Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war somit die Bereitstellung hoch spezifischer und hoch sensitiver Verfahren
zum Nachweis klinisch wichtiger Bakterien, die Entwicklung von Primern
zur Durchführung
eines Amplifikationsverfahren bakterieller Genomfragmente und/oder
deren Transkripte und die Entwicklung eines viele Sonden tragenden
Detektionssystems. Bevorzugt laufen diese Tests im Multiplexverfahren.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Nachweis klinisch relevanter Bakterien, bei welchem
eine nachzuweisende Nukleinsäure,
welche ein Fragment aus dem Genom eines klinisch relevanten Bakteriums
ist oder komplementär
zu diesem ist, an eine sequenz- und/oder speziesspezifische Nukleinsäuresonde
unter stringenten Bedingungen hybridisiert und anschließend die
nachzuweisende Nukleinsäure
beziehungsweise die Hybridisierung der nachzuweisenden Nukleinsäure an die
sequenzspezifische Nukleinsäuresonde
detektiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die sequenzspezifische
Nukleinsäuresonde
ausgewählt
ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 1-176 beziehungsweise
komplementär
zu diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Der Begriff Nukleinsäure und
Oligonukleotid bezieht sich im Sinne der vorliegenden Erfindung
auf Primer, Proben, Sonden und Oligomerfragmente, welche detektiert
werden. Der Begriff Nukleinsäure
und Oligonukleotid ist weiterhin generisch zu Polydesoxyribonukleotiden
(enthaltend 2-Deoxy-D-Ribose) und zu Polyribonukleotiden (enthaltend
D-Ribose) oder zu jedem weiteren Typ von Polynukleotid, das ein
N-Glykosid einer Purinbase oder einer Pyrimidinbase ist, beziehungsweise
einer modifizierten Purinbase oder einer modifizierten Pyrimidinbase.
Eingeschlossen sind erfindungsgemäß auch PNA's, d. h. Polyamide mit Purin-/Pyrimidin-Basen.
Die Begriffe Nukleinsäure
und Oligonukleotid werden im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht
als verschieden angesehen, insbesondere soll die Verwendung der
Begriffe keine Unterscheidung in Bezug auf die Länge bedeuten. Diese Begriffe
schließen
sowohl doppel- beziehungsweise einzelsträngige DNA, als auch doppel-
beziehungsweise einzelsträngige
RNA ein.
Erfindungsgemäß ist insbesondere bevorzugt,
dass die sequenzspezifische Nukleinsäuresonde ausgewählt ist
aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 19-54 und 174 – 176 beziehungsweise
komplementär
zu diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Dem Fachmann ist bewußt, daß ausgehend
von der Lehre der vorliegenden Erfindung auch Sonden entworfen werden
können,
die geringfügig
von den erfindungsgemäßen Sonden
abweichen, aber dennoch funktionieren. So sind auch Sonden denkbar,
die gegenüber
den erfindungsgemäßen Sonden
mit den Sequenzen SEQ ID No. 1-176 beziehungsweise 19-54 und 174 – 176 am
5'-und/oder 3'-Ende Verlängerungen
oder Verkürzungen
um wenigstens ein, zwei oder drei Nukleotide aufweisen. Ebenso ist
denkbar, daß einzelne
oder wenige Nukleotide einer Sonde durch andere Nukleotide austauschbar
sind, solange die Spezifität
der Sonde nicht zu stark verändert
wird und der Schmelzpunkt der Sonde nicht zu stark verändert wird.
Das schließt
ein, dass bei Abwandlung die Schmelztemperatur der abgewandelten
Sonde nicht zu stark von der Schmelztemperatw der ursprünglichen
Sonde abweicht. Die Schmelztemperatur wird dabei nach der G ( =4°C) + C (
=2°C) Regel
ermittelt. Dem Fachmann ist klar, dass neben den üblichen
Nukleotiden A, G, C, T auch modifizierte Nukleotide wie Inosin usw.
zur Anwendung kommen können.
Die Lehre der vorliegenden Erfindung ermöglicht solche Modifikationen,
ausgehend vom Gegenstand der Ansprüche.
Erfindungsgemäß wird eine Zusammensetzung,
welche die nachzuweisende Nukleinsäure oder einen Teil davon enthält, mit
einer oder mehreren Sonden hybridisiert.
Prinzipiell ist möglich, durch Hybridisierung
mit einer einzelnen spezifischen Sonde die nachzuweisende Nukleinsäure und
damit beispielsweise die Bakterienspezies zu bestimmen. Es ist aber
auch möglich,
die Zusammensetzung, welche die nachzuweisende Nukleinsäure oder
einen Teil davon enthält,
mit mehr als einer Sonde zu hybridisieren. Dadurch wird die Aussagekraft
des Verfahrens erhöht.
Man erhält
dann ein genaues Profil und kann die nachzuweisende Nukleinsäure und
damit beispielsweise die Bakterienspezies mit hoher Sicherheit bestimmen.
Bevorzugtes Verfahren für die Differenzierung
klinisch relevanter Bakterien ist daher ein Multiplexverfahren,
bei dem die für
die Differenzierung notwendigen bakteriellen Genomabschnitte in
einer gemeinsamen Amplifikations- und Hybridisierungsreaktion angereichert
und hybridisiert werden. Für
diese Anwendung ist die Amplifikation verschiedener Genfragmente
notwendig. Die Sonde und Primer zur Detektion der bakteriellen Spezies
liegen auf dem 23S ribosomalen RNS-Gen und oder auf dem Elongationsfaktor
TU, die Sonden und Primer zur Unterscheidung der Antibiotikaresistenzen
haben als Zielsequenz die entsprechenden genomisch kodierten Resistenzgene.
Da die zur Differenzierung notwendigen Polymorphismen auf dem Genom
viele 1000 Basen umfassen ist zudem eine Aufsplittung in kleinere
Fragmente für
eine effektive Amplifikation wichtig. Die Vielzahl von Primern,
die alle miteinander agieren können,
erfordert ein sorgfältiges
Design.
Ein wichtiger Aspekt der Erfindung
ist das Multiplexamplifikationsverfahren bestehend aus mindestens 10
und mehr Primern und das multigeplexte reverse Hybridisierungsverfahren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist ein Multiplexverfahren mit einem
selbstamplifizierenden Chip.
Beim Hybridisierungsverfahren müssen Sonden
mit unterschiedlicher Primärstruktur
unter gleichen Bedingungen hybridisieren, wobei die Spezifität ausreichend
zur Erkennung von Einzelbasenaustaschen sein sollte. Deshalb sind
bei der Stringenzwaschung Salze wie Betain oder Tetramethylammoniumchloid
als Modulatoren der Waserstoffbrückenbindungen
bevorzugt.
Für
den selbstamplifizierenden Chip sind Eigenschaften der Polymerase
(z.B. „Hot
Start"-Eigenschaften, das
Design der Amplifikationsprimer und die Pufferzusammensetzung wichtig.
Bevorzugte Polymerasen sind thermostabile "Hotstart-Polymerasen für den selbstamplifizierenden
Chip: Bevorzugte Puffer sind PCR-Puffer, die modulierende Chemikalien
wie Glycerin enthalten. Bevorzugte Amplifikationsprimer sind ausgewählt aus
SEQ ID No. 1-176, beziehungsweise komplementär dazu, beziehungsweise davon
ein Fragment oder enthalten eine dieser Sequenzen, insbesondere
bevorzugt sind SEQ ID No.: 55-170. Auch hier sind zusätzlich Salze
wie Betain oder Tetramethylammoniumchloid bevorzugt, aber auch stabilisierende
Proteine wie BSA.
Der Begriff Hybridisierung bezieht
sich auf die Bildung von Duplexstrukturen durch zwei einzelsträngige Nukleinsäuren aufgrund
von komplementärer
Basenpaarung. Hybridisierung kann zwischen komplementären Nukleinsäuresträngen oder
zwischen Nukleinsäuresträngen erfolgen,
welche kleinere Regionen an Fehlpaarung aufweisen. Die Stabilität des Nukleinsäuren-Duplexes
wird gemessen durch die Schmelztemperatur Tm.
