DE102010062011B3 - Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen - Google Patents
Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen Download PDFInfo
- Publication number
- DE102010062011B3 DE102010062011B3 DE201010062011 DE102010062011A DE102010062011B3 DE 102010062011 B3 DE102010062011 B3 DE 102010062011B3 DE 201010062011 DE201010062011 DE 201010062011 DE 102010062011 A DE102010062011 A DE 102010062011A DE 102010062011 B3 DE102010062011 B3 DE 102010062011B3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- advantageously
- strength
- strength iron
- casting
- composition
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
Images
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D6/00—Heat treatment of ferrous alloys
- C21D6/002—Heat treatment of ferrous alloys containing Cr
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/78—Combined heat-treatments not provided for above
- C21D1/785—Thermocycling
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D5/00—Heat treatments of cast-iron
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D6/00—Heat treatment of ferrous alloys
- C21D6/02—Hardening by precipitation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/22—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for drills; for milling cutters; for machine cutting tools
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/005—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing rare earths, i.e. Sc, Y, Lanthanides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/22—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with molybdenum or tungsten
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/24—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with vanadium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D2211/00—Microstructure comprising significant phases
- C21D2211/008—Martensite
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Heat Treatment Of Articles (AREA)
Abstract
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Materialwissenschaft und betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen. Formkörper aus derartigen Eisenlegierungen sind einsetzbar als Schneid-, Stanz- und Umformwerkzeuge. Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines Verfahrens zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen, mit dem sowohl die Härte, als auch die Festigkeit unter Zug- und Druckbeanspruchungen und die Verformbarkeit der Eisenlegierungen deutlich gesteigert werden können. Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren, bei dem die Legierungselemente gemischt, aufgeschmolzen und anschließend in eine Gussform mit Abkühlgeschindigkeiten von mindestens 10 K/s gegossen werden, nachfolgend der Gussformkörper mindestens zweimal unmittelbar nacheinander angelassen wird, wobei die Anlasstemperaturen zwischen 500 und 600°C, die Haltezeiten beim Anlassen zwischen 30 Sekunden und 15 min und die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten mindestens 15 K/min betragen.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Materialwissenschaft und betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen. Formkörper aus derartigen Eisenlegierungen sind einsetzbar als Schneid-, Stanz- und Umformwerkzeuge, in der Fahrzeugindustrie, im Maschinen- und Werkzeugbau, in der Flugzeugindustrie, sowie in der Fördertechnik z. B. für Baggerzähne, wenn eine besonders hohe Festigkeit in Kombination mit einer guten Verformbarkeit gefordert wird.
- Bekannt sind hochfeste kristalline Eisenlegierungen mit metastabilen Phasenanteilen auf Grund hoher Erstarrungsraten in den Zusammensetzungen (Fe84.4Cr5.2Mo5.2Ga5.2)100-xCx (in Atom-%) mit x = 9 und 17, Fe84.3Cr4.3Mo46V2.2C4.6 (in Atom-%) (
DE 10 2006 024 358 A1 ; K. Werniewicz et al.: Acta Mater. 55, (2007) 3513–3520; U. Kühn et al.: Appl. Phys. Lett. 90, (2007) 261901-1–261901-3) sowie die Legierung Fe88.9Cr4.3V2.2C4.6 (U. Kühn et al.: J. Mater. Res. 25 (2), (2010) 368–374). - Bekannt ist ebenfalls, dass man durch das Anlassen der hochfesten Eisenlegierung Fe84.3Cr4.3Mo46V2.2C4.6 (in Atom-%) bei 600°C sowie der Wärmebehandelung bei 900°C und 1300°C, eine Steigerung der Verformbarkeit erzielen kann, diese aber mit einem Festigkeits- und Härteabfall verbunden ist (A. Schlieter et al.: Mater. Res. 25 (6), (2010) 1164–1171).
