DE102009048338A1

DE102009048338A1 - Befestigungseinrichtung eines Haltegriffs an einem in Fahrtrichtung verlaufenden Dachholm eines Kraftfahrzeuges

Info

Publication number: DE102009048338A1
Application number: DE200910048338
Authority: DE
Inventors: Franz-Josef Ringel; Norbert Springer
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2009-10-06
Filing date: 2009-10-06
Publication date: 2011-04-21

Abstract

Eine Befestigungseinrichtung (6) für einen Haltegriff (2) innerhalb eines Kraftfahrzeuges an einem Dachholm (1) hat einen Grundkörper (7) mit Montageflanschen (8, 9) für den Handgriff (2) und für den Dachholm (1). Der Grundkörper (7) hat einen Halteabschnitt (10) und einen Verformungsabschnitt (11). Bei Zugbelastung an dem Haltegriff (2) weist der Grundkörper (7) eine höhere Stabilität auf als bei Druckbelastung.

Description

Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung eines Haltegriffs an einem in Fahrtrichtung verlaufenden Dachholm eines Kraftfahrzeuges.
Haltegriffe auf einer Beifahrerseite oder einer Rücksitzbank werden bei heutigen Kraftfahrzeugen häufig eingesetzt und sind aus der Praxis bekannt. Bei den bekannten Kraftfahrzeugen wird der Haltegriff unmittelbar an dem Dachholm verschraubt.
Die Festigkeit der Verschraubung begrenzt damit die Festigkeit, mit der der Haltegriff an dem Dachholm befestigt ist. Diese Festigkeit muss groß genug sein, damit sich ein Insasse des Kraftfahrzeuges festhalten kann. Bei einem Kopfaufprall, infolge eines Crashs stellt eine hohe Festigkeit jedoch ein Verletzungsrisiko für den Insassen dar. Weiterhin sind für unterschiedliche Dachholme angepasste Haltegriffe erforderlich. Daher kann ein Haltegriff einer Modellreihe nur sehr schwer bei einer anderen Modellreihe des Kraftfahrzeuges eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Befestigungseinrichtung der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass sie eine ausreichende Festigkeit zur Aufnahme von Betriebskräften aufweist und ein Verletzungsrisiko besonders gering hält.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch einen zwischen dem Dachholm und dem Haltegriff montierbaren Grundkörper und einem am Grundkörper angeordneten Halteabschnitt, wobei der Halteabschnitt bei Zugbelastung des Haltegriffs eine höhere Festigkeit aufweist als bei Druckbelastung.
Durch diese Gestaltung wird der Haltegriff über den Grundkörper mit dem Dachholm verbunden. Der Grundkörper stellt durch den Halteabschnitt unterschiedliche Festigkeiten in Zugbelastung und in Druckbelastung sicher. Daher kann die Festigkeit für die Druckbelastung im Verhältnis zu der Festigkeit für die Zugbelastung klein gewählt werden. Damit können von dem Haltegriff hohe Zugkräfte aufgenommen werden. Bei einem Crash entstehen jedoch meist auf den Haltegriff einwirkende Druckkräfte, welche aufgrund der geringeren Festigkeit des Halteabschnitts in dieser Richtung zu einem Nachgeben des Haltegriffs führen. Daher können von dem Haltegriff in Zugrichtung hohe Betriebskräfte übertragen werden, während das Verletzungsrisiko besonders gering gehalten wird. Dank der Erfindung kann zudem ein einheitlicher Haltegriff für verschiedene Modellreihen des Kraftfahrzeuges eingesetzt werden, da der Grundkörper auf den jeweiligen Dachholm angepasst wird.
Die Fertigung und Montage der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung gestaltet sich besonders einfach, wenn der Grundkörper einen ersten Montageflansch zur Montage an dem Dachholm und einen zweiten Montageflansch zur Befestigung des Haltegriffs hat und wenn der Halteabschnitt zwischen den beiden Montageflanschen angeordnet ist.
Die Druckbelastung, unter der der Haltegriff nachgibt, lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn der Grundkörper einen Verformungsabschnitt aufweist.
Der Verformungsabschnitt lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders klein gestalten, wenn ein Schenkel des Grundkörpers den Verformungsabschnitt mit zumindest einem der Montageflansche verbindet.
Der Halteabschnitt gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn der Halteabschnitt zumindest einen in der vorgesehenen Zugrichtung des Haltegriffs weisenden und plastisch verformbaren Steg hat.