Die Schmelztemperatur Tm ist die Temperatur
(unter definierter Ionenstärke
und pH), bei welcher 50% der Basenpaare dissoziiert sind.
Bedingungen, bei denen lediglich
vollständig
komplementäre
Nukleinsäuren
hybridisieren, werden als stringente Hybridisierungsbedingungen
bezeichnet. Stringente Hybridisierungsbedingungen sind dem Fachmann
bekannt ( z.B. Sambrook et al., 1085, Molecular Cloning – A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York).
Im allgemeinen, werden stringente Bedingungen so ausgewählt, dass
die Schmelztemperatur 5°C
niedriger ist als die Tm für die spezifische
Sequenz bei einer definierten Innenstärke und pH. Wenn die Hybridisierung
unter weniger stringenten Bedingungen durchgeführt wird, dann werden Sequenz-Fehlpaarungen
toleriert. Das Ausmaß an
Sequenz-Fehlpaarungen kann durch Veränderung der Hybridisierungsbedingungen
kontrolliert werden.
Die Durchführung der Hybridisierung unter
stringenten Bedingungen ist besonders wichtig für das erfindungsgemäße Verfahren.
Stringent im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass das
Detektionsverfahren eine eindeutige Unterscheidung zwischen einer
positiven Reaktion und einer negativen Reaktion im Reaktionsfeld
des Streifens zulässt.
Dies kann durch folgende Maßnahmen
erzielt werden:
Struktur der Sonde: Durch die Länge der
zur Zielsequenz komplementären
Struktur der Sonde; bevorzugt sind 15 bis 20mere.
Laufpuffer: Durch den Salzgehalt
wird die Stringenz beeinflusst. Die Ionenstärke liegt bevorzugt zwischen
100-500 mM, insbesondere bevorzugt bei 250 mM.
Weiterhin kann durch die oben erwähnten mild
denaturierenden Substanzen im Laufpuffer (DMSO, Formamid, Harnstoff)
die Stringenz individuell eingestellt und optimiert werden. Die
Stringenz wird auch durch den pH-Wert des Laufpuffers beeinflußt. Alle
der oben genannten Maßnahmen
sind letztlich Maßnahmen,
die Einfluß auf
Wasserstoffbrückenbindungen
haben.
Die Durchführung des Hybridisierungsverfahrens
ist dem Fachmann an sich bekannt. So werden üblicherweise die festen Phasen
nach Inkubation mit der Lösung,
die den Hybridisierungspartner enthalten kann, stringenten Bedingungen
ausgesetzt, um unspezifisch gebundene Nukleinsäuremoleküle zu entfernen. Die Hybridisierung
kann in herkömmlicher
Weise auf einer Nylon- oder Nitrocellulosemembran durchgeführt werden
wie beschrieben (Sambrook et al., Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Laboratory, 1989). Die darin genannten Prinzipien lassen
sich vom Fachmann auf weitere Ausführungsformen übertragen.
Auch die Länge der Zielnukleinsäure spielt
eine wichtige Rolle für
die Sensitivität
der Hybridisierung. Bevorzugt sind Nukleinsäurenstränge mit einer Länge von
30 – 500
Basenpaaren.
Bevorzugt muss die Doppelstrang-Zielnukleinsäure vor
der Hybridisierung denaturiert werden. Dies geschieht in der Regel
durch basische Chemikalien oder Erwärmung, wobei die für die Doppelstrangstruktur verantwortlichen
Wasserstoffbrückenbindungen
aufgeschmolzen werden. Bevorzugt als basische Chemikalie ist NaOH
in einer Konzentration von 0,1 bis 0,5 M. Besonders bevorzugt ist
eine Konzentration von 0,25 M NaOH. Durch Erhitzen einer wässrigen
Nukleinsäurelösung auf
mindestens 95°C
und anschließendem
raschen Abkühlen
auf 4°C
können
ebenfalls Einzelstrangstrukturen erreicht werden. Einzelstrangamplifikate
z. B. als Produkte der NASBA-Reaktion sollten vor der Hybridisierung
ebenfalls denaturiert werden, um intramolekulare Strukturen aufzulösen. Die
kann wegen der Empfindlichkeit der RNS gegenüber hohen pH-Werten bevorzugt
durch mild denaturierende Chemikalien wie z.B. DMSO oder Formamid
erfolgen.
Als Hybridisierungspuffer werden
in der Regel wässrige
Puffer mit einem Salzgehalt zwischen 0,1 und 0,5 M, und einem pH-Wert
von 7,5 – 8,0
verwendet. Für
eine gute Benetzung der sondentragenden Phase werden Detergenzien
verwendet. Bevorzugt ist Natriumlaurylsultat (SDS) in einer Konzentration
von 0,1 – 7%.
In der besonders bevorzugten hohen Konzentration von 7% wirkt SDS
zudem günstig
auf Signal-/Hintergrundverhältnisse,
indem unspezifische Bindungen des Enzymkomplexes unterdrückt werden.
Die gewünschte Stringenz
der Hybridisierung wird neben der Struktur von Zielsequenz und Sonde
durch die Zusammensetzung von Hybridisierungs- und Stringenzwaschpuffer
bestimmt. Bevorzugt wird nach erfolgter Hybridisierung mit einem
Stringenzwaschpuffer inkubiert. Dieser destabilisiert durch eine
geringere Innenstärke
den Doppelstrang. So werden nicht 100% komplementäre Hybride
wieder getrennt. Durch Zusätze
von Chemikalien (z.B. Tetramethylammoniumchlorid), welche die Wasserstoffbrückenbindungen
des Hybrids beeinflussen, lassen sich die Bindungsstärke von
G/C und A/T Paarungen angleichen, was bei Multiplexsondensysteme
vorteilhaft sein kann.
Erfindungsgemäß wird nach der Hybridisierung
das Ausmaß der
Hybridisierung bestimmt. Das erfolgt üblicherweise dadurch, dass
die Menge der Markierung bestimmt wird, die an eine feste Phase
gebunden ist. Derartige Nachweisreaktionen und Detektionsverfahren
sind dem Fachmann an sich bekannt.
Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die nachzuweisende Nukleinsäure ein
Amplifikationsprodukt ist, wobei die Amplifikation mit sequenzspezifischen
Amplifikationsprimern durchgeführt
wird. Insbesondere ist bevorzugt, dass die nachzuweisende Nukleinsäure ein
Amplifikationsprodukt ist, wobei wenigstens ein Amplifikationsprimer
ausgewählt
ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 1-170, insbesondere SEQ
ID No. 1-18 und 171 – 173,
beziehungsweise komplementär
zu diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Am meisten bevorzugt ist, dass wenigstens ein Amplifikationsprimer
ausgewählt
ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 1-18 und 55-170 und 171 – 173 beziehungsweise
komplementär
zu diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Die Amplifikationsprimer sollten
so ausgewählt
sein, daß das
Amplifikationsprodukt gute sterische Verhältnisse in- Kombination mit
der immobilisierten Sonde aufweist. Pallindromstrukturen, die zu
intramolekularen Faltungen führen,
können
durch geeignete Primerauswahl vermieden werden. Im Falle der Markierung
mit Hapten ist die räumliche
Anordnung des Haptens (z.B. Biotin) im Hybrid Sonde/Zielnukleinsäure wichtig.
Das Hapten sollte für
den Antikörper-Enzymkomplex
gut zugänglich
sein.
Eine Ausführungsform des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleinsäuresonden immobilisiert sind.
In diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn die nachzuweisende Nukleinsäure markiert
ist.
In einer anderen Form des Verfahrens
sind die Nukleinsäuresonden
markiert. In diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn die nachzuweisende
Nukleinsäure
immobilisiert ist.
