-
Die Erfindung betrifft einen Airbag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Airbags nach Anspruch 7, eine Airbageinheit nach Anspruch 8, eine Airbaganordnung nach Anspruch 9 und einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 10.
-
Die Erfindung betrifft insbesondere einen Airbag zur Anbringung an der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, wobei ein Teil dieses Airbags als Seitenairbag dient, welcher sich seitlich des Oberkörpers eines Insassen entfaltet, ist aber nicht darauf beschränkt.
-
Ein herkömmlicher Seitenairbag besteht aus einer ersten Lage und einer zweiten Lage, die über eine Randverbindung so miteinander verbunden sind, dass zumindest Teile der beiden Lagen einen Gasraum umschließen. Dieser Gasraum kann in mehrere Kammern unterteilt sein, so dass der Airbag als aus mehreren Teilen, von denen jedes eine Kammer umschließt, bestehend betrachtet werden kann. Ein solcher Airbag kann sehr wirtschaftlich hergestellt werden, da er eine „2D-Struktur“ aufweist, d.h. die beiden Lagen und die Randverbindung liegen während des gesamten Produktionsprozesses in einer Ebene. Ein solcher Airbag kann in der Einstück-Webtechnik („One-Piece-Woven“) hergestellt werden oder es muss zumindest ein Teil der Randverbindung separat angebracht werden, meist in Form einer Randnaht.
-
Ein Nachteil solcher Seitenairbags ist, dass sie auch im entfalteten Zustand im Wesentlichen ihre „2D-Struktur“ behalten. Das bedeutet, dass sie nur die Seite der zu schützenden Person schützen können und dass sie in der Regel eine externe Abstützung (z.B. die Seitenstruktur des Fahrzeugs) benötigen.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen Airbag bereitzustellen, der im Wesentlichen genauso einfach herzustellen ist wie ein herkömmlicher Seitenairbag, dessen Einsatzmöglichkeiten aber die eines herkömmlichen Seitenairbags übertreffen.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Airbag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines solchen Airbags ist in Anspruch 7 angegeben, eine Airbageinheit mit einem solchen Airbag ist in Anspruch 8 angegeben, eine Anordnung einer solchen Airbageinheit in einem Fahrzeugsitz ist in Anspruch 9 angegeben und eine Fahrzeugsitzeinheit mit einem Fahrzeugsitz und einer solchen Airbaganordnung ist in Anspruch 10 angegeben.
-
Der erfindungsgemäße Airbag umfasst wie ein üblicher Seitenairbag eine erste Lage, eine zweite Lage und eine die beiden Lagen verbindende Randverbindung, so dass zumindest Teile der ersten Lage und der zweiten Lage einen Gasraum umschließen. Beide Lagen umfassen einen ersten Bereich mit einem ersten Außenrand, einen zweiten Bereich mit einem zweiten Außenrand und einen dritten Bereich mit einem dritten Außenrand. Die jeweiligen Bereiche der beiden Lagen sind in der Regel kongruent zueinander. Der erste Bereich der ersten Lage und der erste Bereich der zweiten Lage bilden einen ersten Teil des Airbags, der eine erste Kammer des Gasraums umschließt, der zweite Bereich der ersten Lage und der zweite Bereich der zweiten Lage bilden einen zweiten Teil des Airbags, der eine zweite Kammer des Gasraums umschließt, und der dritte Bereich der ersten Lage und der dritte Bereich der zweiten Lage bilden einen dritten Teil des Airbags, der eine dritte Kammer des Gasraums umschließt.
-
Ferner umfasst jede Lage einen ersten inneren Verbindungsbereich und einen zweiten inneren Verbindungsbereich, der den ersten Bereich verbindet, so dass auch der Airbag einen ersten inneren Verbindungsbereich und einen zweiten inneren Verbindungsbereich des Airbags umfasst, wobei der erste innere Verbindungsbereich des Airbags den ersten Teil des Airbags und den zweiten Teil des Airbags verbindet, und ein zweiter innerer Verbindungsbereich des Airbags
- (i) den ersten Bereich des Airbags und den dritten Bereich des Airbags
oder - (ii) den dritten Bereich des Airbags und den zweiten Bereich des Airbags
verbindet.
