Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten mit
einem Meßkörper, an dem ein erstes Schallsendeelement zur Aussendung von Schallimpulsen
und ein erstes Schallempfangselement zum Empfangen der vom ersten Schallsendeelement
ausgesendeten Schallimpulse einander gegenüberliegend angeordnet sind, und mit einem
zwischen dem ersten Schallsendeelement und dem ersten Schallempfangselement
vorgesehenen und mit der zu messenden Flüssigkeit füllbaren ersten Meßvolumen, das - in
Richtung einer gedachten Verbindungslinie zwischen dem ersten Schallsende- und dem ersten
Schallempfangselement gemessen - eine Flüssigkeitsschicht mit einer ersten Dicke ausbildet.
Es sind verschiedene Vorrichtungen zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten durch
Messung des Schallwiderstandes und der Schallgeschwindigkeit bekanntgeworden, die sich in
die folgenden zwei Hauptgruppen unterteilen lassen.
Bei einer Vorrichtung der ersten Hauptgruppe werden Schallimpulse durch eine Schichtfolge
Festkörper/Flüssigkeit/Festkörper gesendet. Das Größenverhältnis von Empfangs- und
Sendeimpuls hängt hauptsächlich vom Schallwiderstand der Flüssigkeit ab, es wird aber auch
wesentlich vom Schallabsorptionskoeffizienten der Flüssigkeit beeinflußt. Wenn dieser nicht
bekannt ist, sind nur sehr ungenaue Dichtebestimmungen möglich. Die Schallgeschwindigkeit
wird aus der Laufzeit der Impulse durch die Flüssigkeitsschicht berechnet. Die Änderung des
Schallwiderstandes der Flüssigkeit bewirkt eine nahezu proportionale Änderung der Größe
des Empfangsimpulses.
Demgegenüber treffen bei einer Vorrichtung der zweiten Hauptgruppe Schallimpulse der
Größe A0 auf eine Grenzfläche Festkörper/Flüssigkeit auf, wobei der an der Grenzfläche
reflektierte Anteil AR den folgenden Wert beträgt:
ZS . . . Schallwiderstand des Festkörpers (für rostfreien Stahl ungefähr 45.106 kg/m2 s)
Zp . . . Schallwiderstand der Flüssigkeit (ungefähr 106 - 3.106 kg/m2 s).
Der reflektierte Anteil Ar hängt nur zu einem kleinen Teil vom Schallwiderstand Zp der
Flüssigkeit ab. Nachteilig ist bei dieser Bauart daher, daß sich Änderungen des
Schallwiderstandes der Flüssigkeit, insbesondere bei Verwendung eines metallischen
Konstruktionswerkstoffes, nur wenig auf die Größe des reflektierten Anteils der
Schallimpulse auswirken. Kleine Unsicherheiten bei der Messung dieser Größe führen daher
zu großen Unsicherheiten in der Bestimmung des Schallwiderstandes der Flüssigkeit und
damit auch der Dichte.
In "A. Püttmer, Ultrasonic Density Sensors for Liquids", Dissertation, Shaker Verlag Aachen
1999 findet sich eine zusammenfassende Darstellung über beide Bauarten von
Dichtebestimmungsvorrichtungen. Insbesondere ist eine Vorrichtung der zweiten
Hauptgruppe beschrieben, die Glas mit einem Schallwiderstand von ungefähr 13.106 kg/m2 s
als Konstruktionswerkstoff verwendet. Damit ist zwar eine deutliche Verminderung der
Meßunsicherheit möglich, wegen der kleinen Wärmeleitfähigkeit von Glas und der bei dieser
Bauart erforderlichen großen Materialdicken muß dafür eine große thermische Trägheit der
Meßeinrichtung in Kauf genommen werden. Der Schallabsorptionskoeffizient hat dabei
keinen Einfluß auf das Meßergebnis.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
mit der eine relativ hohe Meßempfindlichkeit erreichbar ist, ohne daß es dabei zu einer
Erhöhung der thermischen Trägheit der Vorrichtung kommt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß am Meßkörper zumindest ein zweites
Schallsendeelement und zumindest ein zweites Schallempfangselement einander
gegenüberliegend angeordnet sind, und daß zwischen dem zweiten Schallsende- und dem
zweiten Schallempfangselement ein zweites, mit der zu messenden Flüssigkeit füllbares
Meßvolumen vorgesehen ist, das - in Richtung einer gedachten Verbindungslinie zwischen
dem zweiten Schallsendeelement und dem zweiten Schallempfangselement gemessen - eine
Flüssigkeitsschicht mit einer zur ersten Dicke unterschiedlichen zweiten Dicke ausbildet.
