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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Fahrzeugwert-Auskunft.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, in einem Fahrzeug Fahrzeugdaten, wie beispielsweise Betriebsdaten einer Fahrzeugkomponente, aufzuzeichnen und zu einer Auswertung oder zu einer Auslegung eines Verhaltens der Fahrzeugkomponente in einer realen Fahrzeugnutzungsumgebung heranzuziehen. Dabei kann die Auswertung oder die Auslegung außerhalb des Fahrzeugs beispielsweise durch eine externe Servervorrichtung ausgeführt werden. Hierzu werden fahrzeugextern Datenbanken mit den aufgezeichneten Fahrzeugdaten angelegt.
In derzeitiger Rechtslage dürfen die Fahrzeugdaten in der fahrzeugexternen Datenbank lediglich anonym erhoben werden. Somit darf kein Bezug zu einer bestimmten Person oder zu einem bestimmten Fahrzeug wie beispielsweise über eine spezifische Fahrgestellnummer oder eine spezifische Seriennummer über die gespeicherten Daten erstellt werden.
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Aus der
DE 10 2018 210 955 B4 ist ein Verfahren bekannt, das anonyme Datenerhebung von Fahrzeugkomponenten-bezogenen Daten im Kraftfahrzeug ermöglicht. Dabei wird im Fahrzeug über einen Zufallsgenerator jeweils ein Komponentenkennzeichen erzeugt und Daten zu diesem Kennzeichen gesammelt. Die Daten werden an einen Server übermittelt, in dem eine Auswerteinrichtung angeordnet ist.
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Im Rahmen eines Produktlebenszyklusmanagement (PLM) eines Bauteils eines Kraftfahrzeugs kann man daran interessiert sein, für ein Bauteil des Fahrzeugs nicht nur die eigentliche Lebensdauer während der Verwendung im Kraftfahrzeug zu maximieren, sondern den Gesamtaufwand in Bezug auf Kosten, Energieverbrauch, Instandsetzungsaufwand und/oder Rohstoffverbrauch zu minimieren, der sich insgesamt für das Bauteil ergibt.
So kann zum Beispiel bei einer Traktionsbatterie für ein Elektrofahrzeug die Wiederverwendung von deren Batteriezellen erfolgen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, woraus sich verschiedene der besagten Verknüpfungen ergeben (Wiederverwendung in einem anderen Elektrofahrzeug, Weiterverwendung in anderem Anwendungsgebiet (Stationärspeicher), Reparatur vor dem Versagen durch eine Werkstatt, Wiederaufbereitung / Umwidmung / Kannibalisierung in einem verwertenden Betrieb).
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Aus der
DE 10 2020 118 891 A1 ist dazu ein Verfahren zum Koordinieren mehrerer Systeme, die eine Systemgruppe darstellen, bekannt, weil ihr Betrieb von einem Verschleißzustand eines Bauteils abhängig ist, wobei das Bauteil in einem Fahrzeug eingebaut ist und dort genutzt wird. Es wird nicht der Verschleiß an sich betrachtet, sondern mittels eines Individualwertmodells wird der Verschleißzustand abgebildet auf einen Individualrestwert. Individualrestwert bezieht sich dabei auf zumindest eine Bezugsgröße also beispielsweise Wert in Bezug auf eine noch mögliche Anzahl an Nutzungszyklen, eine noch bereitstellbare Leistungskennzahl. Ein solches Verfahren wird für das Management von Fahrzeugflotten verwendet.
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Für den Halter des Fahrzeugs stehen aber nur sehr wenige Informationen zur Verfügung, um den Zustand des Fahrzeugs in Bezug auf den Gebrauchtwagenmarkt zu bewerten. Um den Marktwert eines individuellen Fahrzeugs zu ermitteln, stehen nur wenige Informationen zur Verfügung.
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Beim Gebrauchtwagenkauf ist es zeitaufwändig, wenn man einen Vergleich zwischen mehreren Angeboten erstellen will.
