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Die Erfindung betrifft ein Riegelaufnahmeteil für ein Türschloss, mit einem an einem Türrahmen und/oder einer Schließleiste befestigbaren Außenteil und einem in dem Außenteil beweglich angeordneten Innenteil, in welches ein Riegel des Türschlosses im geschlossenen Zustand der Tür eingreift, wobei das Innenteil mittels einer Federeinrichtung in einer Grundstellung gehalten wird, aus welcher das Innenteil entlang der Schließrichtung der Tür gegen die Federkraft der Federeinrichtung auslenkbar ist. – Das Türschloss ist in der Praxis an einer Tür, vorzugsweise einer Dreh- bzw. Flügeltür, gegebenenfalls aber auch an einer Schiebetür befestigt, während die korrespondierende Schließleiste am Türrahmen bzw. einer Türzarge befestigt ist. Die Schließleiste wird in der Praxis auch als Schließblech bezeichnet, sie kann z. B. als Flachblech oder auch als Winkelblech mit L-förmigem oder U-förmigem Querschnitt ausgebildet sein. Sie weist zumindest eine Durchbrechung auf, in welche der Riegel des Türschlosses im verriegelten Zustand der Tür eingreift. Das Riegelaufnahmeteil wird folglich bevorzugt im Bereich einer solchen Durchbrechung der Schließleiste an dem Türrahmen und/oder der Schließleiste befestigt, so dass der Riegel des Türschlosses im verriegelten Zustand der Tür durch die Schließleiste hindurch in das (topfartige) Riegelaufnahmeteil eingreift.
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Der Positionierung der Schließleiste oder eines Riegelaufnahmeteils kommt in der Praxis besondere Bedeutung zu, denn bei unterschiedlichen Profilsystemen und Gummidichtungen besteht das Bedürfnis, ein Schließteil in unterschiedlichen Positionen montieren zu können, so dass die Verriegelungselemente der Tür, z. B. der oder die Schwenkriegel einwandfrei in das Schließteil eingreifen können. Gegebenenfalls erfolgt die Justage auch so, dass der oder die Riegel die Tür, z. B. Haustür, stets sanft in die Türdichtung ziehen. In der Praxis besteht das Problem, dass sich Türen, z. B. Holztüren oder auch Kunststofftüren aufgrund der unterschiedlichen Wetter- bzw. Temperaturverhältnisse verziehen.
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Aus der
EP 2 447 452 A1 kennt man ein Riegelaufnahmeteil für ein Türschloss, welches ein Außenteil und ein darin angeordnetes Innenteil aufweist, wobei das Innenteil mittels einer Federeinrichtung in einer Grundstellung gehalten wird, aus welcher das Innenteil gegen die Federkraft der Federeinrichtung auslenkbar ist. Bei dem Innenteil kann es sich z. B. um einen im Querschnitt L-förmigen Hebel handeln, der schwenkbar im Außenteil gehalten ist. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass z. B. eine Schlossfalle stets einwandfrei in eine Verriegelungsplatte bzw. ein Schließteil eingreifen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Riegelaufnahmeteil für ein Türschloss der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welches bei einfachem und kostengünstigen Aufbau variabel einsetzbar ist und ein einwandfreies Verriegeln der Tür gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung ein Riegelaufnahmeteil für ein Türschloss, mit einem an einem Türrahmen und/oder einer Schließleiste befestigbaren Außenteil und einem in dem Außenteil beweglich angeordneten Innenteil, in welches ein Riegel des Türschlosses im geschlossenen bzw. verriegelten Zustand der Tür eingreift, wobei das Innenteil mittels einer Federeinrichtung in einer Grundstellung gehalten wird, aus welcher das Innenteil entlang der Schließrichtung der Tür gegen die Federkraft der Federeinrichtung auslenkbar ist, und wobei die Grundstellung des Innenteils mit einer Stelleinrichtung veränderbar ist. Bevorzugt ist das Innenteil um eine Schwenkachse schwenkbar in dem Außenteil gehalten, welche parallel zu der Eingriffsrichtung des Riegels orientiert ist.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die in der Praxis auftretenden Probleme, die sich durch das Verziehen der Tür bei Temperaturschwankungen ergeben, auf einfache und zuverlässige Weise vermieden werden können, wenn ein Riegelaufnahmeteil mit einem gefederten Innenteil zur Verfügung gestellt wird. Mit Hilfe des gefederten Innenteils lassen sich Fehljustierungen und insbesondere ein Türverzug aufgrund von Temperaturschwankungen oder aus anderen Gründen ganz oder zumindest teilweise vom Schließteil auffangen. Zugleich zeichnet sich das erfindungsgemäße Riegelaufnahmeteil bzw. Schließteil aber auch durch einen variablen Einsatz aus, denn das Innenteil ist nicht nur gegenüber dem Außenteil gefedert, sondern die Grundstellung des Innenteils kann mit einer Stelleinrichtung verändert werden, so dass das Ringaufnahmeteil bzw. dessen Grundstellung an unterschiedliche Profilsysteme und Gummidichtungen angepasst werden kann. Das erfindungsgemäße Riegelaufnahmeteil zeichnet sich folglich durch die Kombination aus Federung einerseits und Verstellbarkeit andererseits aus. Es ist voreinstellbar und selbstjustierend.
