DE10103667A1 - Aktuator für eine Steer-by-Wire-Lenkanlage - Google Patents
Aktuator für eine Steer-by-Wire-LenkanlageInfo
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Abstract
Es wird ein Lenkaktuator für eine Steer-By-Wire-Lenkanlage vorgeschlagen, bei dem zwei Elektromotoren vorgesehen sind. Die Ritzel der Elektromotoren wirken auf ein Getrieberad, welches bspw. ein Zahnstangenlenkgetriebe oder eine Lenksäule mit einem darauf befestigten Lenkrad antreiben. Wenn nur geringe Momente vom Aktuator erzeugt werden müssen, werden die Elektromotoren so angesteuert, dass sie gegeneinander verspannt sind und somit kein Spiel in der Verzahnung zweischen Ritzel und Getrieberad auftritt. Wenn hohe Momente gefordert sind, arbeiten beide Motoren parallel, so dass sich ihr Drehmoment addiert.
Description
Die Erfindung betrifft einen Aktuator für eine Steer-by-
Wire-Lenkanlage eines Fahrzeugs, mit einer Abtriebswelle,
mit einem elektrischen Antrieb, und mit einem
Untersetzungsgetriebe zwischen elektrischem Antrieb und
Abtriebswelle sowie eine Steer-by-Wire-Lenkanlage gemäß dem
Oberbegriff des nebengeordneten Anspruchs 9.
Bei einer Steer-by-Wire-Lenkanlage ist im Normalbetrieb nur
eine elektrische Signalverbindung zwischen einer
Lenkhandhabe, wie z. B. einem Lenkrad, und den gelenkten
Rädern des. Fahrzeugs wirksam. Bei einer Funktionsstörung
der Steer-by-Wire-Lenkanlage muss auf eine mechanische oder
hydraulische Ersatzlenkung zurückgegriffen werden. Diese
Ersatzlenkung wird im Folgenden als Rückfallebene
bezeichnet.
Bei einer Steer-by-Wire-Lenkanlage wird der
Fahrerlenkwunsch in Form eines Lenkraddrehwinkels von einen
oder mehreren Drehwinkelsensoren, die an der Lenksäule des
Fahrzeugs angeordnet sind, erfasst. Ein Lenkaktuator,
welcher zur Verstellung der gelenkten Räder dient, wird in
Abhängigkeit des Fahrerlenkwunsches angesteuert. Dieser
Lenkaktuator kann als elektrisch angetriebenes Lenkgetriebe
ausgeführt sein.
Um dem Fahrer eine Rückmeldung von den zwischen der
Fahrbahn und den gelenkten Rädern wirkenden Kräften oder
Momenten zu vermitteln, ist an der Lenksäule ein
Lenkhandhabenaktuator vorgesehen, der in Abhängigkeit der
genannten Kräfte oder Momente ein Moment in die Lenksäule
einleitet. Dieses, nachfolgend als Lenkgefühl bezeichnete
Moment ist von großem Einfluss auf die Wahrnehmung des
Fahrzeugs durch den Fahrer und den Fahrerlenkwunsch.
Darüber hinaus sind Lenkhandhabenaktuatoren mit
elektrischem Antrieb bekannt, welche für das Lenkgefühl am
Lenkrad sorgen.
Diese Lenkhandhabenaktuatoren weisen, ebenso wie die
Lenkaktuatoren, wegen des zweitweise erforderlichen hohen
Drehmoments ein Untersetzungsgetriebe auf. Das Spiel des
Untersetzungsgetriebes verschlechtert die Stabilität der
Regelung des Lenkaktuators und verschlechtert somit auch
die Fahrstabilität des Fahrzeugs. Außerdem wird es vom
Fahrer als störend empfunden, wenn es im
Lenkhandhabenaktuator auftritt. Außerdem ändert sich das
Lenkgefühl durch den Verschleiß des Untersetzungsgetriebes
im Laufe der Zeit.
