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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Aufbereitung
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, wobei insbesondere die
Reduktion des Stickoxidgehalts des Abgases mittels einer selektiven
katalytischen Reduktion (selective catalytic reduction, SCR) im
Vordergrund steht. Insbesondere beschäftigt sich die vorliegende
Erfindung mit der Bereitstellung von Reduktionsmitteln, die selektiv
auf Stickoxide wirken wie insbesondere Ammoniak.
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Das
Abgas von Verbrennungskraftmaschinen weist Stoffe auf, deren Emission
in die Umwelt unerwünscht
ist. Beispielsweise dürfen
in vielen Ländern
Stickoxide (NOx) nur bis zu einem gewissen Grenzwert
im Abgas von Verbrennungskraftmaschinen enthalten sein. Neben innermotorischen
Maßnahmen,
mit denen durch Wahl eines möglichst
geeigneten Betriebspunktes der Verbrennungskraftmaschine die Emission
von Stickoxiden vermindert werden kann, haben sich Nachbehandlungsmethoden etabliert,
mit denen eine weitere Absenkung der Stickoxidemission möglich ist.
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Eine
Möglichkeit,
die Stickoxidemission weiter zu reduzieren, ist die so genannte
selektive katalytische Reduktion. Hierbei erfolgt eine selektive
Reduktion der Stickoxide zu molekularem Stickstoff (N2) unter
Einsatz eines Reduktionsmittels. Ein mögliches Reduktionsmittel ist
Ammoniak (NH3). Ammoniak wird dabei oft
nicht in Form von Ammoniak gelagert, vielmehr wird ein Ammoniakvorläufer bevorratet,
der im Bedarfsfall in Ammoniak umgesetzt wird. Mögliche Ammoniakvorläufer sind
beispielsweise Harnstoff ((NH2)2CO),
Amoniumcarbamat, Isocyansäure
(HCNO), Cyanursäure
und ähnliches.
Insbesondere Harnstoff hat sich als einfach zu bevorraten erwiesen.
Bevorzugt wird der Harnstoff in Form einer Harnstoff-Wasserlösung bevorratet.
Harnstoff und insbesondere Harnstoff- Wasserlösung ist gesundheitlich unbedenklich,
einfach zu verteilen und zu lagern. Unter dem Namen „Ad Blue" wird eine solche
Harnstoff-Wasserstofflösung
vertrieben.
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Aus
der
DE 199 13 462
A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem eine Harnstoff-Wasserlösung stromaufwärts eines
Hydrolysekatalysators in einen Teilstrom eines Abgases einer Verbrennungskraftmaschine
eindosiert wird. Durch Auftreffen auf den Hydrolysekatalysator erfolgt
im Betrieb eine Hydro- und Thermolyse des Harnstoffs zu Ammoniak,
der in einem stromabwärts
gelegenen SCR-Katalysator als Reduktionsmittel zum Einsatz kommt.
Das hier beschriebene Verfahren weist den Nachteil auf, dass der
Hydrolysekatalysator durch die Verdampfung der Harnstoff-Wasserlösung abgekühlt wird.
Insbesondere dann, wenn große
Mengen Ammoniak benötigt werden,
kann es so zumindest in Bereichen des Hydrolysekatalysators zu einer
so starken Abkühlung kommen,
dass hier die Hydrolysereaktion nicht mehr oder nicht mehr vollständig abläuft. Zudem
wird nach diesem Stand der Technik der Hydrolysekatalysator von
Abgas durchströmt.
Hierdurch liegen relativ große
Massenströme
vor, anhand derer der Hydrolysekatalysator entsprechend groß zu dimensionieren
ist. Dies verursacht Kosten und benötigt Bauraum, der gerade bei
modernen Automobilen häufig
nicht so zur Verfügung
steht.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit der die aus dem Stand der Technik
bekannten Nachteile zumindest gelindert werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Aufbereitung von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine umfasst
mindestens eine Zugabeleitung zur Zugabe einer wässrigen Lösung, einen mit der Zugabeleitung
verbundenen Hydrolysekatalysator und einen SCR-Katalysator, wobei
der SCR-Katalysator von Abgas durchströmbar ist. Erfindungsgemäß ist mindestens
ein stabförmiges
Heizelement ausgebildet, mittels dem mindestens eines der folgenden Bauteile
beheizbar ist:
- a) zumindest Teile der Zugabeleitung
und
- b) der Hydrolysekatalysator.
