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Die
Erfindung betrifft einen ESD-(Electro-Static Discharge)-Schutzschaltkreis
für eine
elektrische Schaltung, welche mehrere Versorgungsspannungen nutzt.
Ferner betrifft die Erfindung ein ESD-Schutzverfahren für eine derartige
elektronische Schaltung.
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Es
ist bekannt, dass integrierte Schaltkreise, insbesondere auf CMOS-(Complementary
Metal Oxid Semiconductor)-Schaltungstechnik
beruhende integrierte Schaltkreise, gegenüber einer schädigenden
elektrostatischen Entladung geschützt werden müssen. Dabei
soll gewährleistet
werden, dass bei einem Netz eines Schaltkreises, welches über ein Pad
von außen
elektrostatisch aufladbar ist, elektrostatische Ladung über ein
weiteres mit der externen Umgebung in Verbindung stehendes Netz
ohne Schaden für
die integrierte Schaltung niederohmig wieder nach außen abgeführt werden
kann. Dazu dienen ESD-Schutzelemente mit entsprechend breiten und
damit niederohmigen Zuführungs-Bussen, welche
jeweils zwischen zwei Netzen angeordnet sind, beispielsweise zwischen
dem Versorgungsspannungsknoten und dem internen Masseknoten. Derartige
ESD-Schutzelemente sind grundsätzlich hochohmig
und bilden lediglich im ESD-Fall, d. h. bei einer Zuführung von
elektrostatischer Ladung, einen niederohmigen Ableitungspfad, so
dass keine zerstörende
Entladung über
parallel geschaltete Schaltungsteile stattfindet. Typischerweise
werden als ESD-Schutzelemente
Halbleiterbauelemente, insbesondere Dioden verwendet, welche ab
einer bestimmten Spannung entweder in Sperr- oder in Flussrichtung
leitend werden.
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Integrierte
Schaltkreise, welche mit mehreren Versorgungsspannungen betrieben
werden und damit mehrere getrennte Versorgungsspannungsnetze – auch Domänen genannt – aufweisen,
sind bezüglich
ihres Schutzes vor einer schädigenden
elektrostatischen Entladung besonders kritisch. Bei ESD-Belastungen
zwischen zwei Versorgungsspannungsnetzen können ohne entsprechenden Schutz leicht
parasitäre
NPN-Substrattransistoren
zwischen zwei auf unterschiedlichem Potential befindlichen N-dotierten
Wannen im CMOS-Schaltungskern
in den Durchbruch getrieben und damit geschädigt werden. werden gleiche
Spannungswerte für
die verschiedenen Versorgungsspannungen verwendet, lässt sich
im ESD-Fall zwischen zwei verschiedenen Versorgungsspannungsnetzen
ein niederohmiger Pfad entweder durch zwei zwischen diesen Netzen anti-parallel
geschalteten Dioden oder durch eine direkte Verbindung beider Netze
auf einem externen Substrat bewerkstelligen. Die erste Möglichkeit
besteht jedoch nicht, wenn sich die verschiedenen Versorgungsspannungen
in ihrem Wert um mehr als 0,6 V unterscheiden, wohingegen die zweite
Möglichkeit bei
Versorgungsspannungen mit verschiedenen Werten generell ausgeschlossen
ist, da sonst bereits im gewöhnlichen
Betrieb der Schaltung ein niederohmiger Pfad durch die elektrische
Verbindung über das
Substrat (z. B. durch Bonden auf ein gemeinsames Pad) zwischen beiden
Versorgungsspannungsnetzen besteht.
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Bei
Vorliegen verschiedener Spannungsniveaus muss daher zwischen zwei
Versorgungsspannungsnetzen ein ESD-Schutzelement angeordnet werden, welches
im gewöhnlichen
Betrieb der Schaltung hochohmig, also abgeschaltet ist und nur im ESD-Fall
aktiviert wird, so dass dieses niederohmig wird. Jedoch ist dies
in der Regel aufgrund der Anforderung breiter Zuführungs-Busse
nur zwischen im Layout benachbarten Versorgungsspannungsnetzen im
Pad-Rahmenbereich oder im Bereich der Eingangs- oder Ausgangszellen,
beispielsweise zwischen dem Logik-Versorgungsspannungsnetz (z. B. 1,8
V) und dem Treiber-Versorgungsspannungsnetz (z. B. 3,3 V), möglich. Der
Schutz in Bezug auf Versorgungsspannungsnetze, deren Pads weit voneinander
entfernt liegen, ist mit einer solchen Vorgehensweise deswegen schwierig,
weil lange Metallbusse zu dem jeweiligen ESD-Schutzelement benötigt werden,
wodurch die nutzbare Chipfläche
sinkt. Wird als Gegenmaßnahme
die Breite der Metallbusse und damit die benötigte Chipfläche verringert,
erhöht
sich der Widerstand des Metallbusses. Im Fall einer ESD-Entladung über einen
derartigen Metallbus kommt es zu einem mit dem erhöhten Widerstand
einhergehenden erhöhten
Spannungsabfall, so dass die ESD-Schutzelemente erst bei höheren Spannungen
zwischen den Versorgungsspannungsnetzen aktiviert werden. Dem kann
zwar begegnet werden, indem im CMOS-Schaltungskern zusätzliche
Sicherungsmaßnahmen
getroffen werden, insbesondere indem die Abstände zwischen N-dotierten Wannen
auf unterschiedlichem Potential erhöht werden. Jedoch ergibt sich
dadurch ein erhöhter
Platzbedarf im CMOS-Schaltungskern. Zusätzlich besteht selbst bei Verwendung
einer automatisierten Schaltungs-Verifikation aufgrund der Komplexität der Schaltungen
die Gefahr, dass kritische Stellen im Layout übersehen werden oder weitere
störende
Effekte auftreten. Außerdem
sind ESD-bedingte Maßnahmen
in Bezug auf benachbarte CMOS-Schaltungskerne, welche an unterschiedliche
Versorgungsspannungen angeschlossen sind, im Entwurfsprozess (Designflow)
schwer zu handhaben, da die genauen Verhältnisse hinsichtlich der Lage
und Nachbarschaft erst nach dem Platzieren und Verbinden der Schaltungselemente
im Layout (Place&Route)
festliegen und ferner zusätzliche
Logikzellen zur Verfügung
gestellt werden müssen.
