-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reduzieren
der Lichtblendung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs.
-
Heutige
Kraftfahrzeuge weisen leistungsstarke Scheinwerfer auf, die leistungsstarke
Halogenlampen, Xenon-Licht oder vermehrt auch Halbleiter-Lichtquellen
wie Leuchtdioden (LED) aufweisen. Das von solchen Scheinwerfern
abgestrahlte Licht ist somit signifikant heller als das Licht von
bisherigen Scheinwerfern.
-
Damit
entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrer von Fahrzeugen nicht
geblendet werden, sind verkehrsabhängige Leuchtweitenregulierungen
und auch Regelungen der Form des ausgestrahlten Lichtkegels bekannt
(
DE 10 2006 016
073 A1 ). Dadurch wird erreicht, dass der Fahrer eine optimale
Ausleuchtung des Bereichs vor seinem Fahrzeug erhält, ohne
gleichzeitig den Gegenverkehr zu blenden.
-
Bei
solchen Systemen werden zwei Kameras verwendet, die den Bereich
vor dem Fahrzeug erfassen. Dadurch lassen sich räumliche
Bilder darstellen, und die Positionen von verschiedenen Lichtquellen
im Bereich außerhalb des Fahrzeugs zuordnen sowie die Abstände
zu den Scheinwerfern bestimmen. Bei einer starken sich nähernden
Lichtquelle wird das Fernlicht abgeblendet oder die Lichtverteilung
des Lichtkegels verändert, so dass andere Verkehrsteilnehmer
nicht geblendet werden. Der Bereich vor dem Fahrzeug soll aber noch
weitgehend gut ausgeleuchtet bleiben. Hierzu wird der zuvor weitgehend
symmetrische Lichtkegel in einen vordefinierten, asymmetrischen
Lichtkegel verändert, der vermehrt weg von der Fahrbahnmitte
zum Fahrbahnrand hin gerichtet ist.
-
Heutige
Verkehrsschilder weisen zusätzliche Folien oder Beschichtungen
auf, die mehr auf die Verkehrsschilder fallendes Licht reflektieren,
damit die Verkehrsschilder besser erkannt werden können. Fällt
nun leistungsstarkes Licht auf diese Verkehrsschilder, so kann die
Reflexion für den Fahrer so stark sein, dass er geblendet
wird. Mit den bekannten Scheinwerfersteuersystemen könnte
zum Reduzieren der Blendwirkung einerseits ein Abblenden stattfinden.
Dann wäre jedoch die Gefahr groß, dass der Bereich
vor dem Fahrzeug nicht genügend ausgeleuchtet ist, zumal
die Lichtreflexion vom eigenen Fahrzeug stammt und kein fremdes
Fahrzeug mit seinen Scheinwerfern diesen Bereich zusätzlich
beleuchtet. Es könnte andererseits auch ein Verschieben
des Lichtkegels zum Fahrbahnrand hin stattfinden. Dann würde
die Lichtblendung infolge Reflexion noch verstärkt, da
der Lichtkegel genau in den Bereich des Verkehrsschildes gelenkt
würde.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunden, die Verkehrssicherheit bei
Fahrt mit eingeschaltetem Licht zu erhöhen und Blenden
des Fahrers durch Gegenlicht zu vermeiden, sofern das Gegenlicht
eine Reflexion des eigenen Fahrlichts ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1 und ein Verfahren mit den
Merkmalen von Patentanspruch 9 gelöst. Der Lösung
liegt die Idee zugrunde, den Ort von starken Lichtquellen, beispielsweise
Licht, das infolge von Reflexion an stark reflektierenden Objekten
empfangen wird, gegebenenfalls dynamisch zu erkennen und das vom
Fahrzeug emittierte Licht abhängig vom Ausgangsort des erkannten
Gegenlichts derart zu beeinflussen, dass das reflektierte Licht
in seiner Lichtstärke abgeschwächt wird.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden durch die Unteransprüche
wiedergegeben. So können die Scheinwerfer mehrere hochleistungsstarke
Leuchtdioden oder mehrere Gruppen von hochleistungsstarken Leuchtdioden
aufweisen, die einzeln oder in Gruppen abhängig von der
Position der erkannten Lichtquelle gedimmt, ganz abgeschaltet oder
von ihrer Abstrahlrichtung verändert werden, so dass weniger
Licht der Scheinwerfer auf ein stark reflektierendes Objekt in der
Nähe fällt. Scheinwerfer mit Lampen können
in ihrer Leuchtweite derart mit mechanischen Mitteln verändert
werden, so dass ebenfalls weniger Licht auf die stark reflektierenden Objekte
fällt.