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Unter
einem stabförmigen
Heizelement wird insbesondere ein elektrisch beheizbares Element verstanden,
bei dem ein Heizleiter in einem entsprechenden Medium eingebetet
ist. Insbesondere kann es sich hierbei um ein Mantelrohr handeln,
welches von innen durch den entsprechenden Heizleiter beheizt wird.
In diesem Mantelrohr kann bevorzugt eine Heizpatrone wie beispielsweise
eine keramische Heizpatrone ausgebildet sein, die ein keramisches Element
mit einem in diesen eingebetteten Heizleiter umfasst.
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Unter
einem Hydrolysekatalysator wird ein durchströmbares Bauteil verstanden,
welches eine Hydrolyse eines Reduktionsmittelvorläufers zu
einem Reduktionsmittel katalysiert. Insbesondere wird unter einem
Hydrolysekatalysator ein Bauteil verstanden, welches eine katalytische
Beschichtung umfasst, mittels der die Hydrolyse von Harnstoff zu
Ammoniak katalysiert werden kann. Die wässrige Lösung umfasst insbesondere mindestens
einen Reduktionsmittelvorläufer
eines Reduktionsmittels zum Einsatz im SCR-Verfahren. Unter einem
Reduktionsmittelvorläufer
wird insbesondere ein Stoff verstanden, welcher das Reduktionsmittel
abspalten kann oder in dieses umgewandelt werden kann. Bevorzugt
umfasst die wässrige
Lösung
zumindest Harnstoff. Weitere Inhaltsstoffe in der wässrigen
Lösung
sind möglich
und erfindungsgemäß, insbesondere
Stoffe, mittels derer der Gefrierpunkt der wässrigen Lösung herabgesetzt werden kann.
Insbesondere handelt es sich hierbei um Ameisensäure und/oder Ammoniumformiat.
Die Verbindung zwischen Zugabeleitung und Hydrolysekatalysator ist
so ausgebildet, dass im Betrieb vollständig verdampfte Lösung in
den Hydrolysekatalysator eintritt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst insbesondere einen SCR-Katalysator, der in der Abgasleitung
ausgebildet ist und so von Abgas durchströmbar ist, während Zugabeleitung und Hydrolysekatalysator
außerhalb
der Abgasleitung ausgebildet sind und nicht von Abgas durchströmt werden.
Hierdurch ist es möglich,
Hydrolysekatalysatoren auszubilden, deren Volumen im Vergleich zu üblichen,
von Abgas durchströmbaren
Hydrolysekatalysatoren wesentlich verringert werden kann. So weisen übliche Hydrolysekatalysatoren
ein Volumen von mindestens 500 ml und mehr auf, während gemäß der vorliegenden
Erfindung der Hydrolysekatalysator weniger als 100 ml Volumen aufweisen
kann.
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Insbesondere
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
so betrieben, dass die Zugabeleitung so beheizbar ist, dass in ihr
eine Verdampfung der wässrigen
Lösung
erfolgt. Bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung, bei der eine
vollständige
Verdampfung, d. h. eine Verdampfung von mindestens 90 Gewichts-%,
bevorzugt von mindestens 95 Gewichts-% der wässrigen Lösung, besonders bevorzugt von mindesten
98 Gewichts-% der wässrigen
Lösung
erfolgt. Die Aufheizung erfolgt dabei im Wesentlichen über das
stabförmige
Heizelement. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in vorteilhafter Weise zur Aufbereitung der Abgase von stationären und/oder mobilen
Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt werden, insbesondere zur Aufbereitung
der Abgase von Kraftfahrzeugen, wie insbesondere Automobilen, Personenkraftwagen,
Lastkraftwagen, motorisierten Zweirädern und/oder so genannten
All Terrain Vehicles, Wasser- und/oder Luftfahrzeugen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mindestens
eines der vorliegenden Bauteile um das stabförmige Heizelement herum ausgebildet:
- a) zumindest Teile der Zugabeleitung und
- b) der Hydrolysekatalysator.