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Aus der
US 2010/0274571 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung des Wertes eines Fahrzeugs bekannt. Dazu werden Fahrzeugdaten in einem Netzwerk unter Verwendung von statistischen Werten einer Datenbank verarbeitet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, das die Datensicherheit gewährleistet, aber dem Halter trotzdem eine Auskunft zur Hand gibt, die den Wert des individuellen Fahrzeugs repräsentiert.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum Erzeugen einer Fahrzeugwert-Auskunft mit einem Aufzeichnungs- Algorithmus, der in einem Softwaremodul eines Kontrollers im Fahrzeug abläuft und einem ermächtigten Partner, der den Aufzeichnungs-Algorithmus bei einem Zertifizierungsserver registriert, wobei sich der Auswertungs-Algorithmus mit einem Schlüssel als vertrauenswürdig authentifizieren kann und mindestens einer Nutzerschnittstelle zur Ausgabe der Fahrzeugwert-Auskunft vorliegt.
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Der Aufzeichnungs- Algorithmus erfasst Daten des Fahrzeugs anonym und zeichnet auf, um Statusinformationen zu gewinnen und im Fahrzeug zu speichern.
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Es ist vorteilhaft, dass der Aufzeichnungs- Algorithmus Daten des Fahrzeugbussystems auswertet.
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Weiterhin ist es von Vorteil, dass der Aufzeichnungs- Algorithmus externe Daten auswertet, die über den Schlüssel zur Verwertung zur Verfügung gestellt werden.
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Um die Sicherheit zu erhöhen ist es angebracht, dass der Zertifizierungsserver die vom Aufzeichnungs-Algorithmus übertragenen Daten auf Integrität überprüft, indem das Aufzeichnungs-Algorithmus-Zertifikat geprüft wird, die Integrationsumgebung des Aufzeichnungs-Algorithmus geprüft wird, der Schlüssel geprüft wird, die Zugriffsrechte geprüft werden und der Softwarestand geprüft wird.
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Der Zertifizierungsserver gleicht die Fahrzeugdaten mit den registrierten Informationen ab und validiert.
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Der Zertifizierungsserver wird zum Abgleich der Daten mit ähnlichen Fahrzeugen trainiert.
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Es ist von Vorteil, dass die Abfrage direkt über die Website des Zertifizierungsservers erfolgt, sofern eine Verbindung zum Fahrzeug besteht oder über eine Softwareapplikation auf dem Mobiltelefon oder direkt über eine im Fahrzeug-Informationszentrum integrierte Anzeige.
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Der Zertifizierungsserver stellt Unterlagen zur Veröffentlichung bereit, wobei dies über eine Internetadresse, eine netzintegrierbare Zugangskarte oder als druckbare Version erfolgt.
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Die Erfindung ermöglicht die Bewertung eines Fahrzeugs durch eine digitale Auskunft, welche keinen Zeitaufwand, keinen Arbeitsaufwand und keine, bis wenige Kosten verursacht. Sie ermöglicht sowohl einem Fahrzeugkäufer als auch einem Fahrzeughändler eine bessere Vergleichbarkeit der Fahrzeuge und gibt auch Einblick in die historischen Ereignisse des Fahrzeugs.
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Die Erfindung fördert durch Veröffentlichung einer transparenten und vertrauenswürdigen Beschreibung des Fahrzeuges das Vertrauen zwischen Anbietern und Kunden.
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Beschreibung der Figuren
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- 1 zeigt ein Schema zur Erfassung von Kilometerstand und Arbeitsstunden eines Fahrzeugs,
- 2 zeigt ein Schema zur Erfassung der Parksituationen eines Fahrzeugs,
- 3 zeigt schematisch den Aufbau des Gesamtsystems für die Durchführung des Verfahrens,
- 4 zeigt ein Beispiel für einen Zertifizierungsprozess,
- 5 zeigt den Ablauf zur Erstellung einer Auskunft.
