DE10027462A1 - Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, und Fenster oder Tür damit - Google Patents
Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, und Fenster oder Tür damitInfo
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Abstract
Ein wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere ein Rahmenkantel, das sich entlang einer Längsachse erstreckt und in einer ersten Richtung quer dazu einen reduzierten Wärmeleitkoeffizienten aufweist, umfasst mindestens einen abgeschlossenen, schlitzförmigen Hohlraum (13), der sich entlang der Längsrichtung und senkrecht zur ersten Richtung erstreckt. Dabei wird die Verkleinerung der Wärmeleitung bzw. des Wärmeleitkoeffizienten nicht mittels eines zusätzlichen Materials erzielt, sondern durch den abgeschlossenen Hohlraum (13). Die im Hohlraum (13) befindliche Luft hat eine kleinere Wärmeleitfähigkeit als das Material des Holzbauelementes. Bei Fenster- oder Türrahmen erstreckt sich der mindestens eine Hohlraum (13) als umlaufender Luftkanal im wesentlichen entlang des gesamten Rahmens (2, 3). Mit diesem Hohlraum (13) kann die gute Isolationseigenschaft von Luft ausgenützt werden. Die Wärmeleitung durch Luft ist tiefer als jene durch Holz, Kunststoff oder Aluminium. Die Luft eines abgeschlossenen Hohlraumes (13) muss nicht vor der Entsorgung des Rahmens (2, 3) aus diesem entfernt werden. Daher reduzieren die erfindungsgemäßen Holzbauteile den Wärmeleitungskoeffizienten ohne Erhöhung des Entsorgungsaufwandes. Ein erfindungsgemäßes wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere ein Rahmenkantel, bzw. ein Stock- und ein Flügelrahmen (2, 3), ist vorzugsweise vollständig aus Holz hergestellt und kann insbesondere mit einer dreifachen Verglasung das Passivhaus-Kriterium erfüllen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein wärmeisolierendes Holzelement nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1 und auf ein Fenster oder eine Tür gemäss dem Oberbegriff des
Anspruches 3.
Im Bereich der Energiesparhäuser und Niedrigenergiehäuser, bzw. Passivhäuser müs
sen alle Elemente, die den Wärmeverlust vom Innern des Hauses an die Umgebung be
einflussen, bezüglich der Wärmedurchlässigkeit optimiert werden. Dabei werden sowohl
die Aussenwände, bzw. die Fassadenkonstruktionen als auch die Türen und Fenster so
ausgebildet, dass der Wärmeverlust möglichst minimal ist. Es geht darum, den Energie
bedarf für die Bereitstellung von Raumwärme so klein wie möglich zu machen. Es wurde
bereits ein Passivhaus-Standart (Passivhaus-Institut Darmstadt) definiert, gemäss dem
der Gesamtenergieverbrauch eines Passivhauses unter 30 kWh/m2a liegt. Dies bedingt,
dass der Energieverbrauch für Raumwärme unter 12 bis 17 kWh/m2a liegen muss. In
einem solchen Passivhaus wird kein Heizsystem mehr eingebaut. Zudem müssen
gemäss diesem Standart die Fenster in einer staatlich anerkannten Prüfung einen k-
Wert (Wärmedurchlasskoeffizient) für das Gesamtfenster (Glas und Rahmen) von
weniger als 0.8 W/(m2K) erreichen. Wenn beispielsweise von einem Glas mit einem k-
Wert von 0.7 W/(m2K) ausgegangen wird, so muss auch der k-Wert des Rahmens sehr
klein sein.
