DE102017218371B3 - Siebsystem mit schwingungsknotenangeordneten Schwingungssystemen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Siebsystem zum Sieben von Siebgut, insbesondere zum Sieben von Mineralgestein, aufweisend einen Siebkasten, der zwei äußere Seitenwände umfasst, wobei an den beiden Seitenwänden jeweils mindestens zwei Schwingungssysteme zur Schwingungsanregung angeordnet sind und wobei die beiden Seitenwände jeweils mindestens zwei Schwingungsknoten gemäß einer Biegemode aufweisen, weiterhin aufweisend mindestens zwei Traversen, die die beiden Seitenwände miteinander verbinden, und zudem aufweisend mindestens ein Siebdeck, das auf den mindestens beiden Traversen auflagert. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Sieben von Siebgut, insbesondere zum Sieben von Mineralgestein, mittels eines vorgenannten Siebsystems.
- Ein Siebsystem der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der Patentschrift
DE 44 17 162 C1 bekannt. Diese Patentschrift offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einstellung des Schwingverhaltens eines Schwingförderers mit zwei elektromotorisch angetriebenen, gegenläufigen Unwuchtantrieben, wobei die Position der Unwuchtmassen zueinander einstellbar ist. - Das vorgenannte Siebsystem hat den Vorteil, dass jeder gewünschte Schwingwinkel stufenlos während des Betriebes verändert und ein einmal gewünschter Schwingwinkel aufrechterhalten werden kann, ohne dass das Fördergut Einfluss auf diesen Schwingwinkel nimmt. Dies wird dadurch erreicht, dass zwei getrennte elektromotorisch getriebene Unwuchtantriebe und jedem Unwuchtantrieb zugeordnete Sensoreinheiten zur Bestimmung der Echtzeit-Winkelpositionen der Unwuchtmassen vorgesehen sind sowie ein elektronisches Regelsystem zur Beeinflussung des Stroms und/ oder der Frequenz der Antriebsmotoren der Unwuchtantriebe.
- Um allerdings den Siebdurchsatz zu erhöhen ist allgemein bekannt, dass das Siebsystem insgesamt vergrößert werden muss. Dies bedeutet an erster Stelle, dass ein massiveres Sieb verwendet wird. Um das massivere Sieb jedoch mit gleichbleibender Qualität anregen zu können, müssen die Schwingungsantriebe vergrößert werden. Die größeren Schwingungsantriebe führen zu einer erheblich größeren Schwingungsbelastung, die auf die Seitenwände und die Traversen wirkt. Somit sind wegen der erhöhten Massen- und Schwingungsbelastungen auch die Seitenwände und die Traversen zu verstärken. In der Folge setzt ein erhöhter Siebdurchsatz bei einem Siebsystem nach Stand der Technik stets massivere Siebkomponenten voraus, die gegenüber den kleineren Siebkomponenten teurer sind, schwerer zu montieren sind und einen höheren Platzbedarf aufweisen.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Siebsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Dimensionierung der Schwingungssysteme einen geringeren Einfluss auf die Dimensionierung der Traversen und Seitenwände hat als bei Siebsystemen nach dem Stand der Technik, wobei sich das Siebsystem zudem günstiger produzieren lässt und in der Anwendung energiesparender sein soll.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die jeweils beiden Schwingungssysteme derart an der jeweiligen Seitenwand angeordnet sind, dass jedes Schwingungssystem im Bereich eines Schwingungsknotens der jeweiligen Seitenwand angeordnet ist.