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Das Verfahren setzt sich zusammen aus einem im Fahrzeug angesiedelten und ablaufenden Aufzeichnungs-Algorithmus in einem Kontroller, einer Zertifizierung durch eine außerhalb des Fahrzeugs angesiedelte Instanz und der Erstellung der Auskunft. Als Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 wird dabei ein Softwaremodul bezeichnet, das in eine der im Fahrzeug verbauten Kontrollern aufgenommen ist.
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Der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 dient dazu, die für die Abnutzung, Alterung und Schädigung des Fahrzeuges relevanten Vorgänge und Zustände zu erkennen und diese, basierend auf einzelne Ereignisse bzw. statistisch, zu protokollieren. Dafür relevante Informationen umfassen beispielsweise:
- - Laufleistung des Fahrzeugs in Kilometer und Arbeitsstunden,
- - mittlere Geschwindigkeit und Geschwindigkeitsmuster,
- - Messungen zu Betriebspunkten (Temperatur, Geschwindigkeit, Leistungsfluss, etc.) vieler Komponenten im Fahrzeug, wie den Batterien,
- - Parkverhalten des Halters, Analyse, ob das Fahrzeug unter einer Überdachung steht,
- - Erfassung der genutzten Straßenprofile (Schotter, Asphalt, Autobahn, ...)
- - Spezielle Vorkommnisse wie z.B. Hagel, Bordsteinüberfahrten, Schaltfehler, ruckartige Bremsvorgänge und andere diverse Unfälle.
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Die beiden Beispiele der 1 und der 2 stellen auf einfache Weise dar, welche Signale benutzt werden können und welche Informationen daraus beispielsweise abgeleitet werden.
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1 zeigt die Ermittlung der Laufleistung des Fahrzeugs in Kilometer und Arbeitsstunden im Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 als Teil der Datenauswertung an. Als erstes werden in einer Datenerfassung 2 die Daten, die das Fahrzeug beispielsweise über ein Bussystem zur Verfügung stellt, erfasst.
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Im Ausführungsbeispiel werden dazu der in Inverterstrom 3, der Strom im Bordnetz 4, die Position des Fahrzeugs 5, ABS Signale 6 und die Geschwindigkeit 7 erfasst. Die Positionssignale 5 sowie die Geschwindigkeit 7 dienen zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit V1. Der Strom im Bordnetz 4 wird zur Ermittlung der Arbeitsstunden des Fahrzeugs V2 verwendet. Über ABS-Signale 6 wird die Bewegung des Fahrzeugs detektiert und geht in die Entscheidung 6a ein, ob sich das Fahrzeug überhaupt bewegt. Die Position 5 wird zur Ermittlung einer Bewegungsgeschichte herangezogen. Dazu wird ein Bewegungsreport 8 erzeugt. Diese wird im Beispiel alle 10 Minuten, in 8a, erneuert. Bewegt sich das Fahrzeug nicht, werden die Messpunkte im Stillstand gelöscht, 8b. Das Ergebnis resultiert in einer Auskunft A1 zur Bewegungsgeschichte.
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Die Positionsbestimmung 5, die Geschwindigkeit 7, sowie die Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit V7 mündet in einer Information, die den aktuellen Kilometerstand A2 des Fahrzeugs reflektiert. Über den Strom im Bordnetz 4 und Aufzeichnung der Arbeitsstunden V2 wird der intermediäre Kilometerstand A3 in der aktuellen Bewegung gespeichert.
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Der Inverterstrom 3 sowie die Fahrzeuggeschwindigkeit V1 werden zu einer Information über den passiven Zustand A4 zusammengefasst und gespeichert.
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In der 1 ist im obersten Strang der Ermittlung der nicht überwachten Zeit A5 ein Schritt 9 integriert, in dem die kontinuierliche Fortsetzung der Datenerfassung überprüft wird und der Einfluss der Stillstandsphase auf die Daten evaluiert wird.
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Der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 läuft auf einem Kontroller, der nicht nur Logik-Auswertungen aufweist. Eine weitergehende Datenerfassung kann zusätzlich zu einer Logikauswertung, zur Identifikation von Zuständen und Ereignissen verwendet werden. Um Ereignisse zu detektieren, die schwer über eine Logik erfasst werden können. Bspw. könnte das die Detektion von parken in einem Carport bzw. unter Bäumen verbessern oder überhaupt erst ermöglichen.
