DE102017223407A1

DE102017223407A1 - Kraftfahrzeug mit einer Antriebsbatterie

Info

Publication number: DE102017223407A1
Application number: DE102017223407.5A
Authority: DE
Inventors: Marcus Räpple; Herwig Kerstan; Gagan Saket
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2017-12-20
Filing date: 2017-12-20
Publication date: 2019-06-27
Also published as: CN111465521B; CN111465521A; WO2019121897A1; US11192438B2; US20210162849A1

Abstract

Erfindungsgemäß hat ein Kraftfahrzeug eine Antriebsbatterie, die in einem Antriebsbatteriegehäuse untergebracht ist. Das Antriebsbatteriegehäuse ist an einer Bodenstruktur, insbesondere an einer Unterseite, einer Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet und befestigt. Das Antriebsbatteriegehäuse weist eine seitliche, insbesondere eine linke und eine rechte, äußere Gehäuseträgerstruktur auf, die derart unterhalb von, insbesondere linken und rechten, Seitenschwellern der Karosserie angeordnet ist, dass ein erster Kollisionslastpfad in Fahrzeugquerrichtung, der (im Wesentlichen nur) durch die Seitenschweller und die Bodenstruktur der Karosserie ausgebildet ist, und ein zweiter Kollisionslastpfad in Fahrzeugquerrichtung, der (im Wesentlichen nur) durch das Antriebsbatteriegehäuse ausgebildet ist, voneinander (im Wesentlichen) vollständig getrennt sind.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebsbatterie.
Elektrisch antreibbare Kraftfahrzeuge, beispielsweise Kraftfahrzeuge mit einem reinen Elektroantrieb oder so genannte Hybridfahrzeuge, die sowohl einen Elektroantrieb als auch einen Verbrennungsmotorantrieb aufweisen, sind bereits bekannt. Diese Kraftfahrzeuge weisen im Antriebsstrang üblicherweise einen Elektromotor zum antreiben des Kraftfahrzeugs sowie eine Traktionsbatterie, die auch Antriebsbatterie genannt werden kann, auf, die elektrische Energie für den Elektromotor bereitstellt. Eine derartige Traktionsbatterie wird häufig auch als Hochvoltenergiespeicher bezeichnet. Es ist bekannt, dass in der Traktionsbatterie Batteriezellen zu Batteriemodulen zusammengefasst sein können. Die Batteriezellen bzw. Batteriemodule sind in einem Gehäuse der Traktionsbatterie untergebracht, das zum Schutz der Batteriezellen dient und weitere Vorrichtungen, beispielsweise zur Klimatisierung und Steuerung der Batteriezellen, enthält. Eine derartige Traktionsbatterie kann beispielsweise im Bereich eines Bodens des Kraftfahrzeugs zwischen der Vorderachse und der Hinterachse des Kraftfahrzeugs angeordnet sein.
Beispielsweise zeigt die DE 102013204765 A1 eine Speicherzellenbaueinheit, d.h. eine Traktionsbatterie, zum Speichern von elektrischer Energie für den Antrieb eines Elektromotors eines Kraftfahrzeugs. Ein Gehäuse der Traktionsbatterie ist an einer Unterseite des Kraftfahrzeugs angebracht und weist zudem einen Energieabsorptionsbereich auf, der an äußeren Randbereichen des Gehäuses ausgebildet ist und im Falle einer Kollision zu einem Abbau von Kollisionsenergie beiträgt, ohne dass die in dem Gehäuse untergebrachten Speicherzellen selbst beschädigt werden. Das Gehäuse ist zwischen den Seitenschwellern des Kraftfahrzeugs angeordnet und mit diesen verbunden. Im Falle einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs wird bei dieser Anordnung eine Last in den Seitenschweller eingeleitet, der sich wiederum an dem Gehäuse der Traktionsbatterie und einem Boden sowie möglicherweise einem nichtgezeigten Bodenquerträger abstützt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebsbatterie zu schaffen, wobei ein Bauraum für die Antriebsbatterie besser ausgenutzt wird und die Antriebsbatterie besser zur Absorption von Kollisionsenergie im Falle einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs, d.h. einer Kollision in Fahrzeugquerrichtung, beitragen kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebsbatterie gelöst, das die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
Erfindungsgemäß hat ein Kraftfahrzeug eine Antriebsbatterie, die in einem Antriebsbatteriegehäuse untergebracht ist. Das Antriebsbatteriegehäuse ist an einer Bodenstruktur, insbesondere an einer Unterseite, einer Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet und befestigt. Das Antriebsbatteriegehäuse weist eine seitliche, insbesondere eine linke und eine rechte, äußere Gehäuseträgerstruktur auf, die derart unterhalb von, insbesondere linken und rechten, Seitenschwellern der Karosserie angeordnet ist, dass ein erster Kollisionslastpfad in Fahrzeugquerrichtung, der (im Wesentlichen nur) durch die Seitenschweller und die Bodenstruktur der Karosserie ausgebildet ist, und ein zweiter Kollisionslastpfad in Fahrzeugquerrichtung, der (im Wesentlichen nur) durch das Antriebsbatteriegehäuse ausgebildet ist, voneinander (im Wesentlichen) vollständig getrennt sind.