-
Jeder innere Verbindungsbereich weist einen Überlauf zwischen den benachbarten Kammern auf.
-
Erfindungsgemäß sind im Fall (i) ein Abschnitt mindestens eines der zweiten Außenränder und ein Abschnitt mindestens eines der dritten Außenränder über mindestens eine zusätzliche Verbindung verbunden, und im Fall (ii) sind ein Abschnitt mindestens eines der ersten Außenränder und ein Abschnitt mindestens eines der dritten Außenränder über mindestens eine zusätzliche Verbindung verbunden. Dadurch wird der aufgeblasene Airbag entlang der inneren Verbindungsbereiche geknickt und bildet eine dreidimensionale, selbsttragende Struktur, insbesondere derart, dass im entfalteten Zustand die ersten Außenränder eine erste Ebene, die zweiten Außenränder eine zweite Ebene und die dritten Außenränder eine dritte Ebene definieren. Diese Ebenen schließen vorzugsweise Winkel zwischen 45° und 90° ein.
-
Um Scharniere zu bilden, entlang derer sich der Airbag leicht biegen lässt, ist es bevorzugt, dass jeder innere Verbindungsbereich des Airbags mindestens einen nicht aufblasbaren Bereich aufweist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Randverbindung geschlossen, in einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist sie eine Öffnung zum Einführen eines Inflators auf.
-
In einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines solchen Airbags wird zunächst ein Vorprodukt des Airbags hergestellt. Dieses Vorprodukt umfasst die erste Lage, die auf der ersten Lage angeordnete zweite Lage und die Randverbindung. In einem weiteren Schritt wird die zusätzliche Verbindung angebracht.
-
Selbstverständlich wird der erfindungsgemäße Airbag in der Regel zu einer Airbageinheit weiterverarbeitet, die einen Inflator umfasst. Da - wie später noch beschrieben wird - der erste Teil des Airbags vorzugsweise einen Seitenairbag bildet, befindet sich dieser Inflator in den meisten Fällen innerhalb der von dem ersten Teil umschlossenen ersten Kammer.
-
In einer bevorzugten Airbag-Anordnung ist die Airbageinheit an einem Fahrzeugsitz, insbesondere an der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, befestigt. Der erste Teil des Airbags bildet dann einen Seitenairbag, der sich bei der Entfaltung des Airbags seitlich entlang mindestens eines Abschnitts des Rumpfes einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person erstreckt. Ferner erstreckt sich der zweite Teil über die Schulter dieser Person und der dritte Teil vor zumindest einem Abschnitt des Rumpfes dieser Person, oder der dritte Teil erstreckt sich über die Schulter dieser Person und der zweite Teil erstreckt sich vor zumindest einem Abschnitt des Rumpfes dieser Person. Ein Hauptvorteil besteht darin, dass der einen Frontairbag bildende Teil (entweder der zweite Teil oder der dritte Teil) aufgrund der selbsttragenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen Airbags keine externe Stützfläche benötigt. Der zweite Hauptvorteil besteht darin, dass der Teil des Airbags, der sich über die Schulter erstreckt, eine zu starke Beugung des Halses verhindern kann, indem er den Kopf zurückhält.
