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Die
Erfindung betrifft eine Lokomotive, vorzugsweise Rangier- und/oder
Streckenlokomotive, insbesondere Mittelführerstand-Lokomotive, mit einem
Lokomotivrahmen und mit einem auf dem Lokomotivrahmen angeordneten
vorderen Vorbau und/oder mit einem hinteren Vorbau, und mit einem an
den vorderen Vorbau und/oder an den hinteren Vorbau angrenzenden
Führerstand,
vorzugsweise mit einem zwischen dem vorderen Vorbau und dem hinteren
Vorbau angeordneten Mittelführerstand,
wobei der Lokomotivrahmen einen an den Vorbau seitlich angrenzenden
Umlauf aufweist und wobei der Führerstand
gegenüber
dem Vorbau nach außen
in Richtung zu den Außenrändern des
Lokomotivrahmens übersteht.
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Lokomotiven
der vorgenannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
Der Führerstand
enthält
den Platz für
den Lokomotivführer
sowie alle Bedienelemente, die zum Betrieb der Lokomotive notwendig
sind. Der Führerstand
ist heute in der Regel als Führerhaus
ausgebildet und zum Schutz der Besatzung vor den Wetterunbilden
mit einem Dach und Schutzwänden
ausgestattet. Die im Rangierdienst verwendeten Lokomotiven werden vielfach
mit einem zentralen Mittelführerstand
ausgebildet, der an einen vorderen Vorbau und an einen hinteren
Vorbau angrenzt. Darüber
hinaus sind aus dem Stand der Technik auch Lokomotiven bekannt, die
einen Endführerstand
am Fahrzeugende aufweisen.
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Der
vordere Vorbau einer Lokomotive kann beispielsweise Kühlerblöcke, Kühlerlüfter, Bremswiderstände, eine
Wabenkühlereinheit,
einen Wabenkühlerlüfter sowie
Pufferspeicher und weitere Einrichtungen aufweisen. Der hintere
Vorbau bietet beispielsweise einem Traktionsumrichter, einem Hilfsbetriebeumrichter
für einen
Fahrmotorlüfter,
elektrischen Schalteinrichtungen und Drucklufteinrichtungen Platz.
Im Führerstand
sind die beiden Führerpulte
mit ihren Bedien-, Überwachungs-
und Anzeigeeinrichtungen angeordnet. Die hohe Einrichtungsdichte
im vorderen und/oder hinteren Vorbau führt dazu, daß die für den Führerstand
auf dem Lokomotivrahmen zur Verfügung
stehende Grundfläche
begrenzt ist. Das für
den Fahrzeugführer
und zur Anordnung von Bedienelementen und weiteren Einrichtungen
im Führerstand
zur Verfügung
stehende Volumen ist daher ebenfalls begrenzt. In der Praxis resultiert
daraus ein sehr kompakter Aufbau des Führerstandes, der die Bewegungsfreiheit
des Lokomotivführers
einschränkt
und die Anordnung zusätzlicher Bedienelemente
und Einrichtungen im Führerstand erschwert.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lokomotive der eingangs
genannten Art zur Verfügung
zu stellen, die ein größeres (Einbau-)Volumen zum
Einbau und/oder zur Anordnung von Einrichtungen der Lokomotive auf
dem Lokomotivrahmen zur Verfügung
stellt.
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Die
vorgenannte Aufgabe wird bei einer Lokomotive der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß auf
dem Lokomotivrahmen wenigstens ein blockartiger Einbauraum vorgesehen
ist, wobei der Einbauraum in Längsrichtung
des Lokomotivrahmens seitlich neben dem Vorbau und zwischen dem Führerstand
und dem Umlauf angeordnet ist. Durch den Einbauraum wird ein (ab-)geschlossenes
Zusatzvolumen auf dem Lokomotivrahmen zur Verfügung gestellt, wobei bei der
erfindungsgemäßen Lokomotive
die Länge
des Umlaufs zugunsten des zusätzlichen
Einbauraums entsprechend verkürzt
sein kann. Bei dem Einbauraum handelt es sich vorzugsweise um einen
von dem Vorbau und/oder dem Führerstand
getrennten Raum, der weiter vorzugsweise lediglich von außen zugänglich ist.
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In
den Einbauraum lassen sich Einrichtungen der Lokomotive, die bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Lokomotiven im vorderen
Vorbau und/oder im hinteren Vorbau und/oder im Führerstand eingebaut sind, fest
installieren. Darüber
hinaus steht der zusätzliche
Einbauraum auch zur Verfügung,
um Einrichtungen, beispielsweise elektronische Geräte, oder
sonstige Bauteile oder Gegenstände
zeitweilig bzw. vorübergehend
auf der Lokomotive in einem von der Umgebung abgetrennten Bereich
anzuordnen. Der zusätzliche
Einbauraum kann auch als Stauraum von dem Lokomotivführer genutzt
werden.