-
Zum
Erkennen der starken Lichtquellen können optische Lichterfassungseinrichtungen,
wie Kameras oder Lichtsensoren mit einer optischen Auswerteeinrichtung
verwendet werden, wobei die Auswerteeinrichtung die Lichtintensität
und die Position der Lichtquelle ermittelt.
-
Die
Leuchtmittel können mit einer Leuchtweitenregelung oder
einer dynamischen Kurvenlichtregelung zum Verändern des
abgestrahlten Lichts verbunden sein. Bei der Richtung des veränderten
Lichtstrahls kann zusätzlich die Sitzposition des Fahrers berücksichtigt
werden.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die zugehörigen schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Rückansicht
eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei ein Teil des abgestrahlten Lichtkegels im Bereich
eines Verkehrsschildes abgedunkelt ist,
-
2 ein
Blockschaltbild der Vorrichtung nach 1,
-
3A und 3B Scheinwerfer
eines Kraftfahrzeugs in Schnittdarstellung bzw. Draufsicht mit einer
Vorrichtung nach 1 und
-
4 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Eine
Vorrichtung zum Reduzieren der Lichtblendung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs 10 weist gemäß 1 und 2 Leuchtmittel
(im Folgenden als Scheinwerfer 11 bezeichnet) auf, die
den Bereich vor dem Kraftfahrzeug 10 beleuchten. In der 1 ist das
Kraftfahrzeug von hinten in Blickrichtung auf ein Verkehrsschild 16 dargestellt.
-
Die
Scheinwerfer 11 können in der Betriebsart Fernlicht,
Abblendlicht und gegebenenfalls auch Nebellicht betrieben werden.
Zum Abblenden oder für das Nebellicht können die
abgestrahlten Lichtkegel 12 entsprechend verändert
sein (Richtung und/oder Lichtverteilung oder Starke des abgestrahlten
Lichts und des Lichtkegels 12 können dabei verändert
werden), um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Die Scheinwerfer 11 können
auch nur mit Fernlicht betrieben werden, wobei dann Abblendlicht
und Nebellicht mittels mechanischer Eingriffe in den Strahlengang
oder Lichtkegel 12 eingestellt werden, damit der Gegenverkehr
nicht geblendet wird.
-
Diese
Scheinwerfer 11 können Xenon-Licht (Bi-Xenon-Lampen),
Halogenlicht oder Licht von leistungsstarken Halbleiter-Leuchten,
wie Leuchtdioden (im Folgenden als LED 13 bezeichnet) abstrahlen.
-
Die
Vorrichtung weist darüber hinaus eine optische Lichterfassungseinrichtung 14 auf,
die Gegenlicht 15 erfassen kann. Solches Gegenlicht 15 kann
Licht sein, das durch Reflexion des vom eigenen Fahrzeug abgestrahlten
Lichts an Objekten, wie beispielsweise Verkehrsschildern 16 oder
Lkw-Planen entsteht und zum Fahrer zurückgestrahlt wird. Die
Lichterfassungseinrichtung 14 erfasst neben der Leuchtstärke
auch ortsabhängige Daten des Gegenlichts 15, wie
den Ort und/oder die Richtung, aus der das Licht empfangen wird,
und/oder die flächige Ausdehnung des Leuchtflecks des Gegenlichts 15.
-
Die
optische Lichterfassungseinrichtung 14 kann eine Kamera
(typischerweise eine CCD-Kamera) aufweisen, die mit einer optischen
Auswerteeinrichtung 17 verbunden ist. In der Auswerteeinrichtung 17 wird
die Leuchtstärke (Intensität) des Gegenlichts 15 ermittelt.
Zudem kann durch die Auswerteeinrichtung 17 Ort und/oder
Richtung und/oder flächige Ausdehnung des Leuchtflecks
des Gegenlichts 15 erfasst werden. Ort und/oder Richtung
können genauer erfasst werden, wenn zumindest zwei zueinander
räumlich versetzte Kameras verwendet werden, wodurch räumliche
Komponenten der ortsabhängigen Daten erhalten werden. Die
ortsabhängigen Daten sind dabei bezogen auf den Ort des
das Licht reflektierenden Objekts, der Richtung des empfangenen
Gegenlichts 15 und/oder der flächigen Ausdehnung
des Leuchtflecks jeweils in Bezug auf den Kopf des Fahrers, der
durch das Gegenlicht 15 geblendet werden könnte.