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Aus
der Patentschrift
US
6,385,021 B1 ist ein ESD-Schutzschaltkreis für eine Schaltung mit lediglich
einer Versorgungsspannung bekannt, bei welchem über der Chipfläche verteilt
eine Mehrzahl von ESD-Schutzelementen zwischen dem Versorgungsspannungsknoten
und der Masse angeordnet sind. Diese ESD-Schutzelemente verfügen jeweils über einen
Steuereingang, wobei die Steuereingänge mit einem gemeinsamen Trigger-Bus
verbunden sind. Ferner umfasst der ESD-Schutzschaltkreis eine Trigger-Schaltung,
welche das Potential der Versorgungsspannung überwacht und bei Vorliegen eines ESD-Falles
die ESD-Schutzelemente durch Ansteuern des Trigger-Busses aktiviert.
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Ferner
ist aus der Schrift US 2003/0223166 A1 ein ESD-Schutzschaltkreis für eine Schaltung mit lediglich
einer Versorgungsspannung bekannt, welcher mehrere, jeweils zwischen
mehreren Signalpads und entweder dem Versorgungsspannungsnetz oder
dem Masseknoten oder zwischen dem Versorgungsspannungsnetz und dem
Masseknoten angeordnete ESD-Schutzelemente
umfasst. Bei Vorliegen eines ESD-Falles werden seitens einer ESD-Detektor-Schaltung
mehrere ESD-Schutzelemente aktiviert, so dass eine Mehrzahl von
Ableitungspfaden entsteht.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung einen ESD-Schutzschaltkreis für eine elektronische
Schaltung mit mehreren Versorgungsspannungen anzugeben, welcher
trotz geringem Flächenbedarf
im ESD-Fall eine effiziente, insbesondere frühzeitige, Ladungsableitung
von einem Versorgungsspannungsknoten bewirkt. Ferner ist die Aufgabe
auch auf die Angabe eines entsprechenden ESD-Schutzverfahrens gerichtet.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird durch die
Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
1 und 15 gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßer ESD-Schutzschaltkreis
gemäß Anspruch
1 für eine
elektronische Schaltung, welche mindestens eine erste und eine zweite Versorgungsspannung
nutzt, umfasst ein erstes ESD-Schutzelement, welches über einen
Eingang mit einem der ersten Versorgungsspannung zugeordneten ersten
Versorgungsspannungsknoten elektrisch verbunden ist. Dieses ESD-Schutzelement weist
außerdem
einen Steuereingang auf, über
welchen es bei ESD-Belastungen aktiviert wird. Im aktivierten Zustand
leitet das ESD-Schutzelement vom Eingang erhaltene Ladung über einen
Ausgang ab. Außerdem
umfasst der erfindungsgemäße ESD-Schutzschaltkreis
ein zweites ESD- Schutzelement,
welches über
einen Eingang mit einem der zweiten Versorgungsspannung zugeordneten
zweiten Versorgungsspannungsknoten elektrisch verbunden ist. Dieses
ESD-Schutzelement weist einen Steuereingang auf, über welchen
es bei ESD-Belastungen aktiviert wird. Im aktivierten Zustand leitet
das zweite ESD-Schutzelement vom Eingang erhaltene Ladung über einen
Ausgang ab. Außerdem
umfasst der ESD-Schutzschaltkreis
einen Steuerbus, welcher die Steuereingänge der ESD-Schutzelemente
elektrisch verbindet. Zudem beinhaltet der ESD-Schutzschaltkreis
einen ersten Überspannungsdetektor, welcher
selbst mindestens einen Messeingang zur Messung des Potentials des
ersten Versorgungsspannungsknotens und einen Steuerausgang zur Ansteuerung
des Steuerbusses in Abhängigkeit
des gemessenen Potentials beinhaltet.
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Ein
derartiger ESD-Schutzschaltkreis bietet den Vorteil, dass im ESD-Fall
durch gleichzeitiges Aktivieren mehrerer ESD-Schutzelemente die Ladungsableitung
von dem über
den Versorgungsspannungsdetektor überwachten Versorgungsspannungsknoten
verbessert wird. Indem im ESD-Fall hinsichtlich des ersten Versorgungsspannungsknotens
zusätzlich
zu dem ersten ESD-Schutzelement auch mindestens das zweite ESD-Schutzelement
aktiviert wird, welches durch dessen direkte elektrische Verbindung
mit dem zweiten Versorgungsspannungsknoten zunächst nur diesem zugeordnet
ist, kann auch das zweite ESD-Schutzelement nach dessen Aktivierung
als Teil eines Ladungs-Ableitungspfades genutzt werden. Da das zweite
ESD-Schutzelement in Abhängigkeit
des Potentials des ersten Versorgungsspannungsknotens über den
Steuerbus aktiviert wird, ist die tatsächlich zwischen dem Eingang
und dem Ausgang des zweiten ESD-Schutzelements vorliegende Spannungsdifferenz
zur Aktivierung des zweiten ESD-Schutzelements unbeachtlich. Es
müssen
also keine Aktivierungs-Spannungen zwischen dem Eingang und Ausgang
des zweiten ESD-Schutzelements überschritten
bzw. unterschritten werden, damit das zweite ESD-Schutzelement zur
Ladungsableitung hinsichtlich des ersten Versorgungs spannungsknotens
genutzt werden kann. Es kommt daher bereits frühzeitig, d. h. bei geringen Spannungsbelastungen,
zur Bildung eines niederohmigen schützenden Ladungs-Ableitungspfades.
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Die
Begriffe Eingang und Ausgang eines ESD-Schutzelements sind im Sinne
dieser Anmeldung austauschbar, da die über das ESD-Schutzelement zu
transportierende Ladung und der entsprechende Entladestrom beliebige
Vorzeichen aufweisen können.
