DE10104348A1 - Strangführungssegment - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Strangführungssegment zum Führen und Kühlen des Gußstranges einer Stranggießanlage, umfassend eine mit Traversen und Führungsrollen zwischen Seitenwänden ausgebildete Rollenbrücke, sowie eine Kühlmittelzufuhr für die Sekundärkühlung des Gußstranges und die Rahmenkühlung, wobei diese mit einer Kühlmittelverteilung und an diese anschließbare Verteilerrohre, Spritzrohre und endseitigen Spritzdüsen (6) versehen sind. Für eine kompakte Bauweise besitzt das Segment wasserleitende Traversen (1.1; 1.2; 1.3) mit Traversenbereichen (1.10; 1.20; 1.30), die durch vertikale Kammern (1.11; 1.12; 1.13) derart gekoppelt sind, dass für den Mittenbereich (1.30) entsprechend der geringsten Strangbreite bzw. für den ersten Außenbereich (1.20) entsprechend der mittleren Strangbreite bzw. für den zweiten Außenbereich (1.10) entsprechend der maximalen Strangbreite jeweils nur eine zuschaltbare Kühlmittelzuführung (115; 125; 135) erforderlich ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Strangführungssegment zum Führen und Kühlen des Gußstranges einer Stranggießanlage, umfassend eine mit Traversen und Füh­ rungsrollen zwischen Seitenwänden ausgebildete Rollenbrücke, sowie eine Kühl­ mittelzufuhr für die Sekundärkühlung des Gußstranges und die Rahmenkühlung, wobei diese mit einer Kühlmittelverteilung und an diese anschließbare Verteiler­ rohre, Spritzrohre und endseitige Spritzdüse versehen sind.

Bei der herkömmlichen Strangführung sind zumeist die Quertraversen zwischen den Seitenwänden eines Strangführungselementes als massive Traversen ausge­ bildet, und die Spritzlatten zur Strangkühlung werden von der Segmentrückseite durch die Rollenbrücke durchgeführt.

Das Dokument EP 0 642 857 A2 beschreibt eine Stranggießanlage, deren Strangführungssegmente mit über die veränderlich einstellbare Breite des Stran­ ges verteilt angeordneten, in Stranglaufrichtung gegebenenfalls in Kühlzonen un­ terteilten, an Querverteilerrohren angeschlossenen Spritzelementen, insbesondere Spritzlatten, versehen sind. Die über die minimale Strangbreite hinausgehend an­ geordneten, äußeren Spritzlatten sind abhängig von der jeweiligen Strangbreite zu- bzw. abschaltbar.

Das Dokument US-PS 4,220,192 beschreibt zum Einbau im Bereich des offenen Bodens einer vertikal ausgebildeten Kokille zum Stranggießen ein kombiniertes System von Führungsrollen und Spritzkühlung für den Strang. Die Vorrichtung be­ sitzt einen länglichen Führungsweg, der mit Wasser geflutet wird. Der Abfluß des Wassers geschieht durch eine Anzahl von schrägen Abflüssen mit endständigen Wasserspritzdüsen, die so ausgerichtet sind, dass sie Wasser über und unter die Rollen und gegen die Oberfläche der Vorrichtung zur Kühlung versprühen.

Das Dokument EP 0 028 686 B1 beschreibt eine Verstellvorrichtung für entlang der Oberfläche eines Stranges einer Stranggießanlage verlaufende sogenannte Spritzbalken als Träger für auf die Strangoberfläche gerichtete Spritzrohre für ein Kühlmedium. Zur Änderung des Abstandes der Spritzbalken relativ zum Strang in Anpassung an wechselnde Breiten von Strangoberflächen sind die Spritzbalken zumindest zonenweise mittels eines Lenkersystems parallel zu sich selbst ver­ stellbar. Alle auf den vier Seiten des Stranges angeordneten und sich entlang der Oberfläche des Stranges erstreckenden Spritzbalken sind von mindestens zwei Lenkhebeln getragen, derart, dass sich die Spritzbalken bei der Abstandsände­ rung in Richtung der Stranglängsachse bewegen. Die Lenkhebel der seitlichen Spritzbalken, die einer Strangoberfläche zugeordnet sind, deren Mitte sich bei wechselnder Breite der Strangoberfläche verlagert, sind in Schrägebenen schwenkbar. Die Schrägebenen bilden mit der jeweilig senkrecht zur zugeordne­ ten Strangoberfläche durch die Spritzrohre verlaufenden Spritzebene einen spit­ zen Winkel, derart, dass mit der Abstandsänderung der Spritzbalken eine Quer­ verschiebung der Spritzbalken samt Spritzrohre relativ zur Stranglängsachse ein­ hergeht.

