-
Die
Erfindung betrifft eine Bogenweiche für eine Druckmaschine
und ein Verfahren zum Umlenken eines Bogens aus einem ersten Transportpfad,
in welchem ein Bogen durch eine erste Transporteinheit transportiert
wird, zu einem zweiten Transportpfad, in welchem ein Bogen durch
eine zweite Transporteinheit transportiert wird.
-
Stand der Technik
-
Bei
der Bearbeitung von Einzelbögen in einer Druckmaschine
ist es häufig erforderlich aufeinanderfolgende Bögen
unterschiedlichen Transportpfaden zuzuleiten. Hierzu ist es bekannt
an unterschiedlichen Positionen in einer Druckmaschine Bogenweichen
vorzusehen, in denen Bögen entlang eines ersten Transportpfades
transportiert werden oder von dem ersten Transportpfad zu einem
zweiten Transportpfad umgelenkt werden. Hierzu weist die Bogenweiche
in der Regel erste und zweite Transporteinheiten auf, die in der
Lage sind die Bögen entlang getrennter Transportpfade zu
leiten. Dabei sind Transporteinheiten mit Riementrieben, die mit
jeweiligen Gegenrollen zusammenwirken, bekannt, um zu transportierende
Bögen dazwischen aufzunehmen. Ob ein Bogen durch die erste
oder zweite Transporteinheit aufgenommen und transportiert wird,
wird in der Regel durch ein Umlenkelement entschieden, dass einen
der Transportpfade freigibt und den anderen blockiert.
-
Im
Bereich der Bogenweiche sind die ersten und zweiten Transporteinheiten
in der Regel mit geringem Abstand zueinander angeordnet und es besteht
nur ein sehr begrenzter Bauraum zur Aufnahme des Umlenkelements,
insbesondere wenn Riementriebe mit Gegenrollen eingesetzt werden.
-
Die
DE 195 30 052 A zeigt
eine bekannte Bogenweiche mit ersten und zweiten Transporteinheiten,
die jeweils einen Riementrieb aufweisen. Ferner sind sogenannte
Auslenkriemen vorgesehen, die jeweils mit den Riementrieben zusammenarbeiten.
Die Auslenkriemen sind wenigstens teilweise über ein Umlenkelement
geführt, um den Auslenkriemen mit dem Riementrieb der einen
oder der anderen Transporteinheit auszurichten. Hierdurch ergibt
sich ein komplizierter Aufbau für die Riemenführung
des Auslenkriemens. Ferner sind separate Mittel zum Auslenken der
Auslenkriemen vorgesehen, wodurch sich ein komplexer Aufbau der
Bogenweiche ergibt.
-
Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine einfache,
raumsparende und funktionssichere Baugruppe für den Bogentransport
im Verzweigbereich einer Bogenweiche vorzusehen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 19 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
-
Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Bogenweiche
für eine Druckmaschine vorgesehen, wobei die Bogenweiche
in einem Bahnpfad der Druckmaschine angeordnet ist. Die Bogenweiche
weist eine erste Transporteinheit auf, die einen ersten Transportpfad
definiert und eine zweite Transporteinheit, die einen zweiten Transportpfad
definiert, der bezüglich des ersten Transportpfades abgewinkelt
ist. Die Bogenweiche enthält ferner eine Andruckrolle,
die zwischen einer ersten und einer zweiten Position bewegbar ist,
wobei die Andruckrolle in der ersten Position in Kontakt mit der ersten
Transporteinheit und in der zweiten Position in Kontakt mit der
zweiten Transporteinheit steht, sowie ein Umlenkelement, dass zwischen
einer ersten und einer zweiten Position bewegbar ist, wobei das
Umlenkelement in der ersten Position einen Transport eines Bogens
entlang des ersten Transportpfades ermöglicht und entlang
des zweiten Transportpfades blockiert, und in der zweiten Position
einen Transport des Bogens entlang des ersten Transportpfades blockiert
und ihn zum zweiten Transportpfad umlenkt. Die Bogenweiche weist
eine Betätigungsvorrichtung zum gleichzeitigen Bewegen
der Andruckrolle und des Umlenkelements zwischen ihren jeweiligen
ersten und zweiten Positionen auf. Die bewegbare Andruckrolle ermöglicht
eine Zuordnung derselben zur ersten oder zweiten Transporteinheit
und ermöglicht somit bei geringem Raumbedarf eine sichere
Aufnahme eines Bogens in einem Übergangsbereich zwischen
den ersten und zweiten Transporteinheiten. Die gleichzeitige Bewegung
der Andrückrolle mit dem Umlenkelement vereinfacht einerseits
den Aufbau der Bogenweiche und stellt darüber hinaus ein sicheres
Umschalten zwischen den Transportpfaden sicher.
