DE10147434A1 - System und Verfahren zur Diagnose von Kommunikationssystemen, insbesondere Real-time Ethernet - Google Patents
System und Verfahren zur Diagnose von Kommunikationssystemen, insbesondere Real-time EthernetInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein System und Verfahren von schaltbaren Kommunikationssystemen mit wenigstens zwei Teilnehmern, insbesondere Realtime Ethernet, wobei Daten in wenigstens einem Übertragungszyklus mit einstellbarer Zeitdauer übertragen werden und jeder Übertragungszyklus in wenigstens einen ersten Bereich zur Übertragung von echtzeitkritischen Daten, wenigstens einen zweiten Bereich zur Übertragung von nicht echtzeitkritischen Daten und wenigstens einen dritten Bereich zur Übertragung von Diagnosedaten unterteilt ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein System und Verfahren zur
Diagnose von Kommunikationssystemen, insbesondere Realtime
Ethernet.
Unter einem synchronen, getakteten Kommunikationssystem mit
Äquidistanz-Eigenschaften versteht man ein System aus wenigs
tens zwei Teilnehmern, die über ein Datennetz zum Zweck des
gegenseitigen Austausches von Daten bzw. der gegenseitigen
Übertragung von Daten miteinander verbunden sind. Dabei er
folgt der Datenaustausch zyklisch in äquidistanten Kommunika
tionszyklen, die durch den vom System verwendeten Kommunika
tionstakt vorgegeben werden. Ein äquidistanter deterministi
scher zyklischer Datenaustausch in Kommunikationssystemen ba
siert auf einer gemeinsamen Takt- bzw. Zeitbasis aller an der
Kommunikation beteiligten Komponenten. Die Takt- bzw. Zeitba
sis wird von einer ausgezeichneten Komponente (Taktschläger)
zu den anderen Komponenten übertragen. Bei isochronem Realti
me-Ethernet wird der Takt bzw. die Zeitbasis von einem Syn
chronisationsmaster durch das Senden von Synchronisationste
legrammen vorgegeben. Teilnehmer sind beispielsweise zentrale
Automatisierungsgeräte, Programmier-, Projektierungs- oder
Bediengeräte, Peripheriegeräte wie z. B. Ein-/Ausgabe-
Baugruppen, Antriebe, Aktoren, Sensoren, speicherprogrammier
bare Steuerungen (SPS) oder andere Kontrolleinheiten, Compu
ter, oder Maschinen, die elektronische Daten mit anderen Ma
schinen austauschen, insbesondere Daten von anderen Maschinen
verarbeiten. Teilnehmer werden auch Netzwerkknoten oder Kno
ten genannt. Unter Kontrolleinheiten werden im folgenden Reg
ler- oder Steuerungseinheiten jeglicher Art verstanden, aber
auch beispielsweise Switches und/oder Switch-Controller. Als
Datennetze werden beispielsweise Bussysteme wie z. B. Feldbus,
Profibus, Ethernet Industrial Ethernet, FireWire oder auch
PC-interne Bussysteme (PCI), etc., insbesondere aber auch
isochrones Realtime Ethernet verwendet.
Datennetze ermöglichen die Kommunikation zwischen mehreren
Teilnehmern durch die Vernetzung, also Verbindung der einzel
nen Teilnehmer untereinander. Kommunikation bedeutet dabei die
Übertragung von Daten zwischen den Teilnehmern. Die zu über
tragenden Daten werden dabei als Datentelegramme verschickt,
d. h. die Daten werden zu mehreren Paketen zusammengepackt und
in dieser Form über das Datennetz an den entsprechenden Emp
fänger gesendet. Man spricht deshalb auch von Datenpaketen.
Der Begriff Übertragung von Daten wird dabei hier synonym zur
oben erwähnten Übertragung von Datentelegrammen oder Datenpa
keten verwendet.
