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Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Zudem betrifft die Erfindung eine Balancer-Vorrichtung gemäß Patentanspruch 7.
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Das Interesse richtet sich vorliegend auf Hochvoltbatterien für Fahrzeuge. Derartige Hochvoltbatterien umfassen üblicherweise eine Mehrzahl von Batteriezellen, welche elektrisch in Reihe geschaltet sind. Aus dem Stand der Technik sind entsprechende Balancing-Vorrichtungen bekannt, mit denen ein sogenanntes Balancing durchgeführt werden kann. Dies bedeutet, dass ein Ladezustand (SOC -State Of Charge) der jeweiligen Batteriezellen angepasst wird. Zu diesem Zweck können die jeweiligen Batteriezellen mit einem elektrischen Widerstand verbunden werden und entsprechend entladen werden. Bei dem Balancing soll mithilfe eines Steuergeräts der Balancing-Vorrichtung eine ausgeglichene Balance der Batteriezellen hergestellt werden. Diese komplexe Funktion ist aber nur aufwendig zu testen und muss aufwendig appliziert werden.
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Hierzu beschreibt die
US 2015/0037624 A1 eine Batteriemanagementeinheit, welche ein Zellenausgleichsmodul zum Durchführen eines Balancing zwischen Zellen in einem Batteriezellenstapel umfasst. Zudem umfasst die Batteriemanagementeinheit einen Controller, um während eines ersten Ladezyklus zu bestimmen, dass die erste Zelle einen Überspannungsschwellenwert vor der zweiten Zelle erreicht hat, und um während eines Entladezyklus zu bestimmen, dass die erste Zelle einen Unterspannungsschwellenwert vor der zweiten Zelle erreicht hat. Somit kann basierend auf der Bestimmung die erste Zelle mit einer geringeren Kapazität als die zweite Zelle identifizieren werden. Zudem kann verhindern werden, dass das Zellenausgleichsmodul während eines anderen Ladungszyklus basierend darauf, dass die erste Zelle als die Zelle mit der niedrigeren Kapazität identifiziert wird, das Balancing bei der ersten Zelle durchzuführen.
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Des Weiteren beschreibt die
EP 2 043 222 A2 ein Stromversorgungssystem für Kraftfahrzeuge, welches ein Batterie-Modul mit einer Vielzahl von hintereinander geschalteten Batteriezellen-Gruppen, welche wiederum eine Vielzahl von Batteriezellen umfassen, aufweist. Zudem umfasst das Stromversorgungssystem eine Vielzahl von Batteriezellen-Steuervorrichtungen in Zuordnung zu der Vielzahl von Batteriezellen-Gruppen. Dabei umfasst jeder der Batteriezellen-Steuervorrichtungen eine Anomaliediagnose-Schaltung, welche eine Anomalie einer Spannungs-Messschaltung in Synchronisation mit einer Messung von Klemmenspannungen erkennt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie ein Betrieb einer Balancer-Vorrichtung der eingangs genannten Art zuverlässiger durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Balancer-Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Betreiben einer Balancer-Vorrichtung für ein Balancing von mehreren Batteriezellen einer Hochvoltbatterie, insbesondere eines Fahrzeugs. Bei dem Balancing wird zur Anpassung des Ladezustands der jeweiligen Batteriezellen zumindest eine der Batteriezellen entladen. Zudem wird zumindest eine Diagnoseinformation bestimmt, welche das mit der Balancer-Vorrichtung durchgeführte Balancing und/oder einen Zustand der jeweiligen Batteriezellen beschreibt. Dabei ist es vorgesehen, dass anhand der zumindest einen Diagnoseinformation eine Diagnose des Betriebs der Balancer-Vorrichtung durchgeführt wird und/oder dass die Balancer-Vorrichtung in Abhängigkeit von der zumindest einen Diagnoseinformation betrieben wird.
