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Die
Erfindung betrifft einen Unfalldatenspeicher zum Aufzeichnen von
unfallbezogenen Fahrzeugdaten.
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Es
ist bekannt, zur Rekonstruktion von Unfällen Fahrzeugdaten heranzuziehen,
die in einem Unfalldatenspeicher eines Fahrzeugs gespeichert worden
sind. Die Auswertung der Daten ist insbesondere im Hinblick auf
die Frage nach dem Verschulden des Unfalls relevant.
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Bei
den interessierenden Fahrzeugdaten handelt es sich üblicherweise
um Daten, die den Bewegungszustand und den Betriebszustand des Fahrzeugs
während
des Unfalls sowie kurz davor und kurz danach beschreiben. Falls
entsprechende Informationen vorhanden sind, können zudem die Positionen und
Bewegungszustände
weiterer Objekte im Umfeld des Fahrzeugs zur Rekonstruktion des
Unfallgeschehens herangezogen werden.
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Derartige
Daten werden in der Regel innerhalb von Steuergeräten des
Fahrzeugs zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen, wie beispielsweise Fahrdynamikregelfunktionen
oder Sicherheitsfunktionen, verwendet und mithilfe von Fahrzeugsensoren er fasst.
Einige Daten werden zudem im Rahmen der Steuerung innerhalb der
Steuergeräte
generiert. Ein Datenaustausch zwischen verschiedenen Steuergeräten erfolgt
in der Regel über
einen Datenbus, so dass in einem Steuergerät Daten zur Verfügung stehen,
die in einem anderen Steuergerät
generiert werden oder von einem Fahrzeugsensor erfasst werden, der
einem anderen Steuergerät
zugeordnet ist. Die Bussignale werden ebenfalls über Signalleitungen transportiert.
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Zur
Erfassung unfallbezogener Daten wird in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 195 46 815 A1 ein
Datenspeicher vorgeschlagen, der in ein Steuergerät eines
Fahrzeugs, insbesondere in ein Motorsteuergerät, integriert ist, oder als
eigenständige
Einheit an den Datenbus des Fahrzeugs angebunden ist, um die innerhalb
des Steuergerätes
vorliegenden bzw. über
den Datenbus übertragenen
Daten zu speichern.
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Die
offenbarten Ausführungsformen
des Datenspeichers haben jedoch den Nachteil, dass aufgrund der
Integration des Datenspeichers in das Steuergerät eine Modifizierung des Steuergerätes erforderlich
ist oder dass zur Anbindung eines eigenständigen Datenspeichers an den
Datenbus ein zusätzlicher
Anschluss an die die Bussignale übertragenden
Signalleitungen sowie ein geeigneter Einbauort für den Datenspeicher vorgesehen
werden müssen.
Hierdurch ist die Nachrüstung
eines Fahrzeugs mit einem Unfalldatenspeicher mit einem erheblichen
Aufwand verbunden. Eine optionale werksseitige Ausrüstung von
Fahrzeugen mit einem derartigen Datenspeicher ist aufgrund der unterschiedlichen
Komponenten, die für
Fahrzeug mit und ohne Datenspeicher benötigt werden, ebenfalls sehr
aufwendig.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen zur Speicherung
von unfallbezogenen Daten geeigneten Unfall datenspeicher zu schaffen,
der einfacher nachgerüstet
bzw. mit weniger Aufwand als optionale werksseitige Ausrüstung eines Fahrzeugs
angeboten werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Unfalldatenspeicher mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Zweckmäßige Weiterbildungen
des Unfalldatenspeichers sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach
der Erfindung umfasst ein Unfalldatenspeicher zum Aufzeichnen von
unfallbezogenen Fahrzeugdaten eine Speichereinheit, mit der die Fahrzeugdaten
speicherbar sind. Fahrzeugdaten repräsentierende Signale sind dabei
innerhalb eines Kabelbaums zu einem Steuergerät übertragbar und/oder von dem
Steuergerät
in den Kabelbaum einspeisbar. Die Speichereinheit ist innerhalb
eines Bauteils angeordnet, das ein erstes elektrisches Steckverbindergegenstück zur Aufnahme
eines mit dem Kabelbaum verbundenen ersten Steckverbinders aufweist
und das einen zweiten elektrischen Steckverbinder zur Aufnahme durch
ein mit einem Steuergerät
des Fahrzeugs verbundenes zweites Steckverbindergegenstück aufweist.
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Somit
beinhaltet die Erfindung die Idee, dass ein Unfalldatenspeicher
als eine Art Zwischensteckermodul ausgeführt ist, das zwischen einem
Kabelbaum des Fahrzeugs bzw. einem Kabelbaumstrang und einem Steuergerät des Fahrzeugs
angeordnet werden kann.
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Eine
besonders zweckmäßige Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das
zweite Steckverbindergegenstück in
gleicher Art ausgebildet sind. Bei einer weiteren besonders zweckmäßigen Ausführungsform
ist es vorgesehen, dass der erste und der zweite Steckverbinder
in gleicher Art ausgebildet sind.
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Auf
diese Weise lässt
sich der Unfalldatenspeicher anhand des bereits vorhandenen Steckverbinders
des Kabelbaums und des zugehörigen
bereits vorhandenen Steckverbindergegenstücks des Steuergerätes mit
dem Kabelbaum einerseits und dem Steuergerät andererseits verbinden.
