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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Anpassung einer Betriebsart einer Ambiente-Lichtleiste eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine gestenbasierte Interaktion mit der Ambiente-Lichtleiste sowie eine sensorgestützte Harmonisierung eines Ambiente-Lichts mit seiner Umgebung.
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Als „Ambiente-Licht“ wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Lichtquelle verstanden, welche insbesondere in Fortbewegungsmitteln für eine angenehme Stimmung sorgt. Die Zielsetzung des Ambiente-Lichts unterscheidet sich daher fundamental von derjenigen anderer Lichtquellen, welche entweder primär zur Erhellung des Innenraums oder zur Kenntlichmachung von Funktionselementen vorgesehen sind. Wenn es eingeschaltet ist, leuchtet das Ambiente-Licht im Türdekor bzw. Türinsert flächig. Im Ansprechen auf eine Anwendereingabe kann die Helligkeit und/oder die Ambiente-Lichtfarbe angepasst werden.
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DE 10 2010 018 336 A1 offenbart ein Beleuchtungssystem mit im Türinsert sowie im Armaturenbrett vorgesehenen Ambiente-Lichtleiste. Im Ansprechen auf vordefinierte Signale eines Anwenders werden die von den Ambiente-Lichtleisten ausgeschütteten Lichtsignale übereinstimmend und/oder sich gegenseitig ergänzend angepasst. Die Signale können beispielsweise auf einer Öffnungs- oder Schließbewegung einer Fahrzeugtür basieren, um ein Begrüßungs- bzw. Verabschiedungslicht zu veranlassen. Auch mehrfarbige Lauflichter werden in diesem Zusammenhang vorgeschlagen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Anwenderkomfort bei der Verwendung einer Ambiente-Lichtleiste zu erhöhen sowie das technische Potential von Ambiente-Lichtleisten besser zu nutzen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Anpassung einer Betriebsart einer Ambiente-Lichtleiste eines Fortbewegungsmittels gelöst. Die Ambiente-Lichtleiste kann eine im Wesentlichen linienförmige oder streifenförmige Erstreckung aufweisen und zur Ausschüttung dezenter Lichtsignale eingerichtet sein. Dies schließt nicht aus, dass die Ambiente-Lichtleiste erhebliche Lichtleistungen ausschütten kann, welche insbesondere in einem vergleichsweise großen Farbraum vom Anwender gestaltet werden können. Zur Anpassung der Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste wird zunächst die Hand eines Anwenders in einem vordefinierten Bereich sensorisch erfasst, in welchem die Hand des Anwenders als „angenähert“ kategorisiert wird. Unter einer „Annäherung“ der Hand des Anwenders wird im Sprachgebrauch der vorliegenden Erfindung ein Eintreten der Hand in einen sensorisch überwachten Bereich verstanden, welcher insbesondere einen Kontakt mit einem Funktionselement und insbesondere mit der Ambiente-Lichtleiste selbst ausschließt. Die Annäherung der Hand des Anwenders endet daher bevorzugt mit einem Kontakt zwischen der Hand und demjenigen Element, welchem der sensorisch aufgespannte Erfassungsbereich zugeordnet ist. Dies schließt nicht aus, dass im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Gesten unter Kontakt mit der Ambiente-Lichtleiste oder einem Bedienelement in der Tür des Fortbewegungsmittels zur Anpassung der Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste ausgewertet werden können. Der vordefinierte Bereich kann insbesondere einen vordefinierten Abstand von der Ambiente-Lichtleiste kennzeichnen. Alternativ oder zusätzlich kann der vordefinierte Bereich einem Funktionselement zugeordnet sein, welches insbesondere in der Tür des Fortbewegungsmittels angeordnet ist. Wird die Hand in einem der vordefinierten Bereiche sensorisch erfasst, wird erfindungsgemäß im Ansprechen darauf die Betriebsart des Ambiente-Lichts bzw. der Ambiente-Lichtleiste in vordefinierter Weise angepasst. Anstatt wie im Stand der Technik üblich, im Dunkeln vordefinierte Bedienelemente zur Anpassung der Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste suchen und betätigen zu müssen, ermöglicht die vorliegende Erfindung eine bequeme und intuitive Anpassung der Betriebsart in unterschiedlicher Weise, wie nachfolgend anhand bevorzugter Ausgestaltungen erläutert wird.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die Ambiente-Lichtleiste kann beispielsweise in einer Tür (auch „Türinnenverkleidung“) und/oder in einem Armaturenbrett und/oder in einer Mittelkonsole des Fortbewegungsmittels angeordnet sein. An diesen Positionen sind sie im direkten Blickfeld des Anwenders und können zur optischen Gestaltung der Erscheinung des Fahrzeuginnenraums verwendet werden. Zudem sind an den vorgenannten Positionen üblicherweise Bedienelemente angeordnet, welche für den Anwender des Fortbewegungsmittels einen erhöhten Relevanzgrad gegenüber anderen Oberflächenbereichen (ohne Interaktionsmöglichkeit) aufweisen. Auf den Zusammenhang zwischen den Bedienelementen und den erfindungsgemäßen Verfahren wird weiter unten gesondert eingegangen.