- Weiterhin ist bekannt, dass die herkömmlichen Wärmebehandlungsverfahren von Werkzeugstählen in der Regel sehr komplex (
DE 15 08 453 A1 ,DE 10 2004 037 067 B3 ,EP 0 714 990 A1 ) und damit zeit- und kostenintensiv sind, da der Werkstoff nach dem Gießprozess in der Regel spannungsarm geglüht, gehärtet und danach angelassen wird. Die Anlasszeiten betragen dabei für Werkzeugstähle häufig über eine Stunde (H.-J. Eckstein, Technologie der Wärmebehandlung von Stahl, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, 1977). Allerdings ist auch bekannt, dass bei einem Stahl mit ca. 1% Kohlenstoff bereits nach einer Anlasszeit von wenigen Minuten ein großer Härteabfall zu beobachten ist (V. Läpple, Wärmebehandlung des Stahls, EUROPA Lehrmittel, 2006). - Des Weiteren ist bekannt, dass karbidbildende Elemente in Stählen, wie Cr, Mo, V und W, beim Anlassen bei Temperaturen zwischen 400°C und 600°C zu einem Wiederanstieg der Festigkeit und Härte führen können (F. Silva, N. I. A. et al.: Mater. Charact., 56, (2006) 3–9; Y. Wang et al.: J. Mater. Sci. 45, (2010) 3442–3447).
- Bekannt ist außerdem, dass die Zugfestigkeit bei Stählen in der Regel mit steigender Anlasstemperatur fällt (A. Benazza et al: J. Mater. Sci. 42, (2007), 834–840; H. Czichos, M. Henneke, Hütte-Das Ingenieurwissen, Springer-Verlag, 2007; V. Läpple, Wärmebehandlung des Stahls, EUROPA Lehrmittel, 2006). Dies stellt einen Nachteil bei der Verwendung der Stähle bei erhöhten Arbeitstemperaturen dar, da mit einem Festigkeitsabfall bzw. einem Erweichen des Werkstoffs zu rechnen ist.
- Nachteilig bei den Lösungen des Standes der Technik ist also, dass nach der Herstellung von Eisenlegierungen deren Härte, Festigkeit und Verformbarkeit noch nicht ausreichend hoch sind.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines Verfahrens zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen, mit dem sowohl die Härte, als auch die Festigkeit unter Zug- und Druckbeanspruchungen und die Verformbarkeit der Eisenlegierungen deutlich gesteigert werden können, sowie eine hochfeste Eisenlegierung anzugeben, die diese verbesserten Eigenschaften aufweist.
- Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen werden die Legierungselemente gemischt, aufgeschmolzen und anschließend in eine Gussform gegossen, wobei die Abkühlung der Legierung in der Gussform mit einer Geschwindigkeit von mindestens 10 K/s realisiert wird und die Abkühlgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der einzustellenden Phasenzusammensetzung gewählt wird, wobei höhere Abkühlgeschwindigkeiten die Bildung der martensitischen Phase fördern, nachfolgend der Gussformkörper mindestens zweimal unmittelbar nacheinander angelassen wird, wobei die Anlasstemperaturen zwischen 500 und 600°C, die Haltezeiten beim Anlassen zwischen 30 Sekunden und 15 min und die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten mindestens 15 K/min betragen.
- Vorteilhafterweise wird mindestens das Aufschmelzen und Gießen unter Sauerstoffabschluss durchgeführt.
- Weiterhin vorteilhafterweise wird das Anlassen unter Sauerstoffabschluss, noch vorteilhafterweise unter Argonatmosphäre, durchgeführt.
- Ebenfalls vorteilhafterweise werden zur Realisierung der Abkühlgeschwindigkeiten während des Gießens Gussformen mit einer geringen Dicke des herzustellenden Gussformkörpers eingesetzt, wobei noch vorteilhafterweise Gussformen mit einer Dicke des herzustellenden Gussformkörpers von 1 bis 30 mm, und noch vorteilhafterweise von 10 bis 20 mm oder von 12 bis 20 mm, eingesetzt werden.