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2 zeigt beispielhaft die Datenerfassung/Datenauswertung für die Feststellung einer Parksituation als weiterer Teil der Datenerfassung/Datenauswertung. Die Datenerfassung/Datenauswertung 2 greift auf Fahrzeugsignale zurück. Dabei handelt es sich um ein Schaltsignal 10, das Positionssignal 5, das Geschwindigkeitssignal 7, ein Temperatursignal 11, ein Regensignal 12, ein Helligkeitssignal 13 usw. Alle aufgeführten Signale werden in einem Speicher 14 zusammengeführt, in den die Geschehnisse während der Fahrt gespeichert werden. Über das Temperatursignal 11 sowie über die Fahrgeschichte im Speicher 14 wird eine Detektion der Außensituation 15 durchgeführt. In dieser wird entschieden, ob sich das Fahrzeug in einem überdachten Bereich 15a oder einem nicht überdachten Bereich 15b befindet. Über das Positionssignal 5 sowie das Geschwindigkeitssignal 7 wird eine Parksituation 16 festgestellt. Dabei wird detektiert, ob das Fahrzeug parkt, 16a, oder nicht parkt, 16b. Die Auswertung der Daten resultiert in der Ausgabe von Information, die feststellt, dass das Fahrzeug in einem nicht überdachten Bereich parkt, A7 oder dass das Fahrzeug in einem überdachten Bereich parkt, A6.
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Die Datenerfassung/Datenauswertung 2 erfolgt prinzipiell auf statistische Weise. Das heißt, es sollen grundsätzlich nur statistische Größen für kontinuierlich wiederkehrende Ereignisse gespeichert werden, die ständig durch neue Messungen aufgefrischt werden, da es grundsätzlich nicht das Ziel ist, in der resultierenden Auskunft ein spezielles Verhalten des Nutzers darzustellen.
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Nichtsdestotrotz müssen die Messungen kurzzeitig gespeichert werden, um Vorgänge eindeutig zu identifizieren.
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Für nicht wiederkehrende Ereignisse wird ein Ereignis-Protokoll geführt, um daraus spezielle Zustände ableiten zu können, aber auch um bspw. die Reihenfolge von wertmindernden-/steigernden Ereignissen nachvollziehen zu können. Dazu gehören auch Manipulationen, die regulär während eines Service in einer Werkstatt, aber auch irregulär z.B. durch Tuning am Fahrzeug, erfolgen, protokolliert werden.
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Da in modernen Autos bereits viele Sensorsignale in einem Informationszentrum für den Nutzer zur Anzeige gebracht werden, ist der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 direkt im Kontroller des Informationszentrums 20 oder nahe ähnlicher Informationsknoten in der bestehenden Software als eigenständiges Softwaremodul integriert. Da der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 auch Aufzeichnungen durchführen sollte, während das Fahrzeug abgestellt und ausgeschaltet ist, wie den passiven Zustand A4, benötigt der Kontroller des Informationszentrums 20 eine dauerhafte Stromversorgung. Ist dies aus technischen Gründen nicht möglich, so kann die Aufzeichnung nur auf den eingeschalteten Betrieb Bezug nehmen.
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Eine unabhängige permanent bestromte Aufzeichnungs-Elektronik, wie eine Black-Box, kann eine alternative Ausführung sein, die unabhängig von Informationszentren 20 im Fahrzeug installiert ist.
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Der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 benötigt für seine Auswertungen keine zeitkritischen Signale und steht in keiner Interaktion mit den Fahrfunktionen des Fahrzeugs.
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Der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 verfügt über eine Programmschnittstelle für einen allgemeinen Austausch von Daten mit den anderen Softwarebausteine des Fahrzeuges, um primär neue Datenquellen anzubinden, aber auch die erstellten Informationen, Protokolle und Detektionsfunktionen über das Informationszentrum 20 auszulesen.