Es wird dabei vom Meßprinzip der ersten Hauptgruppe Gebrauch gemacht und somit die
relativ hohe Empfindlichkeit der Messung im Schalldurchgang genutzt. Durch die Ermittlung
der Schallempfangssignale von zwei, unterschiedliche Wegstrecken in der Flüssigkeit
durchlaufenden Schallwellen kann die durch die Flüssigkeit erzeugte Absorption bestimmt
und die Messung des Schallwiderstandes daher entsprechend vom Einfluß der Absorption
befreit werden. Der Meßkörper kann dabei aus beliebigen Materialien gebildet sein.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das erste und das zweite
Meßvolumen miteinander verbunden sind, wodurch die im ersten und zweiten Meßvolumen
beinhaltete Flüssigkeit ständig in thermischem Kontakt stehen und jegliche
Temperaturunterschiede daher immer sofort ausgeglichen werden. Die Verbindung zwischen
den beiden Volumina kann durch eine Verbindungsleitung zwischen diesen oder durch eine
Vereinigung der beiden Volumina zu einem Gesamtvolumen geschaffen werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die zweite Dicke 2 bis 10mal so groß wie die
erste Dicke gewählt werden, wodurch sich die beiden aus den Flüssigkeitsschichten mit erster
und zweiter Dicke resultierenden Empfangssignalamplituden deutlich voneinander
unterscheiden, sodaß die Meßempfindlichkeit gesteigert werden kann.
Eine andere Variante der Erfindung kann darin bestehen, daß am Meßkörper ein weiteres
Schallsendeelement und ein weiteres Schallempfangselement zur Durchführung von
Referenzmessungen einander gegenüberliegend angeordnet sind. Damit kann eine
Kompensation des Temperatur- und Alterungsverhaltens der verschiedenen Bestandteile der
erfindungsgemäßen Meßvorrichtung und die damit einhergehende Beeinflussung der
Sendeschallimpulse erzielt werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, daß der Meßkörper zwei
gegenüberliegende parallele Flächen aufweist, wobei das erste, das zweite und das weitere
Schallsendeelement an einer der Flächen nebeneinander angeordnet und das erste, das zweite
und das weitere Schallempfangselement an der gegenüberliegenden Fläche in entsprechenden
Abständen angeordnet sind.
Eine solche Ausbildung ermöglicht die Anbringung von an parallelen Seitenflächen genau
gegenüberliegenden Sende- und Empfangselementen. Im Inneren des Meßkörpers können die
beiden Meßvolumina in entsprechend konstruktiv einfacher Form angeordnet sein, damit die
unterschiedlichen Flüssigkeitsschichtdicken von Schallimpulsen durchlaufen werden können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die Schallsendeelemente und
die Schallempfangselemente am Grund von Vertiefungen des Meßkörpers angeordnet sein,
wobei die Tiefe der Vertiefungen so ausgebildet ist, daß die Differenz des Abstandes des
Schallsendeelements vom Schallempfangselement und der kleineren Dicke des ersten
Volumens ungefähr gleich groß wie die Differenz des Abstandes des Schallsendeelements
vom Schallempfangselement und der größeren Dicke des zweiten Volumens ist.
Die Tiefe der Vertiefungen ist dabei so gewählt, daß jene Schallimpulse, die das zweite
Meßvolumen durchwandern ungefähr die gleiche Strecke im Festkörper durchlaufen, wie die
Schallimpulse, die das erste Meßvolumen durchlaufen.
Der Meßkörper kann weiters in ein mit der zu messenden Flüssigkeit befülltes bzw. von
dieser durchströmtes Füllvolumen, beispielsweise eine Rohrleitung, hineinragen, wobei das
erste und das zweite Volumen mit diesem Füllvolumen direkt in Verbindung stehen. Dies
ermöglicht es, Änderungen in der Dichte einer strömenden Flüssigkeit festzustellen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das erste, das zweite und
gegebenenfalls das weitere Schallsendeelement und das erste, das zweite und gegebenenfalls
das weitere Schallempfangselement aus elektro-akustischen Schallwandlern gebildet sein,
wobei das erste, das zweite und gegebenenfalls das weitere Schallsendeelement mit einer
elektronischen Impulssendevorrichtung und das erste, das zweite und gegebenenfalls das
weitere Schallempfangselement mit einer elektronischen Impulsempfangsvorrichtung
verbindbar sind.