Ferner sind ESD-Schutzelemente im Allgemeinen hinsichtlich Eingang
und Ausgang symmetrisch ausgeführt.
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Es
ist von Vorteil, wenn der ESD-Schutzschaltkreis ferner einen zweiten Überspannungsdetektor
umfasst, welcher mindestens einen Messeingang zur Messung des Potentials
des zweiten Versorgungsspannungsknotens und ferner einen Steuerausgang
zur Ansteuerung des Steuerbusses in Abhängigkeit des gemessenen Potentials
beinhaltet.
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Dies
bietet den Vorteil, dass im ESD-Fall hinsichtlich des zweiten Versorgungsspannungsknotens zusätzlich zu
dem zweiten ESD-Schutzelement auch mindestens das erste ESD-Schutzelement
aktiviert wird, welches durch dessen direkte elektrische Verbindung
mit dem ersten Versorgungsspannungsknoten zunächst nur diesem zugeordnet
ist. Erfindungsgemäß kann das
erste ESD-Schutzelement nach dessen Aktivierung als Teil eines Ladungs-Ableitungspfades
hinsichtlich des zweiten Versorgungsspannungsknotens genutzt werden.
Durch Verwendung zweier Überspannungsdetektoren,
nämlich
des ersten und des zweiten Überspannungsdetektors, wird
somit gewährleistet,
dass der Steuerbus dann aktiv wird, sobald das Potential des ersten
oder des zweiten Versorgungsspannungsknotens im ESD-Fall einen erlaubten
Potential-Bereich verlässt.
Dies kann durch Überschreiten
eines maximalen positiven Grenzwertes oder durch Unterschreiten
eines minimalen negativen Grenzwertes geschehen. Die Überspannungsdetektoren
können
den zugeordneten Versorgungsspannungen entsprechend ausgelegt werden.
Das bedeutet, dass ein erster Überspannungsdetektor,
welcher einer niedrigen Versorgungsspannung mit beispielsweise VDD1 = 1,8 V zugeordnet ist, bereits bei einer
geringeren maximal zulässigen Spannung
zwischen dem ersten Versorgungsspannungsknoten und der Masse den
Steuerbus aktiviert als ein zweiter Überspannungsdetektor, welcher
einer hohen Versorgungsspannung mit beispielsweise VDD2 =
3,3 V zugeordnet ist.
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Es
ist von Vorteil, wenn das erste und das zweite ESD-Schutzelement in
Serie geschaltet sind. Kommt es dann zu einer ESD-Belastung, kann
ein Ableitungspfad entlang beider ESD-Schutzelemente gebildet werden.
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Dabei
ist es von Vorteil, wenn der ESD-Schutzschaltkreis einen einer dritten
Versorgungsspannung zugeordneten dritten Versorgungsspannungsknoten
aufweist, also die zu schützende elektronische
Schaltung drei Versorgungsspannungen zum Betrieb benötigt. Der
ESD-Schutzschaltkreis ist so ausgestaltet, dass der Ausgang des
ersten ESD-Schutzelements mit dem zweiten Versorgungsspannungsknoten
elektrisch verbunden ist und der Ausgang des zweiten ESD-Schutzelements
mit dem dritten Versorgungsspannungsknoten elektrisch verbunden
ist. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn der ESD-Schutzschaltkreis
ferner einen dritten Überspannungsdetektor
mit mindestens einem Messeingang zur Messung des Potentials des
dritten Versorgungsspannungsknotens und einem Steuerausgang zur
Ansteuerung des Steuerbusses in Abhängigkeit des gemessenen Potentials
aufweist.
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Vorteil
einer derartigen schaltungstechnischen Maßnahme ist es, dass ein wirksamer ESD-Schutz
zwischen allen drei Versorgungsspannungsknoten mit Hilfe zweier
ESD-Schutzelemente gewährleistet
wird, ohne dass alle drei Versorgungsspannungsknoten jeweils zueinander
durch drei ESD-Schutzelemente
geschützt
werden. Dies vereinfacht in besonderem Maße die Busführung. Sind das erste und das
zweite Versorgungsspannungsnetz sowie das zweite und das dritte
Versorgungsspannungsnetz beispielsweise im Pad-Rahmenbereich benachbart,
ist kein weiterer direkter sehr langer Bus zwischen dem ersten und
dem dritten Versorgungsspannungsnetz notwendig. Im Fall einer ESD-Belastung
zwischen dem ersten und dem dritten Versorgungsspannungsknoten fließt ein positiver oder
negativer Ableitungsstrom ausgehend von dem ersten Versorgungsspannungsknoten über das
erste ESD-Schutzelement
und die Zuführungs-Busse
zu dem zweiten Versorgungsspannungsknoten. Der Ableitungspfad wird über das
zweite ESD-Schutzelement und die Zuführungs-Busse hin zum dritten
Versorgungsspannungsknoten fortgeführt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die drei Überspannungsdetektoren derart
ausgestaltet sind, dass diese jeweils die Spannung zwischen ihnen
zugeordneten Versorgungsspannungsknoten und einem internen Masseknoten
messen. Dabei können ein
oder mehrere verschiedene interne Masseknoten vorgesehen werden,
welche sich auf verschiedene Versorgungsspannungen beziehen. Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass einer der Überspannungsdetektoren die
Spannung zwischen dem ersten Versorgungsspannungsknoten und dem
zweiten oder dem dritten Versorgungsspannungsknoten misst. Im zweiten
Fall wird also direkt die Differenzspannung zwischen dem ersten
Versorgungsspannungsknoten und dem zweiten oder dem dritten Versorgungsspannungsknoten überwacht.
Die direkte Überwachung
der Spannungsdifferenz ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der
interne Masseknoten nicht mit einer externen Masse verbunden ist,
also hinsichtlich seines Potentials unbestimmt ist.
