DE102006061245A1 - Vorrichtung zur elektroerosiven Herstellung von Bohrungen - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung (1) zum elektroerosiven Herstellen von Bohrungen in metallischen Werkstücken (10) mit eie (7) verbindbar ist. Die Vorrichtung (1) umfasst zwei Antriebsrollen (5), zwischen denen der Erodierdraht (3) eingeklemmt ist und durch Drehen der Antriebsrollen (5) vor- und zurückgeschoben werden kann, so dass sich die Erodierdrahtspitze (103) dem Werkstück (10) annähert oder von diesem entfernt, wobei die Antriebsrollen (5) an einer Haltevorrichtung (12) befestigt sind. Die Haltevorrichtung (12) ist mit einer Stelleinrichtung (30) verbunden, die einen Piezoaktor (34) umfasst, wobei die Haltevorrichtung (12) durch die Stelleinrichtung (30) derart bewegbar ist, dass die Spitze (103) des Erodierdrahts (3) in Richtung des zu bearbeitenden Werkstücks (10) vor- oder zurückbewegt werden kann (Figur 1).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektroerosiven Herstellen von Bohrungen in metallischen Werkstücken, vorzugsweise von Einspritzbohrungen in Einspritzventilen für Brennkraftmaschinen.
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum elektroerosiven Herstellen von Bohrungen aus, wie sie beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 050 049 A1 bekannt ist. Vorrichtungen zum elektroerosiven Herstellen von Bohrungen sind im Stand der Technik schon seit langer Zeit bekannt. Eine besondere Bedeutung hat dieses Verfahren bei der Fertigung von sehr kleinen Bohrungen in Einspritzventilen für Brennkraftmaschinen, wobei der Kraftstoff unter hohem Druck durch diese Bohrungen gepresst wird, die einen Durchmesser von nur etwa 100 µm aufweisen. - Um solche Bohrungen herzustellen sind äußerst feine Erodierdrähte nötig und eine sehr fein dosierbare Vorschubeinrichtung, mit der der Erodierdraht, zwischen dem und dem Werkstück eine elektrische Spannung anliegt, sehr präzise und genau geregelt an das Werkstück herangeführt werden kann. Die
DE 10 2004 050 049 A1 schlägt hierzu eine Vorrichtung vor, die einerseits aus einer Grobschubvorrichtung besteht, die zwei den Erodierdraht klemmende Antriebsrollen umfasst, und einer zweiten Feinvorschubeinrichtung, die einen Klemmmechanismus aufweist, mit der der Erodierdraht eingeklemmt und durch einen Piezoantrieb vor- oder zurückbewegt werden kann. Die hier vorgeschlagene Vorrichtung ist jedoch sehr aufwendig, da ein Klemmmechanismus zusätzlich zu den Antriebsrollen vorhanden sein muss, was entsprechend teuer ist. Darüber hinaus müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um einen elektrischen Spannungsüberschlag zwischen dem Erodierdraht und der Klemmvorrichtung zu verhindern. - Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum elektroerosiven Herstellen von Bohrungen weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine exakte und äußerst schnelle Bewegung des Erodierdrahts möglich ist und damit eine sehr exakte Herstellung von Bohrungen, wie sie insbesondere für Einspritzventile notwenig sind, die zur Einspritzung von Kraftstoff in selbstzündende Brennkraftmaschinen notwendig sind. Hierzu wird der Erodierdraht mit zwei Antriebsrollen geklemmt, die entgegengesetzt drehen und dadurch den Erodierdraht vor- bzw. zurückziehen. Die Antriebsrollen werden hierbei vorzugsweise durch Elektromotoren angetrieben und sind auf einer Haltevorrichtung montiert, die wiederum mit einer Stelleinrichtung verbunden ist, die einen Piezoaktor umfasst. Durch geeignete Bestromung des Piezoaktors kann die Stelleinrichtung betätigt werden und damit die Haltevorrichtung inklusive der Antriebsrollen vor- und zurückbewegt werden, so dass ein äußerst schnelles Vor- und Zurückziehen des Erodierdrahts möglich ist und eine entsprechend exakte Steuerung des Abstands zwischen Erodierdrahtspitze und Werkstück. Für einen genauen Abtrag, der durch Funkenerosion zwischen der Spitze des Erodierdrahts und dem Werkstück geschieht, ist die genaue Abstandsregelung zwischen der Erodierdrahtspritze und dem Werkstück essentiell, und bereits winzige Abweichungen vom idealen Abstand führen dazu, dass die Bohrung nicht exakt gefertigt wird und aufwendige Nacharbeiten notwendig werden.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung wird der Erodierdraht elektrisch mit einer Spannungsquelle verbunden, wobei die elektrische Kontaktierung über die Antriebsrollen erfolgt. Da die ohnehin vorhandenen Antriebsrollen die elektrische Kontaktierung übernehmen, kann auf eine gesonderte Kontaktierung des Erodierdrahts verzichtet werden, so dass sich die Anlage kostengünstiger herstellen lässt. Darüber hinaus weist diese Kontaktierung den Vorteil auf, dass die Spannung relativ nahe an der Erodierdrahtspitze eingeleitet wird, was die elektrischen Verluste innerhalb des Erodierdrahts mindert.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Haltevorrichtung als Trägerarm ausgebildet, der an einem Ende drehbar gelagert ist und an dessen gegenüberliegendem Ende die Antriebsrollen angebracht sind. Ein solchermaßen ausgestalteter Trägerarm lässt sich vorteilhafter Weise zwischen dem drehbar gelagerten Ende und den Antriebsrollen mit der Stelleinrichtung verbinden, was darüber hinaus den Vorteil bietet, dass über die Hebelwirkung der Hub des Piezoaktors verstärkt wird.