Im Zusammenhang mit der Erfindung wird im Folgenden häufig
nur von Aktuator gesprochen. Gemeint sind damit sowohl
Lenkhandhabenaktuatoren als auch Lenkaktuatoren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Aktuator
für eine Steer-by-Wire-Lenkanlage eines Fahrzeugs
bereitzustellen, welcher auch mit zunehmendem Verschleiß
spielfrei und ohne vom Fahrer wahrnehmbare Änderungen des
Lenkgefühls arbeitet, eine hohe Funktionssicherheit
aufweist und außerdem in der Lage ist, bei Bedarf große
Drehmomente in die Lenkanlage einzuleiten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch einen
Aktuator für eine Steer-by-Wire-Lenkanlage eines Fahrzeugs,
mit einer Abtriebswelle, mit einem elektrischen Antrieb,
mit einem Untersetzungsgetriebe zwischen elektrischem
Antrieb und Abtriebswelle, wobei der elektrische Antrieb
mindestens zwei Elektromotoren aufweist.
Im Normalbetrieb einer Steer-by-Wire-Lenkanlage, bspw. wenn
das Fahrzeug annähernd gradeaus fährt, treten häufige
Drehrichtungswechsel bei niedrigen Lenkmomenten auf. In
diesen Fällen werden die mindestens zwei Elektromotoren des
erfindungsgemäßen Aktuators so geregelt, dass mindestens
ein Motor für eine Drehrichtung des Aktuators ein
Funktionsmoment abgibt und der oder die anderen
Elektromotoren ein kleines Moment in die andere Richtung
abgeben. Dadurch wird ein eventuell vorhandenes Spiel
zwischen elektrischem Antrieb und Abtriebswelle eliminiert.
Am Lenkrad ist kein Getriebespiel spürbar und es treten
auch keine Geräusche beim Wechsel der Drehrichtung des
Lenkrads auf. Der zweite Motor, welcher das Gegenmoment
erzeugt, wird ebenso wie der erste Motor vom Steuergerät
der Steer-by-Wire-Lenkanlage angesteuert. Damit ist das
Gegenmoment des zweiten Motors bekannt. In Folge dessen
kann über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeug ein
gleichbleibend gutes Lenkgefühl gewährleistet werden.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Aktuators als
Lenkaktuator ist ebenfalls gewährleistet, dass im sensiblen
Bereich des Geradeausfahrens das Getriebespiel für die
Positionsregelung des Lenkgetriebes bzw. eines
Drehstabventils nicht auftritt. Auch Geräusche, welche
durch einen Drehrichtungswechsel und das Getriebespiel
entstehen, werden wirkungsvoll verhindert.
Wenn einer der elektrischen Motoren überlastet wird, können
alle Elektromotoren in die gleiche Richtung arbeiten und
somit eine Überlastung verhindern. Damit vervielfacht sich
das in die Steer-by-Wire-Lenkanlage einkoppelbare Moment
entsprechend der Zahl der vorhandenen Elektromotoren. Da
jeder dieser Elektromotoren kurzfristig überlastet werden
kann, sind somit auch größere Momente zumindest kurzfristig
durch den erfindungsgemäßen Aktuator realisierbar. Außerdem
können das Getriebe und die Ritzel entsprechend kleiner und
kostengünstiger ausgelegt werden, da das vom Aktuator
abgegebene Gesamtmoment von mehreren Elektromotoren über
mehrere Ritzel in das Untersetzungsgetriebe eingeleitet
wird. Außerdem verringert sich wegen des kleineren
Getriebes der Platzbedarf des erfindungsgemäßen Aktuators,
was für den Einsatz eines erfindungsgemäßen Aktuators im
Fahrzeug entscheidend sein kann.
Für den Fall, dass einer der Elektromotoren des
elektrischen Antriebs ausfällt, kann der mindestens eine
verbleibende Elektromotor die Aufgaben des Aktuators
übernehmen, ohne dass es zu Beeinträchtigungen der
Fahrsicherheit kommt. In diesem Zustand ist lediglich das
störende Getriebespiel vom Fahrer wahrnehmbar. Dies ist
allerdings für eine kurze Zeit, bspw. für die Fahrt zur
Werkstatt, tolerierbar.
