-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft einen Innenraumluftfilter für die einer Fahrerkabine zugeführte Luft in Fahrzeugen, Landmaschinen, Baumaschinen und Arbeitsmaschinen.
-
Stand der Technik
-
Aus der
WO 00/33940 A1 ist ein Luftfilter bekannt, welcher eine äußere Lage von Aktivkohle mit einer Lage eines HEPA-Filters kombiniert.
-
Die Filterwirkung dieses Filters kann jedoch für Anwendungen, bei welchen zum Beispiel hohe Pflanzenschutzmittelkonzentrationen oder (Flüssig)-Düngemittel-Konzentrationen in der Umgebungsluft auftreten, insbesondere beim Umgang mit Sprühgeräten für diese Stoffe, nicht ausreichend sein. Dies kann insbesondere beim Ausbringen von flüssigen Pestiziden und/oder Fungiziden mit land- oder forstwirtschaftlichen Traktoren und selbstfahrenden Pflanzenschutzgeräten für Fahrer oder Bedienpersonal nachteilig sein.
-
Als Aerosol wird für die folgenden Ausführungen ein Gemisch aus flüssigen Schwebeteilchen und Luft verstanden.
-
Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung, einen Innenraumluftfilter bereitzustellen, der eine bessere Filterwirkung in Bezug auf die im Betrieb von Landmaschinen auftretenden Stäube, Aerosole und Dämpfe, insbesondere von Pestiziden und Fungiziden, aufweist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Innenraumluftfilterelement, umfassend eine Adsorptionsfilterlage, umfassend Aktivkohle, insbesondere zur Abscheidung von Gasen, eine Feinfilterlage, insbesondere zur Abscheidung von Aerosolen, und eine umlaufende Dichtung zur Trennung der Rohseite von der Reinseite beim Einbau in ein Filtergehäuse.
-
Das erfindungsgemäße Filterelement kann insbesondere für die Fahrerkabine von Land und Arbeitsmaschinen, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen für Pflanzenschutz- oder Düngemittel verwendet werden. Durch die Kombination von Adsorptionsfilterlage und Feinfilterlage können zuverlässig auch in den genannten, stark belasteten Umgebungen stark verbesserte Luftqualitäten im Innenraum der Fahrerkabine erzielt werden. In der Adsorptionsfilterlage werden insbesondere gesundheitsschädliche und/oder unangenehm riechende Gase gebunden, in der stromauf oder stromab der Adsorptionsfilterlage angeordneten Feinfilterlage werden feine Stäube, Dämpfe und Aerosole aus der Atemluft entfernt. Die Feinfilterlage ist bevorzugt stromauf der Adsorptionsfilterlage angeordnet.
-
In einer Ausführungsform ist zusätzlich eine anströmseitige Vorfilterlage, insbesondere zur Abscheidung von Stäuben vorgesehen. Diese ist der Adsorptionsfilterlage und der Feinfilterlage vorgeschaltet und auf der Anströmseite des Innenraumfilterelements angeordnet. Dadurch kann auch in stark staubbelasteten Umgebungen eine zuverlässige Funktion der Adsorptionsfilterlage und der Feinfilterlage gesichert und die Staubbeladung der Ansaugluft reduziert werden.
-
Die verwendete Aktivkohle kann beispielsweise aus Holz oder Steinkohle gewonnen, polymer basiert, teerbasiert, oder Kokosnussschalen-basiert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform werden als Grundstoff für die Aktivkohle Ionenaustauscherkügelchen verwendet, die auf Polymerbasis, beispielsweise aus Kunstharzen, insbesondere aus mit Divinylbenzen vernetztem Polystyren hergestellt sind.
-
In einer Ausführungsform wird als Aktivkohle eine hydrophobe Aktivkohle verwendet. Als hydrophobe Aktivkohlen werden insbesondere solche verstanden, die eine vergleichsweise geringe Wasseraufnahmekapazität aufweisen. Bevorzugt wird eine Aktivkohle verwendet, welche bei einer relativen Luftfeuchte von 50% eine Wasseraufnahme von < 10 Massenprozent, insbesondere bezogen auf den Adsorptionsast der Isotherme aufweist. Besonders bevorzugt beträgt diese Wasseraufnahme < 5 Massenprozent.
-
In einer Ausführungsform weist die Aktivkohle eine BET-Oberfläche von größer 400 m2/g auf, vorteilhaft größer 600 m2/g, bevorzugt größer 800 m2/g, besonders bevorzugt größer 1000 m2/g (bevorzugt gemessen nach DIN ISO 9277: 2003-05). Dadurch kann auf kleinem Bauraum eine ausreichende Adsorption sicher gestellt werden.
-
In einer Ausführungsform wird Aktivkohle in schütt- oder rieselfähiger Form, beispielsweise in Form von körner- oder kugelartiger oder anderweitig geformter Partikel verwendet. Die Aktivkohlepartikel weisen bevorzugt Aktivkohlepartikelgrößen (mittlere Durchmesser) zwischen 0,1 und 1 mm, bevorzugt 0,2 bis 0,7 mm auf und können beispielsweise in der Form von Granulat-Aktivkohle oder Kugel-Aktivkohle vorliegen.
-
In einer Ausführungsform kann als Vorfilterlage ein ungefaltetes oder zickzackförmig gefaltetes Filtermedium verwendet werden. Dies kann beispielsweise aus Zellulose, Kunststoffschaum oder Vlies bestehen oder eine ein- oder mehrlagige Kombination aus Lagen derartiger Filtermedien umfassen.
-
Eine Kunststoffschaum-Filtermedienlage für die Vorfilterlage kann beispielsweise aus einem retikulierten Schaum, insbesondere Polyurethanschaum, beispielsweise auf Polyether- oder Polyesterbasis bestehen oder eine oder mehrere Lagen dieses Schaums umfassen. Raumgewichte derartiger Schäume können im Bereich von 20–70 kg pro m3 betragen.
