DE102007041858A1

DE102007041858A1 - Verfahren zur Herstellung von wiederverwendbaren Werkzeugen

Info

Publication number: DE102007041858A1
Application number: DE102007041858A
Authority: DE
Inventors: James Todd Armada Kloeb; Lawrence E. Dearborn Heights Ellis; Harold Livonia Sears
Original assignee: Ford Motor Co
Current assignee: Ford Motor Co
Priority date: 2006-11-07
Filing date: 2007-09-03
Publication date: 2008-05-08
Also published as: CN101219460B; US20080105996A1; GB0717622D0; GB2452708B; GB2452708A; CN101219460A; US8137607B2

Abstract

Die Erfindung betrifft die Herstellung von wiederverwendbaren Werkzeugen mit niedrigen Investitionen zur Teileherstellung, indem eine Mischung Sand/Aktivator als eine Schicht 20 verwendet wird, worauf gedruckter Harzbinder 34 aufgebracht wird, um eine Basis 16 und ein Muster 12 zu bilden. Es können Seitenwände 18 auf der Basis 16 unter Verwendung desselben Verfahrens vorgesehen sein. Das Werkzeug 10 wird mit härtbarem Harz als schützendem Überzug 22 versehen und kann als wiederverwendbares Werkzeug 10 als Teil einer Kastenform oder als Vakuumformwerkzeug für die Teileherstellung eingesetzt werden. Es kann auch eine Stanzform durch Ziehen von Vakuum durch die Sandschicht hergestellt werden, während der Harzüberzug aufgebracht wird, damit dieser vollständiger die Stanzform durchdringt.

Description

Die Erfindung betrifft ein wiederverwendbares Werkzeug zur Teileherstellung und auf ein Verfahren, wiederverwendbares Werkzeug für Sandguß, Metallblechformen und die Herstellung vakuumgeformter Teile herzustellen.
Prototypenwerkzeuge werden für die Produktion geringer Mengen Prototypen eingesetzt. Prototypenteile werden hergestellt, um Testen und Bewertung von Prototypenteile vor Freigabe des Teils zur Herstellung zu erlauben. Es besteht ein Bedarf an wiederverwendbarem Werkzeug für die Prototypenherstellung, falls mehr als ein Prototypenteil hergestellt werden soll. Für einige Teile können zwanzig oder mehr Prototypen für Bewertungs- und Test Zwecke benötigt werden. Die Stückkosten von Prototypenwerkzeug sind verhältnismäßig hoch aufgrund der geringen Stückzahl, über welche die Kosten der Werkzeuge amortisiert werden können. Es besteht daher Bedarf an wiederverwendbarem Prototypenwerkzeug, das ohne übermäßige Zusatzkosten hergestellt werden kann.
Konventionelle Prototypenwerkzeuge zum Guß in Kastenformanlagen umfassen im allgemeinen ein Muster, das bspw. aus Holz oder REN Platte besteht und in die gewünschte Musterform geschnitten oder CNC-gefräst wird. Das Muster wird mit einem REN Platten Kasten zusammengebaut.
Neue Entwicklungen in schnellen Gußtechniken führten zur Entwicklung von Sand/Harz Druckmaschinen, die dreidimensionale Muster als aufeinanderfolgende Schichten Sand/Aktivatormischung und gedrucktes Harzes entsprechend CAD Daten für ein Prototypenteil drucken können. So kann ein Muster gedruckt und mit einem REN Plattenkasten zu Ober- und Unterkästen für die Prototypenherstellung zusammengebaut werden. Ein Problem dieser Näherung ist, dass hohe Kosten und Verzögerungen beim Zusammenbau des Musters mit dem separat gefertigten REN Kasten entstehen.
Die Verwendung schneller Gußtechniken für dreidimensionale Muster ist normalerweise auf eine einzelne Verwendung beschränkt, in einigen Fällen können die Muster einige male verwendet werden, die Muster sind jedoch nicht dauerhaft und können unter Bruch oder Verschleiß leiden, was zu Verlust der Oberflächengenauigkeit und der Maßgenauigkeit führt, falls das dreidimensionale Schnell-gußmodell mehrfach eingesetzt wird.
