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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Initialisierung und/oder Personalisierung
eines tragbaren Datenträgers.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Initialisierung
und/oder Personalisierung eines tragbaren Datenträgers.
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Tragbare
Datenträger
können
sehr vielfältig eingesetzt
werden, beispielsweise zur Abwicklung von Transaktionen des Zahlungsverkehrs,
als Ausweisdokumente bei Zugangskontrollen, als Berechtigungsnachweis
zur Nutzung eines Mobilfunksystems usw. Bevor ein tragbarer Datenträger bei
einer Anwendung eingesetzt werden kann, ist es in der Regel erforderlich,
im Rahmen einer Initialisierung und einer nachfolgenden Personalisierung
Daten in einen nichtflüchtigen
Speicher des tragbaren Datenträgers einzuschreiben.
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Die
Trennung zwischen Initialisierung und Personalisierung ist zwar
nicht ganz streng ausgebildet; im wesentlichen werden bei der Initialisierung aber
Daten eingeschrieben, die für
mehrere tragbare Datenträger
gleich sind. Beispielsweise werden Ergänzungen eines Betriebssystems
des tragbaren Datenträgers,
das in einem Permanentspeicher des tragbaren Datenträgers gespeichert
ist, in den nichtflüchtigen
Speicher eingeschrieben und Dateistrukturen angelegt. Weiterhin
wird die nachfolgende Personalisierung vorbereitet.
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Bei
der Personalisierung werden individuelle Daten eingeschrieben, die
sich von Datenträger
zu Datenträger
unterscheiden. Beispielsweise werden im nichtflüchtigen Speicher Anwendungen
installiert und personenbezogene Daten eingeschrieben.
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Die
Initialisierung wird mit Hilfe von Initialisierungsmaschinen durchgeführt, die
eine große
Anzahl von Endgeräten
aufweisen, welche in paralleler Arbeitsweise einheitliche Daten
in die tragbaren Datenträger
schreiben. Initialisierungsmaschinen können relativ kostengünstig hergestellt
werden.
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Die
Personalisierung wird mit Hilfe von Personalisierungsmaschinen durchgeführt, die
verglichen mit den Initialisierungsmaschinen lediglich über eine
geringe Anzahl von Endgeräten
verfügen,
um die individuellen Daten in die tragbaren Datenträger zu schreiben.
Neben dieser elektronischen Personalisierung durch das Einschreiben
von Daten wird mit den Personalisierungsmaschinen auch eine optische Personalisierung
der tragbaren Datenträger
beispielsweise mittels Laserung oder Thermotransferdruck bzw. eine
Personalisierung von Magnetstreifen vorgenommen, die auf die tragbaren
Datenträger aufgebracht
sind. Personalisierungsmaschinen sind somit deutlich aufwändiger und
teuerer als Initialisierungsmaschinen.
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Angesichts
der wachsenden Speicher- und Rechenkapazität der tragbaren Datenträger nehmen die
Menge der einzuschreibenden Daten und die Komplexität des Initialisierungs-
und Personalisierungsvorgangs immer mehr zu, so dass der Aufwand für die Initialisierung
und Personalisierung immer größer wird.
Außerdem
werden Permanentspeicher zunehmend durch nichtflüchtige Speicher ersetzt. Zudem
steigen die produzierten Stückzahlen
von tragbaren Datenträgern.
Es besteht daher Bedarf an einer möglichst kostengünstigen
Initialisierung und Personalisierung, insbesondere auch bei großen Datenmengen.
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Aus
der WO 02/082261 A2 ist es bekannt, insbesondere über einen
Short Message Service (SMS) eine Anwendung in komprimierter Form
in ein Subscriber Identity Module (SIM) eines mobilen Endgeräts zu laden.