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Alternativ
zu der vorstehend genannten Schaltungsweise können auch der Ausgang des ersten
ESD-Schutzelements mit einem internen Masseknoten sowie der Ausgang
des zweiten ESD-Schutzelements
mit demselben internen Masseknoten elektrisch verbunden sein. In
diesem Fall entsteht bei einer ESD-Belastung zwischen dem ersten und dem zweiten Versorgungsspannungsknoten
ein Ableitungspfad ausgehend von dem ersten Versorgungsspannungsknoten, über das
erste ESD-Schutzelement,
hin zum internen Masseknoten, weiter über das zweite ESD-Schutzelement
bis zum zweiten Versorgungsspannungsknoten.
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In
diesem Fall kann ferner noch ein drittes ESD-Schutzelement vorgesehen
sein, welches über einen
Eingang mit dem ersten Versorgungsspannungsknoten elektrisch verbunden
ist. Dieses weist einen mit dem Steuerbus elektrisch verbundenen Steuereingang
auf, über
welchen es bei ESD-Belastungen aktiviert wird und im aktivierten
Zustand vom Eingang erhaltene Ladung über einen mit dem zweiten Versorgungsspannungsknoten
verbundenen Ausgang ableitet. Durch Verwendung eines dritten ESD-Schutzelements
entsteht im Fall einer ESD-Belastung zwischen dem ersten und dem
zweiten Versorgungsspannungsknoten ein weiterer Ableitungspfad über das
dritte ESD-Schutzelement, welcher zu dem über das erste und zweite ESD-Schutzelement gebildeten
Ableitungspfad parallel ist, so dass der resultierende Widerstand
des aus der Parallelschaltung sich ergebenden Gesamt-Ableitungspfads
reduziert wird.
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Es
ist von Vorteil, wenn ein Überspannungsdetektor
einen zusätzlichen
Referenzeingang aufweist und derart ausgestaltet ist, dass am Steuerausgang
ein zur Aktivierung jedes ESD-Schutzelements geeignetes
Signal geliefert wird, sobald eine erste positive Schwellspannung
zwischen dem Messeingang und dem Referenzeingang, der typischerweise mit
dem internen Masseknoten verbunden ist, überschritten wird. Alternativ
oder zusätzlich
kann am Steuerausgang ein zur Aktivierung jedes ESD-Schutzelements
geeignetes Signal geliefert werden, sobald eine zweite negative
Schwellspannung zwischen dem Messeingang und dem Referenzeingang unterschritten
wird. Bei der Schwellspannung kann es sich insbesondere um eine
Diodendurchbruchsspannung handeln. Ein derartiger Überspannungsdetektor
umfasst vorteilhafterweise einen Spannungsteiler zwischen dem Messeingang
und dem Referenzeingang. Der Spannungsteiler wird aus einer Diode,
insbesondere einer Zener-Diode, welche Kathoden-seitig mit dem Messeingang
elektrisch verbunden ist, und einem Anodenseitig der Diode befindlichen
Widerstand gebildet. Das Potential des Spannungsteilerausgangs wird
dem Steuerausgang zugeführt.
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Ein
derartiger Überspannungsdetektor
weist den Vorteil auf, dass zur grundsätzlichen Funktion des Überspannungsdetektors
keine Vorsorgungsspannung notwendig ist, es sich also um eine passive Schaltung
handelt. Diese Eigenschaft ist deswegen essentiell, da der ESD-Schutz
nicht nur im Betrieb der Schaltung, sondern im Besonderen bei den
an die eigentliche Fertigung der Schaltung auf dem Wafer nachfolgenden
Verarbeitungsschritten, beispielsweise beim Packaging, bei der Leiterplattenmontage und
beim Transport, gewährleistet
werden muss. Ferner bietet die Verwendung einer Diode prinzipiell den
Vorteil, dass diese zugleich die Überprüfung sowohl positiver Überspannungen
als auch negativer Überspannungen
garantiert. Wird die Diode in Sperrrichtung betrieben, d. h. das
Kathoden-Potential ist größer als
das Anoden-Potential, wird diese leitend, sobald eine für die jeweilige
Diode typische Durchbruchsspannung überschritten wird. Wird die
Diode in Flussrichtung betrieben, d. h. das Kathoden-Potential ist
kleiner als das Anoden-Potential, wird diese leitend, sobald eine
für die
jeweilige Diode typische Flussspannung überschritten wird. Wird die
Diode leitend, kann der einhergehende Stromfluss über den in
Serie geschalteten Widerstand in ein entsprechendes Spannungssignal
zur Ansteuerung des Steuerausgangs gewandelt werden.
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Vorteilhafterweise
umfasst ein derartiger Überspannungsdetektor
ein anti-paralleles Diodenpaar in der Teilschaltung zwischen dem
Referenzeingang und dem Steuerausgang. Diese schaltungstechnische
Maßnahme
ist dann von Vorteil, wenn die Referenzeingänge verschiedener Überspannungsdetektoren
nicht mit einem gemeinsamen Referenzknoten, typischerweise ein gemeinsamer
interner Masseknoten, verbunden sind. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn in der elektronischen Schaltung verschiedene, miteinander
nicht elektrisch verbundene interne Masseknoten verwendet werden.
Diese erfindungsgemäße Maßnahme verhindert
in einem solchen Fall, dass die verschiedenen internen Masseknoten
im Betrieb der elektronischen Schaltung miteinander über den
Steuerbus verkoppelt werden. Für
betragsmäßige Spannungsdifferenzen
zwischen verschiedenen internen Masseknoten, welche die zweifache
Diodenflussspannung nicht überschreiten, wird
somit eine Verkopplung vermieden.
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Es
ist von Vorteil, wenn der erste Versorgungsspannungsknoten im Layout
benachbart zu dem zweiten Versorgungsspannungsknoten ist. Zusätzlich sollte
dann der zweite Versorgungsspannungsknoten benachbart zu dem dritten
Versorgungsspannungsknoten sein. In diesem Fall sind – wie oben
bereits beschrieben – keine
langen direkten Busse zwischen dem ersten und dem dritten Versorgungsspannungsnetz
notwendig. Ein Ableitungspfad zwischen dem ersten und dem dritten
Versorgungsspannungsknoten nutzt die Busse und ESD-Schutzelemente, welche
mit dem zweiten Versorgungsspannungsknoten in Verbindung stehen.