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Durch das Balancing kann ein Ausgleich der Ladezustände der jeweiligen Batteriezellen erreicht werden. Die Batteriezellen sind innerhalb der Hochvoltbatterie elektrisch in Reihe geschaltet. Bei den Batteriezellen kann es sich bevorzugt um Lithium-Ionen-Batterien handeln. Die Hochvoltbatterie kann insbesondere in einem Fahrzeug, beispielsweise einem Elektrofahrzeug, eingesetzt werden. Beim Balancing kann zumindest eine der Batteriezellen über einen Widerstand entladen werden. Das Balancing wird mittels der Balancer-Vorrichtung durchgeführt, welche beispielsweise ein Steuergerät aufweisen kann. Auf dem Steuergerät kann eine entsprechende Balancing-Software zum Ablauf gebracht werden. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die zumindest eine Diagnoseinformation bestimmt wird. Insbesondere kann die zumindest eine Diagnoseinformation nach einem bereits durchgeführten Balancing ermittelt werden. Die zumindest eine Diagnoseinformation kann das durchgeführte Balancing beziehungsweise Parameter des durchgeführten Balancings beschreiben. Ferner kann die zumindest eine Diagnoseinformation einen Zustand der jeweiligen Batteriezelle beschreiben. Diese zumindest eine Diagnoseinformation kann nun genutzt werden, um eine Diagnose des Balancings durchzuführen. Damit wird eine Analyse des Betriebs der Balancer-Vorrichtung ermöglicht. Ferner kann die Balancer-Vorrichtung in Abhängigkeit von der zumindest einen Diagnoseinformation betrieben werden. Insgesamt kann somit der Betrieb der Balancer-Vorrichtung zuverlässiger erfolgen.
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Bevorzugt beschreibt die zumindest eine Diagnoseinformation eine Zeitdauer seit einem durchgeführten Balancing und der Betrieb wird anhand der Zeitdauer diagnostiziert. Mit anderen Worten wird per Diagnose erfasst, wann die Balancing-Funktion aktiviert wurde. Die Zeitdauer kann beispielsweise in Tagen bestimmt werden. Somit kann ein Rückschluss auf die Balancing-Funktion erfolgen.
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In einer Ausführungsform beschreibt die zumindest eine Diagnoseinformation eine Energiemenge pro Batteriezelle und anhand der Energiemenge wird eine Funktionsfähigkeit der Batteriezelle bestimmt. Es können beispielsweise zwei Diagnoseinformationen bestimmt werden, von denen eine die Energiemenge beim Balancing in den letzten 60 Tagen beschreibt und von denen eine die gesamte Energiemenge beim Balancing beschreibt. Anhand eines Vergleichs von diesen beiden Diagnoseinformation kann ein Rückschluss auf die Qualität der jeweiligen Batteriezellen geschlossen werden. Somit können schadhafte Batteriezellen erkannt und entsprechen ausgetauscht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung beschreibt die zumindest eine Diagnoseinformation ein Limit für eine elektrische Spannung beim Entladen zumindest einer der Batteriezellen und die zumindest eine Batteriezelle wird in Abhängigkeit von dem Limit entladen. Dabei kann es vorgesehen sein, dass zum Überprüfen des Balancings zumindest zwei der Batteriezellen derart entladen werden, dass diese voneinander verschiedene Ladezustände aufweisen. Dies kann beispielsweise während der Entwicklung genutzt werden, um das Balancing zu testen. Durch die unterschiedlichen Ladezustände kann das Balancing angestoßen werden. Somit kann die Hochvoltbatterie für Testzwecke vorbereitet werden.
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Durch die Anpassung des Betriebs der Balancer-Vorrichtung anhand der zumindest einen Diagnoseinformation kann zudem eine schnelle und komfortable Applizierung der Balancing-Parameter, beispielsweise der Zeiten, der Temperaturen oder dergleichen, ermöglicht werden. Ferner wird es ermöglicht, dass Funktionen abhängig von dem Ladezustand analysiert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird eine defekte Batteriezelle der Batteriezellen zum Transport der Hochvoltbatterie entladen. Somit kann die Transportfähigkeit einer ansonsten nicht transportfähigen Hochvoltbatterie hergestellt werden.
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Eine erfindungsgemäße Balancer-Vorrichtung für eine Hochvoltbatterie, insbesondere eines Fahrzeugs, ist zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens und der vorteilhaften Ausgestaltungen davon ausgelegt.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für die erfindungsgemäße Balancer-Vorrichtung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung(en). Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Hochvoltbatterie, welche eine Mehrzahl von Batteriezellen aufweist, beim Entladen;
- 2 die Hochvoltbatterie gemäß 1 beim Laden;
- 3 einen Hochvoltbatterie gemäß einer weiteren Ausführungsform, welche eine Balancer-Vorrichtung aufweist;
- 4 eine Hochvoltbatterie gemäß einer weiteren Ausführungsform mit einer Mehrzahl von DC-DC-Wandlern; und
- 5 eine schematische Darstellung von Spannungswerten einer Batteriezelle beim Entladen.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Hochvoltbatterie 1 in einer schematischen Darstellung. Die Hochvoltbatterie 1 kann in einem Fahrzeug, beispielsweise einem Elektrofahrzeug, verwendet werden. Die Hochvoltbatterie 1 umfasst mehrere Batteriezellen 2, welche elektrisch in Reihe geschaltet sind. Die Hochvoltbatterie 1 weist einen positiven Anschluss 3 und einen negativen Anschluss 4 auf. Vorliegend ist ein Entladevorgang der Hochvoltbatterie 1 und der Fluss des elektrischen Stroms I gezeigt. Das Entladen der Hochvoltbatterie 1 ist dabei möglich, bis eine erste der Batteriezellen 2 ihren niedrigsten zulässigen Grenzwert für den Ladezustand SOCmin erreicht hat.