An schließend
werden die geladenen Daten dekomprimiert und dadurch der Code der
Anwendung rekonstruiert. Danach wird die Anwendung in der SIM gespeichert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Initialisierung und/oder
Personalisierung von tragbaren Datenträgern möglichst optimal und insbesondere
kostengünstig
zu gestalten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit der Merkmalskombination des
Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 14 gelöst.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Initialisierung und/oder Personalisierung eines tragbaren Datenträgers, werden
in einer Ladestation Daten in komprimierter Form an den tragbaren
Datenträger übermittelt.
In einer Dekomprimierungsstation, die technisch unterschiedlich
zur Ladestation ausgebildet ist, werden die übermittelten Daten im tragbaren Datenträger dekomprimiert.
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Durch
die Übermittlung
der Daten in komprimierter Form kann die für die Übermittlung benötigte Zeit
und damit die Verweilzeit des tragbaren Datenträgers in der Ladestation sehr
kurz gehalten werden. Dadurch kann die technisch aufwendige und
damit auch teure Ladestation optimal genutzt werden. Die Dekomprimierungsstation,
in der die übermittelten Daten
dekomprimiert werden, kann wesentlich einfacher aufgebaut sein als
die Ladestation, da für
die Dekomprimierung keine Kommunikation mit dem tragbaren Datenträger erforderlich
ist.
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Die übermittelten
Daten sind vorzugsweise mittels einer verlustfreien Komprimierung
erzeugt, so dass die Informationen der Ausgangsdaten voll ständig darin
enthalten sind. Die übermittelten
Daten können
statische Daten enthalten, die für
mehrere tragbare Datenträger
gleich sind. Weiterhin können
die übermittelten
Daten dynamische Daten enthalten, die individuell für den tragbaren
Datenträger
sind. Vorzugsweise werden die übermittelten
Daten in einen nichtflüchtigen
Speicher des tragbaren Datenträgers zwischengespeichert.
Dies hat den Vorteil, dass die Daten auch ohne Stromversorgung des
tragbaren Datenträgers
erhalten bleiben und die weitere Bearbeitung somit sehr flexibel
gestaltet werden kann.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
in der Dekomprimierungsstation die übermittelten Daten nach der
Dekomprimierung im tragbaren Datenträger installiert. Somit ist
die Initialisierung bzw. Personalisierung weitgehend abgeschlossen, wenn
der tragbare Datenträger
die Dekomprimierungsstation verlässt.
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In
der Ladestation kann eine Software zum Dekomprimieren der komprimierten
Daten an den tragbaren Datenträger übermittelt
werden. Vorzugsweise wird der von der Software belegte Speicherplatz
nach Durchführung
der Dekomprimierung für eine
anderweitige Verwendung freigegeben. Dies hat den Vorteil, dass
der Speicher nicht unnötigerweise belegt
wird.
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Im
Sinne einer möglichst
fehlerfreien Durchführung
der Initialisierung und/oder Personalisierung ist es von Vorteil,
wenn geprüft
wird, ob die Dekomprimierung erfolgreich durchgeführt wurde.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann vorgesehen sein, dass dem tragbaren Datenträger von der Dekomprimierungsstation
für einen Betrieb
benötigte
Versorgungssignale zur Verfügung gestellt
werden. Derartige Signale lassen sich mit wenig Aufwand bereitstellen.
Eine Durchführung einer Kommunikation
zwischen der Dekomprimierungsstation und dem tragbaren Datenträger, welche
einen erheblich höheren
Aufwand erfordern würde,
ist nicht erforderlich. Der tragbare Datenträger kann in der Ladestation
und/oder in der Dekomprimierungsstation berührend kontaktiert werden. Vorzugsweise
verweilt der tragbare Datenträger
in der Dekomprimierungsstation länger
als in der Ladestation. Die wegen der vergleichsweise geringen Rechenkapazität des tragbaren
Datenträgers
lange Dekomprimierungszeit wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
bewusst in Kauf genommen und kann durch eine entsprechend lange
Verweilzeit in der Dekomprimierungsstation berücksichtigt werden. Mit anderen
Worten, für
eine möglichst
kurze Verweilzeit in der aufwändigen
Ladestation wird eine lange Verweilzeit in der einfach ausgebildeten
Dekomprimierungsstation akzeptiert. Insbesondere kann vorgesehen
sein, dass in der Dekomprimierungsstation die für die Dekomprimierung der übermittelten
Daten benötigte
Zeit ermittelt wird und die Verweilzeit der tragbaren Datenträger in der Dekomprimierungsstation
auf die ermittelte Zeit abgestimmt wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Initialisierung und/oder Personalisierung von tragbaren Datenträgern weist
eine Ladestation auf, in der Daten in komprimierter Form an den
tragbaren Datenträger übermittelt
werden. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Dekomprimierungsstation auf,
die technisch unterschiedlich zur Ladestation ausgebildet ist und
in der die übermittelten
Daten im tragbaren Datenträger
dekomprimiert werden.
