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Die
Erfindung betrifft ein Ventil, mit zwei in einem Ventilgehäuse
relativ zu diesem und relativ zueinander zwischen jeweils einer
Schließstellung und mindestens einer Offenstellung bewegbar
angeordneten ersten und zweiten Steuerelementen, von denen das erste
Steuerelement mit einem einem ersten Ventilsitz zugeordneten ersten
Verschlussmittel und das zweite Steuerelement mit einem einem zweiten Venilsitz
zugeordneten zweiten Verschlussmittel bewegungsgekoppelt ist, wobei
jedes Verschlussmittel in der Schließstellung des mit ihm
bewegungsgekoppelten Steuerelementes dichtend am zugeordneten Ventilsitz
anliegt und in der Offenstellung davon abgehoben ist, und mit elektrisch
aktivierbaren Antriebsmitteln zum Betätigen der Steuerelemente.
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Ein
nach diesen Prinzipien aufgebautes Ventil in Form eines Piezoventils
ist aus der
EP 1 207
329 B1 bekannt. Das bekannte Ventil enthält zwei
von Biegewandlern gebildete Steuerelemente, die an einem Ende fest
miteinander verbunden und am Ventilgehäuse gelagert sind.
Die entgegengesetzten Endabschnitte der Biegewandler sind als Verschlussmittel
ausgebildet, die jeweils über einen Ventilsitz hinwegragen,
um je nach Betätigungszustand einen dem Ventilsitz zugeordneten
Ventilkanal freizugeben oder zu verschließen. Durch die
starre Verbindung der Biegewandler in dem Lagerbereich lässt
sich eine Vergrößerung des Stellweges und der
Stellkraft erzielen. Problematisch ist allerdings die sehr aufwändige
und kostenintensive Herstellung der Biegewandler, welche in einer
einstückigen Biegewandlereinheit zusammengefasst sind.
Außerdem sind sehr hohe Ansteuerspannungen erforderlich
und die Lebensdauer kann durch Rissbildung in der Piezokeramik beeinträchtigt
werden.
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Aus
der
EP 0 916 049 B1 ist
ein Magnetventil bekannt, bei dem ein einziges lamellenförmiges Steuerelement
mit einem Permanentmagnet bestückt ist, der mit einem Elektromagnet
kooperiert. Durch den Permanentmagnet wird das Steuerelement im
Zusammenwirken mit zwei Weicheisenteilen alternativ in jeweils einer
von zwei Schaltstellungen festgehalten. Durch impulsartiges Betätigen
des Elektromagneten kann das Steuerelement zwischen seinen beiden
Schaltstellungen umgeschaltet werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zur Steu-erung zweier
Ventilkanäle geeignetes Ventil zu schaffen, das bei einfacher
und kostengünstiger Herstellung eine lange Lebensdauer verspricht.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist erfindungemäß vorgesehen,
dass die Antriebsmittel von mindestens einer die wahlweise Betätigung
jedes Steuerelementes ermöglichenden elektrodynamischen
Antriebseinrichtung gebildet sind, die zwei miteinander kooperierende
und relativ zueinander bewegliche erste und zweite Antriebseinheiten
in Form einer Permanentmagneteinheit und einer elektrisch bestrombaren
Spuleneinheit enthält, wobei die erste Antriebseinheit
ortsfest bezüglich dem Ventilgehäuse angeordnet
und die zweite Antriebseinheit Bestandteil eines relativ zum Ventilgehäuse
beweglichen Mitnehmers ist, wobei der Mitnehmer ausgehend von einer
bei unbestromter Spuleneinheit vorliegenden Grundstellung je nach
gewählter Richtung der Bestromung der Spuleneinheit zu
wahlweise einer von zwei einander entgegengesetzt orientierten ersten und
zweiten Arbeitsbewegungen antreibbar ist, bei deren Ausführung
er bei gleichzeitiger antriebsmäßiger Entkopplung
vom jeweils anderen Steuerelement auf entweder das erste oder das
zweite Steuerelement einwirkt, um dessen Schaltstellung zu verändern.
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Somit
genügt prinzipiell eine einzige elektrodynamische Antriebseinrichtung,
um entweder das eine oder das andere Steuerelement zu betätigen und
in einer gewünschten Schaltstellung zu positionieren. Die
Antriebseinrichtung ist den beiden Steuerelementen funktionell gemeinsam
zugeordnet, wobei eine ihrer Antriebseinheiten, also entweder die Permanentmagneteinheit
oder die Spuleneinheit, ortsfest bezüglich des Ventilgehäuses
angeordnet ist und die relative Beweglichkeit zwischen den beiden Antriebseinheiten
nur durch die Bewegung der bezüglich dem Ventilgehäuse
nicht ortsfesten Antriebseinheit realisiert wird, die als Bestandteil
eines relativ zum Ventilgehäuse beweglichen Mitnehmers
ausgebildet ist. Durch Bestromung der Spuleneinheit kann somit der
Mitnehmer abhängig von der Bestromungsrichtung zu einer
ersten Arbeitsbewegung oder zu einer diesbezüglich entgegengesetzt
orientierten zweiten Arbeitsbewegung angetrieben werden, wobei er entweder
nur auf das eine oder nur auf das andere Steuerelement eine dieses
umschaltende Antriebskraft ausübt, während er
vom jeweils anderen Steuerelement antriebsmäßig
entkoppelt ist, so dass dieses seine momentane Schaltstellung beibehalten kann.
Somit liegt eine äußert kompakte Anordnung vor,
die wenig verschleißanfällig ist und nur geringe Ansteuerspannungen
erfordert. Die Herstellung lässt sich verhältnismäßig
kostengünstig bewerkstelligen. Außerdem wird das
Betriebsverhalten des Ventils durch Schwankungen in der Umgebungstemperatur und
durch Feuchtigkeitseinflüsse kaum beeinträchtigt.
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Zweckmäßigerweise
besteht die Möglichkeit, durch Veränderung der
Stromstärke bei der elektrischen Ansteuerung der Spuleneinheit
das Maß der im Rahmen der jeweiligen Arbeitsbewegung erzielbaren
Auslenkung des Mitnehmers und mithin auch der Steuerelemente zwischen
Maximalwerten zu variieren, insbesondere stufenlos. Auf diese Weise kann
insbesondere die Möglichkeit geschaffen werden, ein und
dasselbe Steuerelement in verschiedenen Offenstellungen zu positionieren,
in denen das ihm zugeordnete Verschlussmittel unterschiedlich weit
von dem ihm gegenüberliegenden Ventilsitz abgehoben ist
und es folglich einen unterschiedlich großen Strömungsquerschnitt
freigeben kann. Dies ermöglicht einen besonders vorteilhaften
Betrieb des Ventils als Proportionalventil.