Die Schallerzeugung mittels elektro-akustischer Schallwandler ermöglicht den Einsatz von
elektronischen Impulsgeneratoren und Empfängern mit hoher Genauigkeit.
Es wird dabei vorzugsweise eine gemeinsame Impulsempfangsvorrichtung verwendet, wobei
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen ist, daß das erste, das
zweite und gegebenenfalls das weitere Schallempfangselement über steuerbare Schalter mit
der Impulsempfangsvorrichtung verbindbar sind. Dadurch kann eine gegenüber anderen
Änderungen, die z. B. durch Temperaturschwankungen oder Alterungsprozesse bedingt sind,
sehr rasche Abtastung der einzelnen Empfangssignale durchgeführt werden, wobei die
erhaltenen Werte zur Berechnung der Dichte unter Berücksichtigung der Absorption
innerhalb der Flüssigkeit weiterverwendet werden können.
Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit aus
den Meßwerten für den Schallwiderstand und der Schallgeschwindigkeit der Flüssigkeit,
wobei Schallimpulse mit einer Sendesignalamplitude angeregt werden, die nach Durchlaufen
einer ersten Festkörperschicht in eine Schicht der zu messenden Flüssigkeit eintreten, diese
durchlaufen, danach in eine zweite Festkörperschicht eintreten, und wobei die
Empfangssignalamplitude nach Durchlaufen der zweiten Festkörperschicht gemessen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein vorgenanntes Verfahren anzugeben, mit dem eine
Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit mit hoher Empfindlichkeit vorgenommen werden
kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß Schallimpulse sowohl entlang einer
Flüssigkeitsschicht mit einer ersten Dicke als auch entlang einer Flüssigkeitsschicht mit einer
zweiten Dicke gesendet und empfangen werden, daß aus den beiden unterschiedlichen
Empfangssignalamplituden relativ zur Sendesignalamplitude die Schallabsorption in der
Flüssigkeit bestimmt wird, und daß der Schallwiderstand unter Berücksichtigung der
ermittelten Schallabsorption berechnet wird.
Das Größenverhältnis zwischen Empfangsimpuls und Sendeimpuls hängt bei dieser Messung
hauptsächlich vom Schallwiderstand der Flüssigkeit ab. Das Bestimmen der
Empfangsamplituden bei unterschiedlicher Dicke der Flüssigkeitsschichten erlaubt es jedoch,
die in der Flüssigkeit auftretende Absorption der Schallimpulse bei der Bestimmung der
Dichte zu berücksichtigen.
Weiters kann vorgesehen sein, daß als Referenzmessung Schallimpulse entlang nur einer
Festkörperschicht gesendet und empfangen werden. Damit kann das Verhältnis der Größe von
Sendeschallimpuls und Empfangsschallimpuls auf dieser Referenzstrecke bestimmt werden.
Bei Kenntnis dieses konstanten Wertes ist es möglich, den Alterungs- und Temperatureinfluß
auf das Sendesignal durch Messung des Empfangssignals auf der Referenzstrecke ständig zu
überwachen bzw. aus dem Empfangssignal das jeweils gerade vorherrschende Sendesignal zu
bestimmen, welches zugleich auch das erste und das zweite Schallsendeelement anregt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Schallimpulse entlang
der Flüssigkeitsschicht mit der ersten Dicke, entlang der Flüssigkeitsschicht mit der zweiten
Dicke und entlang nur der Festkörperschicht synchron und parallel zueinander gesendet
werden.
Durch das synchrone Senden der Sendeschallsignale wird sichergestellt, daß zur gleichen Zeit
das gleiche Sendesignal die einzelnen Schichten durchwandert und ein direkter Vergleich der
an der Empfangsseite gemessenen Werte dadurch möglich wird.
Schließlich kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein,
daß die zum Empfangen der synchron gesendeten Schallimpulse vorgesehenen
Empfangselemente in Zeitabständen alternierend mit einer Impulsempfangsvorrichtung
verbunden werden.