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Die
Ladestation weist vorzugsweise mehrere parallel betreibbare Endgeräte zur Kommunikation mit
den tragbaren Datenträgern
auf. Die Dekomprimierungsstation kann mehrere parallel betreibbare Versorgungseinheiten
zur Bereitstellung von Versorgungssignalen aufweisen, die für den Betrieb
der tragbaren Datenträger
benötigt
werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Anzahl der Versorgungseinheiten
größer ist
als die Anzahl der Endgeräte,
da die tragbaren Datenträger
in der Dekomprimierungsstation wesentlich länger verweilen als in der Ladestation.
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Die
Dekomprimierungsstation weist vorzugsweise wenigstens eine Transporteinrichtung
zum Transportieren der tragbaren Datenträger auf. Dabei kann die Transporteinrichtung
mehrere Versorgungseinheiten aufweisen. Die Transporteinrichtung
kann beispielsweise als eine Führungseinrichtung
zum Führen
eines mit einer Mehrzahl von tragbaren Datenträgern bestückten Bandes ausgebildet sein.
Insbesondere kann das Band berührend
an der Transporteinrichtung anliegen und die Größe der zwischen dem Band und
der Transporteinrichtung ausgebildeten Berührungsfläche variierbar sein.
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Die
tragbaren Datenträger
können
beispielsweise als Chipkarten oder als Chipmodule ausgebildet sein.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert, bei
denen der tragbare Datenträger
jeweils als eine Chipkarte bzw. als ein Chipmodul für eine Chipkarte
ausgebildet ist. Die Erfindung ist allerdings nicht auf Chipkarten
und Chipmodule beschränkt, sondern
bezieht sich gleichermaßen
auch auf andere tragbare Datenträger.
Dabei ist als ein tragbarer Datenträger im Sinn der Erfindung ein
Rechnersystem anzusehen, bei dem die Ressourcen, d.h. Speicherressourcen
und/oder Rechenkapazität
(Rechenleistung) begrenzt sind, z.B. eine Chipkarte (Smart Card, Mikroprozessor-Chipkarte)
oder ein Token oder ein Chipmodul zum Einbau in eine Chipkarte oder
in ein Token. Der tragbare Datenträger hat einen Körper, in dem
eine CPU (ein Mikroprozessor) angeordnet ist, und der jede beliebige
standardisierte oder nicht standardisierte Gestalt haben kann, beispielsweise die
Gestalt einer flachen Chipkarte ohne Norm oder nach einer Norm wie
z.B. ISO 7810 (z.B. ID-1, ID-00, ID-000) oder die eines volumigen
Tokens. Der tragbare Datenträger
kann weiter eine oder mehrere beliebige Schnittstellen für kontaktlose
und/oder kontaktbehaftete Kommunikation mit einem Lesegerät oder Datenverarbeitungssystem
(z.B. Personal Computer, Workstation, Server) haben.