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2 zeigt die Hochvoltbatterie 1 gemäß 1 beim Laden. Die Hochvoltbatterie 1 wird von außen an den Anschlüssen 3, 4 geladen und der elektrische Strom I fließt durch alle Batteriezellen 2 in gleicher Weise. Dabei ist das Laden der Hochvoltbatterie 1 möglich, bis die erste der Batteriezellen 2 ihren höchsten zulässigen Grenzwert für den Ladezustand SOCmax erreicht hat. Vorliegend ergeben sich durch die Grenzwerte SOCmin und SOCmax technische Limitierungen, welche die Nutzbarkeit der Hochvoltbatterie 1 im Fahrzeug bezüglich Energieinhalt und Stromstärke betreffen. Die Batteriezellen 2 sind in der Hochvoltbatterie 1 in Reihe geschaltet. Hierdurch ergeben sich zwei Abhängigkeiten, einmal durch das Entladen und einmal durch das Laden. Die relevante Größe ist hierbei der Ladezustand SOC der jeweiligen Batteriezellen 2, welcher auch als State Of Charge bezeichnet werden kann.
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Um diese technischen Limitierungen zu optimieren, wird das sogenannte Balancing verwendet. Hierbei wird der Ladezustand jeder der Batteriezelle 2 im Ruhezustand gemessen. Abhängig vom Ladezustand der niedrigsten Batteriezelle 2 wird ein Ladezustandsbereich SOCB berechnet, in welchem die jeweiligen Batteriezellen 2 zu liegen haben. Dieser Ladezustandsbereich SOCB kann auch als SOC-Spreizung oder SOC-Spread bezeichnet werden. Hierzu zeigt 3 eine Hochvoltbatterie 1 welche zudem eine Balancing-Vorrichtung 5 aufweist. Diese Balancing-Vorrichtung 5 umfasst ein Steuergerät 6. Darüber hinaus umfasst die Balancing-Vorrichtung 5 für jede der Batteriezellen 2 einen Widerstand 7, welcher über ein Schaltelement 8 mit der Batteriezelle 2 elektrisch verbindbar ist. Vorliegend sind der Übersichtlichkeit halber nur zu zwei der Batteriezellen 2 die elektrischen Widerstände 7 und die dazugehörigen Schaltelemente 8 gezeigt. Die jeweiligen Schaltelemente 8 können mittels des Steuergeräts 6 angesteuert werden.
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Falls der aktuelle Ladezustand einer der Batteriezellen 2 über dem berechneten Ladezustandsbereich SOCB liegt, kann diese Batteriezelle 2 über den Widerstand 7 entladen werden. Hierbei fließt jeweils ein entsprechender Balancing-Strom IB . Es kann auch vorgesehen sein, dass mehrere der Batteriezellen 2 über den Widerstand 7 entladen werden. Hierbei wird die elektrische Energie in Wärme umgewandelt. Dies ist bei dem Platinendesign entsprechend zu berücksichtigen, sodass eine ausreichende Kühlung bereitgestellt wird.
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4 zeigt eine Hochvoltbatterie 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Hier wird eine Alternative zum Balancing bereitgestellt. Im Gegensatz zum „herkömmlichen“ Laden, bei welchem alle Batteriezellen 2 in gleicher Weise geladen werden, wird jede Batteriezelle 2 einzeln beziehungsweise individuell geladen oder entladen. Zu diesem Zweck werden entsprechende DC-DC-Wandler 9 verwendet. Dadurch existieren die Limitierung in durch die Grenzwerte SOCmin und SOCmax nicht. Jede der Batteriezellen 2 kann vollgeladen werden, bis zu ihrem maximalen Grenzwert SOCmax .