Gegenstand der Erfindung ist des
weiteren ein Verfahren zum Nachweis klinisch assoziierter Bakterien,
- – bei
welchem eine nachzuweisende Nukleinsäure, welche ein Fragment aus
dem Genom eines Klinisch relevanten Bakteriums beziehungsweise komplementär zu diesem
ist, amplifiziert wird, wobei die Amplifikation mit Primern durchgefihrt,
von denen mindestens einer eine Sequenz aufweist, die im wesentlichen eine
Teilsequenz der nachzuweisenden Nukleinsäure darstellt,
- – und
bei welchem anschließend
die amplifizierte nachzuweisende Nukleinsäure detektiert wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sequenz dieses Primer ausgewählt ist aus den Sequenzen mit
den SEQ ID No.: 1 - 176 beziehungsweise komplementär zu diesen
Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt beziehungsweise
komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Diese Ausführungsform
der Erfindung wird im folgenden kurz Amplifikationsverfahren genannt.
Der Begriff Amplifikationsverfahren schließt alle bevorzugten Ausführungsformen
ein.
Dem Fachmann ist bewusst, dass ausgehend
von der Lehre der vorliegenden Erfindung auch Primer entworfen werden
können,
die geringfügig
von den erfindungsgemäßen Primern
abweichen, aber dennoch funktionieren. So sind auch Primer denkbar,
die gegenüber
den erfindungsgemäßen Primern
am 5'- und/oder 3'-Ende Verlängerungen
oder Verkürzungen
um wenigstens ein, zwei oder drei Nukleotide aufweisen. Insbesondere
Verlängerungen
oder Verkürzungen
am 5'-Ende der Primer
können
immer noch funktionsfähige
Primer liefern, die erfindungsgemäß eingesetzt werden können. Ebenso
ist denkbar, daß einzelne
oder wenige Nukleotide eines Primers durch andere Nukleotide austauschbar
sind, solange die Spezifität
der Primer nicht zu stark verändert
wird und der Schmelzpunkt der Primer nicht zu stark verändert wird.
Dem Fachmann ist klar, dass neben den üblichen Nukleotiden A, G, C,
T auch modifizierte Nukleotide wie Inosin usw. zur Anwendung kommen
können.
Die Lehre der vorliegenden Erfindung ermöglicht solche Modifikationen,
ausgehend vom Gegenstand der Ansprüche.
Am meisten bevorzugt ist das letztgenannte
Verfahren, wenn mindestens zwei Primer eine Sequenz aufweisen, die
im wesentlichen eine Teilsequenz der nachzuweisenden Nukleinsäure darstellt,
wobei die Sequenzen dieser Primer ausgewählt sind aus den Sequenzen
mit den SEQ ID No.: 1 - 176 beziehungsweise komplementär zu diesen
Sequenzen sind, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt beziehungsweise komplementär zu diesem
Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise die komplementäre Sequenz
enthält.
Insbesondere bevorzugt ist, dass der bzw. die Primer eine Sequenz
aufweisen, die im wesentlichen eine Teilsequenz der nachzuweisenden
Nukleinsäure
darstellt, wobei die Sequenzen dieser Primer ausgewählt sind
aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 1-18 und 171 – 173 und
SEQ ID No.: 55-170 beziehungsweise komplementär zu diesen Sequenzen sind,
beziehungsweise ein Fragment davon darstellt beziehungsweise komplementär zu diesem
Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise die komplementäre Sequenz
enthält.
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist dass die Primer markiert sind.
Die folgenden Ausführungen
gelten sowohl für
das erfindungsgemäße Hybridisierungsverfahren
als auch für
das erfindungsgemäße Amplifikationsverfahren
als auch für
das gekoppelte Amplifikations-/ Hybridisierungsverfahren. Gerade
für die
Identifizierung und Differenzierung von Bakterien ist dieser sogenannte „Multiplexansatz" von großem Nutzen.
Als Nukleinsäureamplifikationsreaktion können verschiedene
Reaktionen eingesetzt werden. Bevorzugt wird die Polymerasekettenreaktion
(PCR) eingesetzt. Die verschiedenen Ausgestaltungen der PCR-Technik
sind dem Fachmann bekannt, siehe z.B. Mullis (1990) Target amplification
for DNA analysis by the polymerase chain reaction. Ann Biol Chem
(Paris) 48(8), 579-582. Weitere Amplifikationstechniken, die zur
Anwendung kommen können,
sind "nucleic acid
strand-based amplification" (NASBA), "transcriptase mediated
amplification" (TMA), "reverse transcriptase
polymerase chain reaction" (RT-PCR), "Q-β replicase
amplification" (β-Q-Replicase)
und die "single
strand displacement amplification" (SDA). NASBA und andere Transkriptions-basierte
Amplifikationsmethoden werden in Chan und Fox, Reviews in Medical
Microbiology (1999), 10 (4), 185-196 erläutert.
In der einfachsten Form der Detektion
der nachzuweisenden Nukleinsäure
wird das Amplifikat z.B. durch Verdau mit einem Restriktionsenzym
spezifisch geschnitten und die entstandenen Ethidiumbromid-gefärbten Fragmente
auf einem Agarosegel analysiert. Weit verbreitet sind auch Hybridisierungsysteme.
Die Hybridisierung findet üblicherweise
so statt, daß entweder
die Zusammensetzung, die das Amplifikationsprodukt oder einen Teil
davon enthält,
oder die Sonde auf einer festen Phase immobilisiert wird und mit
dem jeweils anderen Hybridisierungspartner in Kontakt gebracht wird.
Als feste Phasen sind verschiedenste Materialien vorstellbar, beispielsweise
Nylon, Nitrocellulose, Polystyrol, silikatische Materialien usw.
Es ist auch denkbar, daß als
feste Phase eine Mikrotiterplatte eingesetzt wird. Die Zielsequenz
kann dabei auch in Lösung
zuvor mit einer Fangsonde hybridisieren und danach wird die Fangsonde
an eine feste Phase gebunden. In der Regel ist wenigstens eine Sonde
oder wenigstens ein Primer bei der Amplifikation der nachzuweisenden
Nukleinsäure
markiert. Verschiedenste Markierungen sind dabei denkbar, wie z.B.
Fluoreszenzfarbstoffe, Biotin oder Digoxigenin. Bekannte Fluoreszenzmarkierungen
sind Fluoreszein, Cyaninfarbstoffe usw. Die Markierungen sind üblicherweise
kovalent mit den Oligonukleotiden verbunden. Während eine Fluoreszenzmarkierung
direkt nachgewiesen werden kann, können Biotin- und Digoxigeninmarkierungen
nach Inkubation mit geeigneten Bindemolekülen nachgewiesen werden. Beispielsweise
kann ein Biotin-markiertes Oligonukleotid nachgewiesen werden, indem
es mit einer Lösung
in Kontakt gebracht wird, die Streptavidin gekoppelt an ein Enzym
enthält,
wobei das Enzym, z.B. Peroxidase oder alkalische Phosphatase, ein
Substrat umsetzt, das einen Farbstoff erzeugt oder zu Chemielumineszenz
führt.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Nukleinsäuresonden
auf der festen Phase immobilisiert, und anschließend wird diese feste Phase
mit der Zusammensetzung, welche die nachzuweisenden markierten Nukleinsäuren oder
einen Teil davon enthält,
in Kontakt gebracht. Vorzugsweise werden wenigstens zwei Sonden
auf der festen Phase immobilisiert, bevorzugter wenigstens fünf Sonden,
noch bevorzugter wenigstens zehn Sonden. Verschiedene Sonden können in
verschiedenen Zonen immobilisiert sein. Durch Inkubation des Amplifikationsprodukts
beziehungsweise der Probe enthalten die nachzuweisende Nukleinsäure oder
eines Teils davon mit einer derart vorbereiteten festen Phase mit
immobilisierten Sonden kann durch einen einzigen Hybridisierungsschritt
eine Aussage über
die Hybridisierung des Amplifikationsprodukts mit allen immobilisierten
Sonden gewonnen werden. Die feste Phase ist daher bevorzugt ein Mikroarray
von immobilisierten Sonden auf einer festen Phase. Derartige "DNA-Chips" erlauben es, daß auf einem
kleinen Bereich eine hohe Anzahl verschiedener Oligonukleotide irrmobilisiert
werden. Die festen Phasen, die für
DNA-Chips geeignet sind, bestehen vorzugsweise aus silikatischen
Materialien wie Glas usw. Die Markierung der Primer ist in dieser
Ausführungsform
vorzugsweise eine Fluoreszenzmarkierung. Der DNA-Chip kann nach
Inkubation mit dem Amplifikationsprodukt beziehungsweise der Probe
enthalten die nachzuweisende Nukleinsäure oder eines Teils davon
durch eine Scanvorrichtung rasch analysiert werden. Derartige Vorrichtungen
sind dem Fachmann bekannt. Eine Übersicht über die
Chip-Technologie gibt McGlennen (2001) Miniaturization technologies
for molecular diagnostics. Clin Chem 47(3), 393-402.
In dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die nachzuweisende Nukleinsäure markiert.
Verschiedenste Markierungen sind dabei denkbar, wie z.B. Fluoreszenzfarbstoffe,
Biotin oder Digoxigenin.
Bekannte Fluoreszenzmarkierungen
sind Fluoreszein, FITC, Cyaninfarbstoffe, Rhodamine, Rhodamin600R-phycoerythrin, Texas Red usw.
Vorstellbar ist auch eine radioaktive
Markierung, wie z.B. 125I, 35S, 32P, 35P.
Vorstellbar ist auch eine Partikelmarkierung
wie z.B. mit Latex. Solche Partikel sind üblicherweise trocken, im Micron-Bereich
und uniform.
Die Markierungen sind üblicherweise
kovalent mit den Oligonukle otiden verbunden. Während eine Fluoreszenzmarkierung
beispielsweise direkt nachgewie sen werden kann, können Biotin-
und Digoxigeninmarkierungen nach Inkubation mit geeigneten Bindemolekülen oder
Konjugatspartnern nachgewiesen werden. Andere Ftindungspartner als
beispielsweise Biotin/Streptavidin sind Antigen/Antibody-Systeme,
Hapten/Anti-Hapten-Systeme,
Biotin/Avidin, Folsäure/Folat-bindende
Proteine, Komplementäre
Nukleinsäuren, Proteine
A, G und Immunoglobulin usw. (M. N. Bobrov, et a1. J. Immunol. Methods,
125, 279, (1989).
Beispielsweise kann ein Biotin-markiertes
Oligonukleotid nachgewiesen werden, indem es mit einer Lösung in
Kontakt gebracht wird, die Streptavidin gekoppelt an ein Enzym enthält, wobei
das Enzym, z.B. Peroxidase oder alkalische Phosphatase, ein Substrat
umsetzt, das einen Farbstoff erzeugt oder zu Chemielumineszenz führt. Mögliche Enzyme
für diesen
Verwendungszweck sind Hydrolasen, Lyasen, Oxido-Reduktasen, Transferasen,
Isomerasen und Ligasen. Weitere Beispiele sind Peroxidasen, Glukoseoxidasen,
Phosphatasen, Esterasen, und Glykosidasen. Derartige Verfahren sind
dem Fachmann an sich bekannt (Wetmur JG.
Crit Rev Biochem Mol Biol 1991 ;
(3-4) : 227-59; Temsamani J. et al. Mol Biotechnol 1996 Jun;5(3): 223-32).
Bei manchen Methoden, bei denen Enzyme als Konjugatspartner fungieren,
müssen
farbändernde Substanzen
anwesend sein (Tijssen, P. Practice and Theory of Enzyme Immunoassays
in Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular Biology,
eds. R. H. Burton and P.H. van Knippenberg (1998).
Ein weiteres bevorzugtes Konjugat
umfaßt
ein Enzym, welches an einen Antikörper gekoppelt wird (Williams,
J. Immunol. Methods, 79, 261 (1984). Weiterhin ist üblich die
Markierung der nachzuweisenden Nukleinsäure mit einem Gold Streptavidin
Konjugat, wobei dann ein Biotin-markiertes Oligonukleotid nachgewiesen
werden kann. Vorstellbar sind jedoch auch Bindungspartner, die kovalente
Bindungen miteinander eingehen, wie z.B. Sulfhydryl-reaktive Gruppen
wie Maleimide und Haloacetyl-Derivate und Amin-reaktive Gruppen wie
Isothiocyanate, Succinimidylester und Sulfonylhalide.
Werden die nachzuweisenden Nukleinsäuren markiert,
dann sind die Sonden in der Regel nicht markiert. Die Markierung
der nachzuweisenden Nukleinsäuren
erfolgt somit im wesentlichen nach im Stand der Technik beschriebenen
Methoden (siehe auch
US 6,037,127 ).
Das Einbringen der Markierung in die nachzuweisende Nukleinsäure kann
durch chemische oder enzymatische Methoden erfolgen, oder durch
direkte Inkorporation von markierten Basen in die nachzuweisende
Nukleinsäure.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden nachzuweisende Sequenzen, die Markierungen inkorporiert haben,
durch markierte Basen oder markierte Primer während der PCR hergestellt.
Markierte Primer können
hergestellt werden durch chemische Synthese z.B. mittels der Phosphoramidit-Methode
durch die Substitution von Basen des Primers durch markierte Phosphoramiditbasen
während
der Primer-Synthese. Alternativ dazu können Primer hergestellt werden mit
modifizierten Basen, an welche nach der Primer-Synthese Markierungen
chemisch gebunden werden.
Denkbar sind auch Verfahren ohne,
dass die zu detektierende Nukleinsäure amplifiziert oder mit einer Modifikation
versehen wird. Beispielsweise können
ribosomale RNS Spezies mit einer DNS-Sonde spezifisch hybridisieren
und mit einem RNS/DNS-spezifischen Antikörper als RNS/DNS-Hybrid nachgewiesen
werden.
Eine andere Möglichkeit ist das Einbringen
von Markierungen mit Hilfe der T4 Polynucleotide-Kinase oder eines
terminalen Transferase-Enzyms. Vorstellbar sind so das Einbringen
von radioaktiven oder fluoreszierenden Markierungen (Sambrook et.
al, Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Vol.
2, 9.34-9.37 (1989); Cardullo et. al. PNAS, 85, 8790; Morrison,
Anal. Biochem, 174, 101 (1988).
Markierungen können in eines oder in beide
Enden der Nukleinsäuresequenz
der nachzuweisenden Nukleinsäure
eingebracht werden. Markierungen können auch innerhalb der Nukleinsäuresequenz
der nachzuweisenden Nukleinsäure
eingebracht werden. In eine nachzuweisende Nukleinsäure können mehrere
Markierungen eingebracht werden.
In einer anderen Ausführungsform
weist wenigstens eine der Sonden eine Markierung auf. Üblicherweise
wird dann die Zusammensetzung, die das Amplifikationsprodukt oder
einen Teil davon enthält,
auf einer festen Phasen immobilisiert und mit einer Zusammensetzung
in Kontakt gebracht, die wenigstens eine Sonde enthält. Auch
in dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, eine Hybridisierung mit mehr als einer Sonde durchzuführen. Dazu
können
mehrere feste Phasen bereitgestellt werden, auf denen das Amplifikationsprodukt
beziehungsweise die Probe enthaltend die nachzuweisende Nukleinsäure immobilisiert
ist. Es ist aber auch möglich,
auf einer festen Phase an mehreren räumlich voneinander getrennten
Bereichen kleine Mengen des Amplifikationsprodukts zu immobilisieren.
Diese verschiedenen Spots werden dann mit jeweils verschiedenen Sonden
in Kontakt gebracht (Hybridisierung).
