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Die Erfindung bezieht sich auf ein Güllefass zur Düngung von Reihenkulturen, insbesondere von Mais, das in seiner Längsausdehnung quer zur Fahrtrichtung an einem Traktor od. dgl. befestigbar ist.
Bei verschiedenen Reihenkulturen der Landwirtschaft, wie z. B. bei Mais, wäre eine Düngung mit Gülle auch bei einem fortgeschrittenen Wachstumsstadium, etwa wenn Maispflanzen eine Höhe von 50 bis 100 cm erreicht haben, sehr wünschenswert, doch ist eine solche Düngung mit herkömmlichen Geräten nicht sinnvoll durchzuführen, da diese die Gülle mehr oder weniger gleichmässig über den Ackerboden verteilt abgeben und nicht auf die Besonderheit ausgesprochener Reihenkulturen Rücksicht nehmen. Der Grossteil der zwischen die Reihen gelangenden Gülle versickert, ohne von den Pflanzenwurzeln aufgenommen zu werden, im Boden und führt zu
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oder nur mit Vorbehalt einsetzbar sind.
Aus der DE-OS 26 43 532 ist ein Güllefass bekannt geworden, das sich in üblicher Weise mit seiner Längsausdehnung in Fahrtrichtung erstreckt. Das bekannte Fass besitzt eine Rühreinrichtung sowie eine Schneideeinrichtung zum Zerteilen von in der Gülle enthaltenen Feststoffen. Ausgebracht wird die Gülle über ein Rohr oder in den Boden.
Auch die DE-AS 19 45 223 zeigt ein Fass, das sich in Fahrtrichtung erstreckt, in dieser Richtung eine Rührwelle mit Rührelementen, gegebenenfalls mit Reiss-oder Schneideorganen, aufweist, und an der Hinterseite einen Auslass besitzt.
Die US-PS 3 675 904 zeigt eine Mischvorrichtung, die eine vertikale Doppelschnecke besitzt. Diese Mischvorrichtung wird jedoch nicht bei Güllefässem angewendet
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Güllefasses, durch dessen Verwendung die eingangs genannten Probleme beseitigt werden können.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Güllefass der oben genannten Art erreichen, bei welchem erfindungsgemäss im Bodenbereich des Fasses in einer Reihe quer zur Fahrtrichtung (A) mehrere Auslassöffnungen in vorzugsweise gleichen Abständen vorgesehen sind, an die sich im wesentlichen senkrecht nach unten erstreckende Auslassrohre anschliessen, wobei allen Auslassrohren Ventileinrichtungen zugeordnet sind, die vorzugsweise gemeinsam betätigbar sind und zumindest im Bereich der Auslassöffnungen wirkende, an sich bekannte, sich im wesentlichen über die gesamte Fasslänge erstreckende, mit einem Antrieb verbundene Rühreinrichtung vorgesehen ist
Das Güllefass nach der Erfindung kann an der Vorder- oder Hinterseite eines Traktors befestigt werden, der bei fortgeschrittenem Wachstumsstadium der Pflanzen als Stelzentraktor ausgebildet wird,
um die Pflanzen nicht zu beschädigen. Durch die sich nach unten erstreckenden Auslassrohre kann die Gülle direkt an die Pflanzenreihen gebracht werden. Die Rühreinrichtung sorgt dafür, dass die vergleichsweise kleinen Auslassöffnungen nicht mit festen Stoffen, Klumpen etc. verlegt werden und wirkt ausserdem einer Sedimentation innerhalb des Fasses entgegen.
Es ist vorteilhaft, wenn die Auslassrohre an ihren unteren Enden seitwärts gekrümmt und/oder mit einer Ablenkplatte versehen sind, da hiedurch die Gülle seitlich zu den Pflanzenreihen fliessen kann, ohne dass die Auslassrohre zu nahe an den Pflanzenreihen sein müssen, wodurch eine Beschädigung der Pflanzen möglich wäre.
Eine zweckmässige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Rühreinrichtung eine sich quer zur Fahrtrichtung erstreckende Welle aufweist, an der zumindest im Bereich der Auslassöffnungen Flügel angeordnet sind.
Eine andere Ausbildung, bei welcher in wirkungsvoller Weise ein Verlegen der Auslassöffnungen verhindert wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rühreinrichtung eine sich quer zur Fahrtrichtung erstreckende Welle mit zwei gegenläufigen Schneckengängen aufweist.
Bei einer weiteren empfehlenswerten Variante des Erfindungsgegenstandes ist die Rühreinrichtung als sich im wesentlichen über die Fasslänge erstreckende, wenigstens im Bereich der Auslassöffnungen mit Flügeln od. dgl. versehene Stange ausgebildet, die mittels des Antriebes in eine hin- und hergehende Bewegung versetzbar ist.