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Bei
einem erfindungsgemäßen ESD-Schutzverfahren
für eine
elektronische Schaltung, welche mindestens eine erste und eine zweite
Versorgungsspannungen nutzt, wird das Potential des ersten Versorgungsspannungsknotens
gemessen. Ein erstes ESD-Schutzelement und ein zweites ESD-Schutzelement
werden in Abhängigkeit
des gemessenen Potentials des ersten Versorgungsspannungsknotens zur
gleichen Zeit aktiviert. Dabei sind das erste und das zweite ESD-Schutzelement
gemäß dem ersten bzw.
zweiten ESD-Schutzelement nach Anspruch 1 ausgeführt und verschaltet. Vorzugsweise
wird auch das Potential des zweiten Versorgungsspannungsknotens
gemessen. In diesem Fall werden das erste ESD-Schutzelement und
das zweite ESD-Schutzelement in Abhängigkeit der gemessenen Potentiale des
ersten und des zweiten Versorgungsspannungsknotens aktiviert.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher
erläutert;
in diesen zeigen:
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1 einen ESD-Standardschutz
zwischen zwei Versorgungsspannungsnetzen nach dem Stand der Technik;
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2 ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreises;
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreises;
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4 ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreises;
-
5 ein erstes Ausführungsbeispiel
eines in einem erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreis verwendeten Überspannungsdetektors;
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6 ein zweites Ausführungsbeispiel
eines in einem erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreis verwendeten Überspannungsdetektors;
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7 eine Darstellung des Spannungs-Strom-Verlaufs
zweier verschiedener ESD-Schutzelemente; und
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8 ein Layoutbeispiel des
ersten Ausführungsbeispiels
gemäß 2.
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In 1 ist ein ESD-Standardschutz
zwischen zwei Versorgungsspannungsnetzen VDD1 und VDD2 einer integrierten Schaltung nach dem
Stand der Technik dargestellt. Hierbei ist zwischen diesen Netzen
ein ESD-Schutzelement 1 angeordnet, über welches im Fall einer ESD-Belastung
zwischen den Netzen VDD1 und VDD2 ein
Ladungsableitungspfad gebildet wird. Dieses ESD-Schutzelement 1 ist
als NPN-Transistorelement ausgeführt,
wobei die Basis nicht beschaltet, also offen ist. Ferner weist ein
derartiger ESD-Standardschutz zwei Zener-Dioden 2 und 3 zwischen
dem Versorgungsspannungsknoten VDD1 und
dem internen Masseknoten VSS bzw. zwischem
dem Versorgungsspannungsknoten VDD2 und dem
internen Masseknoten VSS auf. Die Zener-Dioden
und das ESD-Schutzelement sind bei Betrieb der zu schützenden
Schaltung gesperrt.
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Wird
in Folge eines ESD-Falls der Knoten VDD1 aufgeladen,
entsteht eine betragsmäßig große positive
oder negative Spannung zwischen VDD1 und VDD2 und/oder zwischen VDD1 und
VSS Überschreitet die
Spannungsdifferenz VDD1 – VSS die
Durchbruchsspannung VBD,z der Zener-Diode 2 wird
diese leitend, so dass ein Ableitungspfad zwischen VDD1 über den Knoten
VSS entsteht. Überschreitet die Spannungsdifferenz
VDD1 – VDD2 eine Schwellspannung Vtrigger wird das
ESD-Schutzelement 1 leitend, so dass ein Ableitungspfad
zwischen VDD1 über den Knoten VDD2 entsteht.
Für das
Entstehen des Ableitungspfades ist entscheidend, ob die Knoten VDD2 oder VSS mit
der externen Umgebung der integrierten Schaltung elektrisch verbunden
sind; denn nur bei Vorliegen einer entsprechenden Verbindung kann
der Ableitungspfad hin zur externen Umgebung gebildet werden. Eine
derartige Verbindung kann auch in indirekter Form über ein
oder mehrere weitere chip-interne Knoten vorliegen.
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Für die Funktionsweise
des ESD-Schutzelements 1 wird auf den Verlauf 51 der
Spannungs-Strom-Kennlinie eines NPN- Transistorelements mit offener Basis
gemäß 7 verwiesen. Überschreitet
die Differenzspannung zwischen Kollektor und Emitter des Transistorelements
die Durchbruchspannung VBD,npn nimmt der
Kollektorstrom I durch das NPN-Transistorelement langsam zu. Bei Erreichen
eines Wertes der Differenzspannung von Vtrigger bricht
die Differenzspannung auf eine Haltspannung Vh zusammen,
wobei der differentielle und der absolute Leitwert stark zunehmen
und somit das NPN-Transistorelement leitend wird. Da ein als ESD-Schutzelement
verwendetes NPN-Transistorelement
symmetrisch aufgebaut ist, ist die Spannungs-Strom-Kennlinie punktsymmetrisch
hinsichtlich des Ursprungs.
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Sind
die Busse, welche die Knoten VDD1 oder VDD2 mit dem ESD-Schutzelement verbinden, nicht niederohmig
genug, kommt es im Fall einer ESD-Entladung über derartige Metallbusse zu
einem erhöhten
Spannungsabfall. Ist diese Spannung größer als die Durchbruchsspannung
zwischen zwei N-dotierten Wannen im Schaltungskern, wobei die erste Wanne
mit VDD1 und die zweite Wanne mit VDD2 elektrisch verbunden ist, kommt es statt über dem ESD-Schutzelement 1 zwischen
den N-dotierten Wannen zu einer Ladungsableitung, welche im Allgemeinen
mit einem irreversiblen Durchbruch verbunden ist und damit die Schaltung
unbrauchbar macht.