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Vorliegend sollen entsprechende Diagnoseinformationen bestimmt werden, welche das Balancing selbst und/oder die Batteriezellen 2 beschreiben. Eine erste Diagnoseinformation kann eine Zeitdauer angeben, seit der das letzte Balancing durchgeführt wurde. Die Zeitdauer kann dabei in Tagen angegeben werden. Diese erste Diagnoseinformation gibt an, ob der Balancing-Bedarf von dem Steuergerät 6 korrekt ermittelt wird. Im Zusammenspiel mit den jeweiligen Zellspannungen der Batteriezellen 2 kann ein Rückschluss auf die Balancing-Funktion abgeleitet werden. Hierdurch kann eine Plausibilitätsprüfung durchgeführt werden.
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Darüber hinaus kann eine zweite Diagnoseinformation bestimmt werden, welche einen Wert der letzten 60 Tage der Integration des Balancing-Stroms IB beschreibt. Zudem kann eine dritte Diagnoseinformation bestimmt werden, welche einen Gesamtwert der Integration des Balancing-Stroms IB beschreibt. Anhand eines Vergleichs zwischen der zweiten Diagnoseinformation und der dritten Diagnoseinformation können Rückschlüsse auf die Qualität der Batteriezellen 2 gezogen werden. Im Zusammenspiel mit der ersten Diagnoseinformation können weitere Informationen bezüglich Balancing und Zellqualität abgeleitet werden. Auch dies kann zur Plausibilitätsprüfung verwendet werden.
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Ferner kann eine vierte Diagnoseinformation bestimmt werden, welche eine Schwelle beziehungsweise ein Limit für einen Spannungswert der Batteriezelle 2 beim Entladen beschreibt. Die Balancing-Funktionen beziehungsweise das Entladen der Batteriezelle 2 über den Widerstand 7 wird verwendet, um eine einzelne Batteriezelle 2 oder alle Batteriezellen 2 auf einen vom Tester vorgegebenen Spannungswert zu entladen. Dabei bleibt der Tiefenentladeschutzmechanismus des Steuergeräts 6 weiterhin aktiv und würde beim Unterschreiten der entsprechenden Schwelle das Entladen stoppen. Dies kann genutzt werden, um die Hochvoltbatterie 1 für weitere Tests vorzukonditionieren. Des Weiteren kann eine Batteriezelle 2 in einen nicht ausgeglichenen Zustand beziehungsweise in den Zustand „disbalanced“ gebracht werden, um die Balancing-Funktion zu prüfen. Hierbei kann die Batteriezelle 2 in einem Bereich 10 entladen werden, welcher in 5 schematisch dargestellt ist.
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Darüber hinaus kann eine fünfte Diagnoseinformation bestimmt werden, welche ein Limit für einen Spannungswert der Batteriezelle 2 beim Entladen beschreibt. Hierbei ist es im Vergleich zu dem zuvor beschriebenen Entlade-Verfahren vorgesehen, dass der Tiefenentladeschutzmechanismus nicht berücksichtigt wird beziehungsweise ausgehebelt wird und eine Entladung bis auf eine minimale Schwelle ermöglicht wird. Ein Bereich 11, in welchem die Batteriezelle 2 hierbei entladen werden kann, ist in 5 schematisch dargestellt. Dies kann verwendet werden, um Energie aus einer Batteriezelle 2 zu entnehmen, um einen Transport der Hochvoltbatterie 1 zu ermöglichen.
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Ferner kann eine sechste Diagnoseinformation bestimmt werden, welche eine Schaltzeit für das Balancing beschreibt. Somit wird es ermöglicht, dass die Schaltzeit beziehungsweise ein Balancing-Zeit-Parameter manipuliert wird. Ferner kann der verwendete Balancing-Zeit-Parameter überschrieben werden. Durch diese Anwendung kann eine Optimierung des Balancing-Zeit-Parameters erreicht werden. Ferner kann die Balancing-Funktion getestet werden.
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Außerdem kann eine siebte Diagnoseinformation bestimmt werden, welche den Balancing-Bedarf beschreibt. Dies ermöglicht ein Aktivieren oder Deaktivieren des Balancing-Bedarfs. Hierdurch kann die Balancing-Funktion getestet werden und ein Ausfall der Balancing-Funktion überprüft werden. Anhand der oben beschriebenen Diagnoseinformationen kann eine Diagnose des Balancings durchgeführt werden. Ferner wird es ermöglicht, dass das Balancing optimiert wird.