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Zweckmäßigerweise
ist die Permanentmagneteinheit konstruktiv so ausgelegt, dass sich
an einer bevorzugten Stelle die höchste Flussdichte des Magneten
einstellt. Zweckmäßigerweise in diesem Bereich
liegt die Spuleneinheit, wenn der Mitnehmer die Grundstellung einnimmt.
Zur Fixierung in der Grundstellung kann der Mitnehmer über
beispielsweise ein elastisches Gelenk oder sonstige nachgiebige
Aufhängungsmittel bezüglich dem Ventilgehäuse
fixiert sein.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Besonders
kompakte Abmessungen sind realisierbar, wenn die beiden Antriebseinheiten
so ausgebildet sind, dass sie in Abhängigkeit von ihrer
Relativposition mehr oder weniger weit ineinander eintauchen. Hierbei
kommt insbesondere ein Tauchspulenprinzip zur Anwendung, bei dem
die Spuleneinheit mehr oder weniger weit in die Permanentmagneteinheit
eintaucht, insbesondere in koaxialer Anordnung.
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Zur
Vorgabe der Bestromungsrichtung der Spuleneinheit ist zweckmäßigerweise
eine geeignete Steuereinrichtung vorhanden. Mit ihr lässt
sich vorzugsweise auch die Dauer der Bestromung und folglich die
Dauer der Einhaltung der jeweils gewünschten Ventilstellung
kontrollieren. Ist die Steuereinrichtung auch zur variablen Vorgabe
der Bestomungsintensität ausgebildet, lässt sich
nicht nur ein rein digitales Schaltverhalten der Steuerelemente
realisieren, sondern bei Bedarf eine proportionale Betriebsweise, bei
der die Auslenkung der Steuerelemente proportional zur Stromstärke
regulierbar ist.
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Da
die Masse einer Spuleneinheit in der Regel kleiner ist als diejenige
einer Permanentmagneteinheit, ist es zur Minimierung der zu bewegenden Massen
vorteilhaft, die Permanentmagneteinheit ortsfest am Ventilgehäuse
anzuordnen und die Spuleneinheit als Bestandteil des Mitnehmers
auszuführen.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Ventileinheit
sind die Verschlussmittel und die Ventilsitze so angeordnet, dass
beide Steuerelemente ihre Schließstellung einnehmen, wenn
der Mitnehmer aufgrund unbestromter Spuleneinheit seine Grundstellung
einnimmt. Die Schließstellung der Steuerelemente wird insbesondere
durch Federmittel in nachgiebiger Weise vorgegeben, so dass der
Mitnehmer die zugeordnete Federkraft überwinden muss, um ein
Steuerelement in eine Offenstellung auszulenken. Das momentan vom
Mitnehmer nicht beeinflusste Steuerelement verbleibt dann in durch
die Federmittel vorgespannter Weise in der Schließstellung. Die
Federmittel sind zweckmäßigerweise mechanischer
Art und können platzsparend von mindestens einer Blattfeder
gebildet sein oder auch durch eine interne Feder elastizität
der Steuerelemente selbst realisiert sein.
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Die
Ventilsitze umschließen zweckmäßigerweise
jeweils einen in eine Ventilkammer des Ventils einmündenden
eigenen Ventilkanal, von denen der eine zweckmäßigerweise
ein der Zufuhr eines Druckmediums dienender Speisekanal und der
andere ein zur Druckentlastung dienender, bei pneumatischen Anwendungen
als Entlüftungskanal fungierender Abführkanal
ist. Zusätzlich zu diesen beiden steuerbaren Ventilkanälen
mündet zweckmäßigerweise noch mindestens
ein weiterer, dritter Ventilkanal in die Ventilkammer ein, der ständig
offen ist und dessen Strömungsquerschnitt durch die Steuerelemente
nicht beeinflussbar ist. Bei ihm handelt es sich zweckmäßigerweise
um einen mit einem anzusteuernden Verbraucher verbindbaren Arbeitskanal.
Somit kann beispielsweise ein 3/3-Wegeventil realisiert werden,
insbesondere in einer Ausgestaltung als Proportionalventil.
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Die
Verschlussmittel sind zweckmäßigerweise unmittelbar
am jeweils zugeordneten Steuerelement angeordnet. Es kann sich bei
ihnen um aus Material mit abdichtenden Eigenschaften bestehende Dichtungselemente
handeln, die angeklebt oder auf sonstige Weise fixiert sind. Es
ist aber auch möglich, die Steuerelemente so auszubilden,
dass sie unmittelbar selbst die Verschlussmittel definieren.
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Die
Antriebsverbindung zwischen dem Mitnehmer und jedem Steuerelement
ist zweckmäßigerweise eine nur lose Verbindung,
wobei der Mitnehmer zur Übertragung einer ein Steuerelement
auslenkenden Stellkraft ohne feste Verbindung in insbesondere drückender
Weise auf das betreffende Steuerelement einwirkt. Abweichend hiervon
wäre prinzipiell auch eine Bauform denkbar, bei der nur
eine ziehende Kraft ausgeübt werden kann. Konstruktiv einfacher
lässt sich jedoch eine zur ausschließlichen Übertragung
von drückenden Kräften geeignete antriebsmäßige
Kopplung verwirklichen.
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Um
solche Drückkräfte übertragen zu können,
verfügt der Mitnehmer zweckmäßigerweise über je
mindestens eine erste und zweite Drückfläche,
der jeweils eine am jeweils zugeordneten Steuerelement angeordnete
erste bzw. zweite Betätigungsfläche gegenüberliegt.
Je nach Bewegungsrichtung wirkt dann der Mitnehmer mit der einen
Drückfläche auf die eine Betätigungsfläche
ein, während sich gleichzeitig seine andere Drückfläche
von der Betätigungsfläche des anderen, in der
Ausgangsstellung verharrenden Steuerelementes entfernt.