- Ein frei schwingender Körper, vorliegend eine Seitenwand, besitzt eine Vielzahl von Eigenmoden mit dazugehörigen Eigenfrequenzen. Die erste Biegemode wird auch als Grundform bezeichnet. Die Schwingungsknoten stellen die Positionen der Struktur dar, welche durch die Eigenmode nicht ausgelenkt werden. Höhere Eigenmoden mit erhöhter Frequenz können auftreten, wobei die Eigenfrequenzen sehr viel höher sind. Eine Eigenmode kann nur angeregt werden, wenn die Anregefrequenz nahe der Eigenfrequenz ist und nicht im Schwingungsknoten eingeleitet wird. Die Eigenfrequenzen hängen von der Steifigkeit und der Masse des Körpers, beziehungsweise der Seitenwand, ab. Eine geringere Steifigkeit reduziert die Eigenfrequenz. Die Höhe der Seitenwände geht in die Steifigkeit ein, wobei zu berücksichtigen ist, dass eine vertikale Erhöhung bei sonst gleicher Geometrie die Steifigkeit und somit auch die Eigenfrequenz erhöht. Dies ist der Grund, weshalb der konventionelle Weg der Steifigkeitserhöhung einer Seitenwand darin liegt, die vertikale Höhe der jeweiligen Seitenwand zu erhöhen. In der Wissenschaft sind die Schwingungsknoten auch als Bessel-Punkte bekannt. Die Schwingungsknoten fallen vorliegend auf Bessel-Punkte, die hinsichtlich Moment, Neigung und Durchbiegung optimale Lagerpositionen eines gleichmäßig belasteten Trägers, beziehungsweise vorliegend einer Traverse, an zwei Lagerstellen darstellen.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform des Siebsystems sind die jeweils beiden Schwingungssysteme derart an der jeweiligen Seitenwand angeordnet, dass jedes Schwingungssystem im Bereich eines Schwingungsknotens der ersten Biegemode der jeweiligen Seitenwand angeordnet ist.
- Wie bereits beschrieben, kann eine Eigenmode nur angeregt werden, wenn die Anregefrequenz nicht im Schwingungsknoten eingeleitet wird. Es entspricht daher der Erfindungslehre, die Komponenten des Siebsystems, insbesondere die Traversen und die Seitenwände, nicht erheblich massiver dimensionieren zu müssen, wenn unmittelbar die Bildung der ersten Eigenmode verhindert wird. Da die Schwingungssysteme somit im Bereich der Schwingungsknoten angeordnet sind, ergibt sich hieraus, dass die Anregefrequenz der Schwingungssysteme nicht biegemodenbildend in die Seitenwände eingeleitet wird.
- Umso weiter ein Schwingungssystem von einem Schwingungsknoten einer Seitenwand entfernt ist, desto mehr greift die Anregefrequenz des Schwingungssystems biegemodenbildend in die Seitenwand ein. Es ist daher besonders bevorzugt, dass zumindest ein, vorzugsweise jedes Schwingungssystem direkt überlappend zum jeweiligen Schwingungsknoten angeordnet ist. Möglich ist allerdings auch eine Anordnung zumindest eines, vorzugsweise jedes Schwingungssystems im Bereich der Schwingungsknoten. Mit den Formulierungen „zumindest ein“ und „zumindest eines“ ist eine numerische Mindestanzahl gemeint.
- Bevorzugt beschreibt die Formulierung Bereich hierbei einen maximalen Radius vom Mittelpunkt des Schwingungsknotens, dessen Betrag kleiner oder gleich 20 %, bevorzugt kleiner oder gleich 10 %, besonders bevorzugt 0 %, der maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand ist, wobei der Betrag des Bereichs eines maximalen Radius vom Mittelpunkt des Schwingungsknotens insbesondere antiproportional zur maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand ist. Mit der Angabe der Antiproportionalität ist gemeint, dass sich mit größer werdendem Betrag der maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand der Betrag des maximalen Radius vom Mittelpunkt des Schwingungsknotens reduziert. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass sich die Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand entlang der Förderrichtung des Siebgutes erstreckt.
- Als Förderrichtung ist die Bewegungsrichtung des Siebgutes entlang des Siebdecks zu verstehen.
- Um das Siebergebnis weiter zu verbessern kann gemäß bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen sein, dass der Siebkasten mindestens zwei, vorzugsweise drei, vertikal übereinander angeordnete Siebdecks aufweist.
- Bevorzugt sollte der Siebkasten allerdings höchstens sechs vertikal übereinander angeordnete Siebdecks aufweisen. Es hat sich herausgestellt, dass eine Anzahl von mehr als sechs Siebdecks bei dem vorliegenden Siebsystem im Verhältnis zum Materialaufwand zu einem nur unzureichenden Siebergebnis geführt hat.
