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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Rastern von Proben mit einem optischen
Abbildungssystem und einem Scanningtisch, wobei an Probenpunkten
xp, yp Bildaufnahmen
mittels einer Kamera von der Probe oder/und Messungen mittels einer
optischen Messeinrichtung an der Probe vorgenommen werden.
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Die an den Probenpunkten aufgenommenen Bilder
oder Messungen werden zu Inspektions- und Vermessungszwecken der
Probe verwendet. Insbesondere werden in der Halbleitertechnik bei
der Herstellung von integrierten Schaltungen auf Wafern Inspektions-
und Vermessungssysteme mit Mikroskopen eingesetzt, mit denen Fehler
und Defekte auf den Wafern erkannt und klassifiziert werden können. Hierzu
werden die Wafer mit dem Scanningtisch in x- und y-Richtung verfahren.
In herkömmlicher
Weise wird an jedem Inspektions- oder Messort (Probenpunkt) mit
einem Fokussystem in z-Richtung fokussiert und ein Bild aufgenommen
oder/und eine Messung durchgeführt.
Eine Fokussierung an den Probenpunkten ist unter anderem deswegen
notwendig, um mechanische Fehler des Scanningtisches in z-Richtung
auszugleichen.
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Die mechanischen Unzulänglichkeiten
des Scanningtisches verursachen Ablauffehler beim Verfahren des
Scanningtisches. Die Ablauffehler werden hauptsächlich durch das eigene Gewicht
und durch die Konstruktion der Lagerungen und Führungen des Scanningtisches
hervorgerufen. Es werden unterschiedliche Kräfte in den Lagerungen der Tischführung auf
Grund unterschiedlicher Drehmomente (zum Beispiel durch unterschiedliches Überhängen des
Scanningtisches) je nach der jeweiligen x-y-Position des Scanningtisches
hervorgerufen. Somit ergeben sich unterschiedliche Neigungen des
Scanningtisches in Abhängigkeit
von seiner x-y-Position. Dadurch ist beim Verfahren des Scanningtisches
der Tischablauf ungleichmäßig, d.h.
der Abstand zwischen der Oberfläche
des Scanningtisches und dem optischen System variiert während des
Verfahrens des Scanningtisches.
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Aufgrund dieser Ablauffehler des
Scanningtisches wird selbst bei ebenen Objektoberflächen das Bildfeld
manuell oder mit einem Fokussystem fokussiert, um stets ein scharf
gestelltes Bild für
eine visuelle Beobachtung, eine Bildaufnahme mit einer Kamera oder
für optische
Messzwecke zur Verfügung zu
haben. Jedoch ist ein solches Verfahren mit herkömmlichem Fokussieren am Beobachtungsort
und anschließender
Bildaufnahme oder Messung für
die Anforderungen von schnellen Durchläufen mit vielen Bildaufnahme-
oder Messstellen auf der Probe wegen des hohen Zeitaufwandes nachteilig.
Dies gilt natürlich
insbesondere, wenn eine Probe für
eine 100%-Kontrolle vollständig
abgescannt werden soll, wie zum Beispiel bei einem Wafer zur Ermittlung
und Klassifikation von Defekten oder Partikeln auf der Waferoberfläche.
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In der
US
6256093 wird eine on-the-fly automatische Defektklassifikation
von Substraten beschrieben, bei der der Wafer zum Auffinden von
Defekten mit Hilfe eines x-y-Tisches gescannt wird. Eine Laser-Lichtquelle
beleuchtet den Wafer beim Scannen punktförmig. Dabei werden keine Mittel
zum Fokussiern eingesetzt. Das vom Wafer gestreute Licht wird mit
mindestens 2 separaten Detektoren aufgenommen und nach verschiedenen
Eigenschaften wie Intensität,
Linearität
und Asymmetrie ausgewertet.
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Aus der
US 6172349 ist ein automatisch fokussierendes,
hochauflösendes
Mikroskop bekannt, bei dem zum Fokussieren auf einem Wafer andere Flächen innerhalb
des Mikroskop-Bildfeldes herangezogen werden, als die Flächen, auf
denen Messungen erfolgen. Hierzu wird während eines Set-ups jeweils
innerhalb des Mikroskop-Bildfeldes diejenige Teilfläche ermittelt,
bei der die Intensität
während
des Verfahrens in Fokusrichtung das Kriterium des größten Signal-Rauch-Verhältnisses
erfüllt.