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Hierbei
kann die Zugabeleitung insbesondere sich um das stabförmige Heizelement
herum windend ausgebildet sein. Bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung,
bei der die Zugabeleitung im Wesentlichen spiralförmig aufgebaut
ist, wobei die Symmetrieachse der Spirale koaxial zur Längsachse
des stabförmigen
Heizelementes ausgebildet ist. Der Hydrolysekatalysator kann in
Form eines Wabenkörpers ausgebildet
sein, welcher um das stabförmige
Heizelement herum ausgebildet ist, bevorzugt in Form eines ringförmigen Wabenkörpers begrenzt
durch ein inneres und ein äußeres Mantelrohr,
kann aber auch Kanäle
umfassen, die direkt in das Heizelement und/oder in ein das Heizelement
umgebendes Mantelrohr eingebracht werden.
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Diese
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erlaubt einen sehr kompakten Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
so dass auch bei Situationen mit nur kleinem Einbauraum wie beispielsweise
insbesondere bei Kraftfahrzeugen eine effektive Verdampfung der
wässrigen
Lösung bei
gleichzeitigem sehr kompaktem Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erreicht werden kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst die Zugabeleitung mindestens einen Kanal, der zumindest
teilweise von einem Mantelrohr des Heizelementes gebildet ist.
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Unter
einem Mantelrohr wird hier insbesondere eine Hülle verstanden, die außerhalb
der oder des elektrischen Heizleiters des stabförmigen Heizelements ausge bildet
ist. Das Mantelrohr kann aus metallischem, keramischem, glasförmigem oder
einem ähnlichen
Material, welches Temperaturen von bevorzugt 400°C und mehr, besonders bevorzugt 600°C und mehr
standhalten kann, hergestellt sein.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der mindestens eine Kanal in dem Mantelrohr ausgebildet.
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Dies
bedeutet insbesondere, dass in das Mantelrohr Kanäle eingebracht
werden, beispielsweise durch abrasive Herstellungsverfahren und/oder
direkt bei der Produktion des entsprechenden Mantelrohres, beispielsweise
durch entsprechendes Extrudieren.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird der mindestens eine Kanal innenseitig von dem Mantelrohr des
Heizelementes und außenseitig
von einer Hülse,
die koaxial zum Heizelement ausgebildet ist, begrenzt.
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Insbesondere
handelt es sich hierbei um einen oder mehrere Kanäle, die
im Wesentlichen spiralförmig
um das stabförmige
Heizelement herum ausgebildet sind und/oder die einen ringspaltförmigen Querschnitt
aufweisen, der innenseitig vom Mantelrohr und außenseitig von der Hülse begrenzt
wird. Bevorzugt ist auch eine Ausgestaltung, bei der sich der Querschnitt
der Zugabeleitung, insbesondere des oder der Kanäle ändert. So kann beispielsweise ein
ringspaltförmiger
Kanal ausgebildet sein, dessen Durchmesser monoton oder streng monoton
längs des
stabförmigen
Heizelementes steigt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist außerhalb
des Heizelementes eine Hülse
ausgebildet, die zumindest teilweise mit mindestens einem der folgenden
Bauteile in thermischem Kontakt steht:
- a) zumindest
Teilen der Zugabeleitung und
- b) dem Hydrolysekatalysator.
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So
ermöglicht
die Hülse,
die radial außerhalb des
Heizelementes und bevorzugt auch radial außerhalb zumindest von Teilen
der Zugabeleitung und/oder des Hydrolysekatalysators, der Zugabeleitung
des Hydrolysekatalysators und/oder des mindestens einen Kanals ausgebildet
ist, die Einbringung von Wärme
von außen.
Insbesondere umfasst die Hülse
einen weiteren Heizleiter und ist insbesondere als ein oder umfassend
ein ringförmiges
Heizelement ausgebildet. So kann eine sehr gleichmäßige Verteilung
der Wärme
um den stabförmigen
Heizleiter herum gewährleistet
werden, was zu sehr gleichmäßigen Verdampfungs-
und/oder Hydrolyseergebnissen führt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Hülse
beheizbar.
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Hierzu
weist die Hülse
insbesondere ebenso wie das stabförmige Heizelement elektrische
Anschlüsse
auf, mittels derer die Hülse
und/oder das stabförmige
Heizelement mit Strom versorgt werden können. Dies erlaubt die Beheizung
der entsprechenden Kanäle
sowohl von innen, als auch von außen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst der Hydrolysekatalysator einen ringförmigen Wabenkörper, der
für ein
Fluid durchströmbare
Kanäle
zwischen einem inneren Mantelrohr und einem äußeren Mantelrohr aufweist.