Weitere Ergänzungen der Erfindung sehen vor, dass das
Untersetzungsgetriebe ein Zahnradgetriebe ist, dass die
Elektromotoren je ein Antriebsritzel aufweisen, dass die
Antriebsritzel Teil des Zahnradgetriebes sind und/oder,
dass die Zähnezahl der Antriebsritzel unterschiedlich ist,
so dass sich ein ruhiger Lauf des Aktuators ergibt.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Elektromotoren je einen Rotorlagegeber aufweisen, so
dass die Rotorlagegeber auch zur Erfassung des Drehwinkels
der Abtriebswelle geeignet sind. Wegen der
unterschiedlichen Zähnezahl der Antriebsritzel kann aus den
von den Rotorlagegebern an das Steuergerät der Steer-by-
Wire-Lenkanlage abgegebenen Signale der Drehwinkel der
Abtriebswelle eindeutig bestimmt werden. Dadurch kann auf
den Einsatz von Multi-turn-Sensoren mit einem Messbereich
von über 360° verzichtet werden. Diese Multi-turn-Sensoren
sind sehr teuer und außerdem ist beim Ausfall eines dieser
Sensoren die elektronische Steuerung der Steer-by-Wire-
Lenkanlage nicht mehr funktionsfähig.
Der erfindungsgemäße Aktuator kann eine Lenksäule oder ein
Lenkgetriebe antreiben, so dass er jedoch nach Bedarf als
Lenkhandhabenaktuator oder Lenkaktuator einsetzbar ist. Für
den Fall, dass das Lenkgetriebe ein Zahnstangenlenkgetriebe
ist, treibt die Abtriebswelle des Aktuators das Ritzel des
Lenkgetriebes an, während für den Fall, dass das
Lenkgetriebe ein Zahnstangen-Hydro-Lenkgetriebe ist, die
Abtriebswelle des Aktuators das Drehstabventil des
Zahnstangen-Hydro-Lenkgetriebes antreibt.
Die eingangs genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß auch
gelöst durch eine Steer-By-Wire-Lenkanlage für ein
Fahrzeug, mit einer Lenkhandhabe, mit einem die Position
der Lenkhandhabe steuernden Lenkhandhaben-Aktuator, mit
einem die Position der Lenkhandhabe erfassenden
Drehwinkelsensor, mit einem die Stellung der gelenkten
Räder mindestens mittelbar steuernden Lenkaktuator, mit
einem die Position des Lenkaktuators erfassenden ersten
Istwert-Sensor und mit einem elektronischen Steuergerät,
wobei der Lenkhandhabenaktuator ein Lenkhandhabenaktuator
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ist, und/oder dass der
Lenkaktuator ein Lenkaktuator nach einem der Ansprüche 1
bis 4 sowie 6 bis 8 ist. Bei dieser Steer-by-Wire-
Lenkanlage kommen die o. g. Vorteile des erfindungsgemäßen
Aktuators voll zum Tragen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung und deren
Beschreibung entnehmbar.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Steer-by-Wire-Lenkanlage,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines als
Ventilaktuator ausgebildeten
erfindungsgemäßen Aktuators und
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines als
Lenkaktuator ausgebildeten erfindungsgemäßen
Aktuators.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Steer-by-Wire-
Lenkanlage mit einem Hydro-Servolenkgetriebe.
Ein Lenkrad 1 dient als Lenkhandhabe und ist an einer
Lenksäule 3 befestigt, die im Chassis eines nicht
dargestellten Fahrzeugs gelagert ist. Statt des Lenkrads 1
kann auch eine andere Lenkhandhabe, wie z. B. ein sog.
Sidestick, vorgesehen sein, deren Bewegung in eine
Drehbewegung der Lenksäule 3 umgesetzt wird. An der
Lenksäule 3 ist ein Lenkradaktuator 5 angeordnet.