-
Als Zellulose-Filtermedium für die Vorfilterlage kann beispielsweise ein Zellulose-Filtermedium mit Epoxidimprägnierung zum Einsatz kommen. Bevorzugt weist das Zellulose-Filtermedium ein Flächengewicht von 80–140 g/m2, bevorzugt 100–120 g/m2 auf. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Medium eine maximale Porengröße im Bereich von 30–40 μm und/oder eine Luftdurchlässigkeit von ca. 100–400 l/m2s, bevorzugt zwischen 200 und 300 l/m2s auf, jeweils gemessen bei einer Druckdifferenz von 200 Pa (gemessen hier und im Folgenden bevorzugt nach DIN EN ISO 9237). Auf diese Weise können die nachfolgenden Lagen vor Staubablagerung geschützt und damit deren Funktion gesichert werden. In einer Ausführung beträgt der Imprägniergehalt, d. h. der Gewichtsanteil des Imprägniermittels am Flächengewicht des Filtermediums zwischen 15 und 30%.
-
Als Vlies-Filtermedium für die Vorfilterlage kann bevorzugt eine Kombination einer Spinnvlieslage und einer Meltblown-Lage (Vlies aus schmelzgeblasenen Kunststofffasern) verwendet werden. Beide Lagen können jeweils aus Polyamid (PA), Polyester (PES) oder Polypropylen (PP) hergestellt sein. Das Vlies-Filtermedium weist bevorzugt ein Flächengewicht zwischen 60 und 140 g/m2, bevorzugt zwischen 80 und 120 g/m2 und/oder eine Dicke im Bereich von 0,5–1 mm, besonders bevorzugt von 0,5–0,8 mm auf. Weiter bevorzugt liegt die Luftdurchlässigkeit im Bereich von 1000–2000 l/m2s, besonders bevorzugt zwischen 1200 und 1800 l/m2s bei einer Druckdifferenz von 200 Pa.
-
In einer Ausführungsform weist die Vorfilterlage insbesondere nach ISO 5011 einen Abscheidegrad von 99% für Prüfstaub PTI fein insbesondere nach ISO 14269-4 auf.
-
Die Vorfilterlage weist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Flächenmasse von 75–125 g/m2 auf. Bevorzugt weist das Filtermedium der Vorfilterlage eine Luftdurchlässigkeit von 100–200 l/m2s bei einer Druckdifferenz von 200 Pa auf.
-
Durch die Verwendung der Vorfilterlage kann erreicht werden, dass die Adsorptionslage und die Feinfilterlage vor zu großer Staubbeladung geschützt werden. Dadurch wird deren Funktion (Gasabscheidung der Adsorptionslage und Aerosolabscheidung der Feinfilterlage) auch bei sehr staubbeladener Ansaugluft in möglichst geringem Maße beeinträchtigt.
-
Für die Adsorptionsfilterlage kann beispielsweise ein offenporiger Schaum mit rieselfähiger Aktivkohle verwendet werden. Dabei kommen beispielsweise retikulierte Schäume z. B. aus Kunststoffen wie Polyurethan, Polyurethan-Ether oder Polyurethan-Ester zum Einsatz. Bevorzugt betragen die Porengrößen des Schaumes zwischen 20 und 50 ppi (pores per inch) oder zwischen 0,5 und 2 Poren pro Millimeter. Gemessen wird in einem vergleichenden optischen Verfahren, wobei unter dem Mikroskop eine vollständig ausgebildete Pore als ”Standardpore” definiert und über einen Streckenabschnitt die dort auftretenden Poren mit dieser verglichen und ausgezählt werden. Poren, die im Vergleich zur Standardpore nicht vollständig ausgebildet sind, werden anteilig gezählt. In diesem Schaum sind bevorzugt Aktivkohlepartikel eingebracht und vorzugsweise fixiert. Die Aktivkohlepartikel sind dabei vorzugsweise mittels eines Klebstoffes, beispielsweise mittels eines Zweikomponentenklebstoffs auf Polyurethanbasis, in dem Schaum fixiert. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Schaum zuerst mit einem Klebstoff getränkt wird und anschließend bevor der Klebstoff trocknet oder aushärtet Aktivkohlepartikel insbesondere unter Rütteln eingerieselt werden. Hierbei kann ein Zweikomponentenklebstoff, ein Schmelzklebstoff oder ein wässriger Klebstoff zum Einsatz kommen.