Es besteht Bedarf an wiederverwendbaren Prototypen-Werkzeugen, wie Kastenformanlagen, die bei der Herstellung von Prototypensandguß für Giessereien verwendet werden können. Prototypensandgußteile können aus Abschnitten einer Form hergestellt werden, die als Sandgußformanordnung für die Prototypenteile gebaut ist.
Es besteht ferner Bedarf an kostensparenden Verfahren zur Herstellung von Stanzformen zum Stanzen von Prototypenteilen mit einer Hochdruck-Presse.
Es besteht auch Bedarf an kostensparendem wiederverwendbarem Werkzeug für die Herstellung von Kunststoffteilen durch Vakuumformverfahren. Beispielsweise ist es bekannt, maschinell hergestellte Vakuumformwerkzeuge für die Herstellung von Kunststoffprototypteilen einzusetzen, wie Linsen für Scheinwerfer. Ein wiederverwendbares Werkzeug für die Herstellung von vakuumgeformten Kunststoffprototypenteilen, die keine aufwendige Bearbeitung oder Montage auf Polyurethan-Trägerstrukturen benötigen, ist im Stand der Technik unbekannt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, obige Probleme und Anforderungen zu lösen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Gemäß der Erfindung wird ein wiederverwendbares Werkzeug für die Teileherstellung geschaffen. Das Werkzeug umfasst eine Basis, die aus Sandschichten, auf die Harzbinder aufgebracht ist, gebildet ist. Ein Muster eines Teils wird auf der Basis durch mehrere Schichten Sand/Harzbinder geformt. Ein Überzug, der eine Schale aus Harz niedriger Viskosität bildet, wird aufgebracht und durchdringt im wesentlichen die gesamte Oberfläche der Basis und das Muster.
Entsprechend einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das wiederverwendbare Werkzeug ferner einen von Seitenwänden, die sich von der Basis erstrecken, begrenzten Kasten umfassen. Die Seitenwände werden durch mehrere Schichten Sand-Aktivator Mischung, auf die der Harzbinder aufgebracht wird, ausgebildet. Der Kasten kann in einem Verfahren verwendet werden, bei dem das Werkzeug mit Sand und einem nicht härtenden Binder gefüllt wird, um einen Abschnitt eines Sandgußwerkzeugs zu formen, der nach Härten entfernt und mit weiteren Abschnitten des Sandgußwerkzeugs zusammengebaut wird.
Entsprechend weiteren Aspekten der Erfindung, die sich auf wiederverwendbares Werkzeug beziehen, können mehrere Öffnungen in einer formenden Oberfläche des Musters vorgesehen sein, die durch den Überzug von der Formoberfläche zu den Schichten aus Sand und gedrucktem Harz verlaufen. Das Werkzeug kann auch eine Vakuumquelle umfassen und mindestens einen Zugang in der Basis, der sich durch den Überzug erstreckt, um Vakuum zu den Schichten Sand/gedrucktes Harz zuzulassen. Ein Blatt thermoplastisches Material kann erwärmt auf das Muster mittels Vakuum, das durch die Schichten Sand/gedrucktes Harz und durch die Öffnungen in der Form-Oberfläche des Musters gezogen wird, gelegt werden, um das Blatt zu einem Teil umzuformen.
Entsprechend weiteren Aspekten der Erfindung, die sich auf wiederverwendbares Werkzeug beziehen, ist das Harz niedriger Viskosität ein Reaktionsharz, im allgemeinen ein Zweikomponentenharzsystem. Bspw. kann der absorbierte Harzüberzug ein Zweikomponentenpolyurethanharz, ein Zweikomponentenepoxyharz, ein Zweikomponenten Akrylharz, oder ein Zweikomponentenpolyesterharz beinhalten.
Entsprechend ein weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Kastenformen vorgesehen. Entsprechend dem Verfahren werden mehrere Harzschichten und mehrere Gießereisandschichten für die Ausbildung einer Basis, mehrerer Seitenwände und eines Muster für mindestens einen Abschnitt eines Teils gedruckt. Die Basis, Seitenwände und Muster können mit einem Harz überzogen werden, das bis zu einer Tiefe von über einem Millimeter eindringen kann. Das Harz wird ausgehärtet, um einen Überzug zu bilden, der in der Basis, den Seitenwänden und dem Muster absorbiert ist.
Das Verfahren kann ferner die Füllung der Kastenform mit einer Mischung von Sand und Binder, und Härten der Mischung von Sand/Binder unter Ausbildung der Kastenform umfassen.