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Vorzugsweise
grenzt der Einbauraum unmittelbar an den Führerstand an, wobei sich der
Einbauraum von einem Stirnfenster des Führerstandes in Längsrichtung
des Lokomotivrahmens über
eine Teillänge
des Vorbaus nach vorn oder nach hinten erstrecken kann. Dadurch
ergibt sich eine platzsparende Anordnung des zusätzlichen Einbauraums auf dem
Lokomotivrahmen.
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Damit
der zusätzliche
Einbauraum seitlich nicht über
den Außenrand
des Lokomotivrahmens übersteht,
kann die Breite des Einbauraums im wesentlichen der Breite des Umlaufs
entsprechen. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich,
daß der
Einbauraum schmaler ist als der Umlauf. Hier kann die Breite des
Einbauraums ausreichend klein sein, daß eine seitliche Trittfläche zur
Begehung durch den Lokomotivführer
zwischen dem Einbauraum und einem äußeren Längsrand des Lokomotivrahmens
gebildet wird. In diesem Fall ist die Breite der Trittfläche jedoch
kleiner als die Breite des sich an den Einbauraum nach vorne oder
nach hinten anschließenden Umlaufs.
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Vorzugsweise
ist der Einbauraum von dem Innenraum des Führerstandes getrennt, wobei,
weiter vorzugsweise, ein Zugriff auf den Einbauraum von dem Innenraum
des Führerstandes
nicht möglich
ist. Ein Zugriff auf den Einbauraum ist dann lediglich von außen möglich. Je
nach Art und Funktion der in den Einbauraum eingebauten bzw. im
Einbauraum angeordneten Einrichtungen kann vorgesehen sein, daß der Einbauraum über entsprechende
elektrische Leitungen oder Steuerleitungen mit dem Führerstand verbunden
ist, so daß beispielsweise
eine im Einbauraum angeordnete Einrichtung über ein Bedienpult im Führerstand
bedient werden kann.
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Um
eine freie Sicht nach vorne oder nach hinten zu gewährleisten,
erstreckt sich der Einbauraum in vertikaler Richtung nicht bis in
die Höhe
des vorderen bzw. hinteren Stirnfensters des Führerstandes, sondern ist unterhalb
von dem Stirnfenster angeordnet.
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Der
Einbauraum kann durch ein auf dem Umlauf angeordnetes Gehäuse abgegrenzt
sein, wobei durch das Gehäuse
die begehbare Länge
des Umlaufs entsprechend verkürzt
wird. Dies ermöglicht ein
einfaches Nachrüsten
bei den bekannten Lokomotiven zur Vergrößerung des Einbauvolumens.
Es kann ein separates Gehäuse
vorgesehen sein, das auf dem Umlauf befestigt wird. Bei einer anderen
vorteilhaften Ausführungsform
kann das Gehäuse
des Einbauraums innenliegend durch Bereiche der Außenwände des
Vorbaus und des Führerstandes
gebildet werden. Nach außen
hin weist das Gehäuse dann
we nigstens eine Längsseitenwand,
eine obere Seitenwand und eine vordere Stirnwand auf, wobei zwischen
den Außenwänden des
Vorbaus und des Führerstandes
einerseits und der außenliegenden Längsseitenwand,
der oberen Seitenwand und der vorderen Stirnwand ein Zusatzvolumen
geschaffen wird, das für
die Anordnung von Einrichtungen der Lokomotive oder von sonstigen
Gegenständen
genutzt werden kann.
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Um
den Luftwiderstand beim Fahrbetrieb der Lokomotive zu verringern,
kann eine äußere Längsseitenwand
des Gehäuses
mit einer Längsseitenwand
des Führerstandes
ausgefluchtet sein. Hier ist es in der Regel so, daß die Längsseitenwand
des Führerstandes
im Bereich des Außenrandes
des Lokomotivrahmens verläuft
oder über
den Außenrand übersteht.
Steht die Längsseitenwand
des Führerstandes über den
Außenrand
des Lokomotivrahmens über,
kann ein unterer Randabschnitt der Längsseitenwand des Führerstandes
nach innen zum Lokomotivrahmen abgeschrägt sein. Das Gleiche gilt dann
vorzugsweise für
einen unteren Randabschnitt der Längsseitenwand des Gehäuses, das
den Einbauraum begrenzt bzw. bildet. Neben der Verringerung des
Strömungswiderstandes
beim Fahrbetrieb der Lokomotive ergibt sich durch die strömungstechnisch
günstige
Ausbildung des Gehäuses
eine Verringerung von Druckwellen, die bei Zugbegegnungen entstehen
können.
