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Die
Erfindung betrifft einen ein- oder mehrschichtigen piezoelektrischen
Aktor, der durch eine an jede Schicht aus Piezokeramik angelegte
Aktorspannung betrieben wird und der mit wenigstens einer der Schichten
gleichzeitig als Sensor zur meßtechnischen
Erfassung der durch die Aktorspannung ausgelösten Kräfte bzw. Verformungen der Piezokeramik
betrieben wird.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung mechanische Anordnungen, elektrische Beschaltungen
und Systeme mit mehreren piezoelektrischen Aktoren, Reglerschaltungen
unter Verwendung von piezoelektrischen Aktoren und Anwendungen von
piezoelektrischen Aktoren.
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Piezoelektrische
Aktoren weisen eine hohe Energiedichte, ein schnelles Ansprechen
sowie einen einfachen Aufbau auf. Sie können in Reihe oder parallel
geschaltet betrieben werden. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung
wird ein piezokeramischer Festkörper
verformt, wobei die Verformung proportional zur Spannung ist. Da
piezokeramische Aktoren eine „elektromechanische
Drift" besitzen,
erfordert die Regelung derartiger Aktoren bislang – je nach
Aufgabe – eine
zusätzliche
Weg- und/oder Kraftmessung, da mit ihnen ohne eine derartige Regelung
Positionen nur grob gestellt werden können, wobei speziell der Verfahrweg
mit relativ großem Fehler
behaftet ist.
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Darüber hinaus
legt ein piezokeramischer Aktor üblicherweise
nur geringe Verformwege zurück,
weshalb eine externe zusätzliche
Weg- und/oder Kraftmessung teuer, kompliziert und ungenau ist. Typische
Anwendungen sind deswegen derzeit grobe, (hoch)dynamische Stellaufgaben
mit hohem Kraftbedarf und kleinen Verstellwegen.
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Die
Verwendung einer Piezokeramik als piezoelektrischer Aktor ist beispielsweise
aus
US 5,473,214 A bekannt.
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Sollte
eine Piezokeramik als Sensor eingesetzt werden, wie dies z.B. aus
US 4,831,304 A und
US 4,835,436 A bekannt
ist, so ergibt eine von außen aufgebrachte
Verformung eine elektrische Spannung am Keramikkörper. Bleibt die aufgebrachte
Kraft oder Verformung konstant, so ist es jedoch praktisch nicht möglich, ein
proportionales Spannungssignal zu messen, da diese Spannung durch
den Innenwiderstand der Meßelektronik
und der Piezokeramik wieder abgebaut wird. Typische Meßaufgaben
sind deswegen dynamische Messungen, die allerdings mit relativ großen Ungenauigkeiten
verbunden sind.
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Aus
DE 31 03 061 A1 ,
DE 32 41 601 A1 sowie
aus WO 98/3740 A1 sind Aktoren mit einem Piezokeramik-Plattenstapel
mit wenigstens einer Piezoscheibe bekannt, bei denen zur Überwachung
der Kräfte
oder des Auslenkverhaltens des Aktors oder aber auch zur Gewinnung
von Steuer- und Regelgrößen wenigstens
ei- ne Piezoscheibe des Stapels zumindest teilweise als Meßsensor
verwendet wird.
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Aus
DE 198 04 196 A1 ist
bekannt, piezomechanische Systeme hinsichtlich ihres Schwing- und Frequenzverhaltens
zu diagnostizieren, wobei eine Schwellenwertabfrage eines Piezosignals
durchgeführt
wird. Ein Ausgangssignal wird dann verändert, wenn vom Piezosignal
ein Schwellenwert über-
oder unterschritten wird.
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Das
Messprinzip eines Resonator-Kraftwandlers ist beispielsweise aus
DE 30 13 185 A1 ,
US 3 479 536 A sowie
US 3 470 400 A bekannt;
hierbei wird in diesen Druckschriften die Verwendung eines Piezoelements
als Schwinger zu diesem Zweck beschrieben. Zur Kraftmessung werden
piezoelektrische Quarzresonatoren verwendet, die von einem Oszillator über Metallelektroden
die notwendige Schwingungsenergie erhalten und deren wiederum am
Oszillator abzunehmende Schwingfrequenz proportional zu jeweils
von außen
an das Piezoelement angelegten Kraft ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen piezoelektrischen Aktor
so auszubilden und zu gestalten, daß er bei einem Einsatz als
Sensor zeitunabhängig
genaue Meßergebnisse
seiner Piezoverformung liefert, was dann dazu ausgenutzt werden soll,
Aktor und Sensor bauteilmäßig zu verbinden
und eine Regelung des Aktors bei örtlicher Nähe des Sensors problemlos durchzuführen. Darüber hinaus sollen
durch die Erfindung vorteilhaft mit Sensorauswertung versehene elektrische
Schaltungen und mechanische Anordnungen mit mehreren zusammenwirkenden
piezoelektrischen Aktoren, Regelschaltungen, Systeme mit mehreren
auch als Sensor wirksamen piezoelektrischen Aktoren und Anwendungsmöglichkeiten
für zugleich
als Sensor arbeitende piezoelektrische Aktoren angegeben werden.