Passivhäuser haben häufig in den gegen Süden gerichteten Wänden einen grossen
Fensteranteil, um zumindest im Winter eine genügend hohe Sonneneinstrahlung zu
ermöglichen. Die Glasindustrie hat in den fetzten Jahren Mehrfachgläser, insbesondere
Dreifachgläser mit Argon-Füllung, entwickelt, die Wärmedurchlasskoeffizienten, bzw. U-
Werte im Bereich von 0.7 bis 0.5 W/(m2K) aufweisen. Um die Vorteile solcher hochge
dämmter Dreifachgläser ausnützen zu können, müssen auch die Fenster- und Türrah
men bezüglich Wärmedämmung optimiert werden. Ein normales Fenster umfasst einen
Flügelrahmen und einen Stockrahmen, wobei der Stockrahmen gebäudeseitig befestigt
ist und den Flügelrahmen schwenkbar hält. Bei einem geschlossenen Fenster liegt der
Flügelrahmen formschlüssig am Stockrahmen an. Der Wärmefluss quer zur Fenster-
bzw. Rahmenebene durch den Flügelrahmen, durch den Stockrahmen und durch überlappende
Bereiche beider Rahmen soll minimal werden. Weil die Wärmedämmeigen
schaft vorallem von der Dicke und vom Material der Rahmenteile bzw. Rahmenkantel
abhängt, könnte bei einem ausgewählten Rahmenmaterial die Wärmedämmung durch
eine Erhöhung der Dicke der Rahmenkantel erhöht werden. Das äussere Erscheinungs
bild von Fenstern oder Türen setzt aber der Vergrösserung des Schenkelquerschnitts
der Stock- und Flügelrahmen vergleichsweise enge Grenzen.
Bei einem bereits von der Anmelderin erhältlichen Fenster mit Vollholzrahmen wurde ein
k-Wert von 0.9 W/(m2K) zertifiziert. Durch die Verwendung von dreischichtigen Rahmen
kanteln, die zwischen zwei Holzlagen eine Polyurethanlage aufweisen, konnte bereits
ein passivhaustaugliches Fenster bereitgestellt werden. Die Verwendung von Polyure
than bringt aber eine Reihe von Nachteilen mit sich. Polyurethan hat eine wesentlich ge
ringere Festigkeit als Holz. Es handelt sich also um eine ungünstige Werkstoffpaarung.
Zudem reduziert die kürzere Lebensdauer des Polyurethans die Lebensdauer des ge
samten Rahmens. Ein weiterer Nachteil des Rahmenkantels aus Verbundmaterial ergibt
sich aus der festen Verklebung des umweltfreundlichen Holzes mit dem Problemstoff
Polyurethan. Aufgrund dieser Verklebung müssen gesamte Rahmen und auch Produk
tionsabfälle mit Holz und Polyurethan als Sondermüll entsorgt werden.
Aus der DE 199 16 218 und der DE 199 04 963 sind Lösungen bekannt, gemäss denen
der Wärmeübergang ohne Vergrösserung des Schenkelquerschnittes verringert werden
kann. Bei diesen Lösungen wird an einem Schenkel bzw. Rahmenkantel mit einem Ab
deckprofil in dem vom Abdeckprofil abgedeckten Bereich eine Wärmedämmleiste bzw.
einer Wärmedämmmatte in einer Aussparung angeordnet. Die dabei entstehenden
Rahmen umfassen somit zumindest drei verschiedenen Materialien. Der komplizierte
Aufbau und die Tatsache, dass für eine sinnvolle Entsorgung ein grosser Trennaufwand
entsteht, sind Nachteile dieser Lösungen.
Es versteht sich von selbst, dass zumindest Glastüren analog zu den Fenstern aufge
baut werden können. Wenn die Tür anstelle des Glases ein anderes Türblatt aufweist,
so kann gegebenenfalls auf den Flügelrahmen verzichtet werden. Es bleibt aber der
Stockrahmen, der aus wärmeisolierenden Holzbauelementen aufgebaut werden
kann.
