DE1027421B - Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe - Google Patents
Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und WiedergabeInfo
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- G11B5/00—Recording by magnetisation or demagnetisation of a record carrier; Reproducing by magnetic means; Record carriers therefor
- G11B5/02—Recording, reproducing, or erasing methods; Read, write or erase circuits therefor
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Description
DEUTSCHES
Bei der magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe wird in letzter Zeit fast ausschließlich
das sogenannte Hochfrequenzverfahren verwendet. Obwohl dieses Verfahren einen wesentlich größeren
Aufwand erfordert als das ältere Gleichstromverfahren, hat es sich diesem gegenüber auf Grund seiner
hinlänglich bekannten Vorteile durchgesetzt. Die wesentlichsten Nachteile des Gleichstromverfahrens
sind das Auftreten geradzahliger Verzerrungen und der kleine Dynamikumfang, das ist das Verhältnis der
größten unverzerrt wiedergegebenen Nutzlautstärke zur Lautstärke des Störgeräusches.
Um diese Nachteile des Gleichstromverfahrens zu vermindern, ist es bereits bekanntgeworden, die magnetische
Schallaufzeichnung nach den sogenannten Gegentaktverfahren vorzunehmen. Bei einem dieser
Verfahren erfolgt die Aufzeichnung in zwei getrennten Tonspuren, wobei sowohl zur Löschung als auch
zur Vormagnetisierung die beiden Tonspuren mit entgegengesetzt gerichteten Gleichfeldern magnetisiert
werden, während der Nutzwechselstrom gleichphasig auf beide Spuren aufgeschrieben wird. Durch die Vormagnetisierung
wird der Arbeitspunkt auf beiden Tonspuren in die Mitte des geradlinigen Teiles der
Hysteresekurve gelegt.
Ein weiteres bekanntgewordenes Gegentaktverfahren schlägt vor, das Wechselfeld in zwei gleich
starke Komponenten zu zerlegen, die gegeneinander um 180° in der Phase verschoben sind und in getrennten
Tonspuren aufgezeichnet werden, während die zugehörigen konstanten Magnetfelder gleiche Richtung
und gleiche Stärke erhalten.
Mittels dieser Verfahren ist es gelungen, die geradzahligen-Verzerrungen
stark zu verkleinern. Die von der Vormagnetisierung herrührenden Rauschspannungen
konnten dadurch aber nicht wesentlich herabgesetzt werden. :.:'■:.■ ,_;.;.
Für viele Verwendungszwecke des Magnettonverfahrens, insbesondere für Sprachaufzeichnung, sind
die Anforderungen an die Wiedergabequalität nicht so groß, daß sich die Anwendung des Hochfrequenzverfahrens
mit dem bekannt großen Aufwand rechtfertigt, andererseits ist aber die Wiedergabequalität
der bisher bekannten Gleichstromverfahren zu gering, um die gestellten Forderungen zu erfüllen.
Der vorliegenden Erfindung Hegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Abfahren zu schaffen, das unter Beibehaltung
des geringen Aufwandes .des Gleichstromverfahrens eine wesentlich verbesserte Wiedergabequalität
aufweist.
Nachdem durch die Einführung der Gleichstrom-Gegentaktverfahren die Verzerrungen in kleinen
Grenzen gehalten werden können, kann eine weitere Verbesserung der Wiedergabequalität hauptsächlich
Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2
München 2, Witteisbacherplatz 2
Dr.-Ing. Gerhard Otto Zimmermann, München-Solln,
ist als Erfinder genannt worden
durch Vergrößerung des Dynamikumfangs angestrebt werden. Diese läßt sich grundsätzlich sowohl durch
Verkleinerung der Amplitude der Rauschspannungen als auch durch Vergrößerung der Nutzamplitude eras
reichen. Zur Verwirklichung dieser Aufgaben werden bei einem Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung
und Wiedergabe nach dem Gegentaktverfahren, bei dem das aufzuzeichnende Nutzwechselfeld in zwei
getrennten vormagnetisieren Tonspuren aufgezeichnet wird, erfindungsgemäß die beiden Tonspuren des
Tonträgers durch einander entgegengesetzt gerichtete Gleichfelder bis zur Sättigung magnetisiert, jeder
der beiden Sättigungsremanenzspannungen wird als Nullpunkt der Aussteuerung das aufzuzeichnende
Nutzwechselfeld gleichphasig so überlagert, daß die Sättigungsremanenzkurve in ihrem geradlinig verlaufenden
Teil ausgesteuert wird, und der Nutzwechselstrom wird von beiden Tonspuren gleichphasig,
vorzugsweise durch nur einen für beide Tonspuren gemeinsamen Hörkopf, abgenommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an Hand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert.