Auch werden Fahrgeräusche
verringert.
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Zur
Verringerung des Strömungswiderstandes
und der Fahrgeräusche
kann das Gehäuse
eine unter einem Winkel von weniger als 90°, vorzugsweise von weniger als
60°, insbesondere
von ca. 45°,
auf eine Längsseitenwand
des Vorbaus zulaufende Stirnwand aufweisen, wobei die Stirnwand
eine Leitfläche
bildet, die zur Ableitung von Fahrtwind nach außen führt. Eine weitere Leitfläche kann
durch eine obere Seitenwand des Gehäuses gebildet sein, wobei die
obere Seitenwand nach außen
in Richtung zum Lokomotivrahmen bzw. nach unten geneigt ist und
an die Längsseitenwand
angrenzt. Dabei ist die Neigung der oberen Seitenwand vorzugsweise
an die Kontur des Stirnfensters angepaßt, um die Sicht des Fahrzeugführers durch
das vordere und/oder hintere Stirnfenster nicht zu beeinträchtigen.
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Zur
weiteren Verringerung des Strömungswiderstandes
und der Fahrgeräusche
kann eine vordere Stirnkante des Gehäuses abgerundet oder abgeschrägt sein,
wobei im Bereich der Stirnkante des Gehäuses die vordere Stirnwand
und die obere Seitenwand aufeinander treffen. Im übrigen kann
grundsätzlich
auch eine äußere Stirnkante
des Gehäuses, in
der die vordere Stirnwand und die obere Seitenwand mit der äußeren Längsseitenwand
des Gehäuses
zusammenlaufen, entsprechend abgerundet oder abgeschrägt sein.
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Um
einen Zugriff auf das Zusatzvolumen bzw. den Einbauraum von außen zu ermöglichen, kann
vorzugsweise in der Stirnwand des Gehäuses eine verschließbare Öffnung vorgesehen
sein, insbesondere für
den Zugriff über
den nach vorne oder nach hinten angrenzenden Umlauf. Hier kann das Gehäuse wenigstens
eine stirnseitige Tür
aufweisen, die sich von dem Lokomotivführer von außen öffnen läßt.
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Bei
Führerständen, die
zwei diagonal gegenüberliegende
und auf unterschiedlichen Längsseiten des
Lokomotivrahmens angeordnete Türen
mit zwei den Türen
gegenüberliegenden
Führerpulten
aufweisen, können
auch zwei diagonal gegenüberliegende und
auf unterschiedlichen Längsseiten
des Lokomotivrahmens angeordnete Einbauräume vorgesehen sein, vorzugsweise
jeweils unterhalb des Stirnfensters der jeweiligen Führerpultseite.
Dadurch wird ein noch größeres Zusatzvolumen
bereitgestellt.
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Im
folgenden wird eine Ausführungsvariante der
Erfindung am Beispiel der Figuren erläutert, wobei die Erfindung
nicht auf die in den Figuren dargestellte Ausführungsvariante beschränkt ist
und wobei bedarfsweise Merkmale der Ausführungsvariante miteinander
kombiniert werden können,
ohne daß dies
im einzelnen beschrieben ist. Ebenso ist es möglich, die zuvor beschriebenen
Merkmale der Erfindung mit den in der Zeichnung dargestellten Merkmalen
zu kombinieren, ohne daß dies
der ausdrücklichen
Hervorhebung bedarf.
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In
der Zeichnung zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Lokomotive
in einer Seitenansicht,
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2 die
in 1 dargestellte Lokomotive in einer Ansicht von
oben und
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3 die
in 1 dargestellte Lokomotive in einer Ansicht von
vorne.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Lokomotive 1 dargestellt,
die einen vorderen Vorbau 2 und einen hinteren Vorbau 3 sowie
einen zwischen dem vorderen Vorbau 2 und dem hinteren Vorbau 3 angeordneten
(Mittel-)Führerstand 4 aufweist.
Der vordere Vorbau 2, der hintere Vorbau 3 und
der Führerstand 4 sind
auf einem Lokomotivrahmen 5 angeordnet, wobei der Lokomotivrahmen 5 einen
an den vorderen Vorbau 2 und den hinteren Vorbau 3 seitlich angrenzenden
Umlauf 6 auf jeder Längsseite
des Lokomotivrahmens 5 aufweist. Wie sich insbesondere aus 2 ergibt,
steht der Führerstand 4 gegenüber dem
vorderen Vorbau 2 und gegenüber dem hinteren Vorbau 3 seitlich
nach außen
in Richtung zum Außenrand
des Lokomotivrahmens 5 über.