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Besonders bevorzugt wird ein solches Riegelaufnahmeteil für Zusatzverriegelungen einer Mehrfachverriegelung, z. B. eines Treibstangenschlosses, eingesetzt. Denn in der Praxis besteht bei Mehrfachverriegelungen, die z. B. ein Mittenschloss und obere und untere Zusatzschlösser aufweisen, das Problem, dass sich gerade die Position der Zusatzschlösser beim Verzug einer Tür verändert. Optional kann das Riegelaufnahmeteil aber auch im Bereich eines Mittenschlosses oder eines Einsteckschlosses eingesetzt werden.
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Bevorzugt ist das Riegelaufnahmeteil als topfartiges Riegelaufnahmeteil ausgebildet, welches z. B. im Bereich einer Durchbrechung einer Schließleiste montiert wird, bevorzugt rückseitig an der Schließleiste angeordnet wird. Dazu ist bevorzugt das Außenteil des Riegelaufnahmeteils topfartig ausgebildet und bevorzugt mit einem oder mehreren Befestigungsvorsprüngen für die Befestigung des Riegelaufnahmeteils an einem Türrahmen und/oder an einer Schließleiste versehen. Ferner besteht bevorzugt die Möglichkeit, auch das Innenteil topfartig auszubilden, so dass der Riegel im Zuge des Verriegelns der Tür in das topfartige Innenteil eingreift. Dieses topfartige Innenteil kann bevorzugt mit einem Stellvorsprung versehen sein, wobei im Bereich dieses Stellvorsprungs dann die Stelleinrichtung angeordnet ist, mit welcher die Grundstellung des Innenteils veränderbar ist.
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Grundsätzlich bestehen verschiedene Möglichkeiten, die Stelleinrichtung auszugestalten, mit welcher die Grundstellung des Innenteils veränderbar ist. Bevorzugt weist die Stelleinrichtung ein Exzenterteil auf, welches einerseits in dem Außenteil entlang der Schließrichtung beweglich bzw. verschiebbar angeordnet ist und andererseits zum verändern der Grundstellung drehbar an dem Innenteil befestigt ist. Dabei ist das Exzenterteil bevorzugt an der Federeinrichtung abgestützt, so dass das Exenterteil im Zuge der Drehung die Position des Innenteils verändert, und zwar ohne Federauslenkung, d. h. das Innenteil wird durch Drehung des Exzenterteils in eine veränderte Grundstellung überführt. Besonders bevorzugt wird das Innenteil im Zuge der Drehung des Exzenterteils um die Schwenkachse A verschwenkt, welche parallel zu der Eingriffsrichtung des Riegels orientiert ist.