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Vorzugsweise
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Steckverbinder
wenigstens ein Kontaktelement aufweisen, das mit einem entsprechenden
Kontaktelement der Steckverbindergegenstücke kontaktierbar ist.
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Ferner
zeichnet sich eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dadurch
aus, dass ein Eingangssignal des Steuergerätes, das an einem ersten Kontaktelement
des ersten Steckverbindergegenstücks
anliegt, innerhalb des Bauteils an ein Kontaktelement des zweiten
Steckverbinders weiterleitbar ist, welches zur Kontaktierung mit
einem dem ersten Kontaktelement entsprechenden Kontaktelement des
zweiten Steckverbindergegenstücks
vorgesehen ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
ein Ausgangssignal des Steuergerätes,
das an einem ersten Kontaktelement des zweiten Steckverbinders anliegt,
innerhalb des Bauteils an ein Kontaktelement des ersten Steckverbindergegenstücks weiterleitbar
ist, welches zur Kontaktierung mit einem dem ersten Kontaktelement
entsprechenden Kontaktelement des ersten Steckverbinders vorgesehen
ist.
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Hierdurch
kann die bereits vorgesehene Signalbelegung der Kontaktelemente
des Steckverbindergegenstücks
des Steuergerä tes
bzw. der kabelbaumseitigen Steckverbindung beibehalten werden.
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Darüber hinaus
ist es in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass die Eingangssignale und/oder die
Ausgangssignale innerhalb des Bauteils an die Speichereinheit weiterleitbar
sind.
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Oftmals
werden bestimmte Signale, die unfallbezogene Daten repräsentieren,
nur steuergeräteintern
verarbeitet. Um auch diese Daten in der Speichereinheit speichern
zu können,
sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Unfalldatenspeicher über eine
erste Schnittstelle zum Empfangen von internen Signalen des Steuergerätes verfügt, wobei
die empfangenen internen Signale des Steuergerätes an die Speichereinheit
weiterleitbar sind.
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Insbesondere
beinhaltet eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, dass die Steckverbinder und Steckverbindergegenstücke mehrpolig ausgebildet
sind, wobei an wenigstens einem bestimmten Kontaktelement des zweiten
Steckverbinders, das nicht zur Übertragung
von Eingangs- und/oder Ausgangssignalen des Steuergerätes vorgesehen
ist, interne Signale des Steuergerätes empfangen werden können, die
an einem Kontaktelement des zweiten Steckverbindergegenstücks anliegen,
das zur Kontaktierung mit dem bestimmten Kontaktelement vorgesehen
ist.
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Hierbei
wird der Umstand ausgenutzt, dass die Steckverbindung zwischen dem
Kabelbaum und dem Steuergerät
in der Regel mehrpolig ist, jedoch nicht alle Kontaktelemente zur
Signalübertragung
genutzt werden. Mit Vorteil werden diese ansonsten ungenutzten Kontaktelemente
zur Übertragung
von internen Signalen des Steuergerätes an den Unfalldatenspeicher
verwendet.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
der Unfalldatenspeicher über
wenigstens eine zweite Schnittstelle zum Empfangen von externen
Signalen verfügt,
die von einer Signalquelle an den Unfalldatenspeicher übertragen werden.
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Zweckmäßigerweise
ist es dabei vorgesehen, dass es sich bei den externen Signalen
nicht um Eingangs- oder Ausgangssignale oder interne Signale des
Steuergerätes
handelt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Schnittstelle als Anschluss zur elektrischen Kontaktierung
mit einer Signalleitung ausgebildet ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass die erste
und/oder die zweite Schnittstelle als Funkschnittstelle und/oder
als optische Schnittstelle ausgebildet ist. Ferner kann es vorteilhaft
auch vorgesehen sein, dass die erste und/oder die zweite Schnittstelle
als eine Schnittstelle zur akustischen und/oder induktiven Signalübertragung
ausgebildet ist.
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Darüber hinaus
ist es in einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass es sich bei den Eingangs- und/oder
Ausgangssignalen und/oder den internen Signalen und/oder den externen
Signalen um Sensorsignale wenigstens eines Fahrzeugsensors handelt.
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Bei
dem Fahrzeugsensor handelt es sich bei einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung um einen Bewegungssensor. Die Daten, die von dem Bewegungssensor,
wie beispielsweise einem Raddrehzahlsensor, einem Längs- oder
Querbeschleunigungssensor und/oder einem Gierratensensor, gemessen
werden, erlauben dabei eine Rekonstruktion der Bewegung des Fahrzeugs
kurz vor und kur nach einem Unfall, wodurch das Unfallgeschehen
zuverlässig
rekonstruiert werden kann.
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Weiterhin
handelt es sich bei dem Fahrzeugsensor vorzugsweise um einen Sensor
zum Erfassen von Objekten im Umfeld des Fahrzeugs. Anhand eines
derartigen Sensors können
auch die Bewegungen von Objekten im Umfeld des Fahrzeugs, insbesondere
anderen Fahrzeugen, kurz vor und kurz nach dem Unfall rekonstruiert
werden.
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Vorzugsweise
ist es bei einer Ausführungsform
der Erfindung ebenfalls vorgesehen, dass es sich bei dem Fahrzeugsensor
um einen Sensor handelt, mit dem Umgebungsbedingungen erfasst werden
können.
