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Die Erfindung betrifft einen Schichtkörper für einen Ladeboden eines Fahrzeugs, einen Ladeboden und ein Verfahren zum Herstellen eines Schichtkörpers.
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Ein Ladeboden ist üblicherweise als Teil eines Bodens bzw. einer Bodenbegrenzung eines in der Regel als Kraftfahrzeug ausgebildeten Fahrzeugs ausgebildet. Der Ladeboden sollte einerseits hinreichend stabil sein, so dass auf ihm auch schwere Lasten abgestellt und/oder abgelegt werden können, und aufgrund seiner Verwendung im Fahrzeug andererseits auch nicht all zu schwer sein.
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Ein Fahrzeug-Laderaumboden mit mindestens einem plattenförmigen Hohlkörper aus Kunststoff, der gelenkig und einteilig miteinander verbundene Hohlkörpersegmente aufweist, und einer darauf oberseitig angeordneten textilen Dekorschicht, welche den Gelenkbereich der Hohlkörpersegmente überdeckt, ist aus der Druckschrift
DE 20 2005 007 157 U1 bekannt. Hierbei ist zwischen zwei zueinander beabstandeten Wandabschnitten des Hohlkörpers Versteifungsmaterial integriert.
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Ein plattenförmiges Bauteil mit zwei im Abstand d voneinander verlaufenden Metallplatten mit einer Dicke d1 bzw. d2 von jeweils weniger als 1 mm ist in der Druckschrift
DE 102 02 307 A1 beschrieben. Hierbei ist ein Zwischenraum zwischen den Metallplatten zur Verbindung der Metallplatten wenigstens teilweise mit einem Schaumkunststoff ausgeschäumt. Das so gebildete Bauteil weist insgesamt eine mittlere Dicke d1 + d + d2 auf, die weniger als 30 mm beträgt.
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Vor diesem Hintergrund werden ein Schichtkörper, ein Ladeboden und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Ausgestaltungen des Schichtkörpers, des Ladebodens und des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Der erfindungsgemäße Schichtkörper ist für einen Ladeboden eines Fahrzeugs ausgebildet und umfasst eine Basisschicht, die einen flächigen Papierwabenkörper und mindestens eine Glasfaserschicht umfasst, die zum Verstärken des flächigen Papierwabenkörpers auf mindestens einer Außenseite des flächigen Papierwabenkörpers angeordnet ist. Der flächige Papierwabenkörper und die mindestens eine Glasfaserschicht sind mit Polyurethanschaum umspritzt. Außerdem ist auf mindestens einer Außenseite der Basisschicht zum Versteifen dieser Basisschicht mindestens ein Einlegeelement angeordnet.
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Die Basisschicht und das mindestens eine Einlegeelement bilden eine Trageschicht des Schichtkörpers. Auf mindestens einer Außenseite dieser Trageschicht ist eine Abdeckschicht angeordnet.
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Demnach umfasst die Basisschicht den flächigen Papierwabenkörper und die mindestens eine Glasfaserschicht. Dabei ist in Ausgestaltung lediglich auf einer Außenseite des Papierwabenkörpers eine einzige Glasfaserschicht angeordnet. Alternativ hierzu ist es möglich, dass auf beiden Außenseiten des Papierwabenkörpers jeweils eine Glasfaserschicht angeordnet ist. Die Basisschicht umfasst demnach einen Papierwabenkörper und eine Glasfaserschicht oder einen Papierwabenkörper und zwei Glasfaserschichten. Der Papierwabenkörper und die mindestens eine Glasfaserschicht sind zum Herstellen der Basisschicht mit dem Polyurethanschaum zu umspritzen, wobei sich aus dem Polyurethanschaum nach dessen Aushärtung eine Matrix bildet, die den Papierwabenkörper und die mindestens eine Glasfaserschicht ummantelt bzw. umhüllt.