Die Stabilität des Halteabschnittes bei eingeleiteten Zug- und Druckbelastungen lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn der Halteabschnitt zumindest eine Ausnehmung aufweist und wenn die zumindest eine Ausnehmung von Stegen begrenzt ist. Damit kann der Halteabschnitt eine den Anforderungen entsprechende Anzahl von Stegen aufweisen.
Die Fertigung und Montage des Grundkörpers gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Grundkörper im Querschnitt kastenförmig gestaltet ist. Im einfachsten Fall lässt sich der Grundkörper hierdurch aus einem Rohrprofil fertigen, indem der Halteabschnitt und weitere Konturen beispielsweise im Laserschneidverfahren ausgeschnitten werden.
Der Grundkörper vermag bei Zugbelastung besonders hohe Kräfte abzustützen, wenn der Halteabschnitt einen in der vorgesehenen Zugrichtung des Haltegriffs an einem Anschlag anliegenden Haken hat. Bei Druckbelastung entfernt sich der Haken von dem Anschlag, so dass der Grundkörper beispielsweise an seinem Verformungsabschnitt plastisch verformt werden kann.
Der Grundkörper vermag gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders hohe Zugkräfte am Haltegriff aufzunehmen, wenn der Anschlag innerhalb einer geschlossenen Ausnehmung des Grundkörpers angeordnet ist.
Der Grundkörper gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kompakt, wenn die Montageflansche jeweils zwischen dem Halteabschnitt und dem Verformungsabschnitt angeordnet sind, so dass der Halteabschnitt und der Verformungsabschnitt einander diagonal gegenüberliegen.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
1 einen seitlichen Teilbereich eines Daches eines Kraftfahrzeuges von innen mit einem an einem Dachholm montierten Haltegriff,
2 vergrößert eine Befestigungseinrichtung für den Haltegriff aus 1 an dem Dachholm,
3 einen Grundkörper für eine weitere Ausführungsform der Befestigungseinrichtung.
1 zeigt einen Teilbereich eines Daches eines Kraftfahrzeuges von innen mit einem an einem Dachholm 1 angeordneten Haltegriff 2. Der Dachholm 1 ist oberhalb einer Seitenscheibe 3 angeordnet und bis zu einer Frontscheibe 4 des Kraftfahrzeuges geführt. Weiterhin zeigt 1, dass der Dachholm 1 von einer Verkleidung 5 verdeckt ist.
2 zeigt vergrößert den Dachholm 1 mit einer Befestigungseinrichtung 6 zur Montage des in 1 dargestellten Haltegriffs 2. Zur Verdeutlichung sind der Haltegriff 2 und die Verkleidung 5 aus 1 in 2 nicht dargestellt. Die Befestigungseinrichtung 6 hat einen Grundkörper 7 mit einem ersten Montageflansch 8 zu seiner Montage an dem Dachholm 1 und einen zweiten Montageflansch 9 zur Verschraubung mit dem Haltegriff 2 aus 1. Der Grundkörper 7 hat einen Halteabschnitt 10 und einen Verformungsabschnitt 11 zur plastischen Verformung. Der Halteabschnitt 10 hat an Anschlägen 12 anliegende Haken 13. Die Anschläge 12 werden von Stegen 14 in Zugrichtung des Haltegriffs 2 gehalten. Der Grundkörper 7 weist zwischen zwei Stegen 14 Ausnehmungen 15 auf. Damit werden in den Haltegriff 2 aus 1 eingeleitete Zugkräfte von dem Haken 13 und dem Anschlag 12 abgestützt. Eine Einleitung von Druckkräften gegen den in 1 dargestellten Haltegriff 2 führt zur Entfernung des Hakens 13 von dem Anschlag 12 und damit zu einer Verformung des Verformungsabschnittes 11.
3 zeigt einen Grundkörper 16 einer weiteren Ausführungsform der Befestigungseinrichtung 6 zur Befestigung des Halteggriffs 2 an dem Dachholm 1. Der Grundkörper 16 hat erste Montageflansche 17 zur Montage an dem Dachholm 1 und zweite Montageflansche 18 zur Befestigung des Haltegriffs 2. Zwischen den Montageflanschen 17, 18 ist ein Halteabschnitt 19 und ein Verformungsabschnitt 20 angeordnet. Der Halteabschnitt 19 weist von Ausnehmungen 21 begrenzte Stege 22 auf, während der Verformungsabschnitt 20 über einen Schenkel 23 mit dem zweiten Montageflansch 18 verbunden ist. Die Festigkeit des Grundkörpers 16 in Zugrichtung an dem Haltegriff 2 wird von der Zugfestigkeit der Stege 22 des Halteabschnitts 19 begrenzt. Für die Festigkeit des Grundkörpers 16 bei Druckbelastung am Haltegriff 2 ist die Verformbarkeit des Verformungsabschnitts 20 und der Stege 22 maßgeblich.
Bezugszeichenliste