Vorteilhaft handelt es sich dabei insbesondere um einen Temperatursensor
und/oder einen Regensensor.
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Eine
ebenfalls zweckmäßige Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, dass es sich bei den Eingangs- und/oder Ausgangssignalen
und/oder den internen Signalen und/oder den externen Signalen um Schaltersignale
wenigstens eines Schalters des Fahrzeugs handelt, wobei anhand der
Signale der Betätigungszustand
des Schalters ermittelbar ist.
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Darüber hinaus
beinhaltet eine zweckmäßige Ausführungsform
der Erfindung, dass es sich bei den Eingangs- und/oder Ausgangssignalen
um Signale handelt, die über
ein erstes Datenbussystem des Fahrzeugs, an das das Steuergerät angebunden ist, übertragen
werden.
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Oftmals
verfügen
Fahrzeuge jedoch über mehrere
Datenbussysteme, die zur Übertragung
verschiedener Daten verwendet werden, wobei eine Steuergerät in der
Regel nicht an alle Datenbussysteme angebunden ist. Es ist daher
in einer ebenfalls zweckmäßigen Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass es sich bei den externen Signalen
um Signale handelt, die über
ein zweites Datenbussystem des Fahrzeugs, an das das Steuergerät nicht
angebunden ist, übertragen
werden.
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Eine
vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht zudem vor, dass es sich
bei den Eingangs- und/oder Ausgangssignalen und/oder den internen Signalen
des Steuergerätes
um Signale handelt, die Steuerbefehle repräsentieren, die innerhalb des Steuergerätes ermittelt
oder über
den Kabelbaum übertragen
werden.
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Weiterhin
ist eine zweckmäßige Ausgestaltung
der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den externen
Signalen um Signale handelt, die Steuerbefehle repräsentieren,
welche innerhalb eines weiteren Steuergerätes des Fahrzeugs ermittelt
werden.
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Vorteilhaft
repräsentieren
die Signale Steuerbefehle zum Steuern der Fahrzeuglängsdynamik und/oder
Fahrzeugquerdynamik.
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Insbesondere
ist es bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Signale Steuerbefehle zum Steuern einer Bremsanlage des
Fahrzeugs repräsentieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Signale Steuerbefehle zum Steuern eines Antriebsmotors des
Fahrzeugs repräsentieren.
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Zudem
sieht eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung vor, dass die Signale Steuerbefehle zum Steuern eines
Lenkungssystems des Fahrzeugs repräsentieren.
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Die
Speicherung der zuvor genannten Daten erlaubt es, Fehlfunktionen
von Steuersystemen zum Steuern der Fahrzeuglängs- und/oder Fahrzeugquerdynamik, wie beispielsweise
ACC-Systemen (ACC: Adaptive Cruise Control) oder Systemen zur Steuerung
des Fahrzeugs während
eines Einparkvorgangs, im nachhinein zu ermitteln. Auf diese Weise kann
insbesondere festgestellt werden, ob Regressforderung, die im Falle
eines Unfalls an einen Fahrzeughersteller gestellt werden, berechtigt
sind.
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Ferner
ist es in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
dass es sich bei dem Steuergerät
um ein Bremsensteuergerät handelt.
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Die
Erfindung betrifft zudem eine Anordnung eines Unfalldatenspeichers
der zuvor dargestellten Art in einem Fahrzeug, die sich dadurch
auszeichnet, dass der Unfalldatenspeicher zwischen einem Steuergerät und einem
Kabelbaum des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht zudem vor,
dass der Unfalldatenspeicher zwischen einem Bremsensteuergerät und einem
Kabelbaum des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Figuren.
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Es
zeigt
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers in
einer ersten Ausführungsform
sowie eines Bremsensteuergerätes
und ein Anschlusselement des Kabelbaums des Fahrzeugs,
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2 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers in
einer zweiten Ausführungsform
sowie das Bremsensteuergerät
und das Anschlusselement des Kabelbaums des Fahrzeugs und
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3 ein
schematisches Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers und eines
Steuergerätes.
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In 1 ist
das Bauteil, das den Unfalldatenspeicher enthält, als Ganzes mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet.
Wie in der Figur ersichtlich, ist das Bauteil als eine Art Zwischensteckermodul
ausgeführt, das über einen
Steckverbinder 2 zum Anschluss an ein Steuergerät 3 sowie über ein
Steckverbindergegenstück 4 zur
Aufnahme eines mit einem Kabelbaumstrang 5 verbundenen
Steckverbinders 6 verfügt.
Der Steckverbinder 2 und das Steckverbindergegenstück 4 sind
vorzugsweise mit dem Gehäuse des
Unfalldatenspeichers 1 vergossen.
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Bei
Fahrzeugen, die nicht mit dem Unfalldatenspeicher 1 ausgerüstet sind,
wird der Kabelbaumstrang 5, direkt mit dem Steuergerät 3 verbunden. Dies
geschieht mittels einer Steckverbindung zwischen dem kabelbaumseitigen
Steckverbinder 6 und dem Steckverbindergegenstück 7 des
Steuergerätes 3,
das bei der dargestellten Ausführungsform
mit dem Gehäuse
des Steuergerätes 3 vergossen
ist. Die Steckverbindung ist mehr polig ausgeführt, wobei die Steckverbindergegenstücke 4, 7 eine
Mehrzahl von Kontaktelementen aufweisen, die mit entsprechenden
Kontaktelementen der Steckverbinder 2, 6 kontaktiert
werden. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Steckverbindergegenstücke 4, 7 in 1 nicht
dargestellten Kontaktstifte aufweisen, die mit entsprechenden Kontaktbuchsen 8 der
Steckverbinder 2, 6 kontaktiert werden (gleichfalls
können
die Kontaktstifte auch an den Steckverbindern 2, 6 und die
Kontaktbuchsen 8 an den Steckverbindergegenstücken 4, 7 vorgesehen
sein).