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Die
Auslegung der einzelnen Komponenten ist insbesondere so getroffen,
dass in der Grundstellung des Mitnehmers zwischen mindestens einer
und unsbesondere jeder Drückfläche und der dieser
gegenüberliegenden Betätigungsfläche
ein kleiner Luftspalt vorliegt, so dass Überbestimmungen
vermieden werden und eine zuverlässige gleichzeitige Einnahme
der Schließstellung durch beide Steuerelemente gewährleistet
werden kann.
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Je
nach Ausgestaltung und Lagerung des Mitnehmers können sich
die beiden Drückflächen an einander entgegengesetzten
Seiten oder an ein und derselben Seite des Mitnehmers befinden.
Die erstgenannte Variante wird insbesondere dann gewählt, wenn
der Mitnehmer zwischen die beiden Betätigungsflächen
ragt und insbesondere auf einander entgegengesetzten Seiten von
den beiden Steuerelementen flankiert wird. Die an zweiter Stelle
genannte Variante kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die
beiden Betätigungsflächen und insbesondere auch
beide Steuerelemente auf der gleichen Seite des Mitnehmers platziert
sind und der Mitnehmer wippenartig ausgebildet ist, wobei seine
Drückflächen beidseits seines Schwenklagers platziert sind.
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Beide
Steuerelemente sind zweckmäßigerweise derart ausgebildet,
dass ihre Steuerbewegung eine Schwenkbewegung ist. Insbesondere
wenn die zu steuernden Ventilsitze untereinander identisch ausgerichtet
sind, ist es empfehlenswert, eines der Steuerelemente zur Realisierung
einer Richtungsumkehr der Bewegung des Verschlussmittels wippenartig
auszubilden.
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Insbesondere
in Verbindung mit einem wippenartig ausgebildeten Mitnehmer ist
es zur Vermeidung unerwünschter Schwingungen zweckmäßig,
jedem Mitnehmerarm eine eigene elektrodynamische Antriebseinrichtung
zuzuordnen, so dass auf einfache Weise ein Massenausgleich realisierbar
ist.
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Es
sei auch noch auf die Möglichkeit verwiesen, im Bereich
jeder Antriebseinrichtung ein sogenanntes Ferrofluid zu platzieren.
Hierbei handelt es sich um eine Flüssigkeit, die auf ein
magnetisches Feld reagiert. Sie befindet sich dort, wo ansonsten ein
Luftspalt um die Spuleneinheit herum angeordnet wäre und
wird durch das Feld der Permanentmagneteinheit gehalten. Das Ferrofluid
bewirkt unter anderem eine Kühlung der Spuleneinheit sowie
eine Dämpfung der sich bewegenden Komponenten.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine
bevorzugte erste Bauform des erfindungsgemäßen
Ventils in einer schematischen Schnittdarstellung, wobei der Mitnehmer
in der Grundstellung und die beiden Steuerelemente in jeweils ihrer
Schließstellung gezeigt sind,
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2 einen
schematischen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Ventils, wobei wiederum
der Mitnehmer bei Einnahme der deaktivierten Grundstellung und beide
Steuerelemente bei Einnahme ihrer Schließstellung gezeigt
sind,
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3 funktionell
relevante Komponenten des Ventils aus
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2 in
der Offenstellung des einen Steuerelementes,
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4 das
Ventil aus 2 in einer mit 3 übereinstimmenden
Darstellungsweise, jedoch bei Einnahme der Offenstellung durch das
andere Steuerelement, und
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5 einen
schematischen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform
des Ventils, wobei wie in 3 und 4 das
Ventilgehäuse nicht gezeigt ist und wobei der Mitnehmer
die Grundstellung und die beiden Steuerelemente jeweils ihre Schließstellung
einnehmen.
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Die
nachfolgende Beschreibung bezieht sich, sofern im Einzelfall keine
andere Aussage getroffen wird, einheitlich auf alle Ausführungsbeispiel.
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Das
insgesamt mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Ventil enthält
ein nur in 1 und 2 abgebildetes
Ventilgehäuse 2, das eine Ventilkammer 3 umgrenzt.
In dieser Ventilkammer 3 sind die funktionellen Komponenten
des Ventils 1 untergebracht.
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Das
Ventilgehäuse 2 besitzt eine strichpunktiert angedeutete
Hauptachse 4a und eine dazu rechtwinkelige Querachse 4b.
Die abgebildeten Schnitte verlaufen in einer durch die Hauptachse 4a und
die Querachse 4b aufgespannten Ebene.
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Eine
erste Wandung 5 des Ventilgehäuses 2, die
beim Ausführungsbeispiels den Boden der Ventilkammer 3 definiert,
ist von einem ersten und zweiten Ventilkanal 6, 7 durchsetzt.
Der erste Ventilkanal 6 mündet mit einer ersten
Kanalmündung 12 in die Ventilkammer 3 ein,
ebenso der zweite Ventilkanal 7 mit einer zweiten Kanalmündung 13.
Die erste Kanalmündung 12 ist von einem ersten
Ventilsitz 15 umrahmt, die zweite Kanalmündung 13 von
einem zweiten Ventilsitz 16. Vorzugsweise befinden sich
die Ventilsitze 15, 16 jeweils an der freien Stirnseite
einer an der ersten Wandung 5 angeordneten und in die Ventilkammer 3 hineinragenden
Erhebung 10, 11. Diese kann zum zugeordneten Ventilsitz 15, 16 hin insbesondere
konisch verjüngt ausgebildet sein.
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Mit
ihren der ersten und zweiten Kanalmündung 12, 13 entgegengesetzten äußeren
Kanalmündungen 22 sind die beiden Ventilkanäle 6, 7 zur
Außenfläche der ersten Wandung 5 hin
offen. Dort können vom Ventil 1 wegführende
Fluidleitungen angeschlossen werden, die nicht weiter abgebildet
sind.
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Der
erste Ventilkanal 6 ist insbesondere ein Speisekanal und
kann mit einer externen Druckquelle verbunden werden, die ein fluidisches
Druckmedium liefert, insbesondere Druckluft. Der zweite Ventilkanal 7 ist
zweckmäßigerweise ein mit einer Drucksenke, beispielsweise
mit der Atmosphäre oder mit einem Tank verbindbarer Abführkanal.
Die Funktionalität der beiden Ventilkanäle 6, 7 kann
auch vertauscht sein.