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Gemäß der Erfindung,
die sich auf einen ein- oder mehrschichtigen piezoelektrischen Aktor
der eingangs genannten Art bezieht, ist an eine Sensorschicht/en
zusätzlich
zur angelegten Aktorspannung eine Signalspannungsquelle angeschlossen,
die als Hilfsanregungsspannung ein frequenzcodiertes, ein mono- oder multifrequentes
oder ein frequenzvariables Sensorsignal an die betreffende/n Sensorschicht/en
abgibt. An die Sensor schicht/en ist außerdem eine Meßschaltung
zur Auswertung des Frequenzverhaltens angeschlossen, das unter Anwendung
des Meßprinzips "Resonator-Kraftwandler", dem die Ausnutzung
der Änderung
des Materialeigenschwingungsverhaltens bei Krafteinwirkung zu Grunde
liegt, anhand eines von der Aktorspannung entkoppelt abgenommenen
Meßsignals
gewonnen wird, das ein das Frequenzverhalten beinhaltendes "Antwort"-Signal auf das Sensorsignal
ist.
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Ein
Problem beim Einsatz von Piezokeramik als Sensor lag bisher darin,
daß bei
relativer Messung von Wegen bzw. Kräften einigermaßen genaue Meßergebnisse
nur durch Auswerten der Piezospannung zu erzielen sind. Dieses Problem
läßt sich
entsprechend dem der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip durch
eine andere Messung der Piezoverformung umgehen, der ein weiterer
physikalischer Effekt zugrunde liegt, nämlich das von einer mechanischen
Belastung abhängige
Schwingverhalten der Piezokeramik. Ein ähnliches Verhalten ist beispielsweise
von einer Gitarrensaite bekannt, wobei gilt: Je höher die
mechanische Spannung ist, desto höher liegen die Eigenfrequenzen
der Saite. Der analoge Effekt tritt auch bei starren Körpern unter
mechanischer Belastung auf; ferner steigen mit wachsender mechanischer
Belastung die Eigenfrequenzen proportional an.
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Dieser
Effekt ist zeitunabhängig.
Jeder mechanischen Belastung ist damit eindeutig ein spezifisches
Frequenzspektrum zugeordnet. Absolute Messungen sind daher durch
Auswerten der aktiv angeregten Eigenfrequenz-Schwingung bzw. des
Schwingungsfrequenzspektrums sehr präzise möglich.
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Hierzu
kann der Aktorspannung direkt ein Sensorsignal aufmoduliert werden
und die Aktorspannung kann beispielsweise durch Frequenzfilterung
ausgewertet werden. Um gegenseitige Beeinflussungen zu verhindern,
sind in vorteilhafter Weise Aktorspannung und Sensorsignalspannung
schaltungstechnisch voneinander getrennt. Darüber hinaus ist es zweckmäßig, den
Sensor örtlich
nahe am Aktor auszuwerten und ebenso die Regelung des Aktors lokal
durchzuführen,
beispielsweise durch eine Reglerschaltung, die, außer daß sie die
Sensorauswertung durchführt,
gleichzeitig auch die Aktorspannung regelt. Als Eingangsgröße erhält eine
solche Reglerschaltung über
einen Signaleingang eine Regelvorgabe, so daß sie wahlweise über einen
Signalausgang auch ein Weg- bzw. Kraftsignal abgeben kann.
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Der
piezoelektrische Aktor und Sensor nach der Erfindung vereinigt die
bekannten elektromechanischen Eigenschaften piezokeramischer Bauelemente,
wobei er gleichzeitig als Sensor und als Aktor dient. Der Sensor
liefert in diesem System ein belastungsproportionales Absolutsignal,
das nicht von der Zeit abhängt.
Durch Aufbau eines Regelkreises kann dieses Bauele ment als voll
regelbares mechatronisches Linearstellglied mit Sensorrückführung betrieben
werden, mit dem sowohl ein weggeregeltes als auch ein kraftgeregeltes
bzw. ein weg- und kraftgeregeltes Verhalten erzielt wird.
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Zur
Auswertung der Sensorinformation wird noch folgendes ausgeführt:
Die
Information über
die am piezoelektrischen Aktor/Sensor-Stellglied wirkende Kraft und die damit verbundene
Verformung wird aus der Veränderung des
Eigenschwingverhaltens der Piezokeramik ermittelt. Das Eigenschwingverhalten
läßt sich
auf verschiedene Weisen analysieren.
- • Vermessung
der Eigenfrequenz und der Dämpfung
durch Anregung und Beobachtung der Sprung- und Impulsantwort des
Sensors.
- • Anregung
mit einer oder mehreren frequenzkonstanten Sinusschwingungen und
Beobachtung der Veränderungen
von Amplitude und/oder Phase der Antwort.
- • Anregung
mit einem Wobbelsignal und Beobachtung der Amplitudenantwort. Vermessung
von charakteristischen Merkmalen, wie z.B. steilen Kanten, Maxima,
..., im Amplitudengang.
- • Anregung
mit breitbandigem, in idealer Weise weißem Rauschen und Beobachtung
der Antwort im Frequenzbereich.
- • Auswertung
des Phasenganges.
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Eine
Auswertung im Frequenzbereich kann schaltungstechnisch z.B. durch
ein durchstimmbares oder mehrere frequenzkonstante Filter erfolgen,
welche die Beurteilung der Amplitude in bestimmten Frequenzbereichen
zulassen. Eine andere Möglichkeit ist
die Auswertung des Spektrums durch Berechnung der Fou rier-Transfomierten.