Bei einer nachfolgenden Inspektion des Wafers wird nur die Lichtreflektion
von diesen ermittelten Teilflächen
innerhalb des jeweiligen Mikroskop-Bildfeldes genutzt, um das Mikroskop
zu fokussieren. Um den Waferdurchsatz zu erhöhen, können der Mikroskoptisch kontinuierlich
von Messort zum Messort verfahren und Bilder on-the-fly aufgenommen
werden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Rastern einer Probe mit einem
optischen Abbildungssystem und einem Scanningtisch anzugeben, mit
denen auf einfache Art und Weise die mechanischen Unzulänglichkeiten des
Scanningtisches bei dessen Verfahren bezüglich des optischen Abbildungssystems
ausgeglichen werden können
und schnelle Scanläufe
von Proben ermöglicht
werden.
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Die Aufgabe wird mit einem Verfahren
der eingangs genannten Art gelöst
durch folgende Schritte:
- – Kalibrieren des Scanningtisches
durch Gewinnen und Speichern von Höhenwerten z an verschiedenen
Kalibrier-Positionen x, y des Scanningtisches und dadurch Erzeugen
eines Ablauf-Höhenprofils
des Scanningtisches
- – Rastern
von Proben mit jeweils
- – Bestimmen
einer Referenzhöhe
zref der Probe zu Beginn eines Probenscans,
- – Anfahren
der Probenpunkte xp, yp mit
dem Scanningtisch
- – Einstellen
einer zum jeweiligen Probenpunkt xp, yp gehörenden
Proben-Höhenposition
zp während des
Anfahrens des Probenpunktes xp, yp, wobei die Proben-Höhenposition zp aus
der Referenzhöhe
zref und dem Ablauf-Höhenprofil des Scanningtisches
ermittelt wird und
- – Aufnehmen
eines Bildes oder/und Durchführen einer
Messung am Probenpunkt xp, yp.
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Zudem wird die Aufgabe gelöst durch
die Merkmale des Vorrichtungsanspruchs 12.
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Die Vorteile der Erfindung liegen
darin, dass ein hoher Durchsatz von Proben durch das schnelle Scannen
der Proben erreicht werden kann und die Probe trotzdem an jedem
Probenpunkt für
Bildaufnahmen oder Messungen genügend
schart eingestellt ist. Auf eine erst an den Probenpunkten durchgeführte Fokussierung
wird verzichtet. Der Scanningtisch fährt bereits vor Erreichen der
Probenpunkte die zugehörige
Proben-Höhenposition
an. Dadurch ist gewährleistet,
dass bei Erreichen eines jeden Probenpunktes die Probe hierfür bereits
scharf eingestellt ist. Somit kann bei Erreichen eines jeden Probenpunktes
sofort ein Bild aufgenommen oder eine Messung vorgenommen werden
und dadurch ein Zeitersparnis beim Scannen der Probe erreicht werden.
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In einem besonderen Ausführungsbeispiel erfolgt
die Bildaufnahme oder Messung on-the-fly, d.h. der Scanningtisch
fährt kontinuierlich über die Probenpunkte
ohne anzuhalten. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass kein
zeitraubendes Abbremsen und Wiederanfahren des Scanningtisches an
den Probenpunkten durchgeführt
wird. Dadurch wird der Probendurchsatz zusätzlich erhöht. Natürlich müssen hierbei die Bildaufnahmen
oder Messungen in entsprechend kurzer Zeit erfolgen können. Derartige Zeiten
liegen je nach Anwendung und je nach Fahrgeschwindigkeit des Scanningtisches
im Bereich von wenigen Millisekunden bis Mikrosekunden. Gegebenenfalls
stehen Xenonblitzlampen mit entsprechend kurzen Blitzzeiten zur
Verfügung.
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Durch eine vorherige Kalibrierung
des Scanningtisches werden dessen Ablauffehler ermittelt, also die
Variation der Höhe
z in Abhängigkeit
der Verfahr-Position
des Scanningtisches in x- und y-Richtung festgestellt. Aus den Ablauffehlern
wird erfindungsgemäß ein Ablauf-Höhenprofil
erstellt. Die maximalen Variationen in der Höhe z können je nach Art und Größe des Scanningtisches
einige 10 bis einige 100 Mikrometer betragen.
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Voraussetzung für das erfindungsgemäßen Verfahren
oder die erfindungsgemäße Vorrichtung ist,
dass der räumlichen
Strukturen auf der Probe innerhalb der Schärfentiefe der aufnehmenden
Abbildungsoptik liegen, d.h. dass die Höhenvariationen der Strukturen
entsprechend klein sind.