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Es
zeigen:
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1 ein
stark vereinfachtes Blockschaltbild für ein Ausführungsbeispiel einer Chipkarte,
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2 eine
Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung
zur Initialisierung und/oder Personalisierung von Chipkarten,
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3 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Vorgänge beim Durchlauf der Chipkarten durch
die in 2 dargestellte Vorrichtung,
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4 eine
Prinzipdarstellung für
einen möglichen
Ablauf der Dekomprimierung in Schritt S6 der 3,
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5 eine
Prinzipdarstellung der Dekomprimierungsstation eines Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung, das zur Initialisierung und/oder Personalisierung
von Chipmodulen vorgesehen ist und
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6 eine
Prinzipdarstellung einer gegenüber 5 abgewandelten
Dekomprimierungsstation.
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1 zeigt
ein stark vereinfachtes Blockschaltbild für ein Ausführungsbeispiel einer Chipkarte 1.
Die Chipkarte 1 weist eine Prozessoreinheit 2 auf, welche
die Funktionsabläufe
der Chipkarte 1 steuert und auch als Central Processing
Unit, abgekürzt CPU,
bezeichnet wird. Weiterhin weist die Chipkarte 1 eine Schnittstelle 3 zur
Ein- und Ausgabe von Daten auf, an die ein Kontaktfeld 4 angeschlossen
ist. Anstelle des Kontaktfeldes 4 kann auch eine Einrichtung
zur kontaktlosen Signalübertragung,
beispielsweise eine Antenne, vorgesehen sein. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel
weist die Chipkarte 1 zudem einen Speicher 5 auf,
der aus einem Permanentspeicher 6, einem nichtflüchtigen
Speicher 7 und einem flüchtigen
Speicher 8 besteht. Alternativ dazu ist auch ein anderer
Aufbau des Speichers 5 möglich. Die Prozessoreinheit 2 ist
mit der Schnittstelle 3, dem Permanentspeicher 6,
dem nichtflüchtigen
Speicher 7 und dem flüchtigen
Speicher 8 verbunden.
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Im
Permanentspeicher 6 sind Daten abgelegt, die während der
gesamten Lebensdauer der Chipkarte 1 unverändert erhalten
bleiben. Dabei wird der Begriff Daten im folgenden sehr allgemein
im Sinne beliebiger Informationen unabhängig von deren Inhalt verwendet
und es werden darunter beispielsweise Programme, Parameter, personenbezogene Angaben,
Schlüssel
usw. subsumiert. Insbesondere ist im Permanentspeicher 6 das
Betriebssystem der Chipkarte 1 gespeichert.
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Der
flüchtige
Speicher 8 dient als Arbeitsspeicher für die Prozessoreinheit 2,
so dass geheime Daten beispielsweise bei der Durchführung von
Berechnungen im flüchtigen
Speicher 8 zwischengespeichert werden. Im flüchtigen
Speicher 8 bleibt der Speicherinhalt nur solange erhalten,
wie die Chipkarte 1 mit einer Betriebspannung versorgt
wird.
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Der
nichtflüchtige
Speicher 7 kann während der
Lebensdauer der Chipkarte 1 immer wieder neu beschrieben
werden. Der jeweilige Speicherinhalt bleibt auch dann erhalten,
wenn die Chipkarte 1 nicht mit der Betriebsspannung versorgt
wird. Im nichtflüchtigen
Speicher 7 sind beispielsweise Ergänzungen zum Betriebssystem,
Anwendungssoftware, Schlüssel,
personenbezogene Daten usw. abgelegt.
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2 zeigt
eine Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung 9 zur Initialisierung und/oder Personalisierung
von Chipkarten 1. Die Vorrichtung 9 weist eine
Ladestation 10 und eine Dekomprimierungsstation 11 auf,
die von den Chipkarten 1 jeweils nacheinander durchlaufen
werden. Abweichend von der Darstellung der 2 können die
Ladestation 10 und die Dekomprimierungsstation 11 auch
als zwei separate Geräte
ausgebildet sein.
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Die
Ladestation 10 weist eine Reihe von Produktionslesern 12 auf.
Jeder Produktionsleser 12 kann je ein Kontaktfeld 4 einer
Chipkarte 1 kontaktieren, sämtliche für den Betrieb der Chipkarte 1 benötigten Versorgungssignale
bereitstellen und Daten an die Chipkarte 1 übermitteln.