Hierzu kann beispielsweise ein digitaler Signalprozessor eingesetzt
werden, mit dem die Fast-Fourier-Transformation
des Antwortsignals berechnet und bewertet wird.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen weiter erläutert. Es
zeigen:
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1 das
Funktionsprinzip eines piezoelektrischen Aktors anhand einer in
einem Bild zusammengefaßten
mechanischen Anordnung und deren Beschaltung;
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2 das
Funktionsprinzip eines piezoelektrischen Sensors anhand einer in
einem Bild zusammengefaßten
mechanischen Anordnung und deren Beschaltung;
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3 die
mechanische Anordnung und Beschaltung einer bauteilmäßigen Kombination
von piezoelektrischem Aktor und Sensor ohne Kompensation;
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4 die
mechanische Anordnung und Beschaltung einer bauteilmäßigen Kombination
von piezoelektrischem Aktor und Sensor mit Kompensation durch eine
differentiell aufgeschaltete Sensorsignalspannung;
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5 die
mechanische Anordnung und Beschaltung einer bauteilmäßigen Kombination
von piezoelektrischem Aktor und Sensor mit Kompensation durch differentielle
Aufschaltung der Aktorspannung;
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6 die
mechanische Anordnung und Beschaltung einer bauteilmäßigen Kombination
von piezoelektrischem Aktor und Sensor mit vollständiger Trennung
von Sensorsi gnal und Aktorspannung mittels einer Brückenschaltung;
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7a und 7b ein
Anwendungsbeispiel der Erfindung, bei dem zur Bildung einer durch
einen piezoelektrischen Aktor bewirkten Strahlauslenkung zwei plankonvexe
Linsen in einem optischen Strahlengang kombiniert sind, und
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8a und 8b ein
gegenüber
den 7a und 7b erweitertes
Anwendungsbeispiel der Erfindung, bei dem zur Bildung einer durch
einen piezoelektrischen Aktor bewirkten Strahlauslenkung ein Feld
plankonvexer Linsenpaare in einem optischen Strahlengang liegt.
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In 1 ist
das Funktionsprinzip eines piezoelektrischen Aktors dargestellt.
An den beiden endseitigen Anschlußflächen 10 und 10' einer Piezokeramik 1 wird
eine Aktorspannung UA zugeführt. Die von
der Piezokeramik 1 nach außen an ihren beiden Endflächen abgegebene
Kraft F ist zur Aktorspannung UA proportional.
Bei konstanter Kraft F ist die Aktorspannung UA proportional
zur Längenänderung der
Piezokeramik 1. Die Aktorspannung UA ist
nach Betrag und Vorzeichen veränderlich.
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In 2 ist
das Funktionsprinzip eines piezoelektrischen Sensors dargestellt.
Hier wirkt eine Kraft F von außen
auf die Endflächen
der Piezokeramik 1. Eine an den beiden endseitigen Anschlußflächen 10 und 10' abgenommene
Meßsignalspannung UM verändert
sich bei gleichbleibender Sensoranregung durch eine Hilfsanregungsspannung
US in Abhängigkeit von der von außen auf
die Piezokeramik 1 wirkenden Kraft F. Die zusätzliche,
das Sensorsignal bildende Hilfsanregungsspannung US wird
an die beiden endseitigen Anschlußflächen 10 und 10' zum Messen
des Frequenzverhaltens der Piezokeramik 1 angelegt. Sie
kann in Abhängigkeit
von der jeweils angewandten Meßmethode
beispielsweise eine Pulsspannung, ein Rauschsignal oder eine irgendwie geartete
Wechselspannung mit gegebenenfalls veränderlicher Frequenz sein.
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Das
Abgreifen der Meßsignalspannung
UM ist in unterschiedlicher Weise möglich. So
kann dies beispielsweise im gleichen Zweig erfolgen, in dem die
zusätzliche
Hilfsanregungsspannung US angelegt wird;
ebenso ist aber auch ein Abgriff an einer zusätzlich auf einer Piezokeramikplatte
aufgebrachten Hilfselektrode oder an einem separaten, mechanisch gekoppelten
Piezoelement möglich.
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In 3 ist
die mechanische Anordnung und Beschaltung einer bauteilmäßigen Kombination
von piezoelektrischem Aktor und Sensor ohne Kompensation dargestellt.
Es handelt sich hierbei um eine Minimalanordnung eines sensierenden
Aktors, ohne daß eine
Kompensationsschaltung vorgesehen ist. An den beiden endseitigen
Anschlußflächen 10 und 10' der Piezokeramik 1 wird
die Aktorspannung UA zugeführt. Die
von der Piezokeramik 1 nach außen an ihren beiden Endflächen abgegebene
Kraft F ist zur Aktorspannung UA proportional.
Bei konstanter Kraft F ist die Aktorspannung UA proportional
zur Längenänderung
der Piezokeramik 1. Die Aktorspannung UA ist
nach Betrag und Vorzeichen veränderlich.
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Eine
an den beiden endseitigen Anschlußflächen 10 und 10' von der Aktorspannung
UA abgenommene Meßsignalspannung UM verändert sich
bei gleichbleibender Sensoranregung durch eine Hilfsanregungsspannung
US in Abhängigkeit von der von außen auf
die Piezokeramik 1 wirkenden Kraft F. Die das Sensorsignal
bildende Hilfsanregungsspannung US wird
an die beiden endseitigen Anschlußflächen 10 und 10' zum Messen
des Frequenzverhaltens der Piezokeramik 1 angelegt. In
dem Funktionsprinzip nach 2 sowie
der Anordnung nach 3 ist die Aktorspannung UA nicht von der Hilfsanordnungsspannung US bzw. der Meßssignalspannung UM entkoppelt.
In 2 und 3 sind zwar getrennte Elektroden
vorgesehen, mechanisch sind jedoch alle Elektroden gleich und damit
auch alle elektrischen Wege gleich belastet, d.h. verkoppelt.
