DE10052540A1 - Diagnostikeinrichtung mit Mitteln zur Einstellung von Transferfunktionen - Google Patents
Diagnostikeinrichtung mit Mitteln zur Einstellung von TransferfunktionenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Diagnostikeinrichtung zur Einstellung einer für einen Algorithmus benötigten Transferfunktion mit einer Modalität (1 bis 4) zum Erzeugen von Rohdaten eines Volumens, einem Rechner (8) zur Berechnung dreidimensionaler (3-D) medizinischer Bilder aus den Rohdaten, mit einem Bildsystem (9), einer Eingabevorrichtung (12) und einer Wiedergabevorrichtung (11), wobei das Bildsystem (9) derart ausgebildet ist, dass eine Histogrammverteilung (16) der Grauwerte in einem Histogramm-Fenster (15) auf der Benutzeroberfläche der Wiedergabevorrichtung (11) angezeigt wird, dass symbolhaft eine trapezförmige Transferfunktion (26) dargestellt ist, an der Eingabefelder (23 bis 25) für Transferfunktionen (17, 18) kennzeichnende Werte an den zugehörigen Stellen angeordnet sind, und dass die Transferfunktionen (17, 18) aufgrund der Eingaben in der Histogrammverteilung (16) der Grauwerte eingeblendet wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Diagnostikeinrichtung zur Ein
stellung einer für einen Algorithmus benötigten Transferfunk
tion mit einer Modalität zum Erzeugen von Rohdaten eines Vo
lumens, einem Rechner zur Berechnung dreidimensionaler (3D)
medizinischer Bilder aus den Rohdaten, mit einem Bildsystem,
einer Eingabevorrichtung und einer Wiedergabevorrichtung.
Bei der Visualisierung von dreidimensionalen (3D) Volumen
datensätzen in der Medizintechnik bei Computertomographie
(CT) und Magnetresonanztomographie (MR) oder Angiographie-
Untersuchungen wie CTA oder MRA gewinnt der Algorithmus
Volume Rendering immer größere Bedeutung.
Durch die Technik des Volume Rendering wird das anatomisch
räumliche Verhältnis zwischen verschiedenen Organen wiederge
geben, um eine Einsicht in verborgene Strukturen, insbeson
dere von Adern zu verstärken. Es können verschiedene Objekte
des selben Volumens, wie beispielsweise Adern, Knochen, Haut
und Weichteile, gleichzeitig betrachtet werden. Diese Diffe
renzierung wird auf der Basis einer ausgewählten Objekt
schwelle berechnet und charakterisiert die Transparenz,
Schattierung oder Farbe.
Dieser sehr leistungsfähige Algorithmus fordert jedoch bei
nicht vorsegmentierten Volumendatensatz die Definition einer
Transferfunktion, die jedem Grauwert einen RGBA-Wert zuweist,
der eine Transparenz (A) und eine Farbe bestehend aus einer
Mischung von Rot (R), Grün (G) und Blau (B) kennzeichnet.
Aufgabe der Transferfunktion ist es, anatomisch zusammenge
hörige Grauwertbereiche aufzufinden und abzugrenzen. Als
schwierig gestaltet sich dabei die Auffindung der Grenzen der
Grauwertbereiche, da dieser Prozess durch rein empirische
Ansätze gelöst wird, wie dies in G. Kindlmann et al "Semi-
Automatic Generation of Transfer Functions for Direct Volume
Rendering" in Proceedings Symposium an Volume Visualization
'98, Seiten 79-86, 1998, oder S. Fang et al "Image-Based
Transfer Function Design for Data Exploration in Volume Visu
alization" in Proceedings Symposium on Volume Visualization
'98, Seiten 319-326, 1998, beschrieben ist. So bietet die
Mehrheit der derzeitigen graphischen Benutzeroberflächen nur
die Möglichkeit, mittels Freihand-Funktionsverläufen (siehe
Fig. 2) oder mit Block- oder Trapezfunktionen (siehe Fig.