- Besonders bevorzugt sind die vertikal übereinander angeordneten Siebdecks parallel zueinander angeordnet.
- Eine Mehrfachnutzung von Siebdecks ist nach der Lehre der Erfindung gegenüber herkömmlichen Siebsystemen kostengünstiger, da sich bei herkömmlichen Siebsystemen die Notwendigkeit einer erheblich massiveren Ausgestaltung der Seitenwände pro Siebdeck erheblich erhöht hat. Demgegenüber ist die Komponentenbelastung bei dem erfindungsgemäßen Siebsystem deutlich reduziert, so dass die Seitenwände nicht mit jedem weiteren Siebdeck erheblich massiver ausgebildet werden müssen.
- Um die Schwingungssysteme besonders gut aufeinander abstimmen zu können ist vorgesehen, dass die Seitenwände parallel zueinander angeordnet sind.
- Um den Materialeinsatz zu reduzieren kann alternativ vorgesehen sein, dass die Seitenwände aufeinander zulaufend, also zueinander verjüngend, angeordnet sind.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können sich die beiden Seitenwände zu einer vertikalen Spiegelebene, die sich entlang einer Förderrichtung erstreckt, spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sein. Vertikal bedeutet hierbei senkrecht zum Horizont. Gemäß dieser Ausführungsform lassen sich die Schwingungssysteme besonders gut miteinander abstimmen. Weiterhin werden die Komponenten des Siebsystems möglichst gleichmäßig und damit soweit möglich schonend belastet.
- Bevorzugt ist eine Ausführungsform derart gestaltet, dass jedes Schwingungssystem aus zwei oder mehr Unwuchtantrieben besteht. Besonders bevorzugt besteht jedes Schwingungssystem aus drei oder mehr Unwuchtantrieben. Insbesondere kann jedes Schwingungssystem aus vier oder mehr Unwuchtantrieben bestehen. Mit steigender Anzahl der Unwuchtantriebe pro Schwingungssystem lässt sich der Schwingwinkel des Siebguts präziser werdend einstellen.
- Als Schwingwinkel wird der Winkel zum Siebdeck verstanden, den das Siebgut durch die Anregung mittels der Schwingungssysteme geworfen wird.
- Zur Einstellung des Schwingwinkels ist insbesondere vorgesehen, dass jeder Unwuchtantrieb eine Sensoreinheit zur Bestimmung einer Echtzeit-Winkelposition der Unwuchtmasse aufweist.
- Besonders bevorzugt ist hierzu vorgesehen, dass das Sieb ein Regelsystem aufweist, das mit den Unwuchtantrieben verbunden ist, um Phasenversätze der Unwuchtantriebe einzustellen. Somit erfolgt eine elektronische Steuerung der als Unwuchtantriebe ausgebildeten Schwingungssysteme. Genauer erfolgt die Synchronisation bevorzugt aktiv mittels einer Frequenzumrichterregelung.
- Die reduzierte Belastung auf die Seitenwände erlaubt zudem, dass alle Traversen gleich ausgebildet sind. Dies führt zu erheblich reduzierten Kosten, weil die Traversen mit einer gleichen Systematik produziert, transportiert und montiert werden können.
- Zudem ist es wegen der reduzierten Belastung sogar möglich, dass alle Traversen ein Hohlprofil aufweisen. Dies reduziert wiederum die auf die Seitenwände wirkende Gewichtslast der Traversen.
- Besonders bevorzugt können alle Traversen Rohre sein. Die Notwendigkeit unterschiedlicher Traversen, insbesondere die Notwendigkeit besonders massiver Traversen im Seitenwandbereich mit Maximalamplituden herkömmlicher Biegemoden, entfällt, da die Biegemoden nunmehr möglichst nicht in das Siebsystem eingreifen können.
- Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Sieben von Siebgut, insbesondere zum Sieben von Mineralgestein, mittels eines Siebsystems gemäß mindestens einem der vorhergehenden Merkmale, wobei das Verfahren durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet ist: Starten der als Unwuchtantriebe ausgebildeten Schwingungssysteme, anschließendes Festlegen eines Schwingwinkels für Siebgut über ein Regelsystem, wobei hierfür ein Phasenversatz jedes Schwingungssystems elektronisch eingestellt wird, bedarfsweises Anpassen des Schwingwinkels für Siebgut über das Regelsystem, wobei hierfür der Phasenversatz jedes Schwingungssystems elektronisch angepasst wird. Hierdurch lassen sich sowohl Linear-, Kreis- als auch elliptische Formen der Schwingbewegungen des Siebkastens realisieren. Abhängig vom Siebgut oder von der sich ändernden Beschaffenheit des Siebguts, zum Beispiel durch regenbedingte Feuchtigkeit, hat sich herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, wenn die Formen der Schwingbewegungen verändert werden können. Hierdurch lassen sich positive Energieeinsparungen und bessere Siebergebnisse erzielen.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 in einer Seitenansicht ein Siebsystem nach allgemeinem Stand der Technik, -
2 in einer perspektivischen Ansicht ein Siebsystem nach Lehre der Erfindung, -
3 in einer alternativen perspektivischen Ansicht das Siebsystem gemäß2 , -
4 in einer perspektivischen Draufsicht das Siebsystem gemäß den2 und3 , -
5 in einer Seitenansicht eine Seitenwand des erfindungsgemäßen Siebsystems mit dargestellten Schwingungsknoten einer ersten Biegemode und -
6 die Schwingungsknoten der ersten Biegemode nach5 in einer vereinfachten Darstellung. -
1 zeigt eine Seitenwand31 oder32 eines Siebkastens2 eines Siebsystems1 nach Stand der Technik zum Sieben von Mineralgestein in einer Seitenansicht. An der dargestellten Seitenwand31 oder32 sind zwei Schwingungssysteme4 zur Schwingungsanregung angeordnet. Die dargestellte Seitenwand31 oder32 weist zudem zwei SchwingungsknotenS gemäß einer ersten Biegemode auf. Weiterhin umfasst die dargestellte Seitenwand31 oder32 Traversen5 , wobei obere Traversen5 jeweils ein Rundprofil und eine untere Traverse5 ein viereckiges Profil aufweisen. Die unterschiedlichen Profile sind aus Stabilitätsgründen vorgesehen, wobei auf massivere Traversen5 aus Kosten- und Gewichtsgründen vorzugsweise verzichtet wird. Die Traversen5 verbinden die beiden Seitenwände31 ,32 miteinander. Zudem ist auf den Traversen5 ein Siebdeck6 aufgelagert. Gesiebtes Mineralgestein fällt vertikal nach unten durch Ausnehmungen des Siebdecks6 herab. Mineralgestein, das größer als die Ausnehmungen des Siebdecks6 ist, wird durch die Anregung der Schwingungssysteme 4 über das Siebdeck6 entlang einer FörderrichtungF bewegt. - Die
2 ,3 und4 zeigen eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Siebsystems1 zum Sieben von Mineralgestein, wobei sich dieses Siebsystem1 gegenüber dem Siebsystem 1 nach1 insbesondere in der Anordnung von Schwingungssystemen4 unterscheidet. - Das Siebsystem
1 gemäß den2 ,3 und4 weist einen Siebkasten2 auf, der zwei äußere Seitenwände 31, 32 umfasst. Die Seitenwände31 ,32 sind insbesondere spiegelsymmetrisch ausgebildet, so dass sie sich nicht wesentlich unterscheiden. Vorliegend dargestellt sind die Seitenwände31 ,32 parallel zueinander angeordnet. Insbesondere sind die beiden Seitenwände 31, 32 zu einer vertikalen Spiegelebene, die sich entlang einer FörderrichtungF erstreckt, spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. - Wie in den
2 bis5 teilweise nur unvollständig dargestellt, weisen die beiden Seitenwände 31, 32 jeweils zwei SchwingungsknotenS einer ersten Biegemode auf. - Die beiden Seitenwände
31 ,32 sind über eine Vielzahl von Traversen5 miteinander verbunden. Vorliegend sind alle Traversen5 gleich, nämlich als Rohre mit einem Hohlprofil, ausgebildet. - Ferner ist in den