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Hierbei
umfasst der Wabenkörper
bevorzugt mindestens eine zumindest teilweise strukturierte, insbesondere
gewellte, metallische Lage, durch die die Hydrolysekanäle gebildet
werden. Die Kanäle weisen
eine die Hydrolyse eines Reduktionsmittelvorläufers zu einem Reduktionsmittel
katalysierende Beschichtung auf. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei
der zumindest das innere Mantelrohr des Hydrolysekatalysators in
thermischem Kontakt mit dem stabförmigen Heizelement steht, bevorzugt ähnlich mit
diesem verbunden und/oder an diesem anliegend ausgebildet ist. Bevorzugt
ist ein weiteres Heizelement radial außerhalb des Hydrolysekatalysators ausgebildet,
mittels welchem durch das äußere Mantelrohr
Wärme in
den Hydrolysekatalysator eingetragen werden kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird der Hydrolysekatalysator zumindest teilweise von mindestens
einem Hydrolysekanal gebildet, der zumindest teilweise von einem
Mantelrohr des Heizelementes gebildet wird.
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Hierbei
kann der mindestens eine Hydrolysekanal ähnlich wie oben beschrieben
ein Kanal als Verwirklichung der Zugabeleitung im Mantelrohr des Heizelementes
ausgebildet werden oder beispielsweise innenseitig vom Mantelrohr
des Heizelementes begrenzt werden. Bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung,
insbesondere können
in diesem Fall die Kanäle
bzw. die Zugabeleitung und der bzw. die Hydrolysekanäle ineinander übergehen,
insbesondere den selben Kanal umfassen, welcher ggf. eine Änderung
des durchströmbaren
Querschnitts erfährt
und welcher in zumindest einem Teilbereich eine Hydrolysebeschichtung
aufweist.
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Bevorzugt
ist eine Ausbildungsform, bei der der Hydrolysekanal in dem Mantelrohr
ausgebildet ist.
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Insbesondere
wird hierbei in der die Heizleiter des stabförmigen Heizelementes umgebenden Struktur,
die hier als Mantelrohr bezeichnet wird, beispielsweise durch abrasive
Techniken ein Kanal eingebracht.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird der Hydrolysekanal innenseitig von dem Mantelrohr des Heizelementes
und außenseitig
von einer Hülse,
die koaxial zum Heizelement ausgebildet ist, begrenzt.
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Insbesondere
ist die außen
liegende Hülse ebenfalls
beheizbar, so dass ein Wärmeeintrag
sowohl von innen als auch von außen in den Hydrolysekanal erfolgt,
so dass bei einer möglichst
gleichmäßigen Temperierung
eine möglichst
vollständige
Hydrolyse des Reduktionsmittelvorläufers zu Reduktionsmittel erfolgen
kann. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der die Hülse in thermischem
Kontakt zum Hydrolysekanal steht.
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert werden,
ohne dass sie auf die dort gezeigten Ausführungsbeispiele und Details
beschränkt
wäre. Es
zeigen schematisch:
-
1 ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 ein
Detail eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Längsschnitt;
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3 ein
Detail eines ersten Ausführungsbeispiel
in einer teilweise explodierten Schnittansicht;
-
4 ein
Detail eines zweiten Ausführungsbeispiels
in einer teilweise explodierten Ansicht;
-
5 ein
Detail des zweiten Ausführungsbeispiels
in einem Längsschnitt
und
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6 ein
Ausführungsbeispiel
eines Hydrolysekatalysators einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung 1 zur Aufbereitung eines Abgases 2 einer
nicht gezeigten Verbrennungskraftmaschine. Die Vorrichtung 1 umfasst
mindestens eine in 2 als ringspaltförmiger Kanal 3 Zugabeleitung 4.
In 1 ist die Zugabeleitung 4 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Die Zugabeleitung 4 ist mit einem
Hydrolysekatalysator 5 verbunden und dient der Zugabe einer wässrigen
Lösung
zu dem Hydrolysekatalysator 5. Die wässrige Lösung wird in einem Reservoir 6 bevorratet.