- Und auch vorteilhafterweise werden Abkühlgeschwindigkeiten während des Gießens von 20 K/s bis 1000 K/s, noch vorteilhafterweise von 100 bis 200 K/s, und/oder die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten während des Anlassens von 15 K/min bis 100 K/min, noch vorteilhafterweise von 20 bis 80 K/min, realisiert.
- Vorteilhaft ist es auch, wenn der Gussformkörper nachfolgend dreimal bis sechsmal nacheinander angelassen wird,
- Es ist ebenfalls vorteilhaft, wenn Anlasstemperaturen zwischen 520°C und 580°C eingesetzt werden.
- Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn Haltezeiten einer oder mehrere Anlassphasen zwischen 1 und 4 Minuten realisiert werden.
- Die erfindungsgemäße hochfeste Eisenlegierung enthält gemäß der Formel
FeaE1bE2cE3dE4e
E2 ein oder mehrere Elemente der Gruppe Cr, V, Mo, W, Ti, Ta, Zr, Hf und Nb,
E3 ein oder mehrere Elemente der Gruppe Al und Si,
E4 ein oder mehrere Elemente der Gruppe Sc, Y, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb und Lu,
mit
a = 100 – (b + c + d + e)
b = 0,01 bis 15
c = 0,5 bis 13
d = 0 bis 10
e = 0,01 bis 5
(a, b, c, d, e in Atom-%),
und kann geringe, herstellungstechnisch bedingte Zusätze und Verunreinigungen enthalten, und das Gefüge der hochfesten Eisenlegierung weist eine homogene Mikrostruktur auf, die aus - – > 80 Vol.-% martensitischer (trz – tetragonal raumzentriert) Phase und
- – dem Rest an boridischen und/oder carbidischen und/oder nitridischen und/oder oxidischen Phasen
- Vorteilhafterweise sind ferritische und/oder bainitische Phasen vorhanden.
- Ebenfalls vorteilhafterweise weist der Werkstoff der Formkörper eine Zusammensetzung b = 1–6, c = 7–13, d = 3–6 und e = 0,01–0,09 (in Atom-%) auf.
- Weiterhin vorteilhafterweise weist der Werkstoff der Formkörper eine Zusammensetzung
FeaCrc1Moc2Vc3CbYe
oder eine ZusammensetzungFeaCrc1Moc2Vc3CbSidYe
auf. - Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird es erstmals möglich, hochfeste Eisenlegierungen anzugeben, die eine deutlich erhöhte Härte, Festigkeit unter Zug- und Druckbeanspruchungen und Verformbarkeit zeigen. Dies wird erfindungsgemäß erreicht, indem Eisenlegierungen hergestellt werden, die nach dem Gießen ein Gefüge mit einer homogenen Mikrostruktur aufweisen, die
- – 40 bis 80 Vol.-% martensitische (trz – tetragonal raumzentriert) Phase und
- – 5 bis 35 Vol.-% austenitische (kfz – kubisch flächenzentriert) Phase und
- – den Rest an boridischen und/oder carbidischen und/oder nitridischen und/oder oxidischen Phasen enthält, wobei der Volumenanteil an austenitischer Phase ansteigt, je geringer der Anteil an den Legierungselementen Cr, V, Mo, W, Ti, Ta, Zr, Hf und/oder Nb ist. Eine derartige Eisenlegierung mit dieser homogenen Mikrostruktur wird dann mindestens zweimal angelassen, wobei die Anlasstemperaturen zwischen 500 und 600°C, die Haltezeiten beim Anlassen zwischen 30 Sekunden und 15 Minuten und die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten mindestens 20 K/min betragen.
- Zur Realisierung der boridischen und/oder carbidischen und/oder nitridischen Phasen im Gefüge wird das Aufschmelzen und Gießen unter Sauerstoffabschluss, vorteilhafterweise unter Argonatmosphäre, durchgeführt.