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Sind andererseits die Strukturen
auf der Probe größer als
die Schärfentiefe
der Abbildungsoptik und sind die räumlichen Strukturen der einzelnen Proben
untereinander identisch, so können
diese Strukturen beispielsweise in einem Kalibrierlauf vermessen
werden. Möglicherweise
sind die Strukturen aber auch bereits vorbekannt und stehen als
Information in einem Speicher zur Verfügung, wie z.B. die Strukturen
von Halbleiter-Wafern. Derartig bekannte oder durch Vermessung ermittelte
räumliche
Strukturen, die über
die Schärfentiefe
der Abbildungsoptik hinausgehen, können für das Scannen der identischen
Proben berücksichtigt
werden, indem sie zusammen mit der Kalibrierung des Scanningtisches
zu einem Ablauf-Höhenprofil
verbunden werden.
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Die anfängliche Kalibrierung, bei der
das Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches ermittelt wird, kann mit unterschiedlichen Methoden
und Mitteln erfolgen. So kann der Ablauf des Scanningtisches mechanisch
abgetastet oder optisch, z.B. mit einem separaten Laser oder mittels
einer separaten Bildverarbeitung vermessen werden. Natürlich kann
auch mit der Abbildungsoptik manuell an verschiedenen x-, y- Positionen
des Scanningtisches fokussiert und der ermittelte Höhenwert
z mit der zugehörigen
x-, y-Positionen gespeichert werden. Ist jedoch in der Abbildungsoptik
bereits ein automatisches Fokussystem integriert, wie es bei den
vollautomatisierten Inspektions- und Vermessungssystemen bei der
Halbleiterfabrikation üblich
ist, wird das Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches vorzugsweise durch Fokussierung mit dem integrierten
Fokussystem an mehreren x-, y-Positionen des Scanningtisches gewonnen.
Hierbei wird entweder direkt auf die ebene Oberfläche des
Scanningtisches fokussiert oder es wird auf ein auf den Scanningtisch
gelegtes ebenes Substrat fokussiert. Solche Substrate können beispielsweise eine
Glasplatte, ein Spiegel oder ein unstrukturierter blanker Wafer
sein. Als Fokussysteme werden bevorzugt LED- oder Laser-Autofokussysteme
eingesetzt.
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Zur Kalibrierung des Scanningtisches
können
grundsätzlich
beliebige x-y-Positionen
des Scanningtisches herangezogen werden. Vorteilhafterweise können die
x-y-Positionen in einer regelmäßigen Anordnung
verteilt werden, zum Beispiel mit konstantem Abstand und zeilenweise
im x-y-Koordinatensystem des Scanningtisches. Diese besondere Verteilung
ermöglicht
ein zeitsparendes mäanderförmiges Scannen.
Die Dichte der x-y-Positionen für
die Vermessung der Ablauffehler des Scanningtisches kann in Abhängigkeit
von der Art und Größe des Scanningtisches
oder von der geforderten Genauigkeit bei den Messaufgaben eingestellt
werden.
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Die x-y-Positionen mit den zugehörigen Höhenwerten
z können
in üblichen
Speichermedien wie zur magnetischen Aufzeichnung oder auf einer
Kompaktdisk oder in elektronischen Speicherbausteinen gespeichert
werden. Insbesondere ist hierfür
eine Look-up-table geeignet, da sie einen schnellen Zugriff auf
den Speicherinhalt und somit ein schnelles Abrufen der gespeicherten
Werte ermöglicht.
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Diese Werte werden beim Scannen von
Proben verwendet, um die entsprechende Scharfeinstellung an den
entsprechenden Probenpunkten zu erhalten. Hierbei wird eine Referenzhöhe zref der Probe berücksichtigt, die gegebenenfalls
von Probe zu Probe unterschiedlich sein kann. Die Referenzhöhe zref ist entweder als Dicke der Probe bereits
bekannt oder die Probendicke wird mechanisch oder durch optische
Vermessung ermittelt oder es wird die Oberfläche der Probe als Bezugsebene
bestimmt.
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Ist die exakte Dicke der Probe bereits
vorbekannt, kann natürlich
auf eine anfängliche
Messung der Probendicke oder Bestimmung der Bezugsebene der Probe
verzichtet werden. Bei vorbekannter oder bei gemessener Dicke der
Probe entspricht diese Dicke direkt der Referenzhöhe zre
f, wenn sich das
Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches auf die Oberfläche des Scanningtisches bezieht.