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist des weiteren eine Vorrichtung zum Nachweis Klinisch relevanter
Bakterien umfassend eine feste Phase, auf der eine oder mehrere
sequenzund/oder speziesspezifische Nukleinsäuresonden immobilisiert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die sequenzspezifische Nukleinsäuresonde
ausgewählt
ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 1-176 beziehungsweise
komplementär zu
diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Besonders bevorzugt ist diese Vorrichtung,
wenn die sequenzspezifische Nukleinsäuresonde ausgewählt ist
aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 19 -54 und 174 – 176 beziehungsweise
komplementär
zu diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Wenn mehrere Oligonukleotide immobilisiert
sind, sind diese auf der festen Phase räumlich voneinander getrennt.
Vorzugsweise ist die feste Phase als DNA-Chip ausgebildet.
Bevorzugt ist als feste Phase ein
selbstamplifizierender DNS-Chip, der in jeder Auftragseinheit („Spot") minderstens zwei
oder mehr Oligonukleotide an ihren 5'-Enden immobilisiert hat. Diese fungieren
hier als Amplifikationsprimer. Die Spezifität diese immobilisierten Primer
ist durch ihre Struktur besonders im Bereich der 3'-Region biologisch
definiert. Damit ist dieser DNS-Chip kein Hybridisierungschip, sondern
ein Nukleinsäureamplifikationschip.
Dies ist analog einer Multiplex-Amplifikation, die in einem Ansatz
mehr als zwei Primer enthält
und damit mehr als ein Amplifikationsprodukt liefert. Eine solche
im Reaktionsgefäß ablaufende
Amplifikationsreaktion ist stark in ihrer Multiplexfähigkeit
limitiert. 30- bis 60 Amplifikationsprodukte in einer Reaktion stellen
zurzeit ein technisches Maximum dar. Im Unterschied zum Hybridisierungschip
ist beim Nukleinsäureamplifikationschip
die Multiplexfähikeit
nur durch die Chipfläche
begrenzt. Je nach verwendeter Spotgröße können hier einige 10.000 Spots
pro cm2 aufgebracht werden. Damit ergibt
sich die Möglichkeit
in einer Reaktion Primer komplementär zu beliebigen Positionen
eines kompletten Genoms als Zielmolekül zu benützen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist somit ein DNA-Chip, welcher immobilisierte Amplifikationsprimer
aufweist. Bevorzugte Amplifikationsprimer sind ausgewählt aus
den SEQ ID No. 1-176 beziehungsweise komplementär zu diesen Sequenzen, beziehungsweise
ein Fragment davon beziehungsweise komplementär zu diesem Fragment oder enthält eine
dieser Sequenzen beziehungsweise die komplementäre Sequenz, besonders bevorzugt
für diesen
Gegenstand der Erfindung sind die SEQ ID No.: 55-170.
Die feste Phase der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann ein chromatographisches Material sein. Da der Analyt hauptsächlich hydrophiler
Natur ist, sind hydrophile Eigenschaften des chromatographischen
Materials des Teststreifens wichtig für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das chromatographische Material kann umfassen anorganische Puder
wie silikatische Materialien, Magnesiumsulfat und Aluminium, kann
weiterhin umfassen synthetische oder modifizierte natürlich vorkommende
Polymere wie Nitrocellulose, Zelluloseacetat, Zellulose, Polyvinylchlorid
oder -acetat, Polyacrylamid, Nylon, vernetztes Dextran, Agarose,
Polyacrylat u.s.w., kann weiterhin umfassen beschichtete Werkstoffe
wie keramische Materialien und Glas. Am meisten bevorzugt ist die
Verwendung von Nitrocellulose als chromatographisches Material.
Zusätzlich
kann die Einführung
von positiv geladenen Ionengruppen in z.B. Nitrocellulose oder Nylonmembranen
die hydrophilen Eigenschaften des chromatographischen Materials
verbessern.
Das chromatographische Material kann
in einem Gehäuse
oder ähnlichem
montiert sein. Dieses Gehäuse
ist in der Regel Wasser unlöslich,
rigide und kann aus einer Vielzahl von organischen und anorganischen
Materialien bestehen. Wichtig ist, dass das Gehäuse nicht mit den kapillaren
Eigenschaften des chromatographischen Materials interferiert, dass
das Gehäuse
nicht Testkomponenten unspezifisch bindet, und dass das Gehäuse nicht
mit dem Detektionssystem interferiert.
Bevorzugt wird als feste Phase für den selbstamplifizierenden
Chip ein beschichteter Glasträger
verwendet. Dem Fachmann sind solche Glasträger bekannt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt,
wenn die sequenz- und/oder speziesspezifische Nukleinsäuresonden über einen
Linker an die feste Phase der Vorrichtung gebunden ist. Der Linker
fungiert als Abstandshalter der Sonde zur Membran. Dies sind im
vorliegenden Falle meist Polymere, die den zur Zielsequenz komplementären Teil
der Sonde am 5'-
oder 3'-Ende verlängern, aber
selbst nicht kodierend sind. Dies können Basenabfolgen einer nichtkodierender
Nukleinsäuresäurestruktur
sein oder andere Polymereinheiten wie z.B. Polyether, Polyester
u.ä. Der
Linker muss so beschaffen sein, dass er die Hybridisierungseigenschaften
der Sonde nicht oder nur schwach negativ beeinflusst wird. Dies
kann dadurch vermieden werden, dass keine selbstkomplementären Strukturen
vorhanden sind. Auch müssen
die chemischen Voraussetzungen für die
irreversible Kopplung der Sonde an das Trägermaterial gegeben sein. Eine
entscheidende Voraussetzung für
ein gutes Funktionieren der Sonde über ihre Eigenschaften ein
stabiles Hybrid mit der Zielsequenz zu bilden hinaus, ist die Chemie
der Kopplung an die Oberfläche.
Es müssen
chemische Gruppen vorhanden sein, die bei den verwendeten Immobilisierungstechniken
eine irreversible Bindung ermöglichen.
Dies können
Amine-, Thiolgruppen, Carboimide, Succinimide u.ä. sein.
Dem Fachmann sind jedoch auch andere
Möglichkeiten
bekannt, Abstandshalter beziehungsweise Linker zwischen der Sonde
und der Membran zu schaffen. Sondenoligonukleotide können beispielsweise über Proteine
an die Membranoberfläche
gebunden werden. Die mit der Sonde beladenen Proteine können dann nach
Standardverfahren an. die poröse
Membran gebunden werden. Standardverfahren sind zum Beispiel die Kopplung über homobifunktionelle
Kopplungsreagenzien oder heterobifunktionelle Kopplungsreagenzien.
Bei homobifunktionellen sind die reaktiven Gruppen gleich. Typischerweise
sind dies Amine und/oder Thiole. Thiole können synthetisch direkt an
Oligonukleotide gekoppelt werden und unter oxidativen Bedingungen
mit z.B. Cysteinresten zu Disulfidbrücken reagieren. Für die Kopplung
Amin-Amin können
Amine als homobifunktionelle Kopplungsreagenzien direkt synthetisch
an Oligonukleotide gekoppelt werden und über Imidoester oder Succinimidester
an die Oberfläche
oder das Protein gebunden werden. Bei heterobifunktionelle Kopplungsreagenzien
sind die reaktiven Gruppen unterschiedlich und erlauben die Kopplung
von verschiedenen funktionellen Gruppen. Bevorzugt ist die Ausbildung
von Amino-Thiol-Kopplungen. Mit einem heterobifunktionellen Kopplungsreagenz,
welches sowohl eine Succinimidester-Maleimid oder Iodacetimid beinhaltet,
können
thiolierte Oligonukleotide gekoppelt werden. Ein weiteres wichtiges
Kopplungsagent sind die Carbodümide,
die Carbonylreste an Amine koppeln. Wichtigster Vertreter ist hier
das 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodümid (EDAC). Hier können an
Membranen mit Carbonylresten aminomodifizierte Oligonukleotide gekoppelt werden.
Bei dieser Chemie wird das Kopplungsreagenz nicht in die Verbindung
eingebaut.