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Die Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste kann in unterschiedlicher Art und Weise erfolgen, wobei die nachfolgenden Beispiele in Kombination miteinander oder separat zu verstehen sind. Die Lichtintensität („Helligkeit“) kann durch die erfindungsgemäße Anpassung der Betriebsart erhöht oder verringert werden. Die Lichtfarbe kann durch die erfindungsgemäße Anpassung der Betriebsart gewechselt werden. Insbesondere kann nach Art eines stufenweise oder kontinuierlich verlaufenden Farbwechsels eine fortwährende Abwechslung in der farbigen Gestaltung und/oder eine einfache und intuitive Farbauswahl für die Ambiente-Lichtleiste erzielt werden. Durch separat voneinander ansteuerbare Leuchtmittel innerhalb der Ambiente-Lichtleiste kann auch ein Farbverlauf über der Fläche des Ambiente-Lichts erzielt werden. Helligkeitsverläufe, welche auch ausgeschaltete Leuchtmittel umfassen können, können eine Position einer Lichtausschüttung variieren. Auf diese Weise kann beispielsweise ein sog. „Lauflicht“ erzeugt werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine Erstreckung einer Lichtausschüttung angepasst werden, wodurch beispielsweise ein breiter Lichtstreifen zu einem schmalen Lichtstreifen angepasst wird. Entsprechend kann die Länge des Lichtmusters/Lichtstreifens in einer zweiten Dimension angepasst werden. Je nach Anwenderwunsch kann somit ein einem aktuellen Betriebszustand/Verwendungszweck angepasstes Ambiente-Licht realisiert werden.
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Bevorzugt kann im Zuge der Annäherung und/oder nach erfolgter Annäherung eine vordefinierte Geste des Anwenders erfasst werden und im Ansprechen auf die Geste die Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste in vordefinierter Weise angepasst werden. Die Geste kann beispielsweise eine vordefinierte Stellung und/oder Relativbewegung der Finger einer Hand eines Anwenders umfassen, welche sensorisch aufgelöst und einer Auswerteeinheit gemeldet werden. Über eine bloße Annäherung hinaus lässt sich somit eine Vielzahl unterschiedlicher Steuerbefehle zur Anpassung der Betriebsart generieren.
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Die vordefinierte Geste kann beispielsweise eine Mehr-Finger-Geste umfassen, in welcher zwei oder mehr Finger der Hand des Anwenders eine vordefinierte Stellung einnehmen und/oder eine vordefinierte Bewegung ausführen. Auf diese Weise können intuitiv Steuerbefehle zur Veränderung einer flächenmäßigen Erstreckung eines Lichtsignals der Ambiente-Lichtleiste erzeugt werden.
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Besonders gut hat sich im Bereich der Gestenbedienung eine Finger-Auseinander-Geste (auch „spread“-Geste) und eine Finger-Zueinander-Geste (auch „pinch“-Geste) herausgestellt, welche zur Anpassung einer flächenmäßigen (horizontalen oder vertikalen) Erstreckung und/oder zur Dimmung des Lichtsignals verwendet werden können.