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Ein weiterer Anwendungsfall ergibt sich dadurch, dass eine defekte Batteriezelle 2 vor einem Transport der Hochvoltbatterie 1 entladen wird und damit die Energie aus der Batteriezelle 2 herausgenommen wird. Dies kann auf Grundlage der vierten Diagnoseinformation erfolgen. Hierdurch kann der Anwendungsfall der Inbetriebnahme zur Steigerung der Auslieferungsqualität ermöglicht werden. Bei einer idealen Hochvoltbatterie 1 weist der Ladezustand jeder der Batteriezellen 2 denselben Ladezustand beziehungsweise SOC auf. Damit kann die Verfügbarkeit sowohl in Richtung Laden als auch in Richtung Entladen optimiert werden.
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Darüber hinaus kann das Entladeverfahren während der Entwicklung genutzt werden. Beispielsweise kann ein Balancing auf dasselbe SOC-Niveau durchgeführt werden. Hierdurch kann unabhängig von einer Funktionssoftware eine optimale ausgeglichene Batterie für Erprobungszwecke erreicht werden. Darüber hinaus kann für SOC-abhängige Funktionen ein fein einstellbares Limit erreicht werden. Beispielsweise kann ein Abschalten der Balancing-Funktion im unteren SOC-Bereich ermöglicht werden. Ferner kann für spezielle Tests ein bestimmtes SOC-Niveau eingestellt werden. Dies kann beispielsweise dazu dienen, die Batterie vorzubereiten beziehungsweise einen niedrigen SOC für Abgastests einzustellen. Darüber hinaus können die einzelnen Batteriezellen 2 unterschiedlich entladen werden, um ein sogenanntes Disbalancing bereitzustellen. Um das Steuergerät 6 beziehungsweise eine auf dem Steuergerät 6 betriebene Funktionssoftware bezüglich des Balancings prüfen zu können, können die Ladezustände der jeweiligen Batteriezellen 2 auf unterschiedlichen Niveaus eingestellt werden.
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Darüber hinaus können Lebenszyklusdaten erfasst werden. Beispielsweise kann der gesamte Balancing-Strom IB pro Batteriezelle 2 bestimmt werden. Diese ermöglicht eine Aufzeichnung des Balancing-Stroms IB über die Lebensdauer. Dabei kann der Wert einer einzelnen Batteriezelle 2 oder einer Zellzahl zugeordnet werden. Ferner kann ein zeitlich geglätteter Balancing-Strom IB für jede der Batteriezellen 2 bestimmt werden. Beispielsweise kann der Balancing-Strom IB über eine zeitliche Dauer von 60 Tagen geglättet werden. Hierzu können exponentiellen Glättungsverfahren genutzt werden. Darüber hinaus kann ein Zähler bestimmt werden, der die Summe der positiven Ladeströme und der negativen Entladeströme pro Batteriezelle 2 beschreibt. Die Balancing-Energie kann nachträglich aus dem jeweiligen Balancing-Strom IB der Batteriezelle 2 geschätzt werden. Somit kann der gesamte Energiefluss pro Batteriezelle 2 ermittelt werden. Die Summe der Energie zum Laden und Entladen kann über die Lebensdauer integriert werden und gespeichert werden. Dieser Wert kann dann einer einzelnen Batteriezelle 2 oder Zellzahl zugeordnet werden. Ferner kann der gesamte Balancing-Strom IB pro Zelle bestimmt werden. Auch dieser kann für die gesamte Lebensdauer der Batteriezelle 2 beziehungsweise der Hochvoltbatterie 1 ermittelt werden. Bei dem geglätteten Balancing-Strom IB kann ebenfalls eine zeitliche Mittelung, beispielsweise über eine Zeitdauer von 60 Tagen, und eine entsprechende exponentielle Glättung durchgeführt werden. Dabei können die Maximalwerte, die Minimalwerte und die Durchschnittswerte während der letzten Fahrzyklen gespeichert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hochvoltbatterie
- 2
- Batteriezelle
- 3
- Anschluss
- 4
- Anschluss
- 5
- Balancing-Vorrichtung
- 6
- Steuergerät
- 7
- Widerstand
- 8
- Schaltelement
- 9
- DC-DC-Wandler
- 10
- Bereich
- 11
- Bereich
- I
- Strom
- IB
- Balancing-Strom
- SOCB
- Ladezustandsbereich
- SOCmin
- Grenzwert
- SOCmax
- Grenzwert
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2015/0037624 A1 [0003]
- EP 2043222 A2 [0004]