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Sie
kann genauso wie bei 2 in Abhängigkeit von der jeweils angewandten
Meßmethode beispielsweise
eine Pulsspannung, ein Rauschsignal oder eine irgendwie geartete
Wechselspannung mit gegebenenfalls veränderlicher Frequenz sein. Das Abgreifen
des Meßsignals
UM ist in unterschiedlicher Weise möglich. So
kann dies beispielsweise im gleichen Zweig erfolgen, in dem die
zusätzliche
Hilfsanregungsspannung US angelegt wird;
ebenso ist aber auch ein Abgriff an einer zusätzlich auf einer Piezokeramikplatte
aufgebrachten Hilfselektrode oder an einem separaten, mechanisch
gekoppelten Piezoelement möglich.
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In
den 2 und 3 ist der Meßabgriff zur Abnahme der Meßsignalspannung
UM nur schematisch als ein zur Hilfsanregung
parallel liegendes Meßinstrument
dargestellt, dessen technische Ausführung für prinzipielle Überlegungen
unerheblich ist. Die grundsätzliche
Entkopplung von Sensor und Aktor, welche dieselbe Piezokeramik 1 verwenden,
ist von entscheidender Bedeutung. So soll einerseits die angelegte
Hilfsanregungsspannung US nicht zu einer nach
außen
sichtbaren Verfor mung der Gesamtanordnung führen, andererseits soll die
Meßsignalspannung
UM frei von Überlagerungen durch die angelegte
Aktorspannung UA sein. Dies gilt auch für die nachfolgend
beschriebenen Anordnungen.
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Bei
den anschließend
beschriebenen Anordnungen nach den 4 bis 6 sind
mehrere Piezokeramiken mechanisch in Reihe angeordnet, was im allgemein
als Piezostapel bezeichnet wird.
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Hierbei
muß die
Aktorspannung UA so an den Piezostapel angelegt
werden, daß sich
die durch die Aktorspannung UA hervorgerufenen
Verformungen der piezokeramischen Einzelelemente (1 und 2 in den 4 und 5; 1 bis 4 in 6) über den
ganzen Stapel summieren, während
die Hilfsanregungsspannung US so angelegt
werden muß,
daß sich
die dadurch hervorgerufenen Einzelverformungen über den ganzen Stapel gegenseitig
auslöschen.
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Die
Kräfte
F, deren Betrag veränderlich
ist, sind Druckkräfte,
da Zugkräfte
die Piezokeramik mechanisch zerstören könnten. Bei herkömmlichen
keramischen Piezoaktoren wird eine mechanische Vorspannung auf den
Aktor aufgebracht, um ihn mit ähnlich
hohen positiven wie negativen Spannungen beaufschlagen zu können, ohne
dadurch ein Umpolarisieren zu riskieren. Nachstehend wird auf diesen
Aufbau zurückgegriffen
werden, wenngleich die nachfolgend noch vorgestellten Beschaltungen
auch auf elektrostriktive Materialien angepaßt werden können, deren Ausdehnung nur
vom Betrag, nicht aber vom Vorzeichen der angelegten Aktorspannung
UA abhängt.
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In
der 4 ist die mechanische Anordnung und die Beschaltung
einer Piezostapel-Bausteinkombination von piezoelektri schem Aktor
und Sensor mit Kompensation durch eine differentiell aufgeschaltete Sensorsignalspannung
dargestellt. Der Piezostapel besteht in der 4 aus zwei
mechanisch in Reihe angeordneten piezokeramischen Einzelelementen 1 und 2.
Die endseitige Anschlußfläche 11 des
piezokeramischen Einzelelements 1 ist mit der endseitigen Anschlußfläche 20 des
piezokeramischen Einzelelements 2 elektrisch und mechanisch
unmittelbar verbunden. Die aus zwei Hilfsanregungsspannungen US1 und US2 bestehende
Sensorsignalspannung wird der angelegten, die Kraft F außen am Piezostapel
erzeugenden Aktorspannung UA differentiell überlagert.
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Dies
erfolgt dadurch, daß der
eine Pol der Aktorspannung UA mit den Anschlußflächen 11 und 20 und
der andere Pol mit jeweils einem Pol der Quellen der Hilfsanregungsspannungen
US1 und US2 verbunden
ist, deren anderer Pol an der endseitigen Anschlußfläche 10 des
piezokeramischen Einzelelements 1 bzw. an der endseitigen
Anschlußfläche 21 des
piezokeramischen Einzelelements 2 angeschlossen ist. Sind
die beiden Hilfsanregungsspannungen US1 und
US2 gleich, so hebt sich die durch sie hervorgerufene
Verformung der beiden piezokeramischen Einzelelemente 1 und 2 in
der Summe über
den Piezostapel auf.
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Bei
der in 4 dargestellten Anordnung ist die Sensorsignalspannung
in Form der Hilfsanregungsspannungen US1 und
US2 zur differentiellen Aufschaltung zweimal
zu erzeugen. Zur Auswertung muß die
Differenz der von der Aktorspannung UA entkoppelt
abgenommenen Meßsignalspannungen
UM1 und UM2 gebildet
werden, um das Meßergebnis
von Einflüssen
der veränderlichen
Aktorspannung UA zu entkoppeln.