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Die
beiden Kanalmündungen 12, 13 mit ihren zugeordneten
Ventilsitzen 15, 16 sind in Achsrichtung der Hauptachse 4a zweckmäßigerweise
beabstandet zueinander angeordnet. Bevorzugt liegen sie allerdings
gemeinsam in der von der Hauptachse 4a und der Querachse 4b aufgespannten
oder einer hierzu parallelen Ebene. Untereinander sind die Ventilsitze 15, 16 bevorzugt
identisch ausgerichtet, sie weisen in Achsrichtung der Querachse 4b und
hierbei insbesondere von der ersten Wandung 5 weg. Ein Querversatz
der Ventilsitze 15, 16 rechtwinkelig zu der vorgenannten
Ebene wäre prinzipiell ebenfalls möglich.
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An
einer anderen Stelle mündet ein dritter Ventilkanal 8 ebenfalls
in die Ventilkammer 3 ein. Auch er durchsetzt zweckmäßigerweise
die erste Wandung 5. Bei ihm handelt es sich insbesondere um
einen mit einem zu betätigenden Verbraucher verbindbaren
Arbeitskanal.
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In
der Ventilkammer 3 befinden sich ein erstes Steuerelement 23 und
ein bezüglich dem ersten Steuerelement 23 insbesondere
gesondert ausgebildetes zweites Steuerelement 24. Jedenfalls
sind die beiden Steuerelemente 23, 24 unabhängig
voneinander relativ zueinander und relativ zum Ventilgehäuse 2 bewegbar.
Obgleich prinzipiell auch andere Gestaltungsformen möglich
wären, hat sich für die beiden Steuerelemente 23, 24 eine
lamellenförmige Formgebung als besonders zweckmäßig
erwiesen. Es handelt sich also zweckmäßigerweise
um längliche, bevorzugt streifenförmig gestaltete
Bauteile, deren Längsachsen bei Einnahme einer Ausgangsstellung parallel
zueinander verlaufen, wie dies aus 1 und 2 ersichtlich
ist. Ihre Längsachsen erstrecken sich dabei insbesondere
parallel zu der Hauptachse 4a, ihre Hauptausdehnungsebenen
verlaufen rechtwinkelig zu der von der Hauptachse 4a, der
Querachse 4b aufgespannten, im Folgenden als ”Bezugsebene” bezeichneten
Ebene.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel der 1 sind die
beiden Steuerelemente 23, 24 mit Abstand längsseits
nebeneinander angeordnet. Sie erstrecken sich in der Ausgangsstellung
mit in Achsrichtung der Querachse 4b gemessenem Abstand
nebeneinander.
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Bei
den Ausführungsbeispielen der 2 bis 5 sind
die beiden Steuerelemente 23, 24 in ihrer Längsrichtung
aufeinanderfolgend angeordnet, wobei ihre mit der Hauptachse 4a gleichgerichteten Längsachsen
bevorzugt koaxial ausgerichtet sind. Die rechtwinkelig zu der Bezugsebene
ausgerichteten Haupterstreckungsebenen beider Steuerelemente 23, 24 fallen
in der Ausgangsstellung zweckmäßigerweise zusammen.
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Das
erste Steuerelement 23 erstreckt sich über den
ersten Ventilsitz 15 hinweg. In gleicher Weise erstreckt
sich das zweite Steuerelement 24 über den zweiten
Ventilsitz 16 hinweg.
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Beide
Steuerelemente 23, 24 sind bezüglich dem
Ventilgehäuse 2 verschwenkbar. Die Schwenkebene
verläuft parallel zu der Bezugsebene, die jeweils zugeordnete
Schwenkachse 14 verläuft rechtwinkelig zu der
Bezugsebene. Die mögliche Schwenkbewegung ist in 1, 2 und 5 bei 28 durch
einen Doppelpfeil verdeutlicht.
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Die
Schwenkbeweglichkeit der Steuerelemente 23, 24 wird
jeweils durch ein zwischen dem Steuerelement 23, 24 und
dem Ventilgehäuse 2 angeordnetes Schwenklager 17 ermöglicht.
Beim Ausführungsbeispiel der 1 befindet
sich das dem ersten Steuerelement 23 zugeordnete Schwenklager 17 an
einem ersten Endbereich 18 des ersten Steuerelements 23.
Auf diese Weise wird das gesamte erste Steuerelement 23 bei
der Schwenkbewegung 28 in wahlweise die eine oder andere
Richtung verschwenkt.
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Vergleichbare
Zustände gelten bei den Ausführungsbeispielen
der 2 bis 5 für jedes der beiden
Steuerelemente 23, 24. Hier ist sowohl das erste
Steuerelement 23 als auch das zweite Steuerelement 24 an
jeweils einem ersten Endbereich 18 über ein Schwenklager 17 relativ
zum Ventilgehäuse 2 schwenkbeweglich aufgehängt.
Vorteilhaft ist es hierbei, wenn die beiden Steuerelemente 23, 24 mit einander
zugewandten ersten Endbereichen 18 installiert sind, so
dass die zugeordneten Schwenklager 17 örtlich
konzentriert in dem zwischen den beiden Steuerelementen 23, 24 liegenden
Bereich angeordnet werden können und insbesondere die Möglichkeit
besteht, beide Schwenklager 17 als Baueinheit auszubilden.
Auch in diesem Fall ist die Lagergestaltung jedoch so getroffen,
dass die beiden Steuerelemente 23, 24 ohne gegenseitige
Beeinflussung unabhängig voneinander gemäß Doppelpfeil 28 verschwenkbar
sind.
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Mindestens
ein Schwenklager 17 kann beispielsweise als elastisches
Federgelenk ausgebildet sein, vorzugsweise bestehend aus einem federelastisch
biegbaren Materialabschnitt. Ebenso besteht jedoch die Möglichkeit,
die Schwenklager 17 ohne stoffschlüssigen Materialverbund
einfach durch relativ zueinander bewegliche gesonderte Komponenten auszubilden,
beispielsweise mittels einer Lagerwelle oder mittels einer Schneidenlagerung,
bei der der erste Endbereich 18 durch Federmittel an eine
Lagerungsschneide angedrückt wird.