Getrennte Kollisionslastpfade in die Fahrzeugquerrichtung bedeuten insbesondere, dass sich die äußere Gehäuseträgerstruktur des Antriebsbatteriegehäuses und der Seitenschweller in Fahrzeug Querrichtung nicht überlappen bzw. nicht ineinander übergehen. Die Karosserie des Kraftfahrzeugs sowie das Antriebsbatteriegehäuse können somit hinsichtlich der Kollisionslastpfade getrennt voneinander ausgelegt werden. Die voneinander im Wesentlichen unabhängigen Lastpfade tragen jedoch gemeinsam zum Kollisionsenergieabbau im Falle einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs bei. Ferner führen die voneinander getrennten Kollisionslastpfade zu einer konstruktiven Gestaltung des Antriebsbatteriegehäuses und der Bodenstruktur der Karosserie, die eine Montage des Antriebsbatteriegehäuses an der Bodenstruktur der Karosserie vereinfacht.
Die Seitenschweller der Karosserie sind seitliche untere, äußere Längsträger der Karosserie und sind sowohl links als auch rechts der Karosserie angeordnet.
Die Fahrzeugquerrichtung entspricht der y-Richtung im üblicherweise gebräuchlichen Fahrzeugkoordinatensystem.
Das Kraftfahrzeug ist insbesondere ein Personenkraftfahrzeug oder ein Lastkraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug kann ein rein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug oder ein sogenanntes Hybridkraftfahrzeug sein, das zumindest einen Elektroantrieb und einen weiteren Antrieb mit beispielsweise einem Verbrennungsmotor aufweist.
Das erfindungsgemäße Antriebsbatteriegehäuse ist zur Aufnahme, Übertragung von Absorption von Kollisionslasten ausgebildet. Dabei ist die Gehäuseträgerstruktur der Bestandteil des Antriebsbatteriegehäuses, der im größeren Umfang Lasten aufnehmen kann, zur Steifigkeit des Gehäuses beiträgt und zur Absorption von Kollisionsenergie durch Verformung ausgebildet ist. Die Gehäuseträgerstruktur kann zusätzlich zur seitlichen äußeren Gehäuseträgerstruktur, eine Querträgerstruktur aufweisen, die zwischen der linken und rechten seitlichen äußeren Gehäuseträgerstruktur verläuft.
Die Bodenstruktur der Karosserie kann durch Bodenbleche und Querträger, zum Beispiel Sitzquerträger, an denen üblicherweise Sitze befestigt werden, ausgebildet sein.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung überdecken sich die Seitenschweller der Karosserie und die seitliche äußere Gehäuseträgerstruktur des Antriebsbatteriegehäuses einander in Fahrzeugquerrichtung nicht. Mit anderen Worten besteht keine Überlappung zwischen dem Seitenschweller der zugehörigen seitlichen äußeren Gehäuseträgerstruktur des Antriebsbatteriegehäuses in Fahrzeugquerrichtung.