In der Fig. 1 ist eine Kurve gezeigt, die im folgenden »Sättigungsremanenzkurve« genannt wird. Magnetisiert
man Eisen bis: zur Sättigung, so befindet
sich dieses nach Wegnahme des die Magnetisierung bewirkenden Gleichfeldes im Zustand der Sättigungsremanenz. Ein magnetischer Tonträger, z. B. in der
üblichen Bandform, besitzt demzufolge nach Wegnähme eines Sättigungsfeldes die sogenannte remanente
Sättigungsbandinduktion. Magnetisiert man ein Band, welches beispielsweise die dem Punkt α der
Fig. 1 entsprechende remanente Sättigungsbandinduktion aufweist, mit einem beliebigen, dem Sättigungs-
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feld gleichgerichteten Gleichfeld der Feldstärke + H, so weist das Band nach Wegfall des Gleichfeldes
unabhängig von dessen Stärke jeweils wieder die remanente Sättigungsbandinduktion auf, was dem Kurvenzweig
a-f entspricht. Legt man dagegen ein dem Sättigungsfeld entgegengesetzt gerichtetes Gleichfeld der
Feldstärke —H an, so weist das Band nach Wegfall dieses Gleichfeldes eine von der Stärke dieses Feldes
abhängige, von der Sättigungsinduktion abweichende remanente Bandinduktion B1. auf. Diese Abhängigkeit
der remanenten Bandinduktion B1. von der Größe und
Richtung der Feldstärke H zeigt der Kurvenzug a-b-c-d-e-f. Der Kurvenzweig f-a-b-c stellt die Abhängigkeit
der remanenten Bandinduktion Br von der
Läßt man dasselbe Nutzwechselfeld, daß der Anschaulichkeit halber in Fig. 3 nochmals dargestellt ist,
auf die andere Tonspur .S2 einwirken, so erzeugt die
positive Halbwelle W-V den dem Linienzug s-t entsprechenden
Verlauf der remanenten Induktion der Spur S2, während die negative Halbwelle W— in das
Gebiet der Sättigungsinduktion fällt und dementsprechend auf der Strecke t-v die remanente Sättigungsinduktion
herrscht.
Tastet man z. B. mit einem der üblichen Hörköpfe, der für beide Tonspuren gemeinsam sein kann, die
Tonspuren S1 und S2 ab, so überlagern sich in bekannter
Weise die remanenten Bandinduktionen der beiden Spuren zu der resultierenden Bandinduktion T1 wie
Größe der Feldstärke H bei einem vorher durch ein 15 in Fig. 4 dargestellt ist. Der Kurvenverlauf der Band-Gleichfeld
der Feldstärke +H bis zur Sättigung ma- induktion T und damit auch der daraus im Hörkopf
gnetisierten magnetischen Band dar, während der
Kurvenzweig c-d-e-f, der in seinem Verlauf dem
Kurvenzweig c-d-e-f, der in seinem Verlauf dem
Zweig f-a-b-c entspricht, die Abhängigkeit bei einem
gewonnene Nutzwechselstrom stimmen völlig mit dem Kurvenverlauf des aufgezeichneten Wechselfeldes
überein. Aus durch die Hysteresekurve des magnevorher durch ein Gleichfeld der Feldstärke — H bis 20 tischen Bandmaterials bedingten Symmetriegründen
zur Sättigung magnetisierten magnetischen Band haben die beiden remanenten Sättigungsinduktionen
zeigt. die gleiche Größe, aber entgegengesetzt gerichtetes
Erfindungsgemäß soll nun das Band zunächst so Vorzeichen. Während der Aufzeichnungspausen heben
magnetisiert werden, daß jede der beiden Tonspuren sich die Sättigungsinduktionen der beiden Tonspuren
die remanente Sättigungsbandinduktion besitzt, wo- 25 auf, so daß im Hörkopf bei nicht besprochenem Band
bei die weitere Vorschrift besteht, daß die remanenten praktisch die Induktion Null herrscht. Dadurch bleibt
Sättigungsbandinduktionen entgegengesetzt gerichtete der Ruherauschpegel verhältnismäßig klein.