Entsprechend einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Stanzform für eine Flüssigkeitszellenpresse vorgesehen. Das Verfahren umfasst das Ablagern von Schichten Sand/Aktivator Mischung und Aufbringen von gedrucktem Harz auf jede Schicht, um die Stanzform zu bilden. Die Stanzform wird mit einem Imprägnierende Harz überzogen. Vakuum wird durch die Gießereisandschichten gezogen, um das Imprägnierende Harz durch die Gießereisandschichten in eine Tiefe von über einem Millimeter zu ziehen. Das imprägnierende Harz wird nach Absorbtion in der Stanzform ausgehärtet.
Entsprechend ein weiteren Aspekt der Erfindung kann die Phase des Ziehens von Harz durch die Sandschichten fortgesetzt werden, bis die Stanzform imprägniert ist.
Entsprechend ein weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Teils vorgesehen, das sequentielles Schichten von Harz und Sand umfaßt, um eine Basis und ein Muster auf der Basis zu formen. Ein Überzug härtbaren Harzes wird auf die Basis und das Muster aufgebracht. Das Muster wird dann eingesetzt, um ein Teil zu formen.
Das Verfahren zur Herstellung eines Teils kann ferner das Bohren von Öffnungen im Muster durch den Überzug umfassen, wodurch Vakuum gezogen werden kann. Mindestens eine Vakuumöffnung kann in der Basis gebildet werden, wodurch Vakuum zur Basis übertragen wird. Ein Rohling aus thermoplastischem Material kann dann auf das Muster gelegt werden. Er wird bis zum Erweichen erwärmt und dann durch Vakuum zum Muster geformt.
Alternativ kann das Verfahren ferner die Bildung mehrerer Seitenwände auf der Basis umfassen, um eine Kastenform während des Schrittes des sequentiellen Aufbringens einer Schicht einer Mischung Sand/Aktivator und einer Schicht gedrucktes Harz zur Mischung auszubilden. Das Verfahren zur Herstellung eines Teils kann ferner die Füllung der Muster-Kastenform mit Sand und einem Binderharz, Härten des Harzes, um mindestens einen Abschnitt einer Sandgußform zu formen, und Verwendung der Musters in einem Gießverfahren umfassen. Das Verfahren kann ferner zwei Muster Kastenformen umfassen, indem die Schritte des sequentiellen Schichtens, Formen eines Überzugs und Einsatz des Muster-Kastenform als Kastenformen durch Füllen der zusammengebauten Form mit Sand und Harz wiederholt werden. Das Harz wird dann ausgehärtet und wird eingesetzt, um die Sandgußform auszuformen.
Während die Erfindung besondere Anwendung in der Prototypenherstellung von Teilen hat, ist sie selbstverständlich auch relevant für die Herstellung weiterer Teiletypen, die vielleicht keine Prototypenteile sind. Beispielsweise können auch Kleinserienteile hergestellt werden.
Diese und andere Aspekte der Erfindung sind einem Fachmann leichter verständlich anhand der beigefügten Zeichnung und der folgenden ausführlichen Beschreibung der dargestellten Ausführungsformen. Darin zeigt:
1 eine perspektivische Ansicht einer Kastenformanlage gemäß der Erfindung;
2 eine perspektivische Querschnittsansicht entlang Linie 2-2 in 1;
3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 2-2 in 1;
4 eine schematische Querschnittsansicht ähnlich 3, die schematisch eine an den Außenoberflächen angebrachten Überzug zeigt;
5 eine vergrösserte Ansicht eines Teils von 4 im Kreis 5;
6 eine perspektivische Querschnittsansicht, die schematisch eine Vakuumformwerkzeug nach der Erfindung veranschaulicht;
7 eine Querschnittsansicht der Ausführungsform von 6; und
8 eine vergrösserte Ansicht des Teils von 7 im Kreis 8.
In 1 und 2 ist ein wiederverwendbares Werkzeug, in dieser Abbildung eine Kastenformanlage mit einem Muster 12, gezeigt. Das Muster 12 ist auf einer Basis 16 des Werkzeugs 10 geformt. Mehrere Seitenwände 18 verlaufen von der Basis 16 aufwärts. Das wiederverwendbare Werkzeug 10 oder Kasten, ist eine einheitliche Konstruktion, dies bedeutet, dass Muster, Basis und Wände alle einstückig ausgebildet sind.