Hierdurch können die Karosserie und die Gehäuseträgerstruktur der Antriebsbatterie unabhängig voneinander ausgelegt werden. Im Falle einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs stützen sich die Seitenschweller als Bestandteil der Karosserie und die seitliche äußere Gehäuseträgerstruktur der Antriebsbatterie in Fahrzeugquerrichtung im Wesentlichen nicht aneinander ab.
Bevorzugt sind der erste Kollisionslastpfad und der zweite Kollisionslastpfad derart ausgebildet, dass beide Kollisionslastpfade bei einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs mit einem Beginn der Kollision wirken.
Damit tragen beide Kollisionslastpfade bereits zu Beginn der seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs gleichzeitig zu einem Kollisionsenergieabbau bei möglichst hohem Lastniveau bei.
In Fahrzeughochrichtung, d.h. eine z-Richtung im Fahrzeugkoordinatensystem, kann eine vollständige Überlappung der seitlichen äußeren Gehäuseträgerstruktur des Antriebsbatteriegehäuses und des zugeordneten Seitenschwellers ausgebildet sein. Dabei liegen eine seitliche (linke bzw. rechte) Außenseite des Antriebsbatteriegehäuses, d.h. eine linke Außenseite der linken äußeren Gehäuseträgerstruktur und eine rechte Außenseite der rechten äußeren Gehäuseträgerstruktur, und eine (linke bzw. rechte) Außenseite der zugehörigen Seitenschweller der Karosserie in Fahrzeughochrichtung im Wesentlichen übereinander. Damit entspricht eine Breite des Antriebsbatteriegehäuses im Wesentlichen einer Breite der zum Antriebsbatteriegehäuse benachbarten Karosserie.
Hierdurch tragen im Falle einer Kollision sowohl der erste Kollisionslastpfad als auch der zweite Kollisionslastpfad im Wesentlichen gleichzeitig und ab Beginn der seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs zu einem Abbau, d.h. einer Absorption, von Kollisionsenergie bei.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entspricht eine Höhe der seitlichen äußeren Gehäuseträgerstruktur im Wesentlichen einer Höhe des Antriebsbatteriegehäuses in Fahrzeugquerrichtung über seine gesamte Breite des Antriebsbatteriegehäuses.
Die Höhe des Antriebsgehäuses ist durch den Abstand von einer Unterseite, d.h. einem Boden oder einer unteren Wand, zu einer Oberseite, d.h. einem Deckeln oder einer oberen Wand, bestimmt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das Antriebsbatteriegehäuse Querträger auf, die eine linke seitliche äußere Gehäuseträgerstruktur und eine rechte seitliche äußere Gehäuseträgerstruktur miteinander verbindet, und zur Aufnahme, Übertragung und/oder Absorption von Kollisionslasten in Fahrzeugquerrichtung ausgelegt ist.
Somit könnten sich die seitlichen äußeren Gehäuseträgerstrukturen des Antriebsbatteriegehäuses im Falle einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs aneinander abstützen.
Vorzugsweise ist das Antriebsbatteriegehäuse zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse an der Bodenstruktur der Karosserie angeordnet.
Gemäß einer weiteren bevorzugen Ausführungsform bildet das Antriebsbatteriegehäuse eine hermetisch abgeschlossene, mediendichte Einheit aus.
Somit ist die Antriebsbatterie unabhängig von der Karosserie des Kraftfahrzeugs vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt in dem Antriebsbatteriegehäuse untergebracht.
Die seitliche äußere Gehäuseträgerstruktur kann aus einem Strangpressprofil, insbesondere aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung, beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, ausgebildet sein.
Hierdurch kann das Antriebsbatteriegehäuse ein geringes Gewicht aufweisen und ist leicht herstellbar.
Die seitliche äußere Gehäuseträgerstruktur kann in Schalenbauweise, insbesondere aus Stahl, ausgebildet sein.
Hierdurch ist das Antriebsbatteriegehäuse kostengünstig herstellbar. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können bei dem Kraftfahrzeug der Seitenschweller und die benachbart angeordnete Gehäuseträgerstruktur an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs durch eine Blende, die insbesondere einen Abschnitt einer Karosserieaußenhaut bildet, verkleidet sein.