- Um die Abkühlgeschwindigkeiten während des Gießens realisieren zu können, müssen die Gussformen von deutlich größerer Dicke als der herzustellende Gussformkörper sein. Die Gussformkörper besitzen vorteilhafterweise eine Dicke von 1 bis 30 mm, noch vorteilhafterweise von 10 bis 20 mm oder von 12 bis 20 mm. Derartige Gussformen sind beispielsweise Kupferkokillen mit entsprechenden Abmessungen des zu gießenden Formkörpers.
- Die erfindungsgemäße hochfeste Eisenlegierung, die erfindungsgemäß hergestellt wurde, zeigt dabei besonders gute mechanische Eigenschaften, wie Härten bis 65 HRC, Festigkeiten über 4000 MPa sowie Stauchungen über 25%.
- Vorteilhafterweise erfolgt die erfindungsgemäße Wärmebehandlung bei den Anlasstemperaturen, bei dem das Sekundärhärtemaximum der jeweils hergestellten Legierung liegt.
- Insbesondere durch die erfindungsgemäße Phasenzusammensetzung des homogenen Mikrogefüges werden die deutlich verbesserten Eigenschaften erreicht. Neben einer deutlich verbesserten Härte, Festigkeit unter Zug- und Druckbeanspruchungen und Verformbarkeit der erfindungsgemäßen Eisenlegierungen werden vorteilhafterweise ebenso eine hohe Verschleißbeständigkeit und Warmfestigkeit erreicht.
- Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
- Dabei zeigt
-
1 : eine schematische Darstellung eines dreistufigen Kurzzeitanlassregimes gemäß Beispiel 1 - Beispiel
- Eine Legierung mit der Zusammensetzung Fe84,3Cr4,3Mo4,6V2,2C4,6 (in Atom-%) wird in einer Induktionsschmelzanlage unter Argonschutzgas bis auf 1460°C aufgeheizt und erschmolzen. Nachfolgend wird die Schmelze in eine rechteckige Kupferkokille mit den Abmessungen 70 × 120 × 14 mm3 abgegossen. Der erhaltene Formkörper besteht aus einem Gefüge mit der Zusammensetzung von 80 Vol.-% martensitische (trz) Phase, 12 Vol.-% mikrokristalline austenitische (kfz) Phase und 8 Vol.-% nano- und mikrokristallinen carbidischen Phasen vom Typ MC und M2C.
- Im nachfolgenden Druckversuch wird eine technische Bruchstauchung von 15% bei einer technischen Druckfestigkeit von 3200 MPa erreicht. Die technische 0,2-Stauchgrenze, d. h. die Festigkeit bei 0,2% Stauchung, beträgt 2200 MPa und die technische Zugfestigkeit 1200 MPa. Darüber hinaus verfügt dieser Gussformkörper über eine Härte von 59 HRC.
- Durch ein 3-maliges unmittelbar aufeinanderfolgendem Anlassen bei 560°C und einer Haltezeit von einer Minute, sowie einer Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeit von 20 K/min (siehe
1 ) wird ein Gefüge erreicht, das aus 95 Vol.-% martensitische Phase und 5 Vol.-% nano- und mikrokristalliner carbidischer Phase vom Typ MC und M2C besteht. - Nach der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung zeigt die erfindungsgemäße hochfeste Eisenlegierung eine gesteigerte Druckfestigkeit von 4000 MPa, einer technischen Bruchstauchung von 30%, einer 0,2-Stauchgrenze von 2800 MPa sowie einer gegenüber dem Ausgangszustand deutlich erhöhten Zugfestigkeit von 2000 MPa und einer Härte von 65 HRC.
Claims (12)
- Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen, bei dem die Legierungselemente gemischt, aufgeschmolzen und anschließend in eine Gussform gegossen werden, wobei die Abkühlung der Legierung in der Gussform mit einer Geschwindigkeit von mindestens 10 K/s realisiert wird und die Abkühlgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der einzustellenden Phasenzusammensetzung gewählt wird, wobei höhere Abkühlgeschwindigkeiten die Bildung der martensitischen Phase fördern, nachfolgend der Gussformkörper mindestens zweimal unmittelbar nacheinander angelassen wird, wobei die Anlasstemperaturen zwischen 500 und 600°C, die Haltezeiten beim Anlassen zwischen 30 Sekunden und 15 min und die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten mindestens 15 K/min betragen.