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Die
Möglichkeit
eines direkten Schutzes über das
ESD-Schutzelement 1 zwischen
zwei Versorgungsspannungsnetzen VDD1 und
VDD2 gemäß 1 ist im Allgemeinen nur
zwischen benachbarten Versorgungsspannungsnetzen gegeben, da sonst
der ohmsche Widerstand der Busse entweder zu groß wird oder die benötigte Fläche der
Busse die für
aktive Schaltblöcke
nutzbare Fläche
zu stark einschränkt.
Wird auf einen direkten Schutz zwischen zwei nicht-benachbarten
Versorgungsnetzen mit Hilfe eines ESD-Schutzelements verzichtet,
kann im Fall einer ESD-Belastung zwischen diesen nicht-benachbarten
Versorgungsnetzen nur auf indirekte Weise ein Ableitungspfad gebildet
werden, beispielsweise über
die Dioden 2 und 3.
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Dabei
ist die Gefahr groß,
dass bevor ein derartiger indirekter Ableitungspfad entsteht, bereits über den
Schaltungskern ein zerstörender
Ladungsausgleich stattgefunden hat.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreises, welcher
in seiner dargestellter Form für
eine zu schützende
integrierte Schaltung mit mindestens vier Versorgungsspannungen
verwendet wird. Dabei ist zwischen dem ersten Versorgungsspannungsknoten VDD1 und dem zweiten Versorgungsspannungsknoten VDD2, zwischen dem zweiten Versorgungsspannungsknoten
VDD2 und dem dritten Versorgungsspannungsknoten
VDD3 sowie zwischen dem dritten Versorgungsspannungsknoten
VDD3 und dem vierten Versorgungsspannungsknoten
VDD4 jeweils ein ESD-Schutzelement 11, 12 bzw. 13 angeordnet. Zwei
mit einem ESD-Schutzelement direkt verknüpfte Versorgungsspanungsknoten
sind auf dem Chip, insbesondere im Pad-Rahmenbereich, benachbart angeordnet.
Diese ESD-Schutzelemente 11, 12 und 13 sind
als NPN-Transistorelemente ausgeführt. Ferner wird die Spannung
zwischen den Versorgungsspannungsknoten VDD1,
VDD2, VDD3 bzw.
VDD4 und dem chip-internen Massepotential
VSS durch Überspannungsdetektoren 14, 15, 16 bzw. 17 überwacht,
welche jeweils das Potential des entsprechenden Versorgungsspannungsknoten
und das Potential des internen Masseknotens VSS über einen Messeingang (jeweils
durch ein M markiert) bzw. über
einen Referenzeingang (jeweils durch ein R markiert) aufnehmen.
Jeder der Überspannungsdetektoren 14, 15, 16 und 17 weist
einen Steuerausgang (jeweils durch einen Pfeil markiert) auf, welcher
jeweils mit einem Steuerbus 18 elektrisch verbunden ist.
Ferner sind die Basen der als ESD-Schutzelemente verwendeten NPN-Transistorelemente 11, 12 und 13 mit
dem Steuerbus 18 elektrisch verbunden.
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Die
ESD-Schutzelemente sind so ausgeführt, dass diese im gewöhnlichen
Betrieb der dem ESD-Schutzschaltkreis zugehörigen elektronischen Schaltung
nicht leitend sind, also das von außen aufgeprägte Potential nicht beeinflussen.
Wird jedoch lediglich in einem der Überspannungsdetektoren 14 – 17 eine
Spannung zwischen dem jeweiligen Versorgungsspannungsknoten und
dem Masseknoten detektiert, welche einen positiven Schwellwert oder
einen negativen Schwellwert über- bzw. unterschreitet, wird
der Spannungszustand des Steuerbusses durch den jeweiligen Überspannungsdetektor
umgeschaltet, so dass alle an den Steuerbus 18 angeschlossenen
ESD-Schutzelemente 11 – 13 gleichzeitig
in einen leitenden Zustand geschaltet werden, also aktiviert werden.
Dadurch entsteht ein schützender
niederohmiger Ableitungspfad.
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Handelt
es sich beispielsweise um einen ESD-Fall, bei dem von außerhalb
des Chips eine elektrostatisch Ladung auf das Versorgungsspannungsnetz
VDD1 aufgebracht wird und darüber hinaus eine
Ableitung über
VDD4 durch eine elektrische Verbindung zwischen
VDD4 und der Umgebung des Chips möglich ist,
entsteht bei Detektion einer Überspannung
zwischen VDD1 und VSS durch
Schließen
der Schutzelemente ein niederohmiger Ableitungspfad. Dieser führt ausgehend
vom Knoten VDD1 über die Knoten VDD2 und
VDD3 sowie die ESD-Schutzelemente 11 – 13 zum
Knoten VDD4. In diesem Fall werden also
die ESD-Schutzelemente
und die Busse der ESD-Schutzelemente zwischen den benachbarten Versorgungsspannungsnetzen
auch für
einen Ladungsausgleich zwischen nicht benachbarten Versorgungsspannungsnetzen – hier VDD1 und VDD4 – verwendet.
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Das
in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
kann in analoger Weise auf einen ESD-Schutzschaltkreis einer elektronischen
Schaltung mit einer beliebigen Anzahl n, mit n größer als
zwei, von Versorgungsspannungen, beispielsweise drei oder fünf Versorgungsspannungen, übertragen
werden (angedeutet in 2 durch
gestrichelte Knoten VDD1, VDD4, 18,
VSS). Außerdem wäre es denkbar, die erste Versorgungsspannung
VDD1 und die letzte Versorgungsspannung
VDD4 entlang der in 2 dargestellten Kette von Versorgungsspannungsknoten
durch ein zusätzliches
nicht-dargestelltes ESD-Element direkt zu verkoppeln, sofern die
Netze VDD1 und VDD4 im
Layout benachbart sind.
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In 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreises dargestellt,
welcher für
eine zu schützende
integrierte Schaltung mit mindestens drei Versorgungsspannungen
verwendet wird. Dabei ist zwischen dem ersten Versorgungsspannungsknoten
VDD1 und dem zweiten Versorgungsspannungsknoten
VDD2, zwischen dem zweiten Versorgungsspannungsknoten VDD2 und dem dritten Versorgungsspannungsknoten VDD3 jeweils ein ESD-Schutzelement 21 bzw. 22 angeordnet.