Nebst den Fenstern und Türen müssen auch die Fassadenelemente, insbesondere die
Pfosten, Riegel und Fassaden-Deckelemente eines Passivhauses mit einfachen Mitteln
einen möglichst tiefen, bzw. einen Passivhaus-Standart konformen, Wärmedurchlass
koeffizienten gewährleisten. Auch hier ist es nachteilig, wenn Mehrschicht-Material ver
wendet werden muss.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein wärmeisolierendes Holzbauelement,
insbesondere ein Rahmenkantel, zu finden, das einen tiefen k-Wert gewährleistet,
einfach aufgebaut ist und mit kleinem Aufwand ökologisch sinnvoll entsorgbar ist. Zu
dem soll dessen Lebensdauer nicht unnötig verkürzt sein.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 3 gelöst. Die abhängi
gen Ansprüche beschreiben alternative bzw. vorteilhafte Ausführungsvarianten.
Bei der Lösung der Aufgabe wurde erkannt, dass die Verkleinerung der Wärmeleitung
bzw. des Wärmeleitkoeffizienten nicht mittels eines zusätzlichen Materials erzielt werden
soll, sondern indem nun im Holzbauelement zumindest ein gegen aussen abge
schlossener Hohlraum ausgebildet wird. Die im Hohlraum befindliche Luft hat eine klei
nere Wärmeleitfähigkeit als das Material des Holzbauelementes. Bei Fenster- oder Tür
rahmen erstreckt sich der mindestens eine Hohlraum als umlaufender Luftkanal im we
sentlichen entlang des gesamten Rahmens. Mit diesem Hohlraum kann die gute Isola
tionseigenschaft von Luft ausgenützt werden. Die Wärmeleitung durch Luft ist tiefer als
jene durch Holz, Kunststoff und Aluminium. Um die Wärmeleitung durch einen Hohlraum
möglichst klein zu halten, sollte im Hohlraum das Entstehen einer Konvektionsströmung
möglichst verhindert werden. Dazu werden die Hohlräume vorzugsweise in der Form von
schmalen Schlitzen ausgebildet. Die Luft eines abgeschlossenen Hohlraumes muss
nicht vor der Entsorgung des Rahmens aus diesem entfernt werden. Daher reduzieren
die erfindungsgemässen Holzbauteile den Wärmeleitungskoeffizienten, ohne Erhöhung
des Entsorgungsaufwandes. Ein erfindungsgemässes wärmeisolierendes Holz
bauelement, insbesondere ein Rahmenkantel, ist vorzugsweise vollständig aus Holz
hergestellt und kann mit einer kleinen Mächtigkeit ausgeführt werden. Es versteht
sich von selbst, dass an einem erfindungsgemässen Rahmenkantel auch noch
Rahmenblenden und/oder Abdeckprofile befestigt sein können.
Kunststoffkantel umfassen produktionsbedingte Hohlräume, die aber nicht schlitz
förmig, bzw. nicht schmal, sind. Bei Hohlräumen mit Querschnittsflächen, die in bei
den Richtungen eine grosse Ausdehnung haben, entsteht im Hohlraum eine wärme
übertragende Luftzirkulation bzw. eine Konvektion. Daher werden bei Kunststoff
rahmen die Hohlräume zur Reduktion des k-Wertes ausgeschäumt. Durch die
Struktur des Schaumes wird die Zirkulation unterbunden. Es versteht sich aber von
selbst, dass in massiven Bereichen von Kunststoffkanteln auch schlitzförmige Hohl
räume ausgebildet sein können, wobei aber geschäumte Hohlräume den
Wärmefluss mehr beschränken. Bei Holzrahmen ist das Einbringen von
Kunststoffschaum in Hohlräume wegen der Entsorgungsproblematik nicht
erwünscht. Wenn die Zirkulationsmöglichkeit der Luft in zumindest einem Hohlraum
eines Holzkantels mit ökologisch sinnvollen Massnahmen weiter eingeschränkt
werden soll, so könnten etwa Holzlamellen oder gegebenenfalls auch Holzwaben in
den Hohlraum eingesetzt werden. Dadurch würde der Hohlraum in kleinere
Teilräume unterteilt.