3), vgl. auch R. A. Drebin et al "Volume Rendering" in Compu
ter Graphics 24(4), pages 65-75, 1988 die Transferfunktion zu
definieren. Anhaltspunkt hierfür ist zu meist das Grau
werthistogramm oder bestimmtes Vorwissen über Grauwertberei
che (z. B. Houndsfield-Einheiten bei CT). Derartige Einstell
möglichkeiten der Transferfunktion sind aufwendig und unge
nau, so dass die Auffindung der korrekten Transferfunktion
nur schwer und mit unverhältnismäßig großem Zeitaufwand mög
lich ist. Daraus folgt, dass Volume Rendering bei Medizinern
in der klinischen Routine nur schwer Akzeptanz findet.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Diagnostikein
richtung der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass
eine einfache Einstellung von Transferfunktionen zur Wieder
gabe zusammengehöriger Grauwertbereichen möglich wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das
Bildsystem derart ausgebildet ist, dass eine Histogrammver
teilung der Grauwerte in einem Histogramm-Fenster auf der
Benutzeroberfläche der Wiedergabevorrichtung angezeigt wird,
dass symbolhaft eine trapezförmige Transferfunktion darge
stellt ist, an der Eingabefelder für Transferfunktionen kenn
zeichnende Werte an den zugehörigen Stellen angeordnet sind,
und dass die Transferfunktionen aufgrund der Eingaben in der
Histogrammverteilung der Grauwerte eingeblendet wird. Dadurch
lässt sich auf einfache Weise eine schnelle und genaue Ein
stellung der Transferfunktionen erreichen, wobei durch die
Übersicht in dem Histogramm-Fenster eine Kontrolle ermöglicht
wird.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Auswahlleiste
vorgesehen ist, mittels der sich mehrere Transferfunktionen
zur Einstellung auswählen und zur Darstellung aktivieren las
sen.
Eine präzise Einstellung kann erfolgen, wenn mittels der
Werte in den Eingabefeldern die Eckpunkte der Transferfunk
tion und damit deren Grauwertbereich sowie die Transparenz,
die Helligkeit und/oder die Farbe der Transferfunktion ein
stellbar und variierbar sind.
Eine gute Übersicht behält man, welche Transferfunktion man
soeben ändern kann, wenn die ausgewählte Transferfunktion in
dem Histogramm-Fenster markiert ist.
Ein Zoomen in dem Histogramm-Fenster lässt sich erreichen,
wenn der in dem Histogramm-Fenster angezeigte Grauwertebe
reich mittels einer Scrollbar veränderbar ist.
In vorteilhafter Weise kann die Transferfunktionen für den
Algorithmus Volume Rendering eingesetzt werden.
Es lassen sich die Transferfunktionen für mehrere Unter
suchungen einsetzen, wenn das Bildsystem einen Speicher für
Transferfunktionen aufweist.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Bildsystem
derart ausgebildet ist, dass im Histogramm-Fenster die aktive
Transferfunktion an ihren veränderbaren Punkten markiert ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Computertomographen
zum Einsatz der Erfindung,
Fig. 2 Freihand-Funktionsverläufe als Transferfunktion,
Fig. 3 beliebig setzbare Block- und Trapezfunktionen als
Transferfunktion und
Fig. 4 graphische Benutzeroberfläche (user interface) zur
Einstellung der Transferfunktionen gemäß der Erfin
dung.
Der Computertomograph gemäß Fig. 1 als Modalität zum Erzeu
gen dreidimensionaler medizinischer Bilder weist eine Mess
einheit aus einer durch einen Röntgengenerator 1 gespeisten
Röntgenstrahlenquelle 2, die ein fächerförmiges erstes Rönt
genstrahlenbündel 3 aussendet, und einen Strahlenempfänger 4
auf, welcher aus einer Reihe von Einzeldetektoren, beispiels
weise aus 512 Einzeldetektoren besteht. Der zu untersuchende
Patient 5 liegt auf einem Patientenlagerungstisch 6. Zur Ab
tastung des Patienten 5 wird die Messeinheit 2, 4 um ein
Messfeld 7, in dem der Patient 5 liegt, um 360° gedreht.