-
Die Erfindung wird nun anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Blick auf die Figuren näher beschrieben. Die Figuren zeigen:
- 1: einen ersten Zuschnitt, der eine erste Lage des Airbags der ersten Ausführungsform bildet,
- 2: einen zweiten Zuschnitt, der eine zweite Lage dieses Airbags bildet,
- 3: die zweite Lage aus 2, nachdem sie auf die erste Lage gelegt wurde, und nachdem eine Randnaht, die eine Randverbindung bildet, angebracht wurde, so dass ein Airbag-Vorprodukt gebildet ist,
- 4: das in 3 gezeigte Vorprodukt nach dem Wenden des Vorprodukts, wobei die Positionen der zusätzlichen Naht angegeben sind,
- 5: ein vollständig hergestellter Airbag, nämlich das in 4 gezeigte Vorprodukt nach dem Anbringen der zusätzlichen Naht,
- 6: im Wesentlichen den in 5 gezeigte Airbag in einem entfalteten Zustand,
- 7: das in Gezeigte aus einem anderen Blickwinkel,
- 8: im Wesentlichen den in 6 gezeigten entfalteten Airbag in einem Zustand, in dem er an einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes befestigt ist und eine Person auf diesem Fahrzeugsitz sitzt,
- 9: im Wesentlichen das Gleiche was in 7 gezeigt ist,
- 10: eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung im Wesentlichen in einer Darstellung gemäß 4,
- 11: eine dritte Ausführungsform der Erfindung in einer Darstellung gemäß 10,
- 12: einen einzelnen Zuschnitt mit einer ersten Lage und einer zweiten Lage einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbags,
- 13: den einzelnen Zuschnitt aus 12, nachdem er entlang seiner Faltlinie gefaltet und die Randverbindungsnaht angebracht wurde, so dass ein Vorprodukt gebildet ist,
- 14: den fertig montierten Airbag der vierten Ausführungsform, nämlich die in 13 gezeigten Teile, nachdem die zusätzliche Naht angebracht wurde, und
- 15: eine Variante zu dem in Gezeigten.
-
Der Aufbau des erfindungsgemäßen Airbags wird nun anhand von verschiedenen Ausführungsformen beschrieben. In den meisten dieser Ausführungsformen wird nur die Struktur der Außenhaut des Airbags gezeigt und beschrieben. Daher werden die Begriffe „Airbag“ und „Außenhaut des Airbags“ manchmal synonym verwendet. Dennoch ist zu beachten, dass ein kompletter Airbag mehr Teilen aufweisen kann, insbesondere innere Fangbänder, äußere Fangbänder, Verstärkungslagen, innere Gasleitelemente und dergleichen. Als Beispiel wird ein inneres Fangband mit Blick auf die vierte Ausführungsform gezeigt.
-
Die 1 und 2 zeigen eine erste Lage 10 und eine zweite Lage 20 des Airbags (die Außenhaut des Airbags) in einer schematischen Darstellung, die alle zum Verständnis der Erfindung notwendigen Details zeigt. In dieser ersten Ausführungsform haben sind beiden Lagen 10, 20 die Form von getrennten Zuschnitten, können aber, wie insbesondere mit Blick auf eine vierte Ausführungsform zu sehen sein wird, auch Abschnitte eines einzigen Zuschnitts sein, der dazu bestimmt ist, um eine Faltlinie gefaltet zu werden.
-
Die beiden Lagen 10, 20 der ersten Ausführungsform des Airbags sind mit einer Ausnahme im Wesentlichen deckungsgleich: Die erste Lage 10 weist Löcher 18 für Inflatorbolzen und eine Öffnung 19 zum Einführen eines Inflators auf. Beide Lagen 10, 20 umfassen einen ersten Bereich 11, 21, einen zweiten Bereich 12, 22 und einen dritten Bereich 13, 23. Natürlich hat jeder Bereich einen Außenrand, die als erster Außenrand, zweiter Außenrand und dritter Außenrand bezeichnet werden. Die ersten Bereiche 11, 21 und die zweiten Bereiche 12, 22 sind über die ersten inneren Verbindungsbereiche 15, 25 verbunden, und die ersten Bereiche 11, 21 und die dritten Bereiche 13, 23 sind über die zweiten inneren Verbindungsbereiche 17, 27 verbunden. Wie aus den Zeichnungen unmittelbar ersichtlich ist, weisen die inneren Verbindungsbereiche an ihren beiden Enden jeweils Einbuchtungen 15a, 17a, 25a und 27a auf. Das Vorsehen solcher Einbuchtungen ist in der Regel bevorzugt, wenn auch nicht zwingend erforderlich. Nach den in dieser Anmeldung gewählten Definitionen bilden die Einbuchtungen nicht aufblasbare Bereiche.