Die wässrige
Lösung
umfasst mindestens einen Reduktionsmittelvorläufer, insbesondere Harnstoff.
Unter einem Reduktionsmittelvorläufer
wird ein Stoff verstanden, aus dem ein Reduktionsmittel abspaltbar
ist oder zu welchem es reagieren kann. Das Reduktionsmittel ist
zum Einsatz für
die selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden (selective
catalytic reduction, SCR) geeignet.
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Weiterhin
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 einen
SCR-Katalysator 7, welcher vom Abgas 2 durchströmbar ist.
Hierzu ist der SCR-Katalysator 7 in der Abgasleitung 8 ausgebildet,
während der
Hydrolysekatalysator 5 und die Zugabeleitung 4 außerhalb
der Abgasleitung 8 ausgebildet sind. Weiterhin umfasst
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mindestens
ein stabförmiges
Heizelement 9, mittels dem zumindest Teile der Zugabeleitung 4 und/oder des
Hydrolysekatalysators 5 beheizbar sind.
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Zugabeleitung 4 und
Reservoir 6 sind durch eine Förderleitung 10 miteinander
verbunden. Zusätzlich
können
nicht gezeigte Fördermittel
ausgebildet sein, beispielsweise Pumpen, insbesondere Dosierpumpen,
mit welchem die wässrige
Lösung
mindestens eines Reduktionsmittelvorläufers aus dem Reservoir 6 in
die Zugabeleitung 4 förderbar
ist.
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Im
Betrieb entsteht in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 durch
Verdampfung der wässrigen Lösung in
der Zugabeleitung 4 mittels des stabförmigen Heizelementes 9 und
anschließende
Hydrolyse im Hydrolysekatalysator 5 ein gasförmiges Stoffgemisch,
welches mindestens ein Reduktionsmittel zur selektiven katalytischen
Reduktion von Stickoxiden umfasst. Bevorzugt ist dies Ammoniak.
Dieses gasförmige
Stoffgemisch, welches insbesondere aufgrund der vollständigen Verdampfung
der wässrigen Lösung in
der Zugabeleitung 4 und anschließende Hydrolyse im Hydrolysekatalysator 5 hergestellt
wird, wird in einem Mündungsbereich 11 in
die Abgasleitung 8 eingespeist. Hier sind Mittel 12 zum
Erzeugen eines Unterdrucks in der Abgasleitung 8 im Mündungsbereich 11 vorgesehen,
die verhindern, dass im Normalbetrieb Abgas 2 aus der Abgasleitung 8 in den
Hydrolysekatalysator 5 und/oder die Zugabeleitung 4 gelangen.
Die Mittel 12 erzeugen eine Beruhigungs- oder Totzone in
der Strömung,
die den entsprechenden Unterdruck im Mündungsbereich 11 bewirken.
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2 zeigt
schematisch im Längsschritt
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Details der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Hierbei ist auf dem stabförmigen
Heizelement 9, welches nach außen durch ein eine Mantelfläche 13 aufweisendes
Mantelrohr 14 begrenzt ist, ein ringspaltförmiger Kanal 3 als Zugabeleitung 4 ausgebildet.
Das Mantelrohr 14 kann hierbei stoffschlüssig mit
dem stabförmigen Heizelement 9 verbunden
oder Teil desselben sein. Der kreisringförmige Kanal 3 wird
also im Inneren durch die Mantelfläche 13 begrenzt. Außerhalb
des stabför migen
Heizelementes 9 ist eine Hülse 15 ausgebildet.
Die Hülse 15 begrenzt
folglich den ringspaltförmigen
Kanal 3 nach außen.
Die Hülse 15 kann
beheizbar sein, um eine möglichst
gleichmäßige Temperaturverteilung
rings um den Kanal 3 erzeugen zu können. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ändert sich
der Radius des Ringspaltes über
die Länge
der Hülse 15 bzw.
des stabförmigen
Heizelements 9. Hierbei wird beim kleinsten Durchmesser
die wässrige
Lösung 16 in
den Ringspalt eingebracht, in den unterschiedlichen Bereichen des
ringspaltförmigen
Kanals 3 aufgewärmt,
verdampft und überhitzt und
verlässt
den ringspaltförmigen
Kanal 3 als gasförmiges
Stoffgemisch 19. Anschließend wird das gasförmige Stoffgemisch 19 dem
Hydrolysekatalysator 5 zugeführt, wo eine Hydrolyse des
im gasförmigen
Stoffgemisch enthaltenen Reduktionsmittelvorläufers zu Reduktionsmittel erfolgt.