Die ESD-Schutzelemente 21 und 22 sind als NPN-Transistorelemente
ausgeführt.
Ferner wird die Spannung zwischen dem Versorgungsspannungsknoten
VDD1 und dem chip-internen Massepotential
VSS durch einen Überspannungsdetektor 25 überwacht.
Zusätzlich
werden auch auf direkte Weise die Spannungsdifferenzen zwischen
den Versorgungsspannungsnetzen überwacht.
Hierzu wird die Spannungsdifferenz zwischen dem Potential des Versorgungsspannungsknotens
VDD2 und dem Potential des Versorgungsspannungsknotens
VDD1 durch einen Überspannungsdetektor 23 überwacht. In
dazu analoger Weise wird die Spannungsdifferenz zwischen dem Potential
des Versorgungsspannungsknotens VDD3 und
dem Potential des Versorgungsspannungsknotens VDD1 durch
einen Überspannungsdetektor 24 überwacht.
Jeder der Überspannungsdetektoren 23 – 25 weist
einen Steuerausgang (jeweils durch einen Pfeil markiert) auf, welcher
jeweils mit einem Steuerbus 26 elektrisch verbunden ist.
Ferner sind die Basen der als ESD-Schutzelemente verwendeten NPN-Transistorelemente 21 und 22 mit
dem Steuerbus 26 elektrisch verbunden.
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Wird
in einem der Überspannungsdetektoren 23 – 25 eine
Spannung zwischen dem jeweiligen Mess- und Referenzeingang detektiert,
welche einen positiven Schwellwert oder einen negativen Schwellwert über- bzw.
unterschreitet, wird der Spannungszustand des Steuerbusses durch
den jeweiligen Überspannungsdetektor
umgeschaltet, so dass alle an den Steuerbus angeschlossenen ESD-Schutzelemente 21 und 22 gleichzeitig
in einen leitenden Zustand geschaltet werden.
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Das
erfindungsgemäße Schaltungskonzept ist
jedoch nicht auf ESD-Schutzelemente, welche zwischen Versorgungsspannungsnetzen
angeordnet sind, beschränkt. 4 zeigt die Anwendung des
erfindungsgemäßen Schaltungskonzeptes
bei einem dritten Ausführungsbeispiel
sowohl für
ESD-Schutzelemente, welche auf direkte Weise zwischen Versorgungsspannungsnetten
platziert sind, als auch für ESD-Schutzelemente,
welche jeweils zwischen einem Versorgungsspannungsnetz und dem chipinternen
Masseknoten VSS angeordnet sind. Gemäß 2 befindet sich zwischen
zwei Versorgungsspannungsknoten VDD1 und
VDD2 ein ESD-Schutzelement 32.
Ferner umfasst dieser erfindungsgemäße ESD-Schutzschaltkreis zwei
weitere ESD-Schutzelemente 31 und 33,
welche zwischen den Knoten VDD1 und VSS bzw. zwischen VDD2 und
VSS geschaltet sind. Die Schutzelemente 31 und 33 sind
also an unterschiedlichen, nicht metallisch miteinander verbundenen
Versorgungsspannungsnetzen angeschlossen. Außerdem werden die Spannung
zwischen dem Versorgungsspannungsknoten VDD1 und
dem chipinternen Massepotential VSS sowie
die Spannung zwischen den Versorgungsspannungsknoten VDD2 und dem
chip-internen Massepotential VSS durch einen Überspannungsdetektor 34 bzw. 35 überwacht.
Jeder der Überspannungsdetektoren 34 und 35 weist einen
Steuerausgang (jeweils durch einen Pfeil markiert) auf, welcher
jeweils mit einem Steuerbus 36 elektrisch verbunden ist.
Ferner sind die Basen der als ESD-Schutzelemente verwendeten NPN-Transistorelemente 31 – 33 mit
dem Steuerbus 36 elektrisch verbunden.
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Wird
in einem der Überspannungsdetektoren 34 und 35 eine
Spannung zwischen dem jeweiligen Mess- und Referenzeingang detektiert,
welche einen positiven Schwellwert oder einen negativen Schwellwert über- bzw.
unterschreitet, wird der Spannungszustand des Steuerbusses durch
den jeweiligen Überspannungsdetektor
umgeschaltet, so dass alle an den Steuerbus angeschlossenen ESD-Schutzelemente 31 bis 33 gleichzeitig
in einen leitenden Zustand geschaltet werden. Dabei werden sowohl ESD-Schutzelemente
zwischen zwei Versorgungsspannungsknoten – hier das ESD-Schutzelement 32 – als auch
ESD-Schutzelemente zwischen einem Versorgungsspannungsknoten und
dem chip-internen Masseknoten VSS – hier die
ESD-Schutzelemente 31 und 33 – aktiviert.
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In 5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines
in einem erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreis
verwendeten Überspannungsdetektors dargestellt.
Dieser umfasst zwischen einem Messeingang M und einem Referenzeingang
R einen Spannungsteiler, welcher eine Zener-Diode 43 und
einen widerstand 44 beinhaltet. Dabei ist die Zener-Diode so
orientiert, dass die Anode mit dem Messeingang elektrisch verbunden
ist. Ferner wird ein Ausgangssignal des Spannungsteiler über den
Steuerausgang 45 ausgegeben.
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Überschreitet
bei Betrieb der Zener-Diode in Sperrrichtung die positive Spannung
zwischen dem Messeingang und dem Referenzeingang eine für die Ausführungsform
der Zener-Diode typische Durchbruchsspannung VBD,z wird
diese leitend, so dass zwischen dem Mess- und dem Referenzeingang
ein Strom ID fließt. Der Strom ID bewirkt
einen Spannungsabfall über
dem Widerstand 44. Anhand des Potentials des Steuerausgangs 45 kann
abgelesen werden, ob eine Überspannung
zwischen dem Mess- und dem Referenzeingang detektiert worden ist.