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Zum Bereitstellen der Trageschicht ist auf einer Außenseite der Basisschicht das mindestens eine Einlegeelement anzuordnen. Alternativ hierzu ist es möglich, auf beiden Außenseiten jeweils mindestens ein Einlegeelement anzuordnen. Die Trageschicht kann somit folgendermaßen aufgebaut sein:
- – ein Einlegeelement, ein flächiger Papierwabenkörper und eine Glasfaserschicht,
- – ein Einlegeelement, ein flächiger Papierwabenkörper, eine Glasfaserschicht und ein weiteres Einlegeelement,
- – ein Einlegeelement, eine Glasfaserschicht, ein flächiger Papierwabenkörper und eine weitere Glasfaserschicht,
- – ein Einlegeelement, eine Glasfaserschicht, ein flächiger Papierwabenkörper, eine weitere Glasfaserschicht und ein weiteres Einlegeelement.
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Außerdem ist in Ausgestaltung vorgesehen, dass der Schichtkörper unabhängig von einem detaillierten Aufbau der Trageschicht mindestens eine Abdeckschicht aufweist. Falls der Schichtkörper eine derartige Abdeckschicht aufweist, ist sie auf einer Außenseite der Trageschicht angeordnet. Falls der Schichtkörper zwei Abdeckschichten aufweist, ist jeweils eine Abdeckschicht an je einer Außenseite der Trageschicht angeordnet. Je nach Ausgestaltung der Trageschicht ergibt sich somit, dass die mindestens eine Abdeckschicht auf einer Außenseite der Trageschicht angeordnet ist, die durch eine Glasfaserschicht oder das mindestens eine Einlegeelement gebildet bzw. begrenzt ist. Falls der Schichtkörper zwei Abdeckschichten aufweist, ist die Trageschicht von diesen beiden Abdeckschichten umhüllt.
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Unabhängig von einer konkreten Ausgestaltung des Schichtkörpers, die davon abhängt, ob dieser neben dem flächigen Papierwabenkörper ein oder zwei Glasfaserschichten, ein oder zwei Schichten, die jeweils mindestens ein Einlegeelement umfassen, sowie eine oder zwei Abdeckschichten umfasst, ist das mindestens eine Einlegeelement in den Schichtkörper eingebracht, darin aufgenommen, eingebaut bzw. integriert.
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Je nachdem, wie der somit bereitgestellte Schichtkörper für den Ladeboden in dem Fahrzeug einzusetzen bzw. anzuordnen ist, ergibt sich, dass eine Außenseite der Trageschicht und/oder die mindestens eine Abdeckschicht, üblicherweise zwei Abdeckschichten, eine sogenannte Sichtseite sowie eine sogenannte Blindseite des Schichtkörpers definieren. Dabei ist vorgesehen, dass eine als Sichtseite ausgebildete Abdeckschicht üblicherweise dekorativ ausgebildet ist und nach außen hin sichtbar angeordnet werden kann.
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Das mindestens eine Einlegeelement ist als Gitter, als Stab oder als bspw. flächige Platte ausgebildet. Weiterhin ist das mindestens eine Einlegeelement aus Metall oder aus Kunststoff, bspw. aus glasfaserverstärktem Kunststoff, gebildet.
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Die mindestens eine Außenschicht ist aus einem Vlies gebildet und/oder umfasst mindestens einen Kunststoff.
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Der erfindungsgemäße Ladeboden für ein Fahrzeug umfasst mindestens einen voranstehend beschriebenen Schichtkörper.
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Mit diesem Ladeboden ist in der Regel eine Öffnung eines Fachs in einer Innenwandung des Fahrzeugs abzudecken. Dabei weist der Ladeboden mindestens ein Scharnier, über das der Ladeboden mit einem Rand der Öffnung verschwenkbar verbunden ist, und mindestens ein Beschlagelement, bspw. einen Henkel oder Griff, zum Betätigen und/oder Bewegen bzw. Drehen des Ladebodens um eine Achse des Scharniers herum auf. Dabei ist eine in der Öffnung nach außen angeordnete Außenseite des mindestens einen Schichtkörpers des Ladebodens als Sichtseite definiert, wohingegen die andere Außenseite als Blindseite definiert ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Schichtkörpers für einen Ladeboden eines Fahrzeugs wird zum Bereitstellen einer Basisschicht des Schichtkörpers auf mindestens einer Außenseite eines flächigen Papierwabenkörpers mindestens eine Glasfaserschicht angeordnet. Außerdem werden der flächige Papierwabenkörper und die mindestens eine Glasfaserschicht mit Polyurethanschaum umspritzt. Auf mindestens einer Außenseite der Basisschicht wird mindestens ein Einlegeelement angeordnet.
