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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rahmenschloss für ein Zweirad, mit einem Schwenkbügel, welcher schwenkbar an einer Schwenkbügelhalterung zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verstellbar gehalten ist, und mit einer Handhabe für eine Verstellbetätigung des Schwenkbügels.
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Ein derartiges Schwenkbügel-Rahmenschloss wird fest am Rahmen eines Zweirades montiert, beispielsweise an der Hinterradgabel. Der Schwenkbügel ist mittels der Schwenkbügelhalterung an dem einen Gabelrohr befestigt und erstreckt sich in der Öffnungsstellung beispielsweise parallel zu dem Gabelrohr, sodass der Schwenkbügel das in der Gabel aufgenommene Rad in seiner Drehbewegung nicht blockiert. Der Schwenkbügel wird durch Verschwenken um einen Winkel von beispielsweise 90° in seine Schließstellung überführt, in welcher er sich senkrecht zur Rotationsebene des Rades zwischen dessen Speichen erstreckt und damit die Drehbewegung des Rades verhindert bzw. blockiert. Die Verstellung des Schwenkbügels erfolgt bei einem herkömmlichen Schwenkbügel-Rahmenschloss, wie es beispielsweise in
DE 103 58 300 A1 offenbart ist, durch Drehbetätigung einer starr mit dem Schwenkbügel verbundenen Handhabe. Die Verriegelung des Schwenkbügels erfolgt mit einer schlüsselbetätigten Verriegelungseinrichtung, die an einem am gegenüberliegenden Gabelrohr befestigten Gegenlager vorgesehen ist.
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Der Bedienungskomfort eines derartigen Rahmenschlosses ist jedoch unter ergonomischen Gesichtspunkten nicht optimal.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rahmenschloss der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass eine komfortable Bedienung möglich ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Rahmenschloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass die Handhabe über eine Kulissenführung mit dem Schwenkbügel gekoppelt ist.
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Somit ist es bei dem erfindungsgemäßen Rahmenschloss möglich, die Handhabe so anzuordnen, dass die während einer Verstellbetätigung zurückgelegte Bewegungsbahn der Handhabe unabhängig von der Bewegungsbahn des Schwenkbügels verläuft, d. h. die Bewegungsbahn der Handhabe und die Bewegungsbahn des Schwenkbügels können sich voneinander unterscheiden. Somit lässt sich die Handhabe an einer ergonomisch günstigen Stelle anordnen, beispielsweise um dem stehenden Benutzer eine günstigere Kraftbeaufschlagung der Handhabe zu ermöglichen, wobei die zur Ausübung der Verstellbetätigung erforderliche Kraftübertragung zwischen der Handhabe und dem Schwenkbügel über die Kulissenführung erfolgt.
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Dadurch kann insbesondere eine im Wesentlichen linear versetzbare Handhabe vorgesehen werden, welche bevorzugt parallel zu einem Rahmenrohr, an welchem oder in welchem das Rahmenschloss befestigt ist, versetzbar ist. Eine derartige Handhabe ist optisch ansprechend zu integrieren und einfach zu bedienen. Alternativ kann aber auch eine schwenkbare Handhabe vorgesehen werden, deren Schwenkebene jedoch nicht zwingend mit der Schwenkebene des Schwenkbügels zusammenfallen muss. Beispielsweise können beide Schwenkebenen in einem rechten Winkel zueinander ausgerichtet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Kulissenführung beispielsweise bewirken, dass der Schwenkwinkel einer schwenkbaren Handhabe sich von dem Schwenkwinkel des Schwenkbügels unterscheidet.