-
In einer Ausführungsform ist als Adsorptionsfilterlage eine Lage einer fixierten Schüttung mit Aktivkohle verwendet. Diese kann in einem einlagigen oder mehrlagigen Aufbau realisiert werden. Als fixierte Schüttung wird eine Anordnung bezeichnet, in welcher eine Trägerschicht vorgesehen ist und auf dieser eine Schüttlage von Aktivkohlepartikeln fixiert ist. Als Trägerschicht kann beispielsweise ein Kunststoffstreckgitter oder eine Lage eines flächigen Materials, zum Beispiel eines Partikelfiltermediums verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird als Trägerschicht ein Vlies aus spinngebundenen oder schmelzgeblasenen Polyesterfasern, beispielsweise PET-Fasern (Polyethylenterephthalat) oder PBT-Fasern (Polybutylenterephtalat) verwendet. Dies kann ein Flächengewicht von 25–120 g/m2, bevorzugt 50–100 g/m2, besonders bevorzugt 65–85 g/m2 und eine Luftdurchlässigkeit > 3000 l/m2s, bevorzugt > 5000 l/m2s bei einer Druckdifferenz von 200 Pa aufweisen. Gemessen wird die Luftdurchlässigkeit insbesondere nach ISO 9347. Die Schüttlage aus Aktivkohlepartikeln wird auf die Trägerschicht aufgebracht und bevorzugt mittels eines feinen Klebstoffauftrags auf der Trägerschicht fixiert. Dies erfolgt beispielsweise in Form einer Vielzahl von auf der Trägerschicht aufgebrachter Klebstoffpunkte oder mittels eines Netzes aus Klebstofffäden, die zwischen Trägerschicht und Schüttlage und/oder zwischen die Schüttlage während der Schüttung und/oder auf die Schüttlage aufgebracht ist. Die Schüttlage umfasst bevorzugt eine Auflage von 100–1200 g/m2 Aktivkohlepartikel auf der Trägerschicht. Bevorzugt kommen zwischen 800 und 1000 g/m2 zum Einsatz. Die Lage einer fixierten Schüttung mit Trägerlage und Schüttlage weist bevorzugt eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von 800–1200 l/m2s, insbesondere zwischen 900 und 1100 l/m2s und ein Flächengewicht im Bereich von 850 bis 1250 g/m2, insbesondere zwischen 950 und 1150 g/m2 bei einer Lagendicke insbesondere im Bereich von 2 bis 6 mm auf.
-
Auf diese Weise wird eine stabile, gut zu verarbeitende und leistungsfähige Lage einer fixierten Schüttung bereitgestellt, die maschinell zu mehrlagigen Halbzeugen zusammengefasst werden kann.
-
In einer Ausführungsform wird für die Adsorptionsfilterlage ein ungefalteter oder zickzackförmig gefalteter Schichtaufbau aus einer Trägerschicht, einer Deckschicht und dazwischen eingebrachter, rieselfähiger Aktivkohle verwendet. Dadurch wird ein Halbzeug mit jeweils einer Träger- und Deckschicht und einer dazwischen angeordneten Schüttlage gebildet. Derartige Halbzeuge können wiederum zur Erhöhung der Filtrationsleistung mehrfach übereinander angeordnet werden, beispielsweise zwischen zwei und 20 Halbzeuge, bevorzugt zwischen 5 und 15 Halbzeuge.
-
Die Deckschicht kann direkt auf der Schüttlage angeordnet sein, und beispielsweise ein Kunststoffgitter oder eine Lage eines flächigen Materials, zum Beispiel eines Partikelfiltermediums umfassen oder aus diesem bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird als Deckschicht ein Vlies aus spinngebundenen oder schmelzgeblasenen Polyesterfasern verwendet. Dies kann ein Flächengewicht von 25–120 g/m2, bevorzugt 50–100 g/m2, besonders bevorzugt 65–85 g/m2 und eine Luftdurchlässigkeit > 3000 l/m2s, bevorzugt > 5000 l/m2s aufweisen.
-
In einer Ausführungsform weist die Adsorptionsfilterlage einen Schichtaufbau aus mehreren fixierten Schüttungen auf. So kann beispielsweise eine erste Lage einer fixierten Schüttung mit der Seite, auf der die Aktivkohle angeordnet ist (Aktivkohleseite), auf die Aktivkohleseite einer zweiten Lage fixierter Schüttung gelegt und mit dieser beispielsweise durch Verkleben verbunden werden. Dadurch wird ein Halbzeug mit zwei Träger- oder Deckschichten und dazwischen angeordneter Schüttlage gebildet. Derartige Halbzeuge können wiederum zur Erhöhung der Filtrationsleistung mehrfach übereinander angeordnet werden, beispielsweise zwischen zwei und 10 Halbzeuge, bevorzugt zwischen 3 und 7 Halbzeuge. Alternativ oder in Kombination sind auch Anordnungen denkbar, bei welchen jeweils die Trägerlage einer Lage einer fixierten Schüttung auf die Aktivkohlelage einer anderen fixierten Schüttung aufgelegt ist. Diese Anordnung kann dann durch eine gewendete Lage mit fixierter Schüttung oder eine Deckschicht abgeschlossen werden. Beispielsweise können zwischen 4 und 20 Lagen einer fixierten Schüttung aufeinander angeordnet sein.
-
In einer Ausführungsform kann die gesamte Adsorptionsfilterlage einen zickzackförmig gefalteten Schichtaufbau bilden oder einzelne, übereinanderliegende, separat gefaltete oder ungefaltete Schichten aus Halbzeug oder Lagen von fixierter Schüttung umfassen.
-
Bevorzugt können mittels der dargestellten Varianten mehrere Adsorptionsfilterlagen in Schichtaufbau umfassend eine Trägerschicht, eine Deckschicht und dazwischen eingebrachte, rieselfähige Aktivkohle übereinander eine Gesamtadsorptionsfilterlage bilden. Es werden dabei insbesondere zwischen 2 und 30, bevorzugt zwischen 5 und 15 Lagen von Halbzeug oder von fixierter Schüttung zur Bildung der Gesamtadsorptionsfilterlage aufeinander angeordnet und optional mittels eines Verbindungsmittels, zum Beispiel eines Seitenbandes aus Vlies oder Textil dichtend miteinander zu einem Adsorptionsteilfilter verbunden. Dabei kann das Seitenband mittels eines Klebstoffs mit den Lagen verbunden sein. Alternativ zum Seitenband kann ein insbesondere angeklebter, angespritzter oder angeschweißter Kunststoffrahmen oder eine mittels einer Gießform an die Lagen angegossene Vergussmasse, insbesondere Polyurethan, zur seitlichen Abdichtung verwendet werden.
