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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines lasergesinterten Körpers mit der Eigenschaft einen Stoff zu absorbieren, adsorbieren oder emittieren, den lasergesinterten Körper mit einem Trocknungsmittel und den lasergesinterten Körper mit einem Silikat emittierenden Material sowie Verwendungen des lasergesinterten Körpers.
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Silikagel ist eine amorphe Kieselsäure von gelartiger, gummiartiger bis fester Konsistenz. Es ist bekannt Silikagel als Trocknungsmittel zum Trocknen eines Mediums zu verwenden, wobei die in dem Medium sich befindliche Feuchtigkeit von dem Silikagel gebunden wird. Beispielsweise sind mit Silikagel gefüllte Papiertütchen oder Kissen bekannt, die in einer Verpackung einer feuchtigkeitsempfindlichen Ware, beispielsweise eines elektronischen Geräts, sich befinden. Um die Ware in der Verpackung trocken zu halten und die Bildung von Kondensationsfeuchtigkeit, die beispielsweise bei der Verbringung der Verpackung von einer warmen in eine kalte Umgebung entsteht, zu unterbinden, ist das Papiertütchen oder Kissen gefüllt mit Silikagel in die Verpackung beigegeben. Dadurch wird erreicht, dass in der Verpackung sich befindliches Wasser von dem Silikagel gebunden wird, so dass das Silikagel beispielsweise als Korrosionsinhibitor für das elektrische Gerät wirken kann.
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Insbesondere ist die Beigabe von Silikagel als Trocknungsmittel zu Verpackungen bekannt, in denen pharmazeutische Produkte, insbesondere Medikamente, gelagert sind. Beispielsweise sind Tabletten häufig vor Feuchtigkeit zu schützen, da, wenn sie zuviel Wasser aufgenommen haben, ihre Form zerfällt und unter Umständen Wirkstoffe, die sich in der Tablette befinden, sich chemisch verändern können. Es ist beispielsweise ein Tablettenröhrchen bekannt, auf dessen Innenseite eine Silikagelschicht aufgebracht ist, mit der ein geringer Feuchtigkeitsgrad der in dem Tablettenröhrchen eingeschlossenen Luft erzielt ist. Dadurch kann in dem Tablettenröhrchen feuchtigkeitsarm die Tablette untergebracht sein, die vor schädlicher Feuchtigkeit geschützt ist. Das als das Trocknungsmittel verwendete Silikagel ist in dem Tablettenröhrchen derart bereitzustellen, dass einerseits das Silikagel gut von dem zu trocknenden Medium kontaktierbar ist und andererseits das Silikagel fest und sicher an Ort und Stelle gehalten ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zum Herstellen eines lasergesinterten Körpers mit der Eigenschaft einen Stoff zu absorbieren, adsorbieren oder emittieren, den mit dem Verfahren hergestellten lasergesinterten Körper und eine Verwendung des lasergesinterten Körpers in einem Behälter zum Trocknen des in dem Behälter sich befindlichen Mediums sowie zum Anreichern des in dem Behälter sich befindlichen Mediums zu schaffen, wobei der lasergesinterte Körper eine hohe Festigkeit hat und von dem den lasergesinterten Körper umgebenden Medium gut durchdringbar ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines lasergesinterten Körpers mit der Eigenschaft einen Stoff zu absorbieren, adsorbieren oder emittieren weist die Schritte auf: a) Bereitstellen einer ersten Menge einer Ausgangsmischung, die als eine homogene Mischung eines pulverförmigen Ausgangsmaterials und eines pulverförmigen Wirkmaterials gebildet ist, das die Eigenschaften hat, den Stoff zu absorbieren, adsorbieren oder emittieren, wobei in der Ausgangsmischung das Wirkmaterial eine erste vorherbestimmte Verteilungsdichte hat; b) Aufbringen einer ersten Schicht, die von der Ausgangsmischung gebildet wird, auf eine Plattform, so dass ein Pulverbett für ein selektives Lasersintern gebildet ist; c) Lasersintern der ersten Ausgangsmischungsschicht, so dass eine erste Schicht des Körpers mit seiner vorherbestimmten Geometrie und der ersten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials hergestellt wird.