-
Vorzugsweise
ist die Bewegung der Andruckrolle und des Umlenkelements mechanisch
gekoppelt, um über einen einzigen Betätiger eine
sichere und gleichzeitige Bewegung beider Elemente zu gewährleisten.
Für eine platzsparende Bewegungskopplung sind die Andruckrolle
und das Umlenkelement vorzugsweise um separate Drehpunkte schwenkbar
gelagert. Bei einer Ausführungsform weist die Betätigungsvorrichtung
eine Hubeinheit und einen Hebel auf, welcher die Andruckrolle trägt,
wobei der Hebel an seinem der Andruckrolle gegenüberliegenden
Ende mit der Hubeinheit verbunden ist. Der Hebel kann zwei zueinander
abgewinkelte Schenkel aufweisen und kann im Scheitelpunkt der beiden
Schenkel um einen Drehpunkt gelagert sein. Dies ermöglicht
eine Anordnung eines Aktors der Betätigungsvorrichtung
einer von den zu bewegenden Elementen, insbesondere der beweglichen
Andruckrolle entfernten Stelle. Ferner kann über den Hebel der
Stellweg des Aktors anders, insbesondere kleiner gewählt
werden als die erforderliche Bewegung der Andruckrolle. Der Winkel
der beiden Schenkel beträgt vorzugsweise 90° zueinander.
-
Das
Umlenkelement ist um einen Drehpunkt gelagert und an eine Bewegung
der Andruckrolle gekoppelt, so dass eine Bewegung der Andruckrolle
ein Schwenken des Umlenkelements um eine Drehachse des Drehpunkts
bewirkt. Der Drehpunkt des Umlenkelements ist zwischen der Andruckrolle
und einer Spitze des Umlenkelements, welche zur Aufnahme der Bögen
dient, angeordnet.
-
Der
Winkel zwischen dem ersten Transportpfad und dem zweiten Transportpfad
beträgt vorzugsweise maximal 30°–35°,
um auch stärkere Grammsturen transportieren zu können.
Darüber hinaus gehende Winkel könnten Bögen
mit stärkeren Grammsturen übermäßig
belasten. Die Hauptförderrichtung entlang des ersten Transportpfades,
verläuft vorzugsweise geradlinig, so dass die Bögen
möglichst wenig abgewinkelt werden müssen.
-
Bei
einer Ausführungsform kontaktiert ein Transportelement
der zweiten Transporteinheit ein Transportelement der ersten Transporteinheit
und wird hierüber angetrieben, wodurch sich bei einfachem
Aufbau mit nur einem Antrieb eine synchronisierte Bewegung der beiden
Transportelemente erreichen lasst.
-
Das
Umlenkelement weist vorzugsweise zwei Elemente auf, wobei ein erstes
Element auf der einen Seite des Riementriebs der zweiten Transporteinheit
angeordnet ist und ein zweites Element auf der anderen Seite des
Riementriebs der zweiten Transporteinheit angeordnet ist.
-
Das
Umlenkelement ist im Bereich der Andruckrolle gabelförmig
ausgebildet. Dadurch ist eine einfache Befestigung an einer Welle
der Andruckrolle möglich. Die Andruckrolle und das Umlenkelement sind
durch eine Welle der Andruckrolle gekoppelt und sind durch diese
ebenfalls mit dem Hebel verbunden. Vorzugsweise weisen die Transporteinheiten
Riementriebe auf, die mit den Andruckrollen zusammenarbeiten, da
diese kostengünstig sind und eine flexible Anordnung der
Transportpfade ermöglichen. Vorzugsweise weisen die Transporteinheiten
jeweils wenigstens einen mittig angeordneten Transportriemen auf.
