DE10132602A1 - Blasgeformter Träger - Google Patents
Blasgeformter TrägerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen blasgeformten Kunststoffträger für Kfz-Kühlergebläse mit wenigstens einem Kühlluftdurchtritt, mit Mitteln zur Befestigung wenigstens eines Gebläses und mit wenigstens einem integrierten Flüssigkeitsbehälter oder dergleichen. Der Kunststoffträger zeichnet sich dadurch aus, dass dieser eine metallene Verstärkungseinlage aufweist, die von dem Kunststoff des Trägers umblasen und wenigstens teilweise durchdrungen ist, wobei die Verstärkungseinlage mit Befestigungsmitteln zur Befestigung des Trägers und zur Aufnahme weiterer Funktionsbauteile vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen blasgeformten Kunststoffträger
für Kfz-Kühlergebläse mit wenigstens einem Kühlluftdurch
tritt, mit Mitteln zur Befestigung wenigstens eines Gebläses
und mit wenigstens einem integrierten Flüssigkeitsbehälter
oder dergleichen.
Ein derartiger Träger für ein Kfz-Kühlergebläse ist bei
spielsweise aus der US-PS 5,649,587 bekannt. Ein Vorzug die
ses blasgeformten Trägers ist, dass durch dessen einstückige
doppelwandige Ausführung, die durch Extrusions-Blasformen
erhalten wurde, verschiedene Funktionalitäten in einem Bau
teil vereinigt werden können. So können beispielsweise Kühl
mittelbehälter, Wischwasserbehälter und dergleichen in den
für ein oder mehrere Ventilatoren ein Gehäuse bildenden Trä
ger integriert werden.
Aufgrund der doppelwandigen Ausbildung als extrusionsblasge
formtes Bauteil besitzt so ein Träger auch hinreichende Sta
bilität.
Bei der Herstellung von Kfz wird zur Montagevereinfachung
zunehmend auf Bauteile mit hohem Integrationsgrad Wert ge
legt. Es besteht daher das Bemühen, möglichst viele Funktio
nalitäten in einer Baugruppe zu vereinigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen blas
geformten Kunststoffträger der eingangs genannten Art hin
sichtlich seiner Funktionalität und seiner Integrierbarkeit
zu verbessern.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Träger wenigstens
eine vorzugsweise metallene Verstärkungseinlage aufweist,
die von dem Kunststoff des Trägers umblasen und wenigstens
teilweise durchdrungen ist, wobei die Verstärkungseinlage
mit Befestigungsmitteln zur Montage des Trägers und zur Auf
nahme weiterer Funktionsbauteile versehen ist.
Unter Blasformen im Sinne der Erfindung soll Extrusionsblas
formen zu verstehen sein.
Auf diese Art und Weise ist es möglich, den Träger als so
genanntes "Front-End-Modul" auszubilden, welches beispiels
weise mit einer Klimagerätekühleraufnahme, Luftversorgungs
kanälen, Einlassresonatoren, Kühlwasserausgleichsbehälter,
Scheibenwaschbehälter, Scheinwerferreinigungsbehälter, Öl
kühlersitz, Hauptlüfteraufnahme, Kühleraufnahme, Kühlwasser
rohr mit Schnellverbindern, Kondensatsammelbehältern und
dergleichen versehen werden kann. Die metallene Verstär
kungseinlage kann mit entsprechenden Befestigungsmitteln zur
Befestigung an der Fahrzeugkarosserie versehen sein.
Vorzugsweise bildet die Verstärkungseinlage wenigstens zwei
Scheinwerferaufnahmen.
Alle Bauteile, insbesondere alle Funktionsbauteile, wie bei
spielsweise Scheibenwaschbehälter, Kühlwasserausgleichsbe
hälter und dergleichen können als integraler Bestandteil des
Kunststoffträgers ausgebildet sein. Diese werden zweckmäßi
gerweise in einem Arbeitsgang durch Extrusionsblasformen aus
einem oder mehreren schlauchförmig extrudierten Vorformlin
gen mit dem Träger hergestellt.
