DE102008011154A1

DE102008011154A1 - Kompressionsvorrichtung für ein Mammographie-Röntgengerät

Info

Publication number: DE102008011154A1
Application number: DE102008011154A
Authority: DE
Inventors: Phillip Thaler
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens Healthcare GmbH
Priority date: 2008-02-26
Filing date: 2008-02-26
Publication date: 2009-09-03
Anticipated expiration: 2028-02-27
Also published as: US7978812B2; DE102008011154B4; US20090213986A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Kompressionsvorrichtung (240) für ein Mammographie-Röntgengerät (100). Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Kompressionsvorrichtung (240) für Mammographiegeräte (100), bei der die Kompression möglichst angenehm für den Patienten erfolgt. Eine erfindungsgemäße Kompressionsvorrichtung (240) weist hierfür einen Rahmen (242) auf, welcher eine elastische Membran (246) flächig aufspannung und so gestaltet ist, daß eine durch die Kompressionsvorrichtung (240) zu komprimierende Brust (250) eines Patienten allein durch die elastische Membran (246) komprimiert wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kompressionsvorrichtung für ein Mammographie-Röntgengerät. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Kompressionsvorrichtung für Mammographiegeräte, bei der die Kompression möglichst angenehm für den Patienten erfolgt.
Mammographie ist als Verfahren der Radiologie eine Röntgenuntersuchung üblicherweise der weiblichen, gegebenenfalls aber auch der männlichen Brust. Die Mammographie ist eine Methode zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammakarzinom), der häufigsten Krebserkrankung der Frau.
1 zeigt ein für die Mammographie-Untersuchung üblicherweise verwendetes spezielles Röntgengerät 100. Die von einer Röntgenstrahlungsquelle 150 ausgesandte Röntgenstrahlung ist eine weiche Strahlung in einem Bereich von ungefähr 23–35 kV. Jede Brust wird aus zwei (meist von oben und schräg seitlich) oder mehr Richtungen (Tomographie) aufgenommen. Während der Aufnahme wird die Brust zwischen einem Tisch 130 und einer Kompressionsplatte 140 (meist aus Plexiglas) komprimiert, um die Strahlendosis gering zu halten und das Gewebe ”aufzufächern”, d. h. mehr des Gewebes darzustellen und um gleichzeitig Bewegungen zu vermeiden.
Die eigentliche Aufnahmeapparatur umfassend Strahlenquelle 150, Kompressionsplatte 140 und Tisch 130, welcher beim analogen Röntgen noch einen Filmhalter/Kassettenhalter und beim digitalen Röntgen den elektronischen Sensor umfaßt, ist mit einem Tragarm 120 verbunden, welcher höhenverstellbar mit einem Ständerelement 110 verbunden ist. Dabei kann optional ein Gelenk 125 vorgesehen sein, um die Aufnahmeapparatur drehbar zu lagern.
Eine herkömmliche Kompressionsplatte 140 ist in 2 dargestellt. Ein Rahmen 142 trägt die eigentliche – häufig aus Plexiglas bestehende – Platte 143. Ein Befestigungselement 141 ist mit dem Rahmen 142 verbunden und dient der lösbaren und höhenverstellbaren Verbindung der Kompressionsplatte 140 mit der Aufnahmeapparatur. Platte 143 weist eine abgerundete vordere Kante 144 auf, welche bei der Untersuchung zum Patienten hin ausgerichtet ist.
Mit dieser Platte 143 wird die zu untersuchende Brust gegen den Tisch 130 gepreßt, was als unangenehm bis schmerzhaft empfunden wird, insbesondere entlang der Kante 144, die den größten Umfang der Brust nahe dem Körper des Patienten komprimiert.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kompressionsvorrichtung für Mammographiegeräte anzugeben, bei der die Kompression möglichst angenehm für den Patienten erfolgt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kompressionsvorrichtung für ein Mammographie-Röntgengerät mit einem Rahmen, welcher eine elastische Membran flächig aufspannt und so gestaltet ist, daß eine durch die Kompressionsvorrichtung zu komprimierende Brust eines Patienten allein durch die elastische Membran komprimiert wird.
Zur Verstärkung des von der Membran bewirkten Kompressionsdrucks auf die Brust kann dabei vorgesehen werden, einen Unterdruck in dem zwischen (dann luftundurchlässiger) elastischer Membran, Brust und einem Tisch, auf dem die Brust aufliegt, gebildeten Raum zu erzeugen.
Um jederzeit Kontrolle über den Kompressionsvorgang zu haben, wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung eine transparente Membran verwendet. Vorteilhaft ist zudem der Einsatz einer Membran aus nicht haftendem Material.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Mammographie-Röntgengerät mit einer erfindungsgemäßen Kompressionsvorrichtung.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß – anders als bei den bekannten starren Kompressionsplatten – die Kompression flächig und gleichmäßiger über die gesamte von der Membran überdeckte Brustfläche bewirkt wird und somit als weniger unangenehm bzw. weniger schmerzhaft empfunden wird.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung im Zusammenhang mit 5 Figuren näher erläutert. Es zeigen:
