsweise Zement eingesetzt sein. Die Herstellung des Wandelements10 erfolgt derart, dass auf die Rückseite12.1 das Material für die Basisplatte11 aufgegossen wird. Um eine gute gegenseitige Verankerung der beiden Platten11 und12 zu erzeugen, sind vor dem Aufgießen des Materials der Basisplatte11 Befestigungsanker13 in die Rückseite12.1 der Dämmplatte12 eingesetzt worden. Durch diese Befestigungsanker13 , die allseitig von Material der Basisplatte11 umschlossen sind, entsteht eine optimale Verbindung zwischen den beiden Platten11 und12 . Auf der Innenseite11.1 der Basisplatte11 sind im Querschnitt ungefähr quadratische Aussparungen14 eingefräst worden. In diese können Elemente einer Tragkonstruktion, beispielsweise Holzständer, eingesetzt werden. - Auch das in
2 gezeigte Wandelement20 ist aus einem Verbund aus einer Dämmplatte22 und einer Basisplatte21 hergestellt, die aus dem gleichen oder einem ähnlichen Material gefertigt sind wie die Platten11 und12 . Auch die Herstellung des Wandelements20 erfolgt durch Aufgießen des Materials für die Basisplatte21 auf die Rückseite22.1 der Dämmplatte22 . - Bei der Basisplatte
21 wird der Formschluss zwischen der Basisplatte21 und der Dämmplatte22 dadurch hergestellt, dass die Rückseite22.1 der Dämmplatte22 mit einer Profilierung versehen wird, in die das Material der Basisplatte21 eindringt, sodass eine unlösbare Verbindung zwischen den beiden Platten21 und22 entsteht. - Auch in die Basisplatte
21 sind Aussparungen24 eingefräst worden, die hier einen Querschnitt in Form eines doppelten T aufweisen und sich in der Tiefe bis zur Dämmplatte22 erstrecken. In die Aussparungen24 eingesetzte Tragekonstruktionselemente können damit unmittelbar an der Dämmplatte22 befestigt werden. Außerdem sind sie durch die Querschnittform der Aussparungen24 formschlüssig mit der Basisplatte21 verbunden. Zusätzlich können selbstverständlich auch Befestigungen mit der Basisplatte21 vorgesehen werden. In die Basisplatte21 ist außerdem ein Installationskanal25 eingefräst worden. In diesem können Rohre und/oder Leitungen verlegt werden. - Es ist selbstverständlich auch möglich, die Elemente
10 und20 ohne die Aussparungen14 und24 sowie Installationskanäle25 zu fertigen und als Halbzeug an Zimmereien oder Fertighausbetriebe zu liefern. Diese fügen dann mehrere dieser Wandelemente zu kompletten Gebäudewänden aneinander und bringen die erforderlichen Aussparungen in die Basisplatten ein. Anschließend werden die Elemente der Tragekonstruktion in die Aussparungen eingesetzt und befestigt. Danach können die Rückseiten11.1 und21.1 der Basisplatten mit Abdeckplatten, beispielsweise Putzplatten, versehen werden. Die Außenseiten der Dämmplatten können mit einem Grundputz versehen werden. Die solchermaßen fertiggestellten Gebäudewände werden anschließend zur Baustelle transportiert und dort aufgestellt und miteinander verbunden.
Claims (18)
- Wandelement, insbesondere zur Herstellung der Außenwände von Gebäuden, das aus einem Verbund aus einer Basisplatte (
11 ,21 ), die aus zerkleinertem Pflanzenmaterial und Mineralstoffen gefertigt ist, und einer Dämmplatte aus einem diffusionsoffenen Wärmedämmmaterial (12 ,22 ) hergestellt ist. - Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (
11 ,21 ) als Bindemittel Zement enthält. - Wandelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte (
12 ,22 ) aus Holz- oder anderen Pflanzenfasern gefertigt ist. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Basisplatte (
11 ,21 ) eine geringere oder höchstens gleiche Wärmeleitfähigkeit wie Massivholz aufweist. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (
11 ,21 ) und die Dämmplatte- (12 ,22 ) formschlüssig miteinander verbunden sind. - Wandelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Formschluss durch eine Verzahnung der Oberflächen (
12.1 ,22.1 ) der Platten (11 ,12 ;21 ,22 ) gebildet wird. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (
11 ,21 ) und die Dämmplatte- (12 ,22 ) durch Verankerungselemente (13 ) miteinander verbunden sind. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ca. 10 cm und die Basisplatte 10 bis 20 cm dick ist.
- Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Basisplatte (
11 ,21 ) Aussparungen (14 ,24 ) zur Aufnahme von Elementen einer Tragekonstruktion, insbesondere von Holzständern, eingebracht sind. - Wandelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aussparungen (
24 ) in der Tiefe von der Oberfläche (21.1 ) der Basisplatte (21 ) bis zur Dämmplatte (22 ) erstrecken. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (
14 ,24 ) durch Fräsen hergestellt sind. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in die Basisplatte (
11 ,21 ) und/oder in die Dämmplatte (12 ,22 ) Installationskanäle (25 ) eingebracht sind. - Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Wandelemente (
10 ,20 ) zu fertigen Außenwänden eines Gebäudes zusammensetzbar sind. - Wandelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatten (
12 ,22 ) der Wandelemente (10 ,20 ) die Außenseiten der Außenwände bilden und mit einem Putzsystem versehen sind. - Verfahren zur Herstellung eines Wandelements nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Basisplatte (
11 ,21 ) im flüssigen Zustand auf die Rückseite (12.1 ,22.1 ) der Dämmplatten (12 ,22 ) aufgegossen und verdichtet wird. - Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte (
12 ,22 ) mit einer strukturierten Oberfläche (22.1 ) zur Herstellung eines Formschlusses mit der Basisplatte (11 ,21 ) versehen wird. - Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass in die Dämmplatte (
12 ,22 ) vor dem Aufbringen des Materials der Basisplatte (11 ,21 ) eine Vielzahl über die Rückseite (12.1 ,22.1 ) der Dämmplatte (12 ,22 ) vorstehender Ankerelemente eingebracht werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem vollständigen Abbinden des Materials der Basisplatte (
11 ,21 ) in die Basisplattenrückseite (11.1 ,21.1 ) Aussparungen (14 ,24 ) zur Aufnahme von Elementen ener Tragekonstruktion und/oder als Installationskanäle (25 ) eingebracht, insbesondere eingefräst werden.
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