Der mindestens eine abgeschlossene Hohlraum ist vorzugsweise als abgeschlos
sene Längsnut bzw. als Längsschlitz oder Längskanal an einem Pfosten und/oder
einem Riegel und/oder an einem, die Fassade abdeckenden Deckelement, ausgebildet.
Der mindestens eine schlitzförmige Hohlraum der erfindungsgemässen Pfosten, Rie
gel und Fassaden-Deckelemente für ein Passivhauses kann mit einfachen Mitteln einen
möglichst tiefen Wärmedurchlass gewährleisten. Der schlitzförmige Hohlraum, bzw. zu
mindest eine seiner seitlichen Berandungsflächen, wird sich im montierten Zustand des
Holzbauelementes, insbesondere des Rahmenkantels, vorzugsweise im wesentli
chen senkrecht zur Wärmeflussrichtung, bzw. im wesentlichen parallel zur Fassade
mit dem Holzbauelement erstrecken. Dadurch wird in der Richtung des Wärmefluss
der durchgehende Wärmeleitungsquerschnitt im festen Material deutlich verkleinert.
Beim Planen der Tiefe der abgeschlossenen Hohlräume muss darauf geachtet wer
den, dass diese Teile im montierten Zustand eine genügend hohe Festigkeit aufwei
sen. Weil die schmalen Seiten der schlitzförmigen Hohlräume vorzugsweise beid
seits abgeschlossen sind, können sich die Schlitze in einer Ebene durch den Schlitz
über einen grossen Bereich der gesamten Breite des Holzbauteiles erstrecken, ohne
dass die nötige Stabilität beeinträchtigt wird.
Es versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemässen Rahmenkantel auch für
Wintergartenkonstruktionen und für Pfosten- und Riegelkonstruktionen ganz allge
meiner Art für die Aufnahme von Fixkonstruktionen eingesetzt werden können.
Die Zeichnung erläutert die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Dabei zeigt
Figur einen vertikalen Schnitt durch ein Fenster mit einem Stock- und einem Flügel
rahmen
Die Figur zeigt ein Fenster 1 oder eine Tür mit einem in eine Wandöffnung einsetzbaren
Stockrahmen 2 und einem im Stockrahmen 2 gelagerten, eine Verglasung 4 aufneh
menden Flügelrahmen 3. Bei geschlossenem Fenster 1, bzw. bei geschlossener Tür,
grenzt der Flügelrahmen 3 mit äusseren Abstufungen 5 dichtend, bzw. im wesentlichen
formschlüssig, an innere Abstufungen 6 des Stockrahmens 2 an, wobei zwischen den
Abstufungen 5, 6 auch zumindest ein freier Spaltbereich 8 verbleibt. Um einen möglichst
dichten Abschluss zu gewährleisten, ist zumindest ein Dichtungsprofil 7 so an einem der
beiden Rahmen 2, 3 befestigt, dass es den Spaltbereich 8 im geschlossenen Zustand
des Fensters 1 bzw. der Tür dicht abschliesst. Zum Befestigen des Dichtungsprofiles 7
ist beispielsweise im Stockrahmen 2 eine Dichtungsnut 7a ausgebildet, in die ein Teil
des Dichtungsprofiles 7 einsetzbar ist. In den beiden Rahmen 2, 3 sind auch Freiberei
che 9 bzw. Nuten ausgebildet, in die einander zugeordnete Beschlagsteile einsetzbar
sind. Diese Beschlagsteile gewährleisten die Ver- und Entriegelung des Flügelrahmens
3 am Stockrahmen 2.