- Falls die Regelhübe klein sind, was in der Regel der Fall ist, kann es auch in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass der Trägerarm an seiner den Antriebsrollen gegenüberliegenden Ende fest eingespannt ist. Die Stelleinrichtung übt in diesem Fall ein Biegemoment auf den Trägerarm aus, so dass die Antriebsrollen entsprechend bewegt werden, wobei der Trägerarm stets nur elastisch verformt wird.
- Zeichnung
- In der Zeichnung ist schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Elektroerodieren dargestellt.
-
1 zeigt eine Aufsicht auf die Erodiervorrichtung mit allen wesentlichen Komponenten in schematischer Darstellung und -
2 eine Draufsicht gemäß der im Schnitt II-II der1 auf die Antriebsrollen. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- In
1 ist eine erfindungsgemäße Erodiervorrichtung dargestellt. Die Erodiervorrichtung1 umfasst einen Erodierdraht3 , der durch zwei aneinander anliegende Antriebsrollen5 mit seiner Erodierdrahtspitze103 an ein Werkstück10 angenähert werden kann.2 zeigt hierzu eine Draufsicht auf die beiden Antriebsrollen5 , die, wenn sie sich wie eingezeichnet gegensinnig drehen, die Erodierdrahtspitze103 an ein Werkstück annähern. Die Antriebsrollen5 sind auf einer Haltevorrichtung12 montiert, die einen Trägerarm20 umfasst. Der Trägerarm20 trägt auf seinem einen Ende die beiden Antriebsrollen5 und ist mit seinem gege nüberliegenden Ende in einer Einspannvorrichtung21 eingespannt, wobei die Einspannvorrichtung21 an einem Lager22 drehbar gelagert ist. Hierdurch kann der gesamte Trägerarm20 um das Lager22 geschwenkt werden, so dass durch die Schwenkbewegung des Trägerarms20 ebenfalls die Erodierdrahtspitze103 auf das Werkstück zu oder vom Werkstück wegbewegt werden kann. - Zwischen den Antriebsrollen
5 und der Einspannvorrichtung21 ist eine Einspannung32 ausgebildet, die an einer Stelleinrichtung30 aufliegt. Hierbei wird über eine Spannfeder24 , die an der Einspannvorrichtung21 angreift, sichergestellt, dass der Trägerarm20 über die Einspannung32 stets an der Stelleinrichtung30 formschlüssig anliegt. Die Stelleinrichtung30 umfasst einen Piezoaktor34 , der durch das Anlegen einer geeigneten Spannung eine Längenänderung bewirkt, so dass der Trägerarm20 über den Piezoaktor um das Lager22 leicht verschwenkt werden kann. Um den Erodiervorgang starten zu können, muss zwischen dem Erodierdraht3 und dem Werkstück10 eine geeignete elektrische Spannung angelegt werden. Diese wird durch eine Spannungsquelle7 erzeugt, die mit einer ersten elektrischen Leitung14 mit dem Erodierdraht3 verbunden ist. Hierbei ist eine elektrische, in der Zeichnung nicht dargestellte Leitung durch den Trägerarm20 geführt und mit den Antriebsrollen5 kontaktiert, die metallisch ausgeführt sind, so dass über die Antriebsrollen5 die elektrische Kontaktierung mit dem Erodierdraht3 erfolgt. Die zweite elektrische Leitung16 ist mit dem metallischen Werkstück10 verbunden, das hier exemplarisch als Spitze eines Einspritzventils dargestellt ist, wie es für die Einspritzung von Kraftstoff in die Brennräume von selbstzündenden Brennkraftmaschinen verwendet wird. - Die erfindungsgemäße Erodiervorrichtung funktioniert wie folgt: Zwischen dem Erodierdraht