-
In einer Ausführungsform weist die Adsorptionsfilterlage zwei Bereiche mit unterschiedlicher Aktivkohledichte auf. Dabei ist bevorzugt ein Bereich mit höherer Aktivkohledichte auf der Abströmseite und ein Bereich mit geringerer Aktivkohledichte auf der Anströmseite angeordnet. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass zwei Lagen von verschiedenen mit Aktivkohlepartikeln gefüllten Schäumen aufeinander gelegt sind, wobei die abströmseitige Lage einen höheren Füllgrad von Aktivkohle aufweist als die anströmseitige Lage. Alternativ kann wie oben in verschiedenen Varianten beschrieben ein Schichtaufbau von Lagen mit fixierten Schüttungen von Aktivkohlepartikeln eingesetzt werden, bei welchem eine oder mehrere abströmseitige Lagen oder Schichten, die insbesondere den Schichtaufbau zur Abströmseite hin abschließen, eine höhere Aktivkohledichte aufweisen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass bei gleichen Materialien für Trägerschichten, Schüttlagen und Decklagen die abströmseitigen Lagen insbesondere vor, während oder nach dem Erhärten des Klebstoffes derart kalandriert werden, dass die Schichtdicke reduziert und damit die Aktivkohledichte erhöht wird. Es kann jedoch auch für die Lage(n) mit höherer Aktivkohledichte ein Aktivkohlegranulat verwendet werden, welches eine höhere Schüttdichte aufweist als das für die Lagen mit geringerer Dichte verwendete. Dies kann entweder durch Aktivkohlen mit unterschiedlicher spezifischer Dichte oder durch unterschiedliche Geometrien der Partikel realisiert werden. Dadurch wird insbesondere eine Sperrlage dargestellt, welche zuverlässig die Abscheidung von Restkonzentrationen von schädlichen Gasen ermöglichen kann. Dadurch kann eine zusätzliche Sicherheit für den Anwender bereitgestellt werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Adsorptionsfilterlage einen abströmseitigen Bereich umfassend eine oder mehrere insbesondere kalandrierte Lagen von fixierter Schüttung auf. Diese Lage(n) weisen bevorzugt eine Auflage von Aktivkohle von 100–1200 g/m2 Aktivkohlepartikel auf der Trägerschicht auf. Bevorzugt kommen zwischen 800 und 1000 g/m2 zum Einsatz. Die Lage einer fixierten Schüttung mit Trägerlage und Schüttlage weist hierfür bevorzugt eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von 800–1200 l/m2s, insbesondere zwischen 900 und 1100 l/m2s und ein Flächengewicht im Bereich von 850 bis 1250 g/m2, insbesondere zwischen 950 und 1150 g/m2 bei einer Lagendicke insbesondere im Bereich von 1 bis 3 mm auf. Besonders bevorzugt weisen diese Lagen oder diese Lage im abströmseitigen Bereich mit höherer Aktivkohledichte im Wesentlichen die gleiche Auflage von Aktivkohlepartikel in Bezug auf das Flächengewicht und/oder die Art der Aktivkohlepartikel auf wie die vorhergehenden, anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte. Weiter bevorzugt weist diese Lage oder diese Lagen eine deutlich geringere Lagendicke auf als die vorhergehenden, anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte. Die Lagendicke kann beispielsweise kleiner 2/3 der Dicke der vorhergehenden, anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte betragen, bevorzugt zwischen 40% und 60% der Dicke der vorhergehenden, anströmseitigen Lagen. Dazu werden beispielsweise die Lage oder die Lagen mit höherer Aktivkohledichte durch einen Kalandrierschritt oder ein ähnliches Verfahren derart verdichtet, dass gegenüber der unbearbeiteten Schicht eine derartige Dickenreduktion erreicht wird. Auf diese Weise können die verschiedenen Bereiche mit unterschiedlicher Aktivkohledichte aus den gleichen Grundmaterialien hergestellt werden, wobei zur Erzeugung der Lagen mit höherer Aktivkohledichte nur ein zusätzlicher Kalandrierschritt erforderlich ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform wird für die Lage oder die Lagen mit höherer Aktivkohledichte eine Schüttung aus Aktivkohlepartikeln verwendet, die im Vergleich zu den vorhergehenden, anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte eine höhere Schüttdichte aufweist. Bevorzugt ist dabei die Schüttdichte im Vergleich zu den anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte um 50%, besonders bevorzugt um 100% höher.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird für die Lage oder die Lagen mit höherer Aktivkohledichte eine Schüttung aus Aktivkohlepartikeln verwendet, die im Vergleich zu den vorhergehenden, anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte einen geringeren mittleren Partikeldurchmesser, insbesondere einen um mindestens 50% geringeren mittleren Partikeldurchmesser, bevorzugt einen mindestens 65% geringeren mittleren Partikeldurchmesser aufweist.
-
In einer Ausführungsform weisen die anströmseitigen Lagen mit geringerer Aktivkohledichte Aktivkohlepartikel mit einem Partikeldurchmesser im Bereich von 0,7 bis 1,2 mm auf.
-
In einer Ausführungsform weisen die Lage oder die Lagen mit höherer Aktivkohledichte eine Schüttung aus Aktivkohlepartikeln mit Partikeldurchmesser im Bereich von 0,3 bis 0,7 mm auf.
-
Mit den beschriebenen Ausführungsformen der Adsorptionsfilterstufe wird insbesondere eine gleichmäßige Verteilung der Aktivkohle erreicht, die auch während des Betriebs beispielsweise unter Vibrationsbelastung gewährleistet ist. Auf diese Weise kann zur Bereitstellung eines zuverlässigen Filterelements beigetragen werden.
-
Mit einem erfindungsgemäßen Filtermedium für eine Adsorptionsfilterlage kann insbesondere ein Innenraumfilterelement mit einer Adsorptionsfilterlage bereitgestellt werden, die insbesondere gut verarbeitbar ist. Insbesondere kann ein Innenraumfilterelement bereitgestellt werden, das abströmseitig eine Prüfgas-Konzentration unter 10 μg/g nach der Zyklohexan-Methode entsprechend EN 12941: 1998 bei einer Prüfdauer von 70 min gemessen nach EN 15695-2: 2009 erreicht.