Die Hybridisierung der Sonden kann
auch „in
Lösung" als homogenes Verfahren
durchgeführt
werden. Dazu können
die Sonden so modifiziert werden, dass sie nach Markierung mit Farbstoffen
(z.B. Rhodaminen, Floureszinen und ihren Derivaten) in Kombination
mit lichtunterdrückenden
(„Quencher")-Molekülen in ihren hybridisierten
und freien Zuständen
unterscheidbar sind. Dies kann durch intramolekulare, selbsthybridisierende
Strukturen der Sonde wie bei der „molcular beacon"-Technik oder durch
den Einsatz von mindestens 2 Sonden wie bei „Light cycler" (Roche) oder dem „Smart
cycler" (Cepheid)
geschehen. Auch „Minisequencing"-Systeme wie „Pyrosequencing" (Pyrosequencing)
sind für
dafür geeignet.
Grundsätzlich
eigen sich aber auch Ansätze,
die Hybride aufgrund ihrer geänderten
Therodynamik oder Kinetik von einzelsträngigen Formen unterscheiden
können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung des weiteren ist eine Nukleinsäure welche
ausgewählt
ist aus den Sequenzen mit den SEQ ID No.: 1-176 beziehungsweise
komplementär
zu diesen Sequenzen ist, beziehungsweise ein Fragment davon darstellt,
beziehungsweise komplementär
zu diesem Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise
die komplementäre
Sequenz enthält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist des weiteren eine Zusammensetzung
beziehungsweise ein Kit zum Nachweis klinisch relevanter Bakterien
enthaltend eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren.
Insbesondere ist Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ein Kit zur Amplifikation einer nachzuweisenden Nukleinsäure, welche
ein oder mehrere Fragmente aus dem Genom eines klinisch relevanten
Bakteriums beziehungsweise komplementär zu diesem ist, enthaltend
eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren.
Zusätzlich enthält der Kit alle für die Amplifikation
der Zielsequenz notwendigen Komponenten, wie Primer, Puffersysteme
und Enzyme und die irrmobilisierten Sonden für Nachweis und Spezifizierung
des Amplifikats mit den dazu notwendigen Puffersystemen.
Am meisten bevorzugt ist ein Kit
zur Amplifikation einer nachzuweisenden Nukleinsäure, welche ein Fragment aus
dem Genom eines Klinisch relevanten Bakteriums beziehungsweise komplementär zu diesem ist,
enthaltend eine oder mehrere Nukleinsäuren ausgewählt aus den Sequenzen mit den
SEQ ID No.: 1-18, 171-173 und 55-170 beziehungsweise komplementär zu diesen
Sequenzen, beziehungsweise ein Fragment davon, beziehungsweise komplementär zu diesem
Fragment ist oder eine dieser Sequenzen beziehungsweise die komplementäre Sequenz
enthält.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Nachweis klinisch relevanter Bakterien. Die Erfindung betrifft
weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen Nukleinsäure beziehungsweise
des erfindungsgemäßen Kits
zum Nachweis klinisch relevanter Bakterien.
Die nachzuweisende Nukleinsäure kann
sich in jeder Zusammensetzung befinden, die im Verdacht steht, Bakterien
zu enthalten, insbesondere klinisch relevante Bakterien. Es kann
sich um Primärmaterial,
z.B. Sekrete, Sulkusflüssigkeit,
Abstriche und Blut usw. Oder um Kulturen von Mikroorganismen, die
bereits in Flüssig-
oder Festmedien angezogen wurden.
Abbildungsbeschreibungen:
1 Densitometrisches
Auswertungsbeispiel einer Dorblothybridisierung mit biotinilierten
Sonden.
Legende:
Haemophilus influencae (HIN) Seq
ID No. 19, Proteus mirabilis (PMI) Seq ID No. 20, Serratia marcescens
(SMA) Seq ID No. 21, Escherichia coli (ECO) Seq ID No. 22, Pseudomonas
pudica (PPU) Seq ID No. 24, Pseudomonas fluorescens (PFL) Seq ID
No. 25, Acinoetobacter baumanü (ABA)
Seq ID No. 26, Klebsiella oxytoca (KOX) Seq ID No. 27, Klebsiella
pneumoniae (KPN) Seq ID No. 28, Enterobacter aerogenes (EAE) Seq
ID No. 29, Pseudomonas aerogenosa (PAE) Seq ID No. 30, Proteus vulgaris
(PVU) Seq ID No. 31, Burgholderia cepacia (BCE) Seq ID No 32.
2 Densitometrisches
Auswertungsbeispiel einer Dorblothybridisierung mit biotinilierten
Sonden.
Legende
Staphylococcusaureus (SAU) Seq ID
No. 33, Enterococcus gallinarum (EGA) Seq ID No. 34, Staphylococcus
capitis (SCA) Seq ID No. 35, Enterococcus faecalis (EFA) Seq ID
No. 36, Enterococcus durans (EDU) Seq ID No. 37, Staphylokokken
Gruppe F (SGF) Seq ID No. 38, Enterococcus faecium (EFC) Seq ID
No. 39, Enterococcus durans (EDU) Seq ID No. 40, Streptococcus pyogenes
(SPY) Seq ID No. 41, Streptococcus sciuni (SCI) Seq ID No. 42, Streptococcus
oralis (SOR) Seq ID No. 43, Staphylococcus saprophyticus (PVU) Seq ID
No. 44, Staphylococcus cohaii (SCO) Seq ID No. 45, Staphylococcus
lugdunensis/haemolyticus/hominis (SLHH) Seq ID No. 46, Staphylococcus
warneri (SWA) Seq ID No. 47, Staphylococcus epidermidis (SEP) Seq ID
No. 48, Staphylococcus lyticans (SLY) Seq ID No. 49, Staphylococcus
schleiferi (SOR) Seq ID No. 50;
3 Hybridisierungsbeispiel:
Bakterielle DNS wurde mit den Primern SEQ ID No.: 5, 6, 9 – 16 und 19 – 21 amplifiziert
Positive Banden Streifen 1 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus aureus: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 33
Positive Banden Streifen 2 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus epidermidis: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 48
Positive Banden Streifen 3 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus faecium: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 39
Positive Banden Streifen 4 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Streptococcus oxalis: biotinilierte DNS,
SÉQ ID
No.: 55, SEQ ID No.: 43
Positive Banden Streifen 5 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus faecalis: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 36
Positive Banden Streifen 6 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Streptococcus pyogenes: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 41
Positive Banden Streifen 7 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus gallinarum: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 34
Positive Banden Streifen 8 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus casseliflavus: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 56
Positive Banden Streifen 9 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus durans: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 40
Positive Banden Streifen 10 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus saprophyticus: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 44
Positive Banden Streifen 11 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus cohnii: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 45
Positive Banden Streifen 12 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus warneri: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 47
Positive Banden Streifen 13 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus lyticans: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 49
Positive Banden Streifen 14 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Staphylococcus schleiferi: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 50
Positive Banden Streifen 15 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus casseliflavus: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 56, SEQ ID No.: 54
Positive Banden Streifen 16 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus faecalis: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 36, SEQ ID No.: 51
Positive Banden Streifen 17 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus gallinarum: biotinilierte
DNS, SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 34, SEQ ID No.: 53
Positive Banden Streifen 18 hybridisiert
mit amplifizierter DNS von Enterococcus faecium: biotinilierte DNS,
SEQ ID No.: 55, SEQ ID No.: 39, SEQ ID No.: 52
4 Analysebeispiel
eins selbstamplifizierender Chip
Der Glasträger wurde mit folgenden Primerpaaren
beschichtet:
Staphylococcus lyticans Seq ID No. 126/127, Staphylococcus
aureus Seq ID No. 122/123, Enterococcus gallinarum Seq ID No. 120/121,
Moraxella catarrhalis Seq ID No. 69/70, Escherichia coli Seq ID
No.67/68, Salmonella typhimurium Seq ID No. 55/56, Enterobacter
aerogenes Seq ID No. 63/64, Burgholderia cepacia Seq ID No. 100/101,
Alcaligines faecalis Seq ID No. 102/103, Proteus vulgaris Seq ID
No. 57/58, Stenotrophomonas maltophilia Seq ID No. 55/56. Pufferkontrolle:
Primerauftragepuffer ohne Oligonukleotid;
Beispiele
Mit den hier beschriebenen Methoden
können
die entsprechenden Bakterien entweder aus Primärmaterial (z.B. Abstrichen,
Blut u.ä.)
oder aus bakteriellen Flüssig-
oder Festmedien identifiziert und differenziert werden.