Vorzeichen haben sollen. Es ist also die eine Ton- Die Amplitude der Nutzspannung wird gegenüber
Vorzeichen haben sollen. Es ist also die eine Ton- Die Amplitude der Nutzspannung wird gegenüber
spur, S1, mit der Sättigungsfeldstärke + Hs und die der der bekannten Gleichstromverfahren wesentlich
andere, S2, mit der Sättigungsfeldstärke — Hs zu 30 erhöht, wodurch eine Vergrößerung des Dynamikummagnetisieren,
so daß die Tonspur 5^1 die dem Punkt α fanges erreicht wird. Während bei den bekannten
entsprechende Sättigungsremanenz und die Tonspur^ Verfahren der Arbeitspunkt etwa in die Mitte des
die dem Punkt d entsprechende Sättigungsremanenz geradlinigen Teiles der Hysteresekurve gelegt wird,
aufweisen. Diese Magnetisierung kann in an sich be- zur Aufzeichnung beider Halbwellen des Wechselkannter
Weise mittels eines Löschkopfes, z. B. eines 35 feldes also nur der geradlinige Bereich der Hysteresepermanenten Magnets, erfolgen. kurve zur Verfügung steht, wird bei dem erfindungs-Das
aufzuzeichnende Nutzwechselfeld soll nun gemäßen Verfahren der geradlinige Teil der Remaweiter
gemäß der Erfindung auf beiden Tonspuren der nenzkurve, der sich vom Sättigungsremanenzpunkt
remanenten Sättigungsinduktion als Nullpunkt der bis in den Bereich der Koerzitivkraft erstreckt, durch
Aussteuerung gleichphasig überlagert werden. Dieses 40 nur eine Halbwelle des aufzuzeichnenden Wechselkann
vorzugsweise durch einen Sprechkopf üblicher feldes ausgesteuert. Durch die getrennte Aufzeichnung
Bauart geschehen, an dessen Spalt beide Tonspuren der beiden Halbwellen und die darauf im Hörkopf
nebeneinander vorbeilaufen. In Fig. 2 und 3, die iden- erfolgende Summierung derselben ergibt sich eine
tisch sind, ist eine Sinuskurve als Beispiel eines auf- wesentliche Erhöhung der Nutzwechselspannung gezuzeichnenden
Nutzwechselfeldes dargestellt. Über- 45 genüber den bisherigen Verfahren,
lagert man dieses Wechselfeld der remanenten Wenn sich wegen der verwendeten magnetischen
lagert man dieses Wechselfeld der remanenten Wenn sich wegen der verwendeten magnetischen
Materialien kein genügend scharfer Knick der Remanenzkennlinie
(Punkt α und d der Fig. 1) ergeben sollte, empfiehlt es sich, bei der Aufzeichnung zur
Bereich oberhalb der Sättigungsfeldstärke und an- 50 Korrektur ein Zusatzgleichfeld kleiner Größe anzudert
somit die remanente Sättigungsinduktion der wenden.
Sättiigungsinduktion der Tonspur ^1 (s. Fig. 4), so
fällt die über der Strecke g-h der Fig. 2 liegende positive Halbwelle JV+ des Nutzwechselfeldes in den
Tonspur S1 nicht. Die über der Strecke h-i liegende
negative Halbwelle W — dagegen steuert die Remanenzkennlinie in ihrem geradlinigen Teil zwischen
den Punkten α und b aus und erzeugt auf der Tonspur S1 die entsprechende remanente Induktion.
In Fig. 4 ist der Verlauf der remanenten Induktion B1. für die beiden Tonspuren S1 und i"a über die
Bandlänge L aufgezeichnet. Für die Tonspur S1 ist
der Verlauf der dem Limienzug g-h-i des Nutzwechselfeldes
der Fig. 2 entsprechenden remanenten Induktion B1. durch den Limienzug o-p-r dargestellt. Während
der positiven Halbwelle W+ bleibt demnach die remanente Sättigungsinduktion auf der Strecke o-p
unverändert, dagegen erzeugt die negative Halbwelle W— einen dem Linienzug p-r folgenden remanenten
Induktionsverlauf. Die weiteren Schwingungen des Wechselfeldes erzeugen in analoger Weise einen
ihrer Kurvenform entsprechenden Verlauf der remanenten Induktion der Tonspur S1.
Claims (3)
1. Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe nach dem Gegentaktverfahren,
bei dem das aufzuzeichnende Nutzwechselfeld in zwei getrennten, vormagnetiskrten
Tonspuren aufgezeichnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Tonspuren des Tonträgers
durch einander entgegengesetzt gerichtete Gleichfelder bis zur Sättigung magnetisiert werden,
jeder der beiden Sättigungsremanenzspannungen, als Nullpunkte der Aussteuerung, das aufzuzeichnende
Nutzwechselfeld gleichphasig so überlagert wird, daß die Sättigungsremanenzkurve in ihrem
geradlinig verlaufenden Teil ausgesteuert wird, und daß der Nutzwechselstrom von beiden Tonspuren
gleichphasig, vorzugsweise durch nur einen für ]>eide Tonspuren gemeinsamen Hörkopf abgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Löschen verwendeten
Gleichfelder solche Größe und Richtung aufweisen, daß durch sie auf den beiden Tonspuren die Sättigungsremanenzspannungen
erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekenn-
rung kleiner Größe, einer oder beider Tonspuren, daß die Sättigungsremanenzkurve zwischen Sättigungs-
und Aussteuerbereich einen scharfen Knick aufweist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
zeichnet durch eine solche Gleichvormagnetisie- Deutsche Patentschrift Nr. 712 759.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES31826A DE1027421B (de) | 1953-01-14 | 1953-01-14 | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES31826A DE1027421B (de) | 1953-01-14 | 1953-01-14 | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1027421B true DE1027421B (de) | 1958-04-03 |
Family
ID=7480648
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES31826A Pending DE1027421B (de) | 1953-01-14 | 1953-01-14 | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und Wiedergabe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1027421B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE712759C (de) * | 1935-04-14 | 1941-10-24 | Aeg | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung nach dem Gegentaktverfahren |
-
1953
- 1953-01-14 DE DES31826A patent/DE1027421B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE712759C (de) * | 1935-04-14 | 1941-10-24 | Aeg | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung nach dem Gegentaktverfahren |
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