Die Verglasung 4 ist im dargestellten Beispiel als Dreifachverglasung mit drei 4 mm
dicken Scheiben 4a, dazwischen angeordneten Abstandhaltern 4c und zwei 16 mm
dicken Zwischenräumen 4b ausgebildet. Es versteht sich von selbst, dass auch Isola
tionsglas mit anderen Vermassungen eingesetzt werden kann, insbesondere kann etwa
die Glasstärke aufgrund von Schallschutzanforderungen variieren. Um einen möglichst
tiefen Wärmeleitkoeffizienten zu erzielen, sind die Zwischenräume 4b vorzugsweise mit
Argon gefüllt. Die Verglasung 4 wird von einer Befestigungsleiste 10 in einem Haltebe
reich 11 des Flügelrahmens 3 gehalten. Ein Dichtungselement 12 ist zwischen dem
Flügelrahmen 3 bzw. dem Haltebereich 11 und der Verglasung 4 angeordnet.
Gemäss der dargestellten Ausführungsform ist sowohl im Stockrahmen 2 als auch im
Flügelrahmen 3 zumindest ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohlraum 13 ausge
bildet. Alle Hohlräume 13 erstrecken sich im wesentlichen entlang des gesamten
Rahmenumfangs im wesentlichen parallel zur Fenster- oder Türebene. Diese
Hohlräume 13 sind mit Luft gefüllt und reduziert den Wärmeleitkoeffizienten des
jeweiligen Rahmens 2, 3. Für kleine Reduktionen genügt es gegebenenfalls bereits,
wenn lediglich in einem Rahmen 2, 3 ein solcher Hohlraum 13 ausgebildet ist. Für eine
relevante Reduktion des Wärmeleitkoeffizienten sollte sich der mindestens eine
schlitzförmige Hohlraum in der Richtung parallel zur Fenster- oder Türebene
zumindest über einen Drittel, vorzugsweise aber über zumindest die Hälfte, der
Breite des Rahmens im Bereich des jeweiligen Hohlraumes erstrecken.
Modellrechnungen haben gezeigt, dass eine optimale Reduktion mit
verhältnismässigem Aufwand erzielt werden kann, wenn im Stockrahmen 2
mindestens zwei, vorzugsweise aber drei, Hohlräume 13 und im Flügelrahmen 3
lediglich ein Hohlraum 13 ausgebildet sind. Es versteht sich von selbst, dass auch im
Flügelrahmen 3 zwei oder gegebenenfalls drei Hohlräume 13 ausgebildet werden
können, wenn diese die Stabilität nicht unnötig stark verkleinern bzw. eine genügende
Reduktion des Wärmeleitkoeffizienten bewirken.
Im Stockrahmen 2 erstrecken sich die Hohlräume 13 vorzugsweise von der dem
Flügelrahmen 3 abgewandten Seite her gegen den Flügelrahmen 3, wobei zum Ab
decken aller Hohlräume 13 eine Leiste 14 in eine Vertiefung 15 des Stockrahmens 2
auf der dem Flügelrahmen 3 abgewandten Seite eingesetzt ist. Die Tiefe der
schlitzförmigen Hohlräume 13 nimmt mit der Breite des Rahmens von innen nach
aussen zu. Im dargestellten Beispiel liegen die Tiefen der Hohlräume bei 22, 27 und
38 mm. Die Beite der Hohlräume liegt vorzugsweise bei im wesentlichen 5 mm. Die
Lage der Hohlräume 13 relativ zur Mächtigkeit des Stockrahmens 2 hängt von der
Ausgestaltung der Abstufungen 6 ab. Im dargestellten Beispiel ist zwischen dem
äusseren und dem mittleren Hohlraum 13 ein Abstand von 21 mm und zwischen dem
mittleren und dem inneren Hohlraum 13 ein Abstand von 7 mm vorgesehen, wobei
sich die inneren beiden Hohlräume 13 im Bereich einer gemeinsamen Stufe
befinden und der äussere Hohlraum 13 im Bereich einer weiteren Stufe liegt. Die
Grösse und die Lage der Hohlräume 13 muss so gewählt sein, dass der
Stockrahmen 2 die gewünschte Stabilität gewährleisten kann. Im Flügelrahmen 3 ist
der Hohlraum 13 vorzugsweise im wesentlichen in dessen Mittelbereich angeordnet. Er
wird vom Dichtungselement 12 abgeschlossen.