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Darüber hinaus ermöglicht es die Kulissenführung, der eigentlichen Schwenkbewegung des Schwenkbügels zusätzliche Bewegungen, beispielsweise eine Linearbewegung, zu überlagern. Diese zusätzliche lineare Verstellmöglichkeit erlaubt letztlich weitere Verbesserungen im Hinblick auf die Sicherheit und den Bedienungskomfort, wie nachstehend noch näher erläutert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Rahmenschloss in eine Gabel eines Rahmens des Zweirades integriert, insbesondere in zumindest eine schlitzförmige Durchbrechung eines Gabelrohres. Bei der Gabel kann es sich beispielsweise um eine Hinterradgabel, aber auch um eine Vorderradgabel handeln. Die Integration des erfindungsgemäßen Rahmenschlosses in die Gabel bzw. in das oder die Gabelrohre ermöglicht eine besonders platzsparende, optisch ansprechende und komfortabel zu bedienende Anordnung des Rahmenschlosses an dem Zweirad. Zudem ergibt sich durch die Integration in den Rahmen ein zusätzlicher Schutz vor Verschmutzung und insbesondere auch vor einem unbefugten und/oder gewaltsamen Öffnen des. Rahmenschlosses.
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Bevorzugt weist die Gabel bzw. weisen die Rohre der Gabel im Bereich des Rahmenschlosses eine entsprechende Querschnittserweiterung auf. Die schlitzförmigen Durchbrechungen dienen dabei zum Beispiel der Aufnahme des Schwenkbügels in seiner Öffnungsstellung und/oder der Durchführung von Bauteilen der Kulissenführung, die eine Kopplung der Handhabe mit dem Schwenkbügel gewährleisten.
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Vorzugsweise umgibt die Handhabe das Rahmenrohr zumindest teilweise, sodass sich ein besonders kompaktes Erscheinungsbild des Rahmenschlosses insbesondere ohne weit vom Rahmenschloss oder Rahmen abstehende Bauteile ergibt. Eine derartige Handhabe lässt sich besonders einfach und intuitiv bedienen, da die Hand sozusagen das Rahmenrohr einschließlich der Handhabe umgreifen kann und eine Verstellbetätigung des Schwenkbügels durch ein lineares Verschieben der Handhabe erreicht wird.
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Vorzugsweise ist der Schwenkbügel zusätzlich linear versetzbar an der Schwenkbügelhalterung gehalten, wobei die Kulissenführung derart ausgebildet ist, dass ein Versetzen, insbesondere ein lineares Versetzen, der Handhabe zusätzlich zu einem Verschwenken auch ein lineares Versetzen des Schwenkbügels bewirkt. Dabei kann die Versetzrichtung des. Schwenkbügels verschieden von der Versetzrichtung der Handhabe sein. So kann die lineare Versetzbewegung des Schwenkbügels dazu verwendet werden, diesen in noch näher zu erläuternder Weise in der Schließstellung mit einem Gegenlager in Eingriff zu bringen. Unter einem linearen Versetzen des Schwenkbügels kann insbesondere ein lineares Versetzen der Schwenkachse, etwa in einer in Bezug auf den Rahmen ortsfesten Richtung, oder ein lineares Versetzen des Schwenkbügels entlang seiner Längsachse verstanden werden, d. h. die Versetzrichtung ändert sich mit der Winkelposition des Schwenkbügels. Die Schwenkachse des Schwenkbügels muss also nicht in fester Position an der Schwenkbügelhalterung vorgesehen sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Kulissenführung wenigstens einen ersten und wenigstens einen zweiten, an dem Schwenkbügel vorgesehenen Steuerabschnitt (insbesondere einen ersten und einen zweiten Bolzen) und wenigstens eine (insbesondere mit der Handhabe verbundene) Steuerkulisse, wobei die Steuerabschnitte voneinander beabstandet in der Steuerkulisse zwangsgeführt sind. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Steuerkulisse kann eine beispielsweise durch eine entsprechende Führung der Handhabe vorgegebene Bewegungsbahn der Handhabe in die gewünschte Bewegungsbahn des Schwenkbügels umgesetzt werden. Da durch die Anordnung von zwei voneinander beabstandeten Steuerabschnitten bei entsprechender Ausgestaltung der Steuerkulisse die Winkelposition des Schwenkhebels stets durch die Verstellposition der Handhabe vorgegeben ist, wird eine weitgehend spielfreie Führung des Schwenkbügels erreicht.