1 ein Mammographie-Röntgengerät;
2 eine Kompressionsplatte gemäß des Standes der Technik zur Verwendung mit einem Röntgengerät gemäß 1; und
3A–C verschiedene Ansichten einer Kompressionsvorrichtung in Übereinstimmung mit einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
1 und 2 zeigen ein Mammographie-Röntgengerät 100 und eine herkömmliche Kompressionsplatte 140. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die eingangs bereits erfolgte Beschreibung der 1 und 2 verwiesen.
3A zeigt eine erfindungsgemäße Kompressionsvorrichtung 240 in einer Draufsicht, d. h. von der Strahlungsquelle 150 aus gesehen, falls die Kompressionsvorrichtung am Röntgengerät 100 montiert ist. Kompressionsvorrichtung 240 besteht aus einem Rahmen 242, der aus Rahmenteilen 242a, 242b und 242c zusammengesetzt ist und ein in Richtung des Patienten offenes, rechtwinkliges U bildet. Anstelle dreier Rahmenteile kann natürlich auch ein aus einem Teil gebildeter Rahmen 242 vorgesehen werden. Ebenso ist es möglich, statt der rechtwinkligen U-Form eine runde U-Form, einen Halbkreis oder eine beliebige andere Form vorzusehen, solange gewährleistet ist, daß kein Rahmenteil während des Kompressionsvorgangs mit einer zu untersuchenden Brust in Berührung kommt.
Am Rahmen 242 ist eine flexible Membran 246 flächig befestigt, welche die vom Rahmen 242 aufgespannte Fläche überdeckt. Diese ist vorzugsweise aus elastischem Kunststoff und/oder Gummi hergestellt und hat vorzugsweise eine Dicke von 3–4 mm.
3B zeigt die Kompressionsvorrichtung 240 in Schnittdarstellung entlang Schnittlinie B, und 3C zeigt die Kompressionsvorrichtung 240 bei einer Untersuchung, ebenfalls in Schnittdarstellung entlang Schnittlinie B.
Für eine Untersuchung wird die an einem Mammographie-Röntgengerät 100 installierte Kompressionsvorrichtung 240 auf den Tisch 130 abgesenkt. Die auf dem Tisch 130 aufliegende zu untersuchende Brust 250 (ebenfalls in Schnittdarstellung) wird durch die Membran 246 auf den Tisch 130 gedrückt und dadurch komprimiert. In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung wird die notwendige Kompression durch ein hinreichend steifes Membranmaterial erreicht, wobei die Bewegung der Kompressionsvorrichtung auf den Tisch zu vorzugsweise mit einem gegen unbeabsichtigte Rückwärtsbewegungen gesicherten mechanischen und/oder elektrischen Antrieb (nicht dargestellt) erfolgt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die notwendige Kompression erreicht, indem nach Absenken der Kompressionsvorrichtung 240 auf die zu untersuchende Brust 250 die Luft aus dem zwischen Brust 250, Membran 246 und Tisch 130 verbleibenden Raum 260 gepumpt wird und somit der atmosphärische Druck die Kompression der Brust bewirkt. Hierzu können einerseits im Tisch entsprechende Absaugöffnungen vorgesehen werden (nicht dargestellt), oder in dem Rahmen 242 werden entsprechende Kanäle 245 mit Öffnungen 247 zur Membranseite vorgesehen, durch welche die Luft abgepumpt wird. Um bessere Ergebnisse bei der Unterdruckerzeugung zu erreichen, kann es notwendig sein, zwischen Tisch 130 und Rahmenteilen 242a, 242b und 242c eine gesonderte Abdichtung (nicht dargstellt) vorzusehen, beispielsweise in Form von an den Unterseiten der Rahmenteile befestigten Gummilippen.

Claims

Kompressionsvorrichtung (240) für ein Mammographie-Röntgengerät (100) mit einem Rahmen (242), welcher eine elastische Membran (246) flächig aufspannt und so gestaltet ist, daß eine durch die Kompressionsvorrichtung (240) zu komprimierende Brust (250) eines Patienten allein durch die elastische Membran (246) komprimiert wird.
Kompressionsvorrichtung (240) nach Anspruch 1, deren Membran (246) luftundurchlässig ist und bei der zur Verstärkung des von der Membran (246) bewirkten Kompressionsdrucks auf die Brust (250) ein Unterdruck in dem zwischen elastischer Membran (246), Brust (250) und einem Tisch (130), auf dem die Brust (250) aufliegt, gebildeten Raum (260) erzeugt wird.
Kompressionsvorrichtung (240) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, deren Membran (246) transparent ist und/oder aus nicht haftendem Material besteht.
Mammographie-Röntgengerät (100) mit einer Kompressionsvorrichtung (240) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.