Ist die Kalibrierung des Scanningtisches mit einem darauf liegenden
ebenen Substrat erfolgt, so ist die Dicke des Substrats in Relation
zur Probendicke zu setzen, um die Referenzhöhe zref zu
ermitteln. Die Referenzhöhe zref ist Null, wenn die Dicke von Kalibrier-Substrat
und Probe identisch ist. Auf die Referenzhöhe zref bezieht sich
das Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches, um die Proben-Höhenpositionen zp an
den Probenpunkten xp, yp zu
ermitteln.
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Für
sehr genaue Messungen und um eine Sicherheit zu gewährleisten,
empfiehlt sich eine Überprüfung einer
jeden Probe durch explizites Bestimmen ihrer Dicke bzw. ihrer Bezugsebene.
Die Bezugsebene wird durch eine Entfernungsmessung oder vorzugsweise
durch Fokussieren ermittelt. Hierzu wird vor dem Beginn eines Probenscans
mit einer neuen Probe mindestens ein beliebiger Ort auf der Probe
angefahren und dort fokussiert, so dass ein Referenzkoordinatentripel
xref, yref, zref erhalten wird. Dieses Referenzkoordinatentripel
xref, Yref, zref ist der Bezugspunkt für das gespeicherte Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches. Natürlich
können
zur Verbesserung der Genauigkeit der Referenzhöhe zref mehrere
Referenzorte xref, yref auf
der Probe angefahren, dort jeweils fokussiert und beispielsweise
durch Mittelung ein genauerer Bezug für das Ablauf-Höhenprofil ermittelt werden.
Dadurch wird auch die Genauigkeit der daraus berechneten Proben-Höhenpositionen
zp an den Probenpunkten xp,
yp verbessert.
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Liegen die Probenpunkt xp,
yp nicht auf einer Kalibrier-Position x,
y, so kann aus den um den Probenpunkt xp,
yp liegenden Kalibrierkoordinaten x, y,
z durch Interpolation oder durch bekannte mathematische Näherungsfunktionen
die Proben-Höhenposition
zp zu dem zwischen den Kalibrier-Positionen
x, y liegenden Probenpunkt xp, yp bestimmt werden.
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Im Falle einer Übereinstimmung aller Probenpunkte
xp, yp mit den Kalibrier-Positionen x, y, kann
der entsprechende Höhenwert
z vorzugsweise direkt aus einer Look-up-table für die Bestimmung der Proben-Höhenposition
zp entnommen werden.
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Während
der Scanningtisch die Probenpunkte xp, yp anfährt
wird die zugehörige
Proben-Höhenposition
zp berechnet und eingestellt. Als Alternative zur
Einzelberechnung vor jedem Anfahren eines Probenpunktes xp, yp können auch
vorab alle Proben-Höhenpositionen
zp aus der Referenzhöhe zref und
dem Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches berechnet und abgespeichert werden. Beim Rastern
der Probe können
dann die Proben-Höhenpositionen
zp direkt abgerufen werden. Diese Alternative
setzt natürlich voraus,
dass bereits vor dem Rastern der Probe alle möglicherweise anzufahrenden
Probenpunkte xp, yp bekannt
sind. Dies ist bei vielen Anwendungen gegeben, insbesondere bei
denen die Probe zeilenweise gescannt wird.
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Grundsätzlich gibt es auch Systeme,
die die Relativbewegung zwischen Probe und Abbildungssystem anstelle
mit einem verfahrbaren Scanningtisch und ortsfester Abbildungsoptik
auch umgekehrt mit verfahrbarer Abbildungsoptik bei feststehendem Probentisch
realisieren. Das erfindungsgemäße Verfahren
gilt natürlich
auch für
solche Systeme, da beim Verfahren der Abbildungsoptik zum Scannen
der Probe in gleicher Art und Weise Ablauffehler auftreten wie es
bei einem Scanningtisch der Fall ist.
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An den Probenpunkten xp,
yp werden bestimmte Untersuchungen an der
Probe vorgenommen. Dies sind in der Regel Bildaufnahmen von der Probe
oder/und optische Messungen an der Probe. Soll bei Bildaufnahmen
die vollständige
Probe erfasst werden, so werden das Bildfeld der Kamera und die Abstände der
Probenpunkte xp, yp ,
also die Dichte der Probenpunkte xp, yp derart gewählt, dass sich beim Aneinanderreihen
der Bilder von allen Probenpunkten xp, yp eine Bildaufnahme der gesamten Probe ergibt.
Die absolute Größe des Bildfeldes
hängt von
der Vergrößerung des
optischen Abbildungssystems ab.
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Bei den Bildaufnahmen handelt es
sich in den meisten Fällen
um Aufnahmen im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichtes. Es
sind aber genauso gut Aufnahmen im infraroten oder UV-Bereich oder
sogar im Röntgenbereich
möglich.
