DE102004063160A1

DE102004063160A1 - Verfahren und Einrichtung zum Anpassen einer Brille

Info

Publication number: DE102004063160A1
Application number: DE200410063160
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Ollendorf; Hagen Haacker
Original assignee: Ollendorf Hans-Joachim Dipl-Ing
Current assignee: Ollendorf Hans-Joachim Dipl-Ing
Priority date: 2004-12-29
Filing date: 2004-12-29
Publication date: 2006-07-13

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Anpassen einer Brille, insbesondere zur Erfassung der Habitus-Kopfhaltung eines Probanden, deren Messdaten Eingang finden bei der Video-Zentrierdaten-Bestimmung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anpassen einer Brille, mit der wesentliche, für die Video-Zentrierdatenbestimmung notwendige Messdaten erfasst und bearbeitet werden, zeichnet sich dadurch aus, dass vom Probanden mehrere Video-Fotos zur Ermittlung der Kopfhaltungswinkel eines Probanden in verschiedenen Kopfhaltungspositionen gefertigt, die Kopfhaltungswinkel erfasst und mit dem Vorneigungswinkel der Brillenfassung sowie dem Hornhautscheitelabstand abgeglichen werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Anpassen einer Brille, insbesondere zur Erfassung der Habitus-Kopfhaltung eines Probanden, deren Messdaten Eingang finden bei der Video-Zentrierdaten-Bestimmung.

Übliche und auch für diese Erfindung als Voraussetzung anzusehende Video-Systeme zur exakten Ermittlung aller brillenglaseinschleifrelevanten Parameter basieren auf der grundsätzlichen Funktionsweise, dass ein Video-Foto vom Probanden mit der angepasst aufgesetzten Fassung seiner späteren Brille angefertigt wird.

Dieses Foto wird anschließend auf dem Monitor mittels Software so vermessen, dass die Lage der Pupillenmitten der Augen relativ zu den inneren Brillenfassungskanten als Einschleifposition der zu fertigenden Brillengläser in der Fassung dient.

Bei diesen Verfahren wird für die Bestimmung der Kopfhaltung des Probanden das Videobild in der Art ausgewertet, dass geeignete Visiereinrichtungen in der Lage zueinander Rückschlüsse auf die zum Aufnahmezeitpunkt vorgefundene Kopfhaltung zulassen. Hierbei wird davon ausgegangen, dass durch die Ausführung einer waagerecht „blickenden" Kamera, die auf Augenhöhe des Probanden gebracht wird, dieser Proband ebenfalls zu einer waagerechten Blickrichtung mit „normaler", der so genannten Habitus-Kopfhaltung, gebracht wird.

Diese Herangehensweise impliziert die Problematik und ist mit den Nachteilen behaftet, dass durch das bewusste Stehen (oder Sitzen) vor einer Kamera von einer Vielzahl der Probanden nicht mehr von selbst die natürliche Kopfhaltung eingenommen wird, sondern diese durch fachgerechte Anleitung durch den Bedienenden wieder erreicht werden muss.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Anpassen einer Brille, insbesondere der Erfassung der Daten der Habitus-Kopfhaltung eines Probanden, bereitzustellen, mit denen die Nachteile des Standes der Technik weitestgehend beseitigt werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 3 gelöst.

Das erfinderische Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Vorneigungswinkel der anzupassenden und aufgesetzten Brille sowie der Kopfhaltungswinkel des Probanden ermittelt werden. Diese stellen die Wert-Korrekturmaße dar, die zur Festlegung der Daten der anzupassenden Brille dienen.

Anhand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher beschrieben. Die 1 und 2 zeigen in prinziphaften Darstellungen eine aufgesetzte und auszumessende Brille in der Kopfhaltungsposition; die 1 die Position, in der der Kopfhaltungswinkel 0 ist und die 2 die Position, bei der der für diese Kopfhaltung zutreffende Kopfhaltungswinkel erfasst wird.
Die auszumessende Brillenfassung 1 des Probanden wird, wie in 1 gezeigt, mit einer Vorrichtung 2, als ein Sensor ausgebildet, ausgerüstet, die den Kopfhaltungswinkel 3 in Abweichung von der Waagerechten feststellt und drahtgebunden oder drahtlos, beispielsweise über Funkt oder Infrarot, an den zur Auswertung des Video-Fotos dienenden Computer sendet.
Erfindungsgemäß wird der dargestellte Kopfhaltungswinkel 3 als Maß der Kopfhaltung in einen vom Bedienenden durch eine geeignete Auslöseeinrichtung, Tastatur, Computermaus oder spezielle drahtgebundene oder drahtlose Auslösevorrichtungen, in einem Moment vom Auswerte-Computer übernommen, wenn nach Meinung des Bedienenden der Proband seine natürliche Habitus-Kopfhaltung eingenommen hat.
Zu diesem Moment referiert ein Durchblickspunkt 4, hier in der 1 mit dem Großbuchstaben A gekennzeichnet, in der Fassungsebene der Brillenfassung 1. Dies ist der Sollwert der Zentrierung.
Von Vorteil ist, dass dieser Moment zeitlich nicht mehr mit dem zwanghaften Blick des Probanden in die Kamera 6 verbunden sein muss, sondern ist zeitlich und räumlich davon getrennt und ermöglicht damit dem Bedienenden die Erfassung einer zwangslosen und eher der Natürlichkeit entsprechenden Habitus-Kopfhaltung des Probanden.
Bei der Erfassung der zur Zentrierung notwendigen Video-Fotos, welche von der Kamera 6 angefertigt werden, ist es nicht gegeben oder nicht zwanghaft notwendig, die zuvor erfasste Habitus-Kopfhaltung wieder zu erreichen.
Während der Aufnahme des Video-Fotos, 2, wird der für diese Kopfhaltung zutreffende Kopfhaltungswinkel mit erfasst.
Die veränderte Kopfhaltung referiert mit einem anderen Durchblickspunkt 7 des Probanden auf der Fassungsebene 5, in der 2 mit dem Großbuchstaben B gekennzeichnet.
Auf der Grundlage des ermittelten Kopfhaltungswinkels der bekannten Kopfhaltung des Probanden, wie zu 1 beschrieben, wird die Abweichung des Durchblickpunktes 7 (B) vom Druchblickspunkt 4 (A) ermittelt und Korrektur berechnet.

Claims

Verfahren zum Anpassen einer Brille, mit der wesentliche für die Video-Zentrierdaten-Bestimmung notwendige Messdaten erfasst und bearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass vom Probanden mehrere Video-Fotos zur Ermittlung der Kopfhaltungswinkel eines Probanden in verschiedenen Kopfhaltungspositionen gefertigt, die Kopfhaltungswinkel erfasst und mit dem Vorneigungswinkel der Brillenfassung sowie dem Hornhautscheitelabstand abgeglichen werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Kopfhaltungswinkeln bestimmte Durchblickspunkte ermittelt werden, deren Wertangaben als Korrekturmaße in die Video-Zentrierdaten-Bestimmung einfließen.
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Kopfhaltungswinkel (3) auf dem Gestell der Brille, zu der die Fassung (1) verbunden ist, ein Sensor (2) angeordnet ist.
Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass über den Sensor (2) das Maß des jeweils ermittelten Kopfhaltungswinkels (3) drahtgebunden oder drahtlos, beispielsweise über Funk oder Infrarot, an den zur Auswertung des Video-Fotos dienenden Computer gesendet wird.