-
In einer Ausführungsform wird als Feinfilterlage ein ungefaltetes oder zickzackförmig gefaltetes Filtermedium mit Glasfasern in einer Glasfaserlage verwendet. Hierbei kann beispielsweise ein Glasfaservlies oder Glasfaserpapier verwendet werden. Dieses weist bevorzugt eine einseitig oder beidseitig kaschierte Deckschicht aus einem Spinnvlies auf. Dadurch wird insbesondere ein mechanischer Schutz des oft sehr empfindlichen Glasfasermediums erreicht. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Glasfaserlage gefaltet wird, da hierdurch insbesondere das Medium vor Beschädigungen beim Falten geschützt werden kann, welche zu lokalen Undichtigkeiten oder zu Rissen führen könnten. Ferner können derartige Deckschichten zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit der Feinfilterlage dienen.
-
In einer Ausführungsform der Feinfilterlage weisen die Glasfasern einen Faserdurchmesser im Bereich von 800 nm bis 5 μm auf. Bevorzugt weisen 90% der Fasern einen Faserdurchmesser innerhalb dieses Bereichs auf. Bevorzugt liegen Fasern mit Faserdurchmessern im Wesentlichen im ganzen Faserdurchmesserbereich vor. Bevorzugt liegt der mittlere Faserdurchmesser innerhalb des genannten Bereiches. Die Faserdurchmesser können beispielsweise nach den in
DE 10 2009 043 273 A1 oder
US 2011/0235867 A1 beschriebenen Verfahren gemessen sein. Bevorzugt weist das Filtermedium der Feinfilterlage eine Flächenmasse zwischen 60 und 100 g/m
2 auf, besonders bevorzugt zwischen 75 und 90 g/m
2. Die Glasfaserlage weist bevorzugt eine Dicke von 0,2–1 mm, besonders bevorzugt von 0,3–0,6 mm auf. Besonders bevorzugt wird eine Glasfaserlage verwendet, welche bei einer Anströmgeschwindigkeit von 7,5 cm/s einen Widerstand im Bereich von 300–600 Pa, bevorzugt zwischen 400 und 500 Pa erzeugt. Die Luftdurchlässigkeit (Permeabiliät) liegt bevorzugt im Bereich von 25 bis 45 l/m
2s bei einem Druckverlust von 200 Pa. Der Druckverlust liegt bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 5,3 cm/s bevorzugt im Bereich von 200–700 Pa, besonders bevorzugt zwischen 450 und 600 Pa oder alternativ zwischen 270–480 Pa. Die Porengröße kann bevorzugt im Bereich zwischen 5 und 12 μm, besonders bevorzugt zwischen 8 und 10 μm liegen.
-
In einer Ausführungsform sind die Spinnvliese der Deckschicht(en) insbesondere aus einem Polyester oder Polypropylen oder Polyamid als Werkstoff gebildet.
-
In einer Ausführungsform weisen die Spinnvliese der Deckschicht(en) Flächenmassen im Bereich von 10 und 250 g/m2, bevorzugt 20 bis 60 g/m2 und besonders bevorzugt 30–34 g/m2 auf. Bevorzugte Schichtdicken für die Deckschichten liegen im Bereich von 0,1 bis 0,3 mm.
-
In einer Ausführungsform wird das Spinnvlies der Deckschichten aus Endlosfasern gebildet, die mittels temperierter Luft und/oder Galetten verstreckt und auf ein Transportband wirr abgelegt werden. Nachfolgen kann optional ein Kalanderprozess erfolgen zum Erzeugen eines Faserverbunds und/oder Beeinflussung der Vliesoberflächen.
-
Anstatt von Glasfasern können für die Feinfilterlage auch Kunststofffasern verwendet werden. In einem Ausführungsbeispiel wird ein solches synthetisches HEPA-Medium an Stelle der beschriebenen Glasfasermedien verwendet. Als Werkstoff kann dabei beispielsweise Polyester oder Polypropylen oder Polyamid verwendet werden, die Faserlagen sind dabei bevorzugt in Vliesform ausgebildet und beispielsweise im Elektrospinningverfahren, im Schmelzblasverfahren oder auf sonstige Weise hergestellt. Bevorzugt wird dabei ein Elektretmedium verwendet. Aufgrund der Stoffeigenschaften synthetischer Filtermedien kann vorteilhaft auf Deck und Schutzlagen verzichtet werden. Bevorzugt wird eine Lage aus schmelzgeblasenem Vlies aus Polyester mit einer Flächenmasse von beispielsweise 80–160 g/m2, bevorzugt zwischen 80 und 120 g/m2 und einer Dicke von beispielsweise ca. 0,4 bis 1 mm verwendet. Diese ist weiter bevorzugt auf eine Trägerlage aufgebracht. Als Trägerlage kommt beispielsweise ein Kunststoff-Stützgitter oder eine Spinnvlies-Lage in Betracht. Die weiteren Eigenschaften können denen der beschriebenen Feinfilterlagen mit Glasfasern entsprechen.
-
In einer Ausführungsform sind die Vorfilterlage und die Feinfilterlage in einem Filterbalg mit insbesondere unmittelbar aufeinanderliegenden Lagen eines Vorfiltermediums und eines Feinfiltermediums integriert.