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In
der 5 ist die mechanische Anordnung und die Beschaltung
einer Piezostapel-Bausteinkombination von piezoelektrischem Aktor
und Sensor mit Kompensation durch differentielle Aufschaltung der Aktorspannung
UA dargestellt. Der Piezostapel besteht
in der 5 aus zwei mechanisch in Reihe angeordneten piezokeramischen
Einzelelementen 1 und 2. Die endseitige Anschlußfläche 11 des
piezokeramischen Einzelelements 1 und die endseitige Anschlußfläche 20 des
piezokeramischen Einzelelements 2 sind elektrisch und mechanisch
unmittelbar miteinander verbunden. Die angelegte, die Kraft F am
Piezostapel erzeugende Aktorspannung UA wird der
Sensorsignalspannung US1 differentiell überlagert.
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Dies
erfolgt dadurch, daß der
eine Pol der Sensorsignalspannung US1 mit
den Anschlußflächen 11 und 20 und
der andere Pol mit jeweils einem Pol der beiden Quellen der Aktorspannung
UA verbunden ist, deren anderer Pol an der
endseitigen Anschlußfläche 10 des
piezokeramischen Einzelelements 1 bzw. an der endseitigen
Anschlußfläche 21 des
piezokeramischen Einzelelements 2 angeschlossen ist. Die
Aktoren sind so angeordnet, daß sie
sich bei gleicher Aktorspannung UA gleichartig
verhalten, sich beispielsweise beide ausdehnen. Hierbei beeinflußt die Sensorsignalspannung
US1 die Gesamtverformung nicht. Die Meßsignalspannung UM wird
parallel liegend zur Sensorsignalspannung US1 entkoppelt von
der Aktorspannung UA abgenommen. Bei der
in der 5 dargestellten Anordnung sind die Aktorspannungen
UA zur differentiellen Aufschaltung zweimal
zu erzeugen.
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In
der 6 ist die mechanische Anordnung und Beschaltung
einer Piezostapel-Bauteilkombination von piezoelektrischem Aktor
und Sensor mit vollständiger
Trennung von Sensorsignal und Aktorspannung mittels einer Brückenschaltung
dargestellt. Der Piezostapel in der 6 besteht
aus vier mechanisch in Reihe angeordneten piezokeramischen Einzelelementen 1, 2, 3 und 4.
Es sind zum ersten die endseitige Anschlußfläche 11 des piezokeramischen Einzelelements 1 und
die endseitige Anschlußfläche 20 des
piezokeramischen Einzelelements 2, zum zweiten die endseitige
Anschlußfläche 21 des
piezokeramischen Einzelelements 2 und die endseitige Anschlußfläche 30 des
piezokeramischen Einzelelements 3 und zum dritten die endseitige
Anschlußfläche 31 des
piezokeramischen Einzelelements 3 und die endseitige Anschlußfläche 40 des
piezokeramischen Einzelelements 4 elektrisch und mechanisch unmittelbar
miteinander verbunden.
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Die
Aktorspannungen UA wirken auf die vier piezokeramischen
Einzelelemente 1 bis 4, so daß diese gleiches Verhalten
zeigen, sich beispielsweise alle ausdehnen. Die Sensorsignalspannungen
US sind so gerichtet, daß sich
die Verformungen von je zwei piezokeramischen Einzelelementen 1, 2 bzw. 3, 4 gegenseitig
aufheben und somit in ihrer Summe über den gesamten Piezostapel
keine Längenänderung
bewirken. Bei dieser Anordnung wird vermieden, daß eine der
Spannungen doppelt erzeugt werden muß. Es ist auch nur eine Sensorsignalspannung auszuwerten.
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Um
gleich große
Verformungen wie bei den in den 4 und 5 dargestellten
Anordnungen zu erzielen, müssen
die anzulegenden Spannungen in der Brückenanordnung doppelt so groß sein,
also 2UA und 2US sein,
da sie jeweils auf zwei in Serie geschaltete piezokeramische Einzelelemente 1, 2 bzw. 3, 4 wirken.
Bei dieser in 6 dargestellten mechanischen
Anordnung und elektrischen Beschaltung erfolgt eine vollständige Kompensation
aller unerwünschten
Einflüsse
durch eine innere Verkopplung vom Sensor auf den Aktor, und umgekehrt.
Die Meßsignalspannung
UM wird in entkoppelter Weise parallel liegend
zur Sensorsignalspannung US abgenommen.
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Die
Spannungen US und UA liegen
gewöhnlich
auf verschieden hohem Niveau. Meist sind die Sensorsignalspannungen
US wesentlich geringer als die Aktorspannungen UA,
weswegen erstere, also US, auch schon ohne
Kompensation, nur einen geringen bis vernachlässigbaren Einfluß auf den
Aktor haben.
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Die
vorstehend anhand der 4 bis 6 beschriebenen
mechanischen Anordnungen gleichartiger piezokeramischer Elemente
mit den dargestellten Beschaltungen sind besonders gut geeignet, um
gegenseitige Beeinflussungen von Aktor und Sensor auszugleichen
und damit die Auflösung
des Linearaktors zu steigern. Auf rein physikalischem Weg wird hier
eine vollständige
elektrische und mechanische Kompensation erzielt und damit sowohl die
Sensorauswertung als auch die Aktoransteuerung stark vereinfacht.
Auch muß nicht
auf eine Signalnachbearbeitung zurückgegriffen werden; es sind auch
keine Kompensationstabellen oder ähnliche Hilfswerkzeuge nötig, die
eine Regelung stark verlangsamen würden.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
läßt sich dahingehend
erweitern, daß es
beispielsweise um eine absolute Längenmessung der Piezokeramik
auf Basis der Körperschall-Laufzeitmessung
ergänzt werden
kann. Dann ist das mechatronische Linearstellglied vollständig kraft-,
weg- und spannungsregelbar.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Prinzip ist nicht nur bei piezokeramischen
Linearaktoren anwendbar, sondern läßt sich auch auf alle anderen
Piezoaktoren übertragen,
wie beispielsweise auf Biege-, Dreh- oder Schubaktoren.