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mindestens das Aufschmelzen und Gießen unter Sauerstoffabschluss durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Anlassen unter Sauerstoffabschluss, vorteilhafterweise unter Argonatmosphäre, durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zur Realisierung der Abkühlgeschwindigkeiten während des Gießens Gussformen mit einer geringen Dicke des herzustellenden Gussformkörpers eingesetzt werden, wobei vorteilhafterweise Gussformen mit einer Dicke des herzustellenden Gussformkörpers von 1 bis 30 mm, noch vorteilhafterweise von 10 bis 20 mm oder von 12 bis 20 mm, eingesetzt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem Abkühlgeschwindigkeiten während des Gießens von 20 K/s bis 1000 K/s, vorteilhafterweise von 100 bis 200 K/s, und/oder die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten während des Anlassens von 15 K/min bis 100 K/min, vorteilhafterweise von 20 bis 80 K/min, realisiert werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Gussformkörper nachfolgend dreimal bis sechsmal nacheinander angelassen wird,
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem Anlasstemperaturen zwischen 520 und 580°C eingesetzt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, bei dem Haltezeiten einer oder mehrere Anlassphasen zwischen 1 und 4 Minuten realisiert werden.
- Hochfeste Eisenlegierung, hergestellt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einer Zusammensetzung gemäß der Formel
FeaE1bE2cE3dE4e - Hochfeste Eisenlegierung nach Anspruch 9, bei denen ferritische und/oder bainitische Phasen vorhanden sind.
- Hochfeste Eisenlegierung nach Anspruch 9, bei denen der Werkstoff der Formkörper eine Zusammensetzung b = 1–6, c = 7–13, d = 3–6 und e = 0,01–0,09 (in Atom-%) aufweist.
- Hochfeste Eisenlegierung nach Anspruch 9, bei denen der Werkstoff der Formkörper eine Zusammensetzung
FeaCrc1Moc2Vc3CbYe FeaCrc1Moc2Vc3CbSidYe
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010062011 DE102010062011B3 (de) | 2010-11-26 | 2010-11-26 | Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen |
EP11791234.5A EP2643488A1 (de) | 2010-11-26 | 2011-11-14 | Verfahren zur wärmebehandlung von hochfesten eisenlegierungen |
PCT/EP2011/070021 WO2012069329A1 (de) | 2010-11-26 | 2011-11-14 | Verfahren zur wärmebehandlung von hochfesten eisenlegierungen |
KR1020137016712A KR101893888B1 (ko) | 2010-11-26 | 2011-11-14 | 고강도 철 합금의 열 처리 방법 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010062011 DE102010062011B3 (de) | 2010-11-26 | 2010-11-26 | Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102010062011B3 true DE102010062011B3 (de) | 2011-12-01 |
Family
ID=44924952
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201010062011 Active DE102010062011B3 (de) | 2010-11-26 | 2010-11-26 | Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP2643488A1 (de) |
KR (1) | KR101893888B1 (de) |
DE (1) | DE102010062011B3 (de) |
WO (1) | WO2012069329A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3088084A1 (de) | 2015-04-29 | 2016-11-02 | Takraf GmbH | Hartkörper als rasterpanzerung für eine rollenpresse, verfahren zu dessen herstellung, und rolle für eine rollenpresse |
DE102014217122B4 (de) * | 2013-08-30 | 2021-02-25 | Leibniz-Institut Für Festkörper- Und Werkstoffforschung Dresden E.V. | Zusatzwerkstoff für das Auftragsschweißen |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10345252B2 (en) * | 2013-10-10 | 2019-07-09 | Scoperta, Inc. | Methods of selecting material compositions and designing materials having a target property |