Die in Fig. 1 nicht dargestellten gelenkten Räder werden
über eine Spurstange 9 verstellt. Betätigt wird die
Spurstange 9 in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 über
ein Hydro-Servolenkgetriebe 11. Die Erfindung ist jedoch
auch zum Einsatz bei anderen Lenkgetrieben geeignet.
Das Hydro-Servolenkgetriebe 11 ist an sich bekannt und wird
deshalb nicht in allen Details erläutert. Es weist eine in
Fig. 1 nicht dargestellte Zahnstange auf, die auf die
Spurstangen 9 wirkt, und welche von einem Ritzel 13
angetrieben wird. Oberhalb des Ritzels 13 und drehfest mit
diesem verbunden ist ein Drehstabventil 15 zur Steuerung
der Servounterstützung des Hydro-Servolenkgetriebes 11
angeordnet. Das Drehstabventil 15 steuert den Förderstrom
einer Servopumpe 17 in einen parallel zu der Zahnstange
angeordneten doppelt wirkenden Arbeitszylinder 19.
Im Unterschied zu konventionellen Lenkanlagen wird das
Hydro-Servolenkgetriebe 11 nach Fig. 1 im Steer-by-Wire-
Betrieb, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, von einem
Lenkaktuator 21 und nicht von der Lenksäule 3 betätigt
wird. In Fig. 1 ist eine Kupplung 23 der Lenksäule 3 im
geöffneten Zustand dargestellt. D. h., es besteht keine
mechanische Verbindung zwischen Lenkrad 1 über die
Lenksäule 3 zum Hydro-Servolenkgetriebe 11. Damit besteht
auch keine mechanische Verbindung vom Lenkrad 1 zu den
gelenkten Rädern.
Der Lenkaktuator 21 wird von einem nicht dargestellten
Steuergerät so angesteuert, dass er den Fahrerlenkwunsch,
der sich durch Drehen des Lenkrads 1 ausdrückt, in eine
Lenkbewegung der gelenkten Räder umsetzt. Dazu ist es
einerseits erforderlich, dass sowohl der Drehwinkel des
drehfest mit dem Lenkrad 1 verbundenen Teils der Lenksäule
3 als auch die Stellung der Spurstange 9 bzw. der
Drehwinkel des Ritzels 13 eindeutig erfasst werden. Dies
geschieht bei den Steer-by-Wire-Lenkanlagen nach dem Stand
der Technik durch Drehwinkelsensoren.
Wenn die Steer-by-Wire-Lenkanlage eine Störung aufweist,
wird die Kupplung 23 geschlossen und somit auf die
mechanische Rückfallebene umgeschaltet.
In Fig. 2 wird ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Aktuators im Schnitt dargestellt. Der
erfindungsgemäße Aktuator gemäß Fig. 2 ist als
Lenkaktuator 21 ausgebildet. Abweichend von der Darstellung
in Fig. 1 sind in den Lenkaktuator 21 nach Fig. 2 ein
Drehstabventil 15 sowie eine elektromagnetische Kupplung 23
integriert. In einem Gehäuse 25 des Lenkaktuators 21 sind
ein erster Elektromotor 27 und ein zweiter Elektromotor 29
integriert. An der Motorwelle 31 und 33 des ersten
Elektromotors 27 und des zweiten Elektromotors 29 ist je
ein Ritzel 35 und 37 ausgebildet. Die Ritzel 35 und 37 sind
in Eingriff mit einem Getrieberad 39, welches drehfest mit
der Eingangsseite des Drehstabventils 15 verbunden ist.
Über einen Drehstab 41 wird eine Drehbewegung des
Getriebrads 49 auf das Ritzel 13 übertragen. Der Drehstab
41 übernimmt bei diesem Ausführungsbeispiel die Funktion
der Abtriebswelle. Das Ritzel 13 ist mit einer Zahnstange
43 im Eingriff. Die Funktionsweise eines Drehstabventils 15
ist aus dem Stand der Technik bekannt und wird deshalb im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht näher
erläutert.