Die Produktionsleser 12 stellen jeweils vollwertige Endgeräte dar und
sind beispielsweise in der Lage, eine Kommunikation gemäß einem
vorgegebenen Protokoll durchzuführen. Dem
entsprechend verfügen
die Produktionsleser 12 über eine leistungsfähige Elektronik,
beispielsweise in Form eines Mikrocontrollers. Bei den Versorgungssignalen
kann es sich insbesondere um die Betriebsspannung, Masse, ein Reset-Signal
und ein Taktsignal handeln.
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Die
Dekomprimierungsstation 11 weist mehrere Kontaktierleisten 13 auf,
die jeweils über
eine Vielzahl von Kontaktiereinheiten 14 zur Kontaktierung
der Kontaktfelder 4 der Chipkarten 1 verfügen. Wie
im folgenden noch näher erläutert wird,
verfügt die
Vorrichtung 9 über
erheblich mehr Kontaktiereinheiten 14 als Produktionsleser 12. Über die
Kontaktiereinheiten 14 werden den Chipkarten 1, ähnlich wie
bei den Produktionslesern 12, sämtliche für den Betrieb benötigten Versorgungssignale
zugeführt. Eine
Kommunikation der Kontaktierleisten 13 bzw. der Kontaktiereinheiten 14 mit
den Chipkarten 1 ist nicht vorgesehen, so dass die Kontaktierleisten 13 und
die Kontaktiereinheiten 14 wesentlich einfacher als die
Produktionsleser 12 ausgebildet sein können und lediglich die Versorgungssignale
auf die einzelnen Chipkarten 1 verteilen. Bei einer vorteilhaften Weiterbildung
ist vorgesehen, dass die Kontaktiereinheiten 14 zusätzlich jeweils
den an die Schnittstelle 3 der Chipkarte 1 angeschlossenen
Bereich des Kontaktfelds 4 kontaktieren. Auch bei dieser
Weiterbildung wird allerdings keine Kommunikation mit den Chipkarten 1 durchgeführt, sondern
es werden lediglich Statusinformationen der Chipkarten 1 ausgegeben
und beispielsweise durch eine nicht figürlich dargestellte Leuchtdiode
sichtbar gemacht. Auch bei dieser Weiterbildung sind die Kontaktierleisten 13 mit den
Kontaktiereinheiten 14 somit immer noch erheblich einfacher
ausgebildet als die Produktionsleser 12.
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In
Durchlaufrichtung der Chipkarten 1 hinter der Dekomprimierungsstation 11 ist
ein Prüfgerät 15 zum
Prüfen
der Chipkarten 1 angeordnet, das in gleicher Weise wie
die Produktionsleser 12 ausgebildet sein kann.
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Bei
ihrem Durchlauf durch die Vorrichtung 9 passieren die Chipkarten 1 somit
nacheinander die Ladestation 10, die Dekomprimierungsstation 11 und das
Prüfgerät 15 und
werden dabei initialisiert und/oder personalisiert. Der Durchlauf
der Chipkarten 1 durch die Vorrichtung 9 wird
anhand von 3 näher erläutert.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Vorgänge beim Durchlauf der Chipkarten 1 durch
die in 2 dargestellte Vorrichtung 9. Dieser
Durchlauf wird im folgenden beispielhaft für eine Chipkarte 1 beschrieben.
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Das
Flussdiagramm beginnt mit einem Schritt S1, in dem die Chipkarte 1 aktiviert
wird. Die Aktivierung der Chipkarte 1 erfolgt mittels Kontaktierung
durch einen der Produktionsleser 12. Der Produktionsleser 12 versorgt
die Chipkarte 1 mit den für den Betrieb notwendigen Versorgungssignalen.
Wie aus 2 hervorgehrt, weist die Vorrichtung 9 eine Vielzahl
von Produktionslesern 12 auf, die parallel betrieben werden,
so das eine Vielzahl von Chipkarten 1 parallel aktiviert
werden kann.