Das stabförmige Heizelement 9 und
die Hülse 15 weisen
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
elektrische Anschlüsse 17 auf,
mittels derer die Hülse
bzw. das stabförmige
Heizelement 9 mit einer entsprechenden Stromversorgung
verbindbar sind. Hierbei kann der Heizleiter 18 welcher
in dem stabförmigen
Heizelement und/oder in der Hülse 15 ausgebildet
ist, geregelt mit Strom versorgt werden.
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3 zeigt
dieses erste Ausführungsbeispiel
in einer teilweise explodierten perspektivischen Ansicht. Hier sind
auch die Heizleiter 18 in der Hülse 15 zu erkennen.
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4 zeigt
schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
im Detail. Das stabförmige
Heizelement 9 ist von einem Mantelrohr 14 umgeben,
welches auch einstückig
mit dem stabförmigen
Heizelement ausgebildet oder stoffschlüssig mit diesem verbunden sein
kann. In das Mantelrohr 14 ist ein Kanal 3 eingelassen,
welcher im ersten Bereich 20 als Zugabeleitung 4 für die wässrige Lösung 16 dient. Durch
das stabförmige
Heizelement 9 wird im ersten Bereich 20 die wässrige Lösung verdampft,
so dass der zweite Bereich 21 des Kanals 3 von
einem gasförmigen
Stoffgemisch durchströmt
wird. Der zweite Bereich 21 des Kanals 3 ist mit
einer die Hydrolyse insbesondere von Harnstoff zu Ammoniak fördernden
Beschichtung versehen und dient so als Hydrolysekanal 36 beziehungsweise
als Hydrolysekatalysator 5.
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Nach
der Hydrolyse verlässt
ein Dampfstrom 22 den Kanal 3, der Reduktionsmittel
insbesondere Ammoniak umfasst. Über
das Mantelrohr 14 kann eine Hülse 15 geschoben werden,
wie durch den Pfeil 23 angedeutet. Diese Hülse 15 kann
beispielsweise selber über
entsprechende Heizleiter 18 verfügen, so dass auch die Hülse 15 beheizbar
ist, so dass der Kanal 3 sowohl von außen als auch von innen beheizt
wird. Alternativ oder kumulativ steht die Hülse 15 nach dem in
Kontakt bringen mit dem Mantelrohr 14, welches bevorzugt
stoffschlüssig
erfolgt, insbesondere durch Verlöten,
Verschweißen,
Pressen oder ähnliches
in thermischem Kontakt mit dem Mantelrohr 14. Dies kann
beispielsweise durch die Stegbereiche 24 zwischen den einzelnen
Windungen des Kanals 3 erreicht werden. Hierdurch kann
bei genügend
großer
Wärmeleitfähigkeit
durch die Stegbereiche 24 eine Beheizung auch durch die
Hülse 15 erfolgen,
ohne dass hier aktive Heizmittel ausgebildet sind. Die Hülse 15 weist
eine Einschnürung 25 auf, die
zur Reduzierung der Wärmeleitung
in der Hülse 15 zwischen
dem ersten Bereich 20 und dem zweiten Bereich 21 dient.
Hierdurch kann erreicht werden, dass die Hülse 15 in den Bereichen 20, 21 jeweils
Teil einer eigenen Regelschleife ist, so dass also der Hydrolysekatalysator 5 und
die Zugabeleitung 3 getrennt voneinander beheizt werden
können.