Damit können die Größenverhältnisse von Sende- und Empfangsimpulsen der drei
verschiedenen Meßstrecken in ständiger Abfolge gemessen und zur Berechnung der Dichte
der Flüssigkeit verwendet werden. Die im Vergleich zur Dauer eines Meßzyklus langsamen
Temperaturänderungen bzw. der alterungsbedingten Änderungen der Meßanordnung bzw. der
Sende- und Empfangsvorrichtungen haben daher keinen Einfluß auf das Meßergebnis.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand des in der beigeschlossenen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Meßanordnung zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten mit Hilfe von
Schallimpulsen, die durch die zu messende Flüssigkeit gesendet werden. Die Messung erfolgt
dabei in Schalldurchgangsrichtung und es wird das Größenverhältnis von Empfangsimpuls zu
Sendeimpuls bestimmt, das vom Schallwiderstand der Flüssigkeit und der Schallabsorption in
der Flüssigkeit abhängig ist. Die für die Berechnung der Dichte erforderliche
Schallgeschwindigkeit wird aus der Laufzeit der Schallimpulse durch die Flüssigkeit
bestimmt. Die Dauer der Schallimpulse liegt vorzugsweise zwischen 50. 10-9 s und 2. 10-6 s.
Zur Ermittlung der für die Bestimmung der Dichte benötigten Meßwerte werden
Schallimpulse mit einer Sendesignalamplitude angeregt, die nach Durchlaufen einer ersten
Festkörperschicht in eine Schicht der zu messenden Flüssigkeit eintreten, diese durchlaufen,
danach in eine zweite Festkörperschicht eintreten, wobei die Empfangssignalamplitude nach
Durchlaufen der zweiten Festkörperschicht gemessen wird.
Die Vorrichtung ist aus einem zwei parallele Seitenflächen 7, 8 aufweisenden Meßkörper 1
gebildet, an welchen Seitenflächen 7, 8 ein erstes Schallsendeelement S1 zur Aussendung von
Schallimpulsen und ein erstes Schallempfangselement E1 zum Empfangen der vom ersten
Schallsendeelement S1 ausgesendeten Schallimpulse einander gegenüberliegend angeordnet
sind. Zwischen dem ersten Schallsendeelement S1 und dem ersten Schallempfangselement E1
ist ein mit der zu messenden Flüssigkeit füllbares erstes Meßvolumen 10 vorgesehen, das - in
Richtung einer gedachten Verbindungslinie zwischen dem Schallsende- und dem
Schallempfangselement gemessen - eine Flüssigkeitsschicht mit einer ersten Dicke l1
ausbildet.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß am Meßkörper 1 ein zweites Schallsendeelement S2
und ein zweites Schallempfangselement E2 einander gegenüberliegend angeordnet sind, wobei
zwischen dem zweiten Schallsende- und dem zweiten Schallempfangselement S2, E2 ein
zweites, mit der zu messenden Flüssigkeit füllbares Meßvolumen 2 vorgesehen ist, das - in
Richtung einer gedachten Verbindungslinie zwischen dem zweiten Schallsendeelement S2 und
dem zweiten Schallempfangselement E2 gemessen - eine Flüssigkeitsschicht mit einer zur
ersten Dicke l1 unterschiedlichen zweiten Dicke l2 ausbildet.
Bei Anregung der Schallsendeelemente S1 und S2 senden diese jeweils Schallimpulse aus, die
zuerst eine Festkörperschicht des Meßkörpers 1 durchlaufen und dann in die Meßvolumina
10, 2 eintreten, wo sie die zwei verschieden langen Strecken l1, l2 durchlaufen, wieder in eine
Festkörperschicht des Meßkörpers 1 eintreten und dann auf die den Schallsendeelementen S1,
S2 gegenüberliegenden Schallempfangselemente E1, E2 auftreffen.
In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das erste und das zweite Meßvolumen 10, 2
miteinander verbunden, sodaß gewährleistet ist, daß die Flüssigkeit in beiden Volumina auf
gleicher Temperatur gehalten ist. Im Rahmen der Erfindung können das erste und das zweite
Meßvolumen 10, 2 aber auch getrennt oder nur durch einen Kanal miteinander verbunden
sein.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist weiters die zweite Dicke l2 doppelt so groß wie die
erste Dicke l1 gewählt, sodaß sich die beiden Dicken erheblich voneinander unterscheiden und
die Meßempfindlichkeit gesteigert werden kann. Das Dickenverhältnis ist vorzugsweise im
Bereich von 2 bis 10, kann aber auch anders gewählt werden.