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Die beiden Steuerabschnitte können dabei in einer gemeinsamen Steuerkulisse, aber auch in separaten Steuerkulissen geführt sein. Zusätzlich kann auch eine weitere Steuerkulisse in der Schwenkbügelhalterung vorgesehen sein, sodass sich auch komplexere Bewegungsbahnen des Schwenkbügels realisieren lassen.
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Es versteht sich, dass auch eine umgekehrte Anordnung von Steuerabschnitten und Steuerkulisse vorgesehen werden kann, d. h. die Steuerabschnitte sind mit der Handhabe verbunden, während die Steuerkulisse am Schwenkbügel vorgesehen ist.
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Bevorzugt ist der erste Steuerabschnitt zusätzlich in einem an der Schwenkbügelhalterung vorgesehenen Langloch aufgenommen, wobei das Langloch insbesondere in Längserstreckungsrichtung des Schwenkbügels in dessen Schließstellung ausgerichtet sein kann. Durch ein derartiges, als zusätzliche Steuerkulisse wirksames Langloch kann zum Beispiel das vorstehend erwähnte lineare Versetzen des Schwenkbügels realisiert werden.
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Es ist bevorzugt, wenn die Kulissenführung derart ausgebildet ist, dass der Schwenkbügel bei einer Verstellbetätigung in Richtung der Schließstellung nach dem Erreichen einer Vorschließstellung, welche bezüglich ihrer Winkelposition des Schwenkbügels im Wesentlichen mit der Schließstellung übereinstimmt, bis zum Erreichen der Schließstellung im Wesentlichen nur linear versetzt wird, bevorzugt in Längserstreckungsrichtung des Schwenkbügels (und insbesondere in Längserstreckungsrichtung des genannten Langlochs). Die Linearbewegung kann dabei zum Beispiel in Richtung auf ein Gegenlager hin oder von einem Gegenlager weg erfolgen, um einen Eingriff und/oder eine Verriegelung des Schwenkbügels mit dem Gegenlager zu bewirken. Die sich an die Schwenkbewegung des Schwenkbügels anschließende Linearbewegung kann dabei ohne Richtungsänderung der Verstellbewegung der Handhabe erzielt werden, was die Betätigung des Rahmenschlosses besonders intuitiv und komfortabel macht. Durch eine einstufige Verstellbewegung der Handhabe kann demnach eine zweistufige Verstellbetätigung des Schwenkbügels bewirkt werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Schwenkbügel an seinem freien Ende einen Verriegelungsabschnitt auf, welcher in der Schließstellung in einem Gegenlager aufgenommen ist. Ein derartiges Gegenlager erhöht die Stabilität und Aufbruchsicherheit des Schlosses, da es ein gewaltsames Öffnen des Rahmenschlosses unter Ausnutzung der Hebelwirkung des Schwenkbügels bzw. ein Abscheren des Schwenkbügels durch ein ruckartiges Drehen des Rades weitgehend verhindert. Die zusätzliche Blockierung des Schwenkbügels durch den im Gegenlager aufgenommenen Verriegelungsabschnitt kann in Drehrichtung des Rades, alternativ oder zusätzlich auch in andere Raumrichtungen wirksam sein. Insbesondere kann das Gegenlager den Schwenkbügel gegen ein gewaltsames Zurückschwenken in Richtung der Öffnungsstellung blockieren, wie nachfolgend erläutert wird.