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Es
können
auch andere Materialien als piezokeramisches Material verwendet
werden. Der Aktor/Sensor nach der Erfindung kann aus einem der Piezokeramik
hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften ähnlichem Material bestehen,
bei dem das Anlegen einer elektrischen Spannung oder eines elektrischen
Stromes zu einer Verformung führt.
Als Material kommen vor allem magnetostriktive Festkörper, Quarze,
Bimetallanordnungen und Werkstoffe, bei denen die Wärmedehnung
oder Gefügeumwandlung
als aktorischer Effekt genutzt werden (elektrorheologische Flüssigkeiten),
in Betracht.
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Im
folgenden werden Ausführungsmöglichkeiten
und Weiterbildungen der Erfindung erläutert. Darüber hinaus sind noch vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen,
Reglerausführungen
und Anwendungsmöglichkeiten
in den Ansprüchen
angegeben.
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Bei
einer Reihenschaltung mehrerer piezoelektrischer Aktoren kann in
einer Variante das Sensorsignal nur einem dieser Aktoren aufgeschaltet werden,
wobei das Meßsignal
bevorzugt nur an diesem einen Aktor abgenommen und ausgewertet wird.
Damit kann in direkter Reihenanordnung das Spannungsniveau des Sensor-
und Meßsignals
deutlich unter dem Spannungsniveau der Aktorspannung liegen.
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Die
Pegel der Aktorspannung können
bei einem unter mittelhoher Betriebslast arbeitenden Aktor vorteilhaft
so bemessen werden, daß sie
gegenüber dem
Pegel der Sensorsignalspannung und der Meßsignalspannung deutlich höher liegen.
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Es
kann eine Anordnung mehrerer piezoelektrischer Aktoren in Form einer
Reihenanordnung oder Parallelschaltung einer beliebigen Anzahl von Sensoren/Aktoren
vorgesehen werden, wobei bevorzugte Bauformen gleich viele gleichartige
seriell angeordnete Aktoren in parallelen Zweigen aufweisen Piezoelektrische
Aktoren nach der Erfindung lassen sich in vorteilhafter Weise zum
Aufbau einer Reglerschaltung, beispielsweise zur Kraftregelung,
vorsehen, was im folgenden erläutert
werden soll.
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In
einer solchen Reglerschaltung sind bevorzugt eine Einrichtung zur
Erzeugung der ein frequenz- und eventuell amplitudenmoduliertes
Sensorsignal bildenden Hilfsanregungsspannung und eine Meßschaltung
zur Auswertung des Meßsignals
nach Amplitude und Frequenz vorgesehen. Die Einrichtung zur Erzeugung
der ein frequenz- und eventuell amplitudenmoduliertes Sensorsignal
bildenden Hilfsanregungsspannung ist bevorzugt ein Wobbelgenerator
oder ein durchstimmbarer Schwingkreis. Die Meßschaltung zur Auswertung des
Meßsignals nach
Amplitude und Frequenz ist in zweckmäßiger Weise so ausgelegt, daß sie zur
deutlicheren Hervorhebung der Charakteristik des Eigenschwingungsverhaltens
einen Vergleich mit dem Sensorsignal ausführt.
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Die
Meßschaltung
besteht aus mindestens einem Sensorsignaleingang, mindestens einem Meßsignaleingang,
mindestens einem Komparator zum Vergleich von Sensorsignal und Meßsignal
und mindestens einer zur Steuerung der Aktorspannung dienenden Ausgabeschnittstelle.
Es kann ein Trägerfrequenzgenerator
vorgesehen werden, der eine in bevorzugter Weise nahe der auszuwertenden
Frequenz gelegene Trägerfre quenz
generiert, wodurch eine Schwebung zwischen Sensor- bzw. Meßsignal bzw.
deren differentiellem Spannungssignal und dem Spannungssignal der
Trägerfrequenz
angeregt wird, die dann in einem anderen Frequenzbereich ausgewertet
wird. In der Meßschaltung
kann auch noch eine Ausgabeschnittstelle zur externen Anzeige des Spannungs-
bzw. Wegmeßsignals
vorgesehen werden.
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Bei
einer Reglerschaltung nach der Erfindung ist die das frequenz- und
eventuell amplitudenmodulierte Sensorsignal bildende Hilfsanregungsspannung
in einem Frequenzband angeregt, in welchem charakteristische Eigenfrequenzen
des piezoelektrischen Aktors liegen. Je deutlicher sich eine Eigenfrequenz
im umliegenden Frequenzband durch die Höhe der Meßsignalamplitude abhebt, desto
einfacher ist die Auswertung. Für
jede Bauart und Baugröße können die
geeigneten Frequenzen mühelos
experimentell bestimmt werden. Bei der Auswertung der belastungsabhängigen Eigenfrequenzverschiebung
kann gegebenenfalls auf bekannte Verfahren zurückgegriffen werden, wie z.B.
auf die Schnelle Fourier-Transformation (Fast Fourier Transform;
FFT), die frequenzselektive Anregung von Schwingkreisen oder die
Auswertung der Amplitude über
der Frequenz durch einen digitalen Signalprozessor (DSP). Das Sensorsignal
kann in der Anregung eines Spannungssprungs, eines Spannungsimpulses
oder eines Rauschsignals bestehen, wobei dann die Antwort als Meßsignal
ausgewertet wird.