Die aus Kunststoff bestehenden Funktionsbauteile können
durch Wand-Zu-Wand-Verschweißungen wenigstens eines
schlauchförmig extrudierten Vorformlings erhalten worden
sein. Verprägungen oder Wand-Zu-Wand-Verschweißungen können
auch zu Verstärkungs- bzw. Aussteifungszwecken vorgesehen
sein.
Je nach Funktionalität der einzelnen Kunststoffbauteile und
Behälter kann der Träger aus verschiedenen Kunststoffen zu
sammengesetzt sein. Es kann beispielsweise wünschenswert
sein, Bereiche des Trägers, die im montierten Zustand nahe
der Bodengruppe des Kfz angeordnet sind, aus besonders
schlagzähem Kunststoff auszubilden.
Die Anordnung verschiedener Funktionsbauteile aus verschie
denen Kunststoffen als integraler Bestandteil des Trägers
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass dieser aus
mehreren schlauchförmig in eine gemeinsame Form extrudierten
Vorformlingen hergestellt wird. Alternativ oder zusätzlich
ist es möglich, eine unterschiedliche stoffliche Zusammen
setzung verschiedener Funktionsbauteile durch sequentielle
Extrusion unterschiedlicher Materialien aus einem Vorform
ling zu erhalten.
Die Verstärkungseinlage kann als vorgestanztes und/oder zu
mindest teilweise vorgeformtes Stahlblech ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Verstärkungs
einlage beim Schließen der Blasformhälften durch deren
Schließdruck dauerhaft verformt wurde. Dies hat den Vorzug,
dass ein Arbeitsschritt bei der Herstellung der Verstär
kungseinlage eingespart wird.
Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass die Verstärkungs
einlage nicht notwendigerweise aus Stahlblech bestehen muss,
diese kann vielmehr auch aus spritzgegossenem Kunststoff,
GFK oder einem Duroplasten ausgebildet sein.
Durch die Herstellungsweise, d. h. durch das Umblasen einer
Einlage, beispielsweise eines Stahlblechs mit Kunststoff
wird eine innige Verbindung bzw. Verankerung der Materialien
miteinander erreicht, so dass insgesamt ein multifunktiona
les und insbesondere stabiles Bauteil mit einem hohen Integ
rationsgrad erhalten wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnun
gen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 der Träger in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 zwei geöffnete Blasformhälften mit darin eingelegtem
Stahlblechrahmen,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung der Pfeile III-III in Fig.
2,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linien IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5, 6 u. 7 schematische Darstellungen der Anordnungen
des oder der Vorformlinge bezüglich des zwischen den
Formhälften gehaltenen Stahlblechrahmens und
Fig. 8 den Schnitt entsprechend dem in Fig. 5 dargestellten
Schnitt mit zusammengefahrenen Formhälften.
Der in Fig. 1 perspektivisch dargestellte Träger ist als
Front-End-Modul zur Anordnung zwischen Kühlergrill und Küh
ler eines Kraftfahrzeugs ausgebildet. Dieser umfasst einen
mit 1 bezeichneten Stahlblechrahmen, der einen mittleren
Durchlass 2 und einen in Einbaulage unteren Durchlass 3,
Scheinwerferaufnahmen 4 sowie vier Befestigungsaugen 5 zur
Karosseriemontage aufweist. Der Stahlblechrahmen 1 bildet
einen tragenden Verbund mit diversen Kunststoffteilen, die
durch Extrusions-Blasformen erhalten wurden und mit dem
Stahlblechrahmen, diesen teilweise durchdringend eine innige
Verbindung bzw. Verankerung eingehen.
Wie dies in den Fig. 2 bis 8 verdeutlicht ist, wird zur
Herstellung des Trägers gemäß der Erfindung der vorgestanzte
Stahlblechrahmen 1 mittels zweier Halteelemente 6 zwischen
den ein Formnest bildenden Formhälften 7A, 7B eine Blasform
positioniert.
Je nach Konfigurierung des fertigen Bauteils werden aus ei
nem oder mehreren nicht dargestellten über den Formhälften
angeordneten Extrusionsköpfen ein oder mehrere schmelzflüs
sige schlauchförmige Vorformlinge extrudiert, die in bekann
ter Art und Weise mittels Blasluft innerhalb der geschlosse
nen Blasformhälften 7A, 7B unter innerem Druck aufgeweitet
werden und bei Erstarrung das Formnest ausfüllen.