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Wie
in 1 dargestellt, wird der erfindungsgemäße Unfalldatenspeicher 1 zwischen
dem Kabelbaumstrang 5 und dem Steuergerät 3 angeordnet. Der
Steckverbinder 2 des Unfalldatenspeichers 1 wird
dabei mit dem Steckverbindergegenstück 7 und der kabelbaumseitige
Steckverbinder 6 mit dem Steckverbindergegenstück 4 des
Unfalldatenspeichers 1 verbunden. Zu diesem Zweck ist der
Steckverbinder 2 des Unfalldatenspeichers 1 in
gleicher Art wie der kabelbaumseitige Steckverbinder 6 und
das Steckverbindergegenstück 4 des
Unfalldatenspeichers 1 in gleicher Art wie das steuergeräteseitige Steckverbindergegenstück 7 ausgeführt.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers 1,
der über
eine zusätzliche
Schnittstelle zum Empfangen von externen Signalen verfügt, bei
denen es sich weder um Eingangs- oder Ausgangssignale des Steuergerätes 3 noch
um sonstige in dem Steuergerät 3 verarbeitete
Signale handelt. Die Schnittstelle ist bei der dargestellten Ausführungsform
als ein Steckverbindergegenstück 9 ausgeführt, auf
das ein Steckverbinder 10 aufgesteckt werden kann. Die
Schnittstelle ist beispielsweise als serielle Schnittstelle ausgebildet.
Gleichfalls kann die Schnittstelle jedoch auch in anderer Art ausgeführt sein,
wie auch im Folgenden noch dargestellt wird. Darüber hinaus können gleichfalls
auch mehrere zusätzliche
Schnittstellen zum Empfangen von externen Signalen vorgesehen sein.
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3 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers 1,
der mit dem Kabelbaumstrang 5 sowie mit dem Steuergerät 3 verbunden
ist und über
eine Schnittstelle zum Empfangen externer Signale verfügt.
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Wie
in 3 veranschaulicht, werden dem Steuergerät 3 verschiedene
Signale zugeführt,
die es zur Durchführung
seiner Funktion benötigt.
Dabei handelt es sich üblicherweise
um Signale von Sensoren und Schaltern des Fahrzeugs, die in 3 als
Signalquellen S1, ..., Sn veranschaulicht
sind. Diese Signale werden über
entsprechende elektrische Leitungen innerhalb des Kabelbaums 5 direkt
an ihre Empfänger,
insbesondere an das Steuergerät 3 übermittelt,
was im Folgenden auch als Hard-Wire-Verbindung bezeichnet wird.
Ferner ist das Steuergerät 3 an
wenigstens ein Datenbussystem 12 des Fahrzeugs angebunden,
bei dem es sich üblicherweise um
das dem Fachmann bekannte CAN (CAN: Controller Area Network) handelt. Über das
Datenbussystem 12 können
beliebige Signale, wie insbesondere Signale weiterer Sensoren oder
Schalter oder in weiteren Steuergeräten generierte Signale übertragen werden.
Im Gegensatz zu der Hard-Wire-Verbindung sind die über das
Datenbussystem 12 kommunizierenden Stellen nicht durch
einzelne Datenleitungen miteinander verbunden sondern, über den
Bus vernetzt.
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Die
Signale der Sensoren und Schalter, d.h. die Signale der Signalquellen
S1, ..., Sn, und
die Bussignale werden jeweils über eine
oder mehrere Leitungen des Kabelbaumstrangs 5 an das Steuergerät 3 übertragen.
Bei der Erfindung erfolgt die Übertragung
der Signale über
den Unfalldatenspeicher 1, wobei die Eingangssignale sowie
die Ausgangssignale des Steuergerätes 3 in dem Unfalldatenspeicher 1 empfangen
und von diesem an das Steuergerät 3 bzw.
den Kabelbaumstrang 5 weitergeleitet werden. Innerhalb
des Unfalldatenspeichers 1 werden Signale, die an einem
bestimmten mit einer Leitung des Kabelbaumstrangs 5 kontaktierten
Kontaktelement des kabelbaumseitigen Steckverbinders 6 anliegen, und
an dem entsprechenden Kontaktelement des Steckverbindergegenstücks 4 empfangen
werden, an das Kontaktelement des Steckverbinders 2 weitergeleitet,
das dem bestimmten Kontaktelement des Steckverbinders 6 entspricht
und umgekehrt. Somit werden die Signale in dem Steuergerät 3 an
demselben Kontaktelement des Steckverbindergegenstücks 7 empfangen,
an dem sie auch dann anliegen würden,
wenn der Unfalldatenspeicher 1 nicht vorhanden wäre. Ausgangssignale
des Steuergerätes 3,
bei denen es sich insbesondere um Bussignale handelt, werden ebenfalls
an dem Kontaktelement des kabelbaumseitigen Steckverbinders 6 in
den Kabelbaumstrang 5 eingespeist, an dem sie eingespeist
würden, wenn
der Unfalldatenspeicher 1 nicht vorhanden wäre.