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Erfindungsgemäß stützt sich folglich das Innenteil über die Stelleinrichtung, z. B. das Exzenterteil, an der Federeinrichtung ab. Dazu kann das Exzenterteil z. B. einen ersten (unteren) Zapfen aufweisen, auf den die Federeinrichtung arbeitet und einen zweiten (oberen) Zapfen, der mit dem Innenteil verbunden ist, wobei der zweite obere Zapfen zum verändern der Grundstellung um eine Drehachse D drehbar ist, die versetzt zu dem ersten Zapfen angeordnet ist, so dass im Zuge der Drehung des zweiten Zapfens aufgrund der auf den ersten Zapfen arbeitenden Federeinrichtung die Position des zweiten Zapfens entlang der Schließrichtung X verändert wird und damit das Innenteil verschwenkt wird. Mit dem Exzenterteil lässt sich folglich auf einfache Weise die Grundstellung des Innenteils verändern und folglich an eine bestimmte Einbauposition anpassen. Nach erfolgter Justage besteht dann aufgrund der Federeinrichtung nach wie vor die Möglichkeit, dass das Innenteil gegen die Federkraft der Federeinrichtung ausgelenkt wird, so dass nach wie vor ein gefedertes Schließteil zur Verfügung gestellt wird.
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Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das Exzenterteil zwischen erstem Zapfen und zweitem Zapfen ein Zwischenteil aufweist, das z. B. scheibenförmig als Zwischenscheibe ausgebildet sein kann und auf der das Innenteil aufliegt. Das Exzenterteil kann als einstückiges Bauteil ausgebildet sein. So liegt es im Rahmen der Erfindung, dass der erste Zapfen, der zweite Zapfen sowie gegebenenfalls das Zwischenteil unter Bildung des Exzenterteils einstückig miteinander verbunden sind.
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Bevorzugt ist das Exzenterteil nicht "lose" drehbar in dem Innenteil angeordnet, sondern das Exzenterteil ist arretierbar, d. h. es bleibt in der jeweiligen Drehposition in einer Ausnehmung des Innenteils festgehalten. Dieses kann z. B. über eine rastende Ausgestaltung realisiert werden, in dem z. B. das Exzenterteil und/oder eine korrespondierende Ausnehmung des Innenteils entsprechende Rastelemente aufweisen. Damit kann eine Justiermöglichkeit in Stufen geschaffen werden. Alternativ liegt es jedoch auch im Rahmen der Erfindung, eine kontinuierliche Verstellmöglichkeit vorzusehen, in dem das Exzenterteil zwar drehbar an dem Innenteil gehalten ist, jedoch gleichsam reibschlüssig so dass eine klemmende Arretierung in der jeweiligen Position gewährleistet ist. Auch beliebige andere Arretierungsmöglichkeiten des Exzenterteils an dem Innenteil zur Definition der Drehposition sind von der Erfindung umfasst.
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Bevorzugt ist das Innenteil um eine Schwenkachse A schwenkbar in dem Außenteil gehalten, welche parallel zu der Eingriffsrichtung Z des Riegels arbeitet. Dazu ist es zweckmäßig, wenn die Stelleinrichtung, z. B. das Exzenterteil, an dem der Schwenkachse gegenüberliegenden Ende des Innenteils bzw. Außenteils angeordnet ist. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Federeinrichtung an dem der Schwenkachse gegenüberliegenden Ende des Innenteils bzw. Außenteils angeordnet ist.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Innenteil tatsächlich über einen geeigneten Zapfen drehbar an dem Außenteil angelenkt ist. In bevorzugter Weiterbildung kann das Außenteil jedoch eine innere bogenförmige Abstützfläche aufweisen, an der das Innenteil mit einer äußeren bogenförmigen Abstützfläche drehbar gehalten ist. Das topfartige Innenteil wird folglich in das topfartige Außenteil eingesetzt und durch entsprechende Anpassung der Konturen wird eine drehbar bzw. schwenkbare Anordnung des Innenteils im Außenteil realisiert.
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Die Federeinrichtung wirkt aus zwei gegenüberliegenden Richtungen auf die Stelleinrichtung, z. B. auf das Exzenterteil, so dass die Auslenkung in beiden Richtungen der Schließrichtung Y gefedert ist. Dieses wird bevorzugt durch zwei Druckfedern realisiert, die entlang der Schließrichtung Y angeordnet sind und aus gegenüberliegenden Richtungen auf die Stelleinrichtung, z. B. das Exzenterteil, arbeiten. Es kann sich um zwei separate Druckfedern handeln. Bevorzugt ist die Federeinrichtung jedoch als einstückige Federeinrichtung ausgebildet, d. h. die beiden Druckfedern sind z. B. über einen rückseitigen Verbindungsbügel zu einer gemeinsamen Federeinrichtung (bzw. einer Doppeldruckfeder) miteinander verbunden.