Der untere Formteil 10 definiert einen Hohlraum, in dem Gießereisand und ungehärteter Binder verdichtet werden. Der Binder darf härten, wonach Sand und gehärtetes Harz aus dem Kasten ausgeworfen und eingesetzt werden, um eine Sandgussform zu bauen, wie im Stand der Technik bekannt.
3 zeigt schematisch ein wiederverwendbares Werkzeug, das schichtartig unter Verwendung eines „rapid prototyping" Verfahrens gebaut ist. Die Schichten 20 werden zuerst aus einer Aktivator aufweisenden Sandschicht geformt und dann Harz mit einem Druckkopf – ähnlich wie einem Tintenstrahldrucker – aufgedruckt. Die Sand/Harz/Bindemittel Schichten 20 werden zuerst aufgebaut, um die Basis 16 zu bilden. Anfangs wird die Sand/Aktivator Mischung über die Länge und Breite der Basis 16 angewendet und dann das Harz darauf gedruckt, bis eine Basis ausreichender Dicke entwickelt ist. Das Verfahren fährt mit den Seitenwänden 18 und Muster 12 fort, die schichtweise auf der Basis 16 aufgebaut werden. Die Seitenwände 18 und Muster 12 werden einstückig mit der Basis 16 durch Anbringung weiterer Sand/Bindemittel Schichten 20 gebildet, bis Muster 12 und Seitenwände 18 vollständig geformt sind.
In 4 und 5 ist das wiederverwendbare Werkzeug 10 mit einer Harzschicht 22 auf allen Oberflächen des Musters 12, der Basis 16 und der Seitenwände 18 dargestellt. Die Harzschicht 22 kann ein Zweikomponenten Reaktionsharz sein. Beispiele geeigneter Harze können umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Epoxy, Polyurethan, Acryl- oder Polyester basierende Reaktionsharzsysteme. Die Harzschale 22 ist vorzugsweise eine Schale aus Harz niedriger Viskosität, um Absorption des Harzüberzugs 22 im der Sand/Bindemittelharz Schichten 20 zu erleichtern. Der Harzüberzug 22 dringt vorzugsweise in die Sand/Binderharz Schichten 20 zu einer Dicke von etwa ab einem bis zu drei Millimeter ein, um eine dauerhafte Harzschale auf allen äußeren Oberflächen des Werkzeugs 10 auszubilden. Die Harzschale 22 verleiht den Sand/Bindemittel/Harzschichten 20 Widerstandsfähigkeit, Rigidität und Dauerhaftigkeit, um sie von Schaden zu schützen – und erleichtert so die Wiederverwendung des Werkzeugs 10.
In 6 durch 8 wird wiederverwendbares Werkzeug 26, hier ein Vakuumformwerkzeug, in einem ähnlichen Verfahren wie bei der Ausführungsform von 1 bis 5 geformt. Eine Basis 28 wird in Verbindung mit einem Muster 32 geformt. Die Basis 28 und das Muster 32 werden von aufeinanderfolgenden Schichten Sandgedrucktes Harz 34 geformt, wie oben unter Bezugnahme auf 1 bis 5 beschrieben. Die Schichten aus Sand und gedrucktem Harz 34 werden entsprechend computergestützten Designanweisungen verwendet. Eine Formoberfläche 36 ist auf dem Muster 32 vorgesehen, welche die gewünschte Form des Teils definiert, das auf dem Werkzeug 26 geformt werden soll.
Vakuumöffnungen 38 sind in Bereichen der Form-Oberfläche 36, vorzugsweise in Ecken vorgesehen oder Bereichen, die nach Fertigstellung des Teils abgenommen werden. Vakuum wird durch die Vakuumöffnungen 38 angelegt. Das Werkzeug 26 kann auf einem Vakuumtisch 40 angeordnet sein, der Vakuum durch in der Basis 28 ausgebildete Vakuumzugänge 42 zieht. Der Vakuumtisch 40 umfasst oder ist verbunden mit einer Vakuumquelle 46, die Vakuum durch die Vakuumzugänge 42, Schichten Sand und gedrucktes Harz 34 und die Vakuumöffnungen 38 zieht. Die Schichten Sand und gedrucktes Harz 34 sind porös, wodurch Vakuum durch die Schichten Sand und gedrucktes Harz 34 gezogen werden kann. Die Vakuumöffnungen 38 und Vakuumzugänge 40 sind durch den Harzüberzug 36 ausgebildet.