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Verschiedene
Fahrzeugdaten, insbesondere auch solche, die Relevanz im Hinblick
auf die Auswertung eines Unfalls haben, werden nur steuergeräteintern
verarbeitet und üblicherweise
nicht über das
Datenbussystems 12 des Fahrzeugs oder sonst wie außerhalb
des Steuergerätes 3 verfügbar gemacht.
Hierbei kann es sich beispielsweise um Signale handeln, die Daten
repräsentieren,
welche in einer Prozessoreinheit (PCU) 13 des Steuergerätes 1 zur
Durchführung
von Regel- oder Steuerfunktionen ermittelt werden, und um Signale
von steuergeräteinternen
Fahrzeugsensoren S'1, ..., S'm.
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Um
auch derartige Daten innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 speichern
zu können,
nutzt eine Ausführungsform
der Erfindung aus, dass in der Regel nicht alle zur Verfügung stehenden
Kontaktelemente der Steckverbinder 2, 6 bzw. Steckverbindergegenstücke 4, 7 für die Übertragung
von Signalen an das Steuergerät 3 verwendet
werden. Dabei ist es vorgesehen, steuergerätinterne Signale über ansonsten
ungenutzte Kontaktelemente des Steckverbindergegenstücks 7 bzw.
des Steckverbinders 2 an den Unfalldatenspeicher 1 zu übermitteln.
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In
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung können
gleichfalls andere Schnittstellen zwischen dem Unfalldatenspeicher 1 und
dem Steuergerät 3 vorgesehen
und zur Übermittlung
dieser Daten verwendet werden. Insbesondere kommen dabei Funkschnittstellen,
wie etwa Bluetooth- oder WLAN-Schnittstellen (WLAN: Wireless Local
Area Network), oder Schnittstellen zur optischen Datenübertragung,
wie beispielsweise Infrarotschnittstellen, oder Schnittstellen zur
akustischen und/oder induktiven Signalübertragung in Frage.
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Darüber hinaus
verfügt
der Unfalldatenspeicher 1 über wenigstens eine Schnittstelle
zum Empfangen von externen Signalen, über die Signale von weiteren
Signalquellen, die in der schematischen Darstellung der 3 als
eine Signalquelle 16 dargestellt sind, an den Unfalldatenspeicher 1 übertragen werden
können.
Hierdurch können
Signale, die weder Eingangs- oder
Ausgangssignale noch interne Signale des Steuergerätes 3 sind,
ebenfalls innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 gespeichert
werden.
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Es
kann sich dabei beispielsweise um Signale handeln, die von weiteren
Steuergeräten,
Sensoren oder Schaltern an den Un falldatenspeicher 1 gesendet
werden. Ferner verfügen
Fahrzeuge in der Regel über
mehrere Datenbussysteme, wobei ein Steuergerät 3 nicht an alle
Datenbussysteme angebunden ist. So kann es beispielsweise vorgesehen sein,
dass Signale zwischen sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen innerhalb
eines ersten Datenbussystems ausgetauscht werden und ein zweites
Datenbussystem zum Austauschen von Innenraum- und Komfortsystemen,
wie etwa einem Radio oder einer Klimaanlage, vorgesehen ist. Die
weitere Schnittstelle erlaubt es dabei den Unfalldatenspeicher an ein
Datenbussystem anzubinden, das nicht mit dem Steuergerät 3 verbunden
ist.
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Die
weitere Schnittstelle kann wie in 2 dargestellt
als Kabelverbindung ausgestaltet sein. Gleichfalls kommen hier auch
drahtlose Schnittstellen, wie beispielsweise Funkschnittstellen,
oder Schnittstellen zur optischen, akustischen oder induktiven Signalübertragung
in Frage.
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Innerhalb
des Unfalldatenspeichers 1 werden die über eine Hard-Wire-Verbindung
oder das Datenbussystem 12 eingehenden Signale sowie die in
der zuvor beschriebenen Weise empfangenen internen Signale des Steuergerätes 3 aufgenommen und
in einer Speichereinheit 14 gespeichert. Die Speichereinheit 14 enthält vorzugsweise
ein nach Art eines Ringspeichers ausgeführtes Speicherelement, d.h.,
durch das Schreiben von Daten werden weitere Daten, die eine gewisse
Zeit zuvor gespeichert worden sind, gelöscht bzw. überschrieben. Das Zeitintervall
beträgt
dabei beispielsweise zwischen 2 und 15 Minuten, kann grundsätzlich aber
beliebig angepasst werden. Ein Schreibvorgang für die zur Speicherung vorgesehenen
Daten wird in regelmäßigen Zeitabständen ausgelöst, wobei
sich die Zeitabstände
für verschiedene
Daten voneinander unterscheiden können.