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Gegenstand der Erfindung ist folglich in besonderem Maße das Riegelaufnahmeteil, welches selbständig unter Schutz gestellt wird. Es wird in der Praxis z. B. an einem Türrahmen befestigt, es kann jedoch alternativ auch rückseitig an einer Schließleiste befestigt werden. Schließleiste meint im Rahmen der Erfindung auch ein "kurzes" Schließblech bzw. eine Schließplatte, die auch eine Deckplatte für den Riegelaufnahmetopf bilden kann. Es kann zweckmäßig sein, die Schließleiste bzw. eine Deckplatte separat ebenfalls am Türrahmen zu befestigen. Dabei kann es z. B. zweckmäßig sein, die Schließleiste bzw. die Deckplatte mit senkrecht verlaufenden Schrauben in den Türrahmen einzubringen, während der Riegelaufnahmetopf, im Prinzip z. B. das Außenteil bzw. Unterteil mit schräg ausgerichteten Schrauben befestigt wird. Alternativ kann es jedoch auch zweckmäßig sein, den Riegelaufnahmetopf rückseitig am Schließteil zu befestigen und lediglich das Schließteil am Türrahmen zu fixieren. Dieses bietet sich z. B. bei durchgehenden Schließleisten an, die bei Mehrfachverriegelungen den gesamten Bereich für die Zusatzverriegelung und das Mittenschloss abdecken.
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Unabhängig von der Ausgestaltung der Schließleiste ist es jedenfalls zweckmäßig, wenn die Schließleiste nicht nur eine (übliche) Durchbrechung für den Riegel aufweist, sondern darüber hinaus auch eine Durchbrechung, durch welche ein Werkzeug in den Bereich des Riegelaufnahmetopfes einführbar ist, um die Stelleinrichtung, z. B. den Exzenter, zu betätigen.
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Das erfindungsgemäße Riegelaufnahmeteil wird bevorzugt separat unter Schutz gestellt. Die Erfindung umfasst aber auch ein Schließteil für ein Türschloss, mit einer Schließleiste und einem Riegelaufnahmeteil der beschriebenen Art. Die Kombination aus Schließleiste und Riegelaufnahmeteil, die insgesamt als Schließteil bezeichnet wird, wird folglich auch in Kombination unter Schutz gestellt. Bei der Schließleiste kann es sich z. B. um eine spezielle Deckplatte für das Riegelaufnahmeteil handeln.
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Außerdem ist Gegenstand der Erfindung auch eine Schließanlage mit zumindest einem Türschloss und zumindest einem solchen Schließteil. Bevorzugt handelt es sich bei der Schließanlage um ein Treibstangenschloss mit Mehrfachverriegelung und folglich mit Mittenschloss und Zusatzschlössern, wobei zumindest ein Schließteil für ein solches Zusatzschloss vorgesehen ist, bevorzugt jedoch jeweils ein Schließteil für ein Zusatzschloss sowie ggf. auch für ein Mittenschloss.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Schließanlage mit Mehrfachverriegelung in einer vereinfachten Seitenansicht,
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2 Einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 1 (Schnitt),
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3 den Gegenstand nach 2 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
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4a, 4b eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Riegelaufnahmetopf in verschiedenen Funktionsstellungen,
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5a, 5b den Gegenstand nach 4a, 4b in weiteren Funktionsstellungen und
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6a, 6b den Gegenstand nach 4a, 4b in weiteren Funktionsstellungen.