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Besonders bevorzugt kann ein optischer Sensor die Umgebung des Fortbewegungsmittels und/oder einen Bereich im Interieur des Fortbewegungsmittels aufnehmen, um in Abhängigkeit des Sensorsignals eine Anpassung der Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste anzustoßen. Beispielsweise kann die Farbverteilung bei einer Fahrt „durchs Grüne“ in einem oberen Bereich einen blauen Himmel oder ein grünes Blätterdach einer Allee erfassen und in einem unteren Bereich die grünen Wiesen oder gelben Rapsfelder oder im Falle einer Allee die braunen Baumstämme abbilden. Entsprechend kann eine Innenraumkamera eine überwiegende Farbe einer Bekleidung des Anwenders oberhalb und unterhalb einer Gürtellinie erfassen und einer Auswerteeinheit zuführen. Entsprechend kann die Auswerteeinheit eine obere Ambiente-Lichtleiste in einer im Sensorbild oben ermittelten Farbe erstrahlen lassen und eine untere Ambiente-Lichtleiste entsprechend einer im Sensorbild unten angeordnete Farbe illuminieren. Auf diese Weise werden unstimmige Farbkombinationen zwischen der Ambiente-Lichtleiste und ihrer Umgebung vermieden und der Anwender nimmt wohlwollend zur Kenntnis, dass das Fortbewegungsmittel in optischer ansprechender Weise auf sein Interieur und/oder sein Exterieur reagiert.
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Gemäß einem zweiten Erfindungsaspekt wird eine Vorrichtung zur Anpassung einer Betriebsart einer Ambiente-Lichtleiste eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen, welche eine Erfassungseinrichtung (z.B. eine Annäherungssensorik und insbesondere eine Sensoreinheit zur Auswertung von Anwendergesten) umfasst. Eine Auswerteeinheit nach Art eines programmierbaren Prozessors kann als separates Steuergerät oder als geteilte Rechenperformance auf einem ebenfalls im Fortbewegungsmittel vorgesehenen Steuergerät vorgesehen sein, um eine Ambiente-Lichtleiste in erfindungsgemäßer Weise anzusteuern. Hierzu ist die Erfassungseinrichtung eingerichtet, eine Annäherung einer Hand eines Anwenders an einen vordefinierten Bereich innerhalb des Fortbewegungsmittels zu erfassen. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, im Ansprechen auf ein Signal der Erfassungseinrichtung die Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste in Übereinstimmung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren anzupassen.
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Optional kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine optische Sensoreinrichtung umfassen, welche eingerichtet ist, eine Umgebung des Fortbewegungsmittels und/oder einen Insassen des Fortbewegungsmittels zu erfassen und ein Verfahren auszuführen, wie es in Verbindung mit dem erstgenannten Erfindungsaspekt im Detail beschrieben worden ist.
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Allgemein ist die erfindungsgemäße Vorrichtung eingerichtet, die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwirklichen, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Die Ambiente-Lichtleiste kann allgemein als LED-Array oder als LED-Matrix ausgestaltet sein. Die LEDs sind eingerichtet, wahlfrei durch die Auswerteeinheit angesteuert zu werden. Alternativ wird vorgeschlagen, auf Bildschirmtechnik nach Art einer Matrix-Anzeige (z.B. auf LCD-Basis) zurückzugreifen, um die Ambiente-Lichtleiste(n) entsprechend der vorliegenden Erfindung zu realisieren.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ambiente-Lichtleiste ein jeweiliges transparentes Eingabeelement nach Art einer berührungsempfindlichen Oberfläche aufweisen, um Anwendergesten aufzulösen und entsprechende Signale an eine Auswerteeinheit zu senden.