Hierdurch ist das Antriebsbatteriegehäuse nicht sichtbar und die Außenseite des Kraftfahrzeugs kann entsprechend formschön ausgebildet sein. Die Blende hat keine wesentliche Relevanz für die Aufnahme, Übertragung und Absorption von Kollisionslasten im Falle einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann das Antriebsbatteriegehäuse durch eine Bolzenverbindung, beispielsweise eine Schraubverbindung, an der Karosserie befestigt sein.
Hierdurch ist das Antriebsbatteriegehäuse zusammen mit der Antriebsbatterie leicht austauschbar und für Wartungsarbeiten besser zugänglich. Ferner ist damit auch die Bodenstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie durch Entfernen der Antriebsbatterie von unten zugänglich.
Vorstehend genannte ergänzende Merkmale der Erfindung können soweit möglich und sinnvoll beliebig miteinander kombiniert werden.
Es folgt eine Kurzbeschreibung der Figuren.

1 ist eine schematische Schnittansicht durch eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Antriebsbatterie gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
2 ist eine schematische Draufsicht auf die Kraftfahrzeugkarosserie mit der Antriebsbatterie gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
3 ist eine schematische Schnittansicht durch die Kraftfahrzeugkarosserie mit der Antriebsbatterie gemäß einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

Es folgt eine detaillierte Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren.
Wie in 1 und 2 schematisch gezeigt ist, weist eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs 1 eine Bodenstruktur 7 mit einem Bodenblech und einem linken Seitenschweller 9 sowie einen rechten Seitenschweller 10 auf. Die Bodenstruktur 7 der Karosserie des Kraftfahrzeugs 1 ist dabei vorzugsweise aus Stahl, Aluminium oder in Faserverbundbauweise ausgebildet. Die Bodenstruktur 7 erstreckt sich in einem Bereich zwischen einer Vorderachse 13 und einer Hinterachse 15 des Kraftfahrzeugs 1 und bildet den unteren Bereich einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs 1 aus. An der Unterseite der Bodenstruktur 7 der Karosserie ist eine Antriebsbatterie 3 in einem Antriebsbatteriegehäuse 5 untergebracht und angeordnet. Die Antriebsbatterie 3 in dem Antriebsbatteriegehäuse 5 erstreckt sich im Wesentlichen über einen gesamten Bereich oder zumindest über einen großen Bereich zwischen der Vorderachse 13 und der Hinterachse 15, wie in der Draufsicht von 2 zu sehen ist. Das Antriebsbatteriegehäuse 5 weist eine linke äußere Gehäuseträgerstruktur 51 und eine rechte äußere Gehäuseträgerstruktur 52 sowie eine untere Wand 53 und eine obere Wand 55 auf. Neben der linken äußeren Gehäuseträgerstruktur 51 und der rechten äußeren Gehäuseträgerstruktur 52 weist die Gehäuseträgerstruktur weitere Träger auf, wie beispielsweise mehrere Querträgern 57, die zwischen der linken äußeren Gehäuseträgerstruktur 51 und der rechten äußeren Gehäuseträgerstruktur 52 verlaufen. Das Antriebsbatteriegehäuse 5 weist im Wesentlichen die gleich Breite wie die benachbarte Karosserie auf. Die linke äußere Gehäuseträgerstruktur 51 befindet sich unterhalb des linken Seitenschwellers 9 und die rechte äußere Gehäuseträgerstruktur 52 befindet sich unterhalb des rechten Seitenschwellers 10. Eine Oberseite des Antriebsbatteriegehäuses 5 ist im Wesentlichen ebenflächig ausgebildet, wodurch eine einfache Montage des Antriebsbatteriegehäuses 5 an der Karosserie möglich ist. In der Draufsicht von 2 ist die Karosserie mit den Seitenschwellern 9 und 10 gestrichelt dargestellt, während die Gehäuseträgerstruktur 51, 52, 57 des Antriebsbatteriegehäuses 5 mit durchgezogenen Linien dargestellt ist. In der Darstellung von 1 sind sowohl die Karosseriebestandteile des Kraftfahrzeugs als auch das Antriebsbatteriegehäuse 5 mit durchgezogenen Linien dargestellt.