-
Die
optische Auswerteeinrichtung 17 kann auch dazu verwendet
werden, um herauszufinden, ob es sich bei dem Objekt tatsächlich
um ein Verkehrsschild 16 handelt oder eine fahrzeugfremde Lichtquelle,
wie beispielsweise Scheinwerfer 11 eines entgegenkommenden
Kraftfahrzeugs 10 oder eine sonstige starke Lichtquelle
außerhalb des Straßenverkehrs.
-
Zum
Erfassen der ortsabhängigen Daten kann auch ein Kamerasystem
mit Bildauswertung verwendet werden, wie sie beispielsweise bei
Navigationssystemen zur Überwachung der Umgebung der zu
fahrenden Route vorgesehen sind. Zum Erkennen von Verkehrsschildern 16 können
optische Bild- und Konturenerkennungssysteme vorgesehen sein. Wenn
die reflektierende Fläche einem typischen Verkehrsschild 16 entspricht,
so kann entgegenkommender Verkehr als Ursache für das Gegenlicht 15 weitgehend
ausgeschlossen werden. Wird zusätzlich noch die Relativgeschwindigkeit
zwischen Objekt und Kraftfahrzeug 10 ermittelt und entspricht diese
der Fahrgeschwindigkeit, so kann ein feststehendes Objekt, wie ein
Verkehrsschild 16 vermutet werden, falls sich das Gegenlicht 15 rechts
neben oder oberhalb der Fahrbahn befindet.
-
Statt
einer Kamera können auch ein oder mehrere Lichtsensoren
verwendet werden, die mit der optischen Auswerteeinrichtung 17 verbunden sind.
Die Lichtsensoren müssen allerdings so ausgestaltet sein,
dass auch die ortsabhängigen Daten des Gegenlichts 15 (wie
Richtung oder Ort/Ausdehnung des Gegenlichts 15) ermittelt
werden können.
-
Die
Auswerteeinrichtung 17 ist ihrerseits mit einer Lichtsteuereinrichtung 18 verbunden,
die die Scheinwerfer 11 oder das abgestrahlte Licht abhängig
von den Informationen der optischen Auswerteeinrichtung 17,
wie Position des Gegenlichts 15, Richtung, aus der das
Gegenlicht 15 empfangen wird und/oder flächigen
Ausdehnung des Leuchtflecks des Gegenlichts 15 steuert.
Für diese Lichtsteuereinrichtung 18 können
die herkömmlichen mechanischen Mittel zum Abblenden, wie
eine bekannte Vareo-Walze 19 verwendet werden. Allerdings
müssen diese Mittel so ausgestaltet sein, dass der Lichtkegel ortsabhängig
veränderbar ist, und zwar abhängig von den gemessenen
ortsabhängigen Daten des Gegenlichts 15.
-
Hierzu
kann auch eine Regelung der gemessenen Leuchtstärke des
Gegenlichts 15 als Istwert stattfinden. Die Leuchtstärke
wird dann durch Beeinflussen der eigenen Scheinwerfer 11 und
des abgestrahlten Lichts sowie der Vorgabe eines Sollwerts, unter
dem die Leuchtstärke des Gegenlichts 15 liegen
sollte, geregelt.
-
Zusätzlich
kann die tatsächliche und augenblickliche Sitzposition
des Fahrers in das Beeinflussen der eigenen Scheinwerfer 11 und
des abgestrahlten Lichts mit einbezogen werden, damit die Abschwächung
des Gegenlichts 15 auch mit dem Fahrer und dessen optischer
Blendung korreliert ist. Hierzu wird beispielsweise eine Sitzbelegungseinrichtung im
Fahrersitz 20, eine Sitzpositionserkennungseinrichtung
oder/oder ein Kamerasystem benötigt, das den Kopf des Fahrers
in seiner Position erfasst. Mit Hilfe der erfassten Daten des Sitzes 20 oder
der Position des Kopfes des Fahrers können die ortsabhängigen
Daten des Gegenlichts 15 korrigiert werden, damit eine
optimale Wirkung zum Reduzieren der Lichtblendung des Fahrers erreicht
wird.
