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Die Erfindung bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine wie beispielsweise eine Stichsäge nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2005 014 045 A1 ist eine handgeführte Schleifwerkzeugmaschine bekannt, an deren Gehäuseunterseite ein Schleifteller mit Absaugbohrungen zum Absaugen von Schleifstaub befestigt ist. Im Betrieb der Schleifwerkzeugmaschine wird der anfallende Schleifstaub mithilfe eines Staublüfters durch Löcher in einem an dem Schleifteller zu befestigenden Schleifblatt sowie über die Bohrungen in dem Schleifteller in einen Absaugkanal im Gehäuse geleitet und von dort über einen Ausblasstutzen in einen Staubbehälter geführt. Der Staubbehälter muss regelmäßig vom aufgenommenen Schleifstaub geleert werden, wozu der Staubbehälter vom Ausblasstutzen am Gehäuse der Schleifwerkzeugmaschine abgenommen werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen eine Handwerkzeugmaschine so auszuführen, dass der Arbeitsbereich der Handwerkzeugmaschine frei von Bearbeitungsstaub und -partikeln bleibt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine wird zur spanenden Werkstückbearbeitung eingesetzt, es handelt sich beispielsweise um eine Stichsäge oder um eine Schleifmaschine. Die Handwerkzeugmaschine weist in einem Gehäuse einen Antriebsmotor auf, vorzugsweise einen elektrischen Antriebsmotor, der über ein Getriebe ein Werkzeug antreibt, das zur spanenden Bearbeitung eines Werkstückes dient. Die Handwerkzeugmaschine kann zur Stromversorgung mit einem Akku ausgestattet sein.
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Um bei der Bearbeitung des Werkstücks anfallenden Staub und anfallende Späne aus dem Arbeitsfeld bzw. -bereich der Handwerkzeugmaschine zu entfernen, mündet ein erster Kanalabschnitt, der durch das Gehäuse der Handwerkzeugmaschine geführt ist, in eine Strömungsöffnung, die dem Arbeitsbereich des Werkzeugs zugewandt ist. Des Weiteren ist ein zweiter Kanalabschnitt im Gehäuse vorgesehen, welcher mit dem ersten Kanalabschnitt verbunden ist und welcher auf der dem ersten Kanalabschnitt abgewandten Seite eine Anschlussöffnung im Gehäuse aufweist.
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Es stehen somit zwei Strömungswege im Gehäuse zur Verfügung, die Y-förmig in eine gemeinsame, dem Arbeitsfeld benachbarte Strömungsöffnung münden. Im Betrieb der Handwerkzeugmaschine ist entweder einer der beiden Kanalabschnitte oder beide Kanalabschnitte aktiv, so dass durch den einen oder den anderen oder durch beide Kanalabschnitte gleichzeitig ein Luftstrom gefördert wird. Dies ermöglicht verschiedene Strömungsführungen, die an unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten bzw. Betriebsweisen angepasst sind. So ist es beispielsweise möglich, in einer ersten Betriebsart einen auf das Arbeitsfeld gerichteten Luftstrom durch den ersten Kanalabschnitt und in einer zweiten Betriebsart einen absaugenden Luftstrom durch den zweiten Kanalabschnitt zu erzeugen, beispielsweise dadurch, dass an die dem Arbeitsfeld abgewandte Anschlussöffnung des zweiten Kanalabschnitts ein Staubsauger angeschlossen wird. Der zum Arbeitsfeld gerichtete Luftstrom wird zweckmäßigerweise über eine Luftstromerzeugungseinrichtung generiert, beispielsweise über einen Ventilator, welcher von dem Antriebsmotor angetrieben wird, oder, gemäß vorteilhafter Ausführung, über den elektrischen Antriebsmotor selbst, indem einer der Kanalabschnitte durch das Motorgehäuse des Antriebsmotors geführt ist. Die Strömungsführung durch das Motorgehäuse des Antriebsmotors, der zugleich die Luftstromerzeugungseinrichtung bildet, hat den zusätzlichen Vorteil, dass der Motor von dem erzeugten Luftstrom gekühlt wird. Die Luftstromerzeugungseinrichtung kann ggf. auch zum Erzeugen eines absaugenden Luftstroms herangezogen werden, über den Späne aus dem Arbeitsbereich der Handwerkzeugmaschine durch den zweiten Kanalabschnitt geleitet und über die Anschlussöffnung des zweiten Kanalabschnitts ausgetragen werden.