-
In einem Produktionsschritt werden die beiden Lagen 10, 20 aufeinander gelegt und eine Randverbindungsnaht 30 angebracht (3 und 4). In dieser Ausführungsform bildet allein diese Randverbindungsnaht 30 die Randverbindung und ist geschlossen, so dass die beiden Lagen 10, 20 und die Randverbindung 30 den Gasraum des Airbags vollständig umschließen. Natürlich können auch andere Arten von Randverbindungen wie Verklebungen, Verschweißungen oder ähnliches verwendet werden, aber eine Naht ist am gebräuchlichsten. Wie später im Hinblick auf die vierte Ausführungsform zu sehen sein wird, kann ein Teil der Randverbindung auch in Form einer Falte ausgeführt werden. Ferner könnte die Randverbindung in Form einer einteiligen gewobenen Verbindung (OPW) ausgeführt werden.
-
Zusätzlich verbindet eine erste Scharnierverbindungsnaht 31 den ersten inneren Verbindungsbereich 15 der ersten Lage 10 mit dem ersten inneren Verbindungsbereich 25 die zweite Lage 20 und eine zweite Scharnierverbindungsnaht 32 verbindet den zweiten inneren Verbindungsbereich 17 der ersten Lage 10 und den zweiten inneren Verbindungsbereich 27 der zweiten Lage 20, so dass in den inneren Verbindungsbereichen des Airbags innere nicht aufblasbare Bereiche 31a und 32a gebildet sind. Der erste innere nicht aufblasbare Bereich 31 a liegt in einer Linie mit den Einschnitten 15a, 25a und der zweite innere nicht aufblasbare Bereich 32a liegt in einer Linie mit den Einschnitten 17a, 27a, so dass Scharniere entstehen.
-
Der Airbag (in diesem Stadium „Vorprodukt“ 3 genannt) ist nun fast fertig und man sieht, dass er einen ersten Teil 41 - bestehend aus dem ersten Teil 11 der ersten Lage 10 und dem ersten Teil 21 der zweiten Lage 20 - umfasst, der eine erste Kammer einschließt, einen zweiten Teil 42 - bestehend aus dem zweiten Teil 12 der ersten Lage 10 und dem zweiten Teil 22 der zweiten Lage 20 - umfasst, der eine zweite Kammer einschließt, und einen dritten Teil 43 - bestehend aus dem dritten Teil 13 der ersten Lage 10 und dem dritten Teil 23 der zweiten Lage 20 - umfasst, der eine dritte Kammer einschließt. Der erste Teil 41 ist mit dem zweiten Teil über die erste innere Verbindung 35 des Airbags, die die ersten innere Verbindung 15 der ersten Lage und die erste innere Verbindung 25 der zweiten Lage umfasst, und mit dem dritten Teil 43 über die zweite innere Verbindung 37 des Airbags, die die zweiten inneren Verbindung 17 der ersten Lage 10 und die zweiten innere Verbindung 27 der zweiten Lage 20 umfasst, verbunden. Die erste Kammer ist mit der zweiten Kammer über zwei Überläufe 31b neben dem ersten nicht aufblasbaren Bereich 31a verbunden und die erste Kammer ist mit der dritten Kammer ebenfalls über zwei Überläufe 32b neben dem zweiten nicht aufblasbaren Bereich 32a verbunden. Die Überläufe 31b befinden sich (natürlich) im ersten inneren Verbindungsbereich 35 und die Überläufe 32b befinden sich (natürlich) im zweiten inneren Verbindungsbereich 37.