Die Bildaufnahmen werden ausgewertet um z.B. Defekte oder Verunreinigungen
auf den Probenoberflächen
insbesondere von Halbleiterwafern zu erkennen, zu analysieren und
zu klassifizieren.
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Hinsichtlich von optischen Messungen
an den Probenpunkten xp, yp wird
im allgemeinen die Probe mit Licht bestrahlt und das von den Probenpunkten
xp, yp kommende
Licht, also z.B. das an der Oberfläche der Probe reflektierte
Licht oder auch Fluoreszenzlicht vom optischen Abbildungssystem
aufgenommen. Durch Messeinrichtungen können dann die Intensität oder die
spektrale Verteilung des aufgenommenen Lichtes ermittelt werden,
um daraus auf Materialeigenschaften oder auf Oberflächenbeschaffenheiten
der Probe zu schließen.
Häufig
werden mit einem Spektralphotometer oder Ellipsometer optische Eigenschaften
wie Brechungsindex, Absorptionseigenschaften oder die Dicken von
Schichten, die auf der Probe aufgebracht sind, ermittelt. Durch
Rastern der Probe können
die Messdaten von bestimmten Teilen oder systematisch von der gesamten
Probe erfasst werden.
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Als optisches Abbildungssystem wird
insbesondere ein Mikroskop oder ein Makroskop angesehen. Mit dem
Mikroskop werden kleine Flächen
und kleine Strukturen auf der Probe vergrößert. Ein Makroskop dient der
Vergrößerung und
Untersuchung von relativ groben Strukturen und wird beispielsweise in
der Kriminalistik eingesetzt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt schematisch in:
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1 eine
Anordnung mit Scanningtisch und optischem und elektronischem System,
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2 Kalibrier-Positionen
x, y in einer regelmäßigen Anordnung
und
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3 ein
Ablauf-Höhenprofil
eines Scanningtisches.
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Die 1 zeigt
eine Anordnung mit einem Scanningtisch 2, einer Elektronikeinrichtung 11 und einer
Optikanordnung 7. Eine auf dem Scanningtisch liegende Probe 1 soll
an verschiedenen Probenpunkten xp, yp mit Hilfe der Optikanordnung 7 untersucht werden.
Die Optikanordnung 7 besteht aus einem optischen Abbildungssystem 3 und
optional einer Kamera 4 oder/und einer Messeinrichtung 5 oder/und einem
Fokussystem 6. Zur Steuerung der Optikanordnung 7 und
des Scanningtisches 2 ist die Elektronikeinrichtung 11 vorgesehen.
Diese beinhaltet eine Recheneinheit 8, eine Steuereinheit 9 und
einen Speicher 10.
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Die Elektronikeinrichtung 11 kann
als externes Gerät
ausgebildet oder in der Optikanordnung 7, im Scanningtisch 2 oder
in einem PC integriert sein. Selbstverständlich können die einzelnen Baugruppen
der Elektronikeinrichtung 11 auch verteilt sein und z.B.
die Recheneinheit 8 und der Speicher 10 in der
Optikanordnung 7 und die Steuereinheit 9 im Scanningtisch 2 integriert
sein. Als Recheneinheit 8 und Speicher 10 kann
aber auch ein externer PC dienen und die Steuereinheit 9 separat
aufgebaut sein.
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In einem ersten erfindungsgemäßen Schritt erfolgt
eine Kalibrierung des Scanningtisches 2 hinsichtlich seiner
Ablauffehler. Hierzu wird der Scanningtisch 2 in x- und
y- Richtung verfahren. Aufgrund seines Gewichts und seiner Lagerung
in Führungselementen
kommt es beim Verfahren des Scanningtisches 2 zu Höhenschwankungen
und Neigungen der Scanningtisch-Oberfläche, auf der die Proben 1 aufgelegt
werden. Diese Unregelmäßigkeiten
und Schwankungen des Scanningtisches in z-Richtung sind beim Beobachten
der Probe 1 mit dem optischen Abbildungssystem erkennbar
und stören
beim Aufnehmen von Bildern mit der Kamera 4 oder führen zu Ungenauigkeiten
beim Messen mit der Messeinrichtung 5. Normalerweise wird
deswegen an jedem Probenpunkt xp, yp fokussiert bevor eine Bildaufnahme oder
eine Messung erfolgt. Gemäß der Erfindung wird
jedoch eine Fokussierung am Probenpunkt xp,
yp nicht durchgeführt, sondern die Ablauffehler
des Scanningtisches 2 werden beim Anfahren des Probenpunktes
xp, yp bereits berücksichtigt.