Das Dokument DE 30 39 443 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Verstellung von Düsenrohren aus der Position für eine schmale Bramme in eine einer breiteren Bramme entsprechende Position durch Verstellspindeln, wobei die Basis der Sprühfächer durch Entfernung der Sprühdüsen von der Strangoberfläche entspre­ chend vergrößert wird.

Das Dokument DE 197 02 718 C1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kühlmediumsteuerung in der Kühlstrecke einer Stranggießanlage, bei dem zur Erhöhung oder Reduzierung der Kühlmediummenge die auf Spritzlatten angeord­ neten Düsen einer Kühlzone der gesamten Kühlstrecke ein- und ausschaltbar sind. Dabei werden innerhalb einer Zone mehrere Spritzlatten selektiv ausgewählt und mindestens zu zwei Spritzgruppen zusammengefaßt und bei Unterschreiten eines festgelegten Systemdruckes für das Kühlmedium sind die einzelnen Grup­ pen wechselweise in einem festgelegten Zeitintervall aus- und einschaltbar.

Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte, und insbesondere vereinfachte Bauart eines Strang­ führungssegmentes anzugeben, bei der zur Anpassung der Spritzdüsen an unter­ schiedliche Breiten des Gußstranges lediglich Zuleitungen für Wasseranschlüsse zu- und abzuschalten sind, und infolge Wegfalls der Wasserverteiler und Düsen­ stöcke eine sehr kompakte Bauart verwirklicht wird. Ferner soll durch kurze Sprit­ zeinheiten eine hohe Positionsgenauigkeit der Düsen erreicht werden, eine zu­ sätzliche Rahmenkühlung soll entfallen und eine gute Zugänglichkeit der Bauteile nach einem Durchbruch soll erzielt werden.

Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Strangführungssegment der im Oberbe­ griff von Anspruch 1 angegebenen Art mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das Strangführungssegment wasserleitende Traversen mit Traversenbereiche besitzt, die durch vertikale Kammern derart gekoppelt sind, dass für den Mittenbereich entsprechend der geringsten Strangbreite, bzw. für den ersten Außenbereich ent­ sprechend der mittleren Strangbreite, bzw. für den zweiten Außenbereich entspre­ chend der maximalen Strangbreite jeweils eine Kühlmittelzuführung vorgesehen ist.

Mit der Erfindung ergeben sich signifikante Vorteile infolge einer kompakten, un­ komplizierten Bauart und zwar: infolge Wegfalls der Wasserverteilung und Düsen­ stöcke, infolge hoher Positionsgenauigkeit der Düsen durch kurze Spritzeinheiten, infolge Wegfalls einer zusätzlichen Rahmenkühlung, und wegen besonders guter Zugänglichkeit der Bauelemente und insbesondere der Rollenlagerungen nach einem Durchbruch.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles für eine Segmenthälfte in räumlicher Darstellung, von hin­ ten gesehen.

Das in der einzigen Fig. 1 gezeigte Strangführungssegment zum Führen und Kühlen des Gußstranges einer Stranggießanlage umfaßt eine mit Traversen 1.1; 1.2; 1.3 zwischen Seitenwänden 51, 51' ausgebildete Rollenbrücke. Das Segment hat eine Los- und Festseite sowie zuordnenbare Rollenlagerungen 52 und Füh­ rungsrollen 50. Ferner ist eine Kühlmittelzufuhr 115, 125, 135 für die Sekundär­ kühlung des Gußstranges und die Rahmenkühlung vorgesehen, wobei diese übli­ cherweise aus einer Wasserverteilung und an diese anschließbare Verteilerrohre, Spritzrohre und endseitigen Spritzdüsen 6 besteht.

Das Strangführungssegment besitzt nebeneinander verlaufend, aneinanderge­ schweißte, wasserleitende Traversen 1.1; 1.2; 1.3 mit Traversenbereichen 1.10; 1.20; 1.30, die durch vertikale Kammern 1.11; 1.12; 1.13 in vertikaler Richtung von Traversenbereich zu Traversenbereich derart gekoppelt sind, dass zur Versorgung mit Spritzwasser

• - für den Mittenbereich 1.30 entsprechend der geringsten Strangbreite, bzw.
• - für den ersten Außenbereich 1.20 entsprechend der mittleren Strangbreite, bzw.
• - für den zweiten Außenbereich 1.10 entsprechend der maximalen Strang­ breite
  nur jeweils eine Druckwasserzuführung 115; 125; 135 erforderlich ist.