In verteilten Automatisierungssystemen, beispielsweise im Be
reich Antriebstechnik, müssen bestimmte Daten zu bestimmten
Zeiten bei den dafür bestimmten Teilnehmern eintreffen und
von den Empfängern verarbeitet werden. Man spricht dabei von
echtzeitkritischen Daten bzw. Datenverkehr, da ein nicht
rechtzeitiges Eintreffen der Daten am Bestimmungsort zu uner
wünschten Resultaten beim Teilnehmer führt, im Gegensatz zur
nicht echtzeitkritischen, beispielsweise inter- bzw. intra
netbasierten Datenkommunikation. Gemäss IEC 61491, EN61491
SERCOS interface - Technische Kurzbeschreibung
(http:/ / www.sercos.de/deutsch/index deutsch.htm) kann ein er
folgreicher echtzeitkritischer Datenverkehr der genannten Art
in verteilten Automatisierungssystemen gewährleistet werden.
In der deutschen Patentanmeldung DE 10 05 8524.8 ist ein Sys
tem und ein Verfahren zur Übertragung von Daten über schalt
bare Datennetze, insbesondere das Ethernet, offenbart, das
einen Mischbetrieb von echtzeitkritischer und nichtechtzeit
kritischer, insbesondere Inter- bzw. Intranet basierter Da
tenkommunikation erlaubt.
Automatisierungskomponenten (z. B. Steuerungen, Antriebe, . . .)
verfügen heute im Allgemeinen über eine Schnittstelle zu ei
nem zyklisch getakteten Kommunikationssystem. Eine Ablaufebe
ne der Automatisierungskomponente (Fast-cycle) (z. B. Lagere
gelung in einer Steuerung, Drehmomentregelung eines Antriebs)
ist auf den Kommunikationszyklus synchronisiert. Dadurch wird
der Kommunikationstakt festgelegt. Andere, niederperformante
Algorithmen (Slow-cycle) (z. B. Temperaturregelungen) der Au
tomatisierungskomponente können ebenfalls nur über diesen
Kommunikationstakt mit anderen Komponenten (z. B. Binärschal
ter für Lüfter, Pumpen, . . .) kommunizieren, obwohl ein langsa
merer Zyklus ausreichend wäre. Durch Verwendung nur eines
Kommunikationstaktes zur Übertragung von allen Informationen
im System entstehen hohe Anforderungen an die Bandbreite der
Übertragungsstrecke.
Für die Prozesssteuerung und -überwachung in der automati
sierten Fertigung und insbesondere bei digitalen Antriebs
techniken sind sehr schnelle und zuverlässige Kommunikations
systeme mit vorhersagbaren Reaktionszeiten erforderlich.
Mit parallelen Bussystemen, wie beispielsweise SMP, ISA, PCI
oder VME, ist eine sehr schnelle und einfache Kommunikation
zwischen verschiedenen Baugruppen aufbaubar. Diese bekannten
Bussysteme finden ihren Einsatz dabei insbesondere in Rech
nern und PCs.
Zur Diagnose von Switches werden heute Spiegelports einge
setzt. Dabei werden die an einem Port empfangenen bzw. gesen
deten Daten über einen dezidierten Port (Spiegelport) ausge
geben. An dem Spiegelport kann ein Diagnosetool (z. B. Analy
zer) angeschlossen werden, um die empfangenen und/oder gesen
deten Daten aufzuzeichnen und/oder zu analysieren. Der An
schluss an dem Spiegelport erfolgt hierbei unmittelbar am
entsprechenden Knoten innerhalb des Netzwerks. Prinzipiell
ist es möglich die an einem Port empfangenen und/oder gesen
deten Daten an einen dezidierten Knoten im Netzwerk, an dem
das Diagnosetool angeschlossen ist, zu übertragen. Der Vor
teil liegt darin, dass die Diagnose von verschiedenen Knoten
des Netzwerks von einem zentralen Punkt aus erfolgen kann.
Der Nachteil liegt darin, dass das Zeitverhalten der normalen
Kommunikation (Kommunikation ohne Spiegelportdaten) beein
flusst wird, was insbesondere in Automatisierungsanlagen mit
priorisierter Kommunikation zu einem nicht vorhersagbaren
Verhalten führen kann.