CN105200301B (zh) * | 2015-11-04 | 2017-09-19 | 中国矿业大学 | 高强铁基合金的制备方法及高强铁基合金截齿 |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1508453A1 (de) * | 1965-10-15 | 1969-10-23 | Atomic Energy Commission | Verfahren zum Vergueten von Stahl hoher Festigkeit mit Austenit-Martensit Feingefuege |
EP0714990A1 (de) * | 1990-06-06 | 1996-06-05 | Nkk Corporation | Verfahren zum Herstellen abriebfester Stähle |
DE69125833T2 (de) * | 1991-08-12 | 1997-08-07 | Nippon Kokan Kk | Verfahren zur Herstellung abriebfester Stähle |
DE102004037067B3 (de) * | 2004-07-30 | 2006-01-05 | Ab Skf | Verfahren zur Wärmebehandlung von Werkstücken aus Stahl |
DE102006024358A1 (de) * | 2006-05-17 | 2007-11-22 | Leibniz-Institut Für Festkörper- Und Werkstoffforschung Dresden E.V. | Hochfeste, bei Raumtemperatur plastisch verformbare Formkörper aus Eisenlegierungen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6669790B1 (en) * | 1997-05-16 | 2003-12-30 | Climax Research Services, Inc. | Iron-based casting alloy |
DE10037363A1 (de) * | 2000-07-31 | 2002-02-14 | Manfred Markworth | Eisenbasis-Gußlegierung mit verschleißhemmenden Zusätzen für die vorzugsweise Verwendung als Werkstoff für Walzen |
-
2010
- 2010-11-26 DE DE201010062011 patent/DE102010062011B3/de active Active
-
2011
- 2011-11-14 WO PCT/EP2011/070021 patent/WO2012069329A1/de active Application Filing
- 2011-11-14 KR KR1020137016712A patent/KR101893888B1/ko active IP Right Grant
- 2011-11-14 EP EP11791234.5A patent/EP2643488A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1508453A1 (de) * | 1965-10-15 | 1969-10-23 | Atomic Energy Commission | Verfahren zum Vergueten von Stahl hoher Festigkeit mit Austenit-Martensit Feingefuege |
EP0714990A1 (de) * | 1990-06-06 | 1996-06-05 | Nkk Corporation | Verfahren zum Herstellen abriebfester Stähle |
DE69125833T2 (de) * | 1991-08-12 | 1997-08-07 | Nippon Kokan Kk | Verfahren zur Herstellung abriebfester Stähle |
DE102004037067B3 (de) * | 2004-07-30 | 2006-01-05 | Ab Skf | Verfahren zur Wärmebehandlung von Werkstücken aus Stahl |
DE102006024358A1 (de) * | 2006-05-17 | 2007-11-22 | Leibniz-Institut Für Festkörper- Und Werkstoffforschung Dresden E.V. | Hochfeste, bei Raumtemperatur plastisch verformbare Formkörper aus Eisenlegierungen |
Non-Patent Citations (6)
Title |
---|
BENAZZA, Adelylah [u. a.]: Hot compression and fracture toughness of HSS composed hot strip work rolls. In: J Mater Sci., 2007, S. 834 - 840. * |
KÜHN, U. [u. a.]: Superior mechanical properties of FeCrMoVC. In: Appl. Phys. Lett., 90, 2007, S. 261901-1 - 261901-3. * |
KÜHN, Uta [u. a.]: Transformation-induced plasticity in Fe-Cr-V-C. In: J. Mater. Res., 25, Februar 2010, 2, S. 368 - 373. * |
SCHLIETER, A. [u. a.]: Microstructure, thermal, and mechanical characterization of rapidly solidified high strength Fe84.3Cr4.3Mo4.6V2.2C4.6. In: J. Mater. Res., 25, Juni 2010, 6, S. 1164 1171. * |
WANG, Yong [u. a.]: Influence of secondary carbides precipitation and transformation on the secondary hardening of laser melted high chromium steel. In: J Mater Sci, 14. März 2010, S. 3442 - 3447. * |