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Somit steht in der erfindungsgemäßen Handwerkzeugmaschine ein Luftführungssystem zur Verfügung, mit dem wahlweise ein Luftstrom auf den Arbeitsbereich zum Freiblasen von Staub und Spänen geleitet oder ein absaugender Luftstrom zum Abführen des Staubs bzw. der Späne generiert werden kann. Für den ersten Fall genügt es, den auf das Arbeitsfeld gerichteten Luftstrom über die Luftstromerzeugungseinrichtung zu erzeugen, wohingegen der zweite Kanalabschnitt inaktiv bleiben kann, so dass über diesen Kanalabschnitt in dieser Betriebsweise keine Luftströmung erfolgt. Im zweiten Fall, also bei einer Absaugung des Arbeitsfelds über den zweiten Kanalabschnitt, kann die Strömungsführung über den ersten Kanalabschnitt aktiv bleiben, wobei der geförderte Luftstrom nicht zum Arbeitsfeld gelangt, sondern über den Mündungsbereich in den zweiten Kanalabschnitt umgelenkt wird. Möglich ist aber auch ein Deaktivieren der Luftstromerzeugungseinrichtung, welche im ersten Kanalabschnitt angeordnet ist, oder ein Absperren des ersten Kanalabschnitts.
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In einer vorteilhaften Ausführung weist die Handwerkzeugmaschine eine Stelleinrichtung auf, über die der zweite Kanalabschnitt mit dem ersten Kanalabschnitt zu verbinden bzw. von diesem zu trennen ist. Die Stelleinrichtung befindet sich im Mündungsbereich des zweiten Kanalabschnitts in den ersten Kanalabschnitt und ist zwischen einer geöffneten Position, in welcher der Mündungsbereich offen ist, und einer geschlossenen Position zu verstellen, in welcher der Mündungsbereich verschlossen ist. Über die Stelleinrichtung ist somit der zweite Kanalabschnitt zu- bzw. abzuschalten. Im abgeschalteten Zustand ist nur eine Strömungsführung über den ersten Kanalabschnitt möglich, im zugeschalteten Zustand sind vorzugsweise beide Kanalabschnitte aktiv, wobei grundsätzlich auch ein Abschalten des ersten Kanalabschnitts möglich ist, so dass lediglich über den zweiten Kanalabschnitt eine Strömungsführung von der Strömungsöffnung möglich ist, die dem Arbeitsfeld benachbart ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass die Stelleinrichtung als passives Verschlusselement ausgeführt ist, das allein über die Druckverhältnisse in den Kanalabschnitten zu öffnen und zu schließen ist. Das Verschlusselement ist beispielsweise als schwenkbar im Gehäuse gelagerte Strömungsklappe ausgeführt, die von der Luftströmung in einem der Kanalabschnitte in die Öffnungsstellung zu versetzen ist. Die Strömungsklappe ist beispielsweise von einem Federelement in die Verschlussposition kraftbeaufschlagt, in welcher der zweite Kanalabschnitt deaktiviert ist, und kann gegen die Kraft des Federelements in die Öffnungsstellung versetzt werden, sobald am zweiten Kanalabschnitt ein ausreichend hoher Unterdruck anliegt, welcher sich bis zu dem Verschlusselement fortpflanzt und dieses öffnet.
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Das Verschlusselement ist beispielsweise als ein in sich steifes Bauteil ausgeführt und besteht vorzugsweise aus Kunststoff, wobei zumindest eine Seite des Verschlusselements, ggf. auch beide Seiten strömungsgünstig konstruiert sein können, um im geschlossenen Zustand und/oder im geöffneten Zustand eine verbesserte Strömungsführung durch einen oder beide Kanalabschnitte zu ermöglichen. Möglich ist auch eine Ausformung des Verschlusselements in der Weise, dass in einer der Stellungen, bevorzugt in der Schließposition, ein Kanalabschnitt eine strömungsgünstig konturierte Wandung im Bereich des Verschlusselements aufweist und in der zweiten Stellung, vorzugsweise in der geöffneten Position, das Verschlusselement in eine Ausnehmung in der Wandung des zweiten, gegenüberliegenden Kanalabschnitts hineinverschwenkt wird.