-
Vorzugsweise
wird ebenfalls ein Verfahren zum Umlenken eines Bogens aus einem
ersten Transportpfad, in welchem ein Bogen durch eine erste Transporteinheit
transportiert wird, zu einem zweiten Transportpfad, in welchem ein
Bogen durch eine zweite Transporteinheit transportiert wird, vorgesehen,
bei dem ein Umlenkelement derart in den ersten Transportpfad hinein
bewegt wird, dass ein dort entlang bewegter Bogen zum zweiten Transportpfad umgelenkt
wird. Gleichzeitig mit der Bewegung des Umlenkelements wird dabei
eine Andruckrolle aus einer ersten, die erste Transporteinheit kontaktierenden
Position zu einer zweiten, die zweite Transporteinheit kontaktierenden
Position bewegt, Hierdurch wird bei geringem Platzbedarf eine sichere Aufnahme
des Bogens in dem jeweiligen Transportpfad ermöglicht.
-
Vorzugsweise
sind die Bewegungen der Andruckrolle und des Umlenkelements mechanisch
miteinander gekoppelt und die Bewegung der beiden Elemente erfolgt über
einen einzelnen Aktor. Die Bewegung der Andruckrolle kann über
einen schwenkbaren Hebel erfolgen, der einerseits mit dem Aktor und
andererseits mit der Andruckrolle gekoppelt ist.
-
Vorzugsweise
umfasst die Bewegung der Andruckrolle und des Umlenkelements jeweils
eine Schwenkbewegung.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Ausführungsbeispiele,
aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben können,
auf die die Erfindung aber in ihrem Umfang nicht beschränkt ist,
sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Seitenansicht einer Druckmaschine;
-
2 eine
schematische Seitenansicht einer Bogenweiche für eine Druckmaschine;
-
3 eine
schematische Draufsicht auf einen Teilbereich einer Bogenweiche.
-
Ausführliche Beschreibung
der Erfindung
-
In
der nachfolgenden Beschreibung verwendete Orts- bzw. Richtungsangaben
beziehen sich primär auf die Darstellungen in den Zeichnungen,
und sollten daher nicht einschränkend gesehen werden. Sie
können sich aber auch auf eine bevorzugte Endanordnung
beziehen.
-
1 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer beispielhaften Druckmaschine 100,
die für einen Bogendruck ausgelegt ist.
-
Die
Druckmaschine 100 weist ein Gehäuse 101 auf,
in bzw. an dem unterschiedliche Elemente angebracht sind. Diese
Elemente sind zum Beispiel Bogenanleger in Form von Bogenkassetten 102, 103,
unterschiedliche Transporteinheiten 104, zum Transport
von Bögen innerhalb der Druckmaschine 100, eine
Vielzahl von Druckwerken 105, eine Fixiereinheit 106,
eine erste Bogenweiche 107, eine erste Ausgabeeinheit 108,
eine zweite Bogenweiche 109, eine zweite Ausgabeeinheit 110 sowie
eine Wendeeinheit 111.
-
Zur
Vereinfachung der Darstellung sind Gehäuseseitenteile,
welche in der Regel den Einblick in das Innere der Druckmaschine 100 verhindern
würden, weggelassen. Bei der dargestellten Druckmaschine 100 handelt
es sich um eine Druckmaschine für den Mehrfarbdruck.
-
Die
Vielzahl von Transporteinheiten 104 sind in der Druckmaschine 100 so
angeordnet, dass sie eine Haupttransportrichtung P durch die Druckmaschine
hindurch definieren. Insbesondere sind sie angeordnet, um einzelne
Bögen aus den Bogenkassetten 102, 103 entlang
der Vielzahl von Druckwerken 105 und der Fixiereinheit 106 zu
einer der Ausgabeeinheiten 108, 110 zu transportieren.
Die Bogenweichen 107, 109 ermöglichen
dabei einen flexiblen Pfad durch die Druckmaschine. So können
die Bögen zum Beispiel nach einer Bedruckung einer Schöndruckseite
derselben in eine der Ausgabeeinheiten 108, 110 geleitet
werden. Sie können aber auch wahlweise über die
Wendeeinheit 111 für eine Bedruckung der Widerdruckseite
der Bögen erneut zu den Druckwerken geleitet werden, wie
es für den Fachmann bekannt ist. Die Bogenweichen 107, 109 legen
dabei den jeweiligen Pfad fest, dem ein Bogen folgt. Die Bogenweichen 107, 109 können
desselben oder auch eines unterschiedlichen Typs sein.