Unabhängig
hiervon ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass das stabförmige Heizelement 9 und/oder
die Hülse 15 unterschiedliche
Heizzonen aufweisen, so dass die Heizleistung variabel gestaltet
werden kann. Dies bedeutet insbesondere, dass bevorzugt in Längsrichtung
des stabförmigen
Heizelementes 9 und/oder der Hülse 15 Bereiche ausgebildet
sein können,
die mit unterschiedlicher Heizleistung beaufschlagt werden können. So
kann insbesondere den unterschiedlichen Vorgängen gerade bei der vollständigen Verdampfung
der wässrigen
Lö sung 16 Rechnung
getragen werden. Hier finden zunächst eine
Aufwärmung
der wässrigen
Lösung 16,
dann eine Verdampfung und dann bevorzugt eine Überhitzung des entstehenden
Dampfes statt, wobei jeweils unterschiedliche Wärmeeinträge nötig sind. Dem kann durch unterschiedliche
Heizzonen des stabförmigen
Heizelementes 9 und/oder der Hülse 15 Rechnung getragen
werden. Insbesondere ist hier eine solche Gestaltung des stabförmigen Heizelementes 9 und/oder
der Hülse 15 möglich und
vorteilhaft, bei der im Betrieb in Abhängigkeit von den Betriebsparametern,
insbesondere in Abhängigkeit
von der zu verdampfenden Menge wässriger
Lösung 16 eine
Längenänderung
der unterschiedlichen Heizzonen erreicht werden kann.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel im
Längsschnitt.
Hierbei sind der Übersichtlichkeit halber
nur Ausschnitte schematisch gezeigt. Um ein stabförmiges im
Wesentlichen um die Längsachse 26 rotationsförmiges Heizelement 9 mit
elektrischen Anschlüssen 17 sind
verschiedene Elemente ausgebildet. Direkt anschließend an
das stabförmige
Heizelement 9 ist ein Mantelrohr 14 ausgebildet.
In das Mantelrohr 14 ist ein Kanal 3 eingebracht,
beispielsweise erodiert, gefräst
oder ähnliches.
Zwischen den einzelnen Windungen des Kanals 3, welcher
im Wesentlichen spiralförmig
um die Längsachse 26 ausgebildet
ist, sind Stegbereiche 24 vorgesehen. Das Mantelrohr 14 ist
mit dem stabförmigen
Heizelement 9 verbunden, insbesondere stoffschlüssig verbunden, ist
in thermischem Kontakt mit diesen und/oder ist in das stabförmige Heizelement 9 integriert.
Außerhalb des
Mantelrohres 14 ist eine Hülse 15 ausgebildet. Diese
Hülse 15 ist
ebenfalls mit elektrischen Anschlüssen 17 versehen und
kann so zum Beheizen des Kanals 3 von außen dienen.
Außerhalb
der Hülse 15 ist
ein erster thermischer Isolator 27 als dickwandige thermische
Isolierung, beispielsweise auch in Form eines Materialblocks ausgebildet.
Hierdurch soll die Wärmeabstrahlung
nach außen
verhindert werden. Weiterhin ist ein zweiter thermischer Isolator 28 ausgebildet,
mit welchem insbesondere eine Förderleitung 10, über die
der Kanal 3 mit einem Reser voir 6 verbindbar ist
thermisch isoliert wird. Erster thermischer Isolator 27 und
zweiter thermischer Isolator 28 können einstückig ausgebildet sein. Radial außerhalb
des zweiten thermischen Isolators 28 ist ein Peltier-Element 29 ausgebildet.
Unter einem Peltier-Element versteht man insbesondere ein elektrisches
Bauteil, welches bei Stromdurchfluss eine Temperaturdifferenz erzeugt
die auf dem so genannten Peltier-Effekt beruht. Vorzugsweise umfasst
ein Peltier-Element 29 ein oder mehrere Elemente aus p- und
n-dotierten Halbleitermaterial, die abwechselnd über elektrisch leitendes Material
miteinander verbunden sind. Das Vorzeichen der Temperaturdifferenz
ist abhängig
von der Richtung des Stromflusses, so dass sowohl eine Kühlung als
auch eine Heizung mit einem Peltier-Element 29 realisierbar
ist.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
dient das Peltier-Element 29 insbesondere zur Kühlung der
Förderleitung 10 und
ist folglich über
die elektrischen Anschlüsse 17 entsprechend
geschaltet. Zweiter thermischer Isolator 28 und Peltier-Element 29 sind
bevorzugt ausschließlich
im Bereich der Förderleitung 10 und
deren Eintritt bzw. deren Verbindungsbereich mit dem Kanal 3 ausgebildet.