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Vorzugsweise weist das Gegenlager einen Blockierabschnitt auf, welcher zumindest abschnittsweise im Wesentlichen tangential zu einer Bewegungsbahn des Verriegelungsabschnitts des Schwenkbügels ausgerichtet ist und den Verriegelungsabschnitt zumindest in der Schließstellung ab stützt. Zum Beispiel kann der Blockierabschnitt als Verriegelungskulisse ausgebildet sein, welche den Verriegelungsabschnitt hintergreift. Der Blockierabschnitt bzw. die Verriegelungskulisse können derart angeordnet. sein, dass der Verriegelungsabschnitt des Schwenkbügels, insbesondere eine am Schwenkbügel angeordnete Umfangsnut, beim Verstellen des Schwenkbügels in die Schließstellung in den Blockierabschnitt bzw. die Verriegelungskulisse einläuft. Dadurch wird ein störungsfreies Hineingleiten des Schwenkbügels in das Gegenlager auch bei einem gewissen Spiel in der Schwenkbügellagerung gewährleistet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bildet das Gegenlager eine Verriegelungsaufnahme, in welcher der Verriegelungsabschnitt in der Schließstellung formschlüssig aufgenommen ist. Dadurch wird eine besonders zuverlässige Verriegelung des Schwenkbügels im Gegenlager erreicht. Die Verriegelungsaufnahme kann beispielsweise als eine Vertiefung ausgebildet sein, welche ein Bestandteil der genannten Verriegelungskulisse ist. Der Verriegelungsabschnitt kann beispielsweise durch das vorstehend erläuterte lineare Versetzen des Schwenkbügels mit der Verriegelungsaufnahme in Eingriff gebracht werden.
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Das Rahmenschloss kann ferner einen mittels eines Schließzylinders zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung verstellbaren Riegel aufweisen, welcher in seiner Verriegelungsstellung den Schwenkbügel zumindest in dessen Schließstellung, bevorzugt auch in dessen Öffnungsstellung, gegen ein Verstellen blockiert. Der Riegel kann beispielsweise linear mittels eines am Schließzylinder vorgesehenen Exzenters verstellt werden. Vorzugsweise ist der Riegel an der Schwenkbügelhalterung vorgesehen. Der Schließzylinder und der Riegel sind demnach an derselben Seite des Rahmens wie die Handhabe angeordnet, so dass die Betätigung nur von einer Rahmenseite erfolgen kann und damit ein Herumgreifen um den Rahmen entfällt, was die Bedienung des Rahmenschlosses wesentlich erleichtert.
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Es ist bevorzugt, dass der Riegel in der Verriegelungsstellung wenigstens einen am Schwenkbügel vorgesehenen Steuerabschnitt der Kulissenführung hintergreift. Dadurch wird eine besonders wirksame Blockierung des Schwenkbügels erzielt.
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Insbesondere kann es sich bei dem Steuerabschnitt um den bereits genannten zweiten Steuerabschnitt handeln, während der erste Steuerabschnitt, wie eingangs erläutert, in einem an der Schwenkbügelhalterung vorgesehenen Langloch aufgenommen sein kann.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Gabel eines Zweiradrahmens, mit einem darin integrierten Rahmenschloss gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 und 2 perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen, in eine Gabel integrierten Rahmenschlosses gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in verschiedenen Verstellpositionen;
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3 bis 5 Seitenansichten des Rahmenschlosses von 1 und 2 in verschiedenen Verstellpositionen unter Weglassung einiger Details;
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6 eine perspektivische Ansicht der Gabel von 1 bis 5;
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7 eine perspektivische Ansicht eines Kulissenelements des Rahmenschlosses gemäß 1 bis 5;
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8 eine perspektivische Ansicht einiger Details des Rahmenschlosses von 1 bis 5;
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9 eine perspektivische Ansicht eines mit einem. Riegel gekoppelten Schließzylinders des Rahmenschlosses von 1 bis 5;
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10 eine Seitenansicht von Teilen des Rahmenschlosses von 1 bis 5; und
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11 und 12 perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen Rahmenschlosses gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in verschiedenen Verstellpositionen.
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1 bis 10 zeigen ein erfindungsgemäßes, in eine nur abschnittsweise dargestellte Gabel 12 eines Zweiradrahmens integriertes Rahmenschloss 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
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An einem Teilabschnitt des einen Gabelrohrs 26a der Gabel 12 ist eine Schlossaufnahme 18 ausgebildet, deren Querschnitt gegenüber dem sonstigen Querschnitt des Gabelrohrs 26a vergrößert ist und die mehrere Durchbrechungen zur Aufnahme verschiedener Schlosskomponenten aufweist (1, 2 und 6).