1: Dachholm
2: Haltegriff
3: Seitenscheibe
4: Frontscheibe
5: Verkleidung
6: Befestigungseinrichtung
7: Grundkörper
8, 9: Montageflansch
10: Halteabschnitt
11: Verformungsabschnitt
12: Anschlag
13: Haken
14: Steg
15: Ausnehmung
16: Grundkörper
17, 18: Montageflansch
19: Halteabschnitt
20: Verformungsabschnitt
21: Ausnehmung
22: Steg
23: Schenkel

Claims

Befestigungseinrichtung (6) eines Haltegriffs (2) an einem in Fahrtrichtung verlaufenden Dachholm (1) eines Kraftfahrzeuges gekennzeichnet durch einen zwischen dem Dachholm (1) und dem Haltegriff (2) montierbaren Grundkörper (7, 16) und einem am Grundkörper (7, 16) angeordneten Halteabschnitt (10, 19), wobei der Halteabschnitt (10, 19) bei Zugbelastung des Haltegriffs (2) eine höhere Festigkeit aufweist als bei Druckbelastung.
Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (7, 16) einen ersten Montageflansch (8, 17) zur Montage an dem Dachholm (1) und einen zweiten Montageflansch (9, 18) zur Befestigung des Haltegriffs (2) hat und dass der Halteabschnitt (10, 19) zwischen den beiden Montageflanschen (8, 9, 17, 18) angeordnet ist.
Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (7, 16) einen Verformungsabschnitt (11, 20) aufweist.
Befestigungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schenkel (23) des Grundkörpers (16) den Verformungsabschnitt (20) mit zumindest einem der Montageflansche (18) verbindet.
Befestigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (10, 19) zumindest einen in der vorgesehenen Zugrichtung des Haltegriffs (2) weisenden und plastisch verformbaren Steg (14, 22) hat.
Befestigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (19) zumindest eine Ausnehmung (15, 21) aufweist, und dass die zumindest eine Ausnehmung (15, 21) von Stegen (14, 22) begrenzt ist.
Befestigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (7, 16) im Querschnitt kastenförmig gestaltet ist.
Befestigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (10) einen in der vorgesehenen Zugrichtung des Haltegriffs (2) an einem Anschlag (12) anliegenden Haken (13) hat.
Befestigungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (12) innerhalb einer geschlossenen Ausnehmung (15) des Grundkörpers (7) angeordnet ist.
Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageflansche (8, 9, 17, 18) jeweils zwischen dem Halteabschnitt (10, 19) und dem Verformungsabschnitt (11, 20) angeordnet sind, so dass der Halteabschnitt (10, 19) und der Verformungsabschnitt (11, 20) einander diagonal gegenüberliegen.