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In den Figuren ist eine Schließanlage mit Mehrfachverriegelung für eine Tür 1 dargestellt. Die Mehrfachverriegelung ist im Ausführungsbeispiel als Treibstangenschloss 2 mit einem Zentralschloss 3 und Zusatzschlössern 4 ausgebildet, wobei jedes der Schlösser zumindest einen Riegel 5 aufweist, der bei den Zusatzschlössern 4 im Ausführungsbeispiel als Schwenkriegel dargestellt ist, jedoch auch anders ausgestaltet sein kann. An dem Türrahmen 6 sind Schließleisten 7 befestigt, die jeweils mit Ausnehmungen für die Verriegelungselemente des Treibstangenschlosses 2 ausgestattet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind einzelne Schließleisten bzw. Schließbleche für ein Mittenschloss einerseits und die Zusatzschlösser andererseits vorgesehen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Bereich der Zusatzschlösser 4 jeweils ein Riegelaufnahmeteil 8 an dem Türrahmen 6 befestigt. Die Schließleiste 7 für das Zusatzschloss 4 bildet dabei eine Deckplatte für das Riegelaufnahmeteil 8.
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Erfindungsgemäß handelt es sich um ein "gefedertes" Riegelaufnahmeteil, so dass Fehljustierungen und insbesondere ein Verzug der Tür (z. B. aufgrund von Temperaturschwankungen) von dem Riegelaufnahmeteil aufgefangen werden kann. Dazu weist das Riegelaufnahmeteil 8 ein Außenteil 9 auf, welches rückseitig an dem Türrahmen 6 befestigt wird. In dem Außenteil 9 ist ein Innenteil 10 beweglich angeordnet. In dieses Innenteil 10 greift der Riegel 5 des Zusatzschlosses 4 im verriegelten Zustand der Tür ein. Das Innenteil 10 ist mittels einer Federeinrichtung 11 in einer Grundstellung gehalten, aus welcher das Innenteil 10 entlang der Schließrichtung Y der Tür gegen die Federkraft der Federeinrichtung 11 auslenkbar ist. Die Schließrichtung Y verläuft senkrecht zu der Schließleistenlängsrichtung X und senkrecht zu der Eingriffsrichtung Z des Riegels 5. Die Schließleistenebene wird folglich durch die Schließrichtung Y und die Schließleistenlängsrichtung X aufgespannt, wobei die Schließrichtung Y im Wesentlichen der Schließleistenquerrichtung entspricht.
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Das Innenteil 10 ist um eine Schwenkachse A schwenkbar in dem Außenteil 9 gehalten, wobei die Schwenkachse A, die in den Figuren lediglich schematisch angedeutet ist, parallel zu der Eingriffsrichtung Z des Riegels 5 orientiert ist. Das Außenteil 9 ist topfartig ausgebildet. Es weist oberseitig und unterseitig Befestigungsvorsprünge 9a auf, welche im Ausführungsbeispiel mit Durchbrechungen versehen sind, über welche das Riegelaufnahmeteil 8 an dem Türrahmen 6 befestigt wird. Auch das Innenteil 10 ist im Ausführungsbeispiel topfartig ausgebildet, wobei dieses topfartige Innenteil 10 in das topfartige Außenteil 9 eingesetzt ist.
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Erfindungsgemäß ist das Riegelaufnahmeteil 8 nicht nur gefedert ausgebildet, sondern außerdem justierbar und folglich einstellbar. Denn die Grundstellung des Innenteils 10 ist mit einer Stelleinrichtung 12 veränderbar und folglich einstellbar. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, das Riegelaufnahmeteil 8 an unterschiedliche Profilsysteme und Gummidichtungen anzupassen, so dass die Riegel 5 die Tür 1 immer einwandfrei und sanft in die Dichtung ziehen. Dieses gelingt erfindungsgemäß ohne dass das Riegelaufnahmeteil 8 selbst in unterschiedlichen Positionen am Rahmen oder der Schließleiste montiert werden muss und bei gleichzeitiger Möglichkeit der Federung und folglich des Toleranzausgleichs.