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Mit dem Lasersinterverfahren wird der Körper schichtweise aufgebaut, wobei die erste Schicht des Körpers die vorherbestimmte Verteilungsdichte des Wirkmaterials hat. Dadurch ist in dem lasergesinterten Körper in der ersten Schicht das Wirkmaterial eingebracht, das von einem dem lasergesinterten Körper umgebenden Medium kontaktierbar ist. Dadurch, dass das Wirkmaterial die Eigenschaft hat den Stoff zu absorbieren, adsorbieren oder emittieren, kann der Stoff von dem Medium absorbiert oder adsorbiert bzw. in das Medium emittiert werden. Der lasergesinterte Körper ist aufgrund seiner Porosität von dem ihm umgebenden Medium durchdringbar, so dass das Medium beim Durchdringen der ersten Schicht mit dem Wirkmaterial in Kontakt kommt. Dadurch ist eine hohe Absorptions-, Adsorptions- oder Emissionsrate des Stoffs erzielt, womit der lasergesinterte Körper mit seinem Wirkstoff diesbezüglich eine hohe Funktionalität hat.
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Wird das Verfahren zum Herstellen des lasergesinterten Körpers mit den Schritten a) bis c) hintereinander mehrfach wiederholt, so ist der lasergesinterte Körper mit einer Mehrzahl an aneinanderliegenden ersten Schichten gebildet, die jeweils die vorherbestimmte Verteilungsdichte des Wirkmaterials haben, so dass der lasergesinterte Körper insgesamt mit der ersten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials ausgestattet ist. Das Lasersintern beim Herstellen des lasergesinterten Körpers bietet die Möglichkeit sowohl einfache als auch komplizierte Geometrien, insbesondere mit Hinterschneidungen, herzustellen, wodurch der lasergesinterte Körper mit dem darin sich befindlichen Wirkmaterial eine nahezu beliebige geometrische Form aufweisen kann.
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Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte lasergesinterte Körper kann beispielsweise einen Bereich mit einer oder mehreren ersten Schichten und einen anderen Bereich aufweisen, in dem kein Wirkmaterial vorgesehen ist. In der Regel führt die Anwesenheit des Wirkmaterials in dem lasergesinterten Körper örtlich zu einer Veränderung der lokalen Festigkeitseigenschaften, die sich beispielsweise in einer Erhöhung der Sprödigkeit widerspiegelt. Somit ist der Bereich des lasergesinterten Körpers, in dem das Wirkmaterial vorgesehen ist, beispielsweise zum Befestigen des lasergesinterten Körpers weniger geeignet, wohingegen Bereiche des Lasergesinterten Körpers ohne dem Wirkmaterial für die Befestigung vorteilhaft vorgesehen werden können. Dadurch kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens der lasergesinterte Körper in Abhängigkeit seiner mechanischen Beanspruchung bei seiner Verwendung dahingehend gestaltet sein, dass Bereiche des lasergesinterten Körpers, die einer hohen Festigkeitsbeanspruchung ausgesetzt sind, ohne das Wirkmaterial und Bereiche, die lediglich einer geringen Festigkeitsbeanspruchung ausgesetzt sind, mit der ersten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials ausgestattet sind.
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Aufgrund der Möglichkeit mit dem Lasersintern den lasergesinterten Körper nahezu geometrisch beliebig herzustellen, kann der Bereich des lasergesinterten Körpers mit dem Wirkmaterial derart geformt werden, dass eine Durchdringung von dem, dem lasergesinterten Körper umgebenden Medium durch diesen Bereich geradezu begünstigt ist, wohingegen der Durchdringungsgrad des lasergesinterten Körpers in Bereichen, in denen das Wirkmaterial nicht vorgesehen ist, unberücksichtigt zugunsten einer hohen Festigkeit bleiben kann.