Die Technik des Extrusionsblasformens ist hinlänglich be
kannt, so dass auf diese nachstehend nicht mehr im Einzelnen
eingegangen wird.
Bei der einfachsten Variante des Trägers gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, wie dies in Fig. 7 andeutungsweise darge
stellt ist, dass ein einziger schlauchförmiger Vorformling
hängend extrudiert wird, und zwar so, dass der zwischen den
Blasformhälften 7A, 7B frei positionierte Stahlblechrahmen
von dem Vorformling 8 umhüllt wird. Werden nun die Blasform
hälften 7A, 7B unter Krafteinwirkung zusammengefahren, so
dass der Vorformling einen umlaufenden Butzen bildend ent
lang der äußeren Konturen des Formnestes abgequetscht wird,
so ist der Stahlblechrahmen 1 vollständig vom Kunststoff um
mantelt und je nach Ausbildung der Kavität bzw. des Formnes
tes mehr oder weniger vom Kunststoff durchdrungen. Auf diese
Art und Weise wird ein Kunststoff-Metall-Verbundbauteil mit
hoher Stabilität erhalten. Verschiedene stoffliche Zusammen
setzungen des Kunststoffs, beispielsweise über die Höhe der
in Fig. 4 dargestellten Blasform lassen sich bei Extrusionen
mit einem Vorformling 8 durch sequentielle Extrusionen ver
schiedener Kunststoffe erzielen.
Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen schematisch verschiedene Vari
anten der Herstellung des Trägers gemäß der Erfindung. Bei
den in Fig. 5 und 6 schematisch dargestellten Verfahrenswei
sen werden insgesamt drei schlauchförmige Vorformlinge 8
zwischen die Blasformhälften 7A, 7B extrudiert, wobei diese
entweder einerseits des Stahlblechrahmens (Fig. 6) oder auch
beiderseits des Stahlblechrahmens (Fig. 5) angeordnet sein
können. Auf diese Art und Weise können beispielsweise Ther
moplasten mit verschiedener stofflicher Zusammensetzung
gleichzeitig zwischen die Blasformhälften 7A, 7B extrudiert
werden. Durch Wand-Zu-Wand-Verschweißungen und entsprechende
Blasluftführung lässt sich ein, wie dies in Fig. 1 darge
stellt ist, verhältnismäßig komplexes Bauteil mit hoher
Funktionalität herstellen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind in dem mitt
leren Durchlass zwei Lüfteraufnahmen 9, 10 jeweils für einen
Hauptlüfter 10A und einen Klimagerätelüfter 9A vorgesehen.
Die Lüfteraufnahmen 9, 10 sind in einer Ausfüllung 11 des
mittleren Durchlasses 2 vorgesehen. Die Ausfüllung 11 ist im
Bereich der Lüfteraufnahmen 9, 10 doppelwandig ausgebildet,
wobei die aufeinanderliegenden Wandbereiche des betreffenden
Vorformlings 8 in diesem Bereich miteinander verschweißt
worden sind. Es ist denkbar, hier noch Rippen oder ähnliche
Profilierungen zur Aussteifung vorzusehen.
Oberhalb der Lüfteraufnahmen 9, 10 ist eine Einlassluftfüh
rung 12 mit Resonator aus Polypropylen vorgesehen. Mit 13
ist ein Kühlwasserausgleichsbehälter, mit 14 ein Waschflüs
sigkeitsbehälter und mit 15 ein Kondensatsammelbehälter be
zeichnet. In der Einbaulage von oben nach unten betrachtet
kann beispielsweise zur Ausbildung der in Höhe des mittleren
Durchlasses 2 angeordneten Behälter 13, 14, 15 sowie der
Ausfüllung 11 HDPE oder PP (Highdensity Polyethylen oder Po
lypropylen) Anwendung finden. Der darüber angeordnete Be
reich (Resonator 12) kann beispielsweise aus Polypropylen
ausgebildet sein, wohingegen die unterhalb des unteren
Durchlasses 3 angeordneten Kühlmittelleitungen 16 aus Polya
mid oder dergleichen härterem Kunststoff ausgebildet sein
können.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt der untere
Durchlass 3 einen Ölkühler 17 auf, der, wie der Klimageräte
lüfter 9A sowie der Hauptlüfter 10 nach Fertigstellung des
Trägers montiert wurde.