Das Problem wird dadurch gelöst, das für die Übertragung der
Spiegelportdaten im gesamten Kommunikationssystem ein Kommu
nikationskanal reserviert wird. Das Verfahren beruht auf der
deutschen Patentanmeldung DE 100 58 524.8 bei der ein System
und ein Verfahren zur Übertragung von Daten über schaltbare
Datennetze, insbesondere das Ethernet, offenbart ist, das ei
nen Mischbetrieb von echtzeitkritischer und nichtechtzeitkri
tischer, insbesondere Inter- bzw. Intranet basierter Daten
kommunikation erlaubt. Dies ermöglicht sowohl eine echtzeit
kritische (RT; Real-Time) als auch eine nicht echtzeitkriti
sche Kommunikation (NRT; Non-Real-Time) in einem schaltbaren
Datennetz, bestehend aus Teilnehmern und Koppeleinheiten,
beispielsweise eines verteilten Automatisierungssystems durch
einen zyklischen Betrieb. In einem so genannten Übertragungs
zyklus existiert für alle Teilnehmer und Koppeleinheiten des
schaltbaren Datennetzes jeweils wenigstens ein Bereich zur
Übermittlung echtzeitkritischer und wenigstens ein Bereich
zur Übermittlung nicht echtzeitkritischer Daten, wodurch die
echtzeitkritische von der nicht echtzeitkritischen Kommunika
tion getrennt wird. Da alle Teilnehmer und Koppeleinheiten
immer auf eine gemeinsame Zeitbasis synchronisiert sind, fin
den die jeweiligen Bereiche zur Übermittlung von Daten für
alle Teilnehmer und Koppeleinheiten jeweils zum selben Zeit
punkt statt, d. h. die echtzeitkritische Kommunikation findet
zeitlich unabhängig von der nicht echtzeitkritischen Kommuni
kation statt und wird deshalb nicht von dieser beeinflusst.
Die echtzeitkritische Kommunikation wird im Voraus geplant.
Einspeisen der Datentelegramme beim originären Sender sowie
deren Weiterleitung mittels der beteiligten Koppeleinheiten
erfolgt zeitbasiert. Durch Zwischenspeicherung in den jewei
ligen Koppeleinheiten wird erreicht, dass zu beliebiger Zeit
auftretende, spontane, internetfähige, nicht echtzeitkriti
sche Kommunikation in den für die nicht echtzeitkritische
Kommunikation vorgesehenen Übertragungsbereich eines Übertra
gungszyklus verschoben und auch nur dort übertragen wird.
In dieser Anmeldung ist die Ausprägung eines prinzipiellen
Aufbaus eines Übertragungszyklus der in zwei Bereiche aufge
teilt ist, beispielhaft dargestellt. Ein Übertragungszyklus
ist in einen ersten Bereich, der zur Übertragung echtzeitkri
tischer Daten vorgesehen ist, und einen zweiten Bereich, der
zur Übertragung nicht echtzeitkritischer Daten vorgesehen
ist, aufgeteilt. Die Länge des dargestellten Übertragungszyk
lus symbolisiert dessen zeitliche Dauer, die vorteilhafter
weise je nach Anwendungszweck zwischen einer Mikrosekunde und
zehn Sekunden beträgt. Die Zeitdauer eines Übertragungszyklus
ist veränderbar, wird aber vor dem Zeitpunkt der Datenüber
tragung, beispielsweise durch einen Steuerungsrechner wenigs
tens einmal festgelegt und ist für alle Teilnehmer und Kop
peleinheiten des schaltbaren Datennetzes jeweils gleich lang.