Die Antriebsbatterie 3 selbst besteht beispielsweise aus einer Vielzahl von Batteriezellen, die in mehreren Batteriemodulen zusammengefasst sind, sowie weiteren Einrichtungen zum Temperieren und Steuern der Antriebsbatterie 3. Das Antriebsbatteriegehäuse 5 ist lösbar an der Karosserie mittels Schraubverbindungen befestigt. Das Antriebsbatteriegehäuse 5 und insbesondere die Gehäuseträgerstruktur 51, 52, 57 können aus Aluminium ausgebildet sein. Die linke äußere Gehäuseträgerstruktur 51 und die rechte äußere Gehäuseträgerstruktur 52 sind beispielsweise als Strangpressprofile mit mehreren Kammern ausgebildet.
Die linke äußere Gehäuseträgerstruktur 51 sowie die rechte äußere Gehäuseträgerstruktur 52 sind derart ausgebildet, dass sie sich in eine Fahrzeugquerrichtung, das heißt in eine y-Richtung, mit den zugeordneten Seitenschwellern 9 bzw. 10 nicht überlappen. Das Antriebsbatteriegehäuse 5 hat eine Breite, die der Breite der darüber angeordneten Karosserie des Kraftfahrzeugs entspricht. Damit überdeckt die linke bzw. rechte äußere Gehäuseträgerstruktur 51, 52 den zugeordneten Seitenschweller 9 bzw. 10 in eine Hochrichtung d.h. eine z-Richtung des Kraftfahrzeugs. An einer Karosserieaußenseite ist eine nicht gezeigte Blende angeordnet, die das Antriebsbatteriegehäuse 5 und den zugehörigen Seitenschweller 9 bzw. 10 überdecken, sodass das Antriebsbatteriegehäuse 5 von der Seite nicht sichtbar ist.
Das Kraftfahrzeug 1 weist für eine seitliche Kollision zwischen der Vorderachse und der Hinterachse in seinem unteren Bereich damit zwei Lastpfade 101, 102 auf. Der erste untere Lastpfad 101 in Fahrzeugquerrichtung ist durch die Seitenschweller 9, 10 ausgebildet. Insbesondere bilden die Seitenschweller 9, 10 zusammen mit der Bodenstruktur 7, also Bodenblech und Querträger, den ersten unteren Lastpfad 101 aus. Der zweite untere Lastpfad 102 in Fahrzeugquerrichtung ist durch die seitlichen unteren Gehäuseträgerstrukturen 51, 52 des Antriebsbatteriegehäuses 5 ausgebildet. Insbesondere bilden die seitlichen unteren Gehäuseträgerstrukturen 51, 52 zusammen mit den Querträgern 57 und gegebenenfalls unterstützend durch die untere Wand 53 und die obere Wand 55 den zweiten Lastpfad 102 aus. Der erste Lastpfad 101 ist über dem zweiten Lastpfad 102 angeordnet. Die Lastpfade 101, 102 sind bei der Kollisionslast in Fahrzeug Querrichtung voneinander unabhängig bzw. vollständig voneinander getrennt ausgebildet.
Im Falle eines seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs können beide Lastpfade 101, 102 Lasten aufnehmen, weiterleiten sowie durch geeignete Verformung der beteiligten Trägerstruktur absorbieren. Beide Lastpfade 101, 102 werden bei der seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs gleichzeitig wirksam und ermöglichen damit bereits zu Beginn der Kollision ein hohes Lastniveau zum Kollisionsenergieabau.