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An dem der Schlossaufnahme 18 gegenüberliegenden anderen Gabelrohr 26b ist ein Gegenlager 60 vorgesehen, welches in einer schlitzförmigen Öffnung 30 des Gabelrohres 26b angeordnet ist und mit einer Gegenlagerabdeckung 28 teilweise abgedeckt ist (1 bis 6).
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Das Rahmenschloss 10 umfasst einen Schwenkbügel 14, welcher im Bereich der Schlossaufnahme 18 auf noch zu erläuternde Weise schwenkbar gehalten ist. Der Schwenkbügel 14 erstreckt sich in seiner Schließstellung (1, 3, 4, 8 und 10) in horizontaler Richtung, d. h. senkrecht zu den Gabelrohren 26a, 26b und zwischen diesen, und durchgreift dabei die Speichen eines nicht dargestellten, in der Gabel 12 aufgenommenen Rades, um eine Drehbewegung des Rades zu blockieren.
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Der Schwenkbügel 14 ist in seiner Öffnungsstellung (2 und 5) gegenüber der Schließstellung um etwa 90° verschwenkt und erstreckt sich dabei annähernd vertikal nach unten und parallel zum Gabelrohr 26a, sodass das Rad für eine Drehbewegung freigegeben ist.
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Das Rahmenschloss 10 weist ferner eine hülsenartige Handhabe 16 auf, welche das Gabelrohr 26a bzw. die Schlossaufnahme 18 teilweise umfänglich umgibt und in Längserstreckungsrichtung des Gabelrohrs 26a linear versetzbar ist, um den Schwenkbügel 14 zwischen seiner Schließstellung und seiner Öffnungsstellung zu verstellen.
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Die Handhabe 16 ist mit einem Kulissenelement 32 (3 bis 5 und 7) gekoppelt, welches eine Steuerkulisse 34 aufweist. Die Steuerkulisse 34 bildet zusammen mit an dem Schwenkbügel 14 vorgesehenen Bolzen 44a, 44b (3 bis 5, 8 und 10) eine Kulissenführung, über welche der Schwenkbügel 14 mit der Handhabe 16 gekoppelt ist.
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Wie in 8 und 10 gut zu erkennen ist, sind die Bolzen 44a, 44b voneinander beabstandet und quer zur Längserstreckungsrichtung des Schwenkbügels 14 an dem einen Ende des Schwenkbügels 14 angeordnet. Der Bolzen 44a ist in einem Langloch 42 aufgenommen, welches in einer bezüglich der Gabel 12 ortsfesten Halteeinrichtung 40 ausgebildet ist. Der Bolzen 44a definiert demnach die Schwenkachse des Schwenkbügels 14, wobei die Schwenkachse aufgrund der Lagerung des Bolzens 44a in dem Langloch 42 linear versetzbar ist, und zwar in einer Raumrichtung, welche der Längserstreckungsrichtung des Schließbügels entspricht, wenn sich dieser in seiner Schließstellung befindet.
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Wie in 3 bis 5 gut zu erkennen ist, sind beide Bolzen 44a, 44b in der näherungsweise S-förmig gekrümmten Steuerkulisse 34 geführt und bilden somit Steuerabschnitte zur Steuerung der Bewegungsbahn des Schwenkbügels 14.
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Ein lineares Versetzen der Handhabe 16 und damit des Kulissenelements 32 in Verstellrichtung, welche in 1 bis 5 durch einen Doppelpfeil angegeben ist, bewirkt auf noch näher zu erläuternde Weise sowohl ein Verschwenken des Schwenkbügels 14 um die durch den Bolzen 44a definierte Schwenkachse als auch ein lineares Versetzen des Schwenkbügels 14 in eine durch die Längserstreckungsrichtung des Langlochs 42 vorgegebene Richtung.
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Das Rahmenschloss 10 weist ferner eine in Bezug auf die Gabel 12 ortsfeste Federführung 41 auf, welche eine Schraubenfeder (nicht dargestellt) abstützt, die das Kulissenelement 32 bzw. die Handhabe 16 in Richtung der Öffnungsstellung (5) vorspannt.