Die Zeitdauer eines Übertragungszyklus und/oder die Zeit
dauer des ersten Bereichs, der zur Übertragung von echtzeit
kritischen Daten vorgesehen ist, kann jederzeit, beispiels
weise zu vorher geplanten, festen Zeitpunkten und/oder nach
einer geplanten Anzahl von Übertragungszyklen, vorteilhafter
weise vor Beginn eines Übertragungszyklus verändert werden,
indem der Steuerungsrechner beispielsweise auf andere geplan
te, echtzeitkritische Übertragungszyklen umschaltet. Darüber
hinaus kann der Steuerungsrechner jederzeit im laufenden Be
trieb eines Automatisierungssystems je nach Erfordernis Neu
planungen der Echtzeitkommunikation durchführen, wodurch
ebenfalls die Zeitdauer eines Übertragungszyklus verändert
werden kann. Die absolute Zeitdauer 17 eines Übertragungszyk
lus ist ein Maß für den zeitlichen Anteil, bzw. die Bandbrei
te der nicht echtzeitkritischen Kommunikation während eines
Übertragungszyklus, also die Zeit, die für die nicht echt
zeitkritische Kommunikation zur Verfügung steht. So hat die
nicht echtzeitkritische Kommunikation beispielsweise bei ei
ner Zeitdauer eines Übertragungszyklus 12 von 500 µs eine
Bandbreite von 30%, bei 10 ms eine Bandbreite von 97%. Im ers
ten Bereich, der zur Übertragung echtzeitkritischer Daten
vorgesehen ist, ist vor dem Senden der eigentlichen echtzeit
kritischen Datentelegramme eine gewisse Zeitdauer zum Senden
von Datentelegrammen zur Organisation der Datenübertragung
reserviert. Die Datentelegramme zur Organisation der Daten
übertragung enthalten beispielsweise Daten zur Zeitsynchroni
sation der Teilnehmer und Koppeleinheiten des Datennetzes
und/oder Daten zur Topologieerkennung des Netzwerks. Nachdem
diese Datentelegramme gesendet wurden, werden die echtzeit
kritischen Datentelegramme gesendet. Da die Echtzeitkommuni
kation durch den zyklischen Betrieb im Voraus planbar ist,
sind für alle zu übertragenden, echtzeitkritischen Datentele
gramme eines die Sendezeitpunkte bzw. die Zeitpunkte für die
Weiterleitung der echtzeitkritischen Datentelegramme vor Be
ginn der Datenübertragung bekannt, d. h. die Zeitdauer des Be
reichs zur Übertragung von nicht echtzeitkritischen Daten ist
automatisch durch die Zeitdauer des Bereichs zur Übertragung
von echtzeitkritischen Daten festgelegt. Vorteil dieser An
ordnung ist, dass jeweils nur die notwendige Übertragungszeit
für den echtzeitkritischen Datenverkehr verwendet wird und
nach dessen Beendigung die restliche Zeit automatisch für die
nicht echtzeitkritische Kommunikation, beispielsweise für die
nicht planbare Internetkommunikation bzw. andere nicht echt
zeitkritische Anwendungen zur Verfügung steht. Besonders vor
teilhaft ist, dass die Zeitdauer des Bereichs zur Übertragung
von echtzeitkritischen Daten jeweils durch die verbindungs
spezifisch zu übertragenden Daten bestimmt wird, d. h., die
Zeitdauer der beiden Bereiche wird für jede einzelne Daten
verbindung durch die jeweils notwendige Datenmenge der zu
übertragenden echtzeitkritischen Daten bestimmt, wodurch die
zeitliche Aufteilung der beiden Bereiche für jede einzelne
Datenverbindung für jeden Übertragungszyklus verschieden sein
kann. Es wird jeweils nur die notwendige Übertragungszeit für
den echtzeitkritischen Datenverkehr verwendet und die restli
che Zeit eines Übertragungszyklus steht automatisch für die
nicht echtzeitkritische Kommunikation, beispielsweise für die
nicht planbare Internetkommunikation bzw. andere nicht echt
zeitkritische Anwendungen für alle Teilnehmer des schaltbaren
Datennetzes zur Verfügung. Da die Echtzeitkommunikation im
Voraus entsprechend so geplant ist, dass das Ankommen der
echtzeitkritischen Datentelegramme in den entsprechenden Kop
peleinheiten so geplant ist, dass die betrachteten, echtzeit
kritischen Datentelegramme spätestens zum Weiterleitungszeit
punkt oder früher bei den entsprechenden Koppeleinheiten an
kommen, können die echtzeitkritischen Datentelegramme ohne
zeitlichen Zwischenraum gesendet bzw. weitergeleitet werden,
so dass durch das dicht gepackte Senden, bzw. Weiterleiten,
die zur Verfügung stehende Zeitdauer bestmöglich genutzt
wird. Selbstverständlich ist es aber auch möglich bei Bedarf
Sendepausen zwischen der Übertragung der einzelnen Datentele
gramme einzubauen.
Die prinzipielle Arbeitsweise in einem geschalteten Netzwerk
wird folgendermaßen erläutert. Dargestellt sind stellvertre
tend für ein Netzwerk zwei Teilnehmer, beispielsweise ein An
trieb und ein Steuerrechner, mit jeweils integrierten Koppel
einheiten und einem weiteren Teilnehmer ohne Koppeleinheit,
die durch Datenverbindungen miteinander verbunden sind. Die
Koppeleinheiten besitzen jeweils lokale Speicher, die über
interne Schnittstellen mit den Teilnehmern verbunden sind.