Am unteren horizontal verlaufenden Stockrahmenteil ist vorzugsweise eine Rahmen
blende, bzw. ein Wetterschenkel 16, in der Form eines Metallprofils, angeordnet. Um
diesen Wetterschenkel 16 anordnen zu können, ist der Stockrahmen 2 in diesem Be
reich etwas anders ausgebildet.
Mit einem Finite-Element-Model wurden für Rahmen aus Fichtenholz mit Mächtigkeiten
senkrecht zur Rahmenebene von 88, 98 und 105 mm Modelrechnungen durchgeführt.
Zudem wurden auch Rechnungen für einen Schichtholz-Rahmen mit Aussenschichten
aus normaler Fichte und einer Zwischenschicht aus Western-Red-Cedar durchgeführt.
Die Rechnungen haben gezeigt, dass bereits aufgrund der Schlitze eine Reduktion des
Wärmeleitkoeffizienten um 4% erzielbar ist. Von den gerechneten Beispielen ist jenes
mit drei Schlitzen im Stockrahmen 2 und einem Schlitz im Flügelrahmen 3 am
sinnvollsten. Zwei Schlitze im Flügelrahmen bringen keine wesentliche Verbesserung.
Mit Verglasungen, die k-Werte von 0.6 W/(m2K) aufweisen, sollte bereits mit Rahmen mit
einer Mächtigkeit von 88 mm das Passivhauskriterium für das gesamte Fenster erzielbar
sein. Bei der Verwendung des erwähnten Schichtholzes ist dies noch sicherer
gewährleistet. Analog führt auch die Erhöhung der Rahmenmächtigkeit auf 98 mm oder
105 mm zu einem sicheren Erzielen des Passivhauskriteriums. Das Passivhauskriterium
kann somit mit einem massiven Holzrahmen geeigneter Konstruktion und einer Argon-
Isolierverglasung erreicht werden. Bevorzugt werden Rahmenkantel mit Fichtenholz und
mit einer Mächtigkeit im Bereich von 98 mm bis 105 mm verwendet.
Schichtholz hat nicht per se einen tieferen k-Wert. Wohl aber haben unterschiedliche
Holzsorten unterschiedliche Wärmeleiteigenschaften. Zedernholz, insbesondere We
stern-Red-Cedar, hat im Vergleich mit anderen Hölzern einen tiefen k-Wert. Es liegt da
her nahe, den Fensterrahmen aus Zedernholz zu fertigen. Dem ist entgegenzuhalten,
dass sich Zedernholz schlecht, oder nicht, beschichten lässt und dass Zedernholz in
Europa aufgrund des hohen Transportaufwandes ökologisch fragwürdig ist. Wenn nun
das Zedernholz in einem Dreischichtkantel als Mittelschicht eingesetzt wird, so bleibt
das Kantel beidseitig beschichtbar und gleichzeitig wird der k-Wert des gesamten Kan
tels reduziert. Es versteht sich von selbst, dass auch ein zweischichtiges Holzbauele
ment mit einer Schicht aus Zedernholz und mindestens einem schlitzförmigen Hohlraum
bereitgestellt werden kann. Ein solches zweischichtiges Holzbauelement ist beispiels
weise als aussen beschichtetes Fassadenelement einsetzbar. Weil Fensterrahmen
meist beidseitig beschichtet werden, ist es zweckmässig dreischichtige Rahmenkantel
mit Zedernholz als Mittellage bereitzustellen.
Es versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemässen Hohlräume auch bei Rahmen
aus Kunst- oder Verbundstoffen vorteilhaft einsetzbar sind. Zudem können die erfin
dungsgemässen Rahmenkantel auch für Wintergartenkonstruktionen und für Pfo
sten- und Riegelkonstruktionen im Fassadenbereich bzw. für die Aufnahme von
Fassadenelementen eingesetzt werden. Wenn Fassadenelemente in der Form von
wärmeisolierenden Holzbauelementen eingesetzt werden, so ist es zweckmässig
auch in diesen Fassadenelementen die erfindungsgemässen Hohlräume
auszubilden.