An den Rahmenecken des Lokomotivrahmens 5 sind Aufstiege 6a zum
Umlauf 6 vorgesehen.
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Um
das zum Einbau oder zur Anordnung von Einrichtungen der Lokomotive 1 zur
Verfügung
stehende Volumen zu vergrößern und
einen zusätzlichen
(Einbau-)Raum zu schaffen, sind bei der dargestellten Lokomotive 1 zwei
blockartige Einbauräume 8, 9,
vorgesehen, wobei die Einbauräume 8, 9 in Längsrichtung
des Lokomotivrahmens 5 seitlich neben dem vorderen Vorbau 2 bzw.
seitlich neben dem hinteren Vorbau 3 und jeweils zwischen
dem Führerstand 4 und
dem jeweiligen Umlauf 6 angeordnet sind. Die Einbauräume 8, 9 erstrecken
sich jeweils über
eine Teillänge
des Vorbaus 2, 3 in Richtung zur Stirnseite des
jeweiligen Vorbaus 2, 3 auf einer Führerpultseite 10, 11 des
Führerstandes 4,
wobei jede Führerpultseite 10, 11 einer
Tür 12 des
Führerstandes 4 gegenüberliegt.
Im Ergebnis sind die beiden Einbauräume 8, 9 diagonal
gegenüberliegend
auf unterschiedlichen Längsseiten
des Lokomotivrahmens 5 angeordnet.
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Die
Einbauräume 8, 9 weisen
ein unterschiedliches Volumen auf, wobei der vordere Einbauraum 8 größer als
der hintere Einbauraum 9 ist.
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Die
Einbauräume 8, 9 werden
jeweils durch ein Gehäuse
begrenzt, das durch einen stirnseitigen Wandabschnitt des Mittelführerstandes 4 und
einen Abschnitt einer Längsseitenwand 13, 14 des
Vorbaus 2, 3 sowie eine vordere Längsseitenwand 15,
eine Stirnwand 16 und eine obere Seitenwand 17 gebildet wird.
Im Ergebnis grenzen die Einbauräume 8, 9 unmittelbar
an den Füh rerstand 4 an,
wobei die Breite des gebildeten Gehäuses im wesentlichen der Breite des
Umlaufs 6 entspricht oder sogar geringfügig größer ist.
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Die
Einbauräume 8, 9 sind
im übrigen
gleich ausgebildet, so daß nachfolgend
exemplarisch die Ausbildung des Einbauraums 8 beschrieben
wird.
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Der
Einbauraum 8 endet unterhalb von einem Stirnfenster 18 des
Führerstandes 4,
was sich insbesondere aus 3 ergibt.
Dabei ist die obere Gehäusewand 17 nach
außen
in Richtung zu dem Lokomotivrahmen 5 bzw. nach unten geneigt.
Die Neigung der oberen Gehäusewand 17 ist
an die Kontur des Stirnfensters 18 in dessen Randbereich
angepaßt.
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Wie
sich aus 2 ergibt, ist die vordere Stirnwand 16 unter
einem Winkel α von
ca. 45° zu
der Längsseitenwand 13 des
vorderen Vorbaus 2 angeordnet. Im übrigen ist die Längsseitenwand 15 des den
Einbauraum 8 begrenzenden Gehäuses mit der Längsseitenwand 7 des
Führerstandes 4 ausgefluchtet.
Die Längsseitenwand 15 des
Gehäuses
und die Längsseitenwand 7 des
Führerstandes 4 weisen
dabei jeweils einen unteren Randabschnitt 20, 21 auf, der
nach innen zum Lokomotivrahmen 5 abgeschrägt ist,
so daß die
Längsseitenwände 15, 7 im
Bereich des unteren Längsrandes
nicht über
einen Außenrand 19 des
Lokomotivrahmens 5 überstehen.
Daraus resultiert ein geringeren Strömungswiderstand beim Fahrbetrieb.
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Im übrigen ist
eine vordere Stirnkante 22, in der die obere Seitenwand 17 und
die Stirnwand 16 aufeinander treffen, abgerundet. Daraus
ergibt sich beim Fahren der Lokomotive 1 eine weitere Verringerung
des Strömungswiderstandes.
Zudem können durch
die optimierte Form des Gehäuses
die Fahrgeräusche
minimiert werden, wobei die obere Seitenwand 17 und die
vordere Stirnwand 16 in der Art von Leitblechen für den Fahrtwind
wirken.
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In
der Stirnwand 16 des Gehäuses ist eine Gehäusetür 23 vorgesehen,
die in den 1 und 3 dargestellt
ist. Die Gehäusetür 23 ermöglicht den
Zugriff auf den Einbauraum 8 von außen bzw. über den angrenzenden Umlauf 6.