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An
Schritt S1 schließt
sich ein Schritt S2 an, in dem komprimierte Daten vom Produktionsleser 12 in
die Chipkarte 1 übertragen
und dort im nichtflüchtigen
Speicher 7 gespeichert werden. Bei den komprimierten Daten
kann es sich um statische Daten für die Initialisierung der Chipkarte 1 handeln,
d. h. um Daten, die für
mehrere Chipkarten 1 identisch sind. Darüber hinaus
können
die komprimierten Daten auch kartenindividuelle Daten umfassen.
Der Begriff Daten wird im vorliegenden Zusammenhang als Sammelbegriff
für Software,
wie beispielsweise Betriebssystemerweiterungen oder Anwendungssoftware
und für
Informationen verwendet. Die Daten sind verlustfrei komprimiert
und enthalten somit den vollständigen
Informationsgehalt der unkomprimierten Ausgangsdaten. Die Komprimierung
wird vorzugsweise so durchgeführt,
dass sich ein möglichst hoher
Komprimierungsgrad ergibt, d. h. eine möglichst starke Reduzierung
des Datenumfangs. Hierfür geeignete
Methoden sind beispielsweise in dem „Informatik-Handbuch" von Rechenberg,
Pomberger, 2. Auflage, Carl Hanser Verlag München Wien, 1999, beschrieben.
Durch die Komprimierung wird eine Verkürzung der Übertra gungszeit erreicht, die
für die Übertragung
der komprimierten Daten vom Produktionsleser 12 zur Chipkarte 1 benötigt wird
und es kann eine kürzere
Verweildauer der Chipkarte 1 in der Ladestation 10 erzielt
werden als ohne Komprimierung.
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Nach
Schritt S2 wird ein Schritt S3 ausgeführt, in dem die Chipkarte 1 deaktiviert
wird. Die Deaktivierung kann durch eine Trennung der Chipkarte 1 vom
Produktionsleser 12 erfolgen. Anschließend wird die Chipkarte 1 in
einem Schritt S4 von der Ladestation 10 zur Dekomprimierungsstation 11 transportiert.
In der Dekomprimierungsstation 11 wird die Chipkarte 1 dann
in einem Schritt S5 aktiviert. Die Aktivierung der Chipkarte 1 kann
mittels einer Kontaktierung durch eine der Kontaktiereinheiten 14 erfolgen,
welche die zum Betrieb der Chipkarte 1 benötigten Versorgungssignale
bereitstellen.
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Auf
Schritt S5 folgt ein Schritt S6, in dem eine Dekomprimierung der
in Schritt S2 an die Chipkarte 1 übermittelten komprimierten
Daten durchgeführt wird.
Die Dekomprimierung der Daten wird von der Prozessoreinheit 2 der
Chipkarte 1 durchgeführt
und nimmt eine Zeit in Anspruch, die erheblich länger als die Übertragungszeit
des Schritts S2 ist. Dementsprechend ist auch die Aufnahmekapazität der Dekomprimierungsstation 11 wesentlich
höher ausgelegt
als die Aufnahmekapazität
der Ladestation 10, so dass ein kontinuierlicher Durchlauf
der Chipkarten 1 durch die Vorrichtung 9 möglich ist.
Mit anderen Worten es sind wesentlich mehr Kontaktiereinheiten 14 als
Produktionsleser 12 vorhanden, so dass sich zur gleichen
Zeit wesentlich mehr Chipkarten 1 in der Dekomprimierungsstation 11 als
in der Ladestation 10 befinden.
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Zusätzlich zur
Dekomprimierung der Daten wird im Schritt S6 eine Installation der
dekomprimierten Daten im nichtflüchtigen
Speicher 7 der Chipkarte 1 durchgeführt. Näheres zur
Vorgehensweise in Schritt S6 wird anhand von 4 beschrieben.