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Es
sind Systeme mehrerer Sensor/Aktoren möglich, die zwei oder mehr parallel
wirkende Sensoren/Aktoren enthalten, die voneinander unabhängig geregelt
angesteuert werden können.
Bei zwei parallel angeordneten gleichartigen Aktoren kann beispielsweise
eine gleichzeitige Ausdehnung beider Aktoren zum parallelen Vorschub
und eine Kombination aus Ausdehnung des einen Aktors und gleichzeitiger
Verkürzung
des anderen Aktors für
eine Drehung genutzt werden. Beliebige Kombinationen daraus sind
ansteuerbar.
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Durch
den Betrieb von mehr als zwei parallel oder räumlich angeordneten, miteinander
direkt oder über
Zwischenglieder verbundenen Aktoren können Stellglieder mit mehreren
Freiheitsgraden aufgebaut werden, wobei die Anzahl unabhängiger Freiheitsgrade
maximal so hoch wie die Anzahl der Aktoren ist. Als Anwendungsbeispiel
kann eine Kombination von sechs räumlich miteinander verkoppelten
Aktoren vorgesehen werden, die eine sogenannte Steward-Plattform
(= Hexapod) bilden, welche mit dem durch die Erfindung gegebenen
Aktor/Sensor-Prinzip erstmals
einfach vollgeregelt realisierbar wird.
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Im
folgenden werden einige besonders vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung angegeben.
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Piezoelektrische
Sensoren/Aktoren nach der Erfindung lassen sich insbesondere im
Rahmen einer PKW-Bremsanlage mit einer piezoelektrischen Bremse
einsetzen, die auf mindestens einem Sensor/Aktor als Linearvorschub-,
Scher- oder Biegeaktor z.B. zum geregelten Verstellen der Bremsbeläge einer
Scheibenbremse im Kraftfahrzeug-, aber auch im Eisenbahnbereich
beruht.
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Eine
weitere Einsatzmöglichkeit
besteht bei Linearantrieben in Feinpositionierungen, beispielsweise
in Präzisionsbearbeitungsmaschinen.
Hier ist vorrangig eine Kombination des Aktors bzw. der Aktoren
mit einem Elektromotor und/oder gegebenenfalls mit Getrieben möglich, beispielsweise
als Linearaktor oder Drehsteller für Roboterantriebe, Bearbeitungszentren,
Werkzeugmaschinen und dergleichen, wobei der Aktor bzw. die Aktoren
nicht als Hauptantrieb eingesetzt sind, sondern dazu dienen, als
Ergänzung
zum Antriebsmotor zu bremsen bzw. im Stillstand eine Selbsthemmung
des Antriebs zu bewirken. Die Selbsthemmung kann dabei über eine mechanisch
vorgespannte "Sicherheits"-Bremse vorgenommen
werden, die nur durch Bestromung des Aktors bzw. der Aktoren geregelt
zu öffnen
ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Anwendung des piezoelektrischen Aktors nach
der Erfindung besteht in der Möglichkeit
der Feindosierung von Stoffen, insbesondere von Medikamenten im
klinischen Bereich oder bei der Mischung zur Erzeugung von Medikamentengemischen,
z.B. in Apotheken.
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Die
Erfindung kann auch bei Schwingungsanregungs- und -dämpfungsanordnungen
in mechanischen Strukturen benutzt werden, wie insbesondere bei
Flugzeugflügeln,
Hubschrauberrotoren, bei Flugzeug-, Eisenbahn- oder PKW-Fahrwerken,
bei schwingungsentkoppelten Aufhängungen
von Aggregaten, Motoren, Generatoren und Bremsen, bei Gebäudefundamenten
und bei Gleisanlagen.
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Des
weiteren lassen sich Sensor/Aktor-Elemente gemäß der Erfindung in vorteilhafter
Weise bei Einspritzanlagen, insbesondere bei solchen, die als Benzin-
oder Diesel-Einspritzpumpen für
den Kraftfahrzeug-, Schiffs-, Flugzeug- und Stationärmotorbereich
ausgeführt
sind, und bei solchen für
Anwendungen im Chemie-, Kraftwerks- und Anlagenbereich anwenden.
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Auch
bei Ventilverstellungen sowohl im Feineinstellbereich als auch für hochdynamische
Antriebe, wie Ventile beim Verbrennungsmotor, angetrieben durch
einen Piezostapel von Aktoren oder durch einen Piezobiege-Aktor,
sowie für
den Kraft fahrzeug-, Schiffs-, Flugzeug- und Stationärmotorbereich sowie
für Anwendungen
im Chemie-, Kraftwerks- und Anlagenbereich läßt sich die Erfindung mit Erfolg
einsetzen.
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Bei
Farbspritzsystemen, insbesondere für Druckaufgaben, z.B. der Farbdosierung
und dem "Spritzen" bei PC-Schwarzweiß- und Farbdruckern oder
bei Lackieraufgaben im Verpackungs-, Druck oder Fahrzeuglackierbereich
können
Sensor/Aktor-Elemente nach der Erfindung ebenfalls erfolgreich eingesetzt
werden.
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Eine
Gebrauchsmöglichkeit
des piezoelektrischen Aktors nach der Erfindung besteht auch bei der
Spiegelfeinverstellung, insbesondere um eine oder zwei unabhängige orthogonale
Achsen, beispielsweise für
optische Meßgeräte, Strahlablenkungssysteme,
Scanner, Laser-Bearbeitungsmaschinen, Dia- oder ähnliche Projektoren sowie Meßaufbauten.