Die Antriebsbatterie 3 gemäß dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist „einstöckig“ ausgeführt. Dies bedeutet, dass die Batteriezellen, die alle die gleiche Höhe haben, nebeneinander in dem Antriebsbatteriegehäuse angeordnet sind. In einer Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels ist es ist jedoch auch möglich die Antriebsbatterie 3 abschnittsweise „doppelstöckig“ auszuführen, wie in der Schnittansicht von 3 gezeigt ist, um die Antriebsbatteriekapazität zu erhöhen. Dementsprechend ist das Antriebsbatteriegehäuse 5 angepasst und abschnittsweise zur Aufnahme der zweiten Ebene an Batteriezellen ebenfalls mit einer zweiten Ebene 59 ausgebildet. Hierfür ragt das Antriebsbatteriegehäuse 5 abschnittsweise in die Bodenstruktur 7 des Kraftfahrzeugs 1 hinein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Lastpfade 101 und 102 in Fahrzeug Querrichtung überlappen, da die zweite Ebene 59 des Antriebsbatteriegehäuses 5 von den Seitenschwellern 9 bzw. 10 zum einen beanstandet ist und die zweite Ebene 59 des Antriebsbatteriegehäuses 5 selbst nicht als Lastpfad zur Aufnahme, Übertragung und Absorption von Kollisionslasten in die Fahrzeugquerrichtung ausgebildet ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102013204765 A1 [0003]

Claims

Kraftfahrzeug (1), insbesondere ein Personenkraftfahrzeug, mit einer Antriebsbatterie (3), die in einem Antriebsbatteriegehäuse (5) untergebracht ist, wobei das Antriebsbatteriegehäuse (5) an einer Bodenstruktur (7) einer Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet und befestigt ist, wobei das Antriebsbatteriegehäuse (5) eine seitliche, äußere Gehäuseträgerstruktur (51, 52) aufweist, die derart unterhalb von Seitenschwellern (9, 10) der Karosserie angeordnet ist, dass ein erster Kollisionslastpfad in Fahrzeugquerrichtung, der durch die Seitenschweller (9, 10) und die Bodenstruktur (7) der Karosserie ausgebildet ist, und ein zweiter Kollisionslastpfad in Fahrzeugquerrichtung, der im Wesentlichen nur durch das Antriebsbatteriegehäuse (5) ausgebildet ist, im Wesentlichen voneinander getrennt sind.
Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 1, wobei die Seitenschweller (9, 10) der Karosserie und die Gehäuseträgerstruktur (51, 52) des Antriebsbatteriegehäuses (5) einander in Fahrzeugquerrichtung nicht überdecken, und/oder wobei der erste Kollisionslastpfad und der zweite Kollisionslastpfad derart ausgebildet sind, dass beide Kollisionslastpfade bei einer seitlichen Kollision des Kraftfahrzeugs mit Beginn der Kollision wirken.
Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei eine Höhe der Gehäuseträgerstruktur (51, 52) des Antriebsbatteriegehäuses (5) in Fahrzeugquerrichtung über seine gesamte Breite der Höhe des Antriebsbatteriegehäuses (5) entspricht, und/oder wobei eine Oberseite des Antriebsbatteriegehäuses (5) im Wesentlichen ebenflächig ausgebildet ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, wobei das Antriebsbatteriegehäuse (5) Querträger (57) aufweist, die eine linke Gehäuseträgerstruktur (51, 52) und eine rechte Gehäuseträgerstruktur (51, 52) miteinander verbindet, und zur Aufnahme von Kollisionslasten in Fahrzeugquerrichtung ausgelegt ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, wobei das Antriebsbatteriegehäuse (5) zwischen einer Vorderachse (13) und einer Hinterachse (15) an der Bodenstruktur (7) der Karosserie angeordnet ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, wobei das Antriebsbatteriegehäuse (5) eine hermetisch abgeschlossene, mediendichte Einheit ausbildet.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei die Gehäuseträgerstruktur (51, 52) aus einem Strangpressprofil oder mehreren Strangpressprofilen, insbesondere aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung, beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, ausgebildet ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei die Gehäuseträgerstruktur (51, 52) in Schalenbauweise, insbesondere aus Stahl, ausgebildet ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, wobei der Seitenschweller (9, 10) und die benachbart angeordnete Gehäuseträgerstruktur (51, 52) an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs durch eine Blende, die insbesondere einen Abschnitt einer Karosserieaußenhaut bildet, verkleidet sind.
Kraftfahrzeug nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, wobei das Antriebsbatteriegehäuse (5) lösbar an der Karosserie, insbesondere mit einer Bolzenverbindung, befestigt ist.