Der Kanal 3 mündet
bevorzugt in einen Hydrolysekanal 36. Hierbei kann der
durchströmbare
Querschnitt des Kanals 3 dem des Hydrolysekanals 36 entsprechen. Weiterhin
kann der Querschnitt des Hydrolysekanals 36 größer sein
als der des Kanals 3. Bevorzugt ist auch der mindestens
eine Hydrolysekanal 36 ähnlich dem
Kanal 3 im Mantelrohr 14 des stabförmigen Heizelements 9 ausgebildet.
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6 zeigt
schematisch ein Ausführungsbeispiel
eines Hydrolysekatalysators 5. Dieser umfasst einen ringförmigen Wabenkörper 30.
Der ringförmige
Wabenkörper 30 ist
aus mindestens einer zumindest teilweise strukturierten Blechlage 31 aufgebaut,
die der Übersichtlichkeit
halber nur in einem Teilbereich eingezeichnet sind. Im vorliegenden
Beispiel sind zusätzlich
im Wesentlichen glatte Blechlagen 32 ausgebildet. Zumindest
teilweise strukturierte Blechlagen 31 und im Wesentli chen
glatte Blechlagen 32 bilden zusammen durchströmbare Hohlräume 33,
die für
ein Fluid durchströmbar
sind. Die Blechlagen 31, 32 werden an ihrem äußeren Umfang durch
ein äußeres Mantelrohr 34 und
an ihrem inneren Umfang durch ein inneres Mantelrohr 35 begrenzt.
Im Inneren des inneren Mantelrohres 35 wird bevorzugt ein
stabförmiges
Heizelement 9 ausgebildet. Hierbei kann das innere Mantelrohr 35 dem
Mantelrohr 14 des stabförmigen
Heizelementes 9 entsprechen oder die Blechlagen 30, 31 können direkt auf
dem stabförmigen
Heizelement 9 und/oder dem Mantelrohr 14 befestigt
werden. Bevorzugt ist das äußere Mantelrohr 34 mit
einer entsprechenden Hülse 15 verbunden, über die
weiterhin Wärme
in den ringförmigen
Wabenkörper 30 eingebracht
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 erlaubt die
Ausbildung einer eine durch ein stabförmiges Element 9 beheizten
Zugabeleitung 4 und eines entsprechenden Hydrolysekatalysators 5 mit
welchem eine wässrige
Lösung
umfassend Harnstoff verdampfbar ist und anschließend zu einem Ammoniak enthaltenden
Gasstrom 22 hydrolysierbar ist in kompakter Bauweise. Dieser
Gasstrom 22 dient als Reduktionsmittel im SCR-Prozess.
Die kompakte Anordnung erlaubt den Einbau auch unter sehr begrenzten
Platzverhältnissen.
Durch den nicht von Abgas durchströmten Hydrolysekatalysator 5 kann
das Volumen des Hydrolysekatalysators 5 entscheidend verringert werden,
da hier deutlich kleinere Massenströme an Gas hydrolysiert werden
müssen.
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- 1
- Vorrichtung
zur Aufbereitung von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine
- 2
- Abgas
- 3
- Kanal
- 4
- Zugabeleitung
- 5
- Hydrolysekatalysator
- 6
- Reservoir
- 7
- SCR-Katalysator
- 8
- Abgasleitung
- 9
- Stabförmiges Heizelement
- 10
- Förderleitung
- 11
- Mündungsbereich
- 12
- Mittel
zur Erzeugung eines Unterdrucks
- 13
- Mantelfläche
- 14
- Mantelrohr
- 15
- Hülse
- 16
- Wässrige Lösung
- 17
- Elektrischer
Anschluss
- 18
- Heizleitung
- 19
- Gasförmiges Stoffgemisch
- 20
- Erster
Bereich
- 21
- Zweiter
Bereich
- 22
- Dampfstrom
- 23
- Pfeil
- 24
- Stegbereich
- 25
- Einschnürung
- 26
- Längsachse
- 27
- Erster
thermischer Isolator
- 28
- Zweiter
thermischer Isolator
- 29
- Peltier-Element
- 30
- Ringförmiger Wabenkörper
- 31
- Zumindest
teilweise strukturierte metallische Lage
- 32
- Im
Wesentlichen glatte metallische Lage
- 33
- Durchströmbarer Hohlraum
- 34
- Äußeres Mantelrohr
- 35
- Inneres
Matelrohr
- 36
- Hydrolysekanal