Von Vorteil kann eine Ausbildung sein, bei welcher die Ventileinrichtungen eine sich quer zur Fahrtrichtung am Boden des Fasses erstreckende Schieberleiste od. dgl. aufweisen, die in Abständen, welche den Abständen der Auslassöffnungen entsprechen, Bohrungen aufweisen, wobei die Leiste zwischen Lagen verschiebbar ist, in welchen die Bohrungen mit den Auslassöffnungen fluchten bzw. die Leiste die Auslassöffnungen abdeckt Hiedurch können die Auslassöffnungen in einfacher Weise gleichzeitig im gewünschten Ausmass geöffnet oder verschlossen werden.
Es ist aber auch möglich, dass den Auslassöffnungen bzw. -rohren Einzelventile zugeordnet sind, die wahlweise mit einer gemeinsamen Betätigungseinrichtung verbindbar sind. Diese Ausbildung bietet den Vorteil, dass gewünschtenfalls ein oder mehrere Auslassöffnungen ständig geschlossen werden können, wodurch eine Anpassung an andere Reihenabstände möglich ist
Schliesslich ist es empfehlenswert, wenn die Ventileinrichtungen mittels eines Gestänges, Bowdenzugs od. dgl. vom Traktor aus betätigbar sind.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind.
In dieser zeigen Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf einen Traktor, an dem ein Güllefass nach der Erfindung befestigt ist und an den ausserdem ein nur angedeutetes Bodenbearbeitungsgerät angeschlossen ist, Fig.
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2 in grösserem Massstab eine Ansicht des Güllefasses in Fahrtrichtung und Fig. 3 in einem schematischen Detail andere Ausführungen der Rühreinrichtung bzw. der Ventileinrichtungen bei einem Güllefass nach der Erfindung.
Gemäss Fig. 1 und 2 ist ein Güllefass (1) an der Hinterseite eines Traktors (2) mit seiner Längsausdehnung
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Bodenbearbeitungsgerät (4) an die Dreipunkt-Hebevorrichtung (3) angeschlossen sein.
Von einer Reihenkultur, wie z. B. Maispflanzen, sind hier vier Reihen (5) angedeutet, wobei die Spurweite des Traktors (2) ein Befahren in Längsrichtung der Reihen erlaubt, ohne dass Pflanzen (6) durch die Traktorräder (7) beschädigt werden. Das erfindungsgemässe Güllefass soll im besonderen Masse bei bereits fortgeschrittenem Wachstumsstadium der Pflanzen (6), z. B. bei 50 bis 100 cm hohen Maispflanzen, eingesetzt werden. In diesen Fällen ist der Traktor (2) in bekannter Weise als Stelzentraktor mit hoher Bodenfreiheit ausgeführt, um Verletzungen der Pflanzen zu vermeiden. Solche Stelzentraktoren sind z. B. im Weinbau seit langem bekannt und viele Traktoren lassen sich in kurzer Zeit zu einem Stelzentyp modifizieren.
Das Güllefass (1) wird in seiner Länge meist der Breite des Bodenbearbeitungsgerätes (4) angepasst sein, die wiederum der Zugkraft des verwendeten Traktors (2) angeglichen sein muss. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird angenommen, dass das Bodenbearbeitungsgerät gleichzeitig den Boden zwischen vier Pflanzenzeilen bearbeiten soll, das Güllefass (1) könnte dann eine Länge (= Abmessung quer zur Fahrtrichtung (A)) von etwa 250 cm aufweisen.
Das Fass (1) kann, wie hier gezeigt, kreisrunden Querschnitt, jedoch auch eine andere Querschnittsform, z. B. eine rechteckige, aufweisen. Gegebenenfalls kann das Güllefass (1) auch in bekannter Weise als Druckfass und/oder selbstansaugend ausgebildet und mit entsprechenden Pumpen versehen sein. Eine Öffnung in der oberen Fasswandung ist mit einem Deckel (8) verschliessbar.
Im Boden des Fasses (1) sind in einer Reihe quer zur Fahrtrichtung (A), d. h. in Längsrichtung des Fasses, vier Auslassöffnungen (9) in gleichen Abständen, z. B. 50 bis 80 cm, voneinander ausgebildet. An jede Auslassöffnung (9) schliesst nach unten ein Einzelventil (10), z. B. ein Klappenventil, an. Jedes Einzelventil (10) besitzt einen kurzen Betätigungshebel (11), auf dem z. B. die Ventilklappe sitzt. Die Betätigungshebel (11) sind an einer gemeinsamen, sich quer zur Fahrtrichtung (A) erstreckenden Betätigungsstange (12) angelenkt, die wiederum an einem an einer Lasche (13) gelagerten Handhebel (14) angelenkt ist. Auf diese Weise können sämtliche Einzelventile (10) gemeinsam betätigt werden. Die Lage des Handhebels (14) ist hier nur schematisch gezeigt.
Tatsächlich soll er so angeordnet sein, dass er vom Fahrer des Traktors (2) während der Fahrt betätigbar ist. Dementsprechend sind auch andere Einrichtungen, etwa ein Bowdenzug, zur Betätigung der Ventile (10) denkbar.