-
Die
Bogenweiche 107 wird nachfolgend anhand der 2 und 3 näher
erläutert, wobei 2 eine schematische
Seitenansicht der Bogenweiche und 3 eine Draufsicht
auf Teile der Bogenweiche 107 zeigt. Die Bogenweiche 107 weist eine
erste Transporteinheit 1, eine zweite Transporteinheit 2 (die
in der Draufsicht gemäß 3 weggelassen
wurde), eine bewegliche Andruckrolle 3, ein Umlenkelement 5,
und eine Bewegungseinheit 9 auf.
-
Die
erste Transporteinheit 1 besteht im Wesentlichen aus einem
oberen Teil 23 und einem unteren Teil 24. Der
obere Teil 23 der ersten Transporteinheit 1 weist
ein Halteprofil 13 und eine Vielzahl von ortsfesten Andruckrollen 19 auf.
Das Halteprofil 13 besitzt im Wesentlichen einen nach unten
offenen, U-förmigen Querschnitt, mit Aufnahmen für
Wellen der Vielzahl von Andruckrollen 19. Die Vielzahl
von Andruckrollen 19 ist so in dem Halteprofil aufgenommen,
dass sie nach unten über das Halteprofil 13 hinaus
vorstehen.
-
Der
untere Teil 24 der ersten Transporteinheit 1 weist
ein Paar ortsfester Umlenk- und/oder Antriebsrollen 17 auf,
um die ein Transportriemen 22 gespannt ist. Eine der Umlenk-
und/oder Antriebsrollen 17 ist mit einer Antriebseinheit 14 gekoppelt,
um die Umlenk- und/oder Antriebsrollen 17 und hierüber
den Transportriemen 22 umlaufend in Richtung des Pfeils A
zu bewegen. Die mit dem Antrieb gekoppelte Umlenk- und/oder Antriebsrolle
liegt einer Andruckrolle 19 derart gegenüber,
dass dazwischen ein Transportspalt für den Transportriemen 22 derart
gebildet wird, dass er beide Rollen 17, 19 kontaktiert.
-
Zwischen
den Umlenk- und/oder Antriebsrollen 17 und innerhalb des
Transportriemens ist eine Vielzahl ortsfester Führungsrollen 18 angeordnet. Die
Führungsrollen 18 besitzen einen geringeren Durchmesser
als die Umlenk- und/oder Antriebsrollen 17 und kontaktieren
eine Innenseite des Transportriemens 22. Die Führungsrollen 18 sind
derart angeordnet, dass jeweils eine Führungsrolle einer Andruckrolle 19 des
oberen Teils 23 gegenüberliegt, sodass ein Transportspalt
zum kontaktierenden Hindurchführen des Transportriemens
gebildet wird. Ferner ist eine weitere Führungsrolle 18' vorgesehen, die
zwischen den Umlenk- und/oder Antriebsrollen 17 liegt,
und eine Innenseite des Transportriemens kontaktiert. Diese Führungsrolle 18' ist,
wie nachfolgend noch näher beschrieben wird im Bereich
der bewegbaren Andruckrolle 3 angeordnet. Die Umlenk- und/oder
Antriebsrollen 17 sowie die Andruckrollen 18, 18' werden
durch eine geeignete Haltevorrichtung (nicht gezeigt) in ihrer Position
gehalten. Benachbart zu dem unteren Teil 24 der ersten
Transporteinheit kann ein Leitblech zur Führung von Bögen vorgesehen
sein, wie bei 40 angedeutet ist.
-
Die
zweite Transporteinheit 2 kann im Wesentlichen gleich aufgebaut
sein wie die erste Transporteinheit ist jedoch mit einer anderen
Orientierung vorzusehen. Bei der dargestellten Ausführung
besitzt die zweite Transporteinheit einen oberen Teil 25 und einem
unteren Teil 26.
-
Der
untere Teil 26 der zweiten Transporteinheit weist ein Halteprofil 10 und
eine Vielzahl von ortsfesten Andruckrollen 20 auf. Das
Halteprofil 10 besitzt im Wesentlichen einen nach oben
offenen, U-förmigen Querschnitt, mit Aufnahmen für
Wellen der Vielzahl von Andruckrollen 20. Die Vielzahl
von Andruckrollen 20 ist so in dem Halteprofil aufgenommen,
dass sie nach oben über das Halteprofil 10 hinaus
vorstehen.