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Durch mehrfaches Wiederholen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise eine Verteilung der vorherbestimmten ersten Verteilungsdichte derart vorgenommen werden, dass normal zu den beim Lasersintern gebildeten Schichten wechselweise eine erste Schicht oder mehrere erste Schichten mit einer anderen Schicht oder mehreren anderen Schichten ohne dem Wirkmaterial vorgesehen sind. Somit kann beispielsweise der lasergesinterte Körper gebildet sein von zwei Schichten der ersten Schicht, gefolgt von drei Schichten ohne dem Wirkmaterial, an eine weitere erste Schicht angrenzt, die wiederum von zwei Schichten ohne dem Wirkmaterial benachbart ist. Dadurch ist in dem lasergesinterten Körper eine eindimensionale Verteilung der Verteilungsdichte des Wirkmaterials erzielt. Bei einem herkömmlichen Lasersinterverfahren sind die Schichten in der Regel lediglich ein Zehntel Millimeter dick, so dass durch wechselweises Anbringen von ersten Schichten und Schichten ohne dem Wirkmaterial eine beliebige eindimensional variierte Verteilungsdichte ausgebildet werden kann.
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Bevorzugt werden die Schritte a) bis c) des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine zweite Menge der Ausgangsmischung wiederholt, wobei eine zweite Schicht, die von der Ausgangsmischung gebildet ist, und eine zweite Schicht des Körpers mit seiner vorbestimmten Geometrie und der zweiten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials hergestellt werden. Dadurch ist es vorteilhaft ermöglicht, dass in die Normalrichtung der Schichten von der ersten Schicht zu der zweiten Schicht, die beispielsweise unmittelbar nebeneinander liegend angeordnet sind, die Verteilungsdichte variieren kann. Somit kann neben dem wechselweisen Anordnen von Schichten mit dem Wirkmaterial und Schichten ohne dem Wirkmaterial die Verteilungsdichte in den Schichten mit dem Wirkmaterial gewählt werden, so dass die Verteilungsdichte des lasergesinterten Körpers eindimensional variabel gestaltbar ist. Dabei ist bevorzugtermaßen die erste vorherbestimmte Verteilungsdichte des Wirkmaterials unterschiedlich von der zweiten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials. Ferner ist es bevorzugt, dass die Schritte a) bis d) für das Herstellen weiterer Schichten des Körpers wiederholt werden.
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Beim selektiven Lasersintern sind bevorzugte Charakteristiken des beim Lasersintern verwendeten Lasers derart eingestellt, dass jede der Schichten des Körpers eine vorherbestimmte Porosität hat. Dabei ist es bevorzugt, dass die vorherbestimmten Porositäten von mindestens zwei Schichten des lasergesinterten Körpers unterschiedlich sind. Dadurch kann vorteilhaft die Porosität des lasergesinterten Körpers variabel eindimensional ausgebildet werden. Somit kann beispielsweise die Porosität in Abhängigkeit der Verteilungsdichte gewählt werden, so dass die aufgrund der lokal vorherrschenden Porosität die lokale Durchdringbarkeit des lasergesinterten Körpers vorgebbar ist. Dadurch ist bei einer entsprechend vorgegebenen Verteilungsdichte des Wirkmaterials dieses von dem, dem lasergesinterten Körper umgebenden Medium optimiert kontaktierbar. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass beim Sintern einer der Schichten der Laser derart variabel eingestellt wird, dass die Porosität der Schicht zweidimensional variiert ist. Dadurch kann vorteilhaft die Porosität in dem lasergesinterten Körper durch eine entsprechende Einstellung des Lasers von Schicht zu Schicht bzw. beim Sintern einer der Schichten dreidimensional variiert werden. Bevorzugt ist das pulverförmige Ausgangsmaterial gewählt aus der Gruppe Metall, Glas sowie Kunststoff und/oder das pulverförmige Wirkmaterial gewählt aus der Gruppe Silikagel, Molekularsieb, Aktivkohle sowie Ton.