Dadurch, dass der erste Elektromotor 27 und der zweite
Elektromotor 29 über je ein Ritzel 35 und 37 auf das
Getrieberad 39 einwirken, kann durch eine geeignete
Ansteuerung des ersten Elektromotors 27 und des zweiten
Elektromotors 29 ein spielfreier Antrieb des Getriebrads 39
erreicht werden. Dies geschieht dadurch, dass bspw. der
erste Elektromotor 27 eine erste Drehrichtung hat, um eine
bestimmte Lenkbewegung auszuführen. Gleichzeitig wird der
zweite Elektromotor 29 so angesteuert, dass er der
Drehbewegung des ersten Elektromotors 27 ein kleines Moment
entgegensetzt. Dadurch ist gewährleistet, dass die
Zahnflanken des Ritzels 35 und des Getriebrads 39 stets
spielfrei aneinanderliegen. Dadurch werden Knackgeräusche
und Totzeitglieder bei der Regelung der Stellung der
gelenkten Räder vermieden. Diese gegenseitige "Verspannung"
von erstem Elektromotor 27 und zweitem Elektromotor 29 ist
besonders vorteilhaft bei der Übertragung geringer
Lenkmomente bei häufig wechselnden Drehrichtungen. Wenn ein
großes Drehmoment übertragen werden soll, können erster
Elektromotor 27 und zweiter Elektromotor 29 so angesteuert
werden, dass sie nicht gegeneinander, sondern miteinander
arbeiten, so dass sich die von erstem und zweitem
Elektromotor 27 und 29 aufgebrachten Momente addieren. Dies
gilt auch für eine kurzzeitige Überlastung beider Motoren,
so dass mit dem erfindungsgemäßen Lenkaktuator 21
kurzfristig sehr hohe Momente übertragen werden können.
In eingebautem Zustand des Lenkaktuators 21 ist eine
Eingangswelle 45 drehfest mit einer in Fig. 2 nicht
dargestellten Lenksäule 3 verbunden. Im Steer-by-Wire-
Betrieb ist die Verbindung zwischen Eingangswelle 45 und
Drehstab 41 durch eine elektromagnetische Kupplung 23
unterbrochen. Wenn auf den Betrieb der Rückfallebene
umgeschaltet werden soll, wird die Kupplung 23 geschlossen.
Der erste Elektromotor 27 weist einen ersten Rotorlagegeber
47 auf. Der zweite Elektromotor 29 weist einen zweiten
Rotorlagegeber 49 auf. Der erste und zweite Rotorlagegeber
47 und 49 sind in der Lage, die Drehposition der
Motorwellen 31 und 33 in einem Winkelbereich zwischen 0 und
360° anzugeben. Mehrere Umdrehungen der Rotorwelle 31 und
33 können vom ersten Rotorlagegeber 47 und vom zweiten
Rotorlagegeber 49 nicht unterschieden werden. Wenn die
Zähnezahl des Ritzels 35 und die Zähnezahl des Ritzels 37
voneinander abweichen, können Drehwinkel < 360° des
Getrieberads 39 und damit auch des Drehstabs 41 bzw. des
Ritzels 13 eindeutig aus den Signalen des ersten
Rotorlagegebers 47 und des zweiten Rotorlagegebers 49
ermittelt werden. Aus diesem Grund kann bei Verwendung
eines erfindungsgemäßen Lenkaktuators 21 durch die
geeignete Auswertung der Signale von erstem und zweitem
Rotorlagegeber 47 und 49 auch den Einsatz eines teuren
Multi-turn-Sensors im Bereich des Drehstabventils 15, des
Ritzels 13 oder, falls der Aktuator als
Lenkhandhabenaktuator eingesetzt wird, der Lenksäule 3
verzichtet werden. Außerdem ist bei Ausfall eines der
Elektromotoren 27 oder 29 die Steer-by-Wire-Lenkanlage noch
voll funktionsfähig. Zur Erzielung einer noch höheren
Redundanz können auch mehr als zwei Elektromotoren in dem
Lenkaktuator 21 integriert werden.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Lenkaktuators 51 im Längsschnitt dargestellt. Dieser
Lenkaktuator 51 ist zur Betätigung eines Zahnstangen-
Lenkgetriebes 53 vorgesehen und weist außerdem keine
Kupplung auf. Eingangswelle 45, Getrieberad 39 und Ritzel
13 sind bei diesem Ausführungsbeispiel einstückig
ausgeführt, bzw. sind drehfest miteinander verbunden. Die
Eingangswelle 45 kann beim Betrieb der Rückfallebene über
eine nicht dargestellte Kupplung mit der ebenfalls nicht
dargestellten Lenksäule mechanisch gekoppelt werden. Das
Ritzel 13 ist im Eingriff mit einer Zahnstange 43. Diese
Bauweise ist sehr viel kompakter und kostengünstiger als
als ein Hydro-Servolenkgetriebe. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel werden die erfindungsgemäßen Vorteile,
wie sie an Hand der Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 1 und
Fig. 2 erläutert wurden, in vollem Umfang erreicht. Es
wird deshalb auf das oben Gesagte verwiesen.