-
Das
Beeinflussen der eigenen Scheinwerfer 11 und des abgestrahlten
Lichts abhängig von der erkannten Gegenlichtquelle wird
anhand der 3A und 3B näher
erläutert.
-
In
der 3A ist ein Scheinwerfersystem mit herkömmlichen
Lampen 21, wie Bi-Xenon-Lampen oder Halogenlampen dargestellt.
Bei solchen Scheinwerfern 11 wird das abgestrahlte Licht
vorzugsweise durch einen Scheinwerferreflektor 22 oder
Spiegel in die gewünschte Richtung in Fahrtrichtung gelenkt. Um
den abgestrahlten Lichtkegel 12 in seiner Form zu verändern
wird hier eine mechanische Verstelleinrichtung benötigt,
die das abgestrahlte Licht derart teilweise abschattet, dass das
Licht in bestimmte Bereiche nicht abgestrahlt wird oder die Lichtstrahlen umgelenkt
werden.
-
Hierzu
kann beispielsweise eine so genannte Vareo-Walze 19 verwendet
werden, die mit einer Walzensteuerung ausgestattet ist, die die
Walze 19 in den Lichtstrahl oder Lichtkegel 12 einfährt
und entsprechend positioniert, damit das abgestrahlte Licht nicht
oder nur mit stark verringerter Leuchtstärke in den gewünschten
Bereich gestrahlt wird. Es werden also gezielt Lichtstrahlen 23 umgelenkt
oder blockiert.
-
Statt
einer Walze 19 kann auch die reflektierende Fläche
eines Scheinwerferreflektors 22 mechanisch derart verkrümmt
werden, dass das Licht in diesem Bereich in eine andere Richtung
abgestrahlt wird. Dadurch wird ebenfalls der Lichtkegel 12 gezielt geändert.
Vorteilhaft kann ein solcher Scheinwerferreflektor 22 auch
viele bewegliche Einzelspiegel aufweisen, die einzeln verstellt
werden können, so dass ein Teil des ausgestrahlten Lichts
in seiner Abstrahlrichtung verändert werden kann.
-
Der
Lichtkegel 12 wird abhängig von den erfassten
ortsabhängigen Daten des Gegenlichts 15 so verändert,
dass weniger Licht in Richtung auf das reflektierende Objekt fällt
und somit das erkannte Gegenlicht 15 schwächer
wird. Der auf diese Weise abgeschattete Bereich 27 bei
Verkehrsschild 16 ist in der 1 dunkel
schraffiert dargestellt. Der verbleibende Lichtkegel 12 hingegen
ist gepunktet dargestellt. Je nach Art und Weise der Beeinflussung
des eigenen Lichts abhängig von den ortsabhängigen Daten
kann sich auch die Helligkeit in dem verbleibenden Lichtkegel 12 ändern,
insbesondere dann, wenn die Lichtstrahlen 23 weg von dem
Verkehrsschild hin zu dem restlichen Bereich umgelenkt werden.
-
Der
andere, verbleibende Bereich vor dem Kraftfahrzeug 10 wird
aber weiterhin gut ausgeleuchtet. Auf diese Weise ist eine bessere
Sicht möglich, ohne dass der Fahrer durch starkes Gegenlicht 15 geblendet
wird. Die Verkehrssicherheit wird dadurch erhöht.
-
Zusätzlich
oder alternativ zu der mechanischen Beeinflussung des abgestrahlten
Lichtkegels 12 (beispielsweise durch Verstellung der Walze 19) kann
auch eine Strahlenblende 24 vorgesehen sein, die in den
Lichtkegel 12 eingebracht wird, und zwar in ihrer Position
abhängig von der erfassten ortsabhängigen Daten
des detektierten Gegenlichts 15. Die Strahlenblende 24 ist
räumlich (quer zur Abstrahlrichtung oder in Abstrahlrichtung)
verschiebbar, so dass ein gewünschter Bereich des Lichtkegels 12 von
der Emission abgehalten werden kann.
-
In
der 1 sind in den linken und rechten Scheinwerfern 11 jeweils
eine Strahlenblende 24 in denjenigen Teil des Strahlengang
des Lichts eingefahren, der für die Beleuchtung des Bereichs
zuständig ist, in dem das Gegenlicht 15 detektiert
wurde. Als Folge davon wird hier der Bereich um das Verkehrszeichen
herum abgeschattet und ist damit geringer beleuchtet. Das Gegenlicht 15,
d. h. das von den eigenen Scheinwerfern 11 am Verkehrsschild 16 reflektierte
Licht, ist somit derart abgeschwächt, dass es den Fahrer
nicht mehr blendet.