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Hierzu müssen die Ablauffehler des Scanningtisches 2 natürlich bekannt
sein. Sie werden aus einer Kalibrierung des Scanningtisches 2 ermittelt. Die
Kalibrierung erfolgt an mehreren Kalibrier-Positionen x, y. Dort
werden die zugehörigen
z-Korrekturwerte ermittelt, um die der Scanningtisch in z-Richtung
nachgefahren werden muss, damit die absolute z-Höhe des Scanningtisches und
somit sein Abstand zum Abbildungssystem 3 konstant bleibt.
Diese z-Korrekturwerte
können
durch mechanische oder optische Abtastung des Scanningtisches 2 an
einer Vielzahl von Kalibrier-Positionen x, y gewonnen werden. Optische
Abtastungen können
beispielsweise mit einem externen, in der 1 nicht dargestellten Laserstrahl vorgenommen
werden, der die Neigungs- und
die Höhenänderungen
des Scanningtisches 2 an den Kalibrier-Positionen x, y
misst. Gegebenenfalls kann der Laserstrahl auch durch das optische
Abbildungssystem 3 geführt
und dessen von der Probe reflektiertes Licht mit einem in der Messeinrichtung 5 vorhandenen
Laser-Entfernungsmesser gemessen werden. Die Entfernungen zwischen dem
Laser-Entfernungsmesser und den jeweiligen Kalibrier-Positionen
x, y ergeben ein Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches 2.
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Eine andere optische Abtastung beinhaltet eine
Bildverarbeitung der mit der Kamera 4 aufgenommenen Bilder
nach dem Prinzip eines TV-Autofokus. Hierbei wird an jeder Kalibrier-Position
x, y der Scanningtisch 2 in z-Richtung verfahren und es
werden an verschiedenen z-Positionen Bilder aufgenommen. Aus diesem
Bilderstapel wird durch bestimmte Kriterien, z.B. durch eine Kontrastfunktion,
ein geeignetes Bild ermittelt und dessen zugehörige z-Position ist der gesuchte
Höhenwert
z für die
Kalibrier-Position x, y. Auf diese Art und Weise ergibt sich das
Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches 2.
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Für
die Bildverarbeitung kann entweder die Oberfläche einer Probe 1 abgebildet
werden, die im wesentlichen ebene Strukturen aufweist. Alternativ kann
ein auf eine insbesondere unstrukturierte Oberfläche einer Probe 1 projiziertes
Bild oder ein direkt auf die ebene Oberfläche des Scanningtisches 2 projiziertes
Bild abgebildet werden. In dem projizierten Bild können entsprechende
Kontraste durch dunkle und benachbart sehr helle Bereiche für eine optimale Bildverarbeitung
vorgegeben werden.
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Eine weitere Möglichkeit einer optischen Abtastung
zur Ermittlung der Ablauffehler des Scanningtisches 2 in
z-Richtung ist das Fokussieren mit dem Fokussystem 6 an
den Kalibrier-Positionen x, y. Hierbei wird der Scanningtisch 2 jeweils
an eine Kalibrier-Position x, y gefahren, dort angehalten und auf die
Oberfläche
des Scanningtisches 2 fokussiert. Der sich durch das Fokussieren
ergebende Höhenwert
z wird mit der zugehörigen
Kalibrier-Position x, y gespeichert. Dadurch ist das Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches 2 ermittelt.
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Das Fokussystem 6 ist vorzugsweise
ein LED- oder Laser-Autofokussystem. Anstelle direkt auf die Oberfläche des
Scanningtisches 2 zu fokussieren kann auch auf ein geeignetes,
ebenes Substrat mit konstanter Dicke, z.B. einen blanken Wafer fokussiert
werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die später zu untersuchenden
Proben 1 selbst Wafer sind.
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Die Kalibrier-Positionen x, y können grundsätzlich beliebig
innerhalb der x- und y- Verfahrbereiche des Scanningtisches 2 gewählt werden.
Sie können
bei der Kalibrierung auch beliebig angefahren werden. Üblicherweise
wird die Anordnung der Kalibrier-Positionen x, y zeilenförmig gewählt, wie
es die 2 zeigt. In einem
solchen Fall werden die Kalibrier-Positionen x, y mäanderförmig für die Kalibrierung
gerastert. Zudem ist es von Vorteil, wenn der gesamte Verfahrbereich
des Scanningtisches 2 oder zumindest der Verfahrbereich
für die
Probe 1 für
die Kalibrierung erfasst wird. Die Dichte der Kalibrier-Positionen
x, y kann entsprechend den Eigenschaften des Scanningtisches gewählt werden,
so dass ein ausreichend genaues Ablauf-Höhenprofil erstellt werden kann.