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Während
also bei den Ventilen der 1 bis 5 die
beiden Steuerelemente 23, 24 insbesondere über
den gleichen prinzipiellen Aufbau und die gleiche prinzipielle Lagerungsmaßnahme
verfügen, ist bei dem Ausführungsbeispiel der 1 das
zweite Steuerelement 24 wippenartig ausgebildet. Das zweite
Steuerelement 24 ist insgesamt starr, wobei sich sein Schwenklager 17 an
einer zu beiden Endbereich beabstandeten Stelle befindet, derart,
dass das zweite Steuerelement 24 durch das Schwenklager 17 in
einen ersten und zweiten Wippenarm 20, 21 unterteilt
wird. Die Schwenkbewegung gemäß Doppelpfeil 28 äußert
sich hier in einem Verkippen des gesamten zweiten Steuerelementes 24 um
das ihm zugeordnete Schwenklager 17.
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Abgesehen
von den geschilderten Lagerungsarten könnten die Steuerelemente 23, 24 auch auf
andere Weise bezüglich dem Ventilgehäuse 2 gelagert
werden, um die gewünschte Schwenkbeweglichkeit 28 zu
erreichen.
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Bei
allen Ausführungsformen ist das erste Steuerelement 23 in
dem dem ersten Ventilsitz 15 gegenüberliegenden
Bereich mit einem ersten Verschlussmittel 36 versehen.
In gleicher Weise verfügt das zweite Steuerelement 24 in
dem dem zweiten Ventilsitz 16 gegenüberliegenden
Bereich über ein zweites Verschlussmittel 37.
Die Verschlussmittel 36, 37 bestehen beispielhaft
aus jeweils einem aus Material mit gummielastischen Eigenschaften
gebildeten Plättchen, das an das zugeordnete Steuerelement 23, 24 angeklebt
oder dort auf andere Weise befestigt ist. Es kann sich aber auch
um eine Beschichtung des Steuerelementes 23, 24 handeln.
Im einfachsten Fall wird das Verschlussmittel 36, 37 unmittelbar
von dem Steuerelement 23, 24 gebildet.
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Im
unbetätigten Zustand nimmt jedes Steuerelement 23, 24 eine
aus 1, 2 und 5 ersichtliche
Ausgangsstellung ein, die bei allen Ausführungsbeispielen
eine Schließstellung ist, in der das zugeordnete Verschlussmittel 36, 37 unter
Abdichtung an dem ihm zugewandten Ventilsitz 15, 16 anliegt.
Die Schließstellung wird zweckmäßigerweise durch
Federmittel 32 vorgegeben, insbesondere bestehend aus mindestens
einer Blattfederanordnung oder einer Schraubenfederanordnung, die
zwischen dem Ventilgehäuse 2 und dem zugeordneten
ersten oder zweiten Steuerelement 23, 24 wirksam
ist. Erfolgt die Schwenklagerung eines Steuerelementes 23, 24 mittels
eines federelastischen Gelenkes, kann auch dieses zur Realisierung
der Federmittel herangezogen werden, so dass auf zusätzliche
separate Federmittel verzichtet werden könnte.
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Ausgehend
von der Ausgangsstellung, vorliegend also der Schließstellung,
kann jedes Steuerelement 23, 24 nur in einer im
Folgenden als Öffnungsrichtung 41 bezeichneten
Richtung verschwenkt werden. Eine Bewegung in entgegengesetzter
Richtung ist durch den zugeordneten, als Anschlagmittel fungierenden
Ventilsitz 15, 16 verhindert.
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Durch
Verschwenken in der Öffnungsrichtung 41, wobei
die Rückstellkraft der Federmittel 32 zu überwinden
ist, kann jedes Steuerelement 23, 24 in eine Offenstellung
bewegt werden, in der das an ihm angeordnete Verschlussmittel 36 oder 37 vom gegenüberliegenden
Ventilsitz 15 oder 16 mehr oder weniger weit abgehoben
ist. Es liegt dann eine fluidische Verbindung zwischen dem offenen
Ventilkanal 6 oder 7 und der Ventilkammer 3 vor,
wobei die Ventilkammer 3 ihrerseits mit dem dritten Ventilkanal 8 fluidisch
verbunden ist.
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Je
nachdem, wie weit ein Steuerelement 23, 24 aus
der Schließstellung ausgelenkt wird, ergeben sich Offenstellungen
mit unterschiedlich großen freigegebenen Strömungsquerschnitten,
da der freigegebene Strömungsquerschnitt davon abhängt,
wie weit ein Verschlussmittel 36, 37 vom zugeordneten Ventilsitz 15, 16 abgehoben
ist.
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Wenn
im Betrieb des Ventils 1 beide Steuerelemente 23, 24 zur
gleichen Zeit die Schließstellung einnehmen, ist der dritte
Ventilkanal 8 (Arbeitskanal) von sowohl dem ersten als
auch dem zweiten Ventilkanal 6, 7 abgetrennt und
das ihm zuvor eventuell zugeführte Fluidvolumen ist eingesperrt.
Bei in einer Offenstellung befindlichem ersten Steuerelement 23 und
gleichzeitig in Schließstellung befindlichem zweiten Steuerelement 24 ist
der dritte Ventilkanal 8 vom zweiten Ventilkanal 7 abgesperrt
und zur Speisung mit Fluid mit dem ersten Ventilkanal 6 verbunden. Nimmt
das zweite Steuerelement 24 eine Offenstellung ein und
befindet sich gleichzeitig das erste Steuerelement 23 in
der Schließstellung, liegt eine Verbindung zwischen dem
dritten Ventilkanal 8 und dem zweiten Ventilkanal 7 vor,
so dass der dritte Ventilkanal 8 (Arbeitskanal) druckmäßig
entlastet bzw. entlüftet wird.
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Das
Ventil 1 lässt sich zur Steuerung jedes beliebigen
Fluides einsetzen, wird aber bevorzugt zur Steuerung von Druckluft
genutzt.
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Zur
Betätigung der Steuerelemente 23, 24 ist das
Ventil 1 mit elektrisch aktivierbaren Antriebsmitteln in
Gestalt mindestens einer elektrodynamischen Antriebseinrichtung 42 ausgestattet.
Das Ventil gemäß 1 bis 4 verfügt über
genau eine solche elektrodynamische Antriebseinrichtung 42,
das Ventil gemäß 5 ist mit
zwei Stück davon ausgestattet.
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Jede
Antriebseinrichtung 42 ist in der Lage, sowohl das erste
Steuerelement 23 als auch das zweite Steuerelement 24 zu
betätigen, also eine wahlweise Betätigung jedes
Steuerelementes 23, 24 vorzunehmen. Die Antriebseinrichtung 42 ist
ein elektrodynamisches Magnet-Spule-System, wie es unter anderem
häufig auch in Lautsprechern zur Anwendung gelangt.