Wenn das Werkzeug 26 in einer Vakuumform-Operation eingesetzt wird, wird eine Kunststoff-Folie 48 erwärmt und auf dem Muster 32 angeordnet. Vakuum wird von dem Vakuumquelle 44 durch die Vakuumzugänge 42 im Vakuumtisch 40 gezogen. Vakuum wird durch die Schichten Sand/gedrucktes Harz 34 über die Vakuumöffnungen 38 im Harzüberzug 36 gezogen, um ein Kunststoffteil mit der Form des Musters 32 zu formen.
Eine Stanzform kann hergestellt werden, indem man sie auf einem 3D-Drucker druckt, bspw. auf einer Schnellgußmaschine unter Verwendung typischen Gießereisandes. Wenn die Stanzform gedruckt und von losem Sand gereinigt ist, kann sie im wesentlichen vollständig mit Harz niedriger Viskosität imprägniert werden (Epoxy, Urethan, Akryl-, usw..) indem man dieses Harz mittels Vakuum durch das Teil mittels eines vorgesehenen Vakuumtisches zieht. In diesem Fall imprägniert das Harz das Teil stärker als beim Vakuumformwerkzeug. Das Harz niedriger Viskosität kann vollständig in die Stanzform aufgrund der innewohnenden Durchlässigkeit des Teils eindringen. Das Harz füllt die Zwischenräume zwischen den Sandteilchen, wodurch die Stanzform sehr hart und zäh wird, um den Formdrücken zu widerstehen, die üblicherweise in einer Flüssigzellenpresse auftreten. Dagegen reicht es beim Sandgußwerkzeug und Vakuumformwerkzeug, wie oben beschrieben, aus, wenn das Harz etwa 1 mm in die Oberfläche eindringt, um die für ihren Verwendungszweck (Vakuumform-Werkzeuge oder Kastenformen) notwendige Widerstandsfähigkeit zu erzielen. Dieses vakuumgestützte Verfahren, das für die Herstellung einer Stanzform eingesetzt wird, hängt von Harzviskosität und Vakuumdruck ab. Harze niedrigerer Viskosität und höhere Vakuumdrücke führen mehr konkurrierende Infiltration aus. Da Harz teuer und Füllstoff kostengünstig ist, besteht die Stanzform vorzugsweise überwiegend aus Füllstoff (Sand) und einer viel geringeren Menge Harz, verglichen mit einer herkömmlicherweise gegossenen Stanzform, die aus gefülltem Harz hergestellt wird.
Während eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ausführlich beschrieben wurde, ist dem Fachmann, an den sich die Beschreibung wendet, offensichtlich, dass verschiedene alternative Vorgehensweisen und Ausführungsformen der Erfindung möglich sind, wie von den Patentansprüchen definiert.

10: Werkzeug
12: Muster
16: Basis
18: Seitenwände
20: Schichten
22: Harzüberzug
26: Vakuumformwerkzeug
28: Basis
32: Muster
34: gedruckte Harzschichten
36: Formoberfläche von 32
38: Vakuumöffnungen
40: Vakuumquelle
42: Vakuumzugänge
46: Vakuumquelle
48: Kunststofffolie

Claims

Wiederverwendbares Werkzeug (10) zur Teileherstellung mit: – einer Basis (16), die aus mehreren Sandschichten (20), auf die Harzbinder (34) aufgebracht ist, gebildet ist; – einem Muster (12) eines Teils, das auf der Basis (16) durch mehrere Sandschichten (20), auf denen jeweils Harzbinder (34) aufgebracht ist, gebildet ist; und – einer Beschichtung (22) niedrigviskosen Harzes auf allen Oberflächen der Basis (16) und des Musters (12), die in die Oberflächen bis zu einer eingeschränkten Tiefe eindringt.
Wiederverwendbares Werkzeug (10) nach Anspruch 1, ferner umfassend einen von mehreren Seitenwänden (18), die sich von der Basis (16) erstrecken, umgrenzten Kasten, wobei die Seitenwände (18) durch Sandschichten (20), auf die jeweils Harzbinder (34) aufgebracht ist, gebildet sind.