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Ein mit der vorliegenden Erfindung erzielbarer Vorteil besteht darin, eine Bewegung eines Anwenders in Richtung eines Bedienelementes (z.B. eines Türöffners, eines Türzuziehgriffs, eines Fensterhebers, eines Spiegelverstellschalters, o.ä.) sensorisch zu erfassen und eine optische „Sammlung“ des von der Ambiente-Lichtleiste ausgeschütteten Lichtes in einem solchen Bereich zu animieren, welcher dem jeweiligen Bedienelement nächstgelegen ist. Beispielsweise kann ein flächig ausgeschüttetes Licht der Ambiente-Lichtleiste in allen dem Bedienelement entfernten Bereichen gedimmt werden, so dass sich eine Art Lauflicht für das ausgeschüttete Ambiente-Licht ergibt, gerade so, als würde das Licht von dem Bedienelement angezogen werden. Da Bedienelemente wie Türöffner und Schalteinheiten häufig über eigene Leuchtmittel als Bestandteil eines Ambiente-Licht-Systems verfügen, kann ein entsprechendes Leuchtmittel die Farbe und/oder Intensität des gesammelten Ambiente-Lichts zitieren und somit für eine besonders gute Kenntlichmachung des Bedienelements sorgen.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt (z.B. ein Datenspeicher) vorgeschlagen, auf welchem Instruktionen gespeichert sind, die einen programmierbaren Prozessor einer Auswerteeinheit in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt kann als CD, DVD, Blue-Ray-Disc, Flash-Speicher, Festplatte, RAM/ROM, Cache, etc., ausgestaltet sein.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Signalfolge vorgeschlagen, welche Instruktionen repräsentiert, welche einen programmierbaren Prozessor in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Auf diese Weise wird auch die informationstechnische Bereitstellung der Instruktionen für den Fall unter Schutz gestellt, dass sich die hierzu erforderlichen Speichermittel außerhalb des Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche befinden.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel (z.B. ein PKW, ein Transporter, ein LKW, ein Luft- und/oder Wasserfahrzeug) vorgeschlagen, welches eine Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt umfasst.
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Auf diese Weise kann der Führer des Fortbewegungsmittels während der Führung des Fortbewegungsmittels mit einem System zur Ambiente-Beleuchtung kommunizieren, ohne in einer hierarchischen Menüstruktur einer Anwenderschnittstelle suchen zu müssen. Wie oben ausgeführt, werden einzelne Vorteile der Erfindung auch automatisch durch die Vorrichtung ausgeführt, wodurch der Anwender entlastet und sich intensiver der Wahrnehmung seiner Fahraufgabe widmen kann.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
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1 eine Übersicht über Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fortbewegungsmittels mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine Detailansicht zu ausgewählten Komponenten eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 eine Darstellung einer homogen erleuchteten Ambiente-Lichtleiste einer Türinnenverkleidung;
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4 eine Anwenderannäherung an ein Bedienelement der in 3 dargestellten Türinnenverkleidung;
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5 eine Ausführung eines Bedienschrittes zur Anpassung einer Betriebsart einer erfindungsgemäßen Ambiente-Lichtleiste;
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6 eine alternative Ausführung eines Bedienschrittes zur Anpassung der Betriebsart einer erfindungsgemäßen Ambiente-Lichtleiste;
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7 eine alternative Ausführung eines Bedienschrittes zur Anpassung einer Erstreckung eines von einer erfindungsgemäßen Ambiente-Lichtleiste ausgeschütteten Lichtmusters;
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8 das Ergebnis einer sensorisch erfassten Farbverteilung im Innenraum des Fortbewegungsmittels; und
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9 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Betriebsart einer Ambiente-Lichtleiste eines Fortbewegungsmittels.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt einen PKW 10 als Fortbewegungsmittel, in welchem eine Vorrichtung 1 zur Anpassung einer Betriebsart einer Ambiente-Lichtleiste 2a, 2b vorgesehen ist. Eine Auswerteeinheit 3 ist hierzu informationstechnisch mit zwei oberen Ambiente-Lichtleisten 2a im Armaturenbrett bzw. in einer Seitentür sowie mit einer unteren Ambiente-Lichtleiste 2b in der Seitentür verbunden. Grundsätzliche Einstellungen zur Einrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können über einen ebenfalls mit der Auswerteeinheit 3 informationstechnisch verbundenen Touch-Screen 5 vorgenommen werden. Zur Bereithaltung von Computerprogrammcode und Referenzen für vordefinierte Anwendergesten ist ein Datenspeicher 4 informationstechnisch an die Auswerteeinheit 3 angeschlossen.
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2 zeigt ausgewählte Elemente eines alternativen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Hierzu ist die Auswerteeinheit 3 sowohl mit einer oberen Ambiente-Lichtleiste 2a als auch mit einer unteren Ambiente-Lichtleiste 2b informationstechnisch verbunden. Unterhalb der oberen Ambiente-Lichtleiste 2a ist eine Annäherungssensorik 6 angeordnet und eingerichtet, Annäherungen des Anwenders an die obere Ambiente-Lichtleiste 2a und an die untere Ambiente-Lichtleiste 2b aufzulösen und der Auswerteeinheit 3 zu melden. Zur Erfassung des Innenraums ist eine Kamera 9 als optischer Sensor einer Erfassungseinrichtung vorgesehen. Er ist eingerichtet, die Bekleidung des Anwenders zumindest anteilig zu erfassen und der Auswerteeinheit 3 zu melden. Im Ansprechen auf das Empfangen des Sensorbildes kann die Auswerteeinheit 3 eine überwiegende Farbe der Bekleidung des Anwenders oberhalb der Gürtellinie bzw. unterhalb der Gürtellinie ermitteln und Steuerbefehle zur entsprechenden Einfärbung der Ambiente-Lichtleisten 2a, 2b senden.