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Genauer
gesagt ist die Antriebseinrichtung 42 dahingehend aufgebaut,
dass sie zwei miteinander in Wechselwirkung stehende erste und zweite Antriebseinheiten 43, 44 aufweist,
von denen beim Ausführungsbeispiel die erste Antriebseinheit 43 als Permanentmagneteinheit 43a und
die zweite Antriebseinheit 44 als elektrisch bestrombare
Spuleneinheit 44a ausgebildet ist. Eine vertauschte Ausbildung
wäre jedoch ebenfalls möglich.
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Die
beiden Antriebseinheiten 43, 44 sind in an sich
bekannter Weise relativ zueinander beweglich, wobei die Antriebskraft
durch einen elektrischen Strom verursacht wird, mit dem die Spuleneinheit 44a gespeist
wird und der ein mit dem Magnetfeld der Permanentmagneteinheit 43a in
Wechselwirkung tretendes Magnetfeld erzeugt. Je nach Bestromungsrichtung
ergibt sich eine anziehende oder abstoßende Wirkung der
genannten Magnetfelder, aus der eine Relativbewegung zwischen den
beiden Antriebseinheiten 43, 44 resultiert.
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Die
vorgenannte Relativbewegung äußert sich bei den
beschriebenen Ventilen 1 allerdings lediglich in einer
Bewegung der zweiten Antriebseinheit 44. Während
die erste Antriebseinheit 43 ortsfest bezüglich
dem Ventilgehäuse 2 angeordnet ist – sie ist
beispielsweise an der Innenseite des Ventilgehäuses 2 und
dabei vorzugsweise an der ersten Wandung 5 befestigt – bildet
die zweite Antriebseinheit 44 einen Bestandteil eines insgesamt
mit Bezugsziffer 45 bezeichneten Mitnehmers, der relativ
zum Ventilgehäuse 2 und folglich auch relativ
zu der ersten Antriebseinheit 43 bewegbar ist.
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Der
Mitnehmer 45 ist insbesondere so ausgebildet, dass er relativ
zum Ventilgehäuse 2 verschwenkbar ist. Seine mögliche
Schwenkbewegung ist bei 46 durch einen Doppelpfeil angedeutet.
Gewährleistet wird die Schwenkbeweglichkeit durch ein Schwenklager 47,
das in gleicher Weise ausgebildet werden kann wie die verschiedenen
weiter oben anhand des Schwenklagers 17 der Steuerelemente 23, 24 erläuterten
Ausführungsformen. Die durch das Schwenklager 47 definierte
Schwenkachse verläuft parallel zu den Schwenkachsen 14 der
Steuerelemente 23, 24.
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Die
beiden Antriebseinheiten 43, 44 sind so angeordnet,
dass sie sich in der Richtung der Schwenkbewegung 46 gegenüberliegen.
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Dabei
tauchen sie je nach Aktivierungszustand der Spuleneinheit 44a mehr
oder weniger weit ineinander ein. Der Aufbau entspricht insbesondere einem
sogenannten Tauchspulenprinzip, wobei die Spuleneinheit 44 mehr
oder weniger weit in die Permanentmagneteinheit 43 eintauchen
kann.
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Allen
Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass der Mitnehmer 45 einen
bevorzugt starren, die zweite Antriebseinheit 44 tragenden
Mitnehmerarm 48 aufweist. Beim Ausführungsbeispiel
der 1 ist der Mitnehmerarm 48 zwischen den
beiden Steuerelementen 23, 24 angeordnet, wobei
sein einer Endbereich mit dem Schwenklager 47 kooperiert
und sein anderer Endbereich mit der zweiten Antriebseinheit 44 versehen
ist. Bei dieser Anordnung ist das Schwenklager 47 insbesondere
als Federgelenk ausgebildet.
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Bei
den Ausführungsbeispielen der 2 bis 5 befindet
sich der wie beim Ausführungsbeispiel der 1 linear
ausgebildete Mitnehmerarm 48 zwischen einerseits den beiden
Steuerelementen 23, 24 und andererseits der ersten
Wandung 5. Beide Steuerelemente 23, 24 liegen
also auf der gleichen Seite längsseitig neben dem Mitnehmerarm 48.
Das Schwenklager 47 ist zu beiden Endbereichen des Mitnehmerarmes 48 beabstandet
angeordnet, so dass sich eine insgesamt wippenartige Ausbildung des
Mitnehmers 45 ergibt. Ausgehend von dem Schwenklager 47 erstrecken
sich in einander entgegengesetzte Richtungen ein erster und ein
zweiter Armabschnitt 62, 63 des Mitnehmerarmes 48,
von denen zumindest der erste Armabschnitt 62 in einem zu
dem Schwenklager 47 beabstandeten Bereich die zweite Antriebseinheit 44 trägt.
Bevorzugt ist die zweite Antriebseinheit 44 an einem Endbereich
des ersten Armabschnittes 62 angeordnet.
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Bei
dem mit nur einer Antriebsrichtung 42 ausgestatteten Ventil
der 2 bis 4 trägt der zweite
Armabschnitt 63 keine Antriebseinheit. Bei einer Ausstattung
mit zwei Antriebseinrichtungen 42
kann gemäß 5 beiden
Armabschnitten 62, 63 je eine der Antriebseinrichtungen 42 zugeordnet
sein, so dass hier jeder Armabschnitt 62, 63 eine
zweite Antriebseinheit 44 trägt.
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Zur
gesteuerten Bestromung der Spuleneinheit 44a kann das Ventil 1 mit
einer gestrichelt angedeuteten elektrischen oder elektronischen
Steuereinrichtung 58 ausgestattet oder verbindbar sein.
Von der Spuleneinheit 44a gehen lediglich in 1 und 2 angedeutete
elektrische Leiter 57 ab, die aus dem Ventilgehäuse 2 herausgeführt
sind und zu außen am Ventilgehäuse 2 angeordneten
Anschlussmitteln 59 führen, an die die Steuereinrichtung 58 angeschlossen
werden kann. Die elektrischen Leiter 57 können
zumindest partiell flexibel sein, um die Bewegung der Spuleneinheit 44 nicht
zu behindern. Sie können auch über den Mitnehmerarm 48 und
das diesem zugeordnete Schwenklager 47 hinweg geführt
sein.