Wiederverwendbares Werkzeug (10) nach Anspruch 2, herstellbar durch Füllen des Kastens mit Sand und einem ungefährdeten Binder unter Herstellung eines Abschnitts eines Sandgußwerkzeugs, Härten des Binders; Entformen des Abschnitts nach Härten des Binders und Zusammenbau des Abschnitts mit weiteren Abschnitten des Sandgußwerkzeugs.
Wiederverwendbares Werkzeug (10) nach Anspruch 1, ferner gekennzeichnet durch Öffnungen (38) in einer Formoberfläche des Musters (12), die sich durch die Beschichtung von der Formoberfläche zu den Schichten Sand/gedruckter Harzbinder erstrecken.
Wiederverwendbares Werkzeug (10) nach Anspruch 4, ferner umfassend eine Vakuumquelle (40) und mindestens einen Zugang (42) in der Basis (16), der durch die Beschichtung (22) verläuft, wodurch die Vakuumquelle (40) Vakuum an die Schichten Sand/gedruckter Harzbinder anlegt.
Wiederverwendbares Werkzeug (10) nach Anspruch 5, das in einem Vakuumformverfahren einsetzbar ist, bei dem ein Blatt thermoplastisches Material erwärmt auf das Muster (12) gelegt und Vakuum durch die Schichten Sand/gedrucktes Binderharz (34) und durch die Öffnungen in der formenden Oberfläche des Musters (32) angelegt wird, um das Blatt zu einem Teil umzuformen.
Wiederverwendbares Werkzeug (10) nach Anspruch 1, wobei die Beschichtung (22) aus niederviskosem Zweikomponenten Reaktionsharz ist.
Verfahren zur Herstellung einer Stanz-Form für eine Flüssigkeitszellenpresse mit: – Abscheiden mehrerer Schichten einer Mischung von Gießereisand und Aktivator und – Aufdrucken von Binderharz auf jede Schicht unter Ausbildung der Stanz-Form; – Überziehen der Stanzform mit einem Imprägnierharz; – Anlegen von Vakuum durch die Sandschichten und Ziehen des Imprägnierharzes durch die Sandschichten bis zu einer Tiefe von über einem Millimeter; und – Aushärten des Imprägnierharzes, nachdem das Harz in der Stanz-Form absorbiert ist.
Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Phase des Ziehens des Harzes durch Sandschichten fortgesetzt wird, bis die Stanzform imprägniert ist.
Verfahren zur Herstellung eines Teils mit: – sequentiellem Aufbringen einer Schicht Sand/Aktivator Mischung und einer Schicht gedruckten Binderharzes auf die Mischung zur Ausbildung einer Basis und eines Musters auf der Basis; – Ausbilden eines Überzugs härtbaren Binderharzes auf der Basis und dem Muster; und Einsatz der Musters für die Teileherstellung.
Verfahren nach Anspruch 10, ferner umfassend: – Bohren von Öffnungen, durch die Vakuum im Muster und durch den Überzug gezogen werden kann, wobei mindestens eine Vakuumöffnung in der Basis (16) gebildet wird, wodurch Vakuum der Vakuumquelle auf die Basis (16) übertragen wird; – Einladen eines Rohlings aus thermoplastischem Material in das Muster; Erhitzen des Rohlings aus thermoplasti-schem Material unter Erweichen des Rohlings, und – Vakuumformen des Rohlings nach dem Muster.
Verfahren nach Anspruch 10, ferner umfassend den Schritt sequentiellen Aufbringens von Schichten Sand/Aktivatormischung und gedruckten Binderharzes unter Ausbildung von Seitenwänden auf der Basis und Ausbildung einer Kastenform.
Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Phase des Mustereinsatzes ferner das Füllen der Kastenform mit Sand und ungehärtetem Harzbinder und Härten des ungehärteten Binders, um mindestens einen Abschnitt einer Sandgußform zu bilden, umfaßt.
Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Kastenform ein Unterkasten ist, das ferner aufweist: – Herstellung eines Oberkastens, indem die Schritte des sequentiellen Schichtens wiederholt werden; – Ausbilden eines Überzugs – Einsatz von Oberkasten und Unterkasten durch Füllen von Ober- und Unterkasten mit Sand und ungehärtetem Harz und – Härten des ungehärteten Harzes unter Ausbildung der Sandgußform.