Die Traversen 1.1; 1.2; 1.3 bestehen aus aneinandergeschweißten Rechteck- Hohlprofilen, wobei diese durch interne Kommunikationsmittel wie Rohre bzw. Bohrungen mehrere voneinander trennbare Traversenbereiche 1.10; 1.20; 1.30 bilden, die nach Maßgabe der aktuellen Strangbreite zu- oder abschaltbar sind.

Jede Traverse 1.1; 1.2; 1.3 ist ober- und unterseitig mit wasserdurchströmbaren Anschweißklötzchen 2 versehen, in welchem je eine Spritzeinheit 7 eingesetzt ist.

Eine Ausgestaltung nach der Erfindung sieht dabei vor, dass eine Spritzeinheit 7 mit einer Anschluß-Verschraubung 3, einem daran anschließenden Rohrstück 4 mit einer Schraubmuffe 5 sowie einer endständigen Spritzdüse 6 ausgebildet ist.

Dabei kann alternativ auch eine Ausgestaltung der Spritzeinheit 7 vorgesehen sein, die aus einem Anschweißelement 8 wie Rohrstück 9 oder Formteil mit auf­ schraubbarer Spritzdüse 6 besteht.

Die Bauart eines Strangführungssegmentes zum Führen und Kühlen des Guß­ stranges einer Stranggießanlage nach der Erfindung ist übersichtlich, kompakt und auf jede Strangbreite optimal durch Zu- und Abschalten entsprechender Druckwasserzuführungen an die jeweils aktuelle Strangbreite anpaßbar.

Claims (6)

1. Strangführungssegment zum Führen und Kühlen des Gußstranges einer Stranggießanlage, umfassend eine mit Traversen und Führungsrollen zwi­ schen Seitenwänden ausgebildete Rollenbrücke, sowie eine Kühlmittelzu­ fuhr für die Sekundärkühlung des Gußstranges und die Rahmenkühlung, wobei diese mit einer Kühlmittelverteilung und an diese anschließbare Ver­ teilerrohre, Spritzrohre und endseitigen Spritzdüsen (6) versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Segment, wasserleitende Traversen (1.1; 1.2; 1.3) mit Traversen­ bereichen (1.10; 1.20; 1.30) besitzt, die durch vertikale Kammern (1.11; 1.12; 1.13) derart gekoppelt sind, dass

• a) für den Mittenbereich (1.30) entsprechend der geringsten Strang­ breite, bzw.
• b) für den ersten Außenbereich (1.20) entsprechend der mittleren Strangbreite, bzw.
• c) für den zweiten Außenbereich (1.10) entsprechend der maximalen Strangbreite jeweils eine zuschaltbare Kühlmittelzuführung (115; 125; 135) vorge­ sehen ist.

2. Strangführungssegment nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Traversen (1.1; 1.2; 1.3) mit aneinandergeschweißten Hohlprofilen ausgebildet sind, wobei diese durch interne Kommunikationsmittel wie Roh­ re bzw. Bohrungen mehrere voneinander trennbare Traversenbereiche (1.10; 1.20; 1.30) bilden, die nach Maßgabe der Strangbreite zu- oder ab­ schaltbar sind.

3. Strangführungssegment nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Traverse (1.1; 1.2; 1.3) ober- und unterseitig mit Kühlmittel durchströmbaren Anschweißklötzen (2) versehen ist, in welche je eine Spritzeinheit (7) eingesetzt ist.

4. Strangführungssegment nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spritzeinheit (7) mit einer Anschluß-Verschraubung (3), einem daran anschließenden Rohrstück (4) mit einer Schraubmuffe (5) sowie einer endständigen Spritzdüse (6) ausgebildet ist.

5. Strangführungssegment nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spritzeinheit (7) aus einem Anschweißelement (8) wie Rohrstück (9) oder Formteil mit aufschraubbarer Spritzdüse (6) besteht.

6. Strangführungssegment nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Traversen (1.1; 1.2; 1.3) und die Vertikalkammern (1.11; 1.12; 1.13) aus Rechteckhohlprofilen bestehen, die rahmenartig zwischen den Seiten­ wänden (51) des Segments bzw. der Rollenbrücke angeordnet sind.