Wie bereits erwähnt, kann der erfindungsgemäße Aktuator
auch als Lenkhandhabenaktuator eingesetzt werden. In diesem
Fall wird die Lenksäule 3 von der Abtriebswelle angertieben
oder ist sogar einstückig mit der Abtriebswelle ausgeführt.
Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den
Patentansprüchen offenbarte Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (10)
1. Aktuator für eine Steer-By-Wire-Lenkanlage eines
Fahrzeugs, mit einer Abtriebswelle, mit einem elektrischen
Antrieb, mit einem Untersetzungsgetriebe zwischen
elektrischem Antrieb und Abtriebswelle, dadurch
gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb mindestens
zwei Elektromotoren (27, 29) aufweist.
2. Aktuator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Untersetzungsgetriebe ein Zahnradgetriebe ist, dass die
Elektromotoren (27, 29) je ein Antriebsritzel (35, 37)
aufweisen, und dass die Antriebsritzel (35, 37) Teil des
Zahnradgetriebes sind.
3. Aktuator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zähnezahl der Antriebsritzel (35, 37) unterschiedlich
ist.
4. Aktuator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektromotoren (27, 29) je
einen Rotorlagegeber (47, 49) aufweisen.
5. Aktuator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebswelle eine
Lenksäule (3) antreibt.
6. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Abtriebswelle ein Lenkgetriebe
(11) antreibt.
7. Aktuator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Lenkgetriebe ein Zahnstangen-Lenkgetriebe (53) ist.
8. Aktuator nach Anspruch 6, gekennzeichnet, dass das
Lenkgetriebe ein Hydro-Servolenkgetriebe () ist.
9. Steer-By-Wire-Lenkanlage für ein Fahrzeug, mit einer
Lenkhandhabe (1), mit einem die Position der Lenkhandhabe
(1) steuernden Lenkhandhaben-Aktuator (5), mit einem die
Stellung der gelenkten Räder () mindestens mittelbar
steuernden Lenk-Aktuator (), und mit einem elektronischen
Steuergerät, dadurch gekennzeichnet, dass der
Lenkhandhaben-Aktuator (5) ein Lenkhandhaben-Aktuator nach
einem der Ansprüche 1 bis 5 ist.
10. Steer-By-Wire-Lenkanlage für ein Fahrzeug, mit einer
Lenkhandhabe (1), mit einem die Position der Lenkhandhabe
(1) steuernden Lenkhandhaben-Aktuator (5), mit einem die
Stellung der gelenkten Räder () mindestens mittelbar
steuernden Lenk-Aktuator (), und mit einem elektronischen
Steuergerät, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenk-Aktuator
(21) ein Lenk-Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 4
sowie 6 bis 8 ist.
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DE50201835T DE50201835D1 (de) | 2001-01-27 | 2002-01-19 | Aktuator für eine steer-by-wire-lenkanlage |
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