Dabei wird der Röntgengenerator 1 gepulst oder mit Dauer
strahlung betrieben. Bei vorbestimmten Winkelpositionen der
Messeinheit 2, 4 werden Sätze von Daten erzeugt, die vom
Strahlenempfänger 4 einem Rechner 8 zugeführt werden, welcher
aus den erzeugten Datensätzen die Schwächungskoeffizienten
vorbestimmter Bildpunkte berechnet. An dem Rechner 8 ist ein
Bildsystem 9 angeschlossen, das Wandler, Speicher 10 und Ver
arbeitungsschaltungen aufweisen kann. Es ist zur Wiedergabe
der Bilder der durchstrahlten Schichten des Patienten 5 mit
einem Monitor 11 verbunden. An dem Bildsystem 9 ist weiterhin
eine Eingabevorrichtung 12 angeschlossen, die eine Tastatur
und/oder eine Maus 13 aufweist.
Die Änderung der Richtung des Nutzstrahlenbündels 3 erfolgt
durch Drehung eines Drehkranzes 14 mit Hilfe einer nicht dar
gestellten Drehvorrichtung, auf dem die Röntgenstrahlenquelle
2 und der Strahlenempfänger 4 angebracht sind.
Dieser Computertomograph kann durch Erstellung von mehreren
Schichten oder im sogenannten Spiralbetrieb 3D-Volumendaten
sätze erzeugen, die durch Volume Rendering zur besseren Visu
alisierung in dem Bildsystem 9 weiter verarbeitet werden kön
nen. Dabei können die obengenannten Algorithmen der Musterer
kennung Verwendung finden, die die Möglichkeit bieten, die
schwer aufzufindenden Grenzen der Grauwertbereiche und deren
Steigungen zu bestimmen.
Zur einfachen Abgrenzung von zusammengehörigen Grauwertberei
chen und Einstellung der Transferfunktionen dient die erfin
dungsgemäße Vorrichtung, die eine benutzerfreundliche
graphische Oberfläche (user interface) verwendet.
Durch diese in Fig. 4 dargestellte graphische Benutzerober
fläche (UI) der Transferfunktionen lassen sich deren Werte
leicht erfassen. Die Benutzeroberfläche weist ein Histogramm-
Fenster 15 auf, in dem die Histogrammverteilung 16 der Grau
werte angezeigt werden. In dem Histogramm-Fenster 15 sind
aktivierte Transferfunktionen 17 und 18 eingeblendet.
Unter dem Histogramm-Fenster 15 ist eine sogenannte Scrollbar
19 wiedergegeben, mittels der sich der dargestellte Bereich
aus dem Gesamtbereich in Größe und Lage auswählen lässt.
Mittels einer Auswahlleiste 20 lassen sich die Transferfunk
tionen 17 und 18 auswählen, wobei mehrere Transferfunktionen
17 und 18 durch Checkboxen 21 aktiviert sein können. Die
Transferfunktion 18, die gerade in ihren Einstellungen ver
ändert werden soll, ist in der Auswahlleiste 20 farblich her
vorgehoben. Gleichzeitig wird die entsprechende dazugehörige
Transferfunktion 18 im Histogramm-Fenster 15 beispielsweise
durch Kästchen 22 markiert. Diese Markierungen entsprechen
Eingabefeldern 23 bis 26, die neben einer symbolisierten Tra
pezfunktion 27 angeordnet sind.
Durch die Eingabefelder 23 an den Eckpunkten der Trapezfunk
tion, in denen die Grauwerte dieser Eckpunkte eingegeben wer
den, lässt sich deren Form punktgenau einstellen, d. h. die
Steilheit der Flanken in der Transferfunktion und die Be
reichsgrenzen, die sich in dem Histogramm-Fenster 15 entspre
chend den Einstellungen ändert. Durch das Eingabefelder 24 an
der Geraden lässt sich die Transparenz (Opacity) und damit
die Höhe der Transferfunktion verändern.