Während
des Schritts S6 oder gegen Ende des Schritts S6 werden die Kontaktierleisten 13 mit
den Chipkarten 1 in Richtung Prüfgerät 15 weitertransportiert.
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Im
Anschluss an Schritt S6 wird die Chipkarte 1 in einem Schritt
S7 deaktiviert. Dies kann durch Trennung der Chipkarte 1 von
der Kontaktiereinheit 14 erfolgen. Danach wird die Chipkarte 1 in
einem Schritt S8 zum Prüfgerät 15 transportiert.
Es folgt dann ein Schritt S9, in dem die Chipkarte 1 aktiviert wird.
Dies kann insbesondere durch eine Kontaktierung durch das Prüfgerät 15 erfolgen.
Nach Schritt S9 wird ein Schritt S10 ausgeführt, in dem geprüft wird,
ob die im Schritt S2 an die Chipkarte 1 übermittelten
komprimierten Daten im Schritt S6 ordnungsgemäß dekomprimiert und installiert
werden konnten. Falls dies der Fall ist, schließt sich an Schritt S10 ein Schritt
S11 an, in dem die Chipkarte 1 als ordnungsgemäß initialisiert
und/oder personalisiert ausgegeben wird. Andernfalls folgt auf Schritt
S10 ein Schritt S12, in dem die Chipkarte 1 als defekt
ausgesondert und eine Nachproduktion veranlasst wird. Mit Schritt S11
bzw. Schritt S12 ist der Durchlauf des Flussdiagramms beendet.
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Eine
weitere Optimierung des beschriebenen Ablaufs kann dadurch erreicht
werden, dass in Schritt S6 der Abschluss der Dekomprimierung und Installation
der Daten über
die Schnittstelle 3 der Chipkarte 1 angezeigt
wird. Auf Basis dieses Signals kann dann die Verweilzeit der Chipkarten 1 in
der Dekomprimierungsstation 11 an die aktuellen Bedingungen
angepasst werden und dadurch der Durchsatz optimiert werden.
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4 zeigt
eine Prinzipdarstellung für
einen möglichen
Ablauf der Dekomprimierung in Schritt S6 der 3. Auf der
linken Seite ist ein Block dargestellt, der die im Schritt S2 vom
Produktionsleser 12 an die Chipkarte 1 übermittelten
Daten repräsentiert. Diese
Daten werden im Schritt S2 unverändert
im nichtflüchtigen
Speicher 7 der Chipkarte 1 gespeichert und weisen
ein Softwaremodul für
das Dekomprimieren und Einrichten der Daten, einen Block mit statischen
Daten und einen Block mit individuellen Daten auf.
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Auf
der rechten Seite der 4 ist jeweils ein Bereich des
flüchtigen
Speichers 8 und des nichtflüchtigen Speichers 7 der
Chipkarte 1 dargestellt. Durch unterschiedlich gestaltete
Pfeile ist angedeutet, wie die links dargestellten Daten auf die
rechts dargestellten Speicherbereiche verteilt werden. Das Softwaremodul
wird nur einmalig während
der Dekomprimierung und Installation der Daten im Schritt S6 benötigt und
daher zu Beginn des Schritts S6 in den flüchtigen Speicher 8 der
Chipkarte 1 kopiert. Danach wird das Softwaremodul ausgeführt und
veranlasst die Prozessoreinheit 2 der Chipkarte 1 dazu, den
gesamten nichtflüchtigen
Speicher 7 der Chipkarte 1 nach komprimierten
Daten zu durchsuchen. Dabei werden die auf diese Weise ermittelten
statischen Daten dekomprimiert und in den vorgesehenen Adressbereich
des nichtflüchtigen
Speichers 7 der Chipkarte 1 kopiert. Soweit vorhanden,
werden auch die individuellen Daten dekomprimiert und an spezifische
Speicherstellen im nichtflüchtigen
Speicher 7 der Chipkarte 1 kopiert. Dies kann
mit Hilfe von APDU-Befehlen geschehen, die an die statischen Daten
angefügt
sind. APDU steht dabei für
Application Protocol Data Unit.