Über die Schnittstellen tauschen die Teilnehmer Daten mit den
entsprechenden Koppeleinheiten aus. Die lokalen Speicher
sind innerhalb der Koppeleinheiten über die Datenverbindungen
mit den Steuerwerken verbunden. Die Steuerwerke empfangen Da
ten bzw. leiten Daten weiter über die internen Datenverbin
dungen von bzw. zu den lokalen Speichern oder über eine oder
mehrere der externen Ports. Durch Anwendung des Verfahrens
der Zeitsynchronisation haben die Koppeleinheiten stets eine
gemeinsame synchrone Zeitbasis. Hat ein Teilnehmer echtzeit
kritische Daten, so werden diese zum vorausgeplanten Zeit
punkt während des Bereichs für die echtzeitkritische Kommuni
kation über die entsprechende Schnittstelle und den lokalen
Speicher vom entsprechenden Steuerwerk abgeholt und von dort
über den vorgesehenen externen Port zur nächsten verbundenen
Koppeleinheit gesendet. Sendet ein anderer Teilnehmer zur
gleichen Zeit, also während der echtzeitkritischen Kommunika
tion, nicht echtzeitkritische Daten, beispielsweise für eine
Internetabfrage so werden diese vom Steuerwerk über den ex
ternen Port empfangen und über eine interne Verbindung an den
lokalen Speicher weitergeleitet und dort zwischengespeichert.
Von dort werden sie erst im Bereich für die nicht echtzeit
kritische Kommunikation wieder abgeholt und an den Empfänger
weitergeleitet, d. h. sie werden in den zweiten Bereich des
Übertragungszyklus, der für die spontane, nicht echtzeitkri
tische Kommunikation vorbehalten ist, verschoben, wodurch
Störungen der Echtzeitkommunikation ausgeschlossen werden.
Für den Fall, dass nicht alle zwischengespeicherten, nicht
echtzeitkritischen Daten während des, für die Übertragung der
nicht echtzeitkritischen Daten vorgesehenen Bereichs eines
Übertragungszyklus übertragen werden können, werden sie im
lokalen Speicher der entsprechenden Koppeleinheit solange
zwischengespeichert, bis sie während eines, für die Übertra
gung der nicht echtzeitkritischen Daten vorgesehenen Bereichs
eines späteren Übertragungszyklus übertragen werden können,
wodurch Störungen der Echtzeitkommunikation in jedem Fall
ausgeschlossen werden.
Die echtzeitkritischen Datentelegramme, die über entsprechen
de Datenverbindungen über die externen Ports beim Steuerwerk
der zugehörigen Koppeleinheit eintreffen, werden unmittelbar
über die entsprechenden externen Ports weitergeleitet. Dies
ist möglich, da die Echtzeitkommunikation im Voraus geplant
ist und deshalb für alle zu übertragenden, echtzeitkritischen
Datentelegramme Sende- und Empfangszeitpunkt, alle jeweils
beteiligten Koppeleinheiten sowie alle Zeitpunkte für die
Weiterleitung und alle Empfänger der echtzeitkritischen Da
tentelegramme bekannt sind. Durch die im Voraus erfolgte Pla
nung der Echtzeitkommunikation ist auch sichergestellt, dass
es auf den Datenverbindungen zu keinen Datenkollisionen
kommt. Die Weiterleitungszeitpunkte aller echtzeitkritischen
Datenpakete von den jeweils beteiligten Koppeleinheiten sind
ebenfalls vorher geplant und damit eindeutig festgelegt. Das
Ankommen der echtzeitkritischen Datentelegrammen ist deshalb
so geplant, dass die betrachteten, echtzeitkritischen Daten
telegramme spätestens zum Weiterleitungszeitpunkt oder früher
im Steuerwerk der entsprechenden Koppeleinheit ankommen. Da
mit ist das Problem von Zeitunschärfen, die sich insbesondere
bei langen Übertragungsketten bemerkbar machen, eliminiert.