Alle Eingaben können dabei in bekannter Weise durch Eingabe
der gewünschten Zahlenwerte oder durch Veränderung der Zah
lenwerte durch die Größer- oder Kleiner-Buttons 28. Zusätz
lich kann in dem Eingabefeld 25 auf der abfallenden Geraden
die Farbe und in dem Eingabefeld 26 die Helligkeit (Bright
ness) der Transferfunktion und des durch die Transferfunktion
markierten Grauwertbereich ausgewählt werden. Diese Farbe
nimmt auch dann die ausgewählte Transferfunktion 18 sowie die
Markierung unterhalb der Auswahlleiste 20 an.
In der Kopfleiste lassen sich über ein Pull Down Menü 29 in
dem Speicher 10 abgelegte Transferfunktionen abrufen.
Durch die erfindungsgemäße Diagnostikeinrichtung lassen sich
Transferfunktionen 17 und 18 übersichtlich und auf einfache
Weise auswählen und einstellen. Deutlich sind die aktiven
Transferfunktionen 17 und die ausgewählte Transferfunktion 18
erkennbar. Die gewünschten Einstellwerte lassen sich schnell
und leicht eingeben und man erhält eine sofortige Rückmeldung
über deren Auswirkungen. Durch die Scrollbar 19 lässt sich
der dargestellte Grauwertbereich vergrößern und zoomen. Auf
gespeicherte Transferfunktionen lässt sich zurückgreifen, die
sich noch an die gewünschten Kurvenverläufe anpassen lassen.
Claims (9)
1. Diagnostikeinrichtung zur Einstellung einer für einen
Algorithmus benötigten Transferfunktion mit einer Modalität
(1 bis 4) zum Erzeugen von Rohdaten eines Volumens, einem
Rechner (8) zur Berechnung dreidimensionaler (3D) medizini
scher Bilder aus den Rohdaten, mit einem Bildsystem (9), ei
ner Eingabevorrichtung (12) und einer Wiedergabevorrichtung
(11), wobei das Bildsystem (9) derart ausgebildet ist, dass
eine Histogrammverteilung (16) der Grauwerte in einem
Histogramm-Fenster (15) auf der Benutzeroberfläche der Wie
dergabevorrichtung (11) angezeigt wird, dass symbolhaft eine
trapezförmige Transferfunktion (26) dargestellt ist, an der
Eingabefelder (23 bis 25) für Transferfunktionen (17, 18)
kennzeichnende Werte an den zugehörigen Stellen angeordnet
sind, und dass die Transferfunktionen (17, 18) aufgrund der
Eingaben in der Histogrammverteilung (16) der Grauwerte ein
geblendet wird.
2. Diagnostikeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Auswahlleiste
(20) vorgesehen ist, mittels der sich mehrere Transferfunk
tionen (17, 18) zur Einstellung auswählen und zur Darstellung
aktivieren lassen.
3. Diagnostikeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass mittels
der Werte in den Eingabefeldern (23) die Eckpunkte der Trans
ferfunktion (17, 18) und damit deren Grauwertbereich ein
stellbar sind.
4. Diagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass mit
tels der Werte in den Eingabefeldern (24, 25) die Transpa
renz, die Helligkeit und/oder die Farbe der Transferfunktion
(17, 18) variierbar sind.
5. Diagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die
ausgewählte Transferfunktion (18) in dem Histogramm-Fenster
(15) markiert ist.
6. Diagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der
in dem Histogramm-Fenster (15) angezeigte Grauwertebereich
mittels einer Scrollbar (19) veränderbar ist.
7. Diagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Transferfunktionen (17, 18) für den Algorithmus Volume Rende
ring eingesetzt wird.
8. Diagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das
Bildsystem (9) einen Speicher (10) für Transferfunktionen
(17, 18) aufweist.
9. Diagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das
Bildsystem (9) derart ausgebildet ist, dass im Histogramm-
Fenster (15) die aktive Transferfunktion (18) an ihren verän
derbaren Punkten markiert ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R003 | Refusal decision now final |
Effective date: 20120322 |