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3 zeigt die Integration unterschiedlichster Daten, Datensätze für den Auswertungs-Algorithmus 1. Auf der linken Seite der Grafik finden sich die Daten aus der Datenerfassung/Datenauswertung 2, wie sie in 1 und 2 beispielhaft dargestellt sind. Des Weiteren werden Daten, die in Form eines Servicebuches 21 eingetragen sind, mit umfasst.
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Als Datengrundlage sind die Einstellungsparameter 22 des Fahrzeugs eingeführt. Unter diesen Parametern befinden sich die Einstellungen zum Fahrwerk und zum Fahrmodus, wie zum Beispiel Ökonomie oder sportlich.
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Die Fahrgestellnummern, das Fahrzeugmodell, seine Ausstattung wird unter den Fahrzeuginformationen 23 zur Verfügung gestellt.
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Weitere Informationen werden über eine Programmschnittstelle 24 an den Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 übergeben. Hier werden Informationen aus den Komponenten Batterie 25, elektrischer Antrieb 26, Verbrennungsmotor im Antrieb 27 usw. übergeben. Das Informationszentrum 20 mit dem Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 weist eine Funkverbindung 28 auf, die sich mit der Cloud 29 verbinden kann. Somit stehen die Daten für eine weitere Verarbeitung in einem Server oder zum Abruf über ein Gerät zur Verfügung.
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Um die Qualität der Daten zu erhöhen, werden möglichst viele redundante bzw. korrelierte Signale im Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 zueinander auf Plausibilität geprüft. Ein Beispiel ist die Überprüfung des. GPS-Signal gegen die Fahrzeuggeschwindigkeitsmessung und einer Messung der Raddrehzahl. Dieser Datenabgleich erfolgt während der Laufzeit des Fahrzeugs ständig und verbessert dadurch die gewonnenen Daten.
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Der Speicherbedarf des Softwaremoduls mit dem Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 kann basierend auf einer Liste von statistischen Werten, einem Ereignis-Protokoll, einem Datenpuffer sowie einzelner sehr grob aufgezeichneter Datenverläufen abgeschätzt werden.
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Wählt man als Beispiel die Fahrzeuggeschwindigkeit mit einer Messung alle 10 Minuten, ergibt sich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60km/h und einem Messpunkt pro 10 km Messungen an 30 000 Punkten für 300 000 km. Daraus folgt ein Speicherbedarf pro 300 000 km für GPS-Koordinaten von etwa 0.5 MB (30k * 2 Zahlen * 8 Byte = 480kB)). Damit ist ein Speicher von wenigen 100 MB völlig ausreichend.
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Um eine Manipulation der Daten zu unterbinden, ist der Algorithmus geheim zu halten und die Daten müssen verschlüsselt sein. Fehlgeschlagene Zugriffsversuche werden protokolliert und können zu einer Klassifizierung als „unsicher“ führen, die in der finalen Auskunft dargestellt wird.
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Die Verschlüsselung erfolgt so, dass nur der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 Daten bearbeiten kann und nur ein Zertifizierungsserver 30 sie wieder entschlüsseln kann. Das heißt, die Daten können von außerhalb des Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 nur gelesen werden, wenn eine Verbindung zum Zertifizierungsserver 30 besteht und dieser die Leserechte erteilt.
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Aus Integritätsgründen müssen neue Datenquellen von authentifizierten Stellen angelegt werden, um in das Zertifikat eingehen zu können. Andere Daten werden dann als unsicher klassifiziert.
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Für die Herstellung der Verschlüsselung nach 4 muss das Softwaremodul des Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 ins Fahrzeug integrieren und eingerichtet werden.
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Dann muss ein ermächtigter Partner 30, wie eine Stelle des Automobilhersteller oder eine Werkstätte oder eine Behörde den Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 bei einem Zertifizierungsserver 31 registrieren, 30a. Dafür erhält der ermächtigte Partner 30 einen Schlüssel 32a, mit dem sich der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 später als vertrauenswürdig authentifizieren kann.