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Innerhalb
der Speichereinheit 14 werden die Daten vorzugsweise zudem
mit einem Zeitstempel versehen, um bei einer Auswertung der gespeicherten
Daten eindeutig feststellen zu können,
zu welchem Zeitpunkt sie aufgezeichnet worden sind. Bei der in 2 dargestellten
Ausführungsform
der Erfindung wird das hierzu erforderliche Zeitsignal von einer
Echtzeituhr 15 geliefert, die in den Unfalldatenspeicher 1 integriert
ist. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine Funkuhr, beispielsweise
zum Empfang des DCF77-Zeitsignals oder des GPS-Zeitsignals (GPS: Global Positioning
System). Gleichfalls kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass ein
absolutes Zeitsignal oder ein relatives Zeitsignal über das
Datenbussystem 12 verfügbar
ist oder von dem Steuergerät 3 an
den Unfalldatenspeicher 1 übertragen wird. Anhand eines
relativen Zeitsignals, beispielsweise einem Taktsignal des Steuergerätes 3,
kann die absolute Zeit dabei anhand einer einmalig in dem Unfalldatenspeicher 1 hinterlegten
absoluten Zeitinformation ermittelt werden.
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Die
Speicherung wird im Falle eines Unfalls zu dem Zeitpunkt beendet,
zu dem eine Kollision des Fahrzeugs erkannt wird, oder zu einem
vorgegebenen Zeitpunkt nach einer Kollisionserkennung. So kann es
beispielsweise vorgesehen sein, dass die Datenspeicherung nach der
Erkennung einer Kollision für
eine vorgegebene Zeitspanne, die beispielsweise zwischen 30 Sekunden
und 2 Minuten beträgt, oder
alternativ bis zu einem erkannten Stillstand des Fahrzeugs fortgesetzt
wird. Ein Stillstand des Fahrzeugs wird dabei innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 anhand
von Signalen von Bewegungssensoren des Fahrzeugs erkannt, die innerhalb
der Hard-Wire-Verbindung und/oder innerhalb des Datenbussystems 12 zur
Verfügung
stehen, oder von dem Steuergerät 3 übermittelt
werden. Es können dabei
insbesondere Signale von Raddrehzahlsensoren und/oder von einem
Gierratensensor und/oder von Beschleunigungssensoren sowie gegebenenfalls
zur Verfügung stehende
von diesen Signalen abgeleitete Signale, wie beispielsweise ein
aus den Raddrehzahlsignalen abgeleitetes, die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit repräsentierendes
Signal, herangezogen werden.
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Eine
Kollision wird vorzugsweise anhand eines Signals festgestellt, das
das Auslösen
wenigstens eines Airbags des Fahrzeugs angibt und über das
Datenbussystem 12 empfangen wird. Zusätzlich kann es auch vorgesehen
sein, dass eine Kollision festgestellt wird, wenn die Änderungsrate
der Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit, die über das Datenbussystem 12 oder
von dem Steuergerät 3 empfangen
wird, für
eine vorgegebene Zeitdauer kleiner als ein vorgegebener negativer
Schwellenwert ist.
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Insbesondere
um die Fahrzeugdaten für
die Speicherung aufzubereiten und die Fahrsituation wie zuvor dargestellt
im Hinblick auf die Erkennung einer Kollision oder des Fahrzeugstillstands
zu analysieren, enthält
der Unfalldatenspeicher 1 und vorzugsweise insbesondere
die Speichereinheit 14 eine Prozessoreinheit, die zur Durchführung dieser
Funktionen ausgebildet ist.
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Um
die gespeicherten Daten nach einem Unfall zu erhalten, verfügt die Speichereinheit 10 über einen
nichtflüchtigen
Speicher, der beispielsweise als EEPROM (Electrically Eraseable
Programmable Read Only Memory) ausgeführt sein kann. Gleichfalls
kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Speichereinheit 14 einen
flüchtigen
Speicher enthält und
bei einem Ausfall einer externen Energiequelle durch einen in dem
Unfalldatenspeicher 1 enthaltenen Pufferakku versorgt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Steuergerät 3, an dem der Unfalldatenspeicher 1 angeordnet
ist, um ein Bremsensteuergerät
einer hydraulischen Bremsanlage des Fahrzeugs, das beispielhaft
auch in 1 dargestellt ist. Die Prozessoreinheit 13 ist
anhand einer entsprechenden Software zur Durchführung einer Fahrdynamikregelung
ausgebildet, bei der in dem Fachmann bekannter Art radindividuelle Bremseneingriffe
zur Stabilisierung des Fahrzeugs erzeugt werden. Zudem kann es auch
vorgesehen sein, dass aufgrund der Fahrdynamikregelung Lenkeingriffe
vorgenommen werden, bei denen ein von dem Fahrer des Fahrzeugs eingestellter
Lenkwinkel zur Stabilisierung des Fahrzeugs mit einem Zusatzlenkwinkel überlagert
wird, der beispielsweise mittels eines Überlagerungsgetriebes in den
Lenkstrang des Fahrzeugs eingesteuert wird. Zudem ist die Prozessoreinheit 13 zur
Durchführung
einer Radschlupfregelung bei Bremsvorgängen (ABS: Antiblockiersystem)
und bei Beschleunigungsvorgängen
(ASR: Antriebsschlupfregelung) ausgebildet.
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Üblicherweise
ist auf das Bremsensteuergerät
eine Hydraulikeinheit (in 1 nicht
dargestellt) aufgesetzt, die über
schaltbare Ventile und wenigstens eine Pumpe verfügt, mit
der die Bremseneingriffe vorgenommen werden können.