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Der lasergesinterte Körper ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt, wobei das Wirkmaterial ein Trocknungsmittel ist und die Porosität mindestens einer der Schichten des Körpers derart ist, dass der Körper von einem ihm umgebenden Medium derart gut durchdringbar ist, dass mit dem Wirkmaterial das Medium trockenbar ist. Erfindungsgemäß wird der lasergesinterte Körper in einem Behälter zum Trocknen eines in dem Behälter sich befindlichen Mediums verwendet, wobei in dem Behälter der Körper angeordnet ist.
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Bevorzugt ist der Behälter eine Verpackung, so dass das sich in der Verpackung befindliche Medium von dem lasergesinterten Körper getrocknet wird, wobei bevorzugt die Verpackung ein Tablettenröhrchen ist. Dadurch kann vorteilhaft die in dem Tablettenröhrchen sich befindliche Luft von dem lasergesinterten Körper getrocknet werden, so dass die in dem Tablettenröhrchen gelagerten Tabletten stets zur besseren Haltbarkeit von einem trockenen Medium umgeben sind. Der lasergesinterte Körper kann beispielsweise in Form einer Hülse ausgebildet sein, so dass der lasergesinterte Körper wie eine Hülse in das Tablettenröhrchen einbringbar ist. Dadurch ist das Tablettenröhrchen einfach herstellbar und befüllbar. Durch die hülsenförmige Ausbildung ist der Anteil des Trocknungsmittels zu den Tabletten gleichmäßig oder variabel über die Füllhöhe verteilt. Vorteilhaft ist beispielsweise ein höherer Wirkstoffanteil in Öffnungsnähe. Ferner ist über die gewählte Porosität der Hülse die Trocknungsgeschwindigkeit je nach Erfordernisse der Tablettenrezeptur einstellbar.
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Ein anderer erfindungsgemäßer lasergesinterter Körper ist ebenfalls mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt, wobei das Wirkmaterial ein Silikat emittierendes Material, insbesondere Silikagel, ist und die Porosität mindestens einer der Schichten des Körpers derart ist, dass der Körper von einem ihm umgebenden Medium derart gut durchdringbar ist, dass das Wirkmaterial Silikat an das Medium abgibt. Bevorzugt wird der Behälter zum Anreichern eines in den Behälter sich befindlichen Mediums mit Silikat verwendet, wobei in dem Behälter der Körper angeordnet ist. Ferner ist es bevorzugt, dass der Behälter ein Kühlkanalsystem ist, das Aluminium aufweist, das mit dem in dem Kühlkanalsystem sich befindlichen Medium kontaktiert ist, wodurch eine Silikatverminderung in dem Kühlkanalsystem verursacht ist, wobei das in dem Kühlkanalsystem sich befindliche Medium derart mit dem Silikat angereichert ist, dass die Silikatverminderung in dem Kühlkanalsystem soweit kompensiert ist, dass die Festigkeit und die Lebensdauer des Kühlkanalsystems unbeeinträchtigt bleibt. Dabei ist das Kühlkanalsystem bevorzugt für einen Motor zur Kühlung desselben vorgesehen. In dem Kühlkanalsystem für den Motor befindet sich als Kühlmedium insbesondere Kühlwasser, das aufgrund seiner Umwälzgeschwindigkeit eine entsprechend hohe Strömungsgeschwindigkeit in dem Kühlkanalsystem hat. Dadurch, dass mit dem Kühlwasser der lasergesinterte Körper zum Anreichern des Kühlwassers mit dem Silikat durchdrungen wird, ist der lasergesinterte Körper starken Strömungen ausgesetzt. Somit ist es vorteilhaft, dass der lasergesinterte Körper eine strömungsgünstige Form aufweist, die mit herkömmlichen Fertigungsmethoden nicht herstellbar wäre.