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Über
die Steuereinrichtung 58 kann die Spuleneinheit 44a in
zwei einander entgegengesetzten Richtungen bestromt werden. Der
Stromfluss ist also in seiner Richtung umkehrbar. Damit lässt
sich die Kraftwirkung zwischen beiden Antriebseinheiten 43, 44 variieren.
Bei der einen Bestromungsrichtung ziehen sich die beiden Antriebseinheiten 43, 44 an,
bei der anderen Bestromungsrichtung stoßen sie sich ab.
Auf diese Weise kann der Mitnehmer 45 ausgehend von einer
bei unbestromter Spuleneinheit 44a eingenommenen Grundstellung
zu wahlweise einer ersten Arbeitsbewegung 64 oder einer
dieser entgegengesetzten zweiten Arbeitsbewegung 65 angetrieben
werden. Bei diesen Arbeitsbewegungen 64, 65 handelt
es sich beim Ausführungsbeispiel um die entweder in der
einen Richtung oder der anderen Richtung ausgeführte Schwenkbewegung 46.
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Das
Antriebsprinzip der elektrodynamischen Antriebseinrichtung 42 basiert
darauf, dass der in der Spuleneinheit 44a rechtwinkelig
zum magnetischen Feld der Permanentmagneteinheit 43a fließende Strom
eine zur Stromrichtung und zur Feldlinienrichtung rechtwinkelige
Antriebskraft hervorruft, deren Richtung von der Stromflussrichtung
abhängt. Somit kann durch Wechseln der Stromflussrichtung
die Richtung der Antriebskraft umgekehrt werden, um entweder die
erste Arbeitsbewegung 64 oder die zweite Arbeitsbewegung 65 zu
erzeugen.
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Durch
die Steuereinrichtung 58 kann zweckmäßigerweise
auch die Stromstärke variabel vorgegeben werden. Auf diese
Weise lässt sich die Wegstrecke bzw. der Hub der beiden
Arbeitsbewegungen 64, 65 variabel vorgeben. Der
Hub ist verantwortlich für die jeweils eingenommene Offenstellung
der Steuerelemente 23, 24 und folglich für
den in der Offenstellung freigegebenen Strömungsquerschnitt.
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Bei
elektrisch nicht aktivierter elektrodynamischer Antriebseinrichtung 42,
wenn also weder elektrodynamische Anziehungskräfte noch
elektrodynamische Abstoßungskräfte wirken, nimmt
der Mitnehmer 45 die aus 1, 2 und 5 ersichtliche Grundstellung
ein. Die Spuleneinheit 44a befindet sich hierbei zweckmäßigerweise
im Bereich der höchsten Flussdichte der Permanentmagneteinheit 43a.
Bevorzugt ist die Grundstellung unter der Mitwirkung von Federmitteln
vorgegeben, die den Mitnehmer 45 in nachgiebiger Weise
fixieren. Derartige Federmittel können separat vorhanden
und/oder in das zugeordnete Schwenklager 47 integriert
sein.
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Die
Grundstellung des Mitnehmers 45 kann auch allein durch
die beiden Steuerelemente 43, 44 definiert werden,
zwischen die er wirkungsmäßig zwischengeschaltet
ist. Da die beiden Steuerelemente 23, 24 durch
Federmittel 32 in ihre Schließstellung vorgespannt
sind, kann der Mitnehmer 45 derart dazwischen eingegliedert
werden, dass er sich in der Richtung der ersten Arbeitsbewegung 64 am
ersten Steuerelement 23 und in der Richtung der zweiten Arbeitsbewegung 65 am
zweiten Steuerelement 24 abstützt.
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Die
vorgenannte Abstützung ist zweckmäßigerweise
jedoch spielbehaftet, so dass ein Luftspalt 66 zwischen
einem oder beiden die Schließstellung einnehmenden Steuerelementen 23, 24 und
dem sich in der Grundstellung befindenden Mitnehmer 45 vorliegt.
Auf diese Weise kann eine zuverlässige gleichzeitige Schließstellung
beider Steuerelemente 23, 24 auf einfache Weise
gewährleistet werden.
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Der
Mitnehmer 45 überträgt die von der Antriebsvorrichtung 42 erzeugte
Antriebskraft auf wahlweise das erste oder zweite Steuerelement 23, 24. Hierbei
liegt eine Besonderheit darin, dass der Mitnehmer 45 bei
der Ausführung der ersten Arbeitsbewegung 64 eine
Stellkraft auf lediglich das erste Steuerelement 23 ausübt
und bei Ausführung der zweiten Arbeitsbewegung 65 eine
Stellkraft ausschließlich auf das zweite Steuerelement 24 ausübt. Vom
jeweils anderen Steuerelement 24, 23 ist der Mitnehmer 45 hierbei
antriebsmäßig entkoppelt. Wenn eines der Steuerelemente 23, 24 in
eine Offenstellung bewegt wird, verharrt demzufolge das jeweils
andere Steuerelement 24, 23 in der Schließstellung.
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Diese
sich selbsttätig entkoppelnde Antriebsverbindung wird insbesondere
dadurch realisiert, dass der Mitnehmer 45 nur durch losen
Kontakt mit den beiden Steuerelementen 23, 24 zusammenwirkt,
und zwar derart, dass er bei jeweils nur einer seiner möglichen
Antriebsbewegungen 64, 65 eine Stellkraft auf
die Steuerelemente 23, 24 ausüben kann.
Die Ventile 1 des Ausführungsbeispiels sind so ausgebildet,
dass der Mitnehmer 48 ausschließlich mit einer
drückenden Stellkraft auf jedes Steuerelement 23, 24 einwirken
kann. Durch diese drückende Stellkraft wird je nach Aktivierungsrichtung
entweder das erste Steuerelement 23 oder das zweite Steuerelement 24 aktiv
in der Öffnungsrichtung 41 beaufschlagt.
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Wird
die der Spuleneinheit 44a auferlegte Stromstärke
reduziert oder die Bestromung unterbrochen, kehrt das zuvor ausgelenkte
Steuerelement 23, 24 aufgrund der rückstellenden
Kraft der Federmittel 32 wieder in die Schließstellung
zurück.