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Über eine
Hard-Wire-Verbindung werden dem Bremsensteuergerät die Signale der Raddrehzahlsensoren,
das Bremslichtschaltersignal (BLS-Signal), falls dieses nicht innerhalb
des Bremsensteuergerätes
erzeugt wird, ein Signal des Vakuumsensors des Bremskraftverstärkers, sowie
das Signal eines Lenkwinkelsensors, der den Lenkwinkel erfasst, der
von dem Fahrer des Fahrzeugs eingestellt worden ist, übermittelt.
Daten, die von diesen Signalen repräsentiert werden, können somit
in der zu vor beschriebenen Weise innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 aufgenommen
und gespeichert werden.
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Das
Bremsensteuergerät
ist an ein Datenbussystem 12 des Fahrzeugs angebunden,
bei dem es sich vorzugsweise um ein CAN handelt. Über das CAN
sind beispielsweise die Signale eines Sensorclusters verfügbar, der
wenigstens über
einen Längsbeschleunigungssensor,
einen Querbeschleunigungssensor und einen Gierratensensor verfügt, sowie
Signale, die das Motormoment und die in einem gegebenenfalls vorhandenen
Automatikgetriebe aktivierte Fahrstufe repräsentieren. Darüber hinaus
werden von dem Bremsensteuergerät
vorzugsweise das Lenkwinkelsensorsignal sowie Signale, welche die aus
den Raddrehzahlsignalen berechnete Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
repräsentieren,
in das Datenbussystem 12 eingespeist, so dass diese ebenfalls
in dem Unfalldatenspeicher 1 gespeichert werden können.
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In
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass einige oder alle
der zuvor beschriebenen Signale, nicht über eine Hard-Wire-Verbindung
an das Bremsensteuergerät übertragen
werden, sondern innerhalb des CAN zur Verfügung stehen. Gleichfalls kann
es vorgesehen sein, dass einige oder alle dieser Signale per Funk
an das Bremsensteuergerät übertragen werden.
In diesem Fall werden sie innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 an
einer entsprechenden Funkschnittstelle zum Empfangen externer Signale
empfangen.
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Falls
das Bremsensteuergerät
zur Durchführung
einer Fahrdynamikregelung ausgebildet ist, werden zudem oftmals
Schätzwerte
für die
vorliegenden Fahrbahnreibwerte ermittelt, die in der Regel nicht
in das Datenbussystem 12 des Fahrzeugs eingespeist werden.
Ferner sind in dem Bremsensteuergerät bzw. in der Hydraulikeinheit
oftmals Drucksensoren angeordnet, mit denen ein Bremsdruck innerhalb
des Hauptbremszylinders (THZ-Druck;
THZ: Tandem-Hauptzylinder) oder innerhalb der Radbremsen (Raddrücke) erfasst
werden kann oder der THZ-Druck und/oder die Raddrücke werden
innerhalb des Bremsensteuergerätes
aus weiteren Größen geschätzt. Die
THZ- und/oder Raddrucksignale werden üblicherweise ebenfalls nicht
in das Datenbussystem 12 des Fahrzeugs eingespeist. Signale, welche
die Fahrbahnreibwerte und die Bremsdrücke repräsentieren, können jedoch,
wie zuvor beschrieben, über
ansonsten ungenutzte Kontaktelemente an den Unfalldatenspeicher 1 übertragen
und innerhalb der Speichereinheit 14 gespeichert werden,
falls ihre Ermittlung innerhalb des Bremsensteuergerätes vorgesehen
ist.
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Wenn
das Bremsensteuergerätes
zur Durchführung
einer Fahrdynamikregelung ausgebildet ist, und dabei insbesondere
radindividuelle Bremsdrücke zur
Stabilisierung des Fahrzeugs sowie gegebenenfalls einen Zusatzlenkwinkel
zum Stabilisieren des Fahrzeugs, der in den Lenkstrang eingesteuert
wird, ermittelt, können
diese Daten gleichfalls von dem Bremsensteuergerät an die Unfalldatenspeicher 1 übertragen
und dort in dem Speicherelement 14 gespeichert werden.
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In
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, die zuvor beschriebenen
internen Signale des Bremsensteuergerätes in das CAN einzuspeisen,
so dass sie als CAN-Ausgangssignale des Bremsensteuergeräts in dem
Unfalldatenspeicher 1 gespeichert werden.
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Über das
das CAN oder die Schnittstelle zum Empfangen von externen Signalen
sind vorteilhaft zudem Signale von Umfeldüberwachungseinrichtungen des
Fahrzeugs verfügbar,
die Bewe gungen und Positionen von Objekten im Umfeld des Fahrzeugs, insbesondere
von anderen Fahrzeugen, erfassen, und beispielsweise als Radar-
oder Lidarsensoren, Infrarot- oder Kamerasensoren oder als Ultraschallsensoren
ausgebildet sind. Derartige Sensorsignale können, falls sie innerhalb des
Fahrzeugs verfügbar sind,
ebenfalls in dem Unfalldatenspeicher 1 gespeichert werden,
so dass innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 auch Informationen über Objekte,
insbesondere andere Fahrzeuge, im Umfeld des Fahrzeugs gespeichert
werden.