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Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen lasergesinterten Körpers anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel des lasergesinterten Körpers und
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2 die Axialverteilung des Wirkmaterials, der Sprödigkeit und der Porosität des lasergesinterten Körpers aus 1 entlang der Symmetrieachse des lasergesinterten Körpers.
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Wie es aus 1 ersichtlich ist, weist ein lasergesinterter Körper 1 eine rotationssymmetrische, hantelartige Struktur auf, die eine Symmetrieachse 2 hat. Der lasergesinterte Körper 1 ist gebildet von einem ersten Zylinder 3 und einem zweiten Zylinder 6, die jeweils außenseitig um die Symmetrieachse 2 des lasergesinterten Körpers 1 angeordnet sind. Der erste Zylinder 3 hat eine erste Oberfläche 5 und der zweite Zylinder 6 hat eine zweite Oberfläche 8, wobei die Oberflächen 5, 8 jeweils die stirnseitigen Außenflächen ihrer Zylinder 3, 6 bilden und deren Normale mit der Symmetrieachse 2 des lasergesinterten Körpers 1 zusammenfallen. Der ersten Oberfläche 5 des ersten Zylinders 3 abgewandt ist eine erste Scheibe 4 und analog dazu ist der zweiten Oberfläche 8 abgewandt an dem zweiten Zylinder 6 eine zweite Scheibe 7 angeordnet, wobei die Scheiben 4, 7 um die Symmetrieachse 2 rotationssymmetrisch angeordnet sind und mit den Zylindern 3, 6 fluchten und aneinander zugewandt angeordnet sind. Mittig an den Scheiben 4, 7 ist ein Steg 9 befestigt, wobei der Steg 9 an seinen Längsenden ein der Scheibe 4 zugewandtes erstes Kegellängsende 10 und ein der zweiten Scheibe 7 zweites Kegellängsende 11 aufweist. Um die Symmetrieachse 2 symmetrisch und konzentrisch zu den Zylindern 3, 6 und dem Steg 9 ist in dem lasergesinterten Körper 1 ein Loch 12 vorgesehen.
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Der lasergesinterte Körper 1 ist durch selektives Lasersintern hergestellt, wobei beim Lasersintern der lasergesinterte Körper 1 Schicht für Schicht entlang der Symmetrieachse 2 gebildet wird. Beim Lasernsintern wird eine Schicht eines pulverförmigen Ausgangsmaterials auf einer Plattform ausgebreitet, die mit einem Laser zum Sintern gebracht wird. Beim Sintern der Zylinder 3, 6 ist zu dem pulverförmigen Ausgangsmaterial ein pulverförmiges Wirkmaterial beigemischt, so dass mit dem Laser das pulverförmiges Ausgangsmaterial und das pulverförmige Wirkmaterial gesintert werden. Der Mengenanteil des pulverförmigen Wirkmaterials bezogen auf das pulverförmige Ausgangsmaterial pro Schicht variiert in dem ersten Zylinder 3 und dem zweiten Zylinder 6, so dass sich die in 2 gezeigte Verteilung der in den Zylindern 3, 6 vorherrschenden Verteilungsdichte des Wirkmaterials ergibt. Im Steg 9 und in den Scheiben 4, 7 ist kein Wirkmaterial vorgesehen.
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Das in 2 gezeigte Diagramm weist eine Abszisse 13 auf, die die geometrische Erstreckung entlang der Symmetrieachse 2 abbildet. Ferner weist das Diagramm eine Ordinate 14 auf, an der sowohl die Sprödigkeit des lasergesinterten Körpers 1, die Verteilungsdichte des Wirkmaterials in dem lasergesinterten Körper 1 als auch die Porosität des lasergesinterten Körpers 1 aufgetragen ist.