2 ,3 und4 erkennbar, dass ein Siebdeck6 auf den Traversen5 auflagert. Gesiebtes Mineralgestein fällt vertikal nach unten durch Ausnehmungen des Siebdecks6 herab. Mineralgestein, das größer als die Ausnehmungen des Siebdecks6 ist, wird durch die Anregung der Schwingungssysteme4 über das Siebdeck6 entlang der FörderrichtungF bewegt. - An den beiden Seitenwänden
31 ,32 sind jeweils zwei Schwingungssysteme4 zur Schwingungsanregung angeordnet, wobei jedes Schwingungssystem4 aus zwei Unwuchtantrieben besteht. - Weiterhin ist dargestellt, dass die jeweils beiden Schwingungssysteme
4 derart an der jeweiligen Seitenwand31 ,32 angeordnet sind, dass jedes Schwingungssystem4 einen Schwingungsknoten S der jeweiligen Seitenwand31 ,32 überlappt. Genauer formuliert sind die jeweils beiden Schwingungssysteme4 derart an der jeweiligen Seitenwand31 ,32 angeordnet, dass jedes Schwingungssystem4 im Bereich eines SchwingungsknotensS der ersten Biegemode der jeweiligen Seitenwand31 ,32 angeordnet ist. - Bevorzugt beschreibt die Formulierung Bereich hierbei einen maximalen Radius vom Mittelpunkt des Schwingungsknotens
S , dessen Betrag kleiner oder gleich 20 %, bevorzugt kleiner oder gleich 10 %, besonders bevorzugt 0 %, der maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand31 oder32 ist, wobei der Betrag des Bereichs eines maximalen Radius vom Mittelpunkt des SchwingungsknotensS insbesondere antiproportional zur maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand31 oder32 ist. - Besonders bevorzugt sind die Unwuchtantriebe jedes Schwingungssystems
4 derart angeordnet, dass jeder SchwingungsknotenS zwischen den Unwuchtantrieben positioniert ist. - Weiterhin bevorzugt, jedoch in den
2 ,3 und4 nicht erkennbar, weist jeder Unwuchtantrieb eine Unwuchtmasse8 auf. Weiterhin nicht erkennbar, weist jeder Unwuchtantrieb eine Sensoreinheit 7 zur Bestimmung einer Echtzeit-Winkelposition der Unwuchtmasse8 auf. - Insbesondere weist das Sieb
1 ein vorliegend nicht dargestelltes Regelsystem auf, das mit den Unwuchtantrieben verbunden ist, um Phasenversätze der Unwuchtantriebe einzustellen. - Die
5 und6 zeigen in einer schematischen Seitenansicht die Seitenwand31 oder32 des erfindungsgemäßen Siebsystems1 mit dargestellten SchwingungsknotenS der ersten Biegemode, wobei6 eine vereinfachte Darstellung von5 ist. Die Biegemoden sind vereinfacht mittels Linien dargestellt. Durch die Anordnung der als Unwuchtantriebe ausgebildeten Schwingungssysteme4 im Bereich der SchwingungsknotenS lässt sich die auf die Seitenwände31 ,32 wirkende Schwingung erheblich reduzieren, so dass die Seitenwände31 ,32 konstruktiv weniger massiv ausgebildet sein können, wodurch sich erhebliche Material- und damit auch Kosteneinsparungen ergeben. - Allgemein lässt sich feststellen, dass die Seitenansicht des Siebsystems nach dem Stand der Technik gemäß
1 analog der Seitenansicht des Siebsystems nach der Lehre der Erfindung gemäß5 entspricht, wobei in1 keine Biegemoden dargestellt sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Siebsystem
- 2
- Siebkasten
- 31
- Seitenwand
- 32
- Seitenwand
- 4
- Schwingungssysteme
- 5
- Traversen
- 6
- Siebdeck
- 7
- Sensoreinheit
- 8
- Unwuchtmasse
- F
- Förderrichtung
- S
- Schwingungsknoten
Claims (16)
- Siebsystem (1) zum Sieben von Siebgut, insbesondere zum Sieben von Mineralgestein, aufweisend: - einen Siebkasten (2), der zwei äußere Seitenwände (31, 32) umfasst, wobei an den beiden Seitenwänden (31, 32) jeweils mindestens zwei Schwingungssysteme (4) zur Schwingungsanregung angeordnet sind und wobei die beiden Seitenwände (31, 32) jeweils mindestens zwei Schwingungsknoten (S) gemäß einer Biegemode aufweisen, - mindestens zwei Traversen (5), die die beiden Seitenwände (31, 32) miteinander verbinden, - mindestens ein Siebdeck (6), das auf den mindestens beiden Traversen (5) auflagert, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils beiden Schwingungssysteme (4) derart an der jeweiligen Seitenwand (31, 32) angeordnet sind, dass jedes Schwingungssystem (4) im Bereich eines Schwingungsknotens (S) der jeweiligen Seitenwand (31, 32) angeordnet ist.