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Zur Registrierung des Fahrzeugs und des Halters muss vom Zertifizierungsserver 31 ein Aufzeichnungs-Algorithmus-Zertifikat angefordert werden.
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Dieses eindeutige Aufzeichnungs-Algorithmus-Zertifikat wird als Software-Baustein über die Datenverbindung 32 im Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 eingebettet.
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Anschließend wird der Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 mit seinem Hashcode am Zertifizierungsserver 31 registriert. Dieser baut eine Testverbindung zum Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 auf und prüft das Zertifikat. In der Kryptologie werden spezielle kryptographische Hashfunktionen verwendet, bei denen zusätzlich gefordert wird, dass es praktisch unmöglich ist, Kollisionen absichtlich zu finden.
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Bei diesem Verbindungsaufbau wird auch die Einbettung des Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 dokumentiert (ISO-OSI Layer), sodass eine Veränderung später erkannt werden kann und das Zertifikat einem eindeutigen Platz zugeordnet ist.
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Technologien wie Blockchain-Verarbeitung kommen alternativ zum Einsatz.
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Nach jeder Manipulation am Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 muss eine Rezertifizierung durchgeführt werden.
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Der Algorithmus nimmt seine Arbeit auf. Will ein Nutzer 34 eine Zertifizierung zum Erstellen einer Auskunft, so muss er sich erst beim Zertifizierungs-Server 31 dafür registrieren, 34a.
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Einmal registriert kann der Anwender beliebig viele Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmen 1 zu seinem Profil hinzufügen, indem er das mit dem Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 überwachte Fahrzeug mittels des erstellen Schlüssels 32 hinzufügt: Ist der Anfragende nicht der Halter des Fahrzeugs, kann ihm das vom Zertifizierungs-Server 31 verweigert werden.
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Danach kann der Nutzer 34 nach Belieben Auskünfte abfragen. Hierzu sind mehrere Abfragewege möglich. In einer ersten Ausführung fragt der Halter direkt über die Website des Zertifizierungsservers 31 an, sofern eine Verbindung zum Fahrzeug besteht.
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In einer weiteren Ausführungsform fragt der Nutzer direkt über eine Softwareapplikation auf dem Mobiltelefon an, wobei sich die Softwareapplikation über WLAN, Bluetooth oder das Mobilfunknetz mit dem Fahrzeug verbinden kann.
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Alternativ kann der Nutzer direkt über eine im Fahrzeug-Informationszentrum 20 integrierte Anzeige Auskünfte erlangen.
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Der Zertifizierungsserver 31 überprüft die übertragenen Daten auf Integrität, indem das Aufzeichnungs-Algorithmus-Zertifikat geprüft wird, die Integrationsumgebung des Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus 1 geprüft wird, der Schlüssel geprüft wird, die Zugriffsrechte geprüft werden und der Softwarestand geprüft wird.
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Die Fahrzeugdaten werden mit den registrierten Informationen des Zertifizierungsserver 31 abgeglichen. Dieser Validierungsschritt 33 erfolgt im des Zertifizierungsserver 31.
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Die statistischen Werte werden dabei überprüft, ob zum Beispiel der Kilometerstand und die Betriebsdauer im Vergleich zu der Durchschnittsgeschwindigkeit plausibel sind. Es wird weiterhin überprüft, ob die Daten kritische Vorkommnisse, Warnungen oder Fehlermeldungen enthält.
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Ist das Protokoll den Regeln entsprechend, wird ein Report 35 sowie weitere Unterlagen zur Veröffentlichung erstellt.
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In einer alternativen Ausführungsform trainiert man den Zertifizierungsserver 31 zum Abgleich der Daten mit ähnlichen Fahrzeugen, um in einer weiteren Stufe der Plausibilisierung mehr Sicherheit zu erlangen.
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5 zeigt den Schritt des Verfahrens, in dem eine Auskunft für den Nutzer erstellt wird. Ist der Datensatz plausibel, wird eine Auskunft erstellt, 41.