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Ebenso
ist mit piezoelektrischen Sensor/Aktor-Elementen eine problemlos
ausführbare
Feineinstellung eines Mikrolinsenarrays oder eines Spiegels zur
zweidimensionalen Strahlablenkung möglich, beispielsweise einsetzbar
für die
adaptive PKW-Scheinwerferverstellung oder in der Lichttechnik für die Gebäude- und
Landschaftsbeleuchtung.
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In
den 7a und 7b ist
noch ein Anwendungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem zur Bildung
einer durch einen piezoelektrischen Aktor bewirkten Strahlauslenkung
zwei plankonvexe Linsen L1 und L2 in einem optischen Strahlengang
kombiniert sind. Wie 7a für den noch
unausgelenkten Strahl zeigt, liegen die beiden Linsen L1 und L2
mit ihren planen Flächen
aufeinander auf. Wie die 7b zeigt,
sind die beiden konvexen Linsen L1 und L2 im Strahlengang gegenüber dem
ursprünglichen,
gestrichelt dargestellten Zustand gemeinsam nach unten verschoben,
was mit Hilfe eines piezoelektrischen Aktor/Sensor-Element nach
der Erfindung ausgeführt
wird. Der Strahl wird nach unten abgelenkt. Dies ist auch dann der
Fall, wenn nur eine der beiden Linsen L1 und L2 bewegt wird. In
der Anordnung zur Linsenverschiebung ist in den 7a und 7b der Aktor als Zylinder Z schematisiert
dargestellt.
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Diese
Auslenkung funktioniert auch mit mehreren parallel angeordneten
Linsen L1 und L2, wie die 8a und 8b in einem gegenüber den 7a und 7b erweiterten Anwendungsbeispiel der Erfindung
zeigen, bei dem zur Bildung einer durch ein piezoelektrisches Aktor/Sensor-Element
bewirkten Strahlauslenkung ein Feld plankonvexer Linsenpaare in
einem optischen Strahlengang liegt. Wie 8a für den noch
unausgelenkten Strahl zeigt, liegen die zwei parallelen, jeweils
aus Linsen L1 bzw. L2 bestehenden Linsenfelder F1 und F2 oder Linsenscheiben im
Strahlengang, wobei die jeweils gepaarten Linsen L1 und L2 mit ihren
planen Flächen
aufeinander aufliegen Die Linsen L1 und L2 eines Paares liegen sich bei
unausgelenktem Strahl genau gegenüber. Wie die 8b zeigt,
sind die beiden konvexen Linsenfelder F1 und F2 im Strahlengang
gegenüber
dem ursprünglichen,
gestrichelt dargestellten Zustand gegeneinander verschoben, was
mit Hilfe eines piezoelektrischen Aktor/Sensor-Element nach der
Erfindung ausgeführt
wird. Der Strahl wird nach unten abgelenkt.
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Kleine
Wege können
auch durch Verformung eines Festkörpers zurückgelegt werden. Zur präzisen und
schnellen Verformung eines Festkörpers
läßt sich
ein entsprechend der Erfindung ausgebildetes Aktor/Sensor-Element
einsetzen. Die zu bewegenden Massen sind dabei im Vergleich zu einer
herkömmlichen
Optik minimal. Der Festkörper
besteht aus zwei miteinander verbundenen durchsichtigen Kunststoff-Linsenfeldern
oder -scheiben F1 und F2. Wenn die Anordnung so gewählt wird,
wie dies in den 8a und 8b dargestellt
ist, kann eine Verformung in nur einer Richtung zu einer relativen
Strahlablenkung in einer Richtung führen. Soll der Strahl in zwei Richtungen
abgelenkt werden, so müssen
die beiden Linsenfelder F1 und F2 in zwei Richtungen gegeneinander
bewegt werden.
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In 8a und 8b ist
ein Zylinder beispielsweise aus Glas als optisches Medium verwendet. Mittels
eines Aktors werden zwei Linsenfelder bzw. zwei Einzel- oder zwei
Fresnellinsen gegeneinander verschoben. Dabei können die Linsen voneinander getrennt
aufgenommen sein oder aber vorzugsweise in einem Festkörper untergebracht
sein. Dadurch ist eine relative Lage in einer Grundstellung beispielsweise
ohne eine Strahlablenkung geschaffen.
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Bei
einer Betätigung
des Aktors werden die Linsenfelder gegeneinander verschoben und
der Strahl wird dadurch abgelenkt. Da die Linsenfelder bzw. die
zwei Einzel- oder die zwei Fresnellinsen besonders einfach in einem
derartigen Festkörper
zueinander ausgerichtet hergestellt und mit besonders kleinen Wegen
große
Strahlablenkungen bewirkt werden können, ist diese Anordnung bekannten
herkömmlichen
Verfahren überlegen.
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- 1
bis 4
- Piezokeramik,
piezokeramisches Einzelelement
- 10,
10', 11
- Anschlußfläche
- 20,
21,
- Anschlußfläche
- 30,
31, 40, 41
- Anschlußfläche
- F
- Kraft
- F1, F2
- Linsenfläche
- L1, L2
- Linse
- UA
- Aktorspannung
- UM, UM1, UM2
- Meßsignalspannung
- US, US1, US2
- Sensorsignalspannung,
Hilfsanregungsspannung
- Z
- Zylinder,
der einen Aktor schematisiert