-
Beim
Verändern des Lichtkegels 12 müssen die
geometrischen Verhältnisse der Scheinwerfer 11 und
die Reflektionsverhältnisse berücksichtigt werden,
um den Lichtkegel 12 oder die örtlichen Verhältnisse
des ausgestrahlten Lichts gezielt zu verändern.
-
Es
kann auch eine gegebenenfalls vorhandene Einrichtung zum Einstellen
eines dynamischen Kurvenlichts oder der Leuchtweitenregelung ausgenutzt
werden, um den ausgestrahlten Lichtkegel 12 zu verändern
und das Gegenlicht 15 in seiner Intensität zu
erniedrigen. Allerdings muss dabei das ausgestrahlte Licht bezüglich
der ausgestrahlten Richtung oder Intensität bereichsweise
abhängig von den erfassten ortsabhängigen Daten
des Gegenlichts 15 verstellbar sein.
-
Wird
die flächenhafte Ausdehnung des Leuchtflecks des Gegenlichts 15 gemessen
(d. h. die Ausdehnung des blendenden Bereichs), so kann die Abstrahlung
des eigenen Lichts darauf abgestimmt werden, indem beispielsweise
die Strahlenblende 24 bei einer punktförmigen
Strahlungsquelle in horizontaler Richtung verfahren wird. Je näher
die Strahlenblende 24 dann zur Lampe angeordnet ist, desto mehr
schattet sie das eigene Licht in der gewünschten Richtung
ab. Je weiter sie von der Lampe entfernt ist, desto kleiner wird
der abgeschattete Bereich. Auf diese Weise können große
und kleine Verkehrsschilder 16 bezogen auf ihre Größe/Fläche
oder auch Geometrie optimal abgeschattet werden bei gleichzeitig weiterhin
guter Ausleuchtung des restlichen Sichtbereichs.
-
Die
Strahlenblende 24 kann auch bezüglich ihrer effektiven
Fläche je nach bedarf verändert (vergrößert/verkleinert)
werden, um mehr oder weniger große Bereiche abzuschatten.
-
Es
kann auch eine örtliche und optisch-elektrische Beeinflussung
der Streuscheibe 26 des Scheinwerfers 11 abhängig
von den ortsabhängigen Daten des Gegenlichts 15 vorgenommen
werden. Hierzu ist die Streuscheibe 26 aus einem speziellen Glas
mit bereichsweisen Abschnitten hergestellt. Wird in einem solchen
Abschnitt eine elektrische Spannung angelegt, so verändert
sich das Transmissionsverhalten. Die Lichtstrahlung durch diesen
Abschnitt wird dann abgeschwächt, so dass dann weniger
Licht auf das reflektierende Objekt fällt und das unerwünschte
Gegenlicht 15 abgeschwächt wird. Es kann auch
eine zusätzliche optische Scheibe mit den oben genannten
Eigenschaften vor der Streuscheibe 26 der Scheinwerfer 11 angeordnet
sein, durch die dann die Abschnittsweise Verdunkelung ermöglicht wird.
-
Statt
herkömmlicher Lampen können – wie in 3B dargestellt – auch
LEDs 13 oder mehrere Gruppen 25, bestehend aus
mehreren LEDs 13 verwendet werden. Dabei ist jede Gruppe 25 von
LEDs 13 für einen bestimmten auszuleuchtenden
Umfeldbereich vorgesehen. Bei Blendung durch ein Gegenlicht 15 können
dann einzelne LEDs 13 oder ganze Gruppen bezüglich
ihrer Abstrahlrichtung verändert werden (Verschwenken der
LEDs bezüglich ihrer Abstrahlrichtung), bezüglich
ihrer Leuchtstärke gedimmt oder auch komplett abgeschaltet
werden.
-
In
der 3B sind drei Gruppen von LEDs 13 im oberen,
linken Bereich des Scheinwerfers 11 für das Beleuchten
des rechten, oberen Fahrbahnbereichs zuständig. Durch das
Abschalten (in der Figur dunkel dargestellt) dieser Gruppe 25 fällt
weniger Licht in den entsprechenden Umgebungsbereich, falls in diesem
Bereich ein stark reflektierendes Objekt mit einem starken Gegenlicht 15 detektiert
wurde.