-
Der
obere Teil 25 der zweiten Transporteinheit 2 weist
ein Paar ortsfester Umlenkrollen 16 auf, um die ein Transportriemen 21 gespannt
ist. Eine der Umlenkrollen 16 ist so angeordnet, dass der
Transportriemen 21 den Transportriemen 22 der
ersten Transporteinheit 1 kontaktiert und hierüber
umlaufend in Richtung des Pfeils B bewegt werden kann.
-
Zwischen
den Umlenkrollen 16 und innerhalb des Transportriemens 21 ist
eine Vielzahl ortsfester Führungsrollen 11 angeordnet.
Die Führungsrollen 11 besitzen einen geringeren
Durchmesser als die Umlenkrollen 16 und kontaktieren eine
Innenseite des Transportriemens 21. Die Führungsrollen 11 sind derart
angeordnet, dass jeweils eine Führungsrolle 11 einer
Andruckrolle 20 des unteren Teils 26 gegenüberliegt,
so dass ein Transportspalt zum kontaktierenden Hindurchführen
des Transportriemens 21 gebildet wird. Ferner ist eine
weitere Führungsrolle 11' vorgesehen, die zwischen
den Umlenkrollen 16 liegt, und eine Innenseite des Transportriemens 21 kontaktiert.
Diese Führungsrolle 11' ist, wie nachfolgend noch
näher beschrieben wird im Bereich der bewegbaren Andruckrolle 3 angeordnet.
Die Umlenkrollen 16 sowie die Andruckrollen 11, 11' werden
durch eine geeignete Haltevorrichtung (nicht gezeigt) in ihrer Position
gehalten. Die ersten und zweiten Transporteinheiten 1, 2 sind
so zueinander angeordnet, dass die jeweiligen Transportriemen 22, 21 einen Winkel
zwischen 20° und 50° und vorzugsweise zwischen
30° bis 35° zueinander bilden.
-
Die
erste Transporteinheit 1 und die zweite Transporteinheit 2 definieren
einen ersten bzw. zweiten Transportpfad. Der erste Transportpfad
verläuft geradlinig in Transportrichtung (Pfeil A) des
Transportriemens 22 zwischen einem in 1 dargestellten
Eingangspfeil C und einem Ausgangspfeil D der Bogenweiche 107.
Der zweite Transportpfad ist bezüglich des ersten Transportpfades
abgewinkelt, und verläuft in Transportrichtung (Pfeil B)
des Transportriemens 21 ausgehen von dem Kontaktbereich
zwischen den Transportriemen 22, 21 zu einem Ausgangspfeil
E.
-
Für
den jeweiligen Transportpfad wird ein zentraler Transportriemen
verwendet, der in der Mitte eines zu transportierenden Bogens 15 angeordnet
ist (siehe 3). Dies gewährleistet
eine gewisse Symmetrie, so dass der Bogen 15 während
des Transports nicht verdreht wird. Alternativ können die
Transporteinheiten jedoch auch jeweils zwei außermittig parallel
angeordnete Transportriemen aufweisen.
-
Die
bewegliche Andruckrolle 3 ist in dem Winkelbereich zwischen
den Transportriemen 22, 21 der ersten und zweiten
Transporteinheiten 1, 2 angeordnet und derart
beweglich gehalten, dass sie in Kontakt mit dem einen oder dem anderen
Transportriemen 22, 21 bewegt werden kann. Hierzu
ist die Andruckrolle 3 auf einer Achse 30 drehbar
gelagert, die über einen Bewegungsmechanismus quer zur
Achsrichtung bewegt werden kann, wie nachfolgend noch näher
erläutert wird.
-
Das
Umlenkelement 5 ist ebenfalls in dem Winkelbereich zwischen
den Transportriemen 22, 21 der ersten und zweiten
Transporteinheiten 1, 2 angeordnet und erstreckt
sich wenigstens teilweise zwischen der beweglichen Andruckrolle 3 und
den Transportriemen 22, 21. Das Umlenkelement 5 besteht
aus zwei Elementen 35, welche eine identische Form aufweisen
und jeweils so angeordnet sind, dass sie einen Transportriemen 22, 21 der
ersten und zweiten Transporteinheiten 1, 2 wenigstens
teilweise dazwischen aufnehmen können. Die Elemente 35 sind
jeweils langgestreckt Elemente, die sich an einem Ende zu einer
Spitze 7 verjüngen. An dem entgegengesetzten Ende 6 sind
die Elemente 35 gabelförmig ausgebildet. Zwischen
den beiden Enden sind die Elemente 35 jeweils um eine Drehachse 8 herum drehbar
gelagert. Die Drehachse befindet sich an einem Punkt zwischen der
Achse 30 für die Andruckrolle 3 und den
Transportriemen 22, 21 der Transporteinheiten 1, 2.