-
In einem letzten Fertigungsschritt werden der zweite Teil 42 und der dritte Teil 43 des Airbags mittels einer zusätzlichen Verbindung in Form einer zusätzlichen Naht 34 miteinander verbunden. Die Positionen dieser zusätzlichen Naht 34 entlang eines Abschnitts der zweiten Außenränder 34c und eines Abschnitts des dritten Außenrandes 34c sind in angedeutet.
-
zeigt das Ergebnis in einem Zustand, in dem der Airbag nicht aufgeblasen, jedoch entlang der durch den ersten inneren Verbindungsbereich 35 und den zweiten inneren Verbindungsbereich 37 definierten Scharniere gefaltet ist, so dass eine dreidimensionale Struktur entsteht, in der jedes der Teile 41, 42 und 43 eine Ebene definiert. In der dargestellten Ausführungsform beträgt der Winkel zwischen der Ebene des ersten Teils 41 und der Ebene des dritten Teils 43 etwa 90°, der Winkel zwischen der Ebene des zweiten Teils 42 und der Ebene des dritten Teils 43 ebenfalls etwa 90° und der Winkel zwischen der Ebene des ersten Teils 41 und der Ebene des dritten Teils 43 etwa 60°. Da der Airbag und insbesondere seine Außenhaut natürlich aus einem herkömmlichen und damit flexiblen Airbagmaterial besteht, kann der Airbag flach gefaltet werden (so dass alle Teile im Wesentlichen in einer Ebene liegen), was jedoch entlang der Scharniere der Verbindungsbereiche nicht möglich ist.
-
Folglich entfaltet sich der Airbag 5 „automatisch“ zu einer dreidimensionalen Struktur, wenn er mit Gas gefüllt wird, da sich der Airbag in diesem Zustand nur entlang seiner vordefinierten Scharniere biegen kann. Der aufgeblasene Zustand ist zum Beispiel in den und dargestellt. Die Winkel zwischen den Ebenen der drei Teile sind im Wesentlichen wie oben beschrieben, aber da die meisten Bereiche der Außenhaut des Airbagkissens im aufgeblasenen Zustand konvex sind, werden die Ebenen ausschließlich durch die Außenränder definiert, die im Wesentlichen flach bleiben.
-
In ist der in gezeigte aufgeblasene Airbag in einem Zustand dargestellt, in dem er an der Rückenlehne 64 eines Fahrzeugsitzes 60 befestigt ist. Ein Inflator 50 befindet sich im Inneren des ersten Teils 41 und ist am Rahmen der Rückenlehne befestigt, beispielsweise in herkömmlicher Weise mittels Inflatorbolzen, die sich durch die Löcher 18 erstrecken, so dass der Inflator auch den Airbag 5 an der Rückenlehne 64 des Fahrzeugsitzes 60 befestigt. Eine indirekte Befestigung des Inflators an der Rückenlehne, beispielsweise über Schellen, ist natürlich auch möglich.
-
Der erste Teil 41 erstreckt sich im Wesentlichen in der X-Z-Ebene wie ein herkömmlicher Seitenairbag entlang zumindest eines Teils des Rumpfes einer auf dem Fahrzeugsitz 60 sitzenden Person P. Der zweite Teil 42 erstreckt sich vom oberen Ende des ersten Teils 41 über die Schulter des Insassen und der dritte Teil 43 bildet einen Frontairbag, der sich vor zumindest einem Teil des Rumpfes des Insassen P befindet. Aufgrund der dreidimensionalen Struktur ist der Airbag 5 weitgehend „selbsttragend“ und insbesondere der Frontteil (hier der dritte Teil 43) benötigt keine Stützfläche wie ein Armaturenbrett oder ein Lenkrad.
-
Obwohl in nur eine Airbageinheit dargestellt ist, ist es möglich, eine solche Airbageinheit an beiden Seiten des Sitzes vorzusehen, so dass sich der erste Teil eines ersten Airbags links von der Person und der erste Teil eines zweiten Airbags rechts von der Person entfaltet.