-
Mit
einer solchen elektronischen Lichtsteuerung der LED-Scheinwerfer 11 ist
eine sehr schnelle Änderung der Lichtverhältnisse
möglich, da die LEDs 13 schnell und weitgehend
reaktionslos bezüglicher ihrer Leuchtstärke verändert
werden können. Mechanisch bewegte Teile werden dabei nicht
benötigt, außer die LEDs 13 werden verschwenkt.
Aber auch dann sind nur geringe Schwenkwinkel notwendig, so dass
ein schnelles Verändern des Lichtkegels 12 möglich
ist. Infolgedessen kann das Gegenlicht 15 ebenfalls schnell
abgeschwächt werden. Der Fahrer wird dann nicht mehr oder
nur noch geringfügig geblendet bei gleichzeitig weiterhin
guter Ausleuchtung des restlichen Bereichs der Fahrbahn.
-
Selbstverständlich
können auch bei LED-Scheinwerfern 11 Strahlenblenden 24 zum
mechanischen Abschatten von entsprechenden Bereichen verwendet werden.
Insbesondere kann die Ausdehnung der Abschattung durch die Strahlenblenden 24 einfach
eingestellt werden. Die LEDs 13 können auch bezüglich
ihrer Abstrahlrichtung einzeln oder in Gruppen 25 verschwenkt
werden, um den abgestrahlten Lichtkegel 12 gezielt abhängig
von der Ausgangsposition des Gegenlichts 15 zu verändern.
-
Die
Lichtsteuereinrichtung 18 kann – wie bereits oben
erwähnt – die jeweilige Position des Fahrers (insbesondere
des Kopfes) innerhalb des Kraftfahrzeugs 10 anhand von
beispielsweise der Position des Sitzes 20 oder der tatsächlich
erfassten Position des Kopfes verwenden, um das ausgestrahlte Licht gezielt
bezüglich einer detektierten örtlichen Komponente
zu verändern.
-
Das
Verfahren zum Reduzieren der Lichtblendung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs 10 wird anhand
der 4 beispielhaft erläutert. Eine optische
Lichterfassungseinrichtung 14 ist in Schritt S1 bei Dunkelheit
und bei eingeschaltetem Licht ständig aktiv und misst die
Leuchtstärke von Gegenlicht 15. Wenn die Leuchtstärke
gemäß Schritt S2 größer als ein
Schwellwert ist, so wird die Position des Gegenlichts 15,
die Richtung, aus der das Gegenlicht 15 kommt, und/oder
die örtliche Ausdehnung des Leuchtflecks des Gegenlichts 15 erfasst.
Es werden also neben der Leuchtstärke noch ortsabhängige
Daten des Gegenlichts 15 erfasst. Diese ortsabhängigen
Daten dienen zum Steuern der Beeinflussung des eigenen ausgestrahlten
Lichts. Der Schwellwert ist dabei so bemessen, dass er bei einem
Durchschnittsfahrer gerade keine Blendwirkung mehr hervorruft.
-
Anschließend
wird im Schritt S4 die Lichtsteuereinrichtung 18 abhängig
von den gemessenen ortsabhängigen Daten aktiviert. Dadurch
wird die Beleuchtung derart geändert, dass weniger Licht
oder kaum noch Licht in Richtung auf das detektierte Gegenlicht 15 abgestrahlt
wird.
-
Bei
dem Verfahren zum Reduzieren der Blendwirkung durch ein Gegenlicht 15 können
auch die Geschwindigkeit, Beschleunigung und/oder Lenk-/Kurvenwinkel
des eigenen Fahrzeugs sowie der Abstand zu der Quelle des Gegenlichts 15 (beispielsweise
der Abstand zum reflektierenden Verkehrsschild 16) berücksichtigt
werden. So kann die Steuerung variabel sein und das eigene, abgestrahlte
Licht abhängig von Fahrgeschwindigkeit oder Abstand in
Richtung auf das Gegenlicht 15 bezüglich des Ortes
des Gegenlichts 15 abschwächen. So kann beispielsweise
die Strahlenblende 24 entsprechend der Relativgeschwindigkeit
zu dem reflektierenden Objekt übereinstimmend mit dem tatsächlichen
Ort mitgeführt werden, so dass das Objekt während
der Fahrt so lange abgedunkelt bleibt, bis es sich nicht mehr im
Lichtkegel 12 des Kraftfahrzeugs 10 befindet.