Das gabelförmige Ende der Elemente ist so bemessen und
angeordnet, dass es die Achse 30 der Andruckrolle 3 wenigstens
teilweise umgreift. Eine Bewegung der Achse 30 quer zur Achsrichtung
bewirkt dabei eine Verschwenkung der jeweiligen Elemente 35 um
die Drehachse 8, wie nachfolgend noch näher erläutert
wird.
-
Obwohl
das Umlenkelement 5 als aus zwei separaten Elementen 35 bestehend
beschrieben wurde, kann es auch einteilig ausgebildet sein und beabstandete
Umlenkfinger aufweisen, die beispielsweise im Bereich der Drehachse
miteinander fest verbunden sind.
-
Die
Bewegungseinheit 9 weist eine Hubeinheit 41 und
zwei Hebelelemente 42 auf. Die Hubeinheit 41 ist
auf dem Halteprofil 13 befestigt und kann eines geeignet
Typs sein, der eine Linearbewegung ausführt. In der dargestellten
Ausführungsform ist ein Hubmagnet vorgesehen, der einen
Stempel 44 linear hin und her bewegt. Der Stempel 44 der
Hubeinheit 41 ist an seinem freien Ende mit einer Verbindungsstange 45 (siehe 3)
verbunden, welche die zwei Hebelelemente 42 miteinander
verbindet. Die in 1 dargestellte Position stellt
eine nicht betätigte Position der Hubeinheit 41 dar,
in die sie beispielsweise über eine Feder oder ein sonstiges
Vorspannelement vorgespannt sein kann. Wenn die Hubeinheit aktiviert
wird, wird der Stempel 44 durch den Hubmagneten gegen die
Vorspannung nach rechts bewegt.
-
Die
Hebelelemente 42 besitzen jeweils zwei im rechten Winkel
zueinander abgewinkelte Schenkel 46, die jeweils im Scheitelpunkt
der beiden Schenkel um eine Drehachse 48 gelagert sind.
Die Drehachse ist an dem Halteprofil 13 angebracht und die
Hebelelemente 42 sind so angeordnet, dass das Halteprofil 13 wenigstens
teilweise dazwischen aufgenommen ist. Das freie Ende eines Schenkels 46 ist jeweils
mit der Verbindungsstange verbunden, an der der Stempel 44 vorgesehen
ist. Das freie Ende des anderen Schenkels 46 nimmt jeweils
ein Ende der Drehasche 30 für die Andruckrolle 3 auf.
Die Andruckrolle 3 ist somit drehbar durch die Hebelelemente 42 getragen
und mit diesen um die Drehachse 48 herum schwenkbar, um
eine Bewegung der Andruckrolle quer zur Drehachse 30 vorsehen
zu können. Insbesondere kann die Andruckrolle 3 aus
der in 1 gezeigten Position, in der sie den Transportriemen 22 im
Bereich der Führungsrolle 18' kontaktiert in eine
Position geschwenkt werden, in der sie den Transportriemen 21 im
Bereich der Führungsrolle 11' kontaktiert. Wie
der Fachmann erkennt, wird eine solche Bewegung über den
gabelförmigen Teil der Elemente 35 (siehe 3)
und die Drehachse 8 des Umlenkelements 5 auch
in eine Schwenkbewegung des Umlenkelements 5 übertragen.
Insbesondere kann das Umlenkelement 5 aus der in 1 gezeigten
Position, in der sie einen Bogentransport entlang der ersten Transporteinheit 1 freigibt
und entlang der zweiten Transporteinheit 2 blockiert, in
eine Position geschwenkt werden, in der sie einen Bogentransport entlang
der ersten Transporteinheit 1 blockiert und entlang der
zweiten Transporteinheit 2 freigibt. Ein Transport entlang
der jeweiligen Transporteinheit 1, 2 wird dadurch
blockiert, dass die Elemente 35 (siehe 3)
des Umlenkelements einen jeweiligen Transportriemen 22, 21 teilweise
umgreifen.