Die Bestimmung der Dichte ρp der in den beiden Meßvolumina 10, 2 enthaltenen Flüssigkeit
geschieht durch Messung des Schallwiderstandes Zp und der Schallgeschwindigkeit up, wobei
die Beziehung
ρp = Zp/up (1)
zur Anwendung gelangt. Durch zusätzliche Messung des Absorptionskoeffizienten der
Flüssigkeit wird der wesentliche Nachteil der in der Beschreibungseinleitung als Bauart der
ersten Hauptgruppe bezeichneten Bauart eliminiert. Die Messung wird dabei von dem für den
Meßkörper 1 gewählten Material völlig unabhängig.
Zur Bestimmung des Schallwiderstandes Zp werden über die Schallsendeelemente S1 und S2
Impulse der Größe A0 in einen Festkörper mit bekanntem Schallwiderstand Zs eingestrahlt, der
den Meßkörper 1 bildet. Die Schallimpulse werden sowohl durch eine Flüssigkeitsschicht mit
einer ersten Dicke l1 als auch durch eine Flüssigkeitsschicht mit einer zweiten Dicke l2
gesendet, wobei aus den beiden unterschiedlichen Empfangsamplituden die Schallabsorption
in der Flüssigkeit bestimmt wird. Die Berechnung des Schallwiderstandes erfolgt unter
Berücksichtigung der ermittelten Schallabsorption.
Nach Durchlaufen der zwischen den Schallsendeelementen S1, S2 und den Meßvolumina 10
bzw. 2 liegenden Festkörperschicht erreichen die Impulse eine Grenzfläche
Festkörper/Flüssigkeit. Ein Anteil der Impulse wird an dieser Grenzfläche reflektiert, der
andere Anteil der Größe
tritt in die in den Volumina 10, 2 befindliche Flüssigkeit ein.
Die von dem Schallsendeelement S1 ausgehenden Impulse durchlaufen in der zu messenden
Flüssigkeit innerhalb des Volumens 10 eine Schicht mit der Dicke l1 und erfahren durch
Absorption eine Abschwächung auf die Größe
A11 = A1.e-αp.l1 (3)
wobei αp der Schallabsorptionskoeffizient der Flüssigkeit ist.
Die von dem Schallabsorptionselement S2 ausgehenden Impulse durchlaufen in der zu
messenden Flüssigkeit innerhalb des Volumens 2 eine Schicht der Dicke l2 und werden auf
A12 = A1.e-αp.l2 (4)
abgeschwächt.
Nach Durchlaufen der Flüssigkeitsschichten l1, l2 wird ein Anteil der Impulse an der
Grenzfläche Flüssigkeit/Festkörper reflektiert. Der andere Anteil tritt in die zwischen den
Austrittsseiten der Volumina 10, 2 und dem ersten und zweiten Schallempfangselement E1, E2
liegende Festkörperschicht ein.
Von dem dem Sendeelement S1 gegenüberliegenden Empfangselement E1 werden daher
Impulse der Größe
empfangen, von dem zweiten Empfangselement E2 Impulse der Größe
Die Größe der Sendeimpulse A0 kann durch Messung der Größe der Empfangsimpulse Ap1
und Ap2 einer Flüssigkeit mit bekanntem Schallwiderstand, z. B. Wasser, mittels Gleichung 5
und 6 ermittelt werden.
Zur Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit wird aus den Meßwerten Ap1 und Ap2 mit
Gleichung (5) und (6) der Schall-Absorptionskoeffizient αp berechnet:
Der Schallwiderstand Zp der zu messenden Flüssigkeit ergibt sich aus der Gleichung (5) und
(7) zu
mit Ap0 = Ap1.eαp.l1 (8a)
Die Schallgeschwindigkeit up der Flüssigkeit wird aus der Differenz der Impulslaufzeiten τ1
und τ2 über die Strecken l1 und l2 ermittelt.
Die Größe der Sendeimpulse A0 hängt von der Temperatur ab und kann sich mit der Zeit
durch Alterung von Bauelementen der erfindungsgemäßen Vorrichtung verändern.
Diese Temperatureinflüsse werden in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine
zur Gänze im Festkörper des Meßkörpers 1 liegende Referenzstrecke eliminiert, die die
Genauigkeit der Dichtemessung noch verbessern hilft. Bei dieser Referenzmessung werden
Schallimpulse entlang nur einer Festkörperschicht gesendet und empfangen. Dazu sind am
Meßkörper 1 ein weiteres Schallsendeelement Sr und ein weiteres Schallempfangselement Er
zur Durchführung dieser Referenzmessung einander gegenüberliegend angeordnet.
Vor Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Anordnung wird das Verhältnis k von A0 zur
Größe Ar der Empfangsimpulse der Referenzstrecke bestimmt.