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Der Ursprung des in 2 gezeigten Diagramms ist auf der Abszisse der Schnittpunkt der ersten Oberfläche 5 mit der Symmetrieachse 2. Am ersten Abszissenwert 15 ist die Lage der der ersten Oberfläche 5 abgewandten Stirnseite des ersten Zylinders 3 aufgetragen, an der die erste Scheibe 4 mit ihrer Dicke zwischen dem ersten Abszissenwert 15 und einem zweiten Abszissenwert 16 angeordnet ist. Der dritte Abszissenwert 17 und der vierte Abszissenwert 18 zeigen die Dicke der zweiten Scheibe 7, wobei zwischen den Abzissenwerten 16, 17 sich der Steg 9 erstreckt. Am Ende des Diagramms in 2 liegt auf der Abszisse 13 der Schnittpunkt der zweiten Oberfläche 8 mit der Symmetrieachse 2.
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In dem in 2 gezeigten Diagramm ist eine erste Verteilung 20, die im ersten Zylinder 3 vorherrscht, entlang der Symmetrieachse 2 gezeigt, wobei die erste Verteilung 20 im Ursprung einen ersten Ordinatenwert 19 hat, von dem die erste Verteilung 20 linear abfällt. Ferner zeigt das in 2 gezeigte Diagramm eine zweite Verteilung 21, die im zweiten Zylinder 6 vorherrscht, wobei ausgehend von dem vierten Abszissenwert 18 die Verteilung 21 kontinuierlich bis zum Ende des Diagramms ansteigt.
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Die Verteilungen 20, 21 zeigen die Verteilungsdichte des Wirkmaterials in dem lasergesinterten Körper 1 entlang der Symmetrieachse 2. Diese Verteilungen 20, 21 der Verteilungsdichte sind dadurch erreicht, dass beim Herstellen des lasergesinterten Körpers 1 wie folgt vorgegangen wird: Bereitstellen einer ersten Menge einer Ausgangsmischung, die als eine homogene Mischung eines pulverförmigen Ausgangsmaterials und eines pulverförmigen Wirkmaterials gebildet ist, wobei in der Ausgangsmischung das Wirkmaterial eine erste vorherbestimmte Verteilungsdichte hat; Aufbringen einer ersten Schicht, die von der Ausgangsmischung gebildet ist, auf eine Plattform, so dass ein Pulverbett für ein selektives Lasern gebildet ist; Lasersintern der ersten Ausgangsmischungsschicht, so dass eine erste Schicht des ersten Zylinders 3 unter Ausbilden der ersten Oberfläche 5 mit dem Außendurchmesser des ersten Zylinders 3 und der ersten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials, die von dem ersten Ordinatenwert 19 repräsentiert ist, hergestellt wird. Danach wird eine zweite Menge einer Ausgangsmischung, die als eine homogene Mischung des pulverförmigen Ausgangsmaterials und des pulverförmigen Wirkmaterials gebildet ist, bereitgestellt, wobei in dieser Ausgangsmischung das Wirkmaterial eine zweite vorherbestimmte Verteilungsdichte hat; Aufbringen der zweiten Schicht, die von der zweiten Menge der Ausgangsmischung gebildet ist, auf die erste Schicht, so dass ein weiteres Pulverbett für ein selektives Lasern gebildet ist; Lasersintern der zweiten Ausgangsmischungsschicht, so dass eine zweite Schicht des ersten Zylinders 3 mit seinem vorherbestimmten Außendurchmesser und der zweiten vorherbestimmten Verteilungsdichte des Wirkmaterials hergestellt wird, wobei die zweite vorherbestimmte Verteilungsdichte gemäß der Verteilung 20 geringer ist als die erste vorherbestimmte Verteilungsdichte. Bei entsprechender Wiederholung der Schritte und unter einer entsprechenden linearen Absenkung der Verteilungsdichte von Schicht zu Schicht wird der erste Zylinder 3 des lasergesinterten Körpers 1 beim selektiven Lasersintern ausgebildet, wobei in dem ersten Zylinder 3 die Verteilung 20 der Verteilungsdichte des Wirkmaterials ausgebildet wird. In analoger Weise wird der zweite Zylinder 6 hergestellt, so dass in dem zweiten Zylinder 6 die Verteilung 20 der Verteilungsdichte des Wirkmaterials hergestellt wird. Die Scheiben 4, 7 und der Steg werden beim Lasersintern ohne Zugabe von dem Wirkmaterial in das Ausgangsmaterial hergestellt, so dass in den Scheiben 4, 7 sowie dem Steg 9 kein Wirkmaterial vorgesehen ist. Durch das entsprechende Vorsehen des Wirkmaterials in den Zylindern 3, 6 ist die Konzentration des Wirkmaterials im Bereich der Oberflächen 5, 8 der Zylinder 3, 6 hoch, so dass Medium, das dem Lasersinterkörper 1 umgibt, von dem in dem lasergesinterten Körper 1 befindliche Wirkmaterial gut kontaktierbar ist.