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Zur Übertragung
der drückenden Stellkraft ist an dem Mitnehmer 45 eine
dem ersten Steuerelement 23 zugewandte erste Drückfläche 67 und
eine dem zweiten Steuerelement 24 zugewandte zweite Drückfläche 68 angeordnet,
wobei der ersten Drückfläche 67 eine
am ersten Steuerelement 23 angeordnete erste Betätigungsfläche 72 und
der zweiten Drückfläche 68 eine an dem
zweiten Steuerelement 24 angeordnete zweite Betätigungsfläche 73 gegenüberliegt.
Zwischen den jeweils zugewandten ersten und zweiten Drück-
und Betätigungsflächen befindet sich bei Einnahme
der Grundstellung des Mitnehmers 45 der schon erwähnte
minimale Luftspalt 66.
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Bedingt
durch die Anordnung zwischen den beiden Steuerelementen 23, 24 befinden
sich bei dem Ausführungsbeispiel der 1 die
beiden Drückflächen 67, 68 an
einander entgegengesetzten Seiten des Mitnehmers 45 und
weisen in einander entgegengesetzte Richtungen. Die erste Drückfläche 67 ist
bevorzugt im Bereich der zweiten Antriebseinheit 44 angeordnet,
die zweite Drückfläche 68 liegt zweckmäßigerweise
zwischen dem die erste Drückfläche 67 aufweisenden
Abschnitt des Mitnehmers 45 und dem Schwenklager 67.
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Seitens
des zweiten Steuerelementes 24 ist die zweite Betätigungsfläche 73 an
dem ersten Wippenarm 20 und das Verschlussmittel 37 an
dem zweiten Wippenarm 21 angeordnet.
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Bei
der ersten Arbeitsbewegung 64 beaufschlagt der Mitnehmer 45 die
erste Betätigungsfläche 72 mit seiner
ersten Drückfläche 67, wobei sich gleichzeitig
die zweite Drückfläche 68 von der zweiten
Betätigungsfläche 73 entfernt. Umgekehrte
Verhältnisse ergeben sich bei Ausführung der zweiten Arbeitsbewegung 65.
Aufgrund der Wippencharakteristik des zweiten Steuerelementes 24 bewegen
sich bei dessen Auslenkung die zweite Betätigungsfläche 73 und
das Verschlussmittel 37 bezogen auf die Achsrichtung der
Querachse 4b in einander entgegengesetzten Richtungen.
Diese Bewegungsumkehr macht es möglich, die beiden Ventilsitze 15, 16 mit gleicher
Orientierung anzuordnen.
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Bei
den Ausführungsbeispielen der 2 bis 5 befindet
sich die erste Drückfläche 67 an dem ersten
Armabschnitt 62 und die zweite Drückfläche 68 an
dem zweiten Armabschnitt 63 des Mitnehmerarmes 48.
Sie befinden sich an ein und derselben Längsseite des Mitnehmers 45 und
weisen in die gleiche Richtung wie die Ventilsitze 15, 16.
Je nach Schwenkrichtung des Mitnehmers 45 drückt
hier der jeweils eine Armabschnitt 62 oder 63 auf
das eine Steuerelement 23, 24, während
sich der andere Armabschnitt von dem ihm zugeordneten Steuerelement
entfernt.
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Wenn
der Mitnehmer 45 wippenartig ausgebildet ist, ist es von
Vorteil, wenn sich sein Schwenklager 47 bezogen auf die
Achsrichtung der Hauptachse 4a auf zumindest im Wesentlichen
gleicher Höhe mit den Schwenklagern 17 für
die Steuerelemente 23, 24 befindet.
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Was
den Aufbau der Antriebseinrichtung 42 anbelangt, enthält
die Permanentmagneteinheit 43a zweckmäßigerweise
einen Permanentmagnetring 49, dessen Längsachse
in der oder parallel zu der Bezugsebene verläuft und der
an seinen beiden Stirnseiten von einer vorderen (52) und
einer rückseitigen (53) ferritischen Polscheibe
flankiert ist. Die rückseitige Polscheibe 53 kann
zur Befestigung genutzt werden und trägt einen zentralen
Eisenkern 54, der mit Radialabstand koaxial in den Permanentmagnetring 49 hineinragt.
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Die
der Spuleneinheit 44a zugewandte vordere Polscheibe 52 ist
ringförmig ausgebildet und verfügt über
eine zentrale Durchbrechung, in die der Eisenkern 54 mit
radialem Abstand hineinragt. Somit ist zwischen einerseits dem Eisenkern 54 und
andererseits dem Permanentmagnetring 49 und der vorderen
Polscheibe 52 ein Ringspalt 55 definiert, der zur
Spuleneinheit 44 hin offen ist.
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Die
als Baueinheit mit dem Mitnehmerarm 48 ausgebildete Spuleneinheit 44a enthält
eine mit einer geeigneten Anzahl von Wicklungen versehene Spule 55,
die im Wesentlichen koaxial zu der Permanentmagneteinheit 43a angeordnet
ist. Ihre rückwärtige Stirnseite ist dem Mitnehmerarm 48 zugewandt,
ihre freie vordere Stirnseite weist zu der Permanentmagneteinheit 43a.
Mit dieser freien vorderen Stirnseite voraus taucht die Spule 56 in
den vorgenannten Ringspalt 55 ein. Die Eintauchtiefe hängt
von der Intensität und Richtung der Bestromung der Spule 56 ab.
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Bei
dem Ventil der 1 sind der Mitnehmer 45 und
das erste Steuerelement 23 insbesondere nach Art eines
einarmigen Hebels ausgebildet, während das wippenartige
zweite Steuerelement 24 nach Art eines zweiarmigen Hebels
ausgebildet ist. Bei den anderen Ausführungsbeispielen
sind beide Steuerelemente 23, 24 jeweils in Form
eines einarmigen Hebels ausgebildet, während der wippenartige
Mitnehmer 45 als zweiarmiger Hebel gestaltet ist.
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Kooperiert
der Mitnehmer 45 wie bei dem Ventil der 1 mit
zwei Antriebseinrichtungen 42, werden selbige zweckmäßigerweise
stets gleichzeitig gegensinnig betrieben, so dass der eine Armabschnitt 62 oder 63 drückend
und gleichzeitig der andere Armabschnitt 63, 62 ziehend
beaufschlagt wird und sich somit eine Verdopplung des auf den Mitnehmer 45 einwirkenden
Drehmomentes erzielen lässt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1207329
B1 [0002]
- - EP 0916049 B1 [0003]