-
zeigt eine zweite Ausführungsform in einer Darstellung im Wesentlichen wie in , jedoch ohne die Randverbindungsnaht 30.
-
Wie bei der ersten Ausführungsform erstreckt sich der erste innere Verbindungsbereich 35 zwischen dem ersten Teil 41 und dem zweiten Teil 42, aber der zweite innere Verbindungsbereich 37 erstreckt sich zwischen dem zweiten Teil 42 und dem dritten Teil 43. Ferner verbindet die zusätzliche Naht (oder eine andere zusätzliche Verbindung) Abschnitte der ersten Außenränder 34a und der dritten Außenränder 34c. Die Positionen dieser zusätzlichen Naht sind durch die Bezugszeichen 34a und 34c gekennzeichnet.
-
Wie bei der ersten Ausführungsform bildet der erste Teil 41 bei einer üblichen Anwendung einen Seitenairbag, der zweite Teil 42 einen Teil, der sich über die Schulter erstreckt, und der dritte Teil 43 einen Frontairbag. Ebenfalls wie bei der ersten Ausführungsform, befindet sich der Inflator im ersten Teil 41. Der Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht hauptsächlich darin, dass der Airbag ein serielles Entfaltungsverhalten aufweist, wobei sich der dritte Teil 43 zuletzt entfaltet (bei der ersten Ausführungsform entfalten sich der zweite Teil 42 und der dritte Teil 43 im Wesentlichen gleichzeitig).
-
In ist eine dritte Ausführungsform dargestellt, die ebenfalls eine serielle Konfiguration aufweist. Nach der in dieser Anmeldung gewählten Definition bildet der erste Teil 41 den Seitenairbagteil (wie bei allen Ausführungsformen), der zweite Teil 42 den Frontteil und der dritte Teil 43 den Teil, der sich über die Schulter erstreckt. Damit ist der Aufbau wie bei der zweiten Ausführungsform: Die erste innere Verbindung 35 erstreckt sich zwischen dem ersten Teil 41 und dem zweiten Teil 42 und die zweite innere Verbindung 37 erstreckt sich zwischen dem zweiten Teil 42 und dem dritten Teil 43; die zusätzliche Verbindung (zusätzliche Naht) verbindet einen Abschnitt des ersten äußeren Randes 34a und einen Abschnitt des dritten äußeren Randes 34c. In dieser Ausführungsform wird der Front-Airbagteil vor dem Schulter-Airbagteil aufgeblasen.
-
Man sieht also, dass trotz der Tatsache, dass der vollständig entfaltete Airbag bei allen drei ersten Ausführungsformen die gleiche Form hat, das Entfaltungsverhalten gewählt werden kann.
-
Die bis zeigen eine vierte Ausführungsform in einer etwas detaillierteren Darstellung. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Außenhaut des Airbags aus einem einzigen Zuschnitt 7 hergestellt ist, d. h. die erste Lage 10 ist ein erster Abschnitt dieses einzigen Zuschnitts und die zweite Lage 20 ist der zweite Abschnitt (in der linke Abschnitt). Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform sind die beiden Abschnitte des einzigen Zuschnitts nicht zu 100 % deckungsgleich, da der zweite Abschnitt einen zusätzlichen Befestigungsbereich 29 aufweist, der außerhalb der Randverbindungsnaht 30 liegt (siehe ).
-
Es ist auch zu beachten, dass die Positionen der zusätzlichen Naht hier in Form von vorstehenden Bereichen sind, was den Nähvorgang erleichtert.