- Siebsystem (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schwingungssystem (4), vorzugsweise jedes Schwingungssystem (4), den jeweiligen Schwingungsknoten (S) direkt überlappt. - Siebsystem (1) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schwingungssystem (4), vorzugsweise jedes Schwingungssystem (4), derart im Bereich des Schwingungsknotens (S) der jeweiligen Seitenwand (31, 32) angeordnet ist, dass der Betrag des Bereichs einem maximalen Radius vom Mittelpunkt des Schwingungsknotens (S) entspricht, dessen Betrag kleiner oder gleich 20 %, bevorzugt kleiner oder gleich 10 %, besonders bevorzugt 0 %, der maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand (31 oder 32) ist, wobei der Betrag des Bereichs eines maximalen Radius vom Mittelpunkt des Schwingungsknotens (S) insbesondere antiproportional zur maximalen Haupterstreckungslänge der jeweiligen Seitenwand (31 oder 32) ist. - Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebkasten (2) mindestens zwei vertikal übereinander angeordnete Siebdecks (6) aufweist, wobei die Siebdecks (6) insbesondere parallel zueinander angeordnet sind.
- Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebkasten (2) höchstens sechs vertikal übereinander angeordnete Siebdecks (6) aufweist, wobei die Siebdecks (6) insbesondere parallel zueinander angeordnet sind.
- Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (31, 32) parallel zueinander angeordnet sind.
- Siebsystem (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (31, 32) aufeinander zulaufend angeordnet sind. - Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenwände (31, 32) zu einer vertikalen Spiegelebene, die sich entlang einer Förderrichtung (F) erstreckt, spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind.
- Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schwingungssystem (4) aus zwei, drei, vier oder mehr Unwuchtantrieben besteht.
- Siebsystem (1) nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Unwuchtantrieb eine Sensoreinheit (7) zur Bestimmung einer Echtzeit-Winkelposition der Unwuchtmasse (8) aufweist.
- Siebsystem (1) nach
Anspruch 9 oder10 , dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (1) ein Regelsystem aufweist, das mit den Unwuchtantrieben verbunden ist, um Phasenversätze der Unwuchtantriebe einzustellen. - Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils beiden Schwingungssysteme (4) derart an der jeweiligen Seitenwand (31, 32) angeordnet sind, dass jedes Schwingungssystem (4) im Bereich eines Schwingungsknotens (S) der ersten Biegemode der jeweiligen Seitenwand (31, 32) angeordnet ist.
- Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Traversen (5) gleich ausgebildet sind.
- Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Traversen (5) ein Hohlprofil aufweisen.
- Siebsystem (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Traversen (5) Rohre sind.
- Verfahren zum Sieben von Siebgut, insbesondere zum Sieben von Mineralgestein, mittels eines Siebsystems (1) gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet ist: - Starten der als Unwuchtantriebe ausgebildeten Schwingungssysteme (4), - anschließendes Festlegen eines Schwingwinkels für Siebgut über ein Regelsystem, wobei hierfür ein Phasenversatz jedes Schwingungssystems (4) elektronisch eingestellt wird, - anschließend bedarfsweises Anpassen des Schwingwinkels für Siebgut über das Regelsystem, wobei hierfür der Phasenversatz jedes Schwingungssystems (4) elektronisch angepasst wird.
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