Wie oben ausgeführt ist folglich ein gleichzeitiger Betrieb
von echtzeitkritischer und nicht echtzeitkritischer Kommuni
kation im selben schaltbaren Datennetz, sowie ein beliebiger
Anschluss von zusätzlichen Teilnehmern an das schaltbare Da
tennetz möglich, ohne die Echtzeitkommunikation selbst stö
rend zu beeinflussen.
In Erweiterung zu den oben definierten Mechanismen wird der
NRT-Kanal in einen NRT-Kanal und einen Diagnosekanal unter
teilt. Die Bandbreite für den Diagnosekanal ist einstellbar
und reduziert die Bandbreite für die übrige NRT-Kommunika
tion. Die Einschränkung der Bandbreite für die übrige Kommu
nikation kann bei ausreichend performanten Kommunikationssys
temen (z. B. Gigabit-Ethernet) hingenommen werden. Die Kommu
nikationsmechanismen sind in beiden Kanälen identisch. Der
Diagnosekanal darf jedoch nur für Diagnosefunktionen, z. B.
Routing von Spiegelport-Daten zu einem dezidierten Knoten ge
nutzt werden. Die Nutzung wird durch Diagnosesoftware und
Projektierung bestimmt. Aufgrund der Projektierbarkeit kann
der Diagnosekanal abgeschaltet werden. Zur verlustfreien
Übertragung der Spiegelport-Daten sollte die Breite des Zeit
fensters für den Diagnosekanal mit der maximalen Breite der
NRT-Kanals übereinstimmen können.
Der erfinderische Schritt liegt in der Idee eines zusätzli
chen, separaten Kanals zur Übertragung von NRT-Daten, insbe
sondere von Netzwerkdiagnosedaten (z. B. Spiegelportdaten).
Dadurch kann eine zentral gesteuerte Netzwerkdiagnose durch
geführt werden ohne dass dabei die im Normalbetrieb zur Ver
fügung stehende Bandbreite für die übrige NRT-Kommunikation
eingeschränkt bzw. ohne dass das Zeitverhalten des Gesamtsys
tems beeinflußt bzw. verändert wird.
Von besonderem Vorteil ist es darüber hinaus, dass die offen
barten Verfahren in Automatisierungssystemen, insbesondere
bei und in Verpackungsmaschinen, Pressen, Kunststoffspritzma
schinen, Textilmaschinen, Druckmaschinen, Werkzeugmaschinen,
Robotor, Handlingssystemen, Holzverarbeitungsmaschinen, Glas
verarbeitungsmaschinen, Keramikverarbeitungsmaschinen sowie
Hebezeugen eingesetzt bzw. verwendet werden können.
Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfin
dung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 Einteilung Kommunikationszyklus
Fig. 2 Diagnosezugang für Netzwerk
Claims (2)
1. Verfahren zur Diagnose von schaltbaren Kommunikationssys
temen mit wenigstens zwei Teilnehmern, insbesondere Realtime
Ethernet,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten in wenigstens einem Übertragungszyklus mit ein
stellbarer Zeitdauer übertragen werden und jeder Übertra
gungszyklus in wenigstens einen ersten Bereich zur Übertra
gung von echtzeitkritischen Daten, wenigstens einen zweiten
Bereich zur Übertragung von nicht echtzeitkritischen Daten
und wenigstens einen dritten Bereich zur Übertragung von Di
agnosedaten unterteilt ist.
2. System zum Durchführen eines Verfahrens nach Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10147434A DE10147434A1 (de) | 2001-09-26 | 2001-09-26 | System und Verfahren zur Diagnose von Kommunikationssystemen, insbesondere Real-time Ethernet |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10147434A DE10147434A1 (de) | 2001-09-26 | 2001-09-26 | System und Verfahren zur Diagnose von Kommunikationssystemen, insbesondere Real-time Ethernet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10147434A1 true DE10147434A1 (de) | 2002-10-10 |
Family
ID=7700331
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10147434A Withdrawn DE10147434A1 (de) | 2001-09-26 | 2001-09-26 | System und Verfahren zur Diagnose von Kommunikationssystemen, insbesondere Real-time Ethernet |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE10147434A1 (de) |
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- 2001-09-26 DE DE10147434A patent/DE10147434A1/de not_active Withdrawn
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