-
zeigt die Situation nach dem Falten des einzigen Zuschnitts 7 entlang der Faltlinie FL und dem Anbringen der Randverbindungsnaht 30. Die vollständige Randverbindung besteht hier aus dieser Randverbindungsnaht 30 und der Falte F zwischen den beiden Abschnitten. Die Randverbindung ist nicht vollständig geschlossen, denn es verbleibt eine Öffnung 19 zum Einführen des Inflators, die in dieser Ausführungsform durch einen Verschlussabschnitt 8 des einigen Zuschnitts 7 verschlossen werden kann; dies ist in dargestellt. Außerdem ist in ein inneres Fangband 70 dargestellt.
-
zeigt den vollständig montierten Airbag, einschließlich der zusätzlichen Naht 34. Man sieht, dass die Faltung des Airbags im flach gefalteten Zustand nicht entlang der durch die inneren Verbindungsbereiche definierten Scharniere erfolgt. Bei der Geometrie dieser Ausführungsform muss das Vorprodukt 3 entlang zweier Linien der Faltung LF gefaltet werden, bei anderen Geometrien könnte jedoch auch nur eine solche Linie der Faltung LF ausreichend sein. Die Struktur dieser Ausführungsform könnte natürlich auch auf die Geometrie der zweiten und dritten Ausführungsform angewendet werden.
-
zeigt eine Variante der vierten Ausführungsform. Hier hat nur eine Lage Vorsprünge für die zusätzliche Naht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 3
- Vorprodukt
- 5
- Airbag
- 7
- einziger Zuschnitt für die Außenhaut des Airbags
- 8
- Verschlussabschnitt zum Verschließen der Öffnung für das Einsetzen des Inflators
- 10
- erste Lage/erster Abschnitt des gemeinsamen Zuschnitts
- 11
- erster Bereich der ersten Lage
- 12
- zweiter Bereich der ersten Lage
- 13
- dritter Bereich der ersten Lage
- 15
- erster innerer Verbindungsbereich der ersten Lage
- 15a
- Einbuchtung (Teil des nicht aufblasbaren Bereichs)
- 17
- zweiter innerer Verbindungsbereich der ersten Lage
- 17a
- Einbuchtung (Teil des nicht aufblasbaren Bereichs)
- 18
- Loch für Inflatorbolzen
- 19
- Öffnung zum Einsetzen des Inflators
- 20
- zweite Lage / zweiter Abschnitt des gemeinsamen Zuschnitts
- 21
- erster Bereich der zweiten Lage
- 22
- zweiter Bereich der zweiten Lage
- 23
- dritter Bereich der zweiten Lage
- 25
- erster innerer Verbindungsbereich der zweiten Lage
- 25a
- Vertiefung (Teil des nicht aufblasbaren Bereichs)
- 27
- zweiter innerer Verbindungsbereich der zweiten Lage
- 27a
- Einbuchtung (Teil des nicht aufblasbaren Bereichs)
- 29
- zusätzliche Befestigungsfläche
- 30
- Randverbindungsnaht (Randverbindung)
- 31, 32
- Scharnierverbindungsnaht
- 31 a
- innerer nicht aufblasbarer Bereich
- 31b
- Überlauf
- 32a
- innerer nicht aufblasbarer Bereich
- 32b
- Überlauf
- 34
- zusätzliche Naht (zusätzliche Verbindung)
- 34a
- Position der Zusatznaht in den ersten Bereichen
- 34b
- Position der Zusatznaht in den zweiten Bereichen
- 34c
- Position der Zusatznaht im dritten Bereich
- 35
- erster innerer Verbindungsbereich des Airbags
- 37
- zweiter innerer Verbindungsbereich des Airbags
- 41
- erster Teil des Airbags, der die erste Kammer umschließt
- 42
- zweiter Teil des Airbags, der die zweite Kammer umschließt
- 43
- dritter Teil des Airbags, der die dritte Kammer umschließt
- 50
- Inflator
- 60
- Fahrzeugsitz
- 62
- Sitzfläche
- 64
- Rückenlehne
- 66
- Kopfstütze
- 70
- inneres Fangband
- F
- Falte
- FL
- Faltlinie
- LF
- Linie der Faltung
- P
- Person auf dem Fahrzeugsitz