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Das
Softwaremodul und ggf. weitere Daten, die ausschließlich für die Durchführung des
Schritts S6 benötigt
werden, werden vorzugsweise gegen Ende des Schritts S6 gelöscht und
der so frei gewordene Speicher wird dem Freispeicher des Betriebssystems
oder einer Applikation zur Verfügung
gestellt. Durch die unterschiedlichen Größen der links dargestellten
Datenblöcke
und der rechts dargestellten Speicherbereiche ist in 4 angedeutet,
dass der Datenumfang durch die Dekomprimierung zunimmt und somit
mehr Speicherplatz benötigt
wird als vor der Dekomprimierung.
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5 zeigt
eine Prinzipdarstellung der Dekomprimierungsstation 11 eines
Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung 9, das zur Initialisierung und/oder Personalisierung
von Chipmodulen vorgesehen ist. Die Chipmodule können insbesondere für die Herstellung
von Chipkarten 1 vorgesehen sein und dementsprechend über Kontaktfelder 4 für eine externe
Kontaktierung verfügen.
Die Chipmodule durchlaufen die Maschine in Form eines Modulbands 16,
das aus einem bandförmigen
Trägermaterial
und einer Vielzahl von darauf angeordneten Chipmodulen besteht.
Die Ladestation 10 kann analog zu dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 9 ausgebildet sein und mehrere Produktionsleser 12 aufweisen.
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Die
Dekomprimierungsstation 11 weist ein Rad 17 auf,
auf dessen Mantelfläche
eine Vielzahl von Kontaktiereinheiten 14 zur Kontaktierung
der Chipmodule angeordnet sind. Über
Umlenkrollen 18 wird das Modulband 16 so geführt, dass
es das Rad 17 nahezu vollständig umschlingt und dabei die
Chipmodule von den Kontaktiereinheiten 14 des Rads 17 kontaktiert
werden. In Durchlaufrichtung des Modulbands 16 hinter dem
Rad 17 kann analog zum Ausführungsbeispiel der 2 das
Prüfgerät 15 zur
Kontrolle angeordnet sein.
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Die
Abläufe
beim Durchgang des Modulbands 16 durch die Vorrichtung 9 entsprechen
der Darstellung der 3 sinngemäß, wobei anstelle der dort
beschriebenen Chipkarten 1 nunmehr Chipmodule initialisiert
und/oder personalisiert werden. Die großen Verweilzeiten während der
Dekomprimierung und Installation der an die Chipmodule übermittelten komprimier ten
Daten werden bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
durch das Rad 17 erreicht. Über die Wahl des Raddurchmessers
und der Rotationsgeschwindigkeit kann die für die Dekomprimierung und Installation
der Daten zur Verfügung
stehende Zeit vorgegeben werden. Wenn diese Zeit an die tatsächlichen
Gegebenheiten angepasst werden soll, kann die Dekomprimierungsstation 11 gemäß 6 abgewandelt
werden.
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6 zeigt
eine Prinzipdarstellung einer gegenüber 5 abgewandelten
Dekomprimierungsstation 11. Im Unterschied zu 5 umschlingt
das Modulband 16 kein Rad 17, sondern einen Raupenkörper 19,
auf dessen Außenfläche mehrere
Kontaktiereinheiten 14 angeordnet sind. Dabei sind wiederum
die Umlenkrollen 18 für
die Führung
des Modulbands 16 vorgesehen. Der Raupenkörper 19 ist
so ausgebildet, dass er im Bereich seiner Außenfläche eine umlaufende Bewegung
ausführt
und dabei das Modulband 16 mit sich führt. Durch laterale Verschiebung
des Raupenkörpers 19 relativ
zu den Umlenkrollen kann die Länge
der Wegstrecke variiert werden, welche das Modulband 16 beim
Durchgang durch die Dekomprimierungsstation 11 zurücklegt und
dadurch die Verweilzeit der Chipmodule in der Dekomprimierungsstation 11 beeinflusst
werden.