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Das mindestens eine Einlegeelement wird an der Basisschicht befestigt. Dabei wird das mindestens eine Einlegeelement auf die Basisschicht geklebt. Alternativ oder ergänzend sind das mindestens eine Einlegeelement und die Basisschicht über ein Befestigungselement, bspw. eine Schraube, ein Niet und/oder eine Heftklammer aneinander zu befestigen.
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Mit der Basisschicht und dem mindestens einen Einlegeelement wird eine Trageschicht des Schichtkörpers bereitgestellt, wobei auf mindestens einer Außenseite dieser Trageschicht, d. h. auf eine Glasfaserschicht und/oder dem mindestens einen Einlegeelement, mindestens eine Abdeckschicht angeordnet wird.
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Auf der mindestens einen Außenseite der Trageschicht wird zunächst eine Grundierung (Primer), danach eine Klebesubstanz und danach die mindestens eine Abdeckschicht angeordnet, wobei die mindestens eine Außenseite und die mindestens eine Abdeckschicht aneinander befestigt werden.
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Durch die im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Maßnahmen ist mit dem mindestens einen Einlegeelement bzw. einem Einleger aus Metall oder Kunststoff mit/ohne Glasfaseranteil eine Steifigkeit des Ladebodens zu erhöhen. Das mindestens eine Einlegeelement ist als Gittermatte bzw. Gittermatten, Stab bzw. Stäbe und/oder flächige Platte bzw. Platten ausgebildet und ist in den Schichtkörper partiell oder großflächig einzubringen.
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Ein Ladeboden ist üblicherweise als Teil eines Bodens bzw. einer Bodenbegrenzung eines in der Regel als Kraftfahrzeug ausgebildeten Fahrzeugs ausgebildet und bildet je nach Definition einen Deckel für die Öffnung in der Innenwandung des Fahrzeugs. Dabei kann die Öffnung entweder in einer Seitenwandung oder in einem Boden des Fahrzeugs angeordnet sein. Der voranstehend beschriebene Ladeboden ist einerseits hinreichend stabil, so dass auf ihm auch schwere Lasten abgestellt und/oder abgelegt werden können. Aufgrund seiner vorgesehenen Verwendung im Fahrzeug ist der Ladeboden andererseits auch nicht allzu schwer.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schichtkörpers in schematischer Schnittdarstellung.
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2 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladebodens in schematischer Darstellung.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladebodens in schematischer Darstellung.
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4 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladebodens in schematischer Darstellung.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugsziffern bezeichnen dieselben Komponenten.
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Die in 1 in schematischer Schnittdarstellung gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schichtkörpers 2 umfasst zentral einen Papierwabenkörper 4 mit zwei Außenseiten, wobei jeweils auf einer Außenseite eine Glasfaserschicht 6, 8 angeordnet ist. Der zentrale flächige Papierwabenkörper 4 sowie die beiden den Papierwabenkörper 4 umhüllenden Glasfaserschichten 6, 8 werden zur Herstellung des Schichtkörpers mit Polyurethanschaum umspritzt, der nach dessen Aushärtung eine Matrix bildet, in die der Papierwabenkörper 4 sowie die beiden Glasfaserschichten 6, 8 eingebettet sind. Eine derart gebildete Anordnung des Schichtkörpers 2 mit dem flächigen Papierwabenkörper 4 sowie den beiden Glasfaserschichten 6, 8, die von dem Polyurethanschaum umspritzt und somit umhüllt sind, bilden eine Basisschicht des Schichtkörpers 2.
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Diese Basisschicht ist weiterhin durch mindestens ein Einlegeelement 10 zu versteifen, das hier auf einer zweiten Glasfaserschicht 8 der Basisschicht angeordnet und an dieser Basisschicht, d. h. an der zweiten Glasfaserschicht 8 befestigt wird. Alternativ oder ergänzend ist es möglich, mindestens ein derartiges Einlegeelement 10 auf einer ersten Glasfaserschicht 6 der Basisschicht anzuordnen sowie daran zu befestigen.