Bei gleichem Temperatur- und Alterungsverhalten von A0 und Ar steht dann bei jeder
Messung von Ar ein aktueller Wert von A0 zur Verfügung:
A0 = k.Ar
Das erste, das zweite und das weitere Schallsendeelement S1, S2, Sr und das erste, das zweite
und das weitere Schallempfangselement E1, E2, Er sind vorzugsweise aus elektro-akustischen
Schallwandlern gebildet, wobei das erste, das zweite und das weitere Schallsendeelement S1,
S2, Sr mit einer elektronischen Impulssendevorrichtung 3 und das erste, das zweite und das
weitere Schallempfangselement E1, E2, Er mit einer elektronischen
Impulsempfangsvorrichtung 4 verbunden bzw. verbindbar sind.
Die Impulssendevorrichtung 3 und die Impulsempfangsvorrichtung 4 dienen der Anregung
der Schall-Sendeimpulse und zur Messung der Größe der Empfangsimpulse und werden von
der Temperatur des Gehäuses, in dem sie untergebracht sind, beeinflußt. In der in Fig. 1
gezeigten Ausführungsform sind daher die Schallsendeelemente S1, S2 und Sr elektrisch
parallel geschaltet, sodaß sie von der Impulssendevorrichtung 3 zugleich mit
Spannungsimpulsen gleicher Größe versorgt werden. Die Schallimpulse werden dabei entlang
der Flüssigkeitsschicht mit der ersten Dicke l1, entlang der Flüssigkeitsschicht mit der zweiten
Dicke l2 und entlang nur der Festkörperschicht synchron und parallel zueinander gesendet.
Das erste, das zweite und das weitere Schallempfangselement E1, E2, Er sind über steuerbare
Schalter 12, 13, 14 mit der Impulsempfangsvorrichtung 4 verbindbar. Die Empfangselemente
E1, E2 und Er werden über diese in kurzen Zeitabständen alternierend mit der
Impulsempfangsvorrichtung 4 zur Messung der Größe der Empfangsimpulse Ap1, Ap2 und
Ar verbunden. Da in den zur Bestimmung der Dichte dienenden Gleichungen (7) und (8) nur
die Größenverhältnisse von Impulsen auftreten, haben im Vergleich zur Dauer eines
Meßzyklus langsame Änderungen der Temperatur der elektronischen Schaltungen innerhalb
der Impulssende- und Impulsempfangsvorrichtung 3, 4 keinen Einfluß auf das Meßergebnis.
Das gilt auch für alterungsbedingte Änderungen dieser elektronischen Schaltungen.
Die Form des Meßkörpers 1 kann beliebig gestaltet sein, beispielsweise wie in Fig. 1 gezeigt,
wobei das erste, das zweite und das weitere Schallsendeelement S1, S2, Sr an einer ebenen
Fläche nebeneinander angeordnet sind und das erste, das zweite und das weitere
Schallempfangselement E1, E2 Er an der gegenüberliegenden parallelen Fläche oder am dazu
parallelen Grund von Vertiefungen 9 in entsprechenden Abständen angeordnet sind oder
bevorzugt wie in Fig. 2 gezeigt als Körper, der in ein mit der zu messenden Flüssigkeit
gefülltes Füllvolumen, beispielsweise eine Rohrleitung 20, hineinragt, wobei das erste und
das zweite Volumen 10, 2 mit diesem Füllvolumen in Verbindung stehen und wobei das erste,
das zweite und das weitere Schallsendeelement S1, S2, Sr sowie das erste, das zweite und das
weitere Schallempfangselement E1, E2, Er in gegenüberliegenden Vertiefungen 9 angeordnet
sind, wobei die Tiefen der Vertiefungen 9 so gewählt werden, daß die im Festkörper
zurückgelegten Wege für die die Meßvolumina 10, 2 durchlaufenden Schallimpulse ungefähr
gleich lang sind.
Dies wird erreicht, indem die Differenz des Abstandes des Schallsendeelements S1 vom
Schallempfangselement E1 und der kleineren Dicke 11 des ersten Volumens 10 ungefähr
gleich groß wie die Differenz des Abstandes des Schallsendeelements S2 vom
Schallempfangselement E2 und der größeren Dicke l2 des zweiten Volumens 2 gewählt wird.
Die Sendevorrichtung 3 und die Empfangsvorrichtung 4 sind mit einer Recheneinheit 11
verbunden, die aus den gemessenen Werten die Dichte der Flüssigkeit bestimmt.