-
In einer Ausführungsform ist eine Deckschicht nur einseitig auf die Glasfaserlage kaschiert, auf die andere Seite wird direkt das Vorfiltermedium auflaminiert. Diese Lagenkombination kann entweder flach in das Innenraumfilterelement integriert oder als gesamte Lagenkombination zickzackförmig gefaltet sein und einen Faltenbalg bilden. Auf diese Weise kann ein Innenraumluftfilterelement mit mehreren Filterstufen mit geringem Montageaufwand und auf kleinem Bauraum bereitgestellt werden.
-
Deckschichten und/oder Vorfilterlage können auf unterschiedliche Weise auf die Glasfaserlage aufgebracht sein. Hierbei kommen beispielsweise gesprühte Klebstoffe, beispielsweise in wässriger Suspension zum Beispiel auf PU-Basis zum Einsatz. Alternativ können aufgesprühte, in Pulverauftragsverfahren oder aufgetragene Schmelzklebstoffe, beispielsweise in Form von Klebevliesen oder -gittern zwischen den Lagen zum Einsatz kommen, welche beim Kalandrieren in einem Fixierschritt aufschmelzen und anschließend aushärten und damit eine dauerhafte Verbindung herstellen. Damit kann insbesondere eine sichere Verbindung zwischen Glasfaserlage und Deckschichten hergestellt werden, die eine Faltung des Filtermediums erlaubt.
-
Mit einem erfindungsgemäßen Filtermedium für eine Feinfilterlage kann insbesondere ein Innenraumfilterelement mit einer Feinfilterlage bereitgestellt werden, die insbesondere gut zu einem Faltenbalg verarbeitbar ist. Insbesondere kann ein Innenraumfilterelement bereitgestellt werden, das eine Aerosol-Durchdringung von ≤ 0,05% gemessen nach EN 15695-2: 2009 erreicht.
-
In dem erfindungsgemäßen Filterelement können Vorfilterlage und/oder die Adsorptionsfilterlage und/oder die Feinfilterlage jeweils ein separates Teilfilterelement bilden oder vollständig oder teilweise in Schichten aufeinanderfolgend miteinander verbunden sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Innenraumfilterelement aufeinanderfolgend mindestens zwei der drei Teilfilterelemente Vorfilterlage, Adsorptionsfilterlage und Feinfilterlage. Diese weisen bevorzugt jeweils ein an den Schmalseiten umlaufendes Seitenband auf, welches mit der jeweiligen Teilfilterlage dichtend verbunden ist. Das Seitenband kann ein textiles oder aus Vlies gebildetes Seitenband sein.
-
Als Schmalseiten werden dabei bevorzugt die Seiten der Filterlage bezeichnet, die nicht durchströmt werden. Dabei umranden die Schmalseiten die Anström- und Abströmseiten bzw. -flächen. Bei einem Medienaufbau, der durch zickzackförmiges Falten eines Mediums gebildet ist, umfasst der Begriff Schmalseiten damit sowohl die durch den zickzackförmigen Verlauf zweier Ränder des Mediums gebildeten Flächen (Stirnseiten) als auch die parallel zu den Faltkanten verlaufenden Endflächen.
-
In einer Ausführungsform liegen die Vorfilterlage und/oder die Adsorptionsfilterlage und/oder die Feinfilterlage direkt aufeinander und sind als Einheit zickzackförmig gefaltet.
-
In einer Ausführungsform liegen die Teilfilterelemente zur Bildung des Innenraumfilterelements insbesondere unmittelbar aufeinander und sind mittels eines Rahmens miteinander dichtend verbunden, insbesondere mittels eines an der gemeinsamen Schmalseite umlaufenden Seitenbandes, insbesondere aus Vlies oder Textil, welches mit den Teilfilterelementen verschweißt oder verklebt sein kann.
-
Alternativ kann ein insbesondere spritzgegossener Kunststoffrahmen vorgesehen sein. Dieser kann entweder vorgefertigt sein und die Teilfilterelemente aufnehmen, die im Rahmen verklebt oder verschweißt werden. Alternativ kann der Rahmen als umspritzter Rahmen ausgebildet sein, der dadurch gebildet wird, dass die Teilfilterelemente in eine Form eingelegt und anschließend mit einem Spritzgussrahmen umspritzt werden, wobei das Material sich beim Aushärten unlösbar mit den Teilfilterelementen verbindet.
-
Weiter alternativ kann der Rahmen durch eine Vergussmasse aus Polyurethan (PUR) oder einem anderen gießfähigen Polymer gebildet sein, insbesondere aus einem aufgeschäumten Polyurethan, d. h. Polyurethanschaum.
-
In einer Ausführungsform ist die Dichtung durch ein umlaufendes Dichtprofil aus einem Polymer, insbesondere aus einem angeschäumten, insbesondere geschlossenporigen Schaum zum Beispiel aus Polyurethanschaum gebildet. Ist auch der Rahmen aus einem derartigen Material gebildet, kann die Dichtung mit dem Rahmen einstückig ausgebildet sein. Bevorzugt weist die Dichtung eine Härte im Bereich zwischen 5 und 45 Shore A, besonders bevorzugt von 13 +/– 4 Shore A auf.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Dichtung zwischen zwei Gehäuseteilen eines Filtergehäuses axial oder radial dichtend verpressbar oder einspannbar.
-
Die Erfindung betrifft ferner ein Innenraumluftfiltersystem für die Fahrerkabine von Land- und Arbeitsmaschinen, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen für Pflanzenschutz- oder Düngemittel, umfassend ein erfindungsgemäßes Innenraumluftfilterelement und ein Gehäuse mit einem Lufteinlass und einem Luftauslass, in welchem das Innenraumluftfilterelement dichtend die Einlassseite von der Auslassseite trennt.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrerkabine eines Fahrzeugs oder einer Arbeitsmaschine umfassend ein erfindungsgemäßes Innenraumluftfiltersystem sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen Innenraumluftfilterelements oder Innenraumluftfiltersystems in einer Fahrerkabine eines Fahrzeugs oder einer Arbeitsmaschine.