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Die Stelleinrichtung 12 weist im Ausführungsbeispiel ein Exzenterteil 13 auf, welches einerseits in dem Außenteil 9 entlang der Schließrichtung Y beweglich bzw. verschiebbar angeordnet ist und andererseits zum verändern der Grundstellung drehbar an dem Innenteil 10 befestigt ist. Das Exzenterteil 13 verändert im Zuge der Drehung die Position des Innenteils 10, ohne dass die Federeinrichtung 11 ausgelenkt wird, d. h. das Innenteil bleibt in einer (veränderten) Grundstellung. Durch Betätigung des Exzenterteils 13 wird folglich die Grundstellung variiert und in dieser Grundstellung besteht dann nach wie vor die Möglichkeit, dass das Innenteil 10 entlang der Schließrichtung Y gegen die Federkraft der Federeinrichtung 11 ausgelenkt wird.
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Im Ausführungsbeispiel weist das Exzenterteil 13 einen ersten unteren Zapfen 13a auf, auf den die Federeinrichtung 11 arbeitet. Außerdem weist das Exzenterteil 13 einen zweiten oberen Zapfen 13b auf, der mit dem Innenteil 10 verbunden ist. Der zweite Zapfen 13b ist zum Verändern der Grundstellung um eine Drehachse D drehbar, wobei diese Drehachse D versetzt zu dem ersten Zapfen 13a angeordnet ist, so dass im Zuge der Drehung des zweiten Zapfens 13b aufgrund der auf den ersten Zapfen 13a arbeitenden Federeinrichtung die Position des zweiten Zapfens 13b entlang der Schließrichtung X verändert wird und damit das Innenteil 10 verschwenkt wird. Ferner weist das Exzenterteil 13 zwischen erstem Zapfen 13a und zweitem Zapfen 13b ein Zwischenteil 13c auf, welches im Ausführungsbeispiel scheibenförmig ausgebildet ist und auf dem das Innenteil 10 aufliegt. Das Exzenterteil 13, welches im Ausführungsbeispiel aus erstem Zapfen 13a, zweitem Zapfen 13b und Zwischenscheibe 13c besteht, ist einstückig gefertigt.
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Es ist ferner gewährleistet, dass das Exzenterteil 13 nach erfolgter Drehung zum Zwecke der Justage in der jeweiligen Position innerhalb einer Ausnehmung 10a des Innenteils gehalten und folglich arretiert ist. Dieses ist im Ausführungsbeispiel durch Rastaufnahmen 14b realisiert, die außenumfangsseitig am Exzenterteil, nämlich am zweiten Zapfen 13b angeordnet sind und die mit einer korrespondierenden Rastnase 14a in der Ausnehmung 10a zusammenwirken.
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In den Figuren ist außerdem erkennbar, dass die Stelleinrichtung 12, mit dem Exzenterteil 13 an dem der Schwenkachse A gegenüberliegenden Ende des Innenteils 10 und auch des Außenteils 9 angeordnet ist. Ebenso ist im Ausführungsbeispiel die Federeinrichtung 11 an dem der Schwenkachse A gegenüberliegenden Ende des Innenteils 10 und auch des Außenteils 9 angeordnet. Das Innenteil 10 weist einen Befestigungsvorsprung 10b auf, in dem die Ausnehmung 10a für das Exzenterelement angeordnet ist.
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Die schwenkbare Anordnung des Innenteils 10 innerhalb des Außenteils 9 ist im Ausführungsbeispiel durch entsprechende korrespondierende bogenförmige Abstützflächen 15, 16 realisiert. Das Außenteil 9 weist eine innere bogenförmige Abstützfläche 15 auf, an der das Innenteil 10 mit einer äußeren bogenförmigen Abstützfläche 16 drehbar gehalten ist.
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Außerdem ist in den Figuren erkennbar, dass die Federeinrichtung 11 zwei Druckfedern 11a, 11b aufweist, die aus entgegengesetzten Richtungen auf die Stelleinrichtung 12, nämlich auf das Exzenterteil 13 arbeiten. Die Federkraft der Federeinrichtung 11, nämlich der beiden Druckfedern 11a, 11b ist entlang der Schließrichtung Y ausgerichtet. Im Ausführungsbeispiel ist eine einstückige Federeinrichtung 11 realisiert, d. h. die Druckfedern 11a, 11b sind über einen Verbindungsbügel 11c zu einer gemeinsamen Doppeldruckfeder miteinander verbunden.