WERNIEWICZ, K. [u. a.]: New Fe-Cr-Mo-Ga-C composites with high compressive strength and large plasticity. In: Acta Materialia, 2007, S. 3513 - 3520. * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014217122B4 (de) * | 2013-08-30 | 2021-02-25 | Leibniz-Institut Für Festkörper- Und Werkstoffforschung Dresden E.V. | Zusatzwerkstoff für das Auftragsschweißen |
EP3088084A1 (de) | 2015-04-29 | 2016-11-02 | Takraf GmbH | Hartkörper als rasterpanzerung für eine rollenpresse, verfahren zu dessen herstellung, und rolle für eine rollenpresse |
DE102015207922A1 (de) | 2015-04-29 | 2016-11-03 | Takraf Gmbh | Hartkörper als Rasterpanzerung für eine Rollenpresse, Verfahren zur dessen Herstellung, und Rolle für eine Rollenpresse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2012069329A1 (de) | 2012-05-31 |
KR20130121894A (ko) | 2013-11-06 |
EP2643488A1 (de) | 2013-10-02 |
KR101893888B1 (ko) | 2018-08-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP3013992B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines stahlformkörpers | |
EP2253398B1 (de) | Verschleißbeständiger Werkstoff | |
WO2007087785A1 (de) | Eisen-nickel-legierung | |
DE102010062011B3 (de) | Verfahren zur Wärmebehandlung von hochfesten Eisenlegierungen | |
DE102007044160A1 (de) | Verbundwerkstoff aus Metall und Keramik und Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP1274872B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines stickstofflegierten, sprühkompaktierten stahls, verfahren zu seiner herstellung | |
DE112016002489T5 (de) | Hitzebeständiger austenitischer gussstahl | |
DE102006024358B4 (de) | Hochfeste, bei Raumtemperatur plastisch verformbare Formkörper aus Eisenlegierungen | |
DE102015220766B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines umgeformten Körpers aus vollkristallinen, metastabilen Materialien | |
EP2886673B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Eisen-Cobalt-Molybdän/Wolfram-Stickstoff-Legierungen | |
CN113584356A (zh) | 一种高强度铝合金汽车车身板材及其制备方法 | |
EP2619343B1 (de) | Hochfeste, bei raumtemperatur plastisch verformbare und mechanische energie absorbierende formkörper aus eisenlegierungen | |
EP2339595A1 (de) | Magnetisches Formgedächnislegierungsmaterial | |
EP0149210B1 (de) | Verfahren zum Herstellen hochfester, duktiler Körper aus Kohlenstoffreichen Eisenbasislegierungen | |
DE102019104492B4 (de) | Verfahren zur herstellung einer kristallinen aluminium-eisen-silizium-legierung | |
DE102008013092B3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines hochfesten, zäh-duktilen Stahl-Dispersionswerkstoffes und seine Verwendung als Bau- und Konstruktionsteil | |
EP3189172B1 (de) | Hochfeste, mechanische energie absorbierende und korrosionsbeständige formkörper aus eisenlegierungen und verfahren zu deren herstellung | |
DE102005059429A1 (de) | Verfahren zur Herstellung verschleißbeständiger Schichtverbunde mit hartstoffhaltigen Schichtwerkstoffen auf Fe-Basis | |
DE102011117845B3 (de) | Verfahren zur Herstellung von austenithaltigem, fein-dendritischem Stahlguss mit erhöhten TRIP/TWIP-Eigenschaften und dessen Verwendung | |
EP2644717B1 (de) | Vormaterial für kunststoffformen oder kunststoffform | |
DE102009046718A1 (de) | Metastabile Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
AT508591B1 (de) | Kaltarbeitsstahl-gegenstand | |
WO2017025397A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines werkzeugstahles | |
DE2148390C3 (de) | Kobaltlegierung und Verfahren zu ihrer Bearbeitung | |
KR20180044663A (ko) | 공구강 제조용 물질 |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20120302 |