D. h. der abgeschattete Bereich 27 bleibt relativ zum Objekt
ortsfest, während sich die Strahlenblende 24 synchron
bewegt.
-
Zum
Beeinflussen des Lichtkegels 12 sind elektromechanische
und/oder elektrische Aktuatoren notwendig, die zur adaptiven Lichtsteuerung
abhängig von den ortsabhängigen Daten des Gegenlichts 15 dienen.
Das abgestrahlte Licht kann dabei unmittelbar (direkte Beeinflussung
der Leuchtstärke des ausgestrahlten Lichts) oder auch mittelbar
(Objekte im Strahlengang/Lichtkegel 12 der Scheinwerfer 11, die
die Lichtstrahlen bereichsweise abschatten) gesteuert werden.
-
Das
Gegenlicht 15 kann dabei Licht sein, das an einem Verkehrsschild 16 oder
einem anderen Objekt reflektiert wird, das von Nebelschlussleuchten oder
Bremsleuchten eines vorausfahrenden Kraftfahrzeugs 10 stammt,
oder auch Licht sein, das auf einer nassen Fahrbahn reflektiert
wird und von einem entgegenkommenden Fahrzeug stammt. Stammt das
Gegenlicht 15 von einem entgegenkommenden Fahrzeug, so
kann zwar das eigene Licht örtlich so beeinflusst werden,
dass es weniger in Richtung auf das Gegenlicht 15 abstrahlt,
aber eine Regelung kann nicht vorgenommen werden, da das Gegenlicht 15 in
diesem Fall nicht beeinflussbar ist.
-
Zum
Erfassen der Abstände zu Licht reflektierenden Objekten,
wie Verkehrsschildern 16 oder Lkw-Planen können
Kamerasysteme eines Navigationssystems inklusive Bildverarbeitung
oder auch Systeme mit Radar (Radio detection and ranging) oder Lidar
(Light detection and ranging) eingesetzt werden. Die eigene aktuelle
Geschwindigkeit, die aktuelle Beschleunigung und/oder die aktuelle
Kurvenfahrt können zusammen mit dem Abstand berücksichtigt
werden, um das eigene ausgestrahlte Licht entsprechend zu beeinflussen.
-
Falls
sich das Objekt bewegt (beispielsweise vorausfahrender Lkw mit reflektierender
Plane), so kann auch die Differenzgeschwindigkeit der beiden Fahrzeuge
berücksichtigt werden, um das abgestrahlte Licht in seiner
Strahlcharakteristik zu verändern, damit die Lichtblendung
verringert wird.
-
Die
Vorrichtung zum Reduzieren der Lichtblendung eines Fahrers eines
Kraftfahrzeugs 10 kann sowohl beim Fernlicht, beim Abblendlicht
als auch beim Nebellicht verwendet werden. Falls eine separate Nebelleuchte
vorhanden ist, kann diese auch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung aufweisen. Die optische Lichterfassungseinrichtung 14 zum
Erfassen von Gegenlicht 15 und die Lichtsteuereinrichtung 18 können
dabei gemeinsam für Fern-/Abblendlicht und Nebellicht benutzt
werden.
-
Durch
das automatische „Abblenden" eines Gegenlichts 15 braucht
der Fahrer sich nicht um die Bedienung der Lichtanlage zu kümmern.
Es muss also nicht dauernd zwischen Fernlicht und Abblendlicht hin
und her zu schalten. Der Fahrer kann sich mehr auf das Verkehrsgeschehen
konzentrieren, wodurch die Verkehrssicherheit erhöht wird.
-
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Scheinwerfer
- 12
- Lichtkegel
- 13
- LED
- 14
- Lichterfassungseinrichtung
- 15
- Gegenlicht
- 16
- Verkehrsschild
- 17
- Auswerteeinrichtung
- 18
- Lichtsteuereinrichtung
- 19
- Walze
- 20
- Sitz
- 21
- Lampe
- 22
- Scheinwerferreflektor
- 23
- Lichtstrahl
- 24
- Strahlenblende
- 25
- LED-Gruppe
- 26
- Streuscheibe
- 27
- abgeschatteter
Bereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006016073
A1 [0003]