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Die Ambiente-Lichtleisten 2a, 2b können im Ansprechen auf das Empfangen der Steuersignale eine sofortige Umschaltung der ausgeschütteten Lichtfarbe in sämtlichen Bereichen oder ein allmähliches Füllen aus einer Vorzugsrichtung (horizontal und/oder vertikal) mit einer an die Sensorsignale angepassten Lichtfarbe veranlassen.
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3 zeigt eine Türinnenverkleidung 20, welche eine Ambiente-Lichtleiste 2a aufweist. Die Ambiente-Lichtleiste 2a ist flächig mit blauem Licht erleuchtet. In ihrer Verlängerung in Richtung der Fahrzeugfront ist ein Türöffner 7 als Bedienelement angeordnet, welcher aktuell nicht erleuchtet ist.
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4 zeigt eine Annäherung einer Hand 8 eines Anwenders in einem vordefinierten Bereich vor dem Türöffner 7. Im Ansprechen auf eine sensorische Erkennung der Annäherung werden dem Fahrzeugheck zugewandte Bereiche der Ambiente-Lichtleiste 2a abgedunkelt und dem Türöffner 7 zugewandte Bereiche hell erleuchtet, so dass das Licht der Ambiente-Lichtleiste 2a optisch in Richtung des Pfeils P zusammengezogen oder gesammelt wird. Der Türöffner 7 wird zudem selbst entsprechend der blauen Ambiente-Lichtleiste 2a von einem (nicht dargestellten) Leuchtmittel durchflutet.
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5 zeigt eine Mehr-Finger-Geste einer Hand 8 eines Anwenders auf einer berührungsempfindlichen Oberfläche einer Ambiente-Lichtleiste 2a. Der Daumen und der Zeigefinger der Hand 8 werden in Richtung zweier Pfeile P unter Kontakt mit der berührungsempfindlichen Oberfläche zusammengeführt, um eine Helligkeit des ausgeschütteten Lichts zu verringern.
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6 zeigt eine Anpassung des Lichts einer Ambiente-Lichtleiste 2a, welche ausschließlich an ihrem unteren Rand zwischen den Positionen der Hand 8 eines Anwenders grün leuchtet. Über Wischgesten in horizontaler Richtung lassen sich die Grenzen der linienförmigen Lichtausschüttung definieren.
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7 zeigt eine vertikale Begrenzung des von der Ambiente-Lichtleiste 2a ausgeschütteten Lichtes durch zwei Positionen einer Hand 8 eines Anwenders, welche in vertikaler Richtung geführt eine jeweilige obere Grenze und eine untere Grenze des von der Ambiente-Lichtleiste 2a ausgeschütteten Lichtes definieren.
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Indem die Hand 8 in 7 nicht die vorderste und die hinterste Grenze des Lichtmusters angreifen, sondern in einem mittleren Bereich mit dem Lichtmuster interagieren, bleibt die horizontale Erstreckung des Lichtmusters von der Anwenderinteraktion unbeeinflusst.
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8 zeigt eine Abbildung einer Türinnenverkleidung 20 mit zwei Ambiente-Lichtleisten 2a, 2b und eine Abbildung eines Anwenders 13, welcher ein blaues T-Shirt 12 und eine pinkfarbene Hose 11 trägt. Die Farbkombination der Kleidung 11, 12 des Anwenders 13 wird durch einen (nicht dargestellten) Sensor erfasst und erfindungsgemäß zur Anpassung des von den Ambiente-Lichtleisten 2a, 2b sowie vom Türöffner 7 ausgeschütteten Lichtes dahingehend verwendet, dass die in einem oberen Bereich angeordneten Elemente 2a, 7 entsprechend der Farbe des T-Shirts 12 blau erstrahlen, während die untere Ambiente-Lichtleiste 2b entsprechend der Farbe der Hose 11 pink erstrahlt.