An die Einzelventile (10) schliessen sich nach unten erstreckende Auslassrohre (15) an, die an ihrem bodennahen Ende seitwärts gekrümmt sind, um, wie Fig. 2 entnehmbar, ein Ausströmen der Gülle direkt zu den Pflanzenreihen zu ermöglichen. An Stelle der Krümmung oder zusätzlich kann auch eine bekannte Ablenkplatte am Rohrende vorgesehen sein, um die Gülle in Richtung der Pflanzen zu lenken. Zweckmässig ist es, wenn die Auslassrohre (15) in ihrer Länge verstellbar sind, z. B. durch Zusammenfügen von Einzelrohrstücken unterschiedlicher Länge oder durch teleskopartiges Ineinanderschieben.
Im Bodenbereich des Fasses (1) ist eine Rühreinrichtung (16) angeordnet, die in erster Linie ein Verlegen der Auslassöffnungen (9) durch mehr oder weniger feste Anteile der Gülle verhindern soll. Die Rühreinrichtung (10) besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus einer Welle (17), die sich quer zur Fahrtrichtung (A) erstreckt, zumindest an ihren beiden Enden drehbar gelagert und an einem Ende aus dem Fass geführt und dort mit einem Antrieb (18) verbunden ist. An der Welle (17) sitzen im Bereich der Auslassöffnungen (9) Flügel (19), die in ihrer untersten Stellung bis knapp an die Auslassöffnungen (9) reichen. Die Flügel (19) sind zweckmässigerweise gegeneinander winkelversetzt, im Ausführungsbeispiel um je 180 . Der Antrieb (18) ist z.
B. ein Hydromotor, ein Elektromotor mit Getriebe oder ein von der Traktorzapfwelle bzw. von einem am Boden mitlaufenden Rad abgeleiteter Antrieb, der von der Fahrerkabine des Traktors ein-bzw. ausschaltbar sein sollte.
Der Antrieb (18) versetzt die Welle (17) samt den Flügeln (19) in Rotation, wodurch die Gülle im Bereich der Auslassöffnungen (9) ständig in Bewegung bleibt und hiedurch, sowie durch das Zerteilen fester Güllebestandteile kein Verlegen dieser Öffnungen eintritt. Überdies wird auf diese Weise der gesamte Fassinhalt ständig gemischt, sodass kein unerwünschtes Sedimentieren innerhalb der Gülle eintritt. Die Flügel (19) können eben und achsparallel zur Welle (17) ausgebildet sein. Wenn die Flügel (19) jedoch eine Steigung nach Art einer Schraubenfläche aufweisen, erfolgt eine bessere Zirkulation der Gülle im Fass.
In Fig. 3 sind Varianten der Rühreinrichtung bzw. der Ventileinrichtungen gezeigt. Auf der Welle (17) sind mit Hilfe von Abstandshaltern (20) zwei gegenläufige Schneckengänge (21), (22) befestigt. Bei Rotation der Welle (17) kommt es hier zu einer besonders guten Verwirbelung der Gülle im Bereich der Austrittsöffnungen.
Wie weiters der Fig. 3 zu entnehmen ist, kann am Boden des Fasses (1) eine sich quer zur Fahrtrichtung (A) erstreckende flache Schieberleiste (23) vorgesehen sein, die in Abständen, welche den Abständen der Auslassöffnungen (9) entsprechen, Bohrungen (24) besitzt. Durch Verschieben der Leiste (23) ist es möglich, die Auslassöffnungen (9) gänzlich freizugeben-in diesem Fall fluchten die Bohrungen (24) mit den Öffnungen
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(9) - oder sie teilweise oder völlig zu verschliessen. Die Schieberleiste (23) kann an einer Seite dichtend aus dem Fass (1) geführt und mit einer Betätigungseinrichtung verbunden sein.
Eine nicht abgebildete Ausführungsform der Erfindung weist als Rühreinrichtung eine sich im wesentlichen über die Fasslänge erstreckende Stange auf, die zumindest im Bereich der Auslassöffnungen (9) mit Flügeln oder Schaufeln versehen ist und mittels eines Antriebes, z. B. eines Exzenterantriebes, in eine hin- und hergehende Bewegung versetzbar ist. Auch auf diese Weise wird einem Verlegen der Austrittsöffnungen (9) wirksam begegnet
PATENTANSPRÜCHE 1.
Güllefass zur Düngung von Reihenkulturen, insbesondere von Mais, das in seiner Längsausdehnung quer zur Fahrtrichtung einem Traktor od. dgl. befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenbereich des Fasses (1) in einer Reihe quer zur Fahrtrichtung (A) mehrere Auslassöffnungen (9) in vorzugsweise gleichen Abständen vorgesehen sind, an die sich im wesentlichen senkrecht nach unten erstreckende Auslassrohre (15) anschliessen, wobei allen Auslassrohren (15) Ventileinrichtungen (10 ; 23) zugeordnet sind, die vorzugsweise gemeinsam betätigbar sind und zumindest im Bereich der Auslassöffnungen (9) wirkende, an sich bekannte, sich im wesentlichen über die gesamte Fasslänge erstreckende, mit einem Antrieb (18) verbundene Rühreinrichtung (16) vorgesehen ist.