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Die Erfindung ist in dem Ausführungsbeispiel anhand des Zusatzschlosses 4 gezeigt. Sie kann jedoch alternativ oder ergänzend auch im Bereich eines Zentralschlosses realisiert werden, und zwar dort nicht nur im Bereich eines Riegels, sondern ebenfalls im Bereich einer Schlossfalle.
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Wie bereits erläutert sind im Ausführungsbeispiel separate Schließleisten für die Zusatzschlösser 4 vorgesehen, wobei diese Schließleisten 7 zugleich Deckplatten für das topfartige Riegelaufnahmeteil 8 bilden. Dabei ist das Riegelaufnahmeteil 8 nicht unmittelbar an der Schließleiste 7 befestigt, sondern das Riegelaufnahmeteil wird mit Schrauben am Türrahmen befestigt. Die Schließleiste 7 bzw. die Deckplatte wird mit separaten Schrauben ebenfalls am Türrahmen befestigt. Insbesondere bei Türrahmen aus Holz ist es zweckmäßig, wenn der Riegelaufnahmetopf mit schräg ausgerichteten Schrauben befestigt wird, während die Schließleiste 7 in der Regel mit vertikal zur Schließleistenebene ausgerichteten Schrauben befestigt wird. Einzelheiten sind nicht dargestellt.
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Die Funktionsweise der Erfindung wird im Folgenden anhand der 4a, 4b sowie 5a, 5b und 6a, 6b erläutert.
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Die 4a, 4b zeigen das Riegelaufnahmeteil 8 (ohne Schließleiste bzw. Deckplatte) in einer Draufsicht, wobei das Innenteil 10 in eine "Mittenstellung" justiert ist. In der in 4a dargestellten Grundstellung (Null-Stellung) befindet sich das Innenteil 10 folglich zentral in dem Außenteil 9. 4b zeigt bei dieser Justage den Fall, in dem das Innenteil 10 durch das Eingreifen des Riegels 5 maximal ausgelenkt ist. Eine vergleichende Betrachtung der 4a, 4b zeigt, dass Fehljustagen durch ein Ausweichen des Innenteils 10 ausgeglichen werden können.
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Wird in der Praxis z. B. festgestellt, dass die Tür bei der in 4a dargestellten Null-Stellung nicht hinreichend in die Dichtung gezogen wird, so lässt sich die Grundstellung justieren. Dieses ist in 5a dargestellt, es ist eine "stramme Stellung" gezeigt, bei welcher der Exzenter um 90° aus der Mittenstellung im Gegenuhrzeigersinn gedreht wurde. 5a zeigt wiederum die Null-Stellung, bei der zwar der Exzenter gedreht wurde, die Druckfedern jedoch nicht ausgelenkt sind. Es besteht nun wiederum die Möglichkeit, dass das Innenteil 10 bei Eingreifen des Riegels 5 ausweicht, so wie es in 5b dargestellt ist.
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Wird nun wiederum ausgehend von 4a, b festgestellt, dass die Tür "zu stark" in die Dichtung gezogen wird, so kann die Grundstellung ebenfalls justiert werden. Dieses ist in 6a dargestellt, 6a zeigt eine "lose Stellung". Der Exzenter wurde um 90° aus der Mittenstellung im Uhrzeigersinn gedreht. 6a zeigt wiederum die justierte Grundstellung, bei welcher die Druckfedern nicht belastet sind. Anschließend kann das Innenteil 10 durch den eingreifenden Riegel 5 ausweichen, sowie es in 6b dargestellt ist.
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Die Schließleiste 7 weist im Übrigen in grundsätzlich bekannter Weise eine Durchbrechung für den Riegel 5 auf, so dass der Riegel, z. B. Schwenkriegel, durch diese Durchbrechung in den Bereich des Riegelaufnahmeteils greift. Zusätzlich weist die Schließleiste 7 eine Durchbrechung 17 auf, durch welche ein geeignetes Werkzeug in den Bereich der Stelleinrichtung einführbar ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Stelleinrichtung mit einem Innensechskantschlüssel justierbar, so dass dieser Innensechskantschlüssel (nicht dargestellt) durch die Durchbrechung (Langloch 17) durchgesteckt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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