-
Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen des Innenraumluftfilterelements oder des Innenraumluftfiltersystems. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung zufügen oder abändern.
-
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Es zeigen dabei:
-
1: eine Lage einer fixierten Aktivkohleschüttung auf einer Trägerschicht;
-
2: eine erste Ausführungsform eines aus zwei Lagen gemäß 1 gebildeten Halbzeugs einer Adsorptionsfilterlage;
-
3: eine zweite Ausführungsform eines aus zwei Lagen gemäß 1 gebildeten Halbzeugs;
-
4: ein aus einer Lage gemäß 1 und einer Deckschicht gebildetes Halbzeug einer Adsorptionsfilterlage;
-
5: eine Adsorptionsfilterlage aus zwei Lagen eines Halbzeugs nach 4;
-
6: ein Innenraumluftfiltersystem mit einer Ausführungsform eines Innenraumluftfilterelements;
-
7: beispielhaft die Adsorptions- und Desorptionseigenschaften für Wasser eines Aktivkohlematerials;
-
8: ein Innenraumluftfiltersystem mit einer weiteren Ausführungsform eines Innenraumluftfilterelements;
-
9: ein Innenraumluftfiltersystem mit einer weiteren Ausführungsform eines Innenraumluftfilterelements.
-
Ausführungsform(en) der Erfindung
-
Den 1–5 ist ein möglicher Aufbau einer Adsorptionsfilterlage zu entnehmen. 1 zeigt eine Lage 100 einer fixierten Schüttung von Aktivkohlepartikeln, umfassend eine Trägerschicht 101 und eine Schüttlage 102 mit Aktivkohlepartikeln.
-
Zwei dieser Lagen können auf verschiedene Weise zu Halbzeugen verbunden werden, welche einlagig oder mehrlagig eine Adsorptionsfilterlage bilden können. In der Ausführungsform gemäß 2 werden zwei derartige Lagen 100 derart aufeinander angeordnet, dass jeweils die Schüttlagen 102 aufeinander liegen, wobei ein Halbzeug gebildet wird, welches beidseitig von den Trägerlagen 101 begrenzt wird. Mehrere dieser Halbzeuge können zur Bildung einer Gesamtadsorptionfilterlage aufeinander gestapelt werden.
-
In der Ausführungsform nach 3 sind zwei derartige Lagen 100 in gleicher Orientierung aufeinander angeordnet, es kann jedoch auch eine größere Anzahl von derartigen Lagen 100 auf diese Weise aufeinanderliegend angeordnet sein. Um eine abgeschlossene Adsorptinosfilterlage zu bilden, kann eine Deckschicht 103 auf die Schüttlage 102 aufgebracht werden.
-
4 zeigt eine Ausführungsform eines Halbzeugs 110 mit einer Lage 102 einer fixierten Schüttung aus Aktivkohlepartikeln, die auf eine Trägerschicht 101 aufgebracht und von einer Deckschicht 103 bedeckt sind. Das Halbzeug 110 kann entweder einlagig oder wie in 5 gezeigt in einer zwei- oder mehrlagigen Anordnung von aufeinanderliegenden Halbzeugen 110 eine Gesamtadsorptionsfilterlage bilden.
-
Die Schüttlagen 102 sind in den Ausführungsformen mittels feiner Netze von Klebstoff faden mit den jeweiligen Träger – und Deckschichten verbunden, es können jedoch auch andere Verbindungsarten gewählt werden.
-
6 zeigt eine Ausführungsform eines Innenraumluftfiltersystems 70 in einer Fahrerkabine 80 für Fahrzeuge, Landmaschinen, Baumaschinen und Arbeitsmaschinen. Das Innenraumluftfiltersystem 70 umfasst ein Gehäuse 50 mit einer ersten Gehäusehälfte 51 und einer zweiten Gehäusehälfte 52, welche durch Verschlussmittel 53 miteinander verbunden sind. Im Gehäuse 50 ist ein Innenraumluftfilterelement 1 (Filterelement) derart angeordnet, dass die Rohseite 61 dichtend von der Reinseite 62 getrennt ist. Das Filterelement weist eine umlaufende Dichtung 41 auf, die durch Verspannen des Filterelements 1 zwischen den Gehäusehälften axial, d. h. in Strömungsrichtung 60, gegen eine Dichtfläche der zweiten Gehäusehälfte dichtend verpresst wird. Die Dichtung 41 ist als in einer Form gegossenes Profil aus geschlossenem Polyurethanschaum mit einer Shorehärte von 13 Shore A ausgebildet. Das Filterelement 1 umfasst eine anströmseitige Vorfilterlage 10, die die Rohseite begrenzt, eine abströmseitige Feinfilterlage 30, die die Reinseite begrenzt und eine zwischen diesen angeordnete Adsorptionsfilterlage 20. Diese kann entweder wie links mit Bezugszeichen 21 gezeigt aus einem mehrlagigen Aufbau aus aufeinanderliegend angeordneten Lagen von fixierten Schüttungen von Aktivkohlepartikeln auf Trägerlagen oder wie rechts daneben angedeutet aus einem offenporigen Schaum mit eingerieselter Aktivkohle gebildet sein. Gemäß der unter Bezugszeichen 21 gezeigten Variante sind in dieser Ausführungsform sieben Doppellagen von fixierten Schüttungen wie in 2 gezeigt aufeinanderliegend angeordnet, die jeweils eine Trägerlage aus Spinnvlies von schmelzgeblasenen PET-Fasern (Polyethylenterephthalat) mit einem Flächengewicht von 85 g/m2 und einer Luftdurchlässigkeit 5500 l/m2s bei 200 Pa umfassen können. Darauf ist mittels eines in dünnen Fasern aufgetragenen Klebstoffs auf Polyurethanbasis eine Schüttung aus Aktivkohlekügelchen von ca. 800 g/m2 aufgebracht. Diese weist bei einer relativen Luftfeuchte von 50% eine Wasseraufnahme von ca. 9 Massenprozent und eine BET-Oberfläche von 900 m2/g auf. Die Aktivkohlepartikel weisen Durchmesser im Bereich von 0,2 bis 0,7 mm auf. Gemäß der unter Bezugszeichen 22 gezeigten Variante ist die Adsorptionsfilterlage aus Aktivkohlepartikeln gebildet, die einen offenporigen (retikulierten) Schaum aus Polyurethan mit einer Porendichte von durchschnittlich 40 ppi (pores per inch) oder 1,6 Poren pro Millimeter umfasst, in welchen die auch oben in Variante 21 mit fixierten Schüttungen verwendeten Aktivkohlepartikel eingerieselt und mittels eines Zweikomponentenklebstoffs auf Polyurethanbasis, in dem Schaum fixiert sind. Beide Varianten weisen in Durchströmungsrichtung eine Erstreckung von 30 mm auf.