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9 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Betriebsart einer Ambiente-Lichtleiste eines Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird eine Annäherung einer Hand eines Anwenders an einen vordefinierten Bereich innerhalb des Fortbewegungsmittels sensorisch erfasst und im Ansprechen darauf in Schritt 200 die Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste angepasst. Beispielsweise kann eine Position einer Größenannäherung optisch hervorgehoben werden oder eine Korona um die Position der Größenannäherung erzeugt werden, um dem Anwender die Möglichkeit einer Interaktion durch Annäherung oder Gesten mit der Ambiente-Lichtleiste zu verdeutlichen. In Schritt 300 wird eine vordefinierte Geste unter Kontakt mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche der Ambiente-Lichtleiste erfasst und im Ansprechen darauf die Betriebsart der Ambiente-Lichtleiste in Schritt 400 erneut angepasst. Beispielsweise kann eine Zwei-Finger-Geste eine Intensität des von der Ambiente-Lichtleiste ausgeschütteten Lichts anpassen und/oder eine Farbänderung des Ambiente-Lichts bewirken. In Schritt 500 wird mittels eines optischen Sensors des Fortbewegungsmittels ein Bild aufgenommen und ausgewertet. In Abhängigkeit einer Farbverteilung innerhalb des Sensorbildes wird in Schritt 600 das Ambiente-Licht derart angepasst, dass unterschiedliche Farben für übereinander angeordnete Ambiente-Lichtleisten eingestellt werden, welche mit einem oberen bzw. einem unteren Bereich im Sensorbild korrespondieren.
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Die Ambiente-Lichtleisten der vorliegenden Erfindung können optisch schwarz und mit einer Hochglanz-Oberfläche versehen werden, so dass sie in ausgeschaltetem Zustand lediglich eine schwarze Fläche darstellen. Hinter dem Hochglanz-Dekor kann eine LED-Matrix angeordnet sein und insbesondere für eine flächige Durchleuchtung des Türdekors sorgen. Da die LEDs der Matrix einzeln ansteuerbar sind, können ein beliebiges Lichtmuster erzeugt und dynamische Farbverläufe realisiert werden. Somit kann im Ansprechen auf eine erkannte Annäherung der Hand des Anwenders ein Lauflicht-Effekt erzeugt werden. Mögliche Interaktionen mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche der Ambiente-Lichtleiste kann ein Tippen auf die Ambiente-Lichtleiste bzw. einen Bereich, auf welchem eine Lichtlinie dargestellt wird, sein, im Ansprechen worauf eine Farbänderung des ausgeschütteten Lichts erfolgt. Durch Tippen und Halten der Ambiente-Lichtleiste kann eine Helligkeitsänderung des ausgeschütteten Lichts erfolgen („Dimmen“). Durch Doppel-Tippen auf die Ambiente-Lichtleiste kann zwischen einem eingeschalteten und einem ausgeschalteten Betriebszustand gewechselt werden. Mit einem Finger oder zwei Fingern kann ein auf der Ambiente-Lichtleiste dargestelltes Lichtmuster verschoben werden. Durch „Greifen“ und „Ziehen“ von vordefinierten Grenzbereichen eines dargestellten Lichtmusters kann die jeweils erfasste Grenze des Lichtmusters verschoben werden und Gestaltänderungen können in weitem Rahmen im Ansprechen auf den Anwenderwunsch vorgenommen werden. Sofern ein optischer Sensor zur Erfassung von Farbschemata einer Kleidung eines Anwenders verwendet wird, kann bei verschiedenfarbigen Kleidungsstücken der überwiegende Farbanteil ermittelt und zur Anpassung des Ambiente-Lichts in einem entsprechenden Bereich verwendet werden.
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Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2a, 2b
- Ambiente-Lichtleiste
- 3
- Auswerteeinheit
- 4
- Datenspeicher
- 5
- Touch-Screen
- 6
- Annäherungssensor
- 7
- Türöffner
- 8
- Hand des Anwenders
- 9
- optischer Sensor / Kamera
- 10
- PKW
- 11
- Hose
- 12
- T-Shirt
- 13
- Anwender
- 20
- Türinnenverkleidung
- 100–600
- Verfahrensschritte
- P
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010018336 A1 [0003]