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Die Basisschicht mit dem Papierwabenkörper 4 sowie den beiden Glasfaserschichten 6, 8 sowie das mindestens eine Einlegeelement 10 bilden hier eine Trageschicht des Schichtkörpers 2. Bei der hier vorgestellten Ausführungsform ist ergänzend vorgesehen, auf der ersten Glasfaserschicht 6 der Basisschicht bzw. der Trageschicht eine erste, hier dekorative Abdeckschicht 12 anzuordnen. Auf dem mindestens einen Einlegeelement 10 wird eine zweite Abdeckschicht 14 angeordnet.
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Die beschriebene Ausführungsform des Schichtkörpers 2 ist als mindestens eine Komponente eines Ladebodens 16, 18, 20 für ein Fahrzeug zu verwenden, wie er anhand einer der nachfolgenden 2 bis 4 beschrieben wird.
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Dabei ist ein derartiger Ladeboden 16, 18, 20 als Wandabschlusselement, bspw. Tür bzw. Deckel einer Öffnung einer Innenwandung eines Fahrzeugs zu verwenden. Dabei ist die erste, hier dekorative Abdeckschicht 12 an der Innenwandung nach außen hin orientiert anzuordnen und demnach als sogenannte Sichtseite ausgebildet, wohingegen die zweite Abdeckschicht 14, die in Richtung der Öffnung orientiert ist, als Blindseite ausgebildet ist.
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Die in 2 dargestellte erste Ausführungsform des Ladebodens 16 umfasst einen Schichtkörper 22 mit einer Basisschicht aus mindestens einem flächigen Papierwabenkörper und mindestens einer Glasfaserschicht, die mit Polyurethanschaum umspritzt sind. Außerdem umfasst dieser Schichtkörper 22 hier zwei als Stäbe ausgebildete Einlegeelemente 24, die mit den Komponenten der Basisschicht eine Trageschicht des Schichtkörpers 22 bilden. Als weitere Komponente des Schichtkörpers 22 ist mindestens eine Abdeckschicht vorgesehen, die hier auf einer als Sichtseite ausgebildeten Außenseite und evtl. auch auf einer als Blindseite ausgebildeten Außenseite des Schichtkörpers 22 angeordnet ist.
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Die in 3 dargestellte zweite Ausführungsform des Ladebodens 18 umfasst einen Schichtkörper 26 aus mindestens einem flächigen Papierwabenkörper und mindestens einer Glasfaserschicht, die mit Polyurethanschaum umspritzt sind und eine Basisschicht des Schichtkörpers 26 bilden. Außerdem umfasst dieser Schichtkörper 26 hier ein als Gitter 28 ausgebildetes Einlegeelement 24, das lediglich einen begrenzten Abschnitt einer Außenseite der Basisschicht des Schichtkörpers 26 abdeckt. Als weitere Komponente des Schichtkörpers 26 ist mindestens eine Abdeckschicht vorgesehen, die hier auf einer als Sichtseite ausgebildeten Außenseite und evtl. auch auf einer als Blindseite ausgebildeten Außenseite des Schichtkörpers 22 angeordnet ist.
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Die in 4 dargestellte dritte Ausführungsform des Ladebodens 20 umfasst einen Schichtkörper 30 aus mindestens einem flächigen Papierwabenkörper und mindestens einer Glasfaserschicht, die mit Polyurethanschaum umspritzt sind und eine Basisschicht des Schichtkörpers 30 bilden. Außerdem umfasst dieser Schichtkörper 30 hier ein als Gitter 32 ausgebildetes Einlegeelement 32, das eine Außenseite der Basisschicht des Schichtkörpers 30 großflächig abdeckt. Als weitere Komponente des Schichtkörpers 30 ist mindestens eine Abdeckschicht vorgesehen, die hier auf einer als Sichtseite ausgebildeten Außenseite und evtl. auch auf einer als Blindseite ausgebildeten Außenseite des Schichtkörpers 30 angeordnet ist.
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Alle drei vorgestellten Ausführungsformen des Ladebodens 16, 18, 20 umfassen jeweils ein an einer Außenkante des Schichtkörpers 22, 26, 30 angeordnetes Scharnier 34, 36, 38, über das der Ladeboden an einem Rand der Öffnung um eine Achse des Scharniers 34, 36, 38 drehbar zu befestigen ist, und ein als Henkel 40, 42, 44 ausgebildetes Beschlagelement, über das der Ladeboden 16, 18, 20 manuell zu betätigen und/oder bewegen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005007157 U1 [0003]
- DE 10202307 A1 [0004]