Claims (11)
1. Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, das sich
entlang einer Längsachse erstreckt und in einer ersten Richtung quer dazu
einen reduzierten Wärmeleitkoeffizienten aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass im Holzbauelement mindestens ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohl
raum (13) ausgebildet ist, der sich entlang der Längsrichtung und senkrecht zur
ersten Richtung erstreckt.
2. Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der mindestens eine schlitzförmige
Hohlraum (13) in der Richtung senkrecht zur ersten Richtung zumindest über
einen Drittel, vorzugsweise über zumindest die Hälfte der Mächtigkeit des Holz
bauelementes, insbesondere des Rahmenkantels, erstreckt.
3. Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, nach An
spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest zweischichtig,
vorzugsweise aber dreischichtig aufgebaut ist, und eine Schicht, insbesondere die
Mittelschicht, aus Zedernholz, vorzugsweise Western-Red-Cedar besteht.
4. Fenster (1) oder Tür mit einem in eine Wandöffnung einsetzbaren Stockrahmen (2)
und einem am Stockrahmen (2) gelagerten, eine Verglasung (4) aufnehmenden Flü
gelrahmen (3), dadurch gekennzeichnet, dass im Stockrahmen (2) und/oder im
Flügelrahmen (3) zumindest ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohlraum (13)
ausgebildet ist, der sich im wesentlichen entlang des gesamten Rahmens und im
wesentlichen parallel zur Fenster- oder Türebene erstreckt.
5. Fenster oder Tür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der min
destens eine schlitzförmige Hohlraum (13) in der Richtung parallel zur Fenster-
oder Türebene zumindest über einen Drittel, vorzugsweise aber über zumindest
die Hälfte, der Breite des Rahmens im Bereich des jeweiligen Hohlraumes (13)
erstreckt.
6. Fenster oder Tür nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Stock
rahmen (2) mindestens zwei vorzugsweise aber drei abgeschlossene, schlitzförmige
Hohlräume (13) ausgebildet sind, die sich von der dem Flügelrahmen (3) abge
wandten Seite her gegen den Flügelrahmen (3) erstrecken, wobei vorzugsweise
zum Abdecken aller Hohlräume (13) eine Leiste (14) in eine Vertiefung (15) des
Stockrahmens (2) auf der dem Flügelrahmen (3) abgewandten Seite eingesetzt ist.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
im Flügelrahmen (3) ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohlraum (13) ausgebil
det ist, der sich von der Verglasung (4) her ins Innere des Flügelrahmens (3)
erstreckt und vorzugsweise von einem zwischen der Verglasung (4) und dem Flü
gelrahmen (3) angeordneten Dichtungselement (12) abgeschlossen wird.
8. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mächtigkeit des Stockrahmens (2) und des Flügelrahmens (3) senk
recht zur Fenster- oder Türebene zumindest 88 mm beträgt, vorzugsweise aber
im Bereich von 98 mm bis 105 mm liegt.
9. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Breite des Stockrahmens (2) stufenweise von im wesentlichen 30 mm
auf 70 mm ansteigt und die Breite des Flügelrahmens (3) entsprechend von im
wesentlichen 70 mm auf im wesentlichen 30 mm abnimmt.
10. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Tiefen der Hohlräume (13) im Stockrahmen (2) in einem Bereich von 20
bis 40 mm liegen und dabei mit zunehmender Breite des Stockrahmens (2)
zunehmen.
11. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmen (2, 3) vollständig aus Holz gebildet sind, wobei die Verzah
nung in den Eckbereichen der Rahmen (2, 3) und die Lage der Hohlräume (13)
so gewählt sind, dass die Verzahnungskontaktflächen neben den Hohlräumen
(13) liegen.
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