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Die
Signale der Umfelderfassungseinrichtungen werden beispielsweise
in einem adaptiven Geschwindigkeitsregelsystem (ACC: Adaptive Cruise Control)
oder in einem System zur Einparkunterstützung verwendet, wobei derartige
Systeme aufgrund der Signale Steuerbefehle zur Steuerung der Fahrzeuglängs- und/oder Fahrzeugquerdynamik
ermitteln, die mit entsprechenden Aktuatoren des Fahrzeugs umgesetzt
werden. Die Steuerbefehle und die Betriebsdaten der Aktuatoren können ebenfalls
innerhalb des CAN verfügbar
sein, oder dem Unfalldatenspeicher über Schnittstellen zum Empfangen
externer Signale bereitgestellt werden, so dass sie gleichfalls
innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 gespeichert werden
können.
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Innenraum-
und Komfortsysteme, wie beispielsweise eine Schiebedach- und/oder
Fensterhebersteuerung, ein Beleuchtungssystem, eine Klimaanlage
bzw. Lüftung,
ein Fahrzeugradio und eine Freisprecheinrichtung, sind in der Regel über ein zweites
Datenbussystem miteinander vernetzt, bei dem es sich etwa um ein
sogenanntes LIN (LIN: Local Interface Network) handelt. Eine Anbindung
des Unfalldatenspeichers 1 an dieses Datenbussystem kann
dabei über
eine zusätzliche
Schnittstelle zum Empfangen externer Signale erfolgen, so dass die
Signale der Innenraum- und Komfortsysteme ebenfalls in dem Unfalldatenspeicher 1 gespeichert
werden können.
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Über eine
weitere Schnittstelle zum Empfangen externer Signale ist der Unfalldatenspeicher 1 in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung mit zudem direkt mit einem Motorsteuergerät des Fahrzeugs
verbunden, so dass weitere Motordaten zu dem Unfalldatenspeicher 1 übertragen
und innerhalb des Unfalldatenspeichers 1 gespeichert werden können.
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Grundsätzlich können mittels
des Unfalldatenspeichers 1 insbesondere einige oder alle
der folgenden Daten gespeichert werden, die innerhalb des Datenbussystems
oder über
eine Hard-Wire-Verbindung an ein mit dem Unfalldatenspeicher 1 verbundenes
Steuergerät 3 übertragen
oder von diesem in einen Kabelbaumstrang 5 eingespeist
werden, steuergeräteintern
verarbeitet werden oder über
eine Schnittstelle zum Empfangen externer Daten an den Unfalldatenspeicher 1 übertragen
werden: Messdaten von Bewegungssensoren des Fahrzeugs und weiterer
Sensoren, wie beispielsweise von einem Lenkwinkelsensor oder von
Bremsdrucksensoren; die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit; Messdaten von
Umfelderfassungssystemen des Fahrzeugs, wie beispielsweise einem
ACC-Radar (ACC: Adaptive Cruise Control) oder Nahbereichsensoren
für eine Einparkunterstützung; Steuerbefehle
von Steuer- und Regelsystemen des Fahrzeugs, insbesondere von Fahrdynamikregelsystemen,
Radschlupfregelungssystemen, von einem adaptiven Geschwindigkeitsregelsystem
ACC, von Einparkunterstützungssystemen
oder von weiteren in die Bremsanlage, den Antriebsmotor und den
Lenkstrang eingreifenden Systemen zur Regelung oder Steuerung der
Fahrzeuglängs-
oder Querdynamik; Betriebsdaten des Antriebsmotors des Fahrzeugs,
wie beispielsweise das Motormoment; Steuerbefehle zur Steuerung
von Sicherheitsmitteln des Fahrzeugs, wie beispielsweise Airbags,
und Daten über
den Betriebszustand derartiger Sicherheitsmittel; Betriebsdaten
des Fahrzeuggetriebes, wie beispielsweise die eingelegte Gangstufe;
Daten über
die Betätigung
von Schaltern des Fahrzeugs, wie beispielsweise von Schaltern zur Betätigung von
Fahrtrichtungsanzeigern, von einem Bremslichtschalter (BLS) und
von Fahrlichtschaltern; Daten über
Warnsignale, wie beispielsweise eine Gurtwarnleuchte; Betriebsdaten
von Multimediasystemen, wie beispielsweise die Radiolautstärke oder der
Status einer Freisprecheinrichtung; Daten über den Status der Zentralverriegelung
und über
geöffnete
Türen oder
Fenster; Daten eines Navigationssystems des Fahrzeugs sowie Daten über Umgebungsbedingungen,
wie beispielsweise Daten eines Sensors zum Erfassen der Außen- und/oder
Innentemperatur oder Daten eines Regensensors.
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Innerhalb
des Unfalldatenspeichers 1 können somit Fahrzeugdaten gespeichert,
die zur Rekonstruktion eines Unfall herangezogen werden können. Hierdurch
wird es möglich,
die Schuldfrage bei einem Unfall eindeutiger zu klären. Da
die Klärung der
Schuldfrage zudem auch vereinfacht wird, wäre es zudem denkbar, dass Halter
von Fahrzeugen, die mit einem Unfalldatenspeicher 1 ausgerüstet sind, Rabatte
bei ihrer Haftpflichtversicherung erhalten.
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Darüber hinaus
lassen sich mittels des Unfalldatenspeichers 1 Fahrzeugdaten
speichern, anhand derer die Funktion von Fahrerassistenzsystemen,
wie beispielsweise einem ACC-System oder einem Einparkhilfesystem,
nachvollzogen werden. Diese können
für Automobilhersteller
wichtig sein, um unberechtigte Regressforderungen wegen Fehlfunktionen
derartiger Fahrerassistenzsysteme abzuwehren.