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Am Kulissenelement 32 ist ein Führungsabschnitt 33 vorgesehen, an welchem ein Riegel 46 linear versetzbar gehalten ist (siehe 3, 4, 7, 9 und 10). Die Bewegungsbahn des Führungsabschnitts 33 ist gegenüber der Bewegungsbahn des Kulissenelements 32 geneigt.
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Zur Verstellbetätigung des Riegels 46 ist ein mittels eines Schlüssels 52 betätigbarer Schließzylinder 54 vorgesehen (9), welcher in einer Schließzylinderaufnahme 38 des Kulissenelements 32 angeordnet ist (7). Am stirnseitigen Ende des Schließzylinders 54 ist ein Exzenter 56 vorgesehen, welcher in einem am Riegel 46 vorgesehenen Langloch 50 aufgenommen ist (9). Mittels dieser Anordnung wird eine Drehbewegung des Schlüssels 52 in eine Linearbewegung des Riegels 46 umgesetzt.
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An dem einen Ende des Riegels 46 sind zwei Hakenabschnitte 48 ausgebildet (9), welche in der Schließstellung des Schwenkbügels 14 und in der Verriegelungsstellung des Riegels 46 die Enden des Bolzens 44b hintergreifen und dabei eine Verstellbetätigung des Schwenkbügels 14 und damit auch die Handhabe 16 blockieren (10). In der Entriegelungsstellung des Riegels 46 (4) geben die Hakenabschnitte 48 den Bolzen 44b frei, sodass ein Verschwenken und/oder lineares Versetzen des Schwenkbügels 14 mittels der Handhabe 16 bzw. des Kulissenelements 32 durchgeführt werden kann.
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An einer Stirnseite des Kulissenelements 32 ist ferner eine schlüssellochförmige Verriegelungskulisse 36 vorgesehen (7), welche als zusätzliche Sicherung in der Schließstellung des Rahmenschlosses 10 einen nicht dargestellten Verriegelungsabschnitt eines Klobens 22 hintergreifen kann, der an einem Ende eines durch Strichelung angedeuteten Schlaufenseils 24 befestigt ist (1 bis 5). Der Verriegelungsabschnitt des Klobens 22 ist in einer an der Federführung 41 (3) vorgesehenen Aufnahme aufgenommen.
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Nachfolgend wird das Gegenlager 60 für den Schwenkbügel 14 näher beschrieben. Wie insbesondere in 8 gut zu erkennen ist, weist das Gegenlager 60 eine längliche Verriegelungskulisse 62 auf, deren Breite so bemessen ist, dass beim Verschwenken des Schwenkbügels 14 von seiner Öffnungsstellung in die Schließstellung kurz vor Erreichen der Schließstellung der an dem freien Ende des Schwenkbügels vorgesehene Verriegelungsabschnitt 58 zunächst in die Verriegelungskulisse 62 eintauchen oder hineingleiten kann, d. h. der Verriegelungsabschnitt 58 tritt durch eine Öffnung in die Verriegelungskulisse 62 hindurch und bewegt sich dann annähernd tangential zu dieser weiter in Richtung der Schließstellung. Der Querschnitt der Verriegelungskulisse 62 verengt sich dann zunehmend, sodass hierdurch ein Blockierabschnitt ausgebildet wird, welcher den Verriegelungsabschnitt 58 beidseitig hintergreift.
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Die Verriegelungskulisse 62 mündet in eine topfförmige Vertiefung oder Verriegelungsaufnahme 64, in welcher der Verriegelungsabschnitt 58 bei Erreichen der Schließstellung des Schwenkbügels 14 formschlüssig aufgenommen ist. Um den Verriegelungsabschnitt 58 in die Verriegelungsaufnahme 64 einzuführen, ist es notwendig, dass der Schwenkbügel 14 bei Erreichen einer Vorschließstellung, welche bezüglich der Winkelposition des Schwenkbügels 14 im Wesentlichen mit der Schließstellung übereinstimmt, in Richtung des in 8 dargestellten Pfeils, also bezüglich der Längserstreckungsrichtung des Schwenkbügels 14 in Richtung auf das Gabelrohr 26a hin versetzt wird. Diese Linearbewegung wird durch entsprechende Abschnitte in der Steuerkulisse 34 (7) bewirkt. Nach erfolgter Linearbewegung hat der Schwenkbügel 14 seine Schließstellung erreicht.
