DE1007556B

DE1007556B - Motortreibstoff

Info

Publication number: DE1007556B
Application number: DEB34217A
Authority: DE
Inventors: Dr Johanna Budwig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-01-21
Filing date: 1955-01-21
Publication date: 1957-05-02

Description

Motortreibstoff Es sind eine Reihe von Motortreibstoffen für Motore verschiedenster Art bekannt, die alle als Basis Kohlenwasserstoff aufweisen. Diese Treibstoffe neigen häufig dazu, im Laufe längerer Lagerung geringe Mengen Harz zu bilden, die dann zu Ablagerungen und Verstopfungen an kritischen Stellen, insbesondere an den Motordüsen, führen.
Es sind bereits eine Reihe von verschiedenen Treibstoffen als Zusatz zu Motortreibmittel vorgeschlagen worden, um die Harzbildung und vorzeitige Oxydation zu verhindern, z. B. Kondensationsprodukte, die aus Holz- oder Teerdestillaten durch Behandlung mit sauren Kondensationsmitteln erhalten wurden, oder Thiophen, oder thiophenhaltige Fraktionen, oder Amine verschiedener Art. In allen Fällen handelt es sich um Verbindungen, die entweder verhältnismäßig schwer zugänglich sind oder ihrerseits durch die starken Säuren leicht zur Kondensation führen.
Erfindungsgemäß wird nun den Treibstoffen eine geringe Menge von Merkaptoaminosäuren oder reaktionsfähige SH-Gruppen enthaltenden Derivaten solcher Säuren zugesetzt, in denen also die wirksamen Sulfhydrilgruppen erhalten geblieben sind und die sich in den Treibstoffen gut verteidigen lassen. Besonders geeignet ist z. B. eine geringe Menge Cystein. Man kann auch Auszüge von Preßrückständen von Leinsaat oder ähnlichen ölhaltigem Saatgut verwenden, das Cvstein enthält. (Th u n b e rg, Erg. physiol, Aschev und Spiro, 1I. Jahrgang, S.331 [1911]; H e f f t e r Arch. der med. Naturw., 1, S. 81 [1908]). Diese Stoffe sind in den Treibstoffen löslich. Die neuen Zusatzmittel können auch zusammen mit anderen an sich bekannten Zusatzstoffen zu Motortreibstoffen, z. B. phosphorhaltigen Zusatzstoffen, verwendet werden, da sie durch diese nicht gestört werden.
Die besondere Wirkung der Treibstoffe mit den Zusätzen nach der Erfindung beruht einerseits auf einer Erhöhung der Lagerbeständigkeit, zum anderen auf Grund neuer Erkenntnisse über die Vorgänge bei Verbrennungen in einer besseren Ausnutzung der in den Treibstoffen enthaltenen Energie.
Beispiel Zu einem Benzin- oder Benzin-Benzol-Gemisch wird ein Extrakt gefügt, der aus Preßrückständen von Leinsaat unter Ausziehen und Verrühren mit organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, und Benzol gewonnen wurde. Der Zusatz erhöht die Lagerbeständigkeit der Treibstoffe.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Motortreibstoff, bestehend aus Benzin-, Benzol- oder Benzin-Benzol-Gemischen sowie Motoröle, gekennzeichnet durch einen Gehalt an kleinen Mengen von Merkaptoaminosäuren oder reaktionsfähige S H-Gruppen enthaltenden Derivaten solcher Säuren.
2. Treibstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Merkaptoaminosäuren in Form von Extrakten vorliegen, die durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln oder Wasser aus Preßrückständen von Leinsaat oder ähnlichen Olsaatfrüchten, die viele Kohlenstoffdoppelbindungen besitzen, erhalten wurden.