In analoger Weise könnte
auch eine betragsmäßige Überspannung
hinsichtlich negativer Spannungen zwischen dem Messeingang M und
dem Referenzeingang R detektiert werden. Hierbei wird die Diode bei
Betrieb in Flussrichtung leitend, sobald die Spannung zwischen Anode
und Kathode die Flussspannung der Diode überschreitet. Dies ist dann
der Fall, wenn die Spannung zwischen dem Mess- und dem Referenzeingang
kleiner als das Negative der Flussspannung wird.
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In 7 ist neben dem bereits
erläuterten Spannungs-Strom-Verlauf 51 der
resultierende Spannungs-Strom-Verlauf 52 eines Überspannungsdetektors
gemäß 5 in Verbindung mit einem durch
diesen angesteuerten NPN-Transistorelement, wie rechts in 7 skizziert, dargestellt.
Dabei beschreibt die X-Achse
die Spannung V zwischen dem Messeingang und dem Referenzeingang
des Überspannungsdetektors.
Die Y-Achse beschreibt den Strom I, welcher wie in 7 rechts dargestellt, in die resultierende
Schaltung aus Überspannungsdetektor und
NPN-Transistorelement hineinfließt.
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Der
Verlauf 52 unterscheidet sich vom Verlauf 51 dadurch,
dass der Strom I ähnlich
dem Ausgangskennlinienfeld eines NPN-Bipolar-Transistors bereits
zunimmt, sobald die Spannung V die Durchbruchsspannung VBD,z der Zener-Diode überschritten hat. Dabei ist
im Allgemeinen die Durchbruchspannung VBD,z kleiner
als die Spannungswerte VBD,npn und Vtrigger des NPN-Transistorelements mit offener Basis. Ab
einer Spannung Vh nehmen in ähnlicher
Weise wie bei dem NPN-Transistorelement mit offener Basis der differentielle
und absolute Leitwert stark zu.
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Das
Ansprechen des Überspannungsdetektors
kann hinsichtlich des Spannungswertes auch unterschiedlich ausgestaltet
werden. Dies ist deswegen wichtig, da ein Überspannungsdetektor, welcher
ein Versorgungsspannungsnetz VDD1 mit beispielsweise einer
nominalen Spannung von 3,3 V überwacht
erst bei höheren
Spannungen ansprechen soll als ein Überspannungsdetektor, welcher
ein Versorgungsspannungsnetz VDD2 mit einer
geringeren nominalen Spannung, beispielsweise 1,8 V, überwacht.
Dies kann mit Hilfe verschiedener Zener-Dioden mit unterschiedlichen
Durchbruchsspannungen VBD,z erreicht werden.
Ferner ist es möglich,
durch Verwendung einer weiteren Diode im Pfad zwischen dem Mess-
und dem Referenzeingang, insbesondere zwischen dem Messeingang M
und dem Steuereingang 45, das Ansprechen des Überspannungsdetektors
hin zu höheren Spannungen
zu verschieben. Bei Berücksichtigung
verschiedener nominaler Versorgungsspannungen führen bereits geringe ESD-Belastungen, welche
von der kleinsten nominalen Versorgungsspannung abweichen, zu einer
Aufsteuerung aller an dem Steuerbus angeschlossenen ESD-Schutzelemente,
so dass es damit insgesamt zu einer Spannungsbegrenzung auf niedrigem
Niveau kommt.
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In 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines
in einem erfindungsgemäßen ESD-Schutzschaltkreis
verwendeten Überspannungsdetektors dargestellt.
Dabei entsprechen mit gleichen Bezugszeichen versehene Elemente
und Knoten von 5 und 6 einander. Zusätzlich befindet
sich in dem Pfad zwischen dem Steuerausgang und dem Referenzeingang
ein anti-paralleles Diodenpaar 46 und 47. Ob das
anti-parallele Diodenpaar – wie
in 6 dargestellt – oder der
Widerstand 44 mit dem Referenzeingang verbunden ist, ist
für die
Funktion des Diodenpaares unerheblich.
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Durch
die Erweiterung des Überspannungsdetektors
mit einem anti-parallelen Diodenpaar wird vermieden, dass bei der
Verwendung mehrerer interner Masseknoten (beispielsweise VSS1 und VSS2) und mehrerer Überspannungsdetektoren,
welche mit unterschiedlichen internen Masseknoten über die
Referenzeingänge
in Verbindung stehen, die unterschiedlichen Masseknoten im Betrieb
der elektronischen Schaltung miteinander über den Steuerbus verkoppelt
werden. Bei Verwendung von Überspannungsdetektoren
gemäß 6 besteht zwischen zwei
unterschiedliche Referenzknoten R zweier Überspannungsdetektoren über den
Steuerbus lediglich dann eine elektrisch leitende Verbindung, wenn
sich die Potentiale der Referenzknoten um die mindestens zweifache
Diodenflussspannung unterscheiden.
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8 zeigt abschließend ein
Beispiel der Anordnung der ESD-Schutzelemente 11 – 13 gemäß 3 im Pad-Rahmenbereich der
integrierten Schaltung. Über
die Pads Pad_VDD1 – Pad_VDD4 werden vier
Betriebsspannungen VDD1 – VDD4 zugeführt. Zwischen zwei
benachbarten Versorgungsnetzen sind die ESD-Schutzelemente 11 – 13 angeordnet.
Die Eingänge
und Ausgänge
der ESD-Schutzelemente sind über breite
Metallbusse BUS1 – BUS4
mit den Versorgungsspannungsknoten verbunden. Kommt es zu einer
ESD-Belastung zwischen den Knoten VDD1 und
VDD2 werden die ESD-Schutzelemente 11 – 13 aktiviert
und es bildet sich ein niederohmiger leitender ESD-Schutzpfad über die
Busse BUS1 – BUS4
und die dazwischenliegenden ESD-Schutzelemente 11 – 13.