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In einer weiteren, zweckmäßigen Ausführung ist vorgesehen, dass das Verschlusselement als flexibel verformbares Bauteil ausgeführt ist, das vorteilhafterweise durch seine Eigenelastizität in die Verschlussposition kraftbeaufschlagt ist und durch Anlegen eines Unterdrucks am zweiten Kanalabschnitt in die Öffnungsstellung überführt wird.
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Die Anschlussöffnung am zweiten Kanalabschnitt, an die beispielsweise ein Staubsauger oder ggf. auch eine Staubfangbox anschließbar ist, befindet sich zweckmäßigerweise am Gehäuse auf der dem Arbeitsfeld gegenüberliegenden Seite. Die Anschlussöffnung befindet sich somit am hinteren Teil des Gehäuses der Handwerkzeugmaschine, so dass auch bei angeschlossenem Staubsauger der Arbeitsbereich unbeeinträchtigt bleibt und eine ungehinderte Werkstückbearbeitung möglich ist.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 einen Schnitt durch eine Handwerkzeugmaschine, in deren Gehäuse zwei Kanalabschnitte zur Luftführung zu einem vorderen Arbeitsfeld bzw. von diesem Arbeitsfeld weg angeordnet sind, dargestellt mit verschlossenem zweiten Kanalabschnitt,
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2 eine 1 entsprechende Darstellung der Handwerkzeugmaschine, jedoch mit geöffnetem zweiten Kanalabschnitt.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 und 2 dargestellte Handwerkzeugmaschine 1 ist beispielhaft als Stichsäge ausgeführt, die ein am Gehäuse 2 der Handwerkzeugmaschine gelagertes, motorisch angetriebenes Werkzeug 3 aufweist, insbesondere ein Sägeblatt, welches sich in einem Arbeitsfeld 4 im vorderen Teil der Handwerkzeugmaschine 1 befindet. Bei dem lediglich symbolisch eingetragenen Antriebsmotor 8 handelt es sich vorzugsweise um einen Elektromotor.
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Zur Strömungsführung ist im Gehäuse 2 der Handwerkzeugmaschine 1 ein Luftführungssystem mit zwei Kanalabschnitten 5 und 9 vorgesehen, von denen der erste Kanalabschnitt 5 Außenluft über Einströmöffnungen 6 im Gehäuse 2 ansaugt, und zum Arbeitsbereich 4 transportiert. Der erste Kanalabschnitt 5 erstreckt sich durch das Gehäuse 2 der Handwerkzeugmaschine und mündet in einer Strömungsöffnung 7 im Gehäuse 2, die auf das Arbeitsfeld 4 gerichtet ist. Die Luftströmung im ersten Kanalabschnitt 5 wird über eine Luftstromerzeugungseinrichtung erzeugt, bei der es sich vorzugsweise um den Antriebsmotor 8 handelt. Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Luftstrom im ersten Kanalabschnitt 5 durch das Motorgehäuse des Antriebsmotors geführt ist, so dass der Antriebsmotor zugleich von dem Luftstrom gekühlt wird. Die Strömungsführung erfolgt, wie mit dem Pfeil dargestellt, von den Einströmöffnungen 6 im Gehäuse 2 über den Kanalabschnitt 5 bis zur Strömungsöffnung 7, die dem Arbeitsfeld 4 benachbart ist.
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Der zweite Kanalabschnitt 9 im Gehäuse 2 der Handwerkzeugmaschine 1 mündet in den ersten Kanalabschnitt 5, wobei der Mündungsbereich 10 mit Abstand zur Strömungsöffnung 7 des ersten Kanalabschnitts liegt. Zweckmäßigerweise befindet sich der Mündungsbereich 10 zugleich mit Abstand zur Luftstromerzeugungseinrichtung; der Mündungsbereich 10 liegt somit stromab der Luftstromerzeugungseinrichtung, welche im Ausführungsbeispiel von dem Antriebsmotor 8 gebildet ist.
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Auf der dem Mündungsbereich 10 gegenüberliegenden Seite mündet der zweite Kanalabschnitt 9 in einem Anschlussstutzen 11 mit einer Anschlussöffnung. An den Anschlussstutzen 11 bzw. die Anschlussöffnung 12 ist ein weiteres Bauteil anzuschließen, insbesondere ein Staubsauger, ggf. kommt auch eine Staubbox oder dergleichen in Betracht.