-
Nachfolgend
wird nun der Betrieb der Bogenweiche 107 anhand der Figuren
näher erläutert. Die Bogenweiche befindet sich
zunächst in der in 1 dargestellten
Position, in der die bewegliche Andruckrolle 3 den Transportriemen 22 im
Bereich der Führungsrolle 18' kontaktiert. Das
Umlenkelement 5 ist in einer Position, in der es einen
Bogentransport entlang der ersten Transporteinheit 1 freigibt
und entlang der zweiten Transporteinheit 2 blockiert. Der Transportriemen 22 wird über
den Antrieb 14 umlaufend in Richtung des Pfeils A bewegt.
Durch den Kontakt zwischen den Transportriemen 22 und 21 wird auch
der Transportriemen 21 umlaufend bewegt, wie durch den
Pfeil B dargestellt ist.
-
Ein
an die Bogenweiche 107 im Bereich des Eingangspfeils C
gelieferter Bogen wird mit dem Transportriemen 22 mitgeführt
und sequentiell durch die Transportspalte gefördert, die
zwischen dem Transportriemen 22 mit dem Transportriemen 21,
der Andruckrolle 3 und den Andruckrollen 19 gebildet werden.
Im Bereich des Ausgangspfeils D verläßt der Bogen
dann die Bogenweiche 107.
-
Wenn
ein Bogen in Richtung des Ausgangspfeils E, d. h. entlang des zweiten
Transportpfades aus der Bogenweiche 107 ausgegeben werden
soll, bevor der Bogen zugeführt wird, wird die Bewegungseinheit 9 aktiviert.
Insbesondere wird der Hubmagnet so angesteuert, dass der Stempel 44 eingezogen,
d. h. in 1 nach rechts bewegt wird. Hierdurch
werden die Hebelelemente 42 um die Schwenkachse 48 geschwenkt.
Dies bewirkt, dass die Andruckrolle 3 über ihre
Drehachse 30 aus dem Kontakt mit dem Transportriemen 22 heraus
und in Kontakt mit dem Transportriemen 21 hin bewegt wird. Wenn
die Andruckrolle 3 den Transportriemen 21 im Bereich
der Führungsrolle 11' kontaktiert endet die Schwenkbewegung,
wobei über den Hubmagneten eine gewisse Vorspannung der
Andruckrolle eingestellt sein kann.
-
Die
obige Bewegung der Drehachse 30 der Andruckrolle 3 bewirkt über
den gabelförmigen Teil der Elemente 35 ebenfalls
ein Schwenken des Umlenkelements 5 um die Drehachse 8.
Insbesondere wird die Spitzte 7 des Umlenkelements 5 aus
der in 1 gezeigten Position, in der sie einen Bogentransport
entlang der ersten Transporteinheit 1 freigibt und entlang
der zweiten Transporteinheit 2 blockiert, in eine Position
geschwenkt werden, in der sie einen Bogentransport entlang der ersten
Transporteinheit 1 blockiert und entlang der zweiten Transporteinheit 2 freigibt.
-
Ein
nun an die Bogenweiche 107 im Bereich des Eingangspfeils
C gelieferter Bogen wird zunächst wieder mit dem Transportriemen 22 mitgeführt
und dann nachdem es den Transportspalt zwischen Transportriemen 22 und
Transportriemen 21 passiert hat durch das Umlenkelement 5 nach
oben umgelenkt. Die Vorderkante des Bogens gleitet dabei entlang
des Umlenkelements in Richtung des Transportspalts zwischen Transportriemen 21 und
Andruckrolle 3 und wird dann dazwischen aufgenommen. Anschließend
wird der Bogen weiter entlang des Transportriemens 21 durch
die Transportspalte zwischen Transportriemen 21 und den
Andruckrollen 20 zum Ausgangspfeil E transportiert und
dort aus der Bogenweiche 107 ausgegeben.
-
Die
Erfindung wurde anhand konkreter Ausgestaltungen der Erfindung näher
erläutert, ohne auf die konkrete Ausführungsform
begrenzt zu sein. Insbesondere kann die Ausgestaltung der Bewegungseinheit
von der dargestellten Form abweichen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-