DNA/RNA-Isolierung:
Bakterielle Nukleinsäure wurde
entweder von Festnährmedien,
Flüssigmedien
oder aus Primärmaterial
nach entsprechender Vorbehandlung gewonnen.
Dazu wurde von Festmedien mit einer
sterilen Impföse
bakterielles Material entnommen und in 300μl 10mM Tris/HCl pH 7,5 suspendiert.
Aus Flüssigkulturen
wurde 1ml entnommen, 5min bei 13.000rpm in einer Tischzentrifuge
zentrifugiert, der Überstand
verworfen und in 300μl
10mM Tris/HCl pH 7,5 resuspendiert. Die bakterielle Suspension wurde
15min bei 95°C
in einem Thermomixer (Eppendorf Hamburg, Deutschland) inkubiert,
15min in einem Ultraschallbad (Bandelin, Berlin,) beschallt und
10min bei 13.000rpm in einer Tischzentrifuge (Eppendorf, Hamburg,
Deutschland) zentrifugiert. Vom Überstand
wurden jeweils 5μl
in die Amplifikationsreaktion eingesetzt.
Beispiel 1 Dotblothybridisierung
Amplifikation:
Alle Primer und Sonden wurden kommerziell
synthetisiert. (Interactiva, Ulm, Deutschland).
Als Primer zur Amplifikation von
Zielsequenzen der oben angegebenen Organismen wurden die Seq ID
No. 1 – 6
verwendet.
Der PCR-Ansatz enthielt 1 × Taq-Puffer
(Qiagen, Hilden, Deutschland), je 1 μM Primer, 200μM dNTP (Roche,
Mannheim, Deutschland) und 1U Hotstar Taq-Polymerase (Qiagen, Hilden,
Deutschland). Die PCR-Amplifikation wurde auf einem Thermocycler
PE 9600 (ABI, Weiterstadt, Deutschland) mit 15min 95°C, 30 Zyklen
mit 20sek 95°C
und 30sek 60°C
durchgeführt.
Detektion der Amplifikate
durch Sondenhybridisierung:
Alle Sonden wurden am 5'-Ende biotiniliert,
um Zielsequenz/Sonden-Hybride über
an Streptavidin gekoppelte Reporterenzyme nachweisen zu können. Als
Sonden werden Oligonukleotide mit den Sequenzen Tabelle 1 SEQ ID
NO 19 – 22,
24 – 50
eingesetzt.
Saugfähiges Papier (Blotting Papier
GB002, Schleicher & Schüll, Dassel,
Deutschland), und eine Nylonmembran (Biodyne A, Pall, Portsmouth,
England) wurden auf die Größe der Blotapparatur
(Minifold Schleicher & Schüll, Dassel,
Deutschland) geschnitten und mit 10 x SSC getränkt. In die Öffnungen
der zusammengebauten Apparatur wurden 250μl Denaturierungslösung (50
mM NaOH; 1,5 M NaCl) vorgelegt und 20 μl Amplifikat zupipettiert. Nach
Anlegen eines Vakuums wurde gewartet, bis alle Flüssigkeit
vollständig
durchgesaugt war. Anschließend
wurde mit 10 x SSC-Puffer nachgespült. Die Membran wurde, nachdem
sie vollständig
getrocknet war in einem UV-Crosslinker (UV-Stratalinker 2400, Stratagene,
La Jolla, USA) bei 1200 Joule/cm2 fixiert
und mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet.
Alle Hybridisierungen wurden bei
45°C in
einem Hybridisierungsofen (Hybaid Mini Oven MkII, MWG-Biotech, Ebersberg,
Deutschland) in Glasröhren
durchgeführt.
Die mit DNA/RNA-Amplifikat beschichtete Membran wurde in trockenem
Zustand eingerollt und in eine Glasröhre gegeben. Anschließend wurde
die Membran unter ständiger
Rotation Smin mit vorgewärmten
Hybridisierungspuffer inkubiert. Nach Zugabe von 2 pmol biotinilierter
Sonde erfolgte für
eine Stunde die Hybridisierungsreaktion. Nichtgebundene oder nur
partial gebundene Sonde wurde durch 30min Inkubation mit Stringent-Puffer
bei 45°C
mit einmaligem Tausch des vorgewärmten
Stringent-Puffers entfernt. Anschließend wurde Blocking-Reagens
zugegeben und 15min bei 37°C
weiterinkubiert. Die Hybride wurden durch ein Streptavidin-Alkalische
Phosphatase-Konjugat durch Zugabe von NBT/BCIP kolorimetrisch oder
durch Aufsprühen
von Chemielumineszenzsubstrat (Lumi-Phos 530, Cellmark Diagnostics,
Abindon, England) autoradiographisch detektiert. Dazu wurde Streptavidin-Alkalische Phosphatase-Konjugat
zugegeben und 30min bei 37°C
inkubiert. Anschließend
wurde die Membran zweimal 15min mit Substratpuffer gewaschen. Die
Membran wurde dann entnommen, Lumi-Phos-Reagens wurde aufgesprüht, gefolgt
von 2h Exposition eines Röntgenfilms.
Alternativ dazu wurde Substratpuffer mit NBT/BCIP zugegeben und
die Farbentwicklung abgewartet.
Verwendete Lösungen:
- 10 × SSC-Lösung (Standard-Saline-Citrat):
- 1,5M NaCl, 0,15M Trinatriumcitrat;
- Hybridisierungspuffer:
- 7% SDS (Na-dodecylsulfat), 0,25M Phosphatpuffer pH 7,5;
- Stringentwaschlösung
(Stringent-Puffer):
- 3M TMCL (Tetramethylammoniumchlorid), 50mM Tris/Cl, 2mM EDTA,
0,1% SDS;
- Lösung
zur Absättigung
der Membranbindungsstellen:
- 5g/l Blockingreagenz (Roche) in Maleinsäurepuffer pH 7,5 (4,13g NaCl
und 5,53g
- Maleinsäure
in 500ml Wasser, pH mit 5M NaOH auf 7,5 eingestellt); Substratpuffer:
- 274mM Tris/Cl pH 7,5, 68,6 mM Na3Citrat,
200mM NaCI, 27,4 mM MgCl2 * 6 H2O;
- BCIP:
- 50 mg/ml 5-bromo-4-chloro-3-indonylphosphat-toluidiniumsalz
in 100% Dimethylformamid;
- NBT:
- 75 mg/ml Nitroblautetrazoliumsalz in 70% Dimethylformamid;
Die Autoradiogramme wurden densitometrisch
ausgewertet. Als 100%-Wert wurde der Amplifikatdot der Spezies,
aus der die Sondensequenz abgeleitet wurde, zugrundegelegt. Als
Kontrollen wurden immer eine Probe, der statt Nukleinsäurelösung Wasser
zugegeben wurde und eine Probe mit 100ng isolierter humaner DNS
als Dots auf der Membran mitgeführt.
In 1 und 2 sind die Ergebnisse von
Beispiel 1 dargestellt. Angegeben sind die %-Werte der densitometrischen Auswertung.
Der Wert der für
die Spezies homologen Sonde wurde 100% gesetzt.
Beispiel 2 Reverse Hybridisierungsstreifen
Herstellung des Hybridisierungsstreifens
mit immobolisierten Sonden:
Eine Nylonmembran (Biodyne A, Pall,
Portsmouth, England) wurden auf die Größe der Blotapparatur geschnitten
und mit 10 × SSC
getränkt.