Die zuvor beschriebene Konfiguration kann beispielsweise
durch Extrusion dreier Vorformlinge 8 jeweils aus Polypropy
len, Polyethylen und Polyamid hergestellt werden, wie dies
in Fig. 6 veranschaulicht ist. Alle drei Abschnitte, von den
Scheinwerferaufnahmen 4 über den mittleren Durchlass 2 bzw.
Kühlluftdurchtritt bis zu den darunterliegenden Kühlmittel
leitungen 16 können jeweils durch die Extrusion unterschied
licher Vorformlinge in eine Extrusionsblasform erhalten wor
den sein. Dadurch sind dann jeweils mehrere zusammenhängen
de, durch die Formwandung begrenzte Hohlkörper mit zumindest
teilweise in sich abgeschlossenen Hohlräumen entstanden, die
den in der Form positionierten Stahlblechrahmen 1 teilweise
umschlossen und teilweise durchdrungen haben. Wie vorstehend
bereits erwähnt wurde, können die auf dem Stahlblechrahmen
angeordneten Behälter oder sonstigen Funktionsbauteile auch
mit Verprägungen bzw. Wand-Zu-Wand-Verschweißungen versehen
sein, um einzelne in sich geschlossene Behälterabschnitte
mit verschiedenen Funktionen zu bilden.
Im Rahmen der Erfindung ist auch denkbar, mehrere Bestand
teile aus Blech in der Blasform zu positionieren. Diese Ble
che können im verpressten Bereich angeordnet sein und bilden
den Stahlrahmen.
1
Stahlblechrahmen
2
mittlerer Durchlass
3
unterer Durchlass
4
Scheinwerferaufnahme
5
Befestigungsaugen
6
Halteelemente
7
A,
7
B Blasformhälften
8
Vorformling
9
,
10
Lüfteraufnahmen
10
A Hauptlüfter
9
A Klimagerätelüfter
11
Ausfüllung
12
Resonator
13
Kühlwasserausgleichsbehälter
14
Waschflüssigkeitsbehälter
15
Kondensatsammelbehälter
16
Kühlmittelleitung
17
Ölkühler
Claims (8)
1. Blasgeformter Kunststoffträger für Kfz-Kühlergebläse mit
wenigstens einem Kühlluftdurchtritt, mit Mitteln zur Be
festigung wenigstens eines Gebläses und mit wenigstens
einem integrierten Flüssigkeitsbehälter oder derglei
chen, dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger wenigstens eine vorzugsweise metallene Ver
stärkungseinlage aufweist, die von dem Kunststoff des
Trägers umblasen und wenigstens teilweise durchdrungen
ist, wobei die Verstärkungseinlage mit Befestigungsmit
teln zur Montage des Trägers und zur Aufnahme weiterer
Funktionsbauteile versehen ist.
2. Kunststoffträger nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verstärkungseinlage
wenigstens zwei Scheinwerferaufnahmen (4) bildet.
3. Kunststoffträger nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die aus
Kunststoff bestehenden Funktionsbauteile integraler Be
standteil des Trägers sind und in einem Arbeitsgang aus
einem oder mehreren Vorformlingen (8) mit dem Träger
hergestellt wurden.
4. Kunststoffträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass die aus
Kunststoff bestehenden Funktionsbauteile durch Wand-Zu-
Wand-Verschweißung wenigstens eines schlauchförmige ex
trudierten Vorformlings (8) erhalten wurden.
5. Kunststoffträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, dass er aus ver
schiedenen Kunststoffen zusammengesetzt ist.
6. Kunststoffträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass er aus meh
reren schlauchförmig in eine gemeinsame Form extrudier
ten Vorformlingen (8) erhalten wurde.
7. Kunststoffträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass die Ver
stärkungseinlage als vorgestanztes und/oder zumindest
teilweise vorgeformter Stahlblechrahmen (1) ausgebildet
ist.
8. Kunststoffträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Verstärkungseinlage beim Schließen der Blasformhälften
7A, 7B dauerhaft verformt wurde.
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