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Im Mündungsbereich 10 befindet sich als Verschlusselement eine Strömungsklappe 13, die als in sich starres, strömungsgünstig konturiertes Bauteil ausgeführt ist, beispielsweise aus Kunststoff besteht und über ein Gelenk 14 schwenkbar im Mündungsbereich 10 gelagert ist. In 1 ist das Verschlusselement 13 in der Schließposition dargestellt, in welcher die Strömungsverbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Kanalabschnitt von der Strömungsklappe 13 abgesperrt ist, so dass der zweite Kanalabschnitt 9 deaktiviert ist und die Strömungsführung ausschließlich über den ersten Kanalabschnitt 5 erfolgt. In 2 ist die Strömungsklappe 3 in der geöffneten Position dargestellt, in der die Strömungsverbindung zwischen dem ersten Kanalabschnitt 5 und dem zweiten Kanalabschnitt 9 hergestellt und eine Strömungsführung durch beide Kanalabschnitte gegeben ist.
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In der geschlossenen Position der Strömungsklappe 13 gemäß 1 erfolgt die Strömungsführung, wie mit dem Strömungspfeil dargestellt, ausschließlich über den ersten Kanalabschnitt 5 von der Einströmöffnung 6 zur Strömungsöffnung 7 in Richtung auf das Arbeitsfeld 4, auf dem Späne und Staub, welche bei der Werkstückbearbeitung anfallen, weggeblasen werden.
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In der geöffneten Position der Strömungsklappe 13, dargestellt in 2, wird zweckmäßigerweise an den Anschlussstutzen 11 des zweiten Kanalabschnitts 9 ein Staubsauger 15 angeschlossen, wobei der vom Staubsauger erzeugte Unterdruck die Strömungsklappe 13 um das Gelenk 14 aus der geschlossenen in die geöffnete Position verschwenkt. Die Strömungsklappe 13 ist zweckmäßigerweise in die Schließposition kraftbeaufschlagt. Gegen die Schließkraft wirkt der Unterdruck des Staubsaugers 15, so dass die Strömungsklappe 13 die in 2 dargestellte Öffnungsposition einnimmt und eine Strömungsverbindung zwischen dem zweiten Kanalabschnitt 9 und dem ersten Kanalabschnitt 5 hergestellt ist. Auf Grund des Saugdrucks, der von dem Staubsauger 15 erzeugt wird, erfolgt die Strömungsführung wie mit den Pfeilen dargestellt über die Strömungsöffnung 7, welche dem Arbeitsfeld 4 benachbart ist, und den der Strömungsöffnung 7 benachbarten Teil des ersten Kanalabschnitts 5 über den Mündungsbereich 10 in den zweiten Kanalabschnitt 9 und weiter in den Staubsauger 15. Somit werden Staubpartikel und Späne aus dem Arbeitsfeld 4 über die Strömungsöffnung 7 abgesaugt und über den zweiten Kanalabschnitt 9 und den Anschlussstutzen 11 abgeleitet.
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Über den stromauf des Mündungsbereichs 10 liegenden Teil des ersten Kanalabschnitts 5 erfolgt die Strömungsführung zunächst wie bei geschlossener Strömungsklappe 13 durch Ansaugen mittels der Luftstromerzeugungseinrichtung 8 über die Einströmöffnung 6 und Führen des Luftstromes bis zum Mündungsbereich 10. Auf Grund des im Mündungsbereich herrschenden, vom Staubsauger 15 erzeugten Unterdrucks wird auch die Luftströmung im oben liegenden Teil des ersten Kanalabschnitts 5, sowie mit dem Strömungspfeil dargestellt, über den Mündungsbereich 10 in den zweiten Kanalabschnitt 9 umgeleitet.
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Zweckmäßigerweise ist die dem ersten Kanalabschnitt 5 zugewandte Seitenfläche der Strömungsklappe 13 strömungsgünstig konturiert, so dass in der geschlossenen Position gemäß 1 diese Seitenfläche sich in die Innenwand des Kanalabschnitts einfügt, ohne ein Strömungshindernis zu bilden. In der geöffneten Position gemäß 2 liegt die Strömungsklappe 2 in einer Ausbuchtung der Wandung des zweiten Kanalabschnitts 9 an, so dass auch in der geöffneten Position die Strömungsklappe 13 kein Strömungshindernis im zweiten Kanalabschnitt bildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005014045 A1 [0002]