In die Öffnungen
der zusammengebauten Apparatur wurden 250 μ1 einer 1 μM Sondenlösung wie in 3 beschrieben in 10 × SSC in schlitzförmigen Öffnungen
der Blotapparatur vorgelegt. Nach Anlegen eines Vakuums wurde gewartet,
bis alle Flüssigkeit
vollständig
durchgesaugt war. Anschließend
wurde mit 10 × SSC-Puffer
nachgespült.
Die Membran wurde, nachdem sie vollständig getrocknet war in einem
UV-Grosslinker (UV-Stratalinker 2400, Stratagene, La Jolla, USA)
bei 1200 Joule/cm2 fixiert und mit destilliertem
Wasser gewaschen, getrocknet und in ca. 4mm breite Streifen geschnitten.
Alle Hybridisierungen wurden bei
50°C in
einem Wasserbad (Thermolab, GFL, Burgwedel, Deutschland) durchgeführt. Die
mit Sonden beschichtete Membran wurde in Streifen geschnitten und
in einer Inkubationswanne (Corning costar, Bodenheim, Deutschland)
mit vorgewärmtem
Hybridisierungspuffer inkubiert. Nach Zugabe von 20μl in 0,4M
NaOH denaturiertem Amplifikat erfolgte für eine Stunde die Hybridisierungsreaktion.
Nichtgebundene oder nur partial gebundenes Amplifikat wurde durch
30min Inkubation mit Stringent-Puffer bei 50°C mit einmaligem Tausch des
vorgewärmten
Stringent-Puffers entfernt. Anschließend wurde Blocking-Reagens
zugegeben und 15min bei 37°C
inkubiert. Die Hybride wurden kolorimetrisch durch ein Streptavidin-Alkalische
Phosphatase-Konjugat mit Zugabe von NBT/BCIP detektiert. Dazu wurde
Streptavidin-Alkalische Phosphatase-Konjugat zugegeben und 30min bei 37°C inkubiert.
Anschließend
wurde die Membran zweimal 15min mit Substratpuffer gewaschen. Die
Membran wurde in Substratpuffer mit NBT/BCIP 10min inkubiert und
die Farbentwicklung durch Waschen mit H2Obidest gestoppt (s. 3).
Beispiel 3: Selbstamplifizierender
Chip
Isolierung bakterieller
genomischer DNS:
1,5 ml einer positiven Bakterienulture
wurden in ein 2ml Reaktionsgefäß gefüllt und
bei 8000g 10 Minuten zentrifugiert, der Überstand wurde dekantiert und
das Sediment wird zweimal in 500 μ1
deionisiertem Wasser gewaschen. Daraufhin erfolgte eine 30minütige Inkubation
bei 95° C in einem Heizblock (Eppendorf, Hamburg, Deutschland)
und eine 15minütige
Ultraschallbehandlung (Bandelin, Berlin, Deutschland) . Nach 10minütiger Zentrifugation
bei 14.000g werden 400 μl
des Überstandes
abgenommen und in eine neues Reaktionsgefäß transferiert.
Immobilisierung der spezies-spezifischen
Oligonukleotide
Die spezies-spezifischen aminomodifizierten
Oligonukleotidpaare (Interactiva, Ulm, Deutschland) werden in Na-Phosphatpuffer
20μM verdünnt und
in eine Platte mit 384 Vertiefungen pipettiert. Die Oligonukleotidpaare
werden mit einem Volumen von 1nl in runden Feldern (="spots") mit einem Durchmesser
von je 200 μm
einzeln nebeneinander auf dem Glasträger (75 × 25 mm) aufgetragen. Die Oligonukleotidpaare
werden immer in doppelter Ausführung
nebeneinander immobilisiert (Duplikatspots).
Die Immobilisierung der aminomodifizierten
Oligonukleotidpaare (Interactiva, Ulm, Deutschland) auf die oberflächenmodifizierten
Glasträger
erfolgt in allen Fällen
durch „Kontakt
printing" mit Hilfe
des OMNI-GRID (GeneMachines, San Carlos, USA) spotters. Von den
Vertiefungen der Mikrotiterplatte werden von einem mit einer Reihe
von Präzisionsspitzen
versehenen Roboterarm die spezies-spezifischen Oligonukleotide und
setzt sie an genau definierten Stellen auf den Glas-Objekträgern ab.
Die verwendeten Chiprohlinge „Motorola
Activated slides" (Motorola,
Schaumburg, Illinois USA) besitzen reaktive Gruppen auf ihrer Oberfläche, die
aminomodifizierte Oligonukleotide an der Oberfläche kovalent binden können (keine
weiteren Angaben des Herstellers).
Prozessierung der gespotteten
Arrays:
Die gespotteten Glasträger werden über Nacht
in einer Feuchtkammer mit gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
bei Raumtemperatur inkubiert. Darauf werden die Glasträger 15 Minuten
bei 50°C
in Blockierungs-Reagenz inkubiert und 2 × 5 Minuten bei Raumtemperatur
in deionisiertem Wasser gewaschen. Darauf erfolgt eine 15 minütige Inkubation
bei 50°C
im Waschpuffer Motorola und wiederum werden die Glasträger 2 × 5 Minuten
bei Raumtemperatur in deionisiertem Wasser gewaschen. Die Glasträger werden
durch 5minütiges
Zentrifugieren bei 1000rpm getrocknet.
Festphasen-PCR
Verwendete Materialien/Geräte
Alle Komponenten werden in einem
1,5 ml Reaktionsgefäß vermischt
und zunächst
15 Minuten bei 95°C
inkubiert. Der komplette PCR-Reaktionsansatz wird direkt auf das
Reaktionsfeld der Glasträger
pipettiert, auf dem die Oligonukleotide immobilisiert sind. Die
PCR-Reaktion wird mit einem Deckglas bedeckt und der Glasträger in den
in-situ-Aufsatz (Twin Towers block) des Thermocyclers gelegt. Während der
ersten Inkubationsphasen bei 95°C
verschließt
das „self-seal"-Reagenz den Raum
zwischen den Rändern
des Deckglases und dem darunter befindlichen Glasträger; dies
verhindert zum einen eine Evaporation des PCR-Reaktionsansatzes
während
der Hitzeschritte der PCR und zum anderen wird dadurch eine luftdichte
Reaktionskammer für die
PCR-Reaktion ausgebildet.
Waschprotokoll
nach erfolgter Festphasen-PCR
Nach der Festphasen-PCR werden die
Glasträger
aus dem Thermocycler entnommen und das Deckglas wird vorsichtig
entfernt. Die Glasträger
werden 15 Minuten bei 68°C
in Waschpuffer 1, 5 Minuten bei Raumtemperatur in Waschpuffer 2 und
5 Minuten bei Raumtemperatur in Waschpuffer 3 gewaschen.
Darauf werden sie mit Hilfe von Druckluft getrocknet.
Darauf werden die Glasträger mit
Hilfe eines konfokalen Laserscanners (Scan Array 4000, DSS Imagetech,
New Dehli, Indien) gescannt und es resultiert die bildliche Darstellung
des Fluoreszenz-Signals auf dem Glasträger. Je intensiver das Fluoreszenzsignal
auf dem Glasträger
ist, desto weißer
erscheint der jeweilige Spot und umgekehrt desto schwächer das
Signal ist, desto schwärzer
erscheint der jeweilige Spot. Zwischen weißem und schwarzem Spot erscheinen
in der Intensitätsskala
die Farben rot-grün-blau.
Die Integration der Fluoreszenzsignale
in Zahlenwerte erfolgte durch die ImaGene software (ImaGene Standard
edition; Biodiscovery, Marina del Ray, USA) (s. 4).
Tabelle 3
Die Primer SEQ ID No. 55-170 sind
als speziespezifische Amplifikationsprimer für den selbstamplifizierenden
Chip konstruiert.
Tabelle
4
Tabelle
5
SEQUENCE
LISTING