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Wie in 3 und 10 gut zu erkennen ist, verhindert in der Schließstellung des Schwenkbügels 14 der sich in seiner Verriegelungsstellung befindende Riegel 46 eine Linearbewegung des Schwenkbügels 14 und (zusammen mit dem in der Verriegelungsaufnahme 64 aufgenommenen Verriegelungsabschnitt 58) auch eine Schwenkbewegung des Schwenkbügels 14 in Öffnungsrichtung.
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Ein erfindungsgemäßes Rahmenschloss 110 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist in 11 und 12 dargestellt. Das Rahmenschloss 110 ist in einer nur abschnittsweise dargestellten Gabel 112 eines Zweirades integriert. An dem einen Gabelrohr 126a der Gabel 112 ist eine Schlossaufnahme 118 ausgebildet, in welcher ein Schwenkbügel 114 mittels einer nicht dargestellten Schwenkbügelhalterung verschwenkbar gehalten ist. Das freie Ende des Schwenkbügels 114 ist in seiner Schließstellung (11) in einem an dem anderen Gabelrohr 126b vorgesehenen Gegenlager 160 aufgenommen.
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Der Schwenkbügel 114 ist in einer im Inneren der Schlossaufnahme 118 vorgesehenen Kulisse derart linear entlang seiner Längserstreckungsrichtung versetzbar aufgenommen, dass er nach dem Erreichen einer Vor schließstellung, welche bezüglich ihrer Winkelposition des Schwenkbügels 114 im Wesentlichen mit der Schließstellung übereinstimmt, linear in Richtung auf das Gabelrohr 126a hin in eine Aufnahme des Gegenlagers 160 hinein versetzt wird. Eine Verriegelung des Schwenkbügels 114 erfolgt ähnlich wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel durch einen im Bereich der Schlossaufnahme 118 vorgesehenen Schließzylinder 154, welcher in 11 und 12 nur schematisch dargestellt ist und welcher mit einem nicht gezeigten Riegel zusammenwirkt.
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Die Betätigung des Schwenkbügels 114 erfolgt durch eine Schwenkbetätigung einer Handhabe 116, wobei die Schwenkachsen des Schwenkbügels 114 und der Handhabe 116 bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel übereinstimmen. Es ist jedoch auch möglich, mittels geeigneter Kopplungsglieder die Schwenkachsen von Schwenkbügel 114 und Handhabe 116 gegeneinander versetzt und/oder verdreht, insbesondere in einem Winkel von 90° zueinander, anzuordnen.
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Der Schwenkbügel 114 ist in seiner Öffnungsstellung in einer nicht sichtbaren, im Gabelrohr 126a bzw. der Schlossaufnahme 118 ausgebildeten Aussparung versenkt (12).
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Bezugszeichenliste
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- 10, 110
- Rahmenschloss
- 12, 112
- Gabel
- 14, 114
- Schwenkbügel
- 16, 116
- Handhabe
- 18, 118
- Schlossaufnahme
- 20
- Klobenaufnahme
- 22
- Kloben
- 24
- Schlaufenseil
- 26a, 26b, 126a, 126b
- Gabelrohr
- 28
- Gegenlagerabdeckung
- 30
- Öffnung
- 32
- Kulissenelement
- 33
- Führungsabschnitt
- 34
- Steuerkulisse
- 36
- Verriegelungskulisse
- 38
- Schließzylinderaufnahme
- 40
- Halteeinrichtung
- 41
- Federführung
- 42
- Langloch
- 44a, 44b
- Bolzen
- 46
- Riegel
- 48
- Hakenabschnitt
- 50
- Langloch
- 52
- Schlüssel
- 54, 154
- Schließzylinder
- 56
- Exzenter
- 58
- Verriegelungsabschnitt
- 60, 160
- Gegenlager
- 62
- Verriegelungskulisse
- 64
- Verriegelungsaufnahme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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