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Die oben beispielhaft genannten Methoden und
Möglichkeiten
ergeben also ein Ablauf-Höhenprofil
des Scanningtisches 2. In 3 ist
ein Beispiel eines gemessenen Ablauf-Höhenprofils dargestellt. Es
sind die ermittelten Höhenwerte
z gegen die zugehörigen
Kalibrier-Positionen x, y aufgetragen. Das Ablauf-Höhenprofil wird im Speicher 10 gespeichert. Der
Scanningtisch 2 ist in seinen Verfahr- oder Ablaufeigenschaften
somit erfasst und seine Kalibrierung ist abgeschlossen.
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Die Kalibrierung des Scanningtisches 2 erfolgt
zumindest einmalig beim Aufbau der in 1 gezeigten
Anordnung. Zu einem späteren
Zeitpunkt kann die Kalibrierung des Scanningtisches 2 gegebenenfalls
wiederholt werden. Insbesondere bei sehr intensivem Einsatz ist
es vorteilhaft, den Scanningtisch 2 erneut zu kalibrieren,
da durch das Verfahren des Scanningtisches 2 ein mechanischer
Verschleiß eintritt
und sich die Führungselemente
und dadurch die Ablauffehler des Scanningtisches 2 verändern können.
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Mit Hilfe der Kalibrierung können nun
verschiedene Proben 1 an beliebigen Probenpunkten xp, yp untersucht
werden. Während
der Scanningtisch 2 zu einem Probenpunkt xp,
yp fährt,
wird die entsprechende Proben-Höhenposition
zp bereits eingestellt. Die Einstellung
der Proben-Höhenposition
zp ist spätestens bei Erreichen des Probenpunktes
xp, yp erfolgt.
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Die Proben-Höhenposition zp bestimmt
sich mit Hilfe der Kalibrierung, also mittels des Ablauf-Höhenprofils
des Scanningtisches 2. Das Ablauf-Höhenprofil stützt sich
dabei auf eine probenspezifische Referenzhöhe zref an
einem Referenzort xref, yref der Probe 1.
Ist beispielsweise die Dicke des Substrates, mit dem die Kalibrierung
des Scanningtisches 2 erfolgt ist, identisch mit der Dicke
der zu untersuchenden Probe 1, so ist die Referenzhöhe zref Null und die Kalibrierwerte aus dem Ablauf-Höhenprofil
können direkt
ohne weitere Umrechnung verwendet werden. Sind die Dicken der Proben 1 verschieden,
aber bekannt, so werden diese entsprechend berücksichtigt und die Differenzen
zu der Substratdicke jeweils addiert, um die Referenzhöhe zref zu erhalten. Mit dieser Referenzhöhe zref wird das Ablauf-Höhenprofil entsprechend korrigiert.
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Die Referenzhöhen zref werden
vorzugsweise experimentell für
jede neue Probe 1 durch eine Messung bestimmt, z. B. durch
Fokussieren mit dem Fokussystem 6 an einem Referenzort
xref, yref Dies
erhöht
die Sicherheit und verbessert die Genauigkeit. Hierbei kann jeder
beliebiger Referenzort xref, yref der Probe
ausgewählt
werden. Gegebenenfalls können auch
mehrere Referenzhöhen
zref an verschiedenen Referenzorten xref, yref gemessen
werden, wenn eine noch höhere
Genauigkeit benötigt
wird.
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Aus der bekannten oder experimentell
bestimmten Referenzhöhe
zref und dem Ablauf-Höhenprofil wird die Proben-Höhenposition
zp für
den anzufahrenden Probenpunkt xp, yp berechnet. Diese Berechnung erfolgt entweder
erst während
des Anfahrens eines Probenpunktes xp, yp oder bereits vorab nach Ermittlung der
Referenzhöhe
zref , um ein korrigiertes Ablauf-Höhenprofil
zu erhalten. Stimmen die Kalibrier-Positionen x, y mit den Probenpunkten
xp, yp überein,
so sind die einzustellenden Proben-Höhenpositionen zp bereits
bestimmt, andernfalls werden sie aus den um einen Probenpunkt xp, yp liegenden Kalibrier-Positionen x, y z.B.
durch Interpolation ermittelt.
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An den Probenpunkten xp,
yp werden Untersuchungen der Probe durchgeführt, insbesondere werden
Bilder mit der Kamera 4 oder mit einem Bildsensor 4 aufgenommen
oder optische Messungen mit einer Messeinrichtung 5 vorgenommen.
Diese Untersuchungen führen
insbesondere bei einer Vielzahl von Probenpunkte xp,
yp , bei der die Probe also gerastert wird,
durch das erfindungsgemäße Verfahren
zu einer großen
Zeitersparnis. Diese kann durch Bildaufnahmen oder Messungen „on-the-fly", bei denen der Scanningtisch
ohne anzuhalten über die
Probenpunkte xp, yp fährt, noch
gesteigert werden.
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In einem speziellen Ausführungsbeispiel,
bei dem die Probe 1 zeilenweise in x-Richtung gescannt und an jedem Probenpunkt
xp, yp ein Bild
aufgenommen werden soll, läuft
ein Scan-Ablauf im Detail folgendermaßen ab. Nach Auflegen der Probe 1 auf den
Scanningtisch 2 wird dieser zunächst an einen beliebigen Ort
auf der Probe 1 gefahren. Dieser Ort wird als Referenzort
xref, yref bezeichnet.
Durch Fokussieren mit dem Fokussystem 6 auf den Referenzort
xref, yref, ist
die Referenzhöhe
zref bestimmt. Bei der Fokussierung wird
der Scanningtisches 2 in z-Richtung mit Hilfe eines z-Trieb
verfahren, so dass im fokussierten Zustand die z-Position des Scanningtisches 2 der
Referenzhöhe
zref entspricht. Entsprechendes gilt für alternative
Fokussiermethoden, bei denen das optische Abbildungssystem 3 verändert wird.
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Am Anfang der ersten Scanzeile erhält die Steuereinheit 9 die
Koordinaten-Information
von der Recheneinheit 8 über die anzufahrenden Probenpunkte
xp, yP in dieser
Scan-Zeile. Für
diese Probenpunkte xp, yp werden
die Proben-Höhenpositionen
zp berechnet mit Hilfe der Referenzhöhe zref, am Referenzort xref,
yref und des Ablaufhöhenprofils des Scanninmgtisches 2.
Die Steuereinheit 9 bringt den Scanningtisch 2 in
die Proben-Höhenposition
zp des ersten Probenpunktes xp,
yp. Der Tischablauf wird gestartet. Sowie
der Scanningtisch 2 über
den ersten Probenpunkt xp, yp fährt, wird
mit der Kamera 4 ein Bild aufgenommen und der Scanningtisch 2 beginnt
sogleich, die Proben-Höhenposition
zp des nächsten Probenpunktes
xp, yp anzufahren.
Zur Bildaufnahme wird die Kamera 4 durch ein Triggersignal,
einen Hardware-Trigger,
ausgelöst.
Die Triggersignale sind entweder elektrische Signale oder optische
Signale (z.B. über
Lichtleiter). Dieser Hardware-Trigger dient zugleich als Signal
für den
z-Trieb des Scanningtisches 2 zum Anfahren der nächsten Höhenposition zp. Der Scanningtisch 2 wird bei
den Bildaufnahmen an den Probenpunkten xp,
yp nicht angehalten, sondern fährt mit
konstanter Geschwindigkeit über
die gesamte Scan-Zeile.
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Am Ende der ersten Scan-Zeile erhält die Steuereinheit 9 die
Koordinaten-Information
von der Recheneinheit 8 über die anzufahrenden Probenpunkte
xp, yp der zweiten
Scan-Zeile. Es werden wiederum die zugehörigen Proben-Höhenpositionen zp berechnet
und der Scanningtisch 2 fährt vom Ende zum Anfang der
zweiten Scan-Zeile. Auf diese Art und Weise wird die gesamte Probe 1 gerastert
und die aufgenommenen Bilder für
die Auswertung weiter bearbeitet. Die Bildauswertung kann bei einem
Halbleiter-Wafer als Probe 1 zur Detektion von Defekten auf
dem gesamten Wafer und zur Klassifikation der Fehler herangezogen
werden.
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- 1
- Probe
- 2
- Scanningtisch
- 3
- optisches
Abbildungssystem
- 4
- Kamera
oder Bildsensor
- 5
- Messeinrichtung
- 6
- Fokussystem
- 7
- Optikanordnung
- 8
- Recheneinheit
- 9
- Steuereinheit
- 10
- Speicher
- 11
- Elektronikeinrichtung
- x,
y
- Kalibrier-Position
- z
- Höhenwert
- xref, yref
- Referenzort
- zref
- Referenzhöhe
- xp, yp
- Probenpunkt
- zp
- Proben-Höhenposition