-
Die Vorfilterlage 10 ist aus einem zickzackförmig gefalteten Zellulose-Filtermedium 11 mit Epoxidimprägnierung gebildet, welches ein Flächengewicht von 90 g/m2, eine maximale Porengröße von 40 μm, eine Luftdurchlässigkeit von ca. 200 l/m2s gemessen bei einer Druckdifferenz von 200 Pa aufweist.
-
Die Feinfilterlage 30 ist aus einem zickzackförmig gefalteten HEPA-Glasfasermedium 31 mit einer Schicht eines Glasfaserpapiers mit beidseitig aufkaschierten Deckschichten aus einem Spinnvlies aus Polyester gebildet. Die Glasfasern weisen verschiedene Faserdurchmesser im Bereich von 800 nm bis 5 μm auf. Die Flächenmasse des Glasfaserpapiers beträgt bevorzugt 80 g/m2. Die Deckschicht weist Flächenmassen von ca. 30 g/m2 und Schichtdicken von ca. 0,2 mm auf und ist durch einen Kalanderprozess mit dem Glasfaserpapier verbunden.
-
Vorfilterlage 10, Feinfilterlage 30 und Adsorptionsfilterlage 20 weisen jeweils ein dichtend umlaufendes Seitenband 12, 23, 32 aus Polyestervlies auf und sind aufeinanderliegend mittels eines weiteren Seitenbands 40 zu einem Filterelement 1 verbunden, wobei das Seitenband 40 die Teilfilterlagen 10, 20, 30 dichtend miteinander verbindet. Am Seitenband 40 ist wiederum die Dichtung 41 angeschäumt, mit welcher die Rohseite von der Reinseite im Gehäuse 50 trennbar ist.
-
7 zeigt beispielhaft anhand von Isothermen die Adsorptions- und Desorptionseigenschaften für Wasser eines Aktivkohlematerials. Aufgetragen ist auf der x-Achse die relative Luftfeuchte in Prozent und auf der y-Achse die auf die Masse der Aktivkohle bezogene Wasseraufnahme W in Massenprozent. Die Messung erfolgt üblicherweise bei Normaltemperatur und Normaldruck. Die maximale Wasseraufnahme liegt hierbei bei vielen Aktivkohletypen im Bereich von 20 bis 50 Massenprozent. Aktivkohle zeigt bei Adsorption und Desorption üblicherweise ein Hystereseverhalten, wie in 6 dargestellt. Die durchgezogene Linie stellt den Verlauf der Wasseraufnahme bei Adsorption dar und wird Adsorptionsast genannt. Die gestrichelt dargestellte Linie stellt den Verlauf der Wasseraufnahme bei Desorption dar und wird Desorptionsast genannt. Erfindungsgemäß beträgt bei einer relativen Luftfeuchte von 50% die Wasseraufnahme W(50%) kleiner 10 Massen-%, bevorzugt kleiner 5 Massen-%, gemessen auf dem hier durchgezogen dargestellten Adsorptionsast der Isotherme.
-
8 und 9 zeigen jeweils Abwandlungen der in 6 gezeigten Ausführungsform, wobei sich die in 8 gezeigte Abwandlung dadurch auszeichnet, dass als Adsorptionsfilterlage 20 ein ein- oder mehrlagiger Schichtaufbau aus fixierten Schüttungen von Aktivkohle gebildet ist, welcher zickzackförmig gefaltet ist, insbesondere derart, dass sich gegenüberliegende Faltenschenkel aneinander anliegen, so dass zwischen den Falten kein Zwischenraum gebildet ist.
-
Die in 9 gezeigte Variante entspricht der in 6 gezeigten Ausführungsform, wobei dort die Feinfilterlage 30 zwischen der Vorfilterlage 10 und der Adsorptionsfilterlage 20 angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Adsorptionsfilterlage 20 mit einem noch geringeren Anteil an Partikeln belastet wird, wodurch ihre Wirkung besonders gut aufrecht erhalten werden kann. Selbstverständlich kann auch sowohl in dieser Variante als auch in der in 6 gezeigten Ausführungsform die Adsorptionsfilterlage wie in 8 gezeigt ausgeführt sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 00/33940 A1 [0002]
- DE 102009043273 A1 [0037]
- US 2011/0235867 A1 [0037]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- DIN ISO 9277: 2003-05 [0011]
- DIN EN ISO 9237 [0015]
- ISO 5011 [0017]
- ISO 14269-4 [0017]
- ISO 9347 [0021]
- EN 12941: 1998 [0035]
- EN 15695-2: 2009 [0035]
- EN 15695-2: 2009 [0045]