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Mit der Verteilungsdichte des Wirkmaterials in dem lasergesinterten Körper 1 geht einher eine Zunahme der Sprödität, so dass die Verteilungen 20, 21 den Verlauf der Sprödität des lasergesinterten Körpers 1 entlang der Symmetrieachse 2 zeigen. Das heißt, dass der lasergesinterte Körper 1 an den Oberflächen 5, 8 eine hohe Sprödigkeit hat, wobei der lasergesinterte Körper 1 an den Scheiben 4, 7 und am Steg eine geringe Sprödigkeit hat. Dadurch ist am Steg 9 und an den Scheiben 4, 7 der lasergesinterte Körper 1 mit einer hohen Festigkeit versehen, wodurch der lasergesinterte Körper 1 beispielsweise am Steg 9 mit einer Klammer (nicht gezeigt) vorteilhaft befestigt werden kann.
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Der lasergesinterte Körper 1 ist derart unter Anwendung eines Lasers gesintert, das durch eine entsprechende Einstellung des Lasers beim Sintern sich in dem lasergesinterten Körper 1 Verteilungen 20, 21 als die Verteilung der Porosität des lasergesinterten Körpers 1 ergeben. Dadurch ist der lasergesinterte Körper 1 an den freien Oberflächen 5, 8 poröser und dadurch starker von dem den lasergesinterten Körper 1 umgebenden Medium durchdringbar. Somit sind die Längsendbereiche des lasergesinterten Körpers 1 gerade mit einer hohen Porosität versehen, wo der lasergesinterte Körper 1 eine hohe Verteilungsdichte des Wirkmaterials hat. Somit ist die Wirkung des Wirkmaterials in dem lasergesinterten Körper 1 hoch, das hervorgerufen durch die Verteilungen 20, 21 der Porosität das Wirkmaterial gerade in den Bereichen des lasergesinterten Körpers 1 gut kontaktierbar ist, in denen die Verteilungsdichte des Wirkmaterials hoch ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- lasergesinterter Körper
- 2
- Symmetrieachse
- 3
- erster Zylinder
- 4
- erste Scheibe
- 5
- erste Oberfläche
- 6
- zweiter Zylinder
- 7
- zweite Scheibe
- 8
- zweite Oberfläche
- 9
- Steg
- 10
- erstes Kegellängsende
- 11
- zweites Kegellängsende
- 12
- Loch
- 13
- Abszisse
- 14
- Ordinate
- 15
- erster Abszissenwert
- 16
- zweiter Abszissenwert
- 17
- dritter Abszissenwert
- 18
- vierter Abszissenwert
- 19
- erster Ordinatenwert
- 20
- Verteilung im ersten Zylinder
- 21
- Verteilung im zweiten Zylinder