3 und dem Werkstück10 wird über die Spannungsquelle7 eine geeignete elektrische Spannung angelegt. Durch das Drehen der Antriebsrollen5 wird die Erodierdrahtspitze103 soweit an das Werkstück10 angenähert, dass ein Funken vom Werkstück10 zur Erodierdrahtspitze3 überspringen kann, was den gewünschten Materialabtrag am Werkstück10 bewirkt. Die Antriebsrollen5 werden über einen Elektromotor angetrieben, so dass deren Bewegung relativ träge ist. Für einen exakten Erodierprozess ist jedoch ein genau geregelter Abstand zwischen dem Werkstück und der Erodierdrahtspitze103 unabdingbar. Nähert sich die Erodierdrahtspitze103 zu nahe an das Werkstück ran, steigt der Erodierstrom zwischen der Erodierdrahtspitze103 und dem Werkstück10 stark an, so dass dieser erhöhte Erodierstrom als Regelsignal für die Ansteuerung der Stelleinrichtung30 verwendet werden kann. Durch eine Verlängerung des Piezoaktors34 wird der Trägerarm20 angehoben und um das Lager22 verschwenkt, so dass die Erodierdrahtspitze103 rasch zurückgezogen wird und der Erodierstrom entsprechend reduziert wird. Umgekehrt kann bei einem zu starken Abfall des Erodierstroms über eine Verkürzung des Piezoaktors34 eine weitere Annäherung der Erodierdrahtspitze103 in sehr kurzer Zeit an das Werkstück10 erreicht werden, so dass mit einer entsprechenden Ansteuerung der Antriebsrollen und der Stelleinrichtung der Erodierstrom konstant bleibt. Durch das Zusammenspiel der Antriebsrollen5 und der Stelleinrichtung30 lässt sich so mit relativ geringem Aufwand eine exakte Regelung des Abstands zwischen Erodierdrahtspitze103 und Werkstück10 erreichen und damit entsprechend exakte Bohrungen in ein Werkstück10 einbringen. - Statt den Trägerarm
20 drehbar um das Lager22 zu lagern kann es auch vorgesehen sein, den Trägerarm20 an seinem den Antriebsrollen5 abgewandten Ende fest einzuspannen. Der Trägerarm20 ist hierbei elastisch ausgebildet, so dass er durch die Stelleinrichtung30 durchgebogen wird und die Antriebsrollen5 wie bei der Lagerung des Trägerarms20 am Lager22 bewegt werden. Die Verformung des Trägerarms20 geschieht hierbei rein elastisch und damit reversibel. Die Spannfeder24 kann in diesem Fall entfallen.
Claims (6)
- Vorrichtung (
1 ) zum elektroerosiven Herstellen von Bohrungen in metallischen Werkstücken (10 ) mit einem Erodierdraht (3 ), der mit einer Spannungsquelle (7 ) verbindbar ist und mit zwei Antriebsrollen (5 ), zwischen denen der Erodierdraht (3 ) eingeklemmt ist und durch Drehen der Antriebsrollen (5 ) vor- und zurückgeschoben werden kann, so dass sich eine Erodierdrahtspitze (103 ) dem Werkstück (10 ) annähert oder von diesem entfernt, wobei die Antriebsrollen (5 ) an einer Haltevorrichtung (12 ) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (12 ) mit einer Stelleinrichtung (30 ) verbunden ist, die einen Piezoaktor (34 ) umfasst, wobei die Haltevorrichtung (12 ) durch die Stelleinrichtung (30 ) derart bewegbar ist, dass die Spitze (103 ) des Erodierdrahts (3 ) in Richtung des zu bearbeitenden Werkstücks (10 ) vor- oder zurückbewegt werden kann. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Erodierdraht (
3 ) elektrisch mit einer Spannungsquelle (7 ) kontaktiert ist, wobei die elektrische Kontaktierung über die Antriebsrollen (5 ) erfolgt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (
12 ) einen Trägerarm (20 ) umfasst, der an einem Ende drehbar um eine Drehachse (22 ) gelagert ist und an dessen gegenüberliegendem Ende die Antriebsrollen (5 ) angebracht sind. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (
30 ) mit dem Trägerarm (20 ) zwischen dessen Enden verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (
12 ) einen Trägerarm (20 ) umfasst, der an seinem Ende fest eingespannt ist und an dessen gegenüberliegendem Ende die Antriebsrollen (5 ) angebracht sind, wobei der Trägerarm (20 ) durch die Stelleinrichtung (30 ) elastisch durchgebogen wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerrollen (
5 ) durch einen Elektromotor angetrieben werden.
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2007
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