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In dieser Auskunft werden die erfassten Daten in anschauliche Form gebracht und Beschreibungen sowie Interpretationen, zu den einzelnen Merkmalen, Metriken bzw. Ereignissen hinzugefügt. Es soll einerseits eine digitale Auskunft 40a mit interaktiven Oberflächen geben, als auch druckfähige Version 40b.
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Optional kann auch eine Plattform zum Speichern von Auskünften erstellt werden, so dass Auskünfte zueinander verglichen werden können.
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Auf Basis der Auskunft wird eine Bewertung der Ergebnisse vorgenommen, sodass dem Nutzer eine Hilfestellung gegeben wird, die Werte der Fahrzeuge richtig einzuordnen.
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Die Auskunft wird anschließen anonymisiert in einer Datenbank 42 abgelegt. Diese Verfahren erlaubt auch die Erstellung von Berichten 42a auf einen Fahrzeugflotte bezogen
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Anhand von Ähnlichkeitskriterien wie Fahrzeugmodell, Region, Leistung, Bewegungsmuster, etc. kann ein weiterer Auswertungs-Algorithmus 2` weitere Details für die Auskunft bzw. den Fahrzeugwert herausfinden, beispielsweise, falls gewisse Gebrauchsmuster zu Schädigungen geführt haben oder eine lange Laufleistung ermöglicht haben.
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Schließlich werden die erstellten Unterlagen zur Veröffentlichung bereitgestellt, wobei dies über eine Internetadresse, eine netzintegrierbare Zugangskarte, als druckbare Version erfolgt. Alle Unterlagen verweisen zur Verifizierung der Informationen wieder auf die Website des Zertifizierungsservers 31, auf dem die Echtheit der Unterlagen überprüft werden kann.
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Bezugszeichen
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- 1
- Aufzeichnungs-/Auswertungs-Algorithmus
- 2
- Datenerfassung / Datenauswertung
- 3
- Inverterstrom
- 4
- Bordnetz
- 5
- Position des Fahrzeugs / Positionssignal / Positionsbestimmung
- 6
- ABS Signale
- 7
- Geschwindigkeit / Geschwindigkeitssignal
- 8
- Bewegungsreport
- 9
- Schritt
- 10
- Schaltsignal
- 11
- Temperatursignal
- 12
- Regensignal
- 13
- Helligkeitssignal
- 14
- Speicher
- 15
- Außensituation
- 15a
- überdachter Bereich
- 15b
- nicht überdachter Bereich
- 16
- Parksituation
- 16a
- Fahrzeug parkt
- 16b
- Fahrzeug parkt nicht
- 20
- Informationszentrum
- 21
- Servicebuch
- 22
- Einstellungsparameter
- 23
- Fahrzeuginformationen
- 24
- Programmschnittstelle
- 25
- Batterie
- 26
- elektrischer Antrieb
- 27
- Verbrennungsmotor
- 28
- Funkverbindung
- 29
- Cloud
- 30
- ermächtigter Partner
- 30a
- Registrierung
- 31
- Zertifizierungsserver
- 32a
- Schlüssel
- 32
- Datenverbindung
- 33
- Validierungsschritt
- 34
- Nutzer
- 34a
- Registrierung
- 40a
- digitale Auskunft
- 40b
- druckfähige Version
- 41
- Auskunftserstellung
- 42
- Datenbank
- 42
- Erstellung Bericht
- V1
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- V2
- Ermittlung / Aufzeichnung der Arbeitsstunden des Fahrzeugs
- V7
- Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit
- A1
- Auskunft zur Bewegungsgeschichte
- A2
- aktueller Kilometerstand
- A3
- intermediärer Kilometerstand
- A4
- passiver Zustand
- A5
- Ermittlung der nicht überwachten Zeit
- A6
- Ausgabe: überdachter Parkbereich
- A7
- Ausgabe: nicht überdachter Parkbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018210955 B